Caged's Dream von Rockryu ================================================================================ Kapitel 1: Anziehung -------------------- Hi Leute, hier ist das Ryu, auch Dragon genannt. Ja, der Prolog ist das einzige an dieser Fanfic, dass keine Parodie ist. über die Charas muss ich ja nicht reden, aber auch Sephis Gedanken im Lebensstrom sind so nicht meine Idee. Siehe "On the way to a smile - Chase of Lifestream" Bin recht stolz auf den Prolog, aber auf die nachfolgenden Dialoge auch. Ob sie ooC sind, kommt darauf an, in welchem Tonfall es gesagt wird, also seid gnädig. Viel Spaß jetzt mit dem ersten Kapiel ;D ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Genesis? Genesis!“ Unwillig schlug Genesis die Augen auf. Die Sonne und der Wind auf seiner Haut fühlten sich so gut an, während er am Berghang im Gras lag und die Stille genoss. Er setzte sich auf und sah ins Tal hinab. Von hier aus hatte man wirklich eine tolle Aussicht. „Genesis, komm, wir müssen zurück!“ „Du nervst, Angeal.“ „Ach, jetzt ist es meine Schuld?“ „Schon gut, ich komme ja.“ Sie stapften gemeinsam den Berg hinauf zum Helikopter. Bevor sie einstiegen, drehte Genesis sich noch mal um. „Angeal, meinst du nicht auch, dass es wunderbar wäre, Flügel zu haben und über diese Täler hinwegzufliegen? So aus eigener Kraft und vollkommen frei?“ Angeal folgte seinem Blick. „Das wäre sehr schön. Aber wir können nicht fliegen. Jetzt komm.“ Sie stiegen in den Helikopter und er erhob sich knatternd in die Luft. Angeal füllte die Missionspapiere aus und Genesis starrte sehnsüchtig aus dem Fenster. „Hey, Genesis?“ „Hm?“ „Die Zweiter Klasse sind heute nicht da und Sephiroth ist wieder zurück. Hast du Lust, mit uns in den Trainingsraum zu gehen?“ Genesis’ Stimmung hellte sich auf. „Klar, gerne!“ Im Hauptquartier war es wie ausgestorben ohne die Zweiter Klasse. Die Dritter Klasse waren offenbar auch nicht da. Sephiroth wartete schon vor dem Trainingsraum auf sie. „Na endlich. Ich dachte schon, ihr drückt euch.“ Genesis lächelte verschlagen. „Lass dich nur nicht zu falschen Hoffnungen verleiten.“ Da klingelte Angeals Handy. „Ja? Und was habe ich damit zu tun? Schon gut, ich bin sofort da.“ Er legte auf und seufzte. „Der Exekutivmanager. Ich muss weg. Fangt schon mal ohne mich an.“ Er wand sich schon zum gehen, doch er drehte sich noch einmal um. „Und stellt ja keinen Unsinn an während ich weg bin!“ Allerdings wartete er die Antwort nicht ab, er hatte es sehr eilig. Genesis sah ihm nach, wie er in den Gängen verschwand. „Was denkst du meinte er damit?“ Sephiroth zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Vielleicht dass wir dieses Mal den Trainingsraum ganz lassen sollen.“ „Denkst du, du schaffst das?“ „Zweifelst du etwa an meiner Selbstbeherrschung?“ Sie schafften es tatsächlich, keine Verwüstungen anzurichten. Sie achteten penibel darauf, sauber zu fechten und schafften es so, sich zu beherrschen. Sicher war es auch hilfreich, keine Substanzen einzusetzen, aber wenn Angeal mitmischte, taten sie das im Trainingsraum sowieso nicht. Genesis ärgerte sich wie immer, dass Sephiroth immer gewann, aber er würde ihm nicht den Gefallen tun und derjenige sein, der die Beherrschung verlor. Nach einer Stunde hatte Sephiroth bereits zum fünfzehnten Mal gewonnen und Angeal war immer noch nicht zurück. „Merkwürdig… Wo Angeal wohl steckt…?“ Sephiroth antwortete nicht. Genesis besah sich gedankenverloren die Simulation, ein Platz im Zentrum eines kleinen Dorfes, in dem er noch nie gewesen war, in dessen Norden eine alte Villa stand und in dessen Mitte ein alter, überbauter Bohrbrunnen stand. „Ich denke, wir warten auf ihn“, meinte er mehr zu sich selbst, setzte sich auf den Rand des Brunnens und holte sein Buch hervor. Er hatte schon eine Weile gelesen, da merkte er plötzlich auf. Sephiroth stand direkt vor ihm und sah ihn fragend an. „Hast du was gesagt?“ „Ich habe dich gefragt, ob alles in Ordnung mit dir ist. Du wirkst bedrückt in letzter Zeit.“ „Oh. Seit wann kümmerst dich um mein Wohlbefinden?“ „Nun ja. Wir sind Freunde.“ ‚Freunde…’ Genesis klappte das Buch zu und legte es weg. „Setzt dich doch.“ Zu seiner Überraschung gehorchte Sephiroth. Und während Genesis noch überlegte, was er sagen sollte, fing der Held ShinRas von sich aus das Gespräch an. „Genesis, du solltest uns wirklich sagen, wenn dich etwas bedrückt.“ „Bis eben war mir nicht bewusst, dass mich etwas bedrückt.“ „Ich kenne dich gut genug.“ Da war was dran. Seine Freunde mussten merken, wenn etwas nicht in Ordnung war. Nachdenklich neigte Genesis den Kopf. „Vielleicht… Ja, das wird es sein.“ Er sah Sephiroth wieder an. „Ich finde keinen Sinn in alldem. Wir… streiten uns immer, wer der Bessere ist, aber es würde keinen Unterschied machen. Letzten Endes sind wir doch nur hier, um Befehle auszuführen, deren Sinn selbst wir nicht immer wissen. Und ich beneide Angeal. Wie es scheint, hat er einen Sinn gefunden.“ „Hm. Warum fragst du ihn nicht danach?“ „Ach Sephiroth. Ist dir nach all den Jahren immer noch nicht klar, wie unterschiedlich deine beiden Freunde sind? Ich weiß schon, was für Angeal der Sinn in dem allen ist. Aber ich kann niemals so sein.“ „So? Und was ist für Angeal der Sinn?“ „Seine Pflicht und seine Ehre. Er unterstützt die Jüngeren, damit sie eines Tages seinen Platz einnehmen können als jemand, der die Welt beschützt. Aber ich glaube nicht, dass ich in der Lage bin, Rekruten zu trainieren. Und ich fühle mich auch nicht als jemand, der die Welt beschützt.“ „Das liegt daran, dass die Missionen, bei denen wir Leute retten müssen, immer Angeal bekommt“, bemerkte Sephiroth nüchtern. Genesis lächelte. „Ja, das stimmt. Er ist einfach derjenige, der dafür qualifiziert ist. Glaubst du, ich könnte eine Stadt evakuieren?“ „Können? Schon… Hm. Du willst also sagen, Angeal ist ein Held und wir beide sind bloß Kampfmaschinen?“ „Nun, so fühle ich mich.“ Eine Weile herrschte schweigen. Dann fragte Sephiroth: „Warum, glaubst du, halten die Leute mich für einen Helden?“ „Weil du stark bist. Weil du kämpfst und gewinnst.“ „Reicht das denn?“ „…Ich weiß es nicht.“ Er dachte eine Weile nach. „Vielleicht bist du der Held, weil du das alles hier verkörperst. Du bist der General, also der vor der Welt Verantwortliche für die Taten von SOLDAT, also auch für Angeals.“ „Ist es das? Auch wenn ich euch beide im Kampf besiegen kann, bin ich doch nur der General, weil ich die bessere Missionsquote habe. Und die habe ich nur, weil Angeal seltener auf Missionen ist und du eine gewisse Neigung hast, die Regeln zu missachten.“ „Mit anderen Worten, du bist der perfekte General, Angeal ist der perfekte Spezialist für den Nachwuchs und ich bin ein überflüssiges Ärgernis.“ Genesis sagte das ohne Ärger oder Niedergeschlagenheit, eher mit Ironie. Trotzdem war Sephiroth ein wenig verlegen. „So war das nicht gemeint…“ „Ich werde es dir nicht übel nehmen, die Wahrheit zu sagen.“ „Aber du bist nicht überflüssig. Angeal bildet Rekruten aus und ich muss mich mit Lazard um den Papierkram kümmern. Ohne dich könnten wir die Missionen gar nicht alle bewältigen.“ „Ja, ich bin wirklich eine unersetzliche Aushilfe.“ „Genesis!“ Genesis begegnete Sephiroths verärgertem Blick. ‚Ganz schön intensive Augen. Niemand sonst auf der Welt hat solche Augen, wie eine Katze. Und ein schönes Gesicht hat er ja auch, da brauchte sich keine Frau für zu schämen. So ziemlich jede, dich ich schon mal hatte, würde jedenfalls sterben für seine Haare…’ Er bemerkte, in welche Richtung seine Gedanken gerade davon galoppieren und beeilte sich, Sephiroth eine passende Erwiderung zuzuwerfen. „Du warst derjenige, der nach meinen Sorgen gefragt hat, also beklag dich nicht, wenn ich sie dir sage.“ „Hm. Und ich wollte es wissen, weil ich dir helfen will. Daher beklag dich nicht, wenn ich dir sage, dass du da etwas falsch siehst. Du bist eine Nervensäge und verursachst Ärger, aber… es wäre nicht dasselbe hier ohne dich.“ Eine solche Aussage von Sephiroth kam einer tränenreichen Umarmung bei anderen gleich. Genesis war beinahe so etwas wir gerührt. „Nun ja. Ich wüsste auch nicht, was ich machen sollte, wenn ich mich nicht mehr mit dir duellieren könnte.“ „Das wäre wirklich nicht das einzige, was ich vermissen würde.“ „Oh. Danke.“ Im Nachhinein würde Genesis nicht sagen können, ob bei ihm einfach eine Sicherung durchgebrannt war oder ob er unbewusst eine Absicht im Hinterkopf hatte. Jedenfalls dachte er nicht nach, als er sich vorbeugte, Sephiroths Wange berührte und ihn küsste. Auf den Mund. Mit Zunge. Da flog die Tür zum Trainingsraum auf, die von Innen wie die Tür eines der Häuser des Dorfes aussah. Es war in diesem Moment nicht zu sagen, wer bescheuerter dreinschaute, Angeal oder Sephiroth. Genesis verkniff sich das Lachen, allerdings nicht das verschlagene Grinsen. Fast tat Sephiroth ihm leid, aber es erfüllte ihn auch mit Genugtuung, den großen Meister in einer ausweglosen Situation zu sehen. Wie auch immer er jetzt reagieren würde, retten würde ihn das nicht. Zumal Angeal ihm sowieso zuvorkam. „Wie ich sehe, habt ihr euren Spaß.“ Es klang ziemlich sarkastisch, aber immerhin sah er nicht mehr so aus, als stünde er unter Schock. Sephiroth dagegen schien kaum zu wissen, wo Oben und Unten war. „Angeal…“ „Ich hab hier ein paar Missionen, über die Lazard mit dir sprechen will“, fing Angeal an als wäre gar nichts gewesen und hielt einen Stapel Papiere hoch. Im Nu war Sephiroth bei ihm und griff nach ihnen. „Ich kümmere mich sofort darum.“ Und schon war er weg. Genesis grinste immer noch. „Du bist wirklich nett.“ „Hm?“ Angeal sah wenig begeistert aus. „Du schonst ihn nicht nur, du hältst ihm auch bereitwillig die nächste Tür zur Flucht auf.“ „Was hast du mit ihm gemacht?“ „Nur was du gesehen hast.“ Angeal nickte langsam, er hatte verstanden. „Ich werde mich nicht einmischen, aber ich warne dich: Wenn du ihn benutzt oder hintergehst, sind wir die längste Zeit Freunde gewesen.“ „Du weißt, was ich tue, wenn ich jemanden… ‚benutzen’ will.“ Angeal verstand und gab sich zufrieden. Und Genesis versank tief in Gedanken. Es war ihm bisher nicht bewusst gewesen, dass er Sephiroth anziehend fand, aber nun, wo er es einmal herausgefunden hatte, konnte er es nicht einfach ignorieren. Aber er würde halten, was er indirekt versprochen hatte. Sephiroth war immer noch sein Freund und er würde ihm die Achtung entgegenbringen, die einem Freund gebührte. Doch er würde ihn bekommen, auch wenn es Geduld erfordern würde. Er hatte sehr wohl bemerkt, wie der große Krieger bei seiner Berührung zusammengezuckt war und kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er mit einem blauen Auge durch die nächste Wand geflogen wäre, wenn es ihm nicht irgendwie gefallen hätte. ‚Sephiroth… Auch wenn dir vielleicht nicht bewusst ist, wie schön du bist, wirst du die Anziehung zwischen uns bald nicht mehr ignorieren können. Du wirst mein sein, aber ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst.’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)