Situationen von Phase (FF-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 20: 16.Dezember ----------------------- 16.Dezember Anfangs hatte er den Behauptungen des Verkäufers, dass das Buch etwas besonderes sei, nicht geglaubt. Er hatte es gekauft, weil ihm der Einband gefallen hatte. Die Seiten des Buches waren schlicht weiß gewesen und an sich wirkte das Buch auch nicht außergewöhnlich. Der Verkäufer hatte gesagt, dass es ein verzaubertes Buch sei und dass alles, was man auf die Seiten schrieb, wahr wurde. Nun, zum Einen hatte er nicht an Magie geglaubt, zum anderen hatte sich ihm die Frage aufgedrängt, warum der Verkäufer es nicht selbst verwendete, wenn das so ein großartiges Buch war. Doch am Ende hatte er der Versuchung nicht widerstehen können und hatte es ausprobiert: Er hatte einfach irgendetwas hineingeschrieben und tatsächlich kam am nächsten Tag ein kleines Paket für ihn an, indem sich sein Handy befunden hatte, dass er vor drei Monaten verloren hatte. Zwar hatte ihn dieses Ereignis schwer beeindruckt, aber da er sich immer noch nicht sicher war, ob es sich nicht vielleicht doch um einen Zufall gehandelt hatte, versuchte er es abermals und als er am nächsten Tag die Zeitung las, musste er feststellen, dass es sich bei dem Buch wirklich um ein magisches Buch handelte. Er hatte Claude, den er noch nie wirklich hatte leiden können, und von dem er wusste, dass er regelmäßig an den Billiardmeisterschaften teilnahm und diese auch noch häufig gewann, verlieren lassen. Und zwar, indem dieser alle Kugeln des Gegners aus dem Spielfeld verbannte anstatt seiner eigenen. Erfreut über seinen Besitz setzte er seine Einträge fort; Emily gestand Michael ihre Liebe, mit der sie Eddy seit Jahren immer wieder zugejammert hatte, Steve wurde in eines der bekanntesten Footballteams aufgenommen und Max schaffte es nach etlichen Versuchen endlich an der Universität aufgenommen zu werden, an die er so gerne wollte. Eddy erwischte sich immer wieder dabei, wie er kurz davor das Buch zu missbrauchen, indem er Leute, die er nicht mochte, sehr schlecht wegkommen ließ, aber er konnte es meist am Ende doch noch unterdrücken, wenn auch nur mit viel Mühe. An diesem 16. Dezember jedoch hatte er wirklich das Gefühl, es jemandem heimzahlen zu müssen. Brooklyn, einer der schrecklichsten Menschen, die er kannte, hatte ihn furchtbar bloß gestellt; und das auch noch in Anwesenheit seiner heimlichen Liebe. Eddy benutzte das Buch oft, um anderen zu helfen, selten aus Eigennutz, schon gar nicht, um jemanden dazu zu bringen ihn zu lieben, aber die Tatsache, dass er ihn ausgerechnet vor ihr blamiert hatte, brachte ihn furchtbar in Rage. Als er nach Hause kam, setzte er sich auf sein Bett und öffnete das unterste Fach seines Nachttisches, um das Büchlein herauszuholen. Dieser Brooklyn würde seine Tat noch furchtbar bereuen... Was sollte ihm wohl wiederfahren? Am besten er wählte einen Ort aus, der bei ihm in der Nähe war und eine Uhrzeit die möglichst bald war; und sie sollte auch kommen, damit sie sah was für eine lachhafte Figur Brooklyn doch war! Hm. Am Besten war es wohl auf dem Marktplatz und zwar in... zwei Stunden, damit er vorher noch Gelegenheit hatte sich auf das kommende Ereignis genügend vorzubereiten. Ungeduldig stand Eddy vor einem der Schaufenster und wartete darauf, dass endlich Brooklyn erschien. Seine Liebe war schon seit einigen Minuten da und bummelte über den Weihnachtsmarkt und er stand die ganze Zeit einfach nur da und wartete. Tatsächlich erschien Brooklyn, nachdem drei weitere Minuten vergangen waren, auf dem Markplatz und stolzierte in seiner typischen Art herum. Pah, sollte er nur, in kürzester Zeit würde ihm sowieso der Spaß vergehen, dann würde er sich einmal selbst so richtig blamieren! Und tatsächlich war Brooklyn so dämlich, über seine eigenen Füße zu stolpern und direkt in einem der Weihnachtsmarktstände zu stürzen, wobei fast die Hälfte der Ware mit einem lauten Scheppern zu Boden ging. Da lag er nun quer über den Warentisch und blickte verwirrt um sich, während die Leute um ihn herum anfingen zu tuscheln. Eddy grinste. Das geschah diesem Großmaul doch recht! Brooklyns Gesicht rötete sich und etwas verstört richtete er sich auf und entschuldigte sich beim Verkäufer und versprach alle zerstörten Waren zu ersetzen. Als Eddy sich gerade wieder von dem Geschehen abwenden wollte, eilte seine Liebe auf Brooklyn zu und er verharrte in seiner Position, um zu beobachten, was geschah. Sie redete einen kurzen Moment lang auf Brooklyn ein und Eddy hätte nur zu gerne gewusst, über was sie sprachen; nachdem jedoch Brooklyn sie in den Arm nahm, wollte er es gar nicht mehr wissen, da ihm klar wurde, was er da gerade angestellt hatte. Anstatt, dass seine Liebe sich über Brooklyn lustig machte, war sie besorgt, anstatt ihn zu hassen... hatte sie ihn wohl schon die ganze Zeit geliebt. Zumindest schloss er das aus dem Kuss, in den die Beiden nun tief versunken waren. Fassungslos drehte sich Eddy weg von dem Bild, das sich ihm nun bot und missmutig steckte er seine Hände in seine Manteltaschen. Das nächste Mal würde er Brooklyn dran kriegen... ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)