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Routine

von

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Kapitel 4
 

Typisch Mycroft.
 

Viel zu pompös. Weite Flure ausgelegt mit dicken roten Teppichen. Wände behangen mit alten Bildern, von denen Niemand mehr wusste, wer darauf eigentlich zu sehen war. Die Räume erleuchtet im schwachen Licht.
 

Ja, das war das perfekte Spielfeld.
 

Sie ging voran.
 

Wallendes dunkles Haar.
 

Hüpften die sich im Takt ihrer Absätze bewegten.
 

Sie war wirklich perfekt.
 

Seine Blicke folgten ihr. Verfolgten wie sie die Treppe empor stieg. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Der Verstand gab langsam nach. Begann sich zu verlieren.
 

Nun war sie wieder am Zug.
 

Wenn er fiese Tricks benutzen dürfte, dann konnte sie es auch. Sie hatte die Regeln schließlich aufgestellt. Da machte es nicht, wenn sie sie brechen würde.
 

Er folgte ihr die Treppe hoch. Durch nie enden wollenden Flure. Alles wirkte alt und hatte seinen ganz eigenen Charm. Waren aber nicht vom Interesse für ihn. Seine Blicke galten etwas andere.
 

Etwas besserem!
 

Vor einer der Türen, die sich endlos einander reihten, blieb sie stehen. Sie waren an ihrem kleinen Spielfeld angekommen.
 

Kurz warf sie ihm ein Lächeln zu.
 

Die zweite Runde ihres Spiels hatte soeben begonnen.
 

Mit einer eleganten Geste, öffnete sie die Tür. Ihr langes, dunkles Haar fiel ihr dabei ins Gesicht. Ließ den Drang, es ihr aus dem Gesicht zu streichen, in ihm aufflammen. Doch er durfte nicht, musste sich zurückhalten. Denn nun wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht, in dem kleinen Spiel.
 

Eine neue Figure betrat das Feld.
 

Jeder Schritt musste nun zweimal bedacht, geplant werden. Nur ein Fehler und das Spiel wäre aus.
 

Ein Game Over wollte er nicht riskieren.
 

Ein von neu Anfangen gab es nicht.
 

Sie hatten nur diesen einen Versuch. Das machte den Reiz des Spiels aus. Machte es noch interessanter. Intensiver.
 

„Guten Abend Sherlock!“
 

Mycroft saß hinter seinem fein säuberlichen Schreibtisch und lächelte ihn auf seine typische Weise an. Ganz so, als hätte Sherlock etwas ausgefressen.
 

Wie langweilig.
 

Seine Routine hatte er noch nie gemocht.
 

Er hatte eine ausdruckslose Mine aufgesetzt. Keine Herausforderung für ihn. Doch sie aufrecht zu erhalten würde schwer werden. Dafür würde sie Sorgen. Sie liebte es schließlich, das Spiel so kompliziert wie möglich zu machen.
 

Das würde ein schöner Spaß werden.
 

„Was kann ich für dich tun Mycroft?“
 

Die üblichen Floskeln.
 

Routine.
 

Langeweile.
 

Nun betrat sie den Raum. Oh, nun würde es spannend werden!
 

Sie hatte zwei Tassen in der Hand. Die eine reichte sie Mycroft, die andere ihm. Dabei darauf bedacht, seine Hand mit ihrer zu berühren.
 

Es war wie ein kurzer elektrischer Schlag. Doch das war beabsichtig. Ein kurzes Grinsen huschte über ihre Lippen, bevor sie sich auf ihren typischen Platz an Mycrofts Seite stellte.
 

Während sein Bruder sprach, tauschten sie Blicke aus. Unbemerkt.
 

Sie lächelte ihn an.
 

Er leckte sich über die Lippen.
 

Ihre Gedanken waren nicht mehr bei der Sache. Doch wenn interessierte das?
 

Ein lautes Räuspern und ein Weckruf.
 

„Sherlock?“
 

Nun war er doch wirklich erwischt worden. Da war guter Rat teuer. Doch wie gekonnt, redete er sich aus seiner Unaufmerksamkeit raus.
 

„War es das? Ich habe keine Lust mehr dir zu zuhören?“
 

Es gab etwas Interessanteres für ihn. Jedoch hoffte er, dass dies seinem Bruder unbemerkt geblieben war.
 

Ein Grinsen zeichnete sich auf ihren Lippen hat. Sie hatte so gut wie gewonnen. Nur noch ein kleiner Schritt und er würde aufgeben müssen.
 

Ein kleiner Schritt zum Abgrund.



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