Useless Passion II von MadameMina (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 2: Aufklärer und andere Probleme ---------------------------------------- „Nur noch ein paar Kilometer, Leute, haltet euch bedeckt.“, vernahm Daichi von dem Jounin, der diese Mission leitete. Eigentlich wäre Inari ein Spitzenkandidat dafür gewesen, doch er durfte ja nichts davon erfahren. Mit einer fadenscheinigen Ausrede hatte der Uchiha seinen besten Freund abgespeist und sich davon gemacht. Hatte ihm doch noch etwas Bettruhe verordnet. Doch dass dieser sich daran hielt bezweifelte Daichi. Schließlich konnten sie die Ausläufer von Otogakure sehen und es wurde etwas von Ausschwärmen gesagt. Brav und automatisch drehte sich Daichi um und folgte zwei Jounin, die er nur flüchtig kannte. Er hatte jetzt einfach keine Lust, sich mit irgendwem zu unterhalten, vor allem nicht mit Inaris kleinem Bruder Nagato, der zusammen mit Nara Arisa eine andere Richtung eingeschlagen hatte. Gegen das Mädchen, das das Temperament ihrer Mutter geerbt hatte kam er sowieso nicht an. Also hielt er sich einfach an Leute, die Suzu weniger gekannt hatten und daher nicht wirklich darauf aus waren, mit ihm über seine kleine Schwester zu reden. Was sollte er auch großartig erzählen? Dass er nie gedacht hätte, dass alles so kommen würde? Das wäre doch glatt gelogen. Er hatte sehr wohl den Ausdruck bemerkt, den sie ab und zu in den Augen hatte. Die Abneigung. Den Hass. Die viele Zeit die sie mit Inari verbracht hatte, hielt es einigermaßen in Grenzen. Doch irgendwann hatte es doch so kommen müssen, oder? Warum hatte er bloß nichts dagegen getan? Verdammt. Hätte er doch seiner Mutter von dem Verdacht erzählt. Er wusste, wie verbissen seine Schwester trainiert hatte. Natürlich war es ihr leicht gefallen, vor allem da sich ihr Sharingan um einiges früher aktiviert hatte als sein eigenes. Doch trotzdem war sie irgendwann hartherzig geworden. Er konnte nicht mal genau sagen, wann dieser Prozess begonnen hatte. Allerdings war Daichi klar, dass es so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden musste – bevor Suzu in sämtlichen Bingo-Büchern erschien und zu einer Gejagten wurde. Gedankenverloren pirschte er sich also durch das Unterholz, als er plötzlich ganz in der Nähe das Klirren von Klingen hörte. Aufmerksam schlich er näher und erblickte Suzu, die gerade mit Leichtigkeit Hyuuga Kotarus Angriff abwehrte. Auch Kibas Tochter konnte nicht viel ausrichten, sie war mit einem anderen Mädchen beschäftigt, dessen Gesichtszüge und Aussehen stark vermuten ließ, dass sie mit Uchiha Sasuke verwand war. Doch wenn er nicht bald etwas tat, würde Suzu vielleicht noch etwas tun, was sie bereute. Und das konnte er als großer Bruder einfach nicht zulassen. Kurz betrachtete er sie noch einmal, bevor er sich in den Kampf stürzte. Ihre schwarzen Haare waren unverändert, doch auf ihrer Stirn prangte ein Hitai-ate, das sie als Oto-nin auswies. Außerdem trug sie einen weißen Yukata, der ihr gerade mal bis zur Mitte der Oberschenkel ging. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Daichi dafür sofort ausgeschimpft und allen anwesenden Männern die Augen zugehalten. Doch so war es leider nicht mehr. Um die Hüfte trug sie eine lila Schärpe und der Ausdruck auf ihrem Gesicht erschreckte ihn. Die kalten, harten Augen. Der bittere Zug um den Mund. Auf dem Foto war es ja schon schlimm gewesen, doch seine kleine süße Schwester so zu sehen, leibhaftig, erschreckte ihn noch viel mehr. Außerdem schwang sie eine ihm unbekannte Waffe, ein Kusanagi. Bestimmt hatte sie die Klinge von Sasuke erhalten. Doch Daichi konnte nicht länger zusehen. Er zückte sein Katana und mischte sich ebenfalls in den Kampf ein. „Suzu-chan, hör auf. Ihr seit doch Freunde!“, brachte er überzeugt hervor, doch irgendwie hörte es sich nun sehr viel schwächer an als er geplant hatte. Immerhin bewog es seine Schwester allerdings dazu, innezuhalten und sich zu ihm umzudrehen. Dieser kühle Blick, mit dem sie ihn taxierte… sie war nicht mehr sie selbst! „Freunde…?“, sinnierte sie kurz über das Wort und blickte ihn dann abschätzend an. „Ich denke nicht. Aber es freut mich, dich zu sehen Brüderchen.“ Die Worte trafen ihn wie Schläge ins Gesicht und Daichi musste sich beherrschen, ebenfalls einen gleichgültigen Gesichtsausdruck zu bewahren. Immer wenn er sie sah… die Erinnerung daran wie sie eines morgens nicht mehr da gewesen war… verschwunden ohne jegliche Spur. Lediglich ihr hitai-ate, welches sie als Konoha-nin ausgewiesen hatte, lag noch auf dem Küchentisch – zerbrochen. Und ein Zettel mit hastig hingeworfenen Sätzen. ‚Ich gehe zu Sasuke, sucht mich nicht.‘ Ihm war sofort klar gewesen, dass sie sich entschieden hatte. Und seine Mutter hatte fast einen Nervenzusammenbruch erlitten und immer wieder geschluchzt, dass er sich nun doch ihr Kind geholt hatte. Er, die Verkörperung des Bösen, für Sakura zumindest. „Warum bist du fortgegangen?“, brach es also nun aus Daichi heraus und Suzu hob eine Augenbraue. Sie war so kühl und beherrscht… was hatte er bloß mit ihr gemacht, sein biologischer Vater? Und dann dieser desinteressierte Ton, der ihrer Stimme beiwohnte… „Willst du das wirklich wissen?“ Er nickte. „Macht.“, antwortete sie schlicht. „Etwas, das ich in Konoha nie bekommen konnte. Sasuke ist mächtig und er hat mir ebenfalls Macht versprochen. Ich kann tun und lassen was ich will. Und das ist ein berauschendes Gefühl. Ich brauche euch nicht, in Otogakure habe ich alles, was ich brauche. Sogar eine Familie.“ Bestürzt musterte Daichi seine Schwester und sein Blick flackerte für einen kurzen Moment zu dem Mädchen, das an Suzus Seite kämpfte. Familie? Da stahl sich ein Lächeln auf Suzus Gesicht. Ein kaltes, berechnendes Lächeln. „Ich glaube, ich habe dir noch nicht meine Begleiterin vorgestellt. Gestatte mir, dass ich diesen Fehler sofort behebe. Daichi, das ist Yuna, deine Halbschwester.“ Nun entgleisten Daichis Gesichtszüge völlig, während Yuna nur unbeteiligt herumstand. Die Leichen von Kotaru und dem Mädchen, dessen Namen er nicht einmal gekannt hatte, versuchte er zu ignorieren. „Halb…schwester…“, haucht er und musterte das Mädchen. Also hatte er doch recht gehabt. Doch irgendwie… sie hatte keine Uchiha Augen. Nicht mal das Sharingan hatte sie aktiviert, so wie Suzu und er selbst. Doch als er sie taxierte, drehte sie sich blitzschnell um und verschwand. Wahrscheinlich wollte sie sich nützlich machen und Verstärkung holen. So, wie er Sasuke einschätzte war sie wohl also eine völlige Enttäuschung. Eine Fehlkalkulation, die er gemacht hatte. Das war Sasuke, wie er leibte und lebte. „Suzu-chan… bitte komm zurück! Bitte!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)