Ryuu. von Xai (Die Zähmung des giftsprühenden Wilddrachens) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- So kommt es also, dass ich nicht aus allen Wolken falle morgens früh einen halbnackten fremden Mann in unserer Küche zu sehen. Mein Vater hat sich dann, nachdem alles heraus war und meine Mutter immer esotherischer wurde auch relativ schnell von ihr getrennt. Er hat das Sorgerecht bekommen – auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin. Keinen Tag länger als unbedingt nötig bei der durchgeknallten Trine bleiben. Mein Vater übernimmt weitgehend das Verhalten, das meine Mutter mit zuvor vorgeworfen hatte – sprich er vögelt sich jedes Wochenende durch andere Betten. Anscheinend hat er Nachholbedarf. Manchmal holt er auch Typen mit nach Hause, aber die sind dann eher in seinem Alter und nicht in meinem. Und wenn ich sie morgens in der Küche sehe, sitzen sie ordentlich angezogen mit meinem Vater zusammen und turteln verliebt und laufen nicht alleine und halbnackt rum. Wobei – melden tun die sich danach auch nie wieder, soweit ich das beurteilen kann. Das scheint meinem Vater aber nichts auszumachen. Dieser Flo dreht sich nun zur Kaffeekanne um, schüttet einen Becher voll und drückt ihn mir in die Hand. „Mach den Mund zu, Kleiner. Ich weiß, mein Astralkörper ist antörnend, aber ich ficke jetzt nicht mit dir, nachdem ich letzte Nacht stundenlang mit deinem Vater gevögelt habe.“ Der Kerl hat nen Selbstbewusstsein, das ist ja nicht zum Aushalten. Leider muss ich ihm den Astralkörper neidvoll zugestehen. Man merkt, dass der auch noch naturgegeben ist und nicht mühsam antrainiert – ein Traum. Mit einiger Verzögerung gelangt auch der erste Teil des Satzes in meinen Kopf. Als ob ich mit jemandem schlafen wollen würde, der mit meinem Vater im Bett war. Das ist ja widerlich! Warum hat der sich auch wen ausgesucht, mit dem ich auch ohne zu zögern ins Bett gehen würde? Verdammter Vater. Seit wann steht der überhaupt auf so junge Kerle? Der hier könnte mein älterer Bruder sein.. „Als ob ich mit irgendjemanden ins Bett gehen würde, der mit meinem Vater vögelt. Das wäre doch krank.“ Abfällig schnaube ich und dreh mich zum Kühlschrank, weil ich das Gefühl habe, das Blut steigt in mein Gesicht. „Schade.“ Ruckartig drehe ich mich wieder um, als ich dieses eine Wort höre. Viel zu nah an meinem Ohr und mit offenkundigem Bedauern. Im nächsten Moment weiche ich zurück, bis mein Rücken den Kühlschrank berührt. Er steht nahe vor mir – viel zu nah. „Ich wäre gerne mit dir im Bett gelandet..“ Todernst schaut er mich an und ich bin schon geneigt ihm zu glauben, als ein diabolisches Lächeln sein Gesicht verzieht. „Reingefallen. Als ob ich mit einem Knirps wie dir schlafen wollen würde. Aber du bist von der Idee anscheinend angetan, so hart, wie du bist.“ Erschrocken schau ich auf meine Körpermitte, doch da ist alles flach. Kein Zelt zu sehen. Lachend weicht Flo von mir. „Du bist süß!“ stellt er fest und mit zwei Tassen bewaffnet verlässt er immer noch lachend die Küche. Langsam lass ich mich auf den Boden sinken. Was hat sich mein Vater da nur für einen Freak angelacht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)