Horohoro Diaries von little_butterfly (HoroXRen) ================================================================================ Kapitel 1: Day one ------------------ Es ist ein heißer Tag. Auf der Suche nach Dobie Village haben wir uns in der Wüste verlaufen. Zu allem Überfluss haben Ryo und ich die anderen Jungs verloren. Blöder Sandsturm! Woher der wohl gekommen ist? Was Ren, Yo und Lyserg wohl gerade machen? Sicher suchen sie auch nach uns. Hoffe ich! Lange halte ich das sicher nicht mehr aus. Alleine mit dieser Trantüte von Schamane. Jetzt laufen wir schon den ganzen Tag und überall sehe ich nur Sand und Sonne. Kein bisschen Schatten, kein bisschen Wasser! Ryo hat es ja leider verschüttet. Dieser Idiot! Kororo geht es auch nicht mehr gut. Sie hat uns zwar Eis spendiert, aber das hat sie wirklich geschafft. Die Hitze setzt auch ihr wirklich zu. Allmählich geht die Sonne unter. Ryo und ich schlagen jetzt das Nachtlager auf. Wenigstens die Schlafsäcke haben wir. Die erste Nachtschicht übernehme ich. Ryo wird die in drei Stunden übernehmen. Bis dahin halte ich es noch aus. Er schläft. Träumt mal wieder von seiner Shamanenkönigin und umarmt sein Holzschwert. Ich bin so müde! Endlich löst mich Ryo ab. Geschafft kuschle ich mich in den Schlafsack. Morgen werden wir die anderen sicher finden. -~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~ Hallo und herzlich Willkommen zu meiner Shaman King FF...x3 Erstmal danke fürs Lesen bis hierher (Was kein sonderlich langer weg war...xD) Das erste Kapitel ist wirklich ein ganz schönes Stück zu kurz geraten...xD Aber naja... Ich verspreche die nächsten werden etwas länger! ;) Auf gehts zum nächsten Kapitel Lg, Sa-Chan Kapitel 2: Day two ------------------ Das darf doch echt nicht wahr sein! Dieser Vollidiot! Er ist doch tatsächlich EINGESCHLAFEN! Wie kann er nur? Nicht nur das Vertrauen ist jetzt weg! Nein, wir wurden dazu noch ausgeraubt und haben jetzt nicht mal mehr was zu Essen! Alles wurde gestohlen. Ich vermisse die Jungs, ihnen kann man wenigstens vertrauen! Jedenfalls laufen wir wieder nebeneinander durch die Wüste, auf der Suche nach Yo, Ren und Lyserg. Seit Stunden sind wir Unterwegs. Ohne Trinken, ohne Essen, ohne Schatten. Manchmal glaube ich für einen kurzen Moment sie zu sehen. Doch dann sind sie auch schon wieder verschwunden. Dann höre ich wieder Rens Stimme. Er ruft nach mir. Ruft meinen Namen. Es ist so heiß! Ich kann immer weniger sehen. Immer wieder wird alles strahlend hell, nur um direkt darauf in schwarzer Finsternis zu versinken. Rens eingebildete Stimme scheint sich immer weiter zu entfernen. Noch einmal sehe ich sein Gesicht vor mir. Ich Liebe ihn! Schon so lange und er weiß es nicht! Ich konnte es ihm nie sagen! Dann ist alles schwarz. Es wird kalt! Endlich... Ganz leise kann ich ihn rufen hören: „Horohoro! Antworte doch, Hororhoro!“ Dann ist es still um mich. Ich schlage meine Augen auf und sehe nur Gesichter über mir. Wo bin ich? Schon wieder scheint die Sonne unterzugehen. Habe ich etwa geschlafen? In mein Blickfeld kommt Ren´s Gesicht. Wieso schaut er so besorgt? Er hat schon fast Tränen in den Augen. Wie untypisch für ihn! Er betont doch immer wie sehr er mich hasst. Plötzlich hält er mir seine Trinkflasche unter die Nase. Mit so einem Blick hat er mich noch nie angesehen. Richtig süß, wie besorgt er um mich ist. Lyserg hilft mir auf und ich setze mich zusammen mit Ren und Lyserg zu Ryo und Yo ans Lagerfeuer. Yo erzählt mir auf meine Nachfrage was passiert ist: „Was passiert ist fragst du? Als wir euch endlich gefunden haben kam Ryo auf uns zugerannt. Du allerdings hast nur den Arm ausgestreckt, nach Ren gegriffen und bist ihm in die Arme gefallen. Mit glühendem Kopf und eiskalten Schweißperlen auf der Stirn. Du hast gezittert und die Augen verdreht!“ „Hört sich ja übel an! Nur gut, dass ich ziemlich robust bin! Wir hatten ja dank Ryo kein Wasser mehr“, lache ich ihm verschämt entgegen. Ausgerechnet in Rens Arme musste ich fallen. Konnte es nicht einfach der Boden sein? „Bitte was? Dir geht’s wohl PRIMA! Was glaubst du eigentlich, was für Sorgen wir uns gemacht haben? Ich dachte du würdest Sterben. Und das Letzte, das ich zu dir gesagt hätte wäre gewesen, dass du es alleine in der Wüste niemals schaffen würdest! Weißt du, wie ich mich eigentlich gefühlt habe?“, schreit Ren mich an und springt auf. Als er bemerkt, dass ihm Tränen die Wangen hinunterrinnen schreckt er kurz auf, macht kehrt und rennt weg. Ich rufe ihm hinterher: „Ren!“ Doch er reagiert nicht auf meine rufe. Als Ren weg ist erzählt mir Yo, dass Ren mich in den Schatten getragen hatte. Ren war es gewesen der zwei Tage lang an meinem Lager saß, mir die Stirn gekühlt und mir Wasser gegeben hatte. Es tut mir leid, dass ich das so heruntergespielt hatte. Ren hat sich wohl wirklich Sorgen gemacht. Er kommt nicht zurück! Besser ich lasse ihn erst mal alleine! Kapitel 3: Day three -------------------- So schlecht wie heute habe ich wirklich schon lange nicht mehr geschlafen! Ich mache mir Sorgen um Ren. Was, wenn ihm was zugestoßen ist? Er ist die ganze Nacht nicht zurückgekommen! Das wäre alleine meine Schuld! Wegen mir ist er weggerannt und deshalb in Gefahr geraten. Mir geht es wirklich schlecht bei dem Gedanken daran ihn vielleicht nie wieder zu sehen! Ich Liebe ihn doch und ich hab ihn in Gefahr gebracht! Wir müssen zusammenpacken und Ren ist noch nicht zurück! Mittlerweile ist es Mittag. Lyserg sagt, dass wir ihn jetzt suchen gehen. Ich hoffe nur Ren geht es gut! Ich könnte mir das nicht Verzeihen! Selbst nach stundenlanger Suche haben wir nichts gefunden! Allmählich dämmert es und ich glaube, dass wir Ren heute nicht mehr finden werden. „Horohoro! Sieh mal!“, ruft Yo mir zu. Endlich! Sicher hat er Ren entdeckt. Aufgeregt renne ich mit Lyserg und Ryo zu Yo hinüber. Doch was ich dort vorfinde gefällt mir überhaupt nicht! Ich sehe Rens Kwan Dao, völlig zerstört. Hier liegt ein Stück und hier auch. Selbst die Klinge ist gebrochen! Was zur Hölle ist hier nur passiert? Und dann liegt hier noch ein Schuh, Ren´s Schuh! Panisch schaue ich umher, ob ich Ren in den Trümmern seiner Waffe entdecke, doch er ist weg. Und es ist alleine meine Schuld! Ich habe ihn dazu gebracht abzuhauen. Jetzt ist er in Gefahr! Mir schnürt es die Brust zu. Mein Herz scheint in tausend Teile zu zerspringen. Ich hebe Ren´s Schuh auf. Mit dem Schuh in der Hand falle ich auf die Knie, schlage mit der Faust in den Sand und rufe unter Tränen immer wieder nach ihm: „ Ren! Ren, komm zurück! Nein, bitte nicht Ren! Es ist doch alles meine Schuld!“ Der letzte Teil des Satzes geht in meinem erbärmlichen Schluchzen unter. Yo legt mir seine Hand auf die Schulter. Kapitel 4: Day four ------------------- Die ganze Nacht habe ich Wach gelegen. Hoffentlich ist Ren noch am Leben! Dobie Village und der Shamanenkampf sind mir mittlerweile völlig egal. Ich will nur noch Ren retten! Ich weiß, dass er mich nie wirklich gut leiden konnte. Um genau zu sein hasst er mich, was die Frage aufwirft, warum er sich so sehr um mich gesorgt hat. Nichts desto trotz Liebe ich ihn! Schon als wir ihn gerettet haben, habe ich mich in ihn verliebt! Als er da so stand mit seinem Kwan Dao in der Hand, oben ohne und Bason im Rücken. „Wo bu mi!“, sagte er damals und in diesem Moment begann mein Herz für ihn zu schlagen. Damals habe ich das natürlich nicht sofort kapiert, doch nach kurzer Zeit war mir klar, dass meine Gefühle für Ren nicht rein freundschaftlich sind. Deshalb muss ich ihn retten! Ich muss einfach! Er ist doch meine große Liebe! Auch, wenn er ein Junge ist, genau wie ich. Völlig deprimiert laufe ich neben Yo und den anderen Jungs her. Immer wieder ernte ich mitleidige Blicke. Sie versuchen mich aufzumuntern, was ich sehr zu schätzen weiß. „Wir werden ihn finden, Horohoro, verlass dich drauf!“, meint Lyserg mit zittrigem Unterton. Ryo hingegen schimpft: „Diese Dreckskerle werden dafür bezahlen! Wir werden sie fertig machen, nicht wahr, mein nordischer Freund?“ Yo sagt nichts dazu. Er lächelt mir nur aufmunternd zu und legt seine Hand auf meine Schulter. Typisch für ihn. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass sie alle bescheid wissen. Über mich und meine Gefühle für Ren. Dabei verberge ich diese Gefühle so gut es nur geht! Schließlich Liebe ich einen Jungen. Das muss nicht jeder mitbekommen! Ich hüte die Gefühle zu Ren wie einen Schatz! Wieder ein Tag erfolgloser Suche. Als die anderen das Nachtlager aufschlagen setze ich mich etwas abseits auf einen Stein. Ausdruckslos starre ich in die Ferne, bis ich eine sanfte Stimme höre: „Du vermisst ihn schrecklich, nicht wahr Horohoro?“ Ich schrecke auf, schaue mich um und entdecke Yo, der mit den Händen in den Hosentaschen auf mich zukommt. „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragt Yo grinsend. Leicht errötend drehe ich den Kopf wieder Richtung Ferne und antworte ihm mit einem Nicken. Woher weiß er, dass ich Ren so sehr vermisse? Seufzend meint Yo zu mir: „Weißt du, du darfst dir nicht die Schuld daran geben, dass Ren weg ist! Das hätte auch beim Feuerholz Sammeln passieren können. Steiger dich nicht so in die Trauer hinein. Du musst jeden Tag weiterkämpfen! Noch besteht die Chance ihn lebend zu finden. Kämpf ihn frei und wenn er wieder da ist, dann kämpfe um Ren! Du liebst ihn doch, hab ich recht?“ Bei Yo´s letztem Satz springe ich auf, laufe rot an, wie eine Tomate, und schaue diesem ruhig grinsenden Jungen erschrocken ins Gesicht. „W- Woher...?“, setze ich an und bevor ich den Satz beenden kann antwortet mir der Braunhaarige lachend: „ Das merkt doch ein Blinder mit Krückstock, Horohoro! Der Einzige, der das nicht zu bemerken scheint ist Ren!“ Ich erröte noch mehr, wenn das überhaupt noch geht und in mir steig eine unglaubliche Hitze auf. Ich frage Yo, wer noch darüber bescheid weiß. „Also. Soweit ich weiß wissen es nur Ryo, Manta, Anna, Run, Pirica und ich. Lyserg hat auch schon so was angedeutet“, grinst Yo mich an und zählt alle an den Händen ab. Ich setze mich wieder zu ihm und seufze. Dann schaue ich in den Himmel und meine: „Das sind doch alle! Was glaubst du wie meine Chancen stehen? Leugnen kann ich es doch sowieso nicht mehr!“ Der Angesprochene schaut erst verwundert zu mir, fängt dann an zu grinsen und verschränkt seine Arme hinter dem Kopf und meint: „ Schwer zu sagen. Du weißt, dass Ren nicht leicht zu durchschauen ist. Im Gegensatz zu dir hat er gelernt seine Gefühle zu verstecken und zu unterdrücken. Es fällt ihm sogar eher schwer sie zuzulassen, geschweige denn zu zeigen!“ „Ich weiß“, seufze ich, „aber... Ach ich weiß nicht! Ich weiß ja nicht einmal, warum ich ihn liebe. Nur, dass er mich unheimlich fasziniert mit seinen gelben Katzenaugen. Und ich weiß, dass ich ihn vermisse und mich wie ein Wahnsinniger um ihn sorge!“ Ich greife mit beiden Händen in mein blaues Haar um dem gesagten mehr Ausdruck zu verleihen. Da steht Yo auf, legt mir wieder seine Hand auf die Schulter, schaut ebenfalls in den sternenklaren Himmel und sagt ruhig: „Wir werden ihn finden! Und wenn Ren was zugestoßen ist, dann werden wir uns bitter rächen! Das schwöre ich dir! Schließlich ist er unser aller Freund!“ Mit diesem Satz geht er zurück zu den Anderen. Ich selbst bleibe noch eine weile sitzen, möchte alleine sein, mit mir und meinen Gedanken. Als es mich fröstelt entscheide ich, dass ich besser zurück sollte und endlich schlafen gehen. Ebendies mache ich auch. Kapitel 5: Day five ------------------- Als ich erwache sind meine Freunde schon am packen. Wann hätten sie mich denn geweckt? „Ah, du bist Wach, Horohoro! Wir packen und ich wollte dich aufwecken“, sagt Ryo hinter mir, mit typischem Akzent, als ob er Gedanken lesen könne, „ Meister Yo hat gesagt, dass wir dich noch eine Weile schlafen lassen sollten.“ Ich stehe auf und packe meinen Schlafplatz zusammen. Danach brechen wir auf, um weiter nach Ren zu suchen. Zur Mittagszeit machen wir eine kleine Pause um etwas zu essen. Plötzlich taucht ein Kerl vor uns auf. „Vermisst ihr Jungs jemanden?“, sagt er mit einer Stimme die einem einen Schauer über den Rücken jagt, düster und schmierig, und grinst verhohlen, „vielleicht... einen kleinen schwarzhaarigen Chinesen?“ Ich springe auf, als sein Blick mich vielsagend trifft. Was ist das nur für einer? Groß und dünn, mit eingefallenem Gesicht, spitzen Zähnen im gefährlich grinsenden Mund, giftig roten Augen und langem, stränigem Haar. Pechschwarz und wie ein Vorhang in sein Gesicht fallend. Er trägt ein enges netzartiges Shirt, eine lange, mit Nieten besetzte, schwarze Lederhose und darüber einen ärmellosen Mantel in der Farbe seiner Augen. Der Mantel ist lang, ausladend, mit einem Stehkragen und ist vor dem Hals mit einer Gliederkette und zwei weiteren Nieten verschlossen. Alles in allem sieht er nicht gerade aus, als wäre seine Gesellschaft erfreulich. Wenn Ren bei ihm ist, dann geht es ihm sicher nicht mehr gut! „Wo ist er?“, frage ich laut und herausfordernd, „Was hast du mit ihm gemacht? Und wer bist du überhaupt?“ Er grinst mich nur an und sagt: „ Sieh an, du scheinst der Schamane zu sein, von dem er immer wieder wie in Trance spricht. Blaues Haar, ozeanblaue Augen und Vorlaut. Wie war noch dein Name? Ach ja, Horohoro hat er dich genannt. Tja mein lieber Horohoro, gemacht habe ich viel mit ihm und wo er ist werde ich dir nicht genau verraten!“, sagt der kalt, steht im nächsten Moment hinter mir und flüstert mir ins Ohr, „Aber meinen Namen wirst di niemals erfahren!“ Mir läuft es eiskalt den Rücken hinab, es schaudert mich und ich haben noch Minuten später eine Gänsehaut durch diese schwarze Stimme und den kalten Atem auf meiner Haut. „Sucht den Eingang zur Feuerhöhle, dann werdet ihr vielleicht ein Stück näher ans Ziel eurer Suche gelangen“, sagt er noch, bevor er genauso schnell verschwindet wie er aufgetaucht ist. Jetzt sitzen wir da, völlig perplex und wissen immer noch nicht weiter. Wo nur mag diese Feuerhöhle sein? Ist Ren wirklich dort? Was hat er mit ihm angestellt? Viel sagt er. Ren spricht von mir? Warum? Bitte, lass es ihm gut gehen! Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ihm was zugestoßen ist! Wir brechen auf, um nach dieser Höhle zu suchen. Hoffentlich ist sie gut zu erkennen. Jedenfalls gehen wir in Richtung der Berge am Horizont, wo wir die Höhle vermuten. Sie kommen kaum näher. Mittlerweile ist es tief in der Nacht und wir gehen immer noch weiter. Stetig auf das Gebirge zu. Vorangetrieben von der Sorge um Ren. Die Jungs sind müde und Yo sagt, dass wir rasten sollten. Schlaf würde uns allen gut tun. Wiederwillig bleibe ich stehen und schaue in die Berge. Aber ich weiß, dass der Braunhaarige recht hat. Wie sollten wir diesem seltsamen Typen gegenübertreten, ohne schlaf und völlig ausgelaugt vom gehen. Am Ende wären wir noch alle Gefangene! Also lenke ich ein und wir schlagen das Nachtlager auf. Während ich so auf dem Reisefuton liege kreisen meine Gedanken um Ren, so wie ich ihn in Erinnerung habe. Makellose Haut, fast schon weiß, kühle, gefühlslose Gesichtszüge, gelbe, durchdringende Katzenaugen, die einen so sehr fesseln können, schwarzes Haar, das im Mondschein einen violetten Glanz annahm. Und dann war da noch die Träne, die glitzernd über seine Wange rann. Ich schlage die Augen wieder auf. Ich habe Ren nie weinen sehen vor dieser Geschichte. Der große Tao Ren weint nicht. Niemals! Aber warum diesmal? Bedeute ich ihm doch mehr, als er immer glauben machen will? Ein Gedanke, der mir gut tut. Sobald ich ihn gerettet habe, werde ich ihn fragen! Werde ihm sagen, was ich fühle. Mit diesem Gedanken und einem leichten Lächeln auf den Lippen schlafe ich ein. Kapitel 6: Day six ------------------ Nachdem wir zusammengepackt haben brechen wir auf, immer weiter in Richtung der Berge. Allmählich bemerkt man, dass wir näher kommen, da sie immer größer scheinen, immer weiter in den Himmel ragen. Yo, Ryo und Lyserg gehen voran entlang der Berge, ausschauhaltend nach einem Höhleneingang. Bis ich die Stimme erhebe, weil es mir zu lange dauert: „ Also, so wird das nichts? Was, wenn wir in die falsche Richtung laufen? Dann entfernen wir uns immer weiter von ihm! Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen. Zwei Personen pro Team.“ „Aber Horohoro“, setzt Ryo an, wird jedoch von Yo unterbrochen: “ Nein Ryo, ich denke Horohoro hat Recht! Es wäre sicher effektiver sich aufzuteilen und zur Sicherheit sollten wir zu zweit sein. Dann sollte Lyserg mit Horohoro gehen und Ryo mit mir.“ „Okay Meiser Yo. Und über die Orakelpager bleiben wir in Kontakt. Viel Glück euch beiden!“, meint Ryo noch. Und so gehen Ryo und Yo weiter in die eine Richtung, während Lyserg und ich wieder umkehren, um in entgegengesetzter Richtung zu suchen. Plötzlich bleibt Lyserg stehen, schlägt sich mit der rechten Faust in die linke Handfläche und sagt: „Ha! Warum bin ich nicht gleich drauf gekommen? Ich bin dich ein Idiot! Morphin? Schnell ins Pendel!“ Hauchend stimmt Morphin ihrem Schamanen zu und setzt sich sofort in Lysergs am Handgelenk befestiges Pendel. Natürlich! Er will Ren mit seinen Schamanenkräften suchen. Zu was ist er schließlich Pendler! Und schon haben wir eine Fährte. Das Pendel zeigt die Berge aufwärts, etwa in die Richtung in die wir gegangen wären. Sofort rennen wir los, Morphin um dem Pendel hinterher. Schon bald zeig sich eine Felswand, von der aus ein roter Schimmer zu kommen scheint. Je näher wir kommen, desto stärker wird das Scheinen. Es sieht aus, wie Feuerschein. Plötzlich eröffnet sich vor uns die Felswand und wir können sehen, woher dieser Schein kommt. Eine Felsspalte ist dort, in der Höhle bestehen die Wände aus rötlichem Gestein, in dem sich das Licht bricht. Dadurch entsteht dieser sieht es so aus, als würde in der Höhle ein Feuer brennen. Jetzt verstehe ich, warum diese Höhle den Namen „Feuerhöhle“ trägt. „Wir sind ganz nah!“, flüstert Lyserg mir zu. Ich gehe voran, rufe Kororo zu mir. Vorsichtig folgt mir Lyserg. Gut, dass die Höhle nicht großartig verzweigt ist. So ist es einfacher sich zurechtzufinden. Die Waffen gezückt erreichen wir so die Mitte der Höhle. Sofort entdecke ich Ren. Mit einer groben Gliederkette an den Armen gefesselt hängt er von der Wand. Seine Kleidung ist zerrissen und sein halbnackter Körper über und über mit Hämatomen und blutenden Wunden übersäht. „Ren“, flüstere ich um dann laut nach ihm zu rufen, „Ren! Antworte mir!“ Ich renne auf ihn zu und bemerke, dass er nicht auf meine Rufe reagiert. Je näher ich ihm komme, desto klarer wird mir, dass er bewusstlos ist. Daraufhin lasse ich mein Snowboard fallen und bleibe vor ihm stehen. Lyserg schaut sich erst im Raum der Feuerhöhle um und tippt dann etwas in seinen Orakelpager. Sicher informiert er Ryo und Yo. Ich nehme Ren´s Kopf zwischen die Hände und bemerke, dass er eiskalt ist. Sofort entfessle ich ihn und lege ihn vorsichtig auf dem Boden ab. Dann tätschle ich vorsichtig seine Wangen und rufe weiter nach ihm: „Ren komm zu dir! Komm schon Mann, schlag die Augen auf, bitte!“ Er reagiert nicht. Sofort überprüfe ich Puls und Atmung. Ein Glück, er ist am Leben! Zwar schlägt sein Herz nur schwach und die Atmung ist flach, aber er Lebt! Ich ziehe sofort meine Jacke aus und lege sie ihm um. Plötzlich ein hämisches Lachen und ein zuruf Lysergs: „Horohoro pass auf, hinter dir!“ Ich wirble herum und sehe die Klinge einer Sense auf mir zurasen. Sofort packe ich Ren, um mit ihm auszuweichen. Gerade noch, bevor die Sense in ihr Ziel einschlägt kann ich entkommen. Ich lege Ren an einer sicheren Stelle ab und rufe Lyserg zu: „Lyserg gib mir Rückendeckung, ich muss mein Board holen!“ „Gut!“, ruft mir der grünhaarige Engländer mit einem Nicken zu. Dann ertönt eine schaurige Stimme: „Wirklich rührend, wie du dich um den kleinen Chinesen kümmerst.“ Als ich aufblicke sehe ich in das eingefallene Gesicht des Mannes, der mich am Tag zuvor aufgesucht hatte. Ein ekelhaftes grienen ziert heute seine fahlen Gesichtszüge. In den Händen hält er eine große Sense. „Was hast du ihm angetan, du Freak?“, knurre ich ihn wütend an und fixiere ihn mit meinem finstersten Blick. Er sieht zu Boden, so dass ich seine Augen nicht mehr sehen kann und dann sagt er kaum wahrnehmbar: „Er hat tapfer gekämpft, doch genützt hat es ihm nichts! Am Ende hatte ich ihn am Boden. Seine Haut ist so unglaublich weich! ´Horohoro´, hat er gerufen, ´Horohoro bitte hilf mir! ´. Aber geholfen hat ihm niemand! Du hast ihn im Stich gelassen! Erst jetzt, als es zu spät ist kommst du an! Aber vergiss es, er gehört mir! Alleine mir! Und jetzt stirb, damit du ihn mir niemals entreißen kannst!“ Mit jedem Satz wird er lauter und meine Augen vor entsetzen größer. Bevor ich länger über seine Worte nachdenken kann greift er mich mit einem irren Lachen an. So schnell ich kann renne ich zu meinem Board und rufe Kororo für den Oversoul. Gerade noch kann ich seinen Angriff blocken. Immer wieder holt der Rotäugige aus und mir bleibt nur Zeit seine Attacken zu blocken. Lyserg eilt mir zu Hilfe, wird aber sogleich von dem Mann mit dem stränigen Haar gegen eine Wand geschleudert, wo er bewusstlos zu Boden sackt. „Lyserg!“, rufe ich, habe aber keine Zeit mich um ihn zu kümmern, da ich schon wieder mit der Sense zerteilt werden soll. Ich springe einige Meter zurück um zum Gegenangriff auszuholen. Ich treffe ihn an der Brust, doch taumelt nur ein paar Schritte zurück. Wie kann es sein, dass er so stark ist? Ist er überhaupt Schamane? Doch da erkenne ich seinen Oversoul. Ganz schwach erkenne ich seinen Schutzgeist und erschrecke. Bason? Niemals! Bason hat seinen Bocchama verraten? Ich rufe ihn. Doch genauso wie Ren reagiert auch er nicht. Er scheint wie in Trance, steht unter der Kontrolle dieses wahrhaft widerlichen Kerls. „Verdammt!“, fluche ich, als ich eine leise Stimme hinter mir vernehme. „Horohoro. Er hat Bason! Er hat ihn einfach gegen mich gewandt. Pass gut auf Kororo auf!“ Ich drehe mich um und sehe Ren, der versucht sich aufzusetzen, in die Augen. Sie wirken leer und strahlen nicht mehr diese unglaubliche Stärke aus. „Ren!“, jubiliere ich, „du bist wach! Wie geht es dir?“ Mir steigen die Tränen in die Augen, als ich mich zu ihm setze und ihm aufhelfen will. Den Kampf habe ich längst vergessen. „H- Horo...“, bekommt Ren gerade noch schockiert über die Lippen, bevor er in meinen Armen wieder bewusstlos wird. Gerade als ich mich umdrehe sehe ich abermals die Sense des rotäugigen Mannes auf mich zurasen. Dummerweise habe ich mein Snowboard zur Seite geschleudert, als ich mich zu Ren setzte. So bleibt mir nur die Arme über den Kopf zu heben, die Augen zu schließen und mich meinem Schicksal zu ergeben. Dann höre ich nur noch diese kalte Stimme: „STIIIIIIRB!“ Doch es passiert nichts. Erstaunt schaue ich auf und sehe Holzschwert Ryo vor mir stehen, der den Angriff geblockt hat. Er dreht sich zu mir um und sagt verärgert: „Bist du verrückt? Wieso legst du dein Board zur Seite mitten im Kampf? Willst du sterben, mein blauer Freund? Und jetzt bring Ren hier raus. Yo wird mir gleich helfen. Er bringt gerade Lyserg nach draußen. Pass du auf die beiden auf!“ So trage ich Ren aus der Höhle und auf halbem Weg kommt mir Yo entgegen. Mit entschlossenem Blick und gezücktem Schwert. Draußen angekommen lege ich Ren wieder sanft ab und schaue mich um. Da sitzt Lyserg, keine zehn Meter von uns entfernt und reibt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hinterkopf. „Geht’s dir gut, Lyserg?“, frage ich und bekomme ein Nicken als Antwort. Ich hoffe Ryo und Yo kommen siegreich wieder. Und Bason. Ob sie ihn befreien können? Nach gefühlten fünf Stunden kommen Yo und Ryo endlich zurück. Ryo trägt eine Totentafel in der Hand, die von Yo zerstört wird. Heraus kommt Bason, sichtlich erleichtert und dennoch deprimiert. Er kommt auf mich zu: „ Horohoro, es... Es tut mir ja so leid! I- Ist alles in Ordnung? wie geht es Bocchama?“ „Ist schon gut, Bason. Ich weiß, dass du unter der Kontrolle dieses Mannes standst. Du kannst nichts dafür und Ren weiß das auch!“, sage ich um Bason zu beruhigen. „Dieser Kerl, er... Er hat schlimme Sachen gemacht mit Bocchama. Ich konnte nichts dagegen tun! Ich fühle mich so schuldig“, haucht Bason mit gebrochener Stimme. Ich entgegne ihm traurig, dass hier nur einer die Schuld trägt und der bin ich. Dann schlagen wir die Futons auf, machen ein Feuer und Yo, Lyserg und Ryo legen sich beinahe Wortlos schlafen. Ich bleibe zusammen mit Bason und Kororo an Ren´s Seite. Kapitel 7: Day seven -------------------- Die ganze Nacht habe ich neben Ren gesessen. Als es anfängt zu dämmern bitte ich Kororo etwas auf ihn zu achten und mich zu holen, wenn etwas wäre. In der Zwischenzeit hole ich Yo´s Wasserflasche, die er mir gestern angeboten hatte zu benutzen. Immer wieder habe ich ihm die Stirn gekühlt und ihm Wasser eingeflößt, damit er nicht völlig austrocknet. Mir gehen noch immer die Worte dieses Mistkerls durch den Kopf. „Seine Haut war so weich“, hat er gesagt. Es war wohl klar, was er gemeint hat. Ich hoffe nur, dass Ren nicht daran zerbricht. Man sollte es nicht glauben. DER große Ren Tao lässt sich misshandeln und vergewaltigen. Aber was sollte er schon machen, ohne Bason ist selbst Ren quasi schutzlos. Ich gebe mir immer noch die schuld dafür und fühle mich schuldig, weil Ryo und Yo mich retten mussten. Sie haben diesen Typen erledigt. Er muss wohl in der Höhle liegen, wie Yo es beschrieben hat. Auf dem Boden und mit durchbohrter Brust. Der Braunhaarige hatte keine andere Wahl gehabt, als ihn zu töten, als dieser Wiederling mir folgen wollte. Ich jedenfalls war schwach gewesen. Wieso war ich nur so leichtsinnig und habe meine Waffe abgelegt? Natürlich kenne ich die Antwort. Schließlich lag sie schlafend vor mir. Ren war in Gefahr gewesen und ich war blind vor Wut und Sorge über seinen Zustand. Als ich endlich zurückkomme setze ich mich wieder neben Ren und gebe ihm einen Schluck Wasser. Bason sieht immer noch sehr betroffen aus. „War irgendwas?“, frage ich die beiden Schutzgeister und ernte nur trauriges Kopfschütteln. Allmählich wachen die Anderen auf. Erst Ryo, der sich sofort nach Ren erkundigt, dann Yo, der nur vorbeischaut und seufzend wieder geht. Zu guter letzt kommt Lyserg vorbei, den Kopf mit einer Mullbinde verarztet. Alle wirke so traurig wie lange nicht mehr. Wir alle sprechen nur das nötigste. So deprimiert habe ich diese Gruppe lebensfroher Menschen lange nicht mehr erlebt. Zuletzt als Hao sich Yo´s Seele nahm und alle dachten er sei tot. „Hmm...“, höre ich die leise Stimme Ren´s stöhnen, was mich aus meinen Gedanken reißt. „Ren!“, sage ich begeistert und bücke mich sofort zu ihm hinunter, „Ren, wie fühlst du dich? Brauchst du wasser? Ich hab mir ja solche Sorgen gemacht! Es tut mir leid, dass wir uns gestritten haben!“ Ren schaut mich nur an, noch nicht ganz bei such und flüstert: „Sei still und stell nicht so viele Fragen, Ainu-Baka! Mir brummt der Schädel!“ Mit jedem Blinzeln wird sein Blick etwas klarer. Der Chinese versucht sich aufzurichten, was sich aufgrund seiner Verletzungen aber als schwierig erweist. Als ich versuche ihm zu helfen zischt er mich nur kühl an: „ Tss, lass mich, ich kann das alleine! Ich brauche keine Hilfe von einem Holzkopf wie dir!“ Da ist er wieder, der stolze Ren Tao, den ich kenne. Ist sich jeder Hilfe zu fein. Dennoch, auch wenn er mich, nicht mal richtig erwacht, schon wieder beleidigt, bin ich wahnsinnig froh darüber, dass es ihm den umständen entsprechend wirklich gut geht. Ren steht auf und geht ein paar Schritte, besser gesagt: er humpelt. Ehe er einzuknicken droht nehme ich seinen rechten Arm und lege ihn mir um den Nacken. Ich halte mit meiner Rechten die Seine fest und umschließe mit meinem linken Arm das Becken des Schwarzhaarigen. So kippt er mir garantiert nicht noch mal um. Er kann sich ja nicht mal aus meinem Griff wenden. „Lass das, ich kann selber laufen!“, faucht Ren, doch ich lasse ihn nicht los. „Jaaha... Man kann es sehen! Nimm doch einmal meine Hilfe an, Ren! Du bist schwer verletzt und kannst eben nicht selbst laufen!“, fauche ich mit festem Blick zurück und Ren schaut mich verdutzt an. Ja, so kennt er mich nicht wirklich. Normal hätte ich versucht ihn zu beschwichtigen, oder ihn fallen lassen und beleidigt zu sagen, er solle alleine zurecht kommen. Befehle hab ich ihm nie gegeben- Vermutlich bleibt er deshalb ruhig und lässt mich gewähren. Ich bringe ihn zu unseren Freunden, die sich sofort auf ihn stürzen. „Ren, du bist wach! Wir haben uns solche Sorgen gemacht! Wir dachten, dass du vielleicht nicht überlebst!“ Ich beschwichtige die Bande und bringe sie dazu mit mir und Ren an das Lagerfeuer zu sitzen, das Ryo gerade anfacht. Sie alle fragen Ren aus, was passiert war und was dieser Typ gemacht hätte. Das alles lässt Ren erröten. Natürlich ist es ihm wirklich unangenehm, da er ja nicht nur entführt wurde. Er tut mir wirklich leid als er anfängt zu erzählen: „Ich wurde plötzlich angegriffen und als ich mich verteidigen wollte habe ich bemerkt, dass Bason nicht da ist. Der grund war natürlich, dass er unter der Kontrolle dieses Schwarzhaarigen stand. Er war in diese Totentafel eingesperrt. Deshalb hat er mich auch ziemlich schnell besiegt. Dieser Typ konnte Bason für sich einsetzen. Wo ist Bason überhaupt? Habt ihr ihn mitgenommen?“ Zum Schluss bricht Ren´s Stimme vor Trauer beinahe ab. Ich antworte ihm sanft: „Keine Sorge, Ren. Bason ist hier. Yo hat ihn aus dieser Tafel befreit. Da drüben schwebt er!“ Mit einem Nicken nach links, an Ren vorbei, weise ich auf den schuldbewussten Geist. „B-Bocchama, mir tut alles so leid! Ich hätte euch nicht angreifen dürfen! Und ich hätte euch helfen müssen, als dieser Wiederling...“, sagt Bason mit zitternder Stimme und wird von Ren unterbrochen: „Du kannst nichts dafür, Bason! Du wurdest eingesperrt und standest unter Einfluss. Ich weiß, dass du mir helfen wolltest!“ Beide weinen und als Ren das bemerkt humpelt er verschämt zurück zu seinem Krankenbett. Vorher bleibt er noch einmal mit dem Rücken zu uns stehen: „Ich danke euch!“ Ryo und die anderen beiden tauschen verwunderte Blicke aus. Yo schaut mich fragend an und ich bedeute ihm mit einem Blick ihn ein anderes mal aufzuklären, dann folge ich Ren. Noch einmal lasse ich ihn nicht alleine! Dieser sitzt auf seinem Futon und wischt sich die Tränen von den Wangen, als er mich bemekrt. „Was willst du?“, fragt er herausfordernd. Ich Antworte ihm, als ich mich neben ihn setze: „Nach dir sehen. Für dich da sein. Das tun Freunde doch, oder?“ Er funkelt mich mit seinen geröteten Augen böse an und zischt nur: „Tss, als ob du mir helfen könntest, Horohoro! Und überhaupt, wie willst du mir überhaupt helfen? Du weißt nichts! Nichts von dem, was passiert ist, nachdem er mich besiegt hat! Glaubst du wirklich ich würde mich dir anvertrauen?“ Er verschränkt die Arme und sieht zur Seite. Typisch für ihn! Bloß nicht zeigen, dass er froh ist, jemanden zu haben. „Ich hoffe es!“, flüstere ich in sein Ohr, während ich ihn von hinten umarme, „ich wünschte, du würdest dich mir mehr öffnen. Lass deinen Gefühlen freien lauf, denn ich weiß, was er dir angetan hat! Es tut mir so leid, dass ich nicht rechtzeitig da war. Und dass du meinetwegen weggelaufen bist. Wenn ich nicht so blöd gewesen wäre, wäre das alles nicht passiert. Das ist alles meine Schuld!“ Ren schaut erst überrumpelt drein und wird rot. Er ist so süß, wenn er sich schämt. Er fragt mich, woher ich das weiß und ich erkläre ihm, dass dieser wiederliche Kerl das angedeutet hatte. Und dann, völlig überraschend für mich, hält er meine Hände fest, die ihn umschließen, lehnt sich an mich und flüstert: „Bitte hilf mir das zu überstehen, Horohoro! Sonst zerbreche ich daran!“ Der sonst so starke Ren Tao bittet mich tatsächlich um Hilfe. Ich schließe meine Arme noch etwas fester um ihn, während Ren immer heftiger zu weinen beginnt. Es tut mir weh ihn so zu sehen, dennoch bin ich froh, dass er sich mir anvertraut. So sitzen wir im Sonnenuntergang, er vor mir und ich meine Arme um ihn geschlungen. „Bleib bitte bei mir, Horohoro!“, haucht mir der Chinese in meinen Armen zu, was mich erröten lässt. Ich hauche zurück: „Wenn du willst, dann bleibe ich für immer bei dir!“ Noch bis spät in die Nacht sitzen wir so da. ______________________________________________________________________ Auch, wenn ich noch keinen einzigen Kommi bekommen hab lade ich das neue Chapter hoch... x3 Ich verlang ja garnicht, dass alle schreiben, wie toll die FF ist, aber wenigstens ne kritik, was ich verbessern könnte... Naja... ich wünsch euch trotzdem viel spaß beim Lesen... (Wenn da überhaupt jemand ist) Lg Sa-Chan Kapitel 8: Day eight -------------------- Als ich am nächsten Morgen aufwache spüre ich, wie etwas mein Kinn kitzelt. Ich wende meinen Blick nach unten und sehe schwarz-violettes Haar. Zwangsläufig muss ich lächeln. Am liebsten würde ich den ganzen Tag so liegen bleiben, doch das Etwas in meinen Armen beginnt sich zu regen. Ren scheint aufzuwachen. Sofort reißt er sich aus meinen Armen los, als er registriert, dass wir die ganze Nacht so aneinandergekuschelt dalagen. „W-Was zum...?“, setzt Ren an, ehe er erst bleich und dann tomatenrot anläuft, „Wehe, du sagst auch nur IRGENDJEMANDEM ein Sterbenswörtchen!“ Giftig zischt er mich an. Verblüfft schaue ich beim raschen Farbwechsel seiner Gesichtshaut zu. Seufzend und immer noch auf dem Futon liegend sage ich: „Ach Ren-Chan! Sei doch nicht schon wieder so gemein zu mir! Es macht mich traurig, wenn du so kalt zu mir bist!“ „Nenn mich nie wieder so!“, schreit er mich an und zieht fluchend von dannen. Ich stehe auch auf. Das ist so typisch Ren! Bloß nicht zeigen, dass er dankbar ist. Wenigstens scheint es ihm wieder besser zu gehen, wenn er so zetern kann. Dennoch habe ich Herzklopfen, bei dem Gedanken daran, dass ich ihn die ganze Nacht im Arm gehalten habe. Schmunzelnd darüber erreiche ich schließlich die anderen. Ren sitzt im Schneidersitz, mit verschränkten Armen da und schließt mit einem „Tss“ die Augen, als er mich kommen sieht. Wie du mir, so ich dir, denke ich und ignoriere ihn ebenfalls. Deshalb setze ich mich zu Yo und Lyserg, mit denen ich Scherze mache und herumalbere. Ich verhalte mich wie immer, albere stundenlang herum. Innerlich grinsend bemerke ich, wie Ren mich beobachtet. Seinen Blick könnte man schon fast als rasend Eifersüchtig bezeichnen. Aus diesem Grund gehe ich zu ihm hinüber, stelle mich hinter ihn, beuge mich hinab und säusle in sein Ohr: „Na, eifersüchtig, Ren-Chan?“ „Ich hab dir schon heute Morgen gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst!“, erhebt er seine Stimme. „Heute Morgen?“, fragt Ryo verwundert, der sch gerade zu uns setzt, „habt ihr etwa die Nacht zusammen verbracht oder wie?“ Er grinst frech, was Yo und Lyserg zum Lachen bringt. Ich selbst verstehe, dass Ryo das nur im Scherz meint und mir mit einem Blick bedeutet, dass ich mitspielen soll. Wenn der wüsste! „Ach Ren-Chan!“, sage ich extra langgezogen und lege meinen Arm um seine Taille, „warum bist du denn auf einmal so kalt zu mir? Heute Nacht hast du noch ganz andere laute von dir gegeben! Du warst richtig anschmiegsam.“ Die letzten beiden Sätze füge ich besonders zuckersüß und betont hinzu. Schon wieder wechselt die Gesichtsfarbe des Chinesen in ein bewundernswertes Rot, was unsere Freunde vor Lachen japsen und sich den Bauch halten lässt. Ich höre Ren nur knurren, bevor er mich mit wütendem Blick fixiert: „Was zum Teufel soll das Horohoro? Ich hab dir doch gesagt, dass du niemandem was von der Sache erzählen sollst!“ „Hab ich auch nicht!“, verteidige ich mich, „das mein Lieber hast du selbst gerade viel besser erledigt, als ich es jemals könnte!“ „Was?“, verdutzt schaut er mich an und ich kann regelrecht sehen wie sein Gehirn arbeitet. Mit einem mal weicht jede Farbe von seiner Haut, ehe er vor Schreck in Ohnmacht fällt. Ich versuche zwar ihn vor einem harten Aufprall zu bewahren, doch meine Reaktion kommt schlichtweg zu spät. „Ren!“, kommt es von Vieren, wie aus einem Mund. Total verblüfft schauen mich die drei anderen Jungen an. Dann setzt Ryo an: „Horohoro, was sollte denn das?= Was hast du mit dem armen Ren angestellt, du Perverser? Schäm dich Horohoro, er wurde doch erst entführt!“ Sofort verteidige ich mich: „Ich hab gar nichts mit ihm angestellt! Er hat geweint und ich war für ihn da! Ende der Fahnenstange“, und etwas leiser füge ich hinzu, „gut, ich hab ihn im Arm gehalten, aber...“ Weiter rede ich nicht, als mir die Schamesröte ins Gesicht steigt. „Mhmm...“, höre ich und ernte ungläubige Blicke, als ich aufschaue. Pah! Dann sollen sie mir eben nicht glauben, Jedenfalls hebe ich Ren auf und trage ihn zurück zu seinem Futon. Jetzt fächle ich ihm etwas Luft zu, damit er schneller wieder aufwacht. In der Zwischenzeit kommt Yo kurz vorbei um mich darüber zu informieren, dass sie schon mal die Sachen packen. Wenn Ren wieder aufwacht würden wir weiter nach Dobie Village suchen. Stimmt, wir haben durch die Sache mit Ren genug Zeit verloren. Ich denke, dass es gut ist, wenn wir endlich weiter gehen. Als er endlich wieder aufwacht entschuldige ich mich bei Ren und sage, dass ich unseren Freunden erklärt habe, dass wir nur geredet haben. Wenn ich ihm sage, dass ich erzählt habe, dass er geweint hat und ich ihn im Arm gehalten habe, springt mir Ren doch nur an die Kehle. Dann erkläre ich ihm, dass wir aufbrechen wollen, woraufhin er seine Sachen zusammen packt. Meine hatte ich gar nicht erst ausgepackt. Drei lange Stunden gehen wir, wieder durch die Wüste. Doch da taucht vor uns eine Stadt auf, Lack City heißt sie. Selbstverständlich erkundigen wir uns sofort noch Dobie Village. Jedoch ohne Erfolg. So kommt es, dass wir uns dazu entschließen in ein Hotel zu gehen, als es anfängt zu dämmern. Die Dame an der Rezeption, mit hellem, hochgestecktem Haar und ständig freundlichem Lächeln, teilt uns zwei Zimmer zu. Eines mit drei und eines mit zwei Betten. Nachdem die Streitfrage, wer welches Zimmer mit wem teilt, geklärt ist, indem Ren und ich einfach überstimmt werden, zeigt uns die Rezeptionsfrau wo die Zimmer sind, überreicht und sie Schlüssel und erklärt, wo wir alles finden können. Sogar einen Onsen hat das Hotel. Natürlich sind alle sofort dafür ebendiesen erst mal zu benutzen. So kommt es, dass alle zusammen keine zwanzig Minuten später in den heißen Quellen sitzen. Nur Ren hatten wir überzeugen müssen. Eigentlich haben wir ihn einfach mitgeschleift und mitsamt Kleidung in den Onsen geworfen. Nachdem Ren sich seiner nassen Kleidung entledigt hatte und einem kurzen Wutanfall scheint auch er das heiße Wasser zu genießen. Schweigend sitzen wir da und lassen das angenehme Nass die Muskeln lockern. Nach etwa weitern zwanzig Minuten verlässt uns Lyserg mit der Begründung ihm sei zu heiß. Ryo folgt ihm sofort, vor lauter Sorge Lyserg könne schwindelig werden. Keine fünf Minuten später wirft Yo mir einen Blick zu und meint er wolle jetzt schlafen gehen. SO lässt er mich mit Ren alleine. Ich wate zu dem jungen Mann hinüber, der aufschaut, als er mich bemerkt. „Warum gehst du nicht?“, fragt er, „ich wäre gern etwas alleine!“ „Ich gehe nicht, weil ich dich nicht alleine lassen will. Ren ich... Ich mache mir solche Sorgen! Was ist, wenn ich dich alleine lasse und dir wieder etwas zustößt? Das könnte ich mir nicht verzeihen! Lass... Lass mich deine schlechten Erlebnisse in Gute verwandeln“, sage ich, während ich ihm immer näher komme, „ich will für dich da sein und dich auffangen, wenn du fällst!“ Unsere Gesichter sind nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ich schaue Ren direkt in seine katzenartigen Augen und er in meine Eisblauen. Langsam legt sich ein roter Schimmer auf Ren´s Wangen. Heute hat sein Gesicht so oft diese Farbe angenommen, doch kein einziges Mal war sein Blick so unglaublich sexy, wie jetzt. Ren fängt an leise etwas zu stottern: „W-Wieso? Warum... bist du seit neuestem so zu mir?“ Es lässt mich lächeln. Ich nehme mit meiner linken Hand seine Rechte, lege meine eigene Rechte an seine Wange und sage: „Weil ich dich Liebe, Ren! So sehr und schon viel zu lange!“ Und ehe ich mich versehe liegen meine Lippen auf seinen. Kurz löse ich den Kuss, nur um neu anzusetzen. Ren scheint diese Zärtlichkeit zu genießen, da er die Augen schließt und weitere, vorsichtige, immer länger werdende Küsse zulässt. Langsam schlinge ich meine Arme um ihn und er fängt an meine Küsse zu erwidern. Seine Hände ruhen an meiner vom Wasserdampf feuchten, nackten Brust. Unser Kuss wird immer fordernder. Indem ich meine Zunge gegen seine Lippen tippe erbitte ich Einlass, den er mir überraschenderweise auch gewährt. Als sich unsere Zungen berühren fühlt es sich an, wie ein Feuerwerk. Mein Herz hört nicht auf immer schneller zu schlagen. Wie lange habe ich mir gewünscht, dass es dazu kommt. Wie oft habe ich mir ausgemalt, wie es sein würde. Und nun ist es sogar viel besser, als in meinen kühnsten Träumen. Ich weiß nicht, wie lange wir dastehen und uns küssen. Es ist, als ob die Zeit stillsteht. Leider muss ich unseren leidenschaftlichen Kuss unterbrechen, da ich keine Luft mehr bekomme. Dann öffne ich meine Augen und sehe wieder in diese wahnsinnig anziehenden gelben Augen. Der Besitzer dieses Augenpaars schaut etwas verwirrt zurück. Auf seinen Wangen liegt immer noch dieser unglaublich erotische rosa Schein. „Ich liebe dich!“ , sage ich noch einmal zu ihm , bevor er ohne ein Wort an mir vorbei aus dem Wasser watet. Ich gehe hinterher um allmählich ans Schlafen zu denken. Auf dem Weg ins Zimmer sagt Ren die ganze Zeit kein Wort. Er scheint in Gedanken versunken und verwirrt darüber zu sein, dass wir uns geküsst haben. Endlich im Zimmer angekommen kuschelt Ren sich sofort in sein Bett und bedeutet mir, mich in mein eigenes zu legen. Seufzend lege ich mich in besagtes Objekt. Ich lege mich auf meine linke Seite, den Rücken Ren zugewandt. „Horohoro?“, höre ich Ren leise sagen, „ich kann dir nicht sagen ob ich deine Gefühle erwiedere. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll! Ich habe es eben nie gelernt.“ Scheinbar hat er sich die ganze Zeit überlegt, was er mir auf mein Geständnis antworten könnte. Wie unfassbar lieb von ihm. Er zeigt es nicht, aber er kann wahnsinnig einfühlsam sein. Ich lächle und sage: „Ist schon okay, ich bring es dir bei, wenn du willst!“ „Nein!“, kommt es sofort zurück, „ich will es selbst lernen!“ Der Rest des Satzes wird nur in die Decke genuschelt. „Hmm, dann eben nicht“, sage ich, stehe noch einmal auf um das Licht auszuschalten und lege mich wieder zurück in mein Bett. Ich hab doch tatsächlich vergessen das Licht auszuschalten. Was man nicht im Kopf hat, hat man eben in den Beinen. Schon fast am einschlafen vernehme ich noch einmal eine leise Stimme: „Horohoro?“ „Hm?“, mache ich um anzudeuten, dass ich höre. Ich spüre, wie sich meine Decke anhebt und jemand darunter schlüpft. „Ren, was...?“ ,fange ich an, werde aber unterbrochen: „Bitte sei still und lass mich bei dir schlafen! Ich weiß nicht, warum, aber ich brauche das!“ Ich wusste nicht, dass Ren so sein kann. Zum einen verängstigt und schüchtern, auf der anderen Seite aber tough und bestimmend. Ich willige ein, als er sich an meinen Rücken schmiegt. Meistens schlafe ich nun mal auf der Seite, was Ren die ganze Sache sicher erleichtert hat. „Horohoro?“, höre ich diese schüchterne Stimme ein drittes mal dicht neben mir. „Ja?“, antworte ich fragend. So leise die Stimme des hübschen Chinesen auch sein mag, in diesem stillen Zimmer höre ich sie so klar und deutlich wie direkt in mein Ohr gesprochen: „Ich danke dir!“ Diese Worte tun so gut, dass mir das Grinsen nicht mehr von den Lippen will. Ren Tao hat sich bei mir bedankt. Auch noch für meine Hilfe! „Gute Nacht, Ren!“, flüstere ich noch in die Stille, bevor ich spüre, wie mich als Antwort zwei Arme umschließen und ein Gesicht sich zwischen meinen Schulterblättern vergräbt. Zufrieden Schlafe ich ein. _______________________________________________________________________________________ Hallu... Auch wenns nicht viele Kommis waren, waren sie Lieb! xDD Deshalb hab ich (endlich) das 8. Kapitel reingestellt...x3 Ich hoff, dass die FF etwas mehr anklang findet... Es würd mich daher sehr freuen, auch ein bisschen was davon zu merken, dass sie jemand Liest...^^ Das neunte Kapitel werd ich nach möglichkeit so schnell wie möglich folgen lassen... *jetzt berufstätig ist und nicht mehr viel Zeit hat* Lg Sa-Chan Kapitel 9: Day nine ------------------- Also^^ Erst mal danke ich euch für 22 Favos... (Zumindest auf meinem letzten Stand... xD) Und dann: @Shiori-Chan: Danke für den vergleich mit J.K. Rowling! Ich fühl mich wahnsinnig geehrt!!! *__________* Ich liebe es wie sie Harry Potter geschrieben hat!!! @Ran34: Danke auch dir^^ Es war mir echt wichtig, dass der Kampf von der Beschreibung gut rüber kommt. =D Ach und danke für den Hinweis auf die Schreibfehler... Da hat mir die Rechtschreibprüfung von Word einen Streich gespielt... *tsstss* xD @Tayuya-Chan: Dir natürlich auch ein dickes Dankeschön für deinen Kommi^^ Ich denke nicht, dass ich die Kapitel länger mache. Dadurch würde ich unnötiges beschreiben und ich habe Angst davor, dass das der Story schaden würde! Dazu ist sie mir zu wichtig! Lieber kurz und knackig, als lang und zäh....xD Es muss ja nicht sein, dass die Chapter dadurch langweilig werden=) Mein Schreibstil ist nicht für lange Kapitel geschaffen...xD @Luci-Maus: *g* Shiori-Chans werbung hat gewirkt! Ich freu mich echt sehr über deinen lieben Kommi^^ @little-badger: Dir natürlich auch ein dickes danke für die vielen Kommis! ;) Mir läuft auch immer ein Film vor Augen ab, wenn ich FF les oder sie schreib! ;) Natürlich freu ich mich über noch mehr Kommis...xD Aber jetzt erst mal viel, viel Spaß mit dem 9. Kapitel... x3 Ich mach mich auch schnellst möglich ans 10. Kapitel ran! *__* Die FF ist jetzt schon länger, als sie hätte werden sollen... xD LG Sa-Chan _______________________________________________________________________________________ Am nächsten Morgen werde ich unsanft geweckt, indem mir jemand etwas an den Kopf wirft. „Wach auf, Ainu!“, reißt mich die Stimme Ren´s aus meinen Träumen, „Wir wollen uns noch mal nach Dobie Village umhören und außerdem brauche ich ein neues Kwan-Dao. Also, raus aus den Federn!“ Seufzend setze ich mich auf. Dann registriere ich, was Ren mir da an den Kopf geworfen hatte. Er hat doch tatsächlich eine leere Milchflasche nach mir geworfen. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, Ren-Chan! Ja, das Wetter heute ist wunderbar“, spotte ich sarkastisch. Ren zieht sich gerade sein Oberteil über. Zum Glück haben wir alle mehr als einen Satz Kleidung dabei. Man weiß nie, was im Kampf passiert. Gespannt beobachte ich den Vorgang, was Ren natürlich nicht entgeht. Mit purpurrotem Kopf schreit er mich an: „Sieh mich nicht so lüstern an, du Spanner!“ Daraufhin verlässt er stampfend und mit roten Ohren das Zimmer. Eine halbe Stunde später und nachdem alle gefrühstückt haben, brechen wir auf. Ren hat kein Wort mit mir gewechselt. Seine rosa Wangen verraten mir allerdings, dass ihm die Sache von gestern Abend etwas peinlich ist. Getrennt machen wir uns auf um die Menschen in der Stadt zu befragen. Schon seit Stunden laufe ich nachfragend durch die Stadt, ohne Erfolg. Ich mache mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt in einem kleinen Park. Dort sehe ich schon von weitem bereits Yo und Ren, mit einem neuen Kwan-Dao, auf einer Parkbank sitzen. Sie haben mir den Rücken zugewandt, was wohl der Grund dafür sein dürfte, dass sie mich nicht bemerken. Ich komme näher und will gerade auf mich aufmerksam machen. Doch ich halte inne, denn in diesem Moment höre ich Ren sagen: „Yo, ich will dich etwas fragen. Aber wehe, du sprichst mit irgendwem darüber!“ „Ist ja gut, schieß los. Was liegt dir auf dem Herzen?“, meint der Braunhaarige beschwichtigend. „Naja... Ähm“, setzt Ren an und wird wieder einmal rot, „Ich möchte wissen, wie sich Liebe anfühlt. Kann man das überhaupt irgendwie unterscheiden? Von Freundschaft zum Beispiel.“ „Tja... Also gut, Liebe lässt einen fliegen. Man fühlt sich zu der Person so sehr hingezogen, dass man am liebsten immer bei ihr bleiben will. Man will auch nicht, dass die Person sich für jemand anderen interessiert. Jede Berührung, jeder Blick löst so heftiges Herklopfen aus, dass man meint das Herz springt einem aus der Brust. Dann ist da noch dieses kribbeln im Bauch. Das ist eigentlich ein ziemlicher Unterschied zu Freundschaft. Ich meine man mag einen Freund sehr und möchte ihn nicht missen, aber es fühlt sich eben anders an!“, sagt Yo und man spürt, dass der Japaner seine Worte wirklich fühlt. Daraufhin fragt Ren: „Fühlst du dich so, wenn du in Annas nähe bist?“ Yo schaut überrascht zu Ren, wird etwas rot und meint dann lächelnd: „Ja, genau so! Ich liebe sie wirklich sehr! Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen!“ “Hmm... Danke Yo!“, sagt Ren, woraufhin ich mich endlich bemerkbar mache. „Hey Jungs, warum so ernste Gesichter? Über was redet ihr denn da?“, frage ich, als ob ich nichts von dem Gespräch gerade mitbekommen hätte. Sofort springt der Junge mit dem Kwan-Dao auf und ruft lautstark meinen Namen: „Horohoro!“ „Genau der bin ich“, meine ich und bevor die Situation in einen Streit ausartet kommen auch schon Ryo und Lyserg um die Ecke. Nachdem wir festgestellt haben, dass keiner von uns erfolgreich war, besprechen wir die weitere Sachlage bei einem verspäteten Mittagessen. Nach dem Essen geht jeder von uns wieder alleine seiner Wege, wie besprochen, um weitere Informationen zu sammeln. Man weiß nie, wen man trifft. Als wir uns am Abend wieder im Hotel treffen erzählt uns Lyserg dass er jemanden getroffen habe, der vorgeschlagen habe in Richtung Westen zu gehen. Dort fänden wir einen alten Indianer, der eventuell etwas wisse. Bei einem Bad in Onsen beschließen wir noch eine Nacht zu bleiben und dann zu diesem Alten zu gehen. Schließlich wünschen sich alle eine gute Nacht und wir gehen in unsere Zimmer. Ren und ich liegen in unseren Betten. Er atmet ruhig, was mich darauf schließen lässt, dass er schläft. Ich für meinen Teil, kann einfach nicht einschlafen. Mir schwirrt noch immer das belauschte Gespräch zwischen Yo und Ren im Kopf herum. Hat Ren etwa wegen mir gefragt? Schön wär´s! Ich kann meinen Gedanken nicht mehr nachhängen, brauche mehr Klarheit. Langsam richte ich mich auf, steige aus dem Bett und schleiche zu Ren hinüber. Dann setze ich mich auf die Bettkante, beuge mich zu Ren hinunter und flüstere in sein Ohr: „Ren, bist du wach?“ Ein grummeln seinerseits und ein wenden auf die andere Seite zeigen mir, dass er wirklich schläft. Ich kichere und flüstere ihm noch etwas zu: „Ich liebe dich, Ren!“ „Hmm... Horohoro...“, nuschelt er mir zu, woraufhin ich etwas erröte, „ich bring dich um du Baka!“ Mit dem Satz kippe ich fast vom Stuhl. Ich dachte er würde gut von mir träumen und jetzt das! Jetzt wecke ich ihn erst recht auf. Sanft streiche ich über seine Wange und rüttle ihn vorsichtig wach: „Ren, komm schon! Wach auf.“ „Was willst du?“, faucht mich der Chinese an und setzt sich auf, „wehe es ist nicht wichtig!“ Mist, ich habe ganz vergessen, wie schlecht gelaunt er sein kann, wenn man ihm den Schlaf raubt. Einen Ren Tao weckt man nicht auf! „Ähm, naja...“, fange ich an zu stammeln, „ich kann nicht einschlafen.“ „Ist das etwa mein Problem? Lass mich schlafen und geh Schafe zählen!“, antwortet Ren kühl und will sich gerade wieder hinlegen, als ich ihn aufhalte. Ich fasse sein Handgelenk und schaue ihm tief in seine fesselnden Katzenaugen. Er schaut überrascht zurück. Langsam komme ich ihm näher, indem ich mich nach vorn lehne. Seine Augen nicht aus dem Blick lassend streichle ich etwas über seine Wange und frage leise: „Was fühlst du, wenn ich dir so nahe komme? Lass mich daran teilhaben.“ Ren errötet leicht, als ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauche. Er antwortet mir nicht. Schaut mich nur verunsichert und schüchtern an. Diesem leicht erröteten, schüchternen Gesicht kann ich nicht wiederstehen, weshalb ich meine rechte Hand in Ren´s Nacken lege und ihn zärtlich auf den Mund küsse. Der schwarzhaarige Schamane schaut etwas erschrocken in meine halb geschlossenen Augen, als ich ihn langsam aufs Bett drücke. Jetzt haben wir beide die Augen geschlossen. Lange halte ich das nicht mehr aus! Mein Kuss wird fordernder, bis er zu einem Zungenkampf wird. Da meine Rechte noch immer in Ren´s Nacken liegt, nutze ich meine linke Hand, um mit ihr sanft unter das Shirt des Jüngeren zu gleiten. Plötzlich dreht Ren den Kopf zur Seite und schreit: „Nein! Nicht! Lass mich in ruhe!“ Er fängt an sich heftig zur wehr zu setzen und schlägt wild um sich. Sofort ziehe ich meine Hand zurück und versuche ihn zu beruhigen. Erst versuche ich ihn an den Schultern zu packen, was mir nicht glückt und mir einen saftigen Faustschlag ins Gesicht einbringt. Das wird ein blaues Auge geben! Schließlich gelingt es mir in zu packen und nach ihm zu rufen. Als ich bemerke, dass diese Methode mich nicht weiter bringt, nehme ich Ren in den Arm. Halte ihn fest an mich gedrückt und flüstere ihm, wie ein Tonband auf Repeat zu: „Alles wird gut. Ich bin bei dir, Ren! Ich helfe dir! Alles wird gut...“ Die Schreie wandeln sich allmählich in Schluchzen, was zu bitterem weinen wird. Heftiges Zittern schüttelt Ren´s Körper. Es tut mir so leid! Ich habe mich nicht unter Kontrolle gehabt und ihn daran erinnert, was in der Feuerhöhle passiert war. Während ich ihn so im Arm halte, beruhigend auf ihn einrede und zärtlich über seinen Hinterkopf streichle, wird er immer stiller. Erst, als er mich vorsichtig von sich drückt lasse ich meine Umarmung locker. „Horohoro, du, ähm... du kannst mich wieder loslassen!“, sagt der junge Mann in meinen Armen peinlich berührt, „tut mir leid, dass ich eben so ausgerastet bin! Und dein Auge, tut es weh?“ „Nein, Ren, mir tut es leid! Ich hätte das nicht machen sollen! Ich hab nicht daran gedacht, dass es dir vielleicht nicht gefallen könnte und hab mich einfach verleiten lassen! Du musst dich für gar nichts entschuldigen. Ich verspreche dir, dass ich das nie wieder mache!“, sage ich, während mir selbst die Tränen kommen und schaue in die gelben Augen Ren´s. Seit wann entschuldigt sich denn ein Tao? Vor allem Ren Tao! Das ist mehr als untypisch für ihn. Der Jüngere sieht zur Seite und nuschelt vor sich hin: „Hör auf zu weinen! Das kann man ja nicht mit ansehen. Es ist ja nicht so, dass es mir gänzlich missfällt. Ich... Ich weiß auch nicht, warum, aber wenn du es bist ist es okay! Weißt du, als ich in der Höhle war, war meine größte Angst, dass ich dich nicht mehr wieder sehe. Ich verstehe das alles einfach nicht, Auf der einen Seite zieht es mich in deine Nähe und auf der anderen Seite habe ich Angst. Vor allem vor mir selbst! Ich bin so verwirrt. Die Gedanken schwirren durch meinen Kopf wie ein verirrter Vogelschwarm. Gedanken an dich und an... und an gestern Abend und dann kommt mir wieder in den Sinn, was dieser Kerl getan hat!“ Er fasst sich an die Stirn und wird mit jedem Satz leiser und noch viel röter. „Du öffnest dich mir, Ren!“, stelle ich lächelnd fest, „das freut mich wirklich sehr! Ich liebe dich so sehr!“ Den letzten Satz hauche ich Ren ins Ohr. Dieser schaut mich nur etwas verblüfft an. „Ich werde für dich da sein““, flüstere ich noch, lege vorsichtig meine Hände auf seine Wangen und meine Stirn an Seine. Die Arme des Jüngeren hängen schlaff neben seinem Körper herunter, sein Blick wirkt abwesend und verträumt. So sitzen wir da, er noch halb unter der Decke, mit angezogenen Beinen und ich seitlich vor ihm auf den Knien. Nach einer Stunde des Genießens löse ich meine Stirn von Ren und schaue ihn an. „Weißt du, Ren, ich hab dich geweckt, weil ich wissen wollte was du fühlst, wenn ich in deiner Nähe bin. Ich habe das Gespräch zwischen dir und Yo mitbekommen und es ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Tut mir leid, dass ich nicht bemerkt habe, dass du das nicht willst. Ich mein ich versteh dich ja! Als ich bemerkt habe, dass ich dich liebe, war das für mich auch komisch! Schließlich sind wir beide Jungs. Dazu kommt jetzt natürlich noch... naja, du weißt schon, die Höhle!“, sage ich zu Ren, der mich erst etwas ungläubig, dann beleidigt ansieht und erwidert: „Ich habe dir bereits gesagt, dass es mich ansich nicht stört, solange du es bist!“ „Heißt das“, frage ich vorsichtig, „dass ich dir mehr bedeute, als du zugibst?“ Geschockt schaut mich der junge Chinese an- „W-Was sagst du da? I-Ich... Ich hab keine Ahnung!“, schreit er, lässt sich ins Bett fallen, während er sich die Decke bis über die knallroten Ohren zieht und mir den Rücken zudreht. Dank dieser Geste kann ich mir ein leises kichern nicht verkneifen, bevor ich aufstehe, zu meinem eigenen Bett hinüber gehe und mich wieder in Besagtes lege. „Gute Nacht, Ren-Chan!“, flüstere ich in die Stille, Ernte als Antwort allerdings nur ein wütendes Schnauben. ___________________________________________________________________________________ *puh* Endlich das neunte fertig! *_____________* Vielen dank für eure Geduld!!! Das 10. Kapitel ist auch schon in Arbeit! Versprochen! =D Kapitel 10: Day ten ------------------- Am nächsten Morgen, als ich erwache, entdecke ich Rens leeres Bett. Verwundert darüber, dass er mich nicht geweckt hat, mache ich mich auf die Suche nach ihm. Natürlich nicht, ohne mich vorher ordentlich zu bekleiden. Ausschließlich in Boxershorts wäre dann doch etwas zu knapp bekleidet. Dann mache ich mich auf den Weg ins Nebenzimmer, wo Ryo, Yo und Lyserg auch nach mehrmaligem klopfen nicht antworten. Aus diesem Grund gewähre ich mir selbst den Einlass und öffne die Tür. Entsprechend meiner Erwartung finde ich dort nur die Bewohner des Zimmers vor. Immer noch um die Wette schnarchend und kreuz und quer über die Betten verteilt. Ryo’s Beine und sein Kopf hängen aus dem Bett, da er etwa im rechten Winkel zur eigentlichen Schlafposition liegt, Yo, wie erschossen, streckt alle viere von sich und weder Kissen, noch Decke sind an ihrem ursprünglichen Platz. Mit weit geöffnetem Mund gurgelt er etwas vor sich hin, während Lyserg in sich zusammen gerollt, wie eine Katze, leise vor sich hin fiept. Um nicht in lautes, tote erweckendes Gelächter auszubrechen schließe ich schnell die Tür und suche weiter nach Ren. Wo könnte er denn nur sein? Nachdem ich auch im zugehörenden Garten, dem Onsen und auch auf dem Dach war, mache ich mich besorgt und niedergeschlagen wieder auf den Weg ins eigene Zimmer. Dort angekommen registriere ich, dass Geräusche aus dem angrenzenden Badezimmer kommen. Das Wasser rauscht und jemand scheint sich darin zu befinden. „Ren?“, rufe ich, „Ren, bist du im Bad?“ Keine Antwort. Nur ein Stoppen des Wasserrauschens. Ich starte noch einen Versuch: „Ren, bist du das im Bad? Kann ich rein kommen?“ Plötzlich ein Schlag und ein Klappern aus besagtem Raum. „Oh Gott, ist dir was passiert, Ren?“, rufe ich voll Sorge. „Äh, n-nein. Es… Alles in Ordnung! Mir ist nur der Duschkopf aus der Hand gefallen! Komm ja nicht rein“, ruft die aufgeregte Stimme Rens zurück. Erleichtert seufze ich auf. „Sag mal, bist du jetzt die ganze Zeit schon da drin? Ich habe dich über eine Stunde lang gesucht!“, sage ich und lehne mich in den Türrahmen. „Ja, bin ich, was dagegen? Ich mach dir das Bad frei“, ruft Ren schnippisch zurück und ich höre, wie Ren aus der Dusche zu steigen scheint und sich daran macht sich mit dem Handtuch abzutrocknen. Schließlich das Klicken des Türschlosses und das Quietschen beim Öffnen der Selbigen und schon steht der halbnackte Ren vor mir. Das nasse Haar fällt ihm auf die Schultern, ein paar restliche Wassertropfen glitzern noch auf seinem muskulösen Oberkörper und das Handtuch hängt ihm locker um die Hüften. Ein rötlicher Schimmer umgibt seine Wangen. Ein hocherotischer Anblick für mich! Im nächsten Moment stürmt Ren auch schon an mir vorbei aus dem Bad, wobei er mit der Brust meinen Arm streift. „Du bist ja Eiskalt, Ren!“, stelle ich fröstelnd fest, „was ist denn passiert? Gab es etwa kein warmes Wasser mehr?“ Ren hält in seiner Bewegung inne und sieht aus, als fühle er sich ertappt. Hat er etwa mit Absicht kalt geduscht? „W-wie kommst du denn darauf? Natürlich gibt es warmes Wasser. Ich hab mich nur etwas erfrischt!“, schreit mich der Chinese an und dreht sich erschrocken zu mir um. Besorgt antworte ich: „Eine ganze Stunde lang? Hast du nen Knall? Du wirst noch krank, wenn du so weiter machst!“ Dann gehe ich zu ihm hinüber, stelle mich dicht an ihn heran und gleite mit meinen Händen seine Arme entlang. „Lass mich dich wärmen!“, flüstere ich bestimmt, bevor ich Ren in meine Arme schließe. Er ist so furchtbar kalt! Ich kann spüren, wie Ren zittert, sehe seine blauen Lippen. Wieso zum Teufel hat er das nur gemacht? Will er sich etwa umbringen? So holt er sich noch eine Lungenentzündung. Um ihn besser zu wärmen presse ich meinen Körper noch etwas fester an den Rens. Selbst durch mein Shirt spüre ich, wie kalt er ist. Vorsichtig streichle ich über den Rücken des Chinesen, dessen Hände, zu leiten Fäusten geschlossen, auf meiner Brust ruhen. Ren blickt verträumt ins Leere, seine Wangen sind noch immer von zartem rot. Langsam senke ich den Kopf, bis ich meine Stirn auf Rens Schulter betten kann. Diese Geste scheint ihn aus seinen Tagträumen zu reißen, da der Schwarzhaarige leicht aufstöhnt, als mein Atem sein Ohr und seinen Hals streift. Unmittelbar nach dem zusammenzucken des Stöhnens drückt Ren mich von sich. Verschreckt und purpurrot um die Ohren blickt er in mein Gesicht und nach einem Moment des Innehaltens wirbelt er herum und versucht sich ins Badezimmer zu flüchten. Da ich Ren allerdings noch am Handgelenk erwische und festhalte soll ihm das nicht gelingen. „Was ist denn nur los mit dir, Ren?“, frage ich ihn besorgt, „erst duschst du so kalt, dass selbst ich frieren muss und jetzt willst du abhauen. Du benimmst dich merkwürdig heute Morgen!“ Ren wird noch roter, wenn das überhaupt noch möglich ist, und stammelt nur vor sich hin: „I-ich verhalte mich überhaupt nicht komisch. Ich bin wie immer! Bild dir nicht immer gleich ein, es hätte irgendwas mit dir zu tun, Ainu-Baka!“ Verwundert schaue ich Ren ins Gesicht und meine: „Aber Ren, ich hab doch gar nicht gesagt, dass ich denke, es hätte was mit mir zu tun. Kann es sein, dass es eben genauso ist?“ Während ich den zweiten Satz leicht neckisch ausspreche umschließe ich Ren von hinten abermals mit meinen Armen. Den linken Arm um seine Taille und den Rechten um Rens Brustkorb. Nun hat Rens gesamter Kopf die Farbe einer überreifen Tomate. „Lass… Lass mich sofort los, du Arsch! I-ich…“, versucht Ren zu stammeln, was allerdings durch ein erregtes Stöhnen unterbrochen wird, welches durch das Hauchen in Rens Nacken und das mit der Hand über die Brust streicheln meinerseits verursacht worden zu sein scheint. Interessante Sache! Sofort starte ich neue Versuche Ren dieses unsagbar erotische Geräusch zu entlocken. „Sag mir schon was los ist! Ich mach mir solche Sorgen um dich!“, hauche ich ihm zärtlich ins Ohr, an dem ich anschließend knabbere. Das unterdrückte Stöhnen von Ren und das Hand-auf-den-Mund-schlagen bestätigen mir, dass Ren jedenfalls nicht völlig davon abgeneigt ist von mir berührt zu werden. Als ich Rens Kopf zu mir drehe, um ihn zu küssen, blicke ich in ein peinlich berührtes, dennoch flehendes Gesicht. Leise flüstert er: „Ich bitte dich, hör auf! Noch kann ich das einfach nicht!“ Verwundert schaue ich in Rens hübsches Gesicht. „Was ist nur los mit dir? Warum kannst du dich jetzt kaum zurückhalten von diesem bisschen Berühren, wo du doch Gestern so zusammengebrochen bist? Ich verstehe das einfach nicht“, sage ich leicht geknickt und schaue in gelbe Katzenaugen. „D-das kann ich dir nicht sagen!“, stammelt Ren, woraufhin ich erwidere: „Aber ich will doch wissen, was dich so beschäftigt! Ich bitte dich, vertrau dich mir an!“ Noch immer halte ich Ren in meinen Armen, gebe nicht auf, bis Ren seinen Blick von mir abwendet und mir kleinlaut und zögerlich zu gestehen beginnt: „Ich… habe letzte Nacht geträumt… Von dir…“ „Hä?“, entweicht mir nur und ich blicke ihn verwundert an. „N-naja, das war nicht irgendein Traum… Da waren nur du und ich. Und… wir haben uns nicht gestritten oder so was in der Art, wie normalerweise. Naja, wir… also du hast…“, stammelt Ren und ich hätte nicht gedacht, dass sein Kopf sich noch intensiver rot färben könnte. Ist in seinen Beinen überhaupt noch ein Tropfen Blut? So steht er vor mir, völlig untypisch für Ren, mit hochrotem Kopf und die Fingerspitzen seiner Zeigefinger aneinander tippend und nach einigen Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen, was er mir da erzählen will. Meint er das wirklich ernst? Anscheinend hatte Ren nach der Aktion von gestern doch noch einen etwas spezielleren Traum gehabt. Sofort steigt auch mir die Schamesröte ins Gesicht. Ren in den Armen haltend starre ich an die Decke und frage: „Hast du etwa deshalb so lange kalt geduscht?“ Ren nicht. Noch immer scheinen meine Berührungen von vorhin und sein Traum auf ihn zu wirken. Gerade, als ich Rens Kopf abermals zu mir drehe, um ihm zu sagen, wie sehr es mich freut, dass er von mir träumt, fliegt ohne Vorwarnung die Zimmertür mit einem lauten Schlag auf. Erschreckt schauen wir zur Tür, in der Yo, Ryo und Lyserg wie angewurzelt stehen bleiben und uns mit unterschiedlicher Mimik begutachten. Yo versucht sich ein Grinsen zu unterdrücken, während Lyserg wahrlich geschockt zu sein scheint und Ryos Kinnlade den Boden streift. Ertappt stößt Ren mich von sich und rennt zurück ins Badezimmer, was ihm dieses Mal dank meiner eigenen Überraschung auch gelingt. Es dauert eine Weile, bis ich begreife, wie die ganze Situation auf unsere Freunde wirken musste. Ren halbnackt, nur mit einem Handtuch um die Hüften, in meinen Armen, mit einem schmachtendem Blick beiderseits in wenige Zentimeter voneinander entfernten Augen. Schlagartig schießt mir das Blut in den Kopf und mein Puls beginnt zu rasen. Stotternd versuche ich den Jungs die Situation zu erklären: „A-also, d-das ist jetzt nicht so, w-wie es aussieht!“ „Lass stecken, Horohoro!“, unterbricht mich Yo grinsend und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, „wenn unsere kleine Prinzessin Ren sich wieder gefangen hat und sich wieder aus dem Bad bequemt, könnt ihr ja runter kommen zum Frühstück. Eigentlich wollten wir euch nur wecken.“ Lyserg, der seinen Schock verdaut haben zu scheint, meint darauf nur grinsend: „War ja scheinbar nicht nötig. Wir hätten euch wohl lieber noch ein, zwei Stunden allein gelassen oder?“ Finster blicke ich ihn an, für diesen unfassbar spöttischen Unterton und sowohl Yo, als auch Ryo können sich kaum das Lachen verkneifen. „Ich… ähm, das ist wirklich nicht so, wie es aussah!“, fange ich erneut an mich zu rechtfertigen, bekomme aber nur ungläubige Blicke und ein „Wie dem auch sei, kommt einfach nach, wenn ihr soweit seid“, seitens Ryo als Antwort. Dann lassen sie mich da stehen, wie einen begossenen Pudel. Ren ist immer noch im Bad eingeschlossen. Nach ein paar Minuten fange ich mich endlich wieder und gehe zur Badezimmertüre hinüber, um dagegen zu klopfen. „Ren?“, rufe ich durch die Tür in das dahinter befindliche Zimmer, „Ren, mach bitte auf und lass uns frühstücken gehen!“ Zu meiner Überraschung öffnet Ren tatsächlich die Tür, schaut mich aber anders an, als erwartet. Erbost blitzt er mich an und zischt: „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich jetzt mit den Anderen frühstücke und mir ihre blöden Sprüche anhöre? Das kannst du schön selbst tun! Schließlich bist du daran schuld, Ainu!“ „Denkst du wirklich, dass die nach dem Frühstück damit aufhören? Wir werden schon noch lange genug damit aufgezogen! Es macht die Sache nicht leichter, wenn wir uns so sehr streiten deshalb. Aber gut, wenn du willst können wir beide alleine frühstücken“, erwidere ich leicht gekränkt. Ren verschränkt die Arme, stapft an mir vorbei und argumentiert über die Schulter: „Natürlich werden sie Sprüche reißen, aber je länger wir gemeinsam weg bleiben, desto schlimmer werden sie! Also werde ich alleine in aller Ruhe Frühstücken und DU, mein Lieber, wirst dich zu den Jungs setzen und die erste, grausamste Flut der Gemeinheiten ertragen! Und jetzt gehst du gefälligst aus dem Zimmer. Du Perverser siehst mir nicht beim Anziehen zu!“ Mit diesen Worten schiebt mich Ren kaltherzig aus dem Zimmer. „Aber Ren…“, fange ich an, doch mit einem lauten Schlag fällt mir die hölzerne Zimmertür vor der Nase ins Schloss. Geknickt von Rens kalter Reaktion mir gegenüber gehe ich mit gesenktem Blick in den Speisesaal und setze mich zu den Jungs an einen kleinen Tisch, der für fünf Personen gedeckt ist. Schweren Herzens lasse ich die Stirn mit einem lauten Knall auf die Tischplatte fallen. „Na, Ehekrach im Hause Usui-Tao?“, fragt eine Stimme spöttisch und wenn Blicke töten könnten wäre Ryo, der Eigentümer der Stimme, auf der Stelle mit einem Dolch zwischen den Augen steckend vom Stuhl gekippt. Zu meinem Glück belassen es die Jungs dabei zu grinsen und mir Brötchen anzubieten. Ich nehme es an und halte Ausschau nach Belag. Schließlich entdecke ich eine kleine Platte, beladen mit Schinken, Salami, Gouda und Camembert. Ebendiese lasse ich mir von Yo reichen und so belade ich mein aufgeschnittenes Brötchen mit Salami. Schließlich fängt Yo an das Gespräch zu eröffnen, nach minutenlanger Stille: „Was ist jetzt mit Ren? Ist er noch im Bad verschanzt oder kommt er auch runter?“ Grummelnd und den Mund voll Salamibrötchen antworte ich: „Er ist raus aus dem Bad, hat aber gemeint er wolle alleine frühstücken und hat mich kurzerhand aus dem Zimmer geworfen. Er kann ja so eiskalt sein!“ „Was glaubst du denn, Horohoro, das ist Tao Ren! Der ist nicht warmherzig und liebevoll“, meint Ryo und mischt sich somit ins Gespräch ein, „mach dir nichts draus, der würde jeden so behandeln!“ Kalt schaue ich ihn an. Und bevor ich mir eine Gemeinheit überlegen kann, die ich ihm an den Kopf werfen kann, meint Lyserg beschwichtigend: „Ich glaube was Ryo sagen will, ist, dass du den Kopf nicht hängen lassen solltest. Ren ist eben nicht so gut im Gefühle zeigen, wer wüsste das besser als du?“ Seufzend senke ich den Kopf und räume ein: „Du hast Recht, Lyserg. Es bringt ja doch nichts, Ryo den Kopf einzuschlagen und sich den eigenen darüber zu zerbrechen. Da fällt mir ein, wann wollen wir denn eigentlich losgehen um diesen Alten zu suchen?“ „Ich weiß auch nicht genau“, meldet sich nun wieder Yo zu Wort, „ Ich hab ein bisschen darüber nachgedacht und irgendwie kommt mir das Ganze nicht so vertrauenserweckend vor. Vielleicht sollten wir nicht nach ihm suchen!“ Verwundert schaue ich ihn an frage: „Wieso denn nicht? Das war doch ein ganz heißer Tipp, den wir da bekommen haben.“ „Ich weiß auch nicht, Horohoro. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Ganze eine Falle sein muss. Irgendwie traue ich der Sache nicht und wenn ich etwas weiß, dann ist es die Tatsache, dass ich auf mein Bauchgefühl hören sollte“, wirft Yo argumentierend ein. Da hat er Recht. Auf sein Bauchgefühl kann man sich wirklich verlassen. Wenn er sagt, dass an der Sache etwas nicht stimmt, dann stimmt wirklich etwas nicht! Schließlich meldet sich auch Ryo wieder zu Wort: „Aber was machen wir dann? Wir können doch nicht einfach drauf los laufen. Wir wissen ja nicht einmal wirklich wo wir sind! Was sollen wir tun? Wir müssen in einer Woche Dobie Village erreicht haben.“ „Und genau deshalb werden wir uns trennen!“, ertönt plötzlich eine kühle Stimme hinter mir, mit leichtem chinesischem Akzent. Alle wenden sich um und entdecken ihn. „Ren!“, entfährt es mir und Lyserg fragt grinsend, ob Ren sich wieder gefangen habe. Sofort läuft der gefragte wieder Rot an. Freunde können wirklich grausam sein! Mit verschränkten Armen und gekränkter Miene fährt Ren mit seiner Erklärung fort: „Ich meine ja nur, dass ein Teil von uns weiter suchen sollte und ein anderer Teil diesen alten Typen besuchen. So können wir herausfinden, was es mit dem Uraltindianer auf sich hat, müssen aber nicht alle einen Umweg machen. Wir bleiben über die Orakelpager in Kontakt und wer zuerst Informationen hat meldet sich und pfeift den Rest der Truppe zurück.“ „Hm. Das klingt logisch, Ren. Und wenn es Probleme gibt, können wir uns auch gegenseitig informieren. Ich bin jedenfalls dafür!“, gibt Yo schließlich zur Antwort und schaut uns Andere erwartungsvoll an. Nickend stimmen wir Rens Plan zu und so ist es beschlossene Sache, diesen in die Tat umzusetzen. Doch eines muss noch beschlossen werden und so trage auch ich meinen Teil dazu bei: „Jetzt müssen wir nur noch beschließen, wer mit wem wo hin geht!“ Auf meine Aussage hin ernte ich nur entschlossene Blicke. „Ist doch ganz klar, du und Ren ihr bleibt hier und hört euch um! Ryo und Lyserg gehen mit mir zu diesem Indianer-Typen“, entschließt Yo, ohne auf die wild gestikulierenden Proteste Rens und mein Aufspringen und rot anlaufenden Kopf zu achten. Schließlich lächelt er mich an. Dieser Mistkerl! Das hat er doch mit Absicht gemacht! Sofort stimmen Ryo und Lyserg Yo zu und die drei brechen auf um ihr Gepäck zusammenzupacken. Ren und mich lassen die drei jungen Männer einfach stehen. Beide verdutzt und dastehend, wie bestellt und nicht abgeholt. „Yo ist einfach unverbesserlich. Jetzt glaubt er wirklich er müsse uns alleine lassen, damit wir mal eine Weile ungestört sein können. Was für ein Schwachsinn!“, sagt Ren schließlich, der sich als erster aus dieser leichten Schockstarre erholt. Was er sagt reißt mich ebenfalls aus besagter Starre und verletzt mich zu tiefst. Will er wirklich so wenig gerne mit mir alleine sein? Trotz meines leicht angeknickten Selbstbewusstseins lasse ich mir nichts anmerken und sage: „Tja, so ist er eben. Jetzt wo du hier bist kannst du auch gleich mit mir frühstücken. Ich habe mir gerade erst mein Brot belegt. Hier, die Brötchen.“ Mit diesem Satz setze ich mich wieder auf meinen Platz und halte Ren das kleine Körbchen mit den frisch gebackenen Brötchen unter die Nase. Wortlos greift er sich eines davon und setzt sich wider Erwarten neben mich. So vergehen weitere fünfzehn Minuten, in denen Ren sein Brötchen mit Frischkäse und Himbeermarmelade beschmiert und wir beide, ohne ein Wort miteinander zu sprechen, unsere Brötchen essen. Schließlich schiebt auch Ren das letzte Stück zwischen die Zähne und spült nach ausgiebigem kauen die Reste mit einem letzten Schluck Kaffee hinunter, den uns die Bedienung gebracht hatte. „Und, Ren, was machen wir jetzt?“, eröffne ich endlich das Gespräch. Ren schaut mich an und sagt: „Jedenfalls nichts, was du denkst!“ Verärgert darüber, wie er von mir denkt gebe ich zurück: „Was soll das denn? Ich dachte wir gehen uns jetzt fertig machen um weiter nach Dobie Village zu suchen! Du bist hier der Einzige, der gleich daran denkt!“ Kaum ausgesprochen bereue ich die Anspielung auf seinen Traum von letzter Nacht, denn der violett haarige Chinese funkelt mich böse an und zischt: „Pass auf, was du sagst, Ainu! Wenn ich wollte könnte ich dich blitzschnell zur Strecke bringen! Sei froh, dass ich längst nicht mehr so bin wie früher!“ „Hör sofort auf mir zu drohen!“, fauche ich ihn an, „das zieht bei mir nicht. Glaub bloß nicht, du wärest etwas Besseres als ich. Manchmal bist du wirklich eingebildet!“ Sofort springt Ren auf und schreit: „Ich bin etwas Besseres! Ich bin hier nicht derjenige, der andere verrückt macht!“ Damit macht er auf dem Absatz kehrt und verschwindet laut meckernd hinter der Eingangstüre des Speisesaals. Nach langer Zeit habe ich mich wieder mit ihm gestritten. Wenn er nur wüsste, wie verrückt mich das jedes Mal macht, wenn wir uns streiten. Dabei war es so schön die letzten Tage! Wir haben uns nicht gestritten und sind uns so nahe gekommen, wie ich es mir niemals ausgemalt hätte. Verletzt und geknickt mache ich mich auf den Weg in den dazugehörenden Garten. Dort setze ich mich auf eine Bank und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Zu sehr haben mich die Worte des Chinesen verletzt. Er hat keine Ahnung, wie sehr er mir damit weh tut. Und dennoch habe ich einen kleinen Hoffnungsschimmer, wenn ich an seine Worte von eben denke. Wie er es wohl meinte, dass ich ihn verrückt mache? Treibe ich ihn nur zur Weißglut, oder ist er verwirrt? Immer tiefer versinke ich in Gedanken und beobachte die Enten, die schnatternd auf einem kleinen Teich mitten im Garten ihre Kreise ziehen. Um den kleinen Teich befinden sich Sträucher und Büsche. Nur an ein paar Stellen öffnen sich diese und bilden einen Sandstrand, an dem man sich sonnen kann. Um den Teich führen Kieswege, an deren Ränder in etwa jeweils 50 Metern Entfernung kleine Bänke stehen. Hinter den Bänken befinden sich Wiesen, die mit verschiedensten Zierbäumen und –Sträuchern bepflanzt sind. Zwischen verschiedenen Abschnitten der Wiesen wurden weitere Kieswege angelegt, von denen der Breiteste zum Eingang zurück ins Hotel führt. Nach stundenlangem Wechsel zwischen weinen und Kopfzerbrechen stehe ich auf und schlendere langsam um den Teich, mit den Händen in den Hosentaschen. Betrübt schaue ich auf den Boden, sehe nicht genau, wo ich denn eigentlich hinlaufe. Tief in Gedanken versunken bemerke ich nicht, wie meine Beine mich zurück zu dem Zimmer tragen, in dem Ren sein muss. Erst, als ich vor der Türe stehe realisiere ich, dass ich mich nach einer Aussprache sehne. Bisher war es so gewesen, dass innerhalb kürzester Zeit jeder Streit vergessen war. Doch dieses Mal habe ich ein schlechtes Gefühl. Es ist anders als sonst. Ich atme tief durch, nehme all meinen Mut zusammen und klopfe an. Mir bleibt ja keine andere Wahl, da der feine Herr mich am Morgen ziemlich unsanft aus dem Zimmer befördert hat, in dem sich nun meine Zimmerschlüssel befinden. Ren macht nicht auf. Ich klopfe ein weiteres Mal an die Tür und als der junge Schamane auch nach mehrfachem klopfen nicht reagiert rufe ich durch die Tür: „Ren komm schon. Spiel nicht die beleidigte Leberwurst! Ich will rein. Meine Schlüssel liegen im Zimmer. Bitte lass mich rein, ich will mit dir reden!“ Wieder keine Reaktion auf mich. Und so klopfe und rufe ich noch eine ganze Weile vor mich hin, bis ich mich schlussendlich vor der Tür auf den Boden setze. Irgendwann muss er etwas essen und dann muss er entweder heraus kommen, oder den Zimmerservice rufen, den er ins Zimmer lassen muss. Dann werde ich meine Chance ergreifen. Doch auch nach zwei weiteren Stunden kommt weder ein Geräusch aus dem Zimmer, noch der Zimmerservice vorbei. Allmählich gerate ich in Sorge um Ren. Was, wenn ihm was passiert ist? Sofort springe ich wieder auf und klopfe ein weiteres Mal an. „Ren! Ren antworte mir, bist du da drin? Bitte sag doch was. Ist dir was passiert? Wenn du dich nicht meldest trete ich die Türe ein!“, rufe ich und wie aus der Pistole geschossen kommt auch schon die Antwort, jedoch anders, als erwartet: „Lass das! Hör gefälligst auf dich immer wie ein Rüpel aufzuführen! Das ist ja fürchterlich mit dir.“ „Ren!“, rufe ich ihm entgegen, nachdem ich mich zu der Stimme umgedreht habe, renne auf ihn zu und nehme ihn in den Arm, „Gott sei Dank, dir ist nichts passiert! Ich bin ja so froh.“ Verwundert liegt Ren in meinen Armen. „Horo, was soll das?“, fragt er mich leicht genervt. Ich jedoch kann einfach nicht anders, als ihn im Arm zu halten und an mich zu drücken. Je länger ich Ren wortlos im Arm halte, desto mehr spüre ich, wie dieser sich entspannt. Wie schön, er lässt mich trotz unseres Streites von heute Morgen noch an sich heran. „Wo warst du denn nur die ganze Zeit? Ich wollte mich mit dir aussprechen, aber ich konnte dich nicht finden“, sage ich schließlich, nachdem ich Ren endlich wieder losgelassen habe. „Tss“, kommt es zurück, „du warst doch derjenige, der unauffindbar war. Ich habe eine ganze Weile im Zimmer auf dich gewartet und als du dann nach einer halben Ewigkeit nicht aufgetaucht bist habe ich mich auf den Weg gemacht, um dich und Dobie Village zu suchen. Ach, übrigens, ich hab dir etwas mitgebracht!“ Damit drückt Ren mir etwas in die Hand und geht an mir vorbei um die Zimmertüre aufzuschließen. Lächelnd betrachte ich das Objekt in meiner Hand. Ren hat sich Sorgen um mich gemacht, mich gesucht und mir sogar meine Zimmerschlüssel mitgebracht. Er kann so unglaublich süß sein. Ich weiß, dass Ren sich mit dieser Geste bei mir entschuldigen wollte und es bedarf keiner Worte mehr. Ren hat doch bemerkt, wie sehr er mich verletzt hat! Mir war klar, dass sich bei diesem Streit etwas verändert hatte, jedoch war mir bis jetzt nicht klar, dass diese Veränderung positiv zu sehen war. So stehe ich jetzt ziemlich blöde im Flur vor unserem Zimmer, das Ren in der Zwischenzeit aufgeschlossen hat. Er steht im Türrahmen und schaut mich fragend an: „Was ist, Horo? Willst du nicht ins Zimmer?“ „Äh, doch“, erwidere ich und setze mich in Bewegung, „danke Ren-Chan!“ Im Vorbeigehen hauche ich dem jungen Chinesen diese Worte sanft zu, sodass mein Atem sein Ohr streift. Aus den Augenwinkeln sehe ich gerade noch, dass die Ohren Rens nun eine sanft rote Farbe angenommen haben und bevor ich mich versehe bekomme ich auch schon unsanft einen Schuh an den Kopf geworfen. „Baka“, sagt Ren leise nah hinter mir und plötzlich spüre ich, wie er mich von hinten umarmt und sein Gesicht zwischen meine Schultern drückt. Verdutzt bleibe ich genau wie ich bin und wage es nicht ein Wort zu sprechen, aus Angst, den Augenblick zerstören zu können. Wie eine Ewigkeit kommt es mir vor, wie wir so da stehen und als ich auf die Uhr schaue stelle ich fest, dass trotz des Streits am Morgen die Zeit wie im Flug vergangen sein muss. Die Sonne ist bereits untergegangen und die Zeiger der Uhr stehen auf halb acht. Während ich realisiere, dass ich heute noch kaum etwas gegessen habe, höre ich hinter mir leises Magenknurren. Vorsichtig drehe ich mich um, lege meine Arme um Rens Taille und schaue ihn an: „Hast du auch Hunger? Lass uns doch etwas bestellen. Ich würde gerne mit dir hier oben bleiben!“ Leicht errötend dreht Ren den Kopf weg und sagt: „Meinetwegen. Du wirst ja doch nicht locker lassen, bis ich zustimme.“ Grinsend lasse ich ihn los, um über das Zimmertelefon etwas beim Zimmerservice zu bestellen. Etwa eine halbe Stunde später klopft es an der Tür und eine junge Frau mit blondem Haar zum Dutt gesteckt serviert uns unser bestelltes Essen. Nachdem sie alles abgestellt hat, verbeugt sie sich kurz und geht wieder ihres Weges aus dem Zimmer. Glücklicherweise befindet sich in jedem Zimmer des Hotels auch ein Esstisch mit Stühlen. So setzen wir uns an diesen und fangen an zu essen. Es herrscht während der gesamten Zeit in der wir am Tisch sitzen eine entspannte Atmosphäre, wie nie zuvor. Nachdem wir endlich aufgegessen haben, gehen wir ins Bett. Beziehungsweise ich gehe ins Bad um mich bettfertig zu machen, während Ren sich im Zimmer umzieht. Allein der Gedanke daran, dass er halb nackt im Nebenzimmer steht, lässt mich beinahe den Verstand verlieren! Nachdem auch Ren noch einmal im Bad war und ich ein letztes Mal den Orakelpager gecheckt habe kriecht mein geliebter Mitbewohner unter seine Bettdecke. Ich beobachte ihn dabei, wie er sich sanft ins Kissen kuschelt und wünschte, meine Schulter wäre das Kissen. Langsam schlage ich die Decke meines Bettes zurück und lasse mich auf der Matratze nieder. Mit einem letzten Blick auf Ren lege ich mich hin, seufze und schließe die Augen. Mittlerweile ist es spät geworden. Morgen wollen wir uns gemeinsam auf den Weg machen um uns weiter nach Dobie Village umzuhören. Bevor ich im Land der Träume versinke stehe ich wieder auf, gehe hinüber zu Ren, bücke mich zu ihm hinunter hauche ihm einen Kuss auf die Wange und flüstere ihm etwas ins Ohr: „Ich liebe dich, Ren. Gute Nacht!“ Ich weiß nicht genau, ob er etwas davon mitbekommen hat, doch Rens Lippen formen sich zu einem leichten lächeln. Zufrieden steige ich zurück ins Bett und schlafe friedlich ein. *muah* Leute, ich hab es geschafft! *___* Ich habe das 10. Kapitel fertig…. Das war vielleicht ein Kampf… Dass an einem Tag so viel passieren kann… xDD Naja, wie auch immer=) Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber ich komme in letzter Zeit kaum zum Schreiben und mir fällt dazu noch viel zu wenig ein…xD Seht es mir nach, bitte! Wie immer würde ich mich natürlich über konstruktive Kritik freuen=) Übrigens ist Day eleven auch schon in Arbeit^___^ Irgendwie habe ich gerade mal wieder eine Kreative Phase… x3 LG, eure Sa-Chan Kapitel 11: Day eleven ---------------------- Day eleven Am folgenden Tag kitzeln mich Sonnenstrahlen wach. Ich öffne die Augen und setze mich auf. Gähnend strecke ich mich um Spannung in meine Muskulatur zu bringen. Schließlich drehe ich mich um und entdecke Ren, der noch friedlich in seinem Bett schlummert. Mit leicht geöffnetem Mund und sanft geschlossenen Augen liegt er auf der Seite, mir zugewandt und ein paar Strähnen seines schwarz-violetten Haares fallen ihm ins Gesicht. Die Decke reicht bis zu den Schultern und seine Hände sind unweit des Mundes sanft auf der Matratze gebettet. Richtig unschuldig sieht er aus, wie er so da liegt! Schließlich stehe ich auf, gehe zu Ren hinüber, setze mich zu ihm aufs Bett und streichle ihm zärtlich über den Kopf. Mit meinen Fingerspitzen streiche ich Ren die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich kann spüren, wie Ren seinen Kopf ganz leicht in meine Hand schmiegt und höre ihn leise murmeln: „Hmm… Horo…“ Ich streichle ihn weiter, leicht lächelnd darüber, dass er meinen Namen im Schlaf erwähnt. Langsam beuge ich mich zu dem Chinesen hinunter, küsse ihn auf die Schläfe und flüstere ihm zu: „Wach auf, Ren-Chan. Es ist morgen! Na los, steh auf!“ Ein leises brummen lässt mich darauf schließen, dass der Schwarzhaarige langsam erwacht, weshalb ich mich wieder etwas aufrichte. Ich streichle trotzdem weiter. „Guten Morgen, Ren!“, sage ich munter, als dieser die Augen aufschlägt. Als er kapiert, dass ich auf seinem Bett sitze, setzt er sich schlagartig auf und stößt dabei fast seinen Kopf an Meinen. „Was zum Teufel tust du in meinem Bett?“, fragt er sofort, und schaut mich an. Lächelnd sage ich: „Ich habe dich geweckt! Schließlich wollen wir beide doch heute losgehen und nach Dobie Village suchen.“ Ich muss mir wirklich das Lachen verkneifen, da Ren mehr als nur verschlafen aussieht. Man kann genau die Abdrücke seines Kissens auf der Wange sehen, dessen Stoffbezug falten geschlagen hatte. Sein Haar ist steht in alle Richtungen ab und nichts ist, wie so typisch für Ren, an seinem rechtmäßigen Platz. Von seiner Spitze ist nichts zu sehen, vielmehr steht eine Strähne verstrubbelt zur Seite ab. „Stell dein Grinsen ab! Wie kann man so früh nur so fröhlich sein?“, murrt Ren und steigt aus dem Bett. Ich erhebe mich ebenfalls und antworte: „Tja, so bin ich eben! Ich hatte eben einen guten Start in den Tag.“ Seine Antwort ist nur ein schlecht gelauntes Brummen. Es ist wirklich unglaublich, wie mürrisch Ren sein kann, wenn man ihn weckt. Irgendwie ist er richtig süß, dieser Morgenmuffel. Ohne ein weiteres Wort schlägt Ren die Badezimmertür hinter sich zu. Kichernd gehe ich zu meinem Gepäck und ziehe mich an. Etwa eine halbe Stunde später kommt Ren aus dem Bad, mit frisch gebürsteter und gegelter Frisur und merkbar wesentlich ansprechbarer, als zuvor. Damit Ren sich in Ruhe umziehen kann verkrieche ich mich im Badezimmer, wasche mein Gesicht und style mein Haar. Auch meine Frisur hat in der Nacht gelitten. Ich bin zwar schon innerhalb weniger Minuten fertig, warte aber trotzdem noch ein bisschen, bis ich das eigentliche Zimmer wieder betrete. Schließlich will ich nicht, dass Ren denkt ich wolle nur das eine und ihn nackt sehen. Nicht, dass ich es nicht mit ihm tun wollte, im Gegenteil! Es gibt nichts, das ich mit sehnlichster wünschen würde, als dass ich Ren meine Liebe auf diese Weise zeigen kann. Dennoch glaube ich, dass es zu früh dafür ist. Schließlich begebe ich mich aus dem Bad, an Ren vorbei, der gerade den letzten Knopf seines Oberteils zuknöpft. Ich eröffne das Gespräch, indem ich vorschlage frühstücken zu gehen. Der Schwarzhaarige nimmt den Vorschlag an und wir gehen gemeinsam aus dem Zimmer in Richtung des Speisesaals. Dort angekommen setzen wir uns zusammen an einen Tisch. Es gibt ein reiches Büffet, mit verschiedensten Sorten Wurst und Käse, mit Spiegeleiern, Rührei und kleinen gebratenen Würstchen. Wir laden die Teller voll, holen uns frische Brötchen und mit Magenknurren setzen wir uns, um das eben Geholte zu verschlingen. Zufrieden gesättigt steht Ren auf und meint: „Wir sollten losgehen, Horohoro. Sonst kommen wir doch wieder zu nichts!“ Nickend erhebe ich mich und begebe mich zusammen mit dem spitzhaarigen Jungen zur Ausgangstüre. Hastig rennt Ren in unser gemeinsames Zimmer und ich frage mich, was er noch dort will. Schließlich ist er derjenige, der so schnell wie möglich aufbrechen möchte. Nach mehreren Minuten des Wartens kommt der Chinese endlich wieder die Treppe hinunter und ich entdecke den Grund für sein fehlen. In seiner rechten Hand trägt Ren sein Kwan-Dao und mit der Linken hält er sich mein Snowboard über die Schulter geworfen fest. Als er nah genug ist wirft Ren mir einen Blick zu und mein Snowboard entgegen. Ich fange es dankbar auf und schon erscheint Kororo quietschvergnügt neben mir. Nebeneinander her durchqueren wir die moderne, automatische Schiebetür des Hoteleingangs und tragen unsere Waffen locker in der Hand. Wir müssen unfassbar cool wirken, denn die meisten machen uns ehrfürchtig Platz. Ein paar Mädchen am Rand des schmalen Weges stecken die Köpfe zusammen und kichern mit geröteten Wangen hinter vorgehaltenen Händen. Auch Ren scheint die Reaktion unserer Mitmenschen zu bemerken und kommt nicht umher die Mundwinkel nach oben zu ziehen. Leicht überrascht über seine Reaktion bleibe ich kurz stehen und sehe ihn an. Er, in der Zwischenzeit einige Schritte weiter vorn, hält inne, dreht sich zu mir um, schaut mich fragend an und weist mich mit einem genervten Winken an ihm nun endlich zu folgen. Ich lache über Rens Geste und hole ihn raschen Schrittes ein. Auf gleicher Höhe passe ich meine Geschwindigkeit wieder an Seine an. Da wir nun das Ende des Weges erreicht haben löst sich die Situation etwas auf. „Haha, das war ja gerade was“, sage ich kichernd und Ren erwidert: „Hmm. Ich wusste ich bin ein Frauenschwarm, so wie diese Weiber hinterher geschaut haben!“ Ich lache, vergewissere mich, dass uns niemand sehen kann und nehme meinen chinesischen Freund von hinten in den Arm. Leise flüstere ich in sein Ohr: „Du kommst nicht nur bei Frauen gut an! Mich jedenfalls wundert das nicht.“ Ein weiteres Mal ist Rens Reaktion auf meine Zärtlichkeiten starkes erröten. Grinsend lasse ich ihn wieder los und laufe voraus. „komm schon, Ren. Wir müssen weiter!“, rufe ich ihm über die Schulter zu, was ihn aus seiner Trance zu reißen scheint. Der junge Mann schüttelt seinen hochroten Kopf und läuft mir wortlos nach. Stunden lang gehen wir durch die Innenstadt, auf der Suche nach jemandem, der uns Informationen zu Dobie Village liefern kann. Leider ist unsere Suche nicht mit Erfolg vergönnt. Getrennt fragen wir jeden einzelnen Menschen, der uns entgegen kommt, nach Dobie Village. Für den Mittag haben wir uns in einem kleinen Park verabredet. Vor Hunger sterbend habe ich uns bereits etwas zu Essen besorgt. Als ich in den Park komme entdecke ich Ren schon auf einer Bank sitzen, das Kwan Dao an eben diese Angelehnt. In dem Moment scheint er mich zu bemerken und sieht auf, direkt in meine Augen. Ich bin noch einige Meter von ihm entfernt, doch dieser Augenaufschlag lässt mich wie angewurzelt stehen. Mein Herz beginnt zu rasen, wie so oft, wenn Ren mich ansieht. Nach einigen Sekunden fange ich mich wieder und gehe zu Ren. Bei ihm angekommen halte ich ihm eine Tüte unter die Nase und meine grinsend: „Hier, ich hab dir Mittagessen mitgebracht!“ „Das… Das ist Fast Food, Horohoro! Das esse ich nicht!“, empört sich Ren und ich fange an zu lachen. Eine typischere Reaktion hätte Ren nicht einfallen können! Kichernd berichte ich: „Ja, das ist Fast Food, Ren! Cheeseburger und Pommes. Leider hab ich nichts anderes gefunden für den feinen Herrn.“ Entgeistert sieht Ren zu mir hoch: „Vergiss es! Ich verderbe mir meinen Körper nicht mit diesem Fraß, das kannst du vergessen!“ „Gut, dann esse ich es eben selbst!“, grinse ich ihn an. Just in dem Moment, in dem ich den Satz mit verschränkten Armen beende knurrt der Magen des Chinesen. Erschrocken sieht er zur Seite, streckt mir seine Hand entgegen und nuschelt: „Nun gib schon her! Ich hab nen Mordshunger!“ Immer noch grinsend überreiche ich ihm sein Fast Food Menü, setze mich zu ihm und fange an, mein Mahl aus der Tüte zu packen und beiße genüsslich in meinen ersten Cheeseburger seit langem. Misstrauisch beäugt Ren seinen Burger und murmelt etwas von „Müll für seinen Körper“, bevor er hinein beißt. Auch, wenn er es zu verstecken versucht, sehe ich ihm an, dass ihm der Burger sehr wohl schmeckt. Gierig verschlingt der Chinese neben mir nun auch seine Pommes und ich schiebe mir den letzten Happen meines Cheeseburgers in den Mund. Schließlich frage ich Ren, ob sich bei ihm etwas ergeben hat, bei seiner Suche. Kopfschüttelnd verneint er die Frage: „Nein, leider nicht. Und bei dir irgendwelche erfolge?“ Seufzend senke ich den Kopf: „Bei mir kam auch nicht mehr raus! Scheint hier wohl wirklich keiner zu kennen. So ein Mist aber auch! Wir wissen nicht einmal, in welche Richtung wir gehen müssen, weil wir nicht wissen wo wir sind!“ „Stimmt schon“, antwortet mir der Schwarzhaarige, „das ist wirklich ein Problem! Hoffentlich haben die Jungs mehr Erfolg, als wir!“ Ren stützt den Kopf in die Arme und seufzt. Ich schaue ihn an und denke, dass es besser ist für heute aufzugeben. „Los, komm, wir gehen zurück zum Hotel! Das bringt heute ja doch nichts mehr. Und im Hotel gehen wir in den Onsen, ja?“, schlage ich vorsichtig vor. Daraufhin dreht Ren leicht den Kopf zu mir und blitzt mich aus den Augenwinkeln an. „Tss, du Lustmolch willst mich doch nur nackt sehen!“, zischt er spöttisch, grinst mich dann aber frech an und steht auf, „na komm schon, oder willst du hier Wurzeln schlagen, Horohoro?“ Ich erröte und folge Ren wortlos. Na toll, er schafft es jetzt sogar mich so sehr aus der Fassung zu bringen, dass ich ihm nicht einmal wiedersprechen kann. Gut, ein Wiederspruch würde auch eine Lüge bedeuten. Schließlich möchte ich ihn wirklich nackt sehen. Wer würde diesen Körper nicht gerne nackt sehen? Allerdings war der Hintergedanke an den Onsen eher ein entspannendes Bad. Und so gehen wir gemütlich zurück in Richtung des Hotels. Dort angekommen bringen wir die Waffen aufs Zimmer. Ich lasse mich erst mal aufs Bett fallen und schließe die Augen, so müde bin ich im Moment. Wäre Ren nicht zu mir gekommen und hätte mich aus dem Bett geworfen, wäre ich durchaus eingedöst. „Na los, du Schlafmütze! Komm endlich, es war doch dein Vorschlag in den Onsen zu gehen! Ich geh schon mal vor“, schmettert mir der chinesische Junge an den Kopf, als ich, mir den Hintern reibend, auf dem Boden sitze. Schließlich stehe ich auf, folge Ren und murmle: „ Das wär auch etwas sanfter gegangen!“ Als ich ins Bad komme sehe ich, dass Ren sich schon entkleidet hat. Mit einem Handtuch, locker um die Hüften gebunden und verschränkten, steht er vor mir und meint neckisch: „Na, auch schon da, Eisklotz? Die Kälte macht dich wohl etwas träge. Los beeil dich, der Onsen ist heute leer!“ Schon verschwindet der kleine Schwarzhaarige aus dem Raum und ich kann das Plätschern hören, als er ins Becken steigt. Lächelnd beginne ich mich auszuziehen, nehme mir ebenfalls ein Handtuch, um es mir um die Hüften zu binden, und gehe Ren hinterher. Dieser sitzt am Rand des Beckens mit geschlossenen Augen und scheint einfach nur zu genießen. Ich steige ins Wasser und wate zu ihm, setze mich rechts neben ihn und schließe ebenfalls die Augen. Eine ganze Weile sitzen wir einfach nur mit geschlossenen Augen nebeneinander und sagen nichts. Plötzlich spüre ich, wie mich etwas an der linken Seite berührt. Ein Körper, der sich schüchtern an meinen schmiegt. Überrascht öffne ich die Augen, sehe hinunter und entdecke Ren, der sich leicht errötend an mich lehnt und vorsichtig seine Arme an meinen linken Arm klammert. „R… Ren! Was…“, fange ich an, werde jedoch von dem Chinesen unterbrochen: „Sei einfach still, ja? Und wehe, du erzählst das jemandem!“ Ich verstumme augenblicklich und genieße einfach nur, dass der Mensch, den ich liebe tatsächlich meine Nähe sucht. Würde ich es nicht selbst sehen und spüren, dann könnte ich es einfach nicht glauben! Ren Tao sucht Nähe und Geborgenheit bei jemandem wie mir, dazu zeigt er auch noch schwäche. Schließlich nehme ich all meinen Mut zusammen, drehe mich zu Ren und nehme ihn in meine Arme. Erst schaut er mich überrascht an, doch dann kann ich fühlen, wie er sich entspannt, es geschehen lässt und mich dann ganz vorsichtig in seine Arme schließt. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir so da standen, Arm in Arm. Es muss eine ganze Weile gewesen sein, denn in der Zwischenzeit ist es dunkel geworden. Ich habe nicht bemerkt, wie die Sonne untergegangen ist. Vorsichtig schiebe ich Ren etwas von mir weg. Er wiederum schaut mich fragend an, also sage ich ihm: „ Wir sollten langsam wieder gehen. Es ist dunkel und ich glaube, dass wir zurück auf unser Zimmer müssen, ehe sie hier den Onsen schließen.“ Als Antwort erhalte ich nur ein verwirrtes Nicken. Zusammen steigen wir aus dem Becken des Onsen, gehen in die Umkleide und ziehen uns wieder an. Wortlos gehen wir in unser gemeinsames Zimmer zurück. Dort angekommen lege ich mich auf das Bett. Ren hingegen bleibt davor stehen und scheint etwas nervös zu sein. Fragend schaue ich ihn an, was ihn erröten lässt. „Ist irgendwas, Ren?“, frage ich ihn und der Chinese druckst etwas herum, ehe er mir schüchtern und mit hochrotem Kopf eine Gegenfrage stellt: „Kann… Kann ich vielleicht bei dir im Bett schlafen?“ Bei dieser Frage erröte auch ich etwas, bevor ich ihm etwas Platz in meinem Bett mache und lächelnd antworte: „Natürlich!“ Ren kriecht, nur noch mit Boxershorts und einem Shirt bekleidet, unter meine Decke. Dabei fällt mir ein, dass ich mich vielleicht ebenfalls meiner Hose und meines Pullovers entledigen sollte. Ich stehe auf und entledige mich dieser beiden Dinge, dann lege ich mich zu Ren unter die Decke, der sich Ebendiese bis unter die Nase gezogen hat. Als ich mich mit ins Bett lege dreht sich Ren sofort zu mir und drückt sein Gesicht an Meine Brust. Ich selbst schließe ihn lächelnd in die Arme. Rens Kopf läuft ein weiteres Mal rot an und ich kann spüren, wie peinlich ihm das Ganze ist. „Ich liebe dich, Ren!“, flüstere ich Ren ins Ohr. Daraufhin drückt sich Ren noch etwas mehr an mich und flüstert ganz leise: „Ich glaube, ich liebe dich auch!“ So, Liebe Leute, endlich, nach langer, langer Zeit ist das 11. Kapitel da! =D Tut mir wirklich leid, dass das so lange gedauert hat! oO Aber so spielt das Leben eben… Ist manchmal etwas stressig…^^° Ich hoff ihr habt spaß am Kapitel gehabt und hinterlasst mir nen Kommi… :3 Ich bemüh mich das 12. und letzte Kapitel „etwas“ schneller fertig zu machen…=D Eure Sa-Chan ♥ Kapitel 12: Day twelve- die erste Nacht --------------------------------------- Day twelve- The first night So liegen Ren und ich also im Bett. Ich halte ihn fest im Arm, doch noch überrascht über sein plötzliches Geständnis. „R- Ren ich…“, stammle ich und schaue ihn an. Ren hebt seinen Kopf und schaut mir mit geröteten Wangen und glasigen Augen uns Gesicht. Dieser Anblick lässt mein Herz rasen. Ich kann einfach nicht anders, als meinen Liebsten zu küssen. Sanft hebe ich sein Gesicht noch etwas an, indem ich mit meiner obenliegenden Hand das Kinn des Chinesen vorsichtig berühre. Ich sehe, wie Ren die Augen schließt und schließe meine ebenfalls. Vorsichtig, und ganz zart, lege ich meine Lippen auf die Rens. Schüchtern erwidert er meinen Kuss. Nach und nach wird unser Kuss leidenschaftlicher. Ren stöhnt leise auf, als ich mit meiner Zunge sanft seine Lippen berühre und ihn somit auffordere diese für mich zu öffnen. Langsam öffnet Ren seinen Mund etwas, sodass ich mit der Zunge hinein kann. Als sich unsere Zungen berühren ist es wie ein Feuerwerk. Ich habe das Gefühl, in meinem Herzen werden Raketen gezündet, so sehr pocht es. Langsam umkreise ich Rens Zunge mit meiner, stupse sie an mitzumachen. Unbeholfen folgt Ren der Aufforderung und stupst mit seiner Zunge vorsichtig gegen meine. Mein Herz schlägt immer schneller und ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Ich löse meine Hand von Rens Wange, lasse sie unter die Decke wandern und schiebe mit ihr sein Shirt hoch. Zärtlich streichle ich Bauch und Rücken. Ren stöhnt leise in den Kuss und ich kann spüren, wie er auf meine Berührung reagiert. Er atmet schneller und sein Körper wird heiß. Ich löse den Kuss und drehe mich so, dass ich nun auf Ren liege und ihm in die Augen schauen kann. Lächelnd und auf beide Arme gestützt flüstere ich ihm zu: „Ich liebe dich! So sehr!“ Anschließend küsse ich Ren auf die Stirn und streife ihm dann sein Shirt über den Kopf. Nun liegt Ren mit rotem Kopf und nur in Boxershorts vor mir. Mit bebenden Lippen betrachte ich diesen Anblick. Schließlich stütze ich mich auf meinen rechten Arm, fange an mit dem Linken Rens gesamten Oberkörper zu streicheln. Ich wandere mit dem Kopf nach unten, hauche zarte Küsse an Rens Hals, sein Schlüsselbein, seine Schultern, seine Brust. Auch mein Atem geht schneller und schneller. Während ich Ren überall küsse, kann ich spüren, wie er reagiert. Ren stöhnt leise auf, als ich gegen seine Brustwarze hauche, und zuckt etwas zusammen. Sofort halte ich inne, schaue ihm wieder in die Augen, küsse ihn sanft auf die Lippen und frage: „Ist es wirklich okay? Wenn du etwas nicht willst, dann sag es mir bitte! Ich möchte nicht, dass du dich zu etwas gezwungen fühlst.“ „N- Nein, h-hör nicht auf! Das ist schon o- okay“, stottert Ren verlegen. Ich lächle ihn an und widme mich wieder seinem Oberkörper. Ich hauche einen zarten Kuss auf seine Brustwarze, fange an sie mit der Zunge zu umkreisen. Sofort ernte ich die Früchte meiner Taten, denn Ren zuckt zusammen und stöhnt auf. Er schlägt sich, peinlich berührt, die Hände vor den Mund. Ich grinse in mich hinein und mache weiter. Vorsichtig sauge ich daran und lasse meine Hand langsam über Rens Bauch gleiten. Dann küsse ich die gesamte Brust und wandere mit meinen sanften Berührungen der Hand hinterher. Schließlich bin ich am Ziel meiner Begierde angekommen und streichle sanft über die Beule in Rens Shorts. Bei dieser Berührung wirft Ren stöhnend den Kopf in den Nacken. Ich kann spüren, wie Ren unter mir bebt und zuckt. Noch eine kleine Weile führe ich die sanfte Berührung fort, ehe ich Ren die Shorts ausziehe. Vorsichtig greife ich den Bund und ziehe die Boxer langsam hinunter, sodass Rens Erektion nun vollständig zu sehen ist. Ich betrachte ihn und habe das Gefühl mich niemals daran satt sehen zu können. Ren schaut mich mit verschleiertem Blick an. Seine Wangen sind glühend rot und er windet sich vor Lust. Auch ich kann mich nicht länger halten, beuge mich hinunter und widme mich dem Glied des Chinesen. Lustvoll nehme ich Rens Erektion in die Hand und hauche einen zarten Kuss darauf. Ich lecke mit der Zunge den Schaft entlang, ehe ich die Eichel mit meinen Lippen umschließe, was Ren ein erregtes keuchen entlockt. Langsam fange ich an zu saugen, lasse Ren weiter in meinen Mund gleiten, bevor ich ihn beinahe ganz wieder aus meiner Mundhöhle gleiten lasse. Sanft umkreise ich die Eichel mit meiner Zunge, stupse sie neckisch an. Nur kurz lasse ich Rens Erektion aus meinem Mund gleiten um meine Finger zu befeuchten. Ich spreize die Beine Rens, widme mich wieder seinem Penis, während ich mit einem der Finger vorsichtig in Ren eindringe. Er zieht scharf die Luft ein und ich gebe ihm die Zeit sich an dieses Gefühl zu gewöhnen. Anschließend fange ich vorsichtig an den Finger in Ren zu bewegen, wobei ich auf eine empfindliche Stelle treffe. Diese Stelle berühre ich immer wieder mit meinem Finger, was Ren zufriedene Seufzer entlockt. Dann lasse ich einen zweiten Finger in Ren gleiten um ihn zu weiten. Der Schwarzhaarige unter mir windet sich und stöhnt immer wieder laut auf. Ich kann spüren, dass er allmählich seinem Höhepunkt näher kommt. Rens Erektion zuckt wie verrückt in meinem Mund. Schließlich lasse ich von Ren ab und entledige mich selbst meiner restlichen Kleidung. Nachdem auch meine Boxershorts auf dem Boden landen lege ich mich zwischen Rens Beine und küsse ihn auf den Mund. Vorsichtig und langsam dringe ich mit meiner eigenen Erektion in Ren ein. Dabei schreit mein Geliebter vor Schmerz auf. Ich küsse ihn und hauche ihm Liebesschwüre ins Ohr um ihn vom Schmerz abzulenken, versuche mich möglichst wenig zu bewegen, ehe er sich an den Schmerz gewöhnt hat. Dann dringe ich langsam weiter vor, während Ren eine Träne über die Wange rinnt. Und doch schlingt er seine Arme um meinen Nacken und bedeutet mir so weiter zu machen. Schließlich bin ich mit voller Größe in Ren und kann seine Enge um meine Erektion fühlen. Dieses unbeschreibliche Gefühl lässt auch mich aufstöhnen. So lange habe ich gewartet und gehofft! Während Ren sich allmählich entspannt fange ich an seine Brust zu streicheln. Dann beginne ich zärtlich damit mich in Ihm zu bewegen, womit ich erneut lustvolle Seufzer ernte. Mit der Zeit werden meine Bewegungen größer, tiefer und härter. Wir beide geben uns völlig der Lust hin. Ren reckt sich mir immer mehr entgegen, während wir erregt in unsere heißen Küsse stöhnen. Ich nehme Rens Glied wieder in die Hand um es im Rhythmus zu bearbeiten. Sanft und doch kraftvoll umschließe ich es mit meinen Fingern und gleite mit der Hand gleichauf mit meinen Stößen daran auf und ab. Sofort folgt Rens Reaktion darauf und er krallt sich mit seinen Fingern in meinen Rücken. Langsam, aber sicher kann ich fühlen, dass ich meinem Höhepunkt näher komme. Hart stoße ich immer wieder in Ren, der mir ebenfalls das Gefühl gibt, bald seinen Höhepunkt zu erreichen. Schließlich dringe ich ein letztes Mal in Ren ein, als ich mich in ihm ergieße. Nahezu gleichzeitig verengt sich Ren um mich und ergießt sich selbst über meine Hand. Erschöpft ziehe ich mich aus dem Chinesen zurück und lege mich auf ihn. Wir beide atmen schwer und Ren schmiegt sich an mich, schließt seine Arme um mich. Als ich wieder zu Atem komme richte ich mich etwas auf um Ren in seine bernsteinfarbenen Augen zu schauen. Ich verliere mich in ihren Tiefen. „Ich liebe dich, Ren!“, flüstere ich dem Schwarzhaarigen zu, der mich anlächelt und über meine Wange streichelt. „Ich liebe dich auch, Horokeu!“, flüstert er zurück und reckt mir seinen Kopf entgegen um mir einen zarten Kuss auf die Lippen zu hauchen. Ich erwidere den zärtlichen Kuss und streiche Ren eine freche Strähne aus dem Gesicht. Nach dem Kuss lege ich mich neben Ren und decke uns beide zu. Ich nehme ihn in die Arme und schon nach kurzer Zeit schlafen wir eng aneinander geschmiegt ein. *hust* Aus meinem guten Vorsatz das letzte Kapitel schneller fertig zu stellen wurde wohl nichts! ^^° Das tut mir wirklich furchtbar Leid! u.u Ich habe wirklich lange darauf warten lassen! Aber nun ist es endlich abgeschlossen! Endlich habe ich auch mal was fertig gemacht! *stolz auf sich ist* xD Ich bedanke mich bei allen die mir die trotz allem Treue gehalten haben und ich freue mich wie immer auf ein Paar Kommentare, auch wenn das Ganze ein Adult-Chapter ist. Ich hoffe einfach auf ein paar liebe Volljährige die sich die Adult-Sachen haben freischalten lassen…^^ Also dann, hiermit endet Horohoro Diaries offiziell! Vielleicht komme ich mal wieder dazu die ein oder andere FF zu schreiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)