A soldiers diary von cram-chan (Zack X Angeal) ================================================================================ Kapitel 15: 56. Tag ------------------- Zack wollte nicht aufstehen. Sein ganzer Körper sträubte sich gegen diesen Tag. Erst musste er als Frau – nein, noch schlimmer! – als Prostituierte verkleidet in die Öffentlichkeit und im Anschluss musste er sich von Angeal verabschieden! Das war einfach zu viel für ihn! Der junge Soldat hatte noch eine gefühlte Ewigkeit im Dunkeln auf dem Flur gestanden und gehofft, dass Angeal zurück kommen würde um ihm zu sagen, dass alles nur ein Scherz war, aber natürlich ist das nicht passiert. Er meinte es ernst. Mit einem dicken Kloß im Hals kletterte Zack aus dem Bett. Es war bereits Nachmittag, aber er hatte es einfach nicht über sich gebracht aufzustehen. So langsam musste er allerdings etwas zu sich neh-men, auch wenn ihm absolut nicht danach war. Wie sollte er die Mission überstehen, wenn er seit mehr als einem Tag nichts gegessen hatte? Also schleppte er sich unter die Dusche, zog sich an und begab sich in die Kantine. Dort traf er auf Kunsel und Reno. „… Mahlzeit.“, murmelte er und setzte sich zu ihnen an den Tisch. „Was is‘ dir denn über die Leber gelaufen?“ Verwundert hob der Turk eine Augenbraue. „Halt DU mal deine Klappe!“ Zack funkelte ihn wütend an. „Vermutlich ist das alles deine Schuld! Hättest du ihn nicht angerufen…“ Die übrigen Worte blieben ihm im Hals stecken. Schnell nahm er ein paar große Schlucke Wasser um den schmerzhaften Kloß wieder hinunter zu spülen. „Ich hab‘ doch gewusst, dass irgendwas nicht stimmt!“, sagte nun Kunsel und verschränkte die Arme vor der Brust. Zack sah ihn an. „… weißt du, wieso er das tut?“ „Nein, sorry.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wird‘ im Moment aus euch beiden nicht schlau…“ Reno blickte sie nachdenklich an und grinste dann ein wenig. „Also ich hätte da eine Theorie…“ Neugierig wandten die anderen beiden ihm ihre Köpfe zu. „Ja?“ „Ja.“ Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lehnte der Rothaarige mit seinem Stuhl an der Wand. „… aber ich werd’s euch nicht verraten.“ Wieder grinste er, ließ den Stuhl nach vorne fallen und stand auf. „So, ich muss jetzt los. Du hast auch nicht mehr lange.“, fügte er an Zack gewandt hinzu, gefolgt von einem breit grinsenden: „Ich bin sehr gespannt, wie du nachher aussiehst. Also bis dann!“ Schon war er weg. „Wieso weiß ER denn was?!“ Offenbar regte Kunsel das auf. „Was weiß ich“, lautete Zacks knappe Antwort. Er hatte die ganze Nacht gegrübelt, jetzt hatte er darauf einfach keine Lust mehr. Er aß auf, verabschiedete sich von Kunsel und machte sich auf den Weg zu dem Besprechungsraum auf der Turk-Etage, wo Cissnei bereits wartete. „Meine Güte, wie siehst du denn aus?“ „Na, danke…“ Sie grinste entschuldigend, legte eine Hand an Zacks Kinn und drehte seinen Kopf hin und her. „Wie soll ich denn diese Augenringe abdecken?“ „Das schaffst du schon.“, murmelte der Soldat und ließ sich auf einem Stuhl nieder. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Angeal kam herein. Zack schluckte schwer und wandte den Blick ab. Er schaffte es nicht ihn anzusehen. „Hallo…“, sagte der Ältere und setzte sich auf einen Stuhl, der etwa zwei Meter von Zack entfernt stand. Zack antwortete nicht. „Hi!“ Cissnei strahlte. Offenbar freute sie sich schon die ganze Zeit auf diese Aufgabe. Als sie Angeal ansah, wurde ihr Blick erneut streng. „Du siehst ja noch schlimmer aus! Was ist denn mit deiner Nase passiert?!“ „Das… war ein Unfall.“ „Aha…“ Skeptisch stemmte die Turk die Hände in die Hüfte und sah von Einem zum Anderen. „Whoa, was ist denn das für eine Stimmung hier? Noch dazu seht ihr beide aus, als hättet ihr wochenlang nicht geschlafen! Was macht ihr denn für Sachen?“ „Mach einfach deinen Job.“, gaben Angeal und Zack wie aus einem Munde zur Antwort. Abwehrend hob sie die Hände. „Pffft! Okay, okay. Ich mach‘ ja schon.“ Die nächsten eineinhalb Stunden mussten sie größtenteils still sitzen bleiben, während Cissnei mit unzähligen Hilfsmitteln an ihnen rumwerkelte. „Wenigstens bist du rasiert.“, sagte sie, nachdem sie mit aller Kraft Zacks Korsage festgezogen hatte* und anschließend zufrieden ihr Werk betrachtete. „Angeal, bist du fertig mit Umziehen?“, rief sie in Richtung des Raumteilers, der als provisorische Umkleide aufgestellt worden war. „… ja.“, brummte der First und trat hinter der Trennwand hervor. Trotz der schlechten Stimmung musste Zack bei seinem Anblick leise lachen. Angeal trug einen dün-nen weißen Mantel, der mit Fell umsäumt war. Darunter hatte er nichts an, außer ein paar extra große Goldketten. Man hatte einen guten Blick auf seinen muskulösen Oberkörper. Außerdem trug er eine enge schwarze Lederhose und seine Haare waren zu einem Zopf zusammengebunden. Cissney hatte ihm ein falsches Lippenpiercing aufgedrängt und ihm eine Kerbe in die Augenbraue rasiert. „Ich fühle mich unwohl…“, brummte er und sah dann zu Zack, wobei sich seine Lippen zu einem schwachen Lächeln verzogen. „Hör auf zu lachen, du siehst auch nicht besser aus.“ „Das glaub‘ ich dir gerne…“, sagte dieser, während er versuchte flach zu atmen. „Ist das nicht ein bisschen eng?“, fügte er an Cissnei gewandt hinzu, als diese ihm noch ein weißes Tuck um die Schultern legte. „Nein, das muss so.“ Sie grinste. „Du darfst dich jetzt im Spiegel ansehen.“ Als Zack das tat, erkannte er sich kaum wieder. E trug einen rot-schwarzen mit Rüschen besetzten Rock mit Schwalbenschwanz, wenn er sich den Begriff richtig gemerkt hatte. Jedenfalls war er vorne verdammt kurz und hinten schleifte er fast auf dem Boden. Darunter trug er eine hautfarbene Seidenstrumpfhose, die seine Beine weiblicher wirken lassen sollte. Die Korsage war ebenfalls rot und hatte schwarze Verzierungen und Bänder vorne. Dazu hatte er schwarze glänzende Handschuhe an, die bis über die Ellbogen reichten. Seine Haare waren geglättet, seine Augen dunkel geschminkt, die Lippen mit dunkelrotem Lippenstift bemalt und an seinen Ohren baumelten große runde Ohrringe. Zusätzlich hatte ihm Cissnei, um seinen Adamsapfel zu verbergen, ein breites Satinband um den Hals gebunden und die Narbe, die er von dem Chimära-Biss an der Schulter hatte, überschminkt. Die Schuhe, die er jetzt bekommen hatte, hatten glücklicherweise einen deutlich niedrigeren Absatz als die, mit denen er üben musste. Sie waren schwarz und mit dünnen Riemen um seinen Unterschenkel gewickelt. „Das bin doch nicht ich…!“, jammerte Zack und griff in seine Haare, die sich seidig weich seiner Hand anpassten. Als sein Blick auf seinen Ausschnitt fiel legte er direkt mal erstaunt Hand an. Jetzt wusste er, warum sie die Korsage so festgezogen hatte. Richtig in Form gebrachte Brustmuskeln taten es offenbar auch. „Ach, bevor ich’s vergesse…!“, Die Turk drückte jedem von ihnen eine kleine Plastikdose in die Hand. „Wenn ihr die nicht tragt sieht jeder sofort, dass ihr von Soldat seid.“ Es waren farbige Kontaktlinsen. „Ihr habt 10 Minuten um sie einzusetzen, dann müssen wir los. Im Helikopter gebe ich euch die Materia.“ „ICH KANN DAS NIIICHT!!!“ Angeal hatte die Linsen innerhalb weniger Minuten eingesetzt und sah Zack nun aus braunen Augen an. Er seufzte. „Warte, ich zeig’s dir.“ Irgendwann schaffte der Jüngere es Dank der Tipps, aber es hatte doch etwas länger als zehn Minuten gedauert. Gerade als die Linsen an ihrem Platz waren und Zacks Augen tränten wie verrückt, kam Cissnei zurück in den Raum. Sie war kurz zuvor hinausgegangen um zu prüfen, ob der Helikopter vorbereitet war. „NEIIIN!!!“, schrie sie bei dem Anblick und kam sofort mit Papiertüchern angelaufen. „Du kannst doch jetzt nicht rumheulen! Die ganze Schminke verläuft!!!!“ Während des Fluges schaffte sie es glücklicherweise das Makeup zu retten. „Grüne Augen stehen dir.“, sagte sie und lächelte. Dann nahm sie ihre Tasche und platzierte sie auf ihrem Schoß. „So! Das hier sind die Materia, die ich euch geben soll. Teilt sie so unter euch auf, wie ihr es für sinnvoll haltet.“ In Junon angekommen, wurden sie bereits von Reno und Rude erwartet. „Ihr seht ja geil aus! So solltet ihr immer rumlaufen!“ Der Rothaarige lachte. Dann beugte er sich näher zu Zack, hob erstaunt die Augenbrauen und zögerte nicht zuzulangen. „Krass, das sieht ja aus, als hättest du echte Möpse! Keine großen, aber immerhin!“ „Halt die Klappe!“, gab Zack zur Antwort und schlug seine Hand weg. Cissnei grinste stolz. „Tja, ich hab’s halt drauf.“ Kurz danach waren die Turks (zurück) an ihre Posten gegangen und Angeal und Zack betraten die Stadt. Es war bereits einiges los auf dem großen Platz und sie hatten beide das Gefühl als würden alle sie anstarren. In Wahrheit liefen nicht Wenige dort herum, die sich zu ihnen gesellen könnten. „Verhaltet euch nicht so auffällig!“ Sie beide hatten einen Knopf im Ohr über den sie Tsengs Stimme vernahmen, sowie ein kleines Mikrofon, das in der Innenseite ihrer Kleidung vernäht war. Und zwar in Angeals Mantelkragen und Zacks Ausschnitt. „Genau! Du sollst den Kerl heiß machen, Zacky! So wird er dich nicht mal bemerken!“ Das war hundertprozentig Reno. „Dann mach du’s doch!“, zischte der junge Soldat in das Mikrofon und in seinem Ohr war daraufhin das leise Lachen von mehreren Stimmen zu hören. „Zack!“ Angeals Stimme war ernst. „Reiß dich zusammen!“ Der Jüngere gab ein Schnauben von sich, gehorchte jedoch. Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge. Als Zack den Kopf hob, konnte er erkennen, dass jemand die Bühne in der Mitte des Festplatzes betrat. Es war Präsident Shinra. Mit ausgebreiteten Armen wandte er sich seinem Publikum zu und wartete darauf, dass es ruhig genug zum Sprechen werden würde. „Ich danke Ihnen für Ihr zahlreiches Erscheinen! Um gar nicht erst groß drum herum zu reden und Ihre Geduld unnötig zu strapazieren, beginnen wir nun mit dem, worauf Sie alle warten.“ Auf ein Zeichen des Präsidenten hin, begann eine kleine Band, die Zack zuvor gar nicht aufgefallen war, ruhige Musik zu spielen. Über große Lautsprecher, die an Laternenmasten befestigt waren, war die Melodie überall auf dem Platz gut zu hören. „Der Präsident eröffnet das Fest?!“, fragte Zack seinen Mentor überrascht. „Ja. Schließlich ist es ein Fest, bei dem die gute Zusammenarbeit von Junon und Midgar gefeiert wird. Diese Stadt ist wichtig für Shinra.“ Die Stimme des Präsidenten ertönte erneut. „Der Ball ist hiermit eröffnet!!“ Die Menge jubelte und schon lagen sich die ersten Pärchen in den Armen und wiegten sich sanft zum Takt der Musik hin und her. Zack schluckte. Es war so weit. Unsicher warf er Angeal einen Blick zu, der ihm eine Hand entgegen-hielt. Mit der Fläche nach oben. Sein Schüler atmete tief durch und legte seine Hand auf die des Anderen. Dann gingen sie zusammen ein paar Schritte zur Mitte des Festplatzes und stellten sich gegenüber. Dort angekommen fassten Sie einander an Händen und Hüfte und begannen einen langsamen Tanz. Dank der niedrigeren Absätze war Zack nun doch ein Stück kleiner als sein Mentor. Das machte ihr Auftreten glaubhafter. Der Jüngere betrachtete seinen Mentor. Der Zopf und das Piercing verleiten ihm etwas von einem Gigolo. Die braunen Augen passten auch gut in dieses Schema. Immer wenn Zack auf seine Füße sehen wollte, um die Schritte zu kontrollieren, blieb sein Blick an dem nur spärlich bedeckten Oberkörper des Älteren hängen und er riss den Kopf schnell wieder hoch. Für Angeal sah es aus, als würde er sich einfach daran erinnern, dass er nicht auf den Boden schauen sollte. Zack spürte, dass ihre Handflächen feucht wurden. Das war sicher die Nervosität wegen der Mission. „… sorry.“, murmelte er und wischte seine Hand schnell an seinem Kleid ab, bevor er sie wieder in die seines Mentors legte. Da wurde dieser auf einmal an der Schulter angetippt. Verwundert wandte er sich zu der unbekannten Person um. Es war ein Mann in den mittleren Jahren. Zack schätzte ihn auf etwa vierzig. „Darf ich?“, fragte er mit einem – es sollte wohl charmant sein - Lächeln. Angeal zwang sich dazu, es zu erwidern und deutete eine Verbeugung an. Dann ließ er von Zack ab, warf ihm einen letzten Blick zu und überließ ihn dem Fremden. Dieser trat auf Zack zu und reichte ihm die Hände. Er nahm sie, rang sich ein Lächeln ab und sie setz-ten den Tanz fort. „Na, meine Schöne? Wie ist ihr Name?“ „Zack… äh… rella…?“, Der Soldat hatte Mühe seine Stimme zu verstellen. „Ah, Zackerella… Sicher ein Künstlername.“ Die Art, wie der Typ sprach und wie er ihn an sich drück-te, war Zack mehr als unangenehm. Er spürte, wie die Hand des Mannes seinen Rücken hinab wan-derte. Nicht nur sein Gesicht kam ihm gefährlich nah. „Ich liege doch recht in der Annahme, dass sie dem nächtlichen Gewerbe angehören?“, fragte er als seine Hand am Hintern des Soldaten angelangte und kräftig zupackte. Zack schluckte. ,Heilige Scheiße, wie soll das nur enden?‘ Hilfesuchend späte Zack über die Schulter des Mannes zu Angeal, der in nicht allzu großer Entfernung mit verschränkten Armen an einer Wand lehnte und die beiden nicht aus den Augen ließ. Der Ältere fürchtete, dass er Zack in der Menschenmenge verlieren könnte, sobald er einmal kurz wegsah. Das durfte er nicht riskieren. Gleichzeitig musste er die Wut unterdrücken, die in ihm aufzusteigen begann. ,Was manche Kerle sich rausnehmen…‘ Natürlich war es nicht nur das Verhalten des Mannes, das sein Blut in Wallung brachte, sondern vor Allem, dass er sich an seinen Zack ranmachte. Er war ihm viel zu nah und – Hatte er das jetzt richtig gesehen? – begrapschte er den Kleinen etwa?! Schnell stieß sich Angeal von der Wand ab und musste sich beherrschen um nicht zu ihnen zu rennen und die tanzenden Leute einfach aus dem Weg zu schubsen. Angekommen, legte er eine Hand auf die Schulter des Mannes und zog ihn von Zack weg. „Erst zahlen, dann anfassen! Und vor allem nicht ohne Einwilligung des Mädchens!“, sagte er laut mit tiefer Stimme. Der Unbekannte ließ das ‚Mädchen‘ los und wandte sich zu ihm um. „Achso? Fordert das Gossenpack jetzt etwa Menschenrechte?“, erwiderte er sarkastisch. Dann hob er anklagend den Finger und zeigte auf Zack. „Leute wie die, die sich selbst verkaufen, haben doch sowieso keine Ehre mehr! Die sind wie Tiere! Ihr verschandelt unsere schöne Stadt!“ Er spuckte dem Jüngeren, der nicht wusste, was er tun sollte, vor die Füße. „Dreckige Hure!!“ Das war genug. Ohne zu zögern holte Angeal aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Ein widerliches Geräusch entstand, was jede Hoffnung, dass die Nase des Mannes den Schlag heil überstanden hatte, zweifelsfrei tilgte. Von der Wucht flog der Unbekannte ein Stück zurück und ging zu Boden. Die Menge wich erschrocken zur Seite und bildete einen Kreis um die Kämpfenden. Zacks Mentor musste sich daran erinnern, in seiner Rolle zu bleiben. „Du fasst nicht noch einmal einfach eines meiner Mädchen an!“, knurrte er und knackte mit dem Handgelenk. Er hatte wohl doch etwas mehr Kraft in den Schlag gesteckt, als er eigentlich wollte. Das sah man auch dem Gesicht des Mannes an, als dieser wütend zu ihm aufblickte. Er wischte sich mit dem Handrücken das Blut von den Lippen, das aus seiner gebrochenen Nase lief. Dabei stand er langsam wieder auf, den Blick unverwandt auf Angeal gerichtet. „Was nimmst du dir überhaupt raus, du Wicht? Weißt du nicht, wer ich bin?“ Der First erwiderte den Blick mit derselben Verachtung. „… sollte ich das?“ „Tze…“ Der Mann lachte leise und spukte etwas Blut auf den Pflasterstein. Erst jetzt bemerkte Angeal das Tuscheln um sie herum und einen Satz hörte er häufiger heraus: „Er hat den Sohn des Bürgermeisters geschlagen.“*² Was für eine unangenehme Situation. Glücklicherweise erkannte man Angeal nicht als Mitglied von Soldat, sonst hätte das Ganze – ganz gleich mit welchem Hintergrund – mit Sicherheit noch ein Nachspiel gehabt. Aber so hatte er sich einfach umgedreht und war gegangen. Die Unruhe der Leute war groß, aber sie machten ihm Platz. Es schien, als wären sie froh, dass es endlich mal dazu gekommen war. Der Sohn des Bürgermeisters war wegen seines Verhaltens scheinbar alles Andere als beliebt. Aber etwas Gravierendes war Angeal entgangen. Er hatte Zack aus den Augen verloren. Während er durch die Straßen eilte und nach ihm Ausschau hielt, klappte er seinen Kragen hoch und zischte in das Mikrophon: „Hey! Weiß jemand von euch, wo Zack ist?! Ich kann ihn nirgendwo finden!“ Sorge machte sich in ihm breit. Es rauschte in seinem Ohr, dann folgten mehrere Stimmen, die alle verneinten. Reno fügte noch etwas hinzu: „Sorry, wir haben uns ablenken lassen…“ Klar, man sah es ja nicht jeden Tag, dass Angeal die Beherrschung verlor. „Ach, verdammt!“, fluchte der First und schlug mit der Faust gegen eine Wand. Mittlerweile hatte er den Festplatz mehrfach komplett abgesucht, aber es gab keine Spur von seinem Schüler. Er war der Verzweiflung nahe. „Wie konnte ich nur so unvorsichtig sein…?“ Zack hatte gar nicht bemerkt, was um ihn herum geschah. Als Angeal diesen unverschämten Typen von ihm weggezogen hatte, waren auf einmal so viel Menschen da gewesen. Er erinnerte sich nur noch daran, dass er etwas von hinten ins Gesicht gedrückt bekommen hatte und an einen starken bittersüßen Geruch, der ihn an Mandeln erinnerte. Es kam ihm vor, als hätte er nur geblinzelt, aber als er die Augen aufschlug, hatte er keine Orientie-rung. Er hockte unbequem auf hartem Steinboden. Sein Kopf dröhnte, es war stockdunkel und die Luft roch feucht. Als er versuchte aufzustehen, hielten ein paar schwere Eisenketten ihn davon ab. „Scheiße, wo bin ich denn hier?!“ Da fiel ihm alles wieder ein. Die Mission, der Organhändler, der Prostituierten die Nieren raubte und sie dann verbluten ließ, er selbst als Lockvogel und Angeal, der ihn beschützen sollte… „… wo bist du?“, flüsterte er leise und seine Lunge zog sich schmerzhaft zusammen. Er hatte doch von Anfang an gewusst, dass das Ganze kein gutes Ende nehmen würde… Angeal würde ihn hier unten niemals finden. Zack hatte ja selbst keinen Schimmer, wo er war. „Ich will nicht so enden…“, flüsterte er und versuchte seine Hände aus den Fesseln zu befreien, aber das eng sitzende kalte Metall schnitt ihm in die Haut, doch er ignorierte den Schmerz. Eine nahezu klaustrophobische Panik stieg in ihm auf. „Nein…! Nein! LASST MICH RAUS IHR VERDAMMTEN HURENSÖHNE!!“, schrie er und zerrte wie von Sinnen an den scharfkantigen Ketten, bis er das warme Blut seine Arme hinab laufen spürte. „Mach ruhig weiter so, Kleine. Dann ersparst du mir die Drecksarbeit.“ In der tiefen Stimme war ein Lächeln zu hören. Erschrocken starrte Zack in die Richtung, aus der sie kam, konnte aber in der Dunkelheit nicht das Geringste erkennen. „Sie sind der Organhändler!!“, platzte er heraus und stemmte sich gegen die Ketten. „… Händler?“ Der Mann schnaufte amüsiert. „Wegen den Nieren meinst du? Nein, ich verkaufe sie nicht.“ Zack hielt inne und starrte weiter in die undurchdringliche Schwärze. Die Stimme war jetzt aus einer anderen Richtung zu hören. Offenbar war der Fremde in Bewegung. Zack fühlte sich beobachtet. Wahrscheinlich trug dieser Mistkerl ein Nachtsichtgerät, oder etwas in der Art. Seine Stimme klang bedrohlich und vergnügt zugleich, als wäre er gespannt auf die Reaktion seines Opfers. „… ich esse sie.“ ,…WAS?!‘ Mit geweiteten Augen ließ sich der Angekettete zurück gegen die Wand sinken. Trotz der anhaltenden Kopfschmerzen waren seine Gedanken auf einmal klar und sachlich. ,… der Typ ist ein Kannibale. *Ja, ich weiß: Damals wurde ein Korsett nicht wirklich so fest gezurrt, wie es in Filmen etc. immer dargestellt wird. Aber in diesem Fall hat das schon einen Zweck. *g* *² Wieso sollte er, als nicht-Bürger von Junon, den Sohn des Bürgermeisters dieser Stadt kennen?Oo (Nicht, dass jemand was falsches denkt: ich hab‘ mir den ausgedacht, ne xD) ~~~~~~~~~~ Sorry, Leute. Eigentlich sollte das Kapitel anders enden, aber es muss wohl doch immer erst schlim-mer werden, bevor es besser wird. …oder vllt wird’s jetzt auch erst richtig schlimm und gar nicht wieder gut °_° … Vllt stirbt Zack und der Typ isst seine Niere und dann kommt Angeal und wird von dem Typen zum Essen eingeladen |D“ … man weiß es nicht. *gg* (Aber ich hab’s in der Hand! *muhaha* >DD) Für alle, die gerne Ang und den Welpen in ihren neuen Outfits zeichnen würden, aber vllt noch einen Anreits brauchen habe ich einen WB gestartet. *g* http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=42045&msg=created Würde mich tierisch freuen, wenn ein paar Leser teilnehmen. x3B Uuuund dann gibt’s da noch einen älteren WB passend zum Thema, der dringend mehr Teilnehmer braucht. Sonst hat auf alle Fälle gewonnen. Ich gönne es ihr zwar, aber ohne Konkurrenz ist das ja keine Kunst. xD Und wir brauchen MEEEEHR!! *//Q//* http://animexx.onlinewelten.com/wettbewerbe/wettbewerb.php?id=41084 Beim nächsten Kap. folgt ein WB, der auch für die weniger zeichnerisch begabten interessant sein könnte. ;3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)