Träumer von abgemeldet (Luna & Rolf) ================================================================================ Prolog: Ihr Traum ----------------- Halte an deinen Träumen fest, denn wenn die Träume sterben, ist das Leben wie ein Vogel mit gebrochenen Flügeln, der nicht mehr fliegen kann. Luna Lovegood hatte einen Traum. Einen außergewöhnlichen und vielleicht auch ein bisschen verrückten Traum. Aber wahrscheinlich machte gerade diese Tatsache ihn zu Lunas Traum. Sie wollte eine Naturforscherin werden und endlich die Existenz einiger außergewöhnlicher Lebewesen beweisen, die für Andere nicht mehr als bloße Hirngespinste waren oder nicht einmal beachtet wurden. Ihr Vater unterstützte sie in dieser Hinsicht, so wie er es eigentlich immer tat, denn Luna war sein Ein und Alles. Und in einer weiteren Tatsache war sich Luna absolut sicher, ihre Mutter wäre stolz auf sie gewesen. Allein deshalb verfolgte sie ihr Ziel, jagte ihrem Traum hinterher, egal wie sehr sie von ihren Mitschülern deshalb gedemütigt wurde. Sie war schon immer eine Außenseiterin gewesen, doch das störte sie nicht. Sollte sie sich allerdings doch einmal gekränkt oder einsam fühlen, rief sie sich ein Zitat in Erinnerung, dass ihre Mutter ihr einst mit auf den Weg gegeben hatte: Wenn du aufgibst, wirst du nicht erfahren, ob es das nicht doch wert gewesen wäre. Und sie war sich sicher, ihr Traum war es wert. All die Entbehrung en und auch freudlosen Momente. Keiner war von Merlin unbedacht oder arglos gewählt. Also setzte Luna nach ihrem Abschluss in Hogwarts alles daran diesen einen Traum zu verwirklichen. Doch sie sollte nicht die Einzige mit einem Traum – diesem Traum – sein. Und dieser Andere mit dem gleichen Traum sollte ihr Leben verändern... Kapitel 1: Erste Begegnung -------------------------- *~*~* Es tut mir so Leid, [[Anuri]]! Ich weiß, dass ich spät dran bin mit dem Chap, aber ich bin in der letzten Woche nicht zum hochladen gekommen, dank fehlendem Internet und Umzug. Sei mir bitte nicht böse! *~*~* Das Ferienhaus der Familie Scamander war sehr ländlich gelegen, fernab der Zivilisation könnte man schon fast behaupten. Versteckt in der Bergen- und Seenlandschaft des Lake District, befand sich die kleine, aus Holz gebaute Hütte, deren Innenraum jedoch magisch vergrößert worden war. Aufgrund dieser Lage war es nicht ungewöhnlich Eichhörnchen, Rotwild oder auch magischen Kreaturen wie Grindelohe oder Thestrale anzutreffen. Im Gegensatz dazu traf man Dexter Scamander - Sohn des berühmten Naturforschers Newt Scamander- nie an und genau deshalb stellte es den idealen Rückzugspunkt wiederum für seinen Sohn Rolf dar, denn so oft er konnte versuchte er Abstand zu seinem Vater zu gewinnen. So verschieden wie sie nun einmal waren, war es schwer einen gemeinsamen Nenner zu finden. War Rolf doch seinem Großvater in seinen Neigungen sehr ähnlich und genau das war es, was Dexter ablehnte. Denn er war ein fleißiger Ministeriumsangestellter mit aufstrebender Karriere und das erträumte er sich auch für seinen Sohn. Rolf wollte allerdings lieber mit sich und der Natur im Einklang leben und seine Brötchen als Naturforscher verdienen. Im zarten Alter von 9 Jahren hatte er seinem Vater diesen Traum auch mitgeteilt, was den älteren Scamander jedoch schlicht und ergreifend zur Weißglut getrieben hatte. Sein Sohn sollte nicht so ein Taugenichts werden, der sich einen Lenz macht und nicht hart für sein Geld arbeitet! Genau das waren seine Worte damals gewesen. Sein Vater konnte einfach nicht akzeptieren, dass er seine eigenen Träume besaß und lieber diese statt die seines Vaters verwirklichen wollte… Frustriert schnaubte Rolf. Es hatte keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen, das hatte er schon viel zu oft getan, doch genützt hatte es nichts. Also griff er nach seiner camelfarbenen Umhängetasche um wieder einmal die Natur des faszinierenden Lake Districts zu erkunden. Gelegentlich begegnete man ein paar Muggeln die hier Wandertouren unternahmen, doch an einem kühlen und verregneten Tag - wie es heute einer war - stellten solche eher die Ausnahme dar. Entschlossen näherte er sich einem der kleineren Seen, denn auch wenn die Existenz von Wasserwesen in diesem noch nicht bewiesen war, so war er doch fest davon überzeugt, dass dieser ein perfektes Gefilde für sie darstellen würde. Bereits vor seiner Ankunft wühlte der Scamander in seiner Tasche nach einem Reagenzgläschen um eine erneute Wasserprobe zu entnehmen, das tat er nun schon seit mehreren Tagen in der Hoffnung am pH-Wert oder etwaigen anderen Faktoren eine bahnbrechende Entdeckung zu machen. Er war nur noch wenige Schritte entfernt, als dem jungen Mann auffiel, dass er nicht allein war. Am Wasser hockte bereits jemand und entnahm eine Probe... Noch nie war ihm hier jemand begegnet, noch nie war ihm bei einer Entdeckung jemand zuvor gekommen, noch nie hatte er eine Person gesehen, die die gleichen Interessen teilte. Das Mädchen wirkte hochkonzentriert, während sie das Wasser in ihrem Reagenzglas musterte, sie hatte die Stirn gerunzelt und die Augen zusammengekniffen als würde sie verzweifelt nach etwas Ausschau halten, doch auf einmal hielt sie inne und drehte sich um. Wie hatte sie ihn bemerkt? „Magst du mir ein wenig Gesellschaft leisten? Es ist unheimlich spannend die Natur hier zu erforschen und besser kennen zu lernen, aber die Aussicht auf ein interessantes Gespräch sollte man sich nie entgehen lassen.“ Sie lächelte ihn an und musterte Rolf aus interessierten, blauen Augen. Ungewöhnlich, aber auf eine gute Art und Weise. „Warum nicht? Ich bin Rolf.“ Er hielt ihr die Hand entgegen, doch statt sie zu schütteln griff die Blonde danach und zog ihn neben sich. „Luna Lovegood.“ Sagte sie beiläufig und musterte schon wieder ihre Probe. „Was machst du hier, Rolf? Wofür die Reagenzgläser?“ „Ich wollte Proben nehmen, so wie du. Doch woher weißt du von den Gläsern?“ Skeptisch musterte er die Fremde, während sie ihn erneut so rätselhaft anlächelte. „Jeder mit halbwegs intaktem Gehör konnte sie hören, zuerst dachte ich ja es sind die Nargel die mir wieder einen Streich spielen wollen, aber hier ist mir eigentlich noch keiner begegnet.“ „Nargel?“ Sein Großvater hatte ihm die verrücktesten Geschichten über sämtliche magische und nichtmagische Wesen erzählt, von Nargeln war allerdings nie die Rede gewesen. „Vor denen musst du dich unbedingt in Acht nehmen! Sie sind sehr klein und fallen Menschen an! Wirklich gefährlich, aber meistens halten sie sich in Mistelzweigen auf, deshalb dürften wir hier eigentlich vor ihnen sicher sein. Oder gibt es hier Misteln und ich habe sie bloß übersehen?“ „Nein, eigentlich nicht.“ „Na da haben wir aber auch Glück!“ Luna Lovegood lächelte wieder voller Glücksseligkeit und irgendwie musste Rolf mitlächeln, sie war verrückt! Sie musste verrückt sein, oder? „Wie kommt es, dass ich dich noch nie hier gesehen habe, Luna Lovegood?“ „Vielleicht weil ich nicht von hier bin? Oder weil ich einfach zu viel umher reise um sesshaft zu werden und jemanden kennen zu lernen? Rolf, der scheinbar keinen Nachnamen besitzt.“ „Warum das?“ „Warum was?“ Noch immer lächelte sie, zog ihn irgendwie in ihren Bann und das obwohl sie ihm mit jeder Minute rätselhafter wurde. „Warum reist du so viel, gehört das zu deinem Beruf? Und warum habe ich scheinbar keinen Nachname?“ „Letzteres, weil sich jeder anständige Mensch mit Vor- und Nachname vorstellt. Aber wenn du ihn mir nicht verraten willst ist das vollkommen in Ordnung. Und Ersteres, weil ich eine angesehene Naturforscherin werden will, da muss ich doch so viel wie möglich Erkunden und Entdecken, nicht wahr?“ Langsam nickte er, seine grünbraunen Augen musterten sie anerkennend. Jemand mit dem gleichen Traum… ob das Schicksal ist? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)