Abgründe von God_of_Mischief (~ wenn du das Ende nicht sehen willst ~) ================================================================================ Prolog: ~ Prolog ~ ------------------ Prolog: „G-geh nicht, bitte nicht, Bruder!“ Ein kleiner Junge stand am Straßenrand, schrie so laut er konnte. Die Hand ausgestreckt nach seinem großen Bruder „I-ich weiß doch gar nicht, was ich o-ohne dich … -“, schluchzte er stockend; wissend, dass er damit doch nichts erreichte. Gilbert drehte sich langsam um - leicht genervt, die aufkommenden Tränen jedoch wieder schluckend. Gerade hatte er es doch geschafft, sich von dem kleinen Jungen loszureißen … gerade hatte er sich rumdrehen können, bereit zu gehen. „Verdammt, Lutz … mach‘s mir nicht schwerer, als es sowieso schon ist.“ Er grinste nicht wie üblich. Distanzierter als sonst stand er seinem kleinen Bruder gegenüber. Kaum drei Schritte entfernt. „Ich komm‘ dich doch besuchen, Kleiner. Das haben wir doch ausgemacht.“, meinte er und versuchte sich an einem misslungenen Lächeln. Der kleine Junge schluchzte weiter. Seine anderen großen Brüder hatten auch versprochen, ihn besuchen zu kommen. Das war mittlerweile drei Jahre her. Gilbert würde ihn genauso wenig vermissen. „A-aber … du wirst mich vergessen.“ Gilbert seufzte leise auf. „Ich werde dich nicht vergessen, Ludwig. Hör mir zu.“, er kniete sich vor den kleinen Jungen. „Wir haben es doch ausgemacht. Ich bin awesome, ich halte immer mein Wort, verstanden? Bald besuch‘ ich dich und dann machen wir was zusammen.“, grinste er. „A-aber Vash … und Roderich …“ Ludwig klammerte sich an die dürre Hand seines großen Bruders. „Sie haben mich doch auch vergessen.“ Die großen, himmelblauen Augen blickten auf. Zu Gilbert. So erfüllt von einer verdammten Leere, die er ihm einfach nicht nehmen konnte. „Die sind ja auch nicht so awesome wie ich.“ Gilbert grinste wieder. „Sie haben es sicherlich nur vor sich hergeschoben und es dann einfach nicht geschafft. Das passiert. Sie haben dich bestimmt nicht vergessen.“ Als Gilbert die Augen schloss, um aufzustehen und sich umzudrehen, da waren diese unnatürlich blauen Augen mit weiteren Tränen gefüllt. Die träge Leere einer gewissen Ahnung gewichen. Was zur Hölle hatte er da gerade gesagt? „Du wirst bestimmt auch zu beschäftigt sein, Bruder. Ihr alle habt mich doch schon längst verdrängt.“ Gilbert kniff die Augenlider aufeinander, die Brauen hilflos erhoben. „Nein, verdammt. Ich werd‘ es ihnen sagen, ja? Dann kommen wir alle dich besuchen.“ Überfordert mit der ganzen Situation hob er abwehrend die Hände. Ludwig schluckte leise. So etwas hatten die anderen auch gesagt. „M-macht euch keine Umstände.“, murmelte der Kleine, dessen letzte Hoffnung mittlerweile restlos ausgelöscht irgendwo in der nächsten Mülltonne lag. „I-ihr hasst mich doch alle. Sonst würdet ihr mich nicht alleine lassen.“ Ludwig blickte zu Boden; musterte den glatten Asphalt, zählte die Ritzen. Er war gut im Zählen. Er hatte schon gezählt, als er noch klein war. Mit vier, da hatte er angefangen. 1168 Tage war es jetzt her, seit Roderich und Vash das Stipendium erhalten hatten. 1167 Tage, seit sie ihn verlassen hatten. Heute würde Gilbert ihn verlassen. Der Einzige, dem er noch vertraut und der ihn beschützt hatte. „Das stimmt nicht, du kleiner Idiot. Ich hab dich doch lieb. Sonst hätte ich es dir nicht versprochen.“ Gilbert lächelte ihm munter zu. „Du bist doch schon groß, Ludwig. Bis ich dich besuchen komme, wirst du es auch allein schaffen. Vater ist doch schließlich auch noch da.“ Ludwig lächelte nicht. Er weinte auch nicht mehr. Ausdruckslos murmelte er: „Vater hasst mich. Genauso, wie du mich hasst. Wie Vash und Roderich mich hassen.“ Verstohlen wischte er sich über die zusammengekniffenen Augen und schaute dann zur Seite. Zählte die Pflastersteine auf der Straße. Gilbert wusste sehr gut, was Ludwig meinte. Dieses Gefühl, vergessen zu werden. Aber Gilbert würde ihn nicht vergessen. Nicht in einhundert Jahren. Wie kam sein kleiner Bruder darauf, so etwas zu glauben? „Verdammt, kleiner Trottel. Ich hasse dich nicht, Vater hasst dich auch nicht und Vash und Roderich sicherlich auch nicht. Wir haben dich alle lieb. Vergiss das niemals!“ Im Hintergrund hörte Gilbert eine Hupe; die Hupe eines Autos – … die Hupe seines Autos! Er sah, wie sein Vater aus der Tür trat, auf sie beide zu kam. „Ludwig? Lass Gilbert jetzt endlich fahren. Du hattest Zeit genug, dich zu verabschieden, jetzt ist gut.“ Streng wurde der Kleine am schmalen Handgelenk gepackt. Weggezogen von seinem großen Bruder. „J-ja, Vater“, murmelte er leise, den Blick noch immer gesenkt. „Bis bald, Gilbert.“ Der Vater zog ihn besitzergreifend zu sich. Strich ihm sanft durch die kurzen, blonden Haare und lächelte. „Braver Junge.“ Gilbert nickte leicht; fast schon dankbar, das kleine Nervenbündel endlich loszuhaben. „Bis bald, Ludwig. Sei lieb zu Vater und tu‘, was er dir sagt.“ Ludwig schniefte leise. „Ja, großer Bruder.“ Dann verschwand Gilbert im Inneren des schwarzen Wagens. Als jener um die nächste Ecke bog, kniete sich der Vater neben ihn. „So, mein Kleiner. Du weißt, was wir heute Abend machen, nicht wahr?“ Vater lächelte voller Vorfreude. „Gilbert ist nicht mehr da und wir können viel Zeit zu zweit verbringen. Meinst du nicht auch?“ Ludwig wollte erschrocken zusammen zucken, aber er konnte nicht. Natürlich wusste er, was kommen würde. „Ja, Vater.“ *~~~*Ende Prolog*~~~* Autorenbla :3 Eigentlich sollte der Prolog schon letzte Woche geuploadet werden, aber … da mein Internet auf meinem normalen Laptop einfach nicht mitspielen wollte, hab ich es aufgeschoben :3 Argh und verbessert hab ich auch noch ein bisschen was, aber einen ganz großen Teil hat gemacht Sie hat mir sehr geholfen und … mein Geschreibsel ein bisschen entwirrt. Teilweise… .////. Danke dir *umfluff* [wenigstens erwähne ich sie, ohne, dass sie betteln muss 8DD – ich bin ja so liebenswürdig |DD ] Hu, ich mag jetzt auch nicht mehr viel sagen, außer, dass ich mich über jedes Review freuen würde :3 ~ Nächstes Kapitel kommt demnächst. ~ Liebe Grüße :3 Amy Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)