A wolf in sheep's clothing von mfans18 ================================================================================ Kapitel 1: A war winner ----------------------- Vorwort: Diese Geschichte spielt im Jahr 2015, also knapp 15 Jahre nach dem Kampf gegen Millennium. Seine Hände waren schweiß nass. Hätte er keine Handschuhe getragen, wären sie mit großer Wahrscheinlichkeit vom Griff seiner Waffe abgerutscht. Mit hartem Griff hielt er diesen umklammert, während er langsam einen weiteren Schritt nach vorne machte. Immer weiter in diese grauenerregende Dunkelheit, die nur unregelmäßig vom schwachen Licht der Lampen durchbrochen wurde, welche von der Decke herabhingen. Neben sich hörte er das leise Schnaufen seiner beiden verbliebenden Kameraden, welche mit ihm diese Mission ausführten. Er kannte jeden von ihnen seit Jahren, jedem von ihnen hätte er sein Leben anvertraut, etwas was er schon sehr oft, vielleicht sogar zu oft, getan hatte, aus diesem Grund kannte er sie besser als jeden anderen Menschen auf der Welt. Nur noch seine Ehefrau und seine kleine Tochter konnte er noch besser einschätzen. Dies war auch der Grund weshalb er jetzt an ihrem schnellen, unregelmäßigen Atem hören konnte, dass sie Angst hatten. Wäre dies eine normale Mission gewesen hätte ihn diese Tatsache irritiert. Wäre dies eine normale Mission gewesen, hätte er sich schon längst zu ihnen umgedreht, um sie zu fragen ob sie nun Männer oder kleine Mädchen seien. Oh ja, wenn dies eine normale Mission gewesen wäre. Aber es war nun einmal keine normale Mission. Bei einer normalen Mission bekam man seine Befehle nicht direkt aus Langley, dem Hauptquartier der CIA. Auch war es nicht normal, dass man ohne das Wissen eines engen Partners auf dessen Grund und Boden agierte. Und was auf keinen Fall zu einer normalen Mission gehörte, war die Tatsache, dass die eigenen Kameraden, Männer die er seit seiner Grundausbildung gekannt hatte und die er mit Stolz seine engsten Freunde nannte, von einem unsichtbaren Gegner in die Dunkelheit gezogen wurden, wo sie dann, unter enormen Schmerzen, starben. Zumindest klangen ihre Schreie so, bis sie abrupt abbrachen. Von den 20 Männern mit denen er die Mission begonnen hatte, lebten jetzt gerade noch drei, er selbst mit eingerechnet. Dabei klang am Anfang alles so einfach. Zwar etwas sehr mysteriös, aber einfach. Er sollte, zusammen mit seinem üblichen Team, eine geheime Forschungsanlage, in der irgendetwas schief gegangen war, „säubern“. So nannte es zumindest der Mann von der CIA. Er selbst wusste von Anfang an, dass säubern nur eine höfliche Umschreibung war. Gemeint war eindeutig das man alle Lebensformen töten sollte, die das Pech hatten sich noch in der Anlage zu befinden. Gut, damit hatte er keine Probleme. Immerhin machte er diesen Job schon seit etwas mehr als 15 Jahren und hatte schon alles Mögliche gesehen und getan. Dazu gehörten auch Sachen auf die er alles andere als Stolz war. Sachen die ihm Albträume brachten, die dazu führten, dass er manche Nacht, von Schweiß gebadet, im seinem Bett aufwachte und seine geliebte Frau dann so lange festhielt, bis das Zittern wieder aufhörte. Aber dieser Auftrag war wirklich etwas Besonderes. Nicht nur, dass dies hier eine geheime CIA Einrichtung war, in der er sich befand. Nein, das wirklich besondere an ihr war, dass sie sich in England befand, und zwar ohne das die englischen Behörden etwas davon geahnt hätten. Zumindest wurde dies ihm und seinen Männern gesagt, bevor sie ins Flugzeug gestiegen waren. Dieses Unwissen der Engländer war auch der Grund, dass er und seine Männer keine Verstärkung bekommen konnten. Als er dies gehört hatte musste er sich ein Lachen verkneifen. Alleine schon die Vorstellung sie würden Hilfe von jemanden brauchen war lächerlich. Und dann auch noch von den Engländern. Einfach nur noch lachhaft! Aber spätestens als Peter, sein Sergeant und engster Freund, vor seinen Augen, von einer unsichtbaren Kraft gepackt wurde und so heftig gegen die nächste Wand geschleudert wurde, dass mit einem lautem Knacken sein Genick brach, wusste er das sie Hilfe nötig hatten. Aber da war es schon zu spät. Sie waren schon zu tief in die unterirdische Anlage eingedrungen. Und als sich dann auch noch eine der schweren Feuerschutztüren hinter ihnen schloss, und zwar von ganz alleine, wurde ihm klar, dass sie wahrscheinlich nicht mehr herauskommen würden. Aber daran durfte er nicht denken. Sobald er nämlich anfangen würde dies zu glauben, wären sie alle verloren. Nicht nur er selbst, sondern auch seine Männer. Als ihr Captain war es seine verdammte Aufgabe dafür zu sorgen, dass sie lebendig hier herauskamen. Um dies zu schaffen musste er daran glauben, dass es einen Ausweg aus diesem Albtraum gab. Er musste es einfach. Also waren sie immer weitergegangen, immer auf der Suche nach einem Aufzug oder einem Treppenhaus. Oder auch nur ein gottverdammter Luftschacht. Irgendwas verdammt noch mal! Und während sie so durch die Dunkelheit taumelten, auf der Suche nach einem Ausgang, so wie Hänsel und Gretel im Märchen, die versuchten aus dem dunklen Wald zu entkommen, wurden immer mehr von seinen Männern in die Schatten gezogen. Zuerst wollten manche der Soldaten ihre Kameraden noch festhalten, aber es brachte nichts. Sie wurden so nur mit ihren Kameraden und Freunden mit in die Schatten gezogen, wo sie anscheinend einen grausamen Tod fanden. Es hatte also nur zur Folge, dass sich ihr unsichtbarer Feind, der sich seine Opfer scheinbar durch irgendeine Art von telekinetischer Kraft holte, statt einem Soldaten, gleich zwei holte. Captain Fletch, der dies nicht mit ansehen konnte, gab deswegen, nachdem er durch dieses Verhalten schon die Hälfte seiner Mannschaft verloren hatte, schweren Herzens den Befehl, niemanden festzuhalten, der von dieser grauenvollen Kraft, in die Dunkelheit gezogen wurde. Wie er sich für diesen Befehl hasste! Aber so verlor er wenigstens nicht zwei Soldaten auf einmal. Wenn er hier lebend rauskommen sollte, würde er den Dienst aufgeben und sich zur Ruhe setzen, dies hatte er sich im Stillen geschworen, als Peter vor seinen, vom Schreck geweiteten Augen, das Genick gebrochen wurde. Aber erst nachdem er sich persönlich bei den Hinterbliebenen seiner Männer entschuldigt hätte. Es war nämlich alles sein Fehler gewesen. Er hätte die Mission von Anfang an nicht annehmen dürfen. Wenn die Befehle von der Armee kamen war noch alles in Ordnung. Die Aufträge waren zwar auch immer gefährlich gewesen, aber wenigstens keine Selbstmordmissionen. Aber die CIA war etwas anderes! Bei diesen Verrückten wusste man nie wo man war. Lügen war immerhin ihr Geschäft. Nein, mit dem Geheimdienst hätte er nie zusammenarbeiten dürfen. All dies dachte er, als er plötzlich ein ersticktes Keuchen hinter sich hörte. Als er sich umdrehte, sah er auch den Grund. Seine beiden verbliebenden Kameraden schwebten in der Luft! Ihre Füße zuckten in wilden Krämpfen, so als würden sie tanzen. Ihre Hände, die die schweren Sturmgewehre, noch vor einer Sekunde, festgehalte hatten, fuhren jetzt zu ihren Hälsen. Fletch konnte deutlich sehen, wie ihre Hälse langsam zusammengedrückt wurden. Aber da war nichts was auf ihre Hälse Druck ausgeübt hätte! Es war als würden seine Kameraden von einem unsichtbaren Strick erdrosselt werden, welcher sich um ihren Hals gelegt hatte. Schnell rannte er auf sie zu, wollte sie an ihren Beinen packen und sie so wieder auf den Boden holen, wollte einfach irgendetwas tun! Aber kaum hatte er zwei Schritte in ihre Richtung getan, hörte er es. Es war ein Art Kreischen, so als würde etwas Großes und Schweres über den Boden gezogen werden. Und zwar mit enormer Geschwindigkeit. Blitzschnell wirbelte er um seine eigene Achse und riss sein Gewehr hoch. Die Schüsse, welche er mit diesem abgab, durchlöcherten den riesigen Aktenschrank aus Metall zwar, stoppten aber nicht dessen Fahrt oder konnten gar verhindern, dass dieser Captain Fletch traf und ihn mit solch einer Macht gegen die hintere Wand drückte, dass er ihn alle Knochen im Leib brach. Weder bekam Fletch mit wie sich eine seiner Rippen in sein Herz bohrte, noch wie seine restlichen Organe zerdrückt worden oder sein Rückgrat unter dem enormen Druck einfach nachgab und in zwei brach, wie ein morscher Zweig im Wind. In diesem Moment waren seine Gedanken nämlich weit weg. Bei seinen verstorbenen Kameraden und seiner Frau samt Kind. „Leute, es tut mir echt leid, dass es so enden musste“, war sein letzter Gedanke, bevor sich seine Augen für immer schlossen. „Ja, das war es dann wohl. Keiner mehr übrig. Ihre Männer scheinen doch nicht so gut zu sein, wie sie immer dachten, Colonel Smith. Na ja, jeder kann ja mal einen schlechten Tag haben. Außer ihren Männern. Die werden jetzt überhaupt keinen Tag mehr erleben. Aber vor ihrem Tod haben sie sich überraschend gut geschlagen, das muss ich schon sagen. Ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass ich ein so spannendes Programm im Fernsehen gesehen habe.“ Dies sagte ein Mann, welcher in einem Kommandoraum in Langley saß und mit einem ausdrucklosen Gesichtsausdruck einen großen Flachbildschirm betrachtete, auf welchen vor kurzen noch drei grüne Punkte leuchteten. Jeder dieser Punkte stand für einen Mann, aus der Einheit von Captain Fletch. Jeder Soldat hatte, bevor sie zu ihrem letzten Auftrag aufgebrochen waren, einen kleinen Sender implantiert bekommen, welcher den Kommandoraum in Langley mit Informationen über jeden einzelnen der Soldaten versorgte. Solange sie lebten. Sobald sie aber starben, verlosch der grüne Punkt, auf dem Bildschirm, welcher ihren genauen Standort angab, automatisch. Colonel Smith, ein fast 2 Meter großer Mann, in Uniform, mit einem großem Schnauzbart und breiten Schultern, der trotz seiner sich langsam lichtenden Haare, eine natürliche Autorität ausstrahlte, drehte sich langsam zu dem Mann, welcher hinter ihm saß, um. „Was haben Sie da gesagt, Mr. Lichtenberg.“ Obwohl er sonst ein Mann von großer Ruhe war, der selbst in den härtesten Feuergefechten die Ruhe behielt und nie die Fassung verlor, zitterte seine Stimme im Moment vor unterdrückter Wut. Gerade eben hatte er mit ansehen müssen, wie eine seiner erfahrensten Einheiten vernichtet wurden war. Und zwar Mann für Mann. Er hatte zwar schon öfters einzelne Untergebende, bei geheimen Einsätzen, verloren, aber dies war heute das aller erste Mal in seiner Zeit beim Militär, das er eine gesamte Einheit verloren hatte. Und er konnte nichts dagegen tun, außer dasitzen und zugucken wie die Punkte auf dem Bildschirm langsam verschwanden. Noch nicht mal Funkkontakt konnte er mit der Einheit halten, da die CIA Forschungsanlage in England dagegen abgeschirmt war. Nur die Signale der Sender konnten die Abschirmung durchdringen. Mehr aber auch nicht. Es war für ihn die reinste Folter gewesen, nichts tun zu können. Und jetzt kam auch noch dieses eingebildete, selbstgefällige Arschloch, mit dem seltsamen deutsch klingenden Namen, von der CIA an, und machte sich über seine gefallenden Männer lustig. „Könnten Sie bitte nochmal wiederholen, was Sie über meine toten Soldaten gesagt haben, Lichtenberg. Es hörte sich nämlich ganz so an, als würden Sie es unterhaltsam finden, dass sie jetzt alle tot sind.“ Während er dies sagte ging er langsam auf Lichtenberg zu. Dieser saß gemütlich zurückgelehnt, in einem Bürosessel und hatte seine Beine, welche in einer pechschwarzen Anzugshose steckten, lässig übereinander geschlagen. Insgesamt trug er schwarz. Schwarze Lederschuhe, dazu schwarze Socken, schwarzer Gürtel, schwarzes Hemd und ein schwarzes Sakko. Der einzige Farbtupfer an seinem Körper war die blutrote Krawatte welche er trug. Der Mann der diese Kleidung trug, war selbst nicht besonders auffällig. Er war zwar etwas kleiner als der Durschnitt, er war ungefähr 1.75m groß, aber dies viel nicht besonders auf. Auch war er relativ dünn, um nicht zu sagen mager. Da er aber ausschließlich maßgeschneiderte Kleidung trug, die ihm perfekte passte, sah man dies erst auf den zweiten Blick. Sein Gesicht hatte klare, scharf gezeichnete Züge, war aber nicht im klassischen Sinne schön, da seine Knochen sich sehr deutlich unter der blassen Haut abzeichneten. Dadurch wirkte es ehr einschüchternd, als anziehend. Am diesem Effekt waren aber vor allem seine blauen Augen Schuld, welche sich hinter den Gläsern einer randlosen Brille befanden. Diese blickten immer kalt und irgendwie leblos. Colonel Smith hatte bei ihrer ersten Begegnung an die Augen eines Hais denken müssen, welcher zielstrebig und vollkommen emotionslos sein nächstes Opfer taxiert, bevor er es verschlingt. Genau solch einen Ausdruck hatten die Augen von Lichtenberg. Was aber auch irgendwie irritierend an seinem Gegenüber war, dass er vollkommen weißes Haar hatte, welches er kurz geschnitten hatte und streng nach hinten gekämmt hatte. Diese Haarfarbe hätte vielleicht zu einem älteren Mann gepasst, aber Lichtenberg war gerademal Anfang 50. Zumindest hätte das Colonel Smith geschätzt, wenn man ihn gefragte hätte. Dieser hatte aber im Moment andere Sorgen als die Haarfarbe seines Gegenübers. „Erst mal heißt es Dr. Lichtenberg, nicht Mr. Lichtenberg. Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie dies bedenken würden, wenn Sie mit mir reden, Colonel. Aber um Ihre Frage zu beantworten, natürlich finde ich es sehr unterhaltsam, zu sehen wie Ihre Männer vernichtend geschlagen werden. Immerhin waren Sie es, der noch vor 24 Stunden mit der Leistung und Erfahrung, dieser Einheit geprallt hat. Und jetzt zu sehen, wie eben diese Elite-Einheit von einer meiner persönlichen Entwicklungen besiegt wird, ist tatsächlich auf eine recht eigentümliche Art amüsant. Immerhin ist der Tod Ihrer Männer der Beweis, für die Überlegenheit meiner Schöpfung, gegenüber Menschen. Als ihr Erschaffer bin ich deshalb natürlich sehr erfreut. Kurz gesagt, dies war der perfekte Beweis dafür, dass meine Entdeckung jeder bisherigen Militäreinheit weit überlegen ist und damit ein voller Erfolg ist. Kurz gesagt, meine Forschung war ein voller Erfolg, was mich als Forscher einfach begeistert. Da darf ich doch meine Freude zeigen, oder Colonel Smith?“ Während er dies sagte, hob er langsam die Kaffeetasse, welche er in der rechten Hand hielt, zu seinen schmalen Lippen, auf denen sich ein sarkastisches Lächeln langsam breit machte. „WAS? War für Sie dieser Einsatz etwa nur ein Test? Und was ist mit meinen Männern? Und Ihren Mitarbeitern in der Forschungsstation? Die sind jetzt alle tot. Haben Sie dies etwa geplant, Lichtenberg?“ Ungläubig starrte Smith den Forscher der CIA an, während dieser seinen Kaffee trank. „Es einen geplanten Test zu nennen, wäre übertrieben. Dass sich Genesis befreit hat, war nicht geplant. Auch war das Massaker, in der Anlage, welches sie veranstaltet hat, nicht geplant oder gar gewünscht. Aber trotzdem sehe ich den positiven Aspekt in dieser Tragödie. Und der besteht nun mal darin, dass wir mehr über Genesis und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten erfahren haben, als es uns mit jedem Test möglich gewesen wäre. So gesehen hatte dieses Massaker durchaus seinen Nutzen für uns. Man könnte sogar sagen, dass der Tag ein voller Erfolg war.“ All dies sagte er mit einer furchtbaren Ruhe, so als würde dies alles ihn nicht angehen. Langsam führte er noch mal die Tasse an seinen Mund, nahm einen langen Schluck von der bitteren Flüssigkeit und stellte die kleine Tasse zurück auf den Tisch, welcher sich neben seinem Sessel befand. Smith konnte es einfach nicht glauben. Dort vor ihm saß tatsächlich ein Mann, dem es total egal schien, ob Menschen starben oder nicht, Hauptsache er bekam seine Forschungsdaten. So etwas hatte er während seiner gesamten Karriere, beim Militär der Vereinigten Staaten von Amerika, noch nicht erlebt. Beinahe wäre ihm übel geworden, aber auch nur beinahe. Langsam wurde ihm auch wieder bewusst, dass es jetzt wichtigeres zu tun gab, als sich mit Lichtenberg anzulegen. So musste er zum Beispiel noch seine eigenen Vorgesetzten über das Versagen seiner Leute informieren, vorausgesetzt sie wussten es nicht schon bereits. Und er musste dafür sorgen, dass 20 Familien darüber informiert wurden, dass sie jetzt einen Sohn, Vater oder auch Bruder verloren hatten. Gott an solchen Tagen hasste er seinen Beruf beinahe. Mit diesen Gedanken drehte er sich langsam zu einem seiner Untergebenden um, die sich auch im Raum befanden, und bisher den Wortwechsel zwischen ihm und Lichtenberg nur stumm verfolgt hatten. „Sie, verbinden Sie mich schnellstmöglich mit dem Oberkommando. Und danach mit dem Direktor der CIA. Und beeilen Sie sich gefälligst, verstanden?“ Während er diese Befehle gab, erlangte seine Stimme auch wieder ihre übliche Kraft und Souveränität wieder, die ihr auch sonst zu Eigen war. „Colonel, den Direktor informiere lieber ich selbst. Immerhin arbeite ich für die CIA und nicht Sie. Es wäre angebracht, wenn Sie dies nicht vergessen würden. Außerdem gebe ich hier immer noch die Befehle, oder haben Sie das schon vergessen?“ All dies sagte Lichtenberg, mit einem sehr selbstgefälligen Ton, während er sich aus dem Sessel erhob und dabei nach einem einfachen Gehstock aus Holz, mit einem einfachen Griff aus poliertem Metall, griff. Als Smith dies hörte musste er denn starken Drang unterdrücken mit den Zähnen zu knirschen. Natürlich hatte er dies nicht vergessen. Wie hätte er auch die demütigende Tatsache vergessen können, dass er während der Dauer der Mission, die gerade eben so katastrophal geendet hatte, seine Befehle direkt von diesem eingebildeten Zivilisten erhielt. Als wäre dies nicht schon demütigend genug gewesen, war dieser Mann auch noch ein verfluchter Krüppel, der ohne seinen Stock nicht mal normal gehen konnte, da sein rechtes Bein steif war. Als er sich umdrehte um Lichtenberg anzuschnauzen, was er sich hier noch erlauben wollte, musste er, zu seiner ehrlichen Verwunderung, feststellen, dass sich der Forscher langsam Richtung Tür zubewegte. „Hey, wieso bleiben Sie nicht hier. Ich dachte Sie wollten noch den Direktor informieren.“ „Ach, wissen Sie mein lieber Smith, dass tu ich lieber während des Fluges.“ „Welcher Flug?“, konnte Smith ihm noch nachrufen, bevor sich die Tür des Kontrollraumes hinter ihm schloss. Hinter dieser wartete schon Lichtenbergs persönliche Assistentin, Emma Dearing. Sie war eine junge Frau, Ende Zwanzig, die ihr braunes Haar zu einem einfachen Pferdeschwanz gebunden hatte, welcher ihr bis zur Schulter reichte. Bei ihrer Kleidung handelte es sich um einen einfachen, aber durchaus elegant geschnittenen dunkelblauen Hosenanzug. Kaum war ihr Vorgesetzter aus der Tür getreten, gesellte sie sich neben ihn. „Sir, ist alles nach Plan gelaufen.“ „Alles bestens, Miss Dearing. Sogar noch besser als erwartet. Die Einheit konnte Genesis zwar nicht stoppen, aber das konnten wir ja auch nicht erwarten. Dafür haben die Sender der Soldaten aber großartige Daten über den Kampf gesammelt und uns zugeschickt. Einfach großartig!“ „Sie werden also Ihren alten Plan nicht ändern, Sir?“, wollte die junge Frau wissen. „Nein, meine Liebe. Der Plan wird nicht geändert. Wo wir gerade dabei sind, Sie haben doch schon hoffentlich alles arrangiert, oder?“ Fordernd blickte er, mit seinen kalten Augen, direkt in ihre grünen. „Jawohl, Sir. Das Privatflugzeug der CIA ist schon aufgetankt und steht in einem Hangar bereit, um uns beide an Bord zu nehmen und nach England zu bringen. Dort sind auch bereits Hotelzimmer gebucht und den Direktor können Sie auch ohne Probleme während des Fluges anrufen.“ „Gut, gut, aber das wollte ich nicht wirklich wissen. Was mich mehr interessiert, ist die Frage ob das Treffen schon arrangiert werden konnte, “ kam es leicht drängend als Antwort. „Ja, natürlich Sir. Lady Hellsing erwartet Sie Morgen, für ein Gespräch unter vier Augen, in ihrem Hauptquartier. Sir, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, ich glaube sie wird über den Grund Ihres Besuches nicht gerade erfreut sein.“ „Natürlich wird sie das nicht. Immerhin wusste sie nichts von unserer Forschungsstation mitten in England. Aber das wird schon ab Morgen anders sein. Ab Morgen wird sich vieles verändern, he he he.“ Und während er leise vor sich hin kicherte, verließ er zusammen mit seiner Assistentin das Gebäude, um sich zum Hangar zu bewegen, wo das Flugzeug schon wartete, welches ihn nach England und zur Hellsing Organisation bringen sollte. Nachwort: Das war das erste Kapitel meiner neuen Geschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)