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Dangerous Love Affair

Nothing is, like what it seems
von

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On the mend

„Meinst du, du kannst einigermaßen laufen?“, fragte er den kleinen Schwarzhaarigen besorgt.
 

„Ja… ich versuch`s.“
 

„Gut, deine Klamotten habe ich dir schon rausgesucht, versuch dich anzuziehen, ich muss noch schnell ein Telefonat führen.“, als Elias sich seine Sachen griff, ging Oliver ins Wohnzimmer und wählte, ein wenig nervös, die Nummer seines Vaters.
 

„Staatsanwalt Hudges.“
 

„Hallo, Dad, ich bin`s. Ich werde heute nicht zur Arbeit kommen, ich gehe zum Arzt. Kannst du vielleicht ab 11 Uhr eine Rufumleitung auf mein Handy einstellen?“
 

„Natürlich… Oliver? Wenn irgendetwas ist, dann kannst du immer mit mir darüber sprechen.“
 

„Danke… Ähm… soll ich dir meine Krankschreibung rüberfaxen?“
 

„Ja, das wäre gut… vielleicht kann ja jemand für die Zeit für dich einspringen.“
 

„Wir werden`s sehen… Bis dann.“, er legte auf und schon erblickte er den ein wenig schwer atmenden, angezogenen Elias hinter sich.
 

„Hast du einen Impfausweiß?“
 

„Ja, Moment…“, Oliver folgte ihm in sein Zimmer, wo er mehrere Impfausweise in verschiedenen Sprachen und von verschiedenen Nationen zutage förderte. Er fragte schon gar nicht mehr, nahm diese Tatsache als gegeben hin, Hauptsache er hatte jetzt einen für Britannien parat, sodass sie endlich losfahren konnten.
 

>Mist! Ich muss meinem Vater noch sein Auto wiedergeben!<, Oliver verfluchte sich innerlich dafür, dass er vergessen hatte, es ihm zurückzugeben, allerdings kam er so noch umhin, Taylors Wagen benutzen zu müssen.
 

Nachdem er den richtigen Ausweis ausgehändigt bekommen hatte, fuhren sie mit dem Fahrstuhl nach Unten und stiegen ins Auto ein. Oliver sah deutlich, dass es Elias noch immer schlecht ging, umso erleichterter war er, als er feststellte, dass der Kinderarzt, zu dem sie gefahren waren, zu dieser Uhrzeit Patienten empfing. Er setzte sich mit dem Kleinen ins Wartezimmer und füllte ein Formular aus, was gar nicht so einfach war, da sie sich erst seit ein paar Tagen kannten. So kam der kranke Elias nicht drum herum, seine Gedanken beisammen zuhalten und auf die Fragen seines zukünftigen Vaters zu antworten. Er hatte noch, bevor sie losgefahren waren, seinen neuen Namen auf dem Impfausweis eingetragen, damit es keine Komplikationen beim Arzt geben würde.
 

„Elias?“, rief die Arzthelferin sie auf, als sie endlich an der Reihe waren. Als Oliver bemerkte, dass es dem Kleinen schwer fiel, zu laufen, nahm er ihn kurzer Hand auf den Arm. Elias war nicht ganz bei sich, sonst hätte er wohl protestiert, so kamen sie jedoch schneller ins Behandlungszimmer und er sparte seine Kräfte. Oliver setzte sich auf den Stuhl vor den Schreibtisch des Arztes, Elias auf dem Schoß, und befühlte seine Stirn. Schon kam eine etwas ältere Frau in das Behandlungszimmer und stellte sich als Dr. Morris vor.
 

„Ich sehe schon, er hat Fieber. Sonst noch irgendwelche Auffälligkeiten?“
 

„Ich habe ihm Fiebersaft gegeben, doch er scheint darauf allergisch zu reagieren… er hat viele rote Punkte…“
 

„Wie heißt du denn?“, fragte sie Elias im mütterlichen Tonfall.
 

„Elias.“
 

„Gut, Elias. Magst du mal deinen Pulli ausziehen?“, er nickte und zog sich den Pulli etwas unbeholfen über den Kopf, seine Arme waren zu schwach und wollten ihm nicht recht gehorchen, deshalb half die Ärztin noch ein wenig nach.
 

„Oh…“, ihr Erstaunen galt weniger den roten Pünktchen, sondern vielmehr der ausgeprägten Muskulatur des Zwölfjährigen. Sie widmete sich wieder den roten Pünktchen, die sich in seiner Armbeuge versammelten: „Das könnte wirklich eine Allergie sein… Zeihst du bitte auch nochmal das T-Shirt aus?“, er tat wie geheißen und wieder war sie erstaunt, die ausgeprägten Muskeln fuhren auch unter dem T-Shirt fort.
 

„Atme mal tief ein und aus, ich werde dich abhorchen.“, sie steckte ihr Stethoskop in die Ohren, wärmte kurz das metallene Ende mit der Hand an, bevor sie es auf Elias Brust und Rücken legte und seine Atmung verfolgte.

„Öffne bitte den Mund und sag aaah~“, auch dies tat Elias, obwohl er sich dabei dämlich vorkam, er fror und wollte eigentlich nur zurück nach Hause in sein Bett.

„Gut, du kannst dich wieder anziehen. Wir messen noch kurz Fieber und dann kannst du auch schon wieder mit deinem Vater nach Hause.“, sie wandte sich an Oliver: „Sie hatten Recht, er scheint auf den Fiebersaft allergisch zu reagieren… war er in letzter Zeit physischem Stress ausgesetzt?“
 

„Ähm…“, Oliver überlegte kurz, wie er der Ärztin diese Situation am besten Schildern konnte: „Seine… seine Mutter ist vor kurzem gestorben…“, sagte er traurig.
 

„Oh… das… mein Beileid. …Ähm… jedenfalls scheint das Fieber durch Stress ausgelöst worden zu sein, das haben Kinder manchmal… Ich schreibe Ihnen ein Medikament gegen das Fieber auf, da er keinen geröteten Rachen hat, gehe ich davon aus, dass er Tabletten schlucken kann… Er muss das Mittel 3 Mal täglich einnehmen, gegen die roten Punkte erhalten Sie eine Salbe… sobald es wieder beginnt zu jucken soll er sie auftragen, dann werden sie schnell verschwinden. Das Rezept erhalten Sie am Empfang und ich schreibe Sie für zwei Tage, einschließlich heute, mit ihm krank. Oh und hier ist meine Nummer, wenn Sie fragen haben sollten, dann rufen Sie mich an. Ich stehe allen meinen Patienten rund um die Uhr zur Verfügung, sollte es also am Wochenende einen Notfall geben, dann rufen Sie einfach an.“, das Piepsen des Thermometers, ließ sie verstummen, sie nahm es wieder an sich und notierte die Gradzahl.
 

„Gut, Elias, du kannst jetzt wieder mit deinem Papa nach Hause gehen.“, Elias nickte und flüchtete förmlich aus dem Behandlungszimmer, Oliver folgte ihm und erhielt am Empfang das Rezept und die Krankschreibung, außerdem machte er einen Vorsorgetermin in einem halben Jahr aus. Oliver trug den erschöpften Elias zum Auto und schloss ihn so lange ein, bis er von der Apotheke wiedergekommen war und sie nach Hause fuhren. Elias war unterwegs vor Erschöpfung eingeschlafen, deshalb hob Oliver ihn aus dem Auto, schloss ab und fuhr mit dem Fahrstuhl in das Geschoss, in dem auch ihre Wohnung lag. Irgendwie bewerkstelligte er es sogar, die Tür aufzuschließen. Er legte den Jungen im Wohnzimmer auf die Couch, zog ihm Jacke und Schuhe aus und schloss, beim wegstellen und hängen ebendieser, die Haustür. Auf dem Rückweg ins Wohnzimmer holte er Decke und Kissen aus Elias Bett, deckte ihn zu und platzierte seinen Kopf auf dem Kissen.

Still und leise schlich Oli in Elias Zimmer alias sein Arbeitszimmer, fuhr seinen Computer hoch und scannte seine Krankschreibung ein, die er kurz darauf seinem Vater per Mail schickte. Sein Handy schaltete er auf lautlos und legte es neben sich auf dem Schreibtisch ab. Er hatte die Tür offengelassen, damit er hören konnte, wenn Elias nach ihm rufen sollte.

Sein Handy klingelte schneller, als er vermutet hatte und schon nahm er von Zuhause aus seine Tätigkeit als Staatsanwaltsgehilfin wieder auf.

Gegen 13 Uhr schaltete er sein Handy ab und ging durch das Wohnzimmer, er wollte eigentlich in die Küche, doch aus für ihn unempfindlichen Gründen, setzte er sich neben Elias und beobachtete ihn beim Schlafen. Er sah friedlich aus, es schien ihm ein wenig besser zu gehen und mit seinem friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht, fiel auch eine kleine Last von Oliver ab. Er wollte grade wieder aufstehen, als Elias die Augen aufschlug.
 

„Geht es dir ein bisschen besser?“, fragte der Ältere mit sanfter Stimme.
 

„Ja.“
 

„Hast du Hunger? Ich wollte die Suppe grade nochmal aufwärmen.“, Elias nickte und Oliver stand lächelnd auf. Er erwärmte die Suppe und brachte Elias Medikamente mit sich.
 

„Hier. Und nach dem Essen nimmst du dein Medikament und ich helfe dir, dich einzucremen.“, wieder nickte Elias nur. Schweigend aßen sie zusammen und versorgten nach dem Essen Elias.
 

„Ich muss jetzt wieder an die Arbeit gehen.“, sagte er und stand auf.
 

„Kann ich… mit ins Zimmer?“
 

„Meinetwegen, aber ich muss laufend Telefonate führen.“
 

„Das stört mich nicht.“, sagte Elias, stand auf und stiefelte mit seinem Kopfkissen und seiner Decke unter dem Arm los und legte sich wieder in sein Bett. Er lauschte den Gesprächen, die Oliver mit ruhiger Stimme führte. Olivers Stimme geleitete ihn in sanften Wogen in den Schlaf, gab ihm das Gefühl, behütet und willkommen zu sein. Sein tiefer, erholsamer Schlaf war der Grund dafür, dass er nicht mitbekam, wie Oliver das Zimmer verließ, um zu telefonieren.
 

„Oliver, was hat das zu bedeuten?!“, fragte eine leicht erzürnte und verwunderte Stimme.
 

„Was meinst du?“, fragte er, obwohl er genau wusste, worüber sein Vater sich aufregte, doch er wollte das Kind nicht beim Namen nennen.
 

„Diese Krankschreibung! Was soll das heißen, du bist mit deinem Sohn krankgeschrieben?!“
 

„Dad… es… es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das am Telefon auszudiskutieren. Der Kleine schläft grade, er hat Fieber und ich möchte ihn ungerne wecken. Ich komme am Mittwoch wieder zur Arbeit, wenn es ihm bis dahin besser geht. Ich bringe ihn mit und dann können wir das Ganze in Ruhe besprechen.“, sagte er in sanftem Flüsterton.
 

„Aber DANN… dann will ich endlich Antworten haben, Oliver Simon Black! Keine Geheimnisse mehr vor deinem Vater!“
 

„Ja, Dad.“, er verabschiedete sich von ihm und war sichtlich erleichtert endlich diese Auflösung seiner Geheimnisse in Gang gebracht zu haben.
 

>Ist das nicht bitter? Kaum ist Taylor ein paar Wochen tot, scheinen sich meine Geheimnisse und die damit verbundenen Probleme in Luft aufzulösen… Ich hätte lieber ein Leben in einen Schleier aus Geheimnissen gehüllt und dafür dich, gefährlich, bissig und quietsch lebendig an meiner Seite. Auch wenn es mir unendliche Qualen bereitet, ich würde nur zu gerne deine Leiche sehen. Um endlich damit abschließen zu können, dass du tot bist, um dich noch einmal berühren zu können, um dich nur noch einmal zu sehen. Was soll ich deiner Mutter sagen? Wir haben uns nie kennengelernt und jetzt offenbare ich ihr, dass wir in unserer Trauer zu zweit sind? Dass Elias quasi dein Sohn ist, wenn ich ihn adoptiert habe? Taylor… ich liebe dich, komm zurück zu mir!<, das Geräusch, dass seine Tränen machten, als sie auf dem hölzernen Boden aufschlugen, brachten ihn zurück in die Gegenwart. Er hielt sein Handy an seine Brust gepresst, den Kopf auf seine Brust gestützt, seine Haare hingen ihm über die Augen und seine Tränen liefen unaufhaltsam, tropften hart, ob der Ungerechtigkeit des Todes geliebter Menschen, auf den kalten Boden und blieben dort liegen. Sammelten sich zu einer Pfütze aus Schmerz, Trauer, Wut, Sehnsucht und Liebe.
 

Plötzlich musste er wieder an Elias denken, der nebenan seelenruhig schlief und der ihn brauchte. Er wischte seine Tränen fort und sammelte sich, bevor er sich einen Kaffee kochte und zurück an seinen Schreibtisch ging.

Im Laufe des Tages stieg Elias Fieber nur noch leicht an und am nächsten Morgen ging es ihm schon wesentlich besser, er zeigte Appetit beim Frühstück und die glasigen Augen und geröteten Wangen waren fort. Als Oliver sein Zimmer betrat, um ihn zu fragen, ob er Wäsche hätte, die gewaschen werden müsse, fand er diesen beim Training vor:
 

„Elias, du bist grade erst wieder auf den Beinen, gönn dir noch ein wenig Ruhe!“
 

„Nein, wenn ich nicht trainiere, dann werde ich ungelenkig und irgendwann kann ich nicht mehr kämpfen.“
 

Oliver überlegte kurz, bevor er wieder begann zu sprechen: „Okay, ich schlage dir einen Deal vor, du gibst mir die Hälfte deiner Waffen und dafür darfst du mit den verbliebenen weitertrainieren, aber erst ab diesem Wochenende! Ich möchte, dass du dich richtig erholst.“
 

Elias zögerte, er wusste nicht so recht, ob er seine Waffen in Olivers Hände geben wollte. Das Kämpfen war genauso Teil seiner selbst, wie das Kind sein: „Na gut.“
 

„Danke… Hast du noch Wäsche, die ich mitwaschen soll?“
 

„Stimmt etwas nicht?“, der Zwölfjährige legte seinen Kopf ein wenig schief und betrachtete ihn.
 

„Nein, wieso… ich…“
 

„Deine Augen, sie sind ganz rot… du hast wieder geweint, hab ich Recht?“
 

„Nein, das…“
 

„Ich habe auch geweint, sehr viel und oft sogar, aber… ich hatte schon zwei Wochen länger Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen… du bist vielleicht bald mein Vater, aber du bist auch nur ein Mensch, du kannst mit mir darüber reden.“
 

„Nein, wirklich… das ist etwas, mit dem ich selbst klarkommen muss.“
 

„Das bestreite ich auch nicht, aber manchmal ist es gut, jemanden zu haben, mit dem man darüber reden kann.“
 

„Ja, danke…“, sagte Oliver traurig lächelnd.
 

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Wie ihr lest, geht es im Moment sehr gut voran :3

Ich hoffe, dass euch diese Story auch ohne Taylor viel Freude bereitet! >.<

Leider fängt morgen die Schule schon wieder an, aber ich versuche, das nächste Kapitel möglichst schnell fertigzustellen, damit ihr nicht so lange warten müsst^^
 

lg~

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-01-15T20:22:51+00:00 15.01.2012 21:22
ich hab schon bei der Krankschreibung gedacht, dass Olis Vater sich wohk wundern wird, dass diese von einem Kinderarzt kommt...^^'

Dass Elias das Trainieren und Kämpfen nicht aufgeben will ist interessant...will er etwa auch weiter auf Missionen gehen?
Von:  KaethchenvHeilbronn
2012-01-09T16:38:02+00:00 09.01.2012 17:38
Aww~ Wie Oli der Ärztin erklärt, wieso Elias "Stress" hatte...das passt irgendwie sehr gut, es kommt nah ran^^ *traurig* ...obwohl Oli ja eigentlich eher die Mutter wäre, wenn Taylor noch leben würde :(

Ahhh! Der Vater ist natürlich geschockt, woher Oli plötzlich einen Sohn herholt XD
Ich bin gespannt, wie er ihm das beibringt! Hoffentlich verleugnet er Taylor nicht! ...Nein, das wird Oli nicht machen :3

Hach~ Jaa, es ist schon süß, wie die beiden sich umeinander kümmern, aber trotzdem...vermiss ich Taylor! >.<
Von:  Salix
2012-01-08T19:58:27+00:00 08.01.2012 20:58
Hui ging das schnell.

Ich bin froh, das es Elias langsam wieder besser geht.
Die Idee, wie Olis Vater davon erfährt, dass irgendetwas merkwürdig ist, ist gut. Das wird noch ganz schön schwierig für Oli die Zusammenhänge zu erklären...

LG


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