Elli aus der Wüste von Elythe (Gaara X OC) ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- Den letzten Tag hatte Elli damit verbracht, sich einige neue Kleidungsstücke zuzulegen, was allerdings auch nötig war, nachdem alles, was sie noch hatte entweder zerrissen oder vom Sturm davon geweht worden war, etwas ordentliches zu essen, was auch nötig war, da sie die letzten Tage bloß altes Brot oder gar nichts gegessen hatte, und sich ein bisschen auszuruhen. Mittlerweile waren die Arbeiten an Suna-Gakure so weit vorangeschritten, dass der Platz, an dem vorher ihre alte Hütte gestanden hatte nun von einem neuen aber genau so kleinen Haus geziert wurde. Das Haus war noch ziemlich leer, es gab nicht ein einziges Möbelstück. Elli allerdings störte das wenig. Sie hatte einen kleinen Ausflug nach Konoha gemacht, und sich von dort alte nicht benötigte Möbelstücke einiger Leute mit nach Suna genommen. Es war fast alles wie vorher. Das halbe Dorf stand wieder, Elli hatte wieder ihre kleine Hütte, in den Straßen spielten wieder Kinder, sie musste ihre Nächte nicht länger zwischen einem Haufen anderer Leute verbringen, es war wirklich fast alles, wie vorher. Fast. Elli schloss die Augen und ließ sich auf die alte abgenutzte Matratze fallen, die in ihrer Hütte als Bett diente. Sie fühlte sich nicht wohl. Aber wieso? In ihrem Leben war zwar eine Menge passiert in der letzten Zeit aber sie hatte doch alles, was sie brauchte, oder? Sie hob ihre rechte Hand über ihr in die Luft und öffnete wieder ihre Augen. "Diese Hand...", sagte sie, "diese Hand... Diese Hand ist dazu bestimmt, ihn zu töten... aber...", sie ließ die Hand wieder sinken, "...aber ich bin zu schwach. Ich konnte ihn ja nichtmals von einem Schattendoppelgänger unterscheiden...", beendete sie ihren Satz. "Orochimaru hat genug Schaden angerichtet... Ich muss gegen ihn gewinnen. Ich muss... ich muss dieses Mal unter Kontrolle bekommen und ich denke, die Leute aus Konoha kennen sich besser mit so was aus. Schließlich kommt Orochimaru aus Konoha... Wenn ich nur den dritten Hokage fragen könnte... aber der ist immerhin schon tot...", Elli sprang auf und fasste sich an die Stelle mit dem Mal. dieses mal war es nicht warm und es glühte weder, noch pulsierte es. "Wenn ich gehe... dann bin ich nicht mehr, als eine Verräterin. Ich gehöre nach Suna. Selbst wenn ich dieses Stirnband trage und nichtmals hier geboren bin... ich bin hier aufgewachsen. Ich kann nicht einfach gehen, nur um stärker zu werden. Das wäre nicht richtig", Elli setzte sich wieder. Sie dachte noch einmal darüber nach, zu gehen, blieb dann aber bei ihrem Entschluss. Für Suna. Für sich selbst. Elli stand auf und verließ ihr Haus. Auf der Straße begriff sie wieder, weshalb sie sich so entschieden hatte. Sie genoss die warmen Strahlen der Sonne, die auf ihre Arme und ihr Gesicht fielen und atmete einmal langsam ein und wieder aus. "Ich gehöre einfach hier hin", bestätigte sie sich selbst. Plötzlich hörte sie jemanden neben sich. "Wohin denn sonst?" Schnell drehte Elli sich um und sah Gaara direkt an. "Wo kommst du denn jetzt schon wieder her?! Immer wenn ich mal für ein paar Sekunden irgendein Gebäude verlassen habe stehst du plötzlich neben oder hinter mir und ich kann mir dann irgendeinen dummen Spruch anhören!", sagte Elli. "Ich weiß eben, wann du grade...", Elli unterbrach ihn, "wann ich grade was? Wann ich grade Lust drauf habe, mir so einen Spruch rein zu ziehen? Oh super, du hast den Zeitpunkt perfekt getroffen!" - "Nein, das meinte ich eigentlich nicht", sagte Gaara, "Aber egal..." - "... Jetzt weiß ich, was du meinst...", Elli grinste diabolisch, "du weißt, wann ich grade Lust hab, dich wieder eine Runde zu nerven..." Gaara seufzte. "Wenn es das war, was du gemeint hast, dann kann ich nur sagen...", Ellis Grinsen verformte sich zu einem Lächeln, "Du hattest... Unrecht! Heute nicht." "Glück gehabt", scherzte Gaara. "Pass auf, sonst überleg ich es mir anders", sagte Elli. "Bitte nicht", antwortete er. "Okay... dann eben nicht", Elli begann zu lachen. Nicht, weil die Situation oder das Gespräch so witzig war, sondern, weil sie noch vor einigen Minuten daran gedacht hatte, Suna-Gakure zu verlassen. Eine jetzt undenkbare Idee. Plötzlich verstummte sie. "Ich... Sag mal.... ", begann sie, "ach... egal. vergiss es." Ihr Blick hatte sich dem Boden zugewandt. "Was denn?", fragte Gaara. "Wie ich schon gesagt hab... nichts. Ich geh trainieren. Tschüss", nach dem nutzen einiger Fingerzeichen war Elli verschwunden. "Hatte diese Ärztin nicht gesagt, kein Training?", fragte Gaara noch, obwohl Elli schon weg war. Wie schon so oft tauchte Elli in einem von Konohas Wäldern wieder auf. Sie stand neben einem kleinen Bach, vor einem Baum. Elli drehte sich um und ließ sich auf den feuchten Boden fallen. Sie wollte nicht trainieren, sie wollte nachdenken. In Ruhe nachdenken. Aber sie fand keine Ruhe. Sie konnte auch nicht in Ruhe nachdenken. plitsch... Elli fühlte einen Regentropfen auf ihrer Stirn. plitsch... noch ein Regentropfen. plitsch... ein weiterer Regentropfen tropfte auf ihr Gesicht. Elli stand auf. Sie wollte zurück nach Suna aber sie spürte, wie das Mal an ihrer Kraft zehrte. Dieses Mal kamen ja noch die Verletzungen hinzu, die sie beim letzten Training davon getragen hatte. Elli schüttelte den Kopf. Sie war alleine in irgendeinem riesigen Wald von Konoha. Völlig Alleine. Das hatte sie ja schließlich auch nicht anders gewollt. Elli sah nach rechts. Nichts. Bloß Bäume und das, wo der Regen immer stärker wurde. Links sah man auch nichts als bloß Bäume und den kleinen Bach. Würde Elli dem Bach folgen, dann würde sie vielleicht seine Quelle finden... oder den Teich, in den das Wasser mündete aber keinen Ausgang... Sie rannte los. Geradeaus. Egal wohin. Raus aus dem Wald. Es fing an, zu donnern und Elli zuckte zusammen. Wäre sie in Suna geblieben, dann wäre sie jetzt nicht diesem Gewitter ausgeliefert. Es krachte. Hinter Elli war der Blitz in einen Baum eingeschlagen. Der getroffene Baum fing an zu brennen und kippte zur Seite, wo er einen weiteren Baum erwischte. Elli sprang zur Seite. Grade noch rechtzeitig, um dem herabstürzenden Baum auszuweichen. "Wenn ich doch ein Jutsu anwenden könnte...", verzweifelt sah Elli sich um. Nichts. Training in Extremsituation könnte man das ganze nennen. Hatte sie nicht ursprünglich, als sie noch unbedingt hatte trainieren wollen, genau das gewollt? Training, für sich alleine, niemand störte, sie musste sich ganz um sich selbst kümmern und es war ihre Sache, ob sie sich verausgabte oder nicht. Nur dass sie jetzt nicht die Wahl hatte. Vor diesem Gewitter musste sie nunmal leider verschwinden. Es war noch immer kein Ende des Waldes in Sicht. Der nächste Baum stürzte nieder. Er kam direkt neben Elli auf dem Boden auf. Elli stand auf und begann erneut zu rennen. Es musste doch ein Ende geben. Irgendwo... Etwas... "Bitte...", Elli sah sich wieder um. Noch immer gab es keinen Ausgang. Ellis Schulter schmerzte stärker. "Mist... ich... ich sollte doch nicht rennen!", stellte sie fest, erstmals die Ratschäge wirklich als wichtig wahrnehmend, rannte dann aber doch weiter. Plötzlich hörte sie eine Stimme nach ihr rufen. Sie drehte sich in alle Richtungen, konnte aber nicht ausmachen, wer sie gerufen hatte. Aber so viel stand fest, es war kein Feind. Ein Feind würde ihr auflauern und sie dann mitnehmen. "Hier! Ich bin hier!", rief sie verzweifelt. Plötzlich fiel der nächste Baum. Beim ausweichen knickte Elli um und stürzte. "Scheiße!", sie bemühte sich, aufzustehen. Ihr Knöchel schmerzte. Sie stellte sich trotz der Schmerzen wieder auf und sah sich erneut um. Wieder hörte sie jemanden nach ihr rufen. "Ich bin hier!", rief sie noch einmal, dieses Mal lauter, ließ sich dann aber zu Boden fallen. "Ich bin hier... verdammt...", flüsterte sie, als sie Schritte näher kommen hörte. "Hier!", Elli stützte sich mit den Händen auf dem nassen Boden ab. Jemand kam näher. Hinter ihr hielt die Person an. Elli drehte den Kopf nach hinten. "Gaara...", sagte sie. "Was machst du hier?" Fragte dieser. "... ich... ich hab trainiert", antwortete Elli. "Kannst du aufstehen?", fragte Gaara weiter. "Nein... wenn ich das könnte, dann würde ich nicht hier sitzen", gab Elli zurück. Gaara ging ein Paar Schritte, bis er vor ihr stand. Das Fallen der Bäume, das Donnern, nichts davon nahm Elli wahr. Gaara hatte es seltsamerweise mal wieder geschafft, dass sie ruhiger wurde. Ruhig genug, sich keine Sorgen zu machen. Das Gewitter hörte nicht auf, aber Elli fühlte sich sicher. Jetzt reichte er ihr eine Hand. Sie griff danach und zog sich hoch. Sie hielt sich fest und Gaara stützte sie. "Gehen wir... nach Suna...?", fragte Elli. "Wenn das gehen würde, dann würden wir das machen", sagte Gaara. "Was heißt hier, wenn?", Elli war verwirrt. "Es regnet", sagte Gaara. Knappe, wenig sagende Antworten wie immer. "Das wusste ich auch schon!", hakte Elli nach, "wo ist das Problem?!" Gaara sah sie an und antwortete: "Regen...? Sand...? Sandjutsu bei Regen...? Problem?" Elli fasste sich mit einer Hand an die Stirn, "Ah ja... und das heißt?" - "Das wir hier nicht wegkommen." - "Toll. Und was jetzt?", fragte Elli. Eigentlich fragte sie sich viel mehr, wie zur Hölle Gaara dann hier hergekomen war, wenn er bei dem Wetter keine Jutsus anwenden konnte. "Wir suchen einfach einen trockenen Platz", antwortete Gaara ruhig. "In einem gigantischen Wald, in dem es in strömen regnet. Nichts leichter als das...", sagte Elli sarkastisch. Langsam bewegten die beiden sich weiter in den Wald hinein. Sie mussten einen trockenen Platz finden. Irgendwo. Gaara und Elli mussten schon eine ganze Zeit gelaufen sein, denn Elli spürte ihre Beine nicht mehr. Jede Bewegung schmerzte. Elli hatte die Schmerzen nicht gezählt. Ihre Füße waren taub vom Weg und ihre Arme schienen nicht mehr zu existieren. Sie spürte sie bloß noch als Last. Sie hatte schon aufgegeben, als Gaara plötzlich anhielt und mit einem Finger gradeaus deutete. "Da. Eine Höhle", sagte er. Elli freute sich über die gute Neuigkeit aber sie konnte ihre Freude nicht ausdrücken. Zu schwach war sie, von dem langen Marsch. Langsam gingen Gaara und Elli eine Erhöhung empor. Es regnete noch immer in Strömen aber als sie unter dem Felsvorsprung der Höhle waren schien der Regen in weite Ferne gerückt zu sein. "Was, wenn hier... ein Tier lebt...?", fragte Elli. "Dann lebt es nicht mehr lange", antwortete Gaara. Tatsächlich hörten die beiden etwas, was in dieser Höhle lebte und langsam und gleichmäßig zu atmen schien. "Ein Bär", stellte Elli fest, als die beiden dem großen, schlafenden Tier näher kamen. Gaara schien sich weder dafür zu interessieren, dass das Tier ein Bär war, noch dafür, dass es sogar ein ziemlich großes Exemplar war. "Wenn der Sand jetzt...", begann Gaara, doch Elli hatte bereits eine Idee. Sie ließ Gaara los und lies sich auf das kühle Gestein fallen, wo sie nach einem Knochen griff, der wahrscheinlich der Beute des Bären gehörte. "Willst du...", begann Gaara, doch Elli fing bereits an, Fingerzeichen zu bilden. "Ein Jutsu wird doch wohl noch drin sein...", sagte sie. Mit Hilfe der Fingerzeichen bildete Elli aus dem Knochen ein langes, silbernes Schwert, welches sie Gaara reichte. "Wenn ich aufstehen könnte, dann würde ich das selbst machen", sagte sie, als Gaara nach der Waffe griff. Elli war grade einen Stock ins Feuer, als Gaara die Kürbisflasche neben dem Feuer abstellte. Draußen war noch immer das Geräusch von herabfallendem Regen zu hören. Elli legte sich langsam auf ihr aus Strohresten bestehendes Bett. Sie griff nach einem Stück Bärenpelz, welches sie als Decke benutzen konnte. Gaara setzte sich auf einen Baumstamm. "Was wolltest du heute Morgen eigentlich fragen?", Fragte er. Er konnte also genauso gut nach nervigen Dingen fragen, bis sie beantwortet waren, wie Elli es konnte. "Na ja... ich hatte mir wieder Sorgen gemacht...wegen Orochimaru... und... ich... hatte sogar kurz vor, nach Konoha zu gehen, um dort zu trainieren", begann Elli, doch Gaara unterbrach sie. "Nach Konoha? Wieso nach Konoha?!", fragte er und klang dabei ungewöhnlich aufgebracht. "Ich dachte, vielleicht könnten die mir eher helfen... schließlich kommt Orochimaru ja aus Konoha... ursprünglich... irgendwie...", erklärte Elli weiter. "Du dachtest, die könnten dir eher helfen? Eher als wer denn?", fragte Gaara weiter. Mittlerweile war er von dem Baumstamm aufgestanden und hatte sich neben Elli gesetzt. "Besser... besser als... besser als du eben...", beendete Elli ihren Satz wobei es ihr alleine schon leid tat, das überhaupt gedacht zu haben, immerhin war Gaara doch so gut wie immer dagewesen um ihr helfen zu können. Sie dachte, jetzt wäre es nur logisch, wenn er davon so genervt oder beleidigt wäre, dass er den Rest des Tages kein Wort mehr mit ihr sprach – von jemals wieder stattfindendem gemeinsamen Training ganz zu schweigen. Gaara beugte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. "Merk dir eins", sagte er, "besser als ich kann dir keiner helfen." Elli erwiderte seinen Blick. Langsam nährten sich ihre Gesichter. Elli schloss die Augen, als ihre Lippen sich berührten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)