Elli aus der Wüste von Elythe (Gaara X OC) ================================================================================ Kapitel 25: 4. After Timeskip-Kapitel ------------------------------------- Gaara stand vor der Türe von Konoha-Gakures Krankenhaus. Eigentlich wollte er eintreten und nach Elli fragen, doch ihm war bereits klar, wie die Antwort lauten würde. Bis jetzt war er jeden Tag mindestens einmal da gewesen und hatte nachgefragt. Immerhin bestand noch Hoffnung und wer aufgab war zu schwach, weiter zu glauben. Aber wie sollte man weiterglauben, nach so langer Zeit? Wahrscheinlich nahm Elli den Besuch ohnehin nicht wahr. Denn auch wenn man sagte, Komapatienten fühlten, wenn jemand in der Nähe war, wie sollte man an dem Gedanken festhalten, wenn man keine Reaktion merkte? Wenn man mit jemandem sprach und es wirkte, als würde man mit einer Wand oder Puppe sprechen? Stille, keine Antwort… Und Gaara war nun mal niemand, der stundenlang von sich und der Welt erzählen konnte, von allem, was passiert war, wie es ihm so ging, was das Dorf so machte und was sonst noch alles. Er war sich sicher so ziemlich jeder Andere könnte mehr erzählen. Es gab sogar Leute, die über so einen uninteressanten Mist sprachen wie den bellenden Straßenköter, der letzte Nacht gekläfft hat. Aber um Himmels willen, wenn man denn wirklich mitbekommt, was einem so erzählt wird, würde man dann hören wollen, dass letzte Nacht ein Hund gebellt hatte? Oder wäre man nicht nach so langer Zeit einfach nur froh, wenn alle einfach mal verschwanden und die Klappe hielten? So oder so, er hatte nie viel erzählt. Er war da gewesen. Hatte neben dem Bett gesessen, überlegt, ab und zu ein paar Worte darüber verloren, was denn so los war, aber irgendwann kam er sich selbst dabei immer ziemlich lächerlich vor und verstummte. So stand er da heute und überlegte, ob es überhaupt einen Unterschied machen würde, ob er da wäre oder nicht.Er senkte die Hand, welche er bereits nach dem alten Türgriff ausgestreckt hatte und mit der Hand senkte er auch den Kopf. Als er sich grade umgedreht hatte öffnete sich die Türe hinter ihm. Gaara sah nicht auf. Ihm war ohnehin klar, dass es bloß eine Person sein konnte, die grade jemanden besucht hatte oder grade aus dem Hospital entlassen wurde. Aber nein, es war nicht bloß so eine Person. Es waren zwei. Glückliches Gelächter kam von den beiden Menschen, die soeben das Haus verlassen hatten. Wahrscheinlich endlich eine Entlassung nach langer Krankheit. Oder jemand mit zuvor gebrochenem Bein durfte endlich wieder rumlaufen. Belangloser Mist. Gaara ging weiter die Straße entlang und sah währenddessen noch immer nicht vom Boden auf. Noch immer... kein Wort... kein Hauch... kein Windstoß... Noch immer... dieses endlose Schwarz... diese endlose Dunkelheit... dieses Endlose nichts... ... Hätte ich die Wahl würde ich alles tun, um dem zu entkommen aber mir bleibt nichts übrig, als hier zu bleiben, immerhin kann ich nicht mal die Augen schließen, sie sind bereits zu... ich kann nichtmals einen Muskel bewegen... Gaara war mittlerweile in einem kleinen, an Konoha angrenzenden Wald angekommen. Als er sich genau umsah hatte er das Gefühl, schon einmal dort gewesen zu sein. Er wusste nicht, wann, er wusste auch nicht wieso. Weil es ihn auch nicht weiter interessierte ging er einfach tiefer in den Wald hinein. Die vielen Bäume... Die Sträucher... Das alles schien ein endloses Labyrinth zu sein. Ein endloses Labyrinth? Wo verdammt noch mal bin ich hier?! Ich halte das nicht länger aus! Ich kann nichts tun! Nichts spüren! ... Bin ich etwa bereits tot...? Ich will endlich antworten! Verdammte Antworten! ... W... was ist das...? Mein... mein Körper... ich... ich spüre meine Hand!!! Ich kann sie zwar nicht sehen aber ich kann sie bewegen. ... Was... "Eine Höhle...?", Gaara war mittlerweile ziemlich tief in den Wald hineingelaufen und erblickte in einiger Entfernung eine Einhöhlung in der Wand, die tiefer zu sein schien. Warum wusste er selbst nicht. Aber höchstwahrscheinlich um den Kopf freizukriegen. Immerhin war dieser belagert von Gedanken. Und wenn man sogar nachts nicht einfach alle Gedanken abschalten und einfach einschlafen konnte, dann wurden es wirklich verdammt viele Gedanken. Verdammt viele ungewollte, unschöne, belastende Gedanken. Nun war er bei einer Höhle angekommen, welche er eben aus der Entfernung wahrgenommen hatte. "Es ist die Höhle", stellte er fest. Langsam betrat er die dunkle Öffnung im Gestein. Kein Wunder, dass er den Ort nicht gleich wiedererkannt hatte. Beim letzten Mal, als er hier war, hatte es geregnet, gedonnert, geblitzt… Elli und er hatten sich beeilt einfach nur schnellstmöglich irgendwo unterzukommen, wenn Regen die Sicht verschleiert guckt man nicht zweimal hin. Aber jetzt im Inneren der Höhle kannte er sich hier wieder aus. Sie hatten ja auch eine ziemlich lange Zeit hier verbracht. Meine Augen... Ich kann meine Augen wieder öffnen und schließen… Aber ich sehe trotzdem nichts… .... Ich... ich atme wieder... Ich fühle mich so... so anders... Was ist das...? Gaara hatte nun die kleine Feuerstelle und den Berg aus Heu und Stroh erreicht, auf welchem Elli geschlafen hatte und hockte sich hin. Sogar das Fell des Bären, der vorher hier in der Höhle gelebt haben musste lag noch da, wo sie es zurückgelassen hatten. Als er von dieser Position aus zum Eingang der Höhle sah erinnerte er sich langsam wieder an alles. Jedes Detail von dem, was geschehen war wurde vor seinen Augen deutlich. Es schien ihm fast so, als würde er Elli und sich dort sitzen und reden sehen. Wie sie ihn einfach zum hundertsten Mal damit nervte, dass sie wissen wollte, wieso er in einer einzigen Nacht in Suna unterwegs gewesen war, statt zu schlafen… und wie sie dann letztendlich gesagt hatte, dass der Umstand, dass der einschwänzige Dämon Shukaku in ihm eingeschlossen war doch eigentlich nichts änderte. Sehe ich da etwa... Etwas anderes als dieses endlose Schwarz? Es ist nicht so dunkel, wie zuvor... ... die Farbe ähnelt der einer Gewitterwolke... ... eine... Gewitter... Wolke... ...? Plötzlich stand Gaara auf und verließ die Höhle. Draußen hatte es wie schon so oft angefangen zu regnen. Es schien, als wäre in letzter Zeit häufiger Regen an der Tagesordnung als sonst. Das schlechte Wetter machte die Benutzung eines Sand-Jutsus zur Rückkehr nach Konoha unmöglich, und so begann Gaara, wieder in die Richtung zu laufen, aus der er gekommen war, in der Hoffnung, den Wald bald hinter sich lassen zu können. Es machte ihm im Moment aber auch nicht sonderlich viel aus, dass es länger dauerte. Die Luft hier war so frisch. Nach einiger Zeit nahm Gaara gar nicht mehr wahr, dass es weiterregnete und seine Kleidung komplett durchnässt war. Sogar das dunkle Grau, das den Gewitterwolken geähnelt hat ist heller geworden... Ich... ich sehe etwas... ... Das kann nur ein Mensch sein... ... Aber... Warum...? Wo...wo bin ich jetzt? Gaara meinte, in der Ferne ein Hausdach ausmachen zu können. Ein rotes Hausdach, dem er Schritt für Schritt näher zu kommen schien. Der Regen war noch heftiger geworden, doch Gaara dachte nicht mal dran, sich unterzustellen oder sich auf den Weg nach Suna zu machen. Irgendetwas zog ihn wieder nach Konoha zurück. Vielleicht sollte er doch noch zu Elli? Er dachte nicht darüber nach. Die Frage konnte er sich auch später noch stellen, wenn er wieder nah genug am Dorf war. ... Das kann nur ein Mensch sein... Bitte... es muss ein Mensch sein! Elli spannte ihren Arm an, um ihn auszustrecken und die Person, die sie zu sehen glaubte anzufassen und sich festzuhalten. "Sie bewegt sich!", stellte eine überraschte aber auch erfreute Stimme fest. "A... Aber Tsunade, das ist unmöglich!", entgegnete eine weitere Stimme. "Das habe ich grade eben auch noch gedacht", antwortete Tsunade der erstaunten Krankenschwester. Gaara hatte das Krankenhaus von Konoha erreicht. Es war das Beste, jetzt hier her zu kommen. Der Regen hatte noch nicht aufgehört, also was sollte er woanders? Außerdem hatte er so ein Gefühl… ein Gefühl, dass er jetzt zu Elli musste. Sofort griff er mit seiner vom Regen nassen rechten Hand nach dem Türgriff und riss die Türe auf. Ohne die verärgert schimpfende Person an der Rezeption zu beachten lief er sofort bis zu dem Raum, in dem Elli lag. Auch hier riss er die Tür auf und stand so auf einmal mit Tsunade und der Krankenschwester in Ellis Krankenzimmer. Während die Beiden nun selbstverständlich den plötzlichen Besucher ansahen, dessen Kleidung vor Regenwasser triefte und Wasserpfützen auf dem Boden hinterließ. Gaaras Blick jedoch lag auf keinem der Beiden. Er sah zum Krankenbett und ging langsam darauf zu. Als er bemerkte, dass Elli den Arm bewegte konnte er das beinahe nicht glauben. Wie konnte das sein? Ich kann... ... ich kann dich... "Ich... kann dich sehen...", das war das erste, was Elli sagte, als sie endlich ihre Augen öffnete. Obgleich sie zuvor Tsunade und die Krankenschwester immer besser hatte sehen können war es nun doch tatsächlich Gaara.Den Bruchteil einer Sekunde später fand sie sich bereits in seinen Armen wieder. Noch immer leicht benommen legte sie ihre Arme ebenfalls um ihn. "... Perfektes Timing", scherzte Tsunade noch, bevor sie der Krankenschwester ein Zeichen gab, dass sie den Raum verlassen sollte und ebenfalls hinausging. Jetzt erstmal ein Wenig Sake auf den Erfolg! "Was ist mit den Untersuchungen?", fragte die Krankenschwester vor der Türe. "Die können warten. Ich denke, in diesem Fall dürfte das die richtige Medizin sein", gab Tsunade bloß scherzend zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)