Ai no Tatakai von Animegirl_07 (Bleach-FF) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Schnell! Sonst erwischt er uns!“ Renji reagierte sofort. Wie aus dem Nichts tauchte er auf und stand direkt neben dem Hollow. Sein Schwert durchschnitt dessen Leib wie Butter und der Hollow verschwand. Nachdem der letzte von ihnen endlich besiegt wurde, blieb Renji endlich etwas Zeit, um durchzuatmen. Irgendwann würde er die Hollows mit Leichtigkeit fertig machen, aber dazu brauchte es noch viel Training. Ein plötzliches Rascheln im Dickicht, ließ Renji aufhorchen. Sofort zog er sein Schwert und erwartete einen Feind. Auch wenn er fertig von seinem ersten Kampf war, so würde er nicht so leicht zu schlagen sein. Doch anstatt eines weiteren Hollows, trat nur eine junge Frau auf die Lichtung. Sie war nicht sonderlich auffällig, hatte aber dennoch etwas Vereinnahmendes an sich. Sie hatte ein liebevolles Lächeln und große, dunkelgrüne Augen. Ihre schwarze Haare hatte sie zur Sicherheit zurück gebunden. Wie auch Renji, trug sie die Kleidung, die für die Schüler der Shinigami-Akademie angemessen war. „Du hast dich gut geschlagen. Hier, für dich.“ Sie lächelte weiterhin und überreichte ihm eine Flasche Wasser. Renji nahm das Getränk brummend an. „Das meiste hast du ja gemacht.“ Auch wenn man es ihr nicht ansah, so war sie überaus talentiert. Sowohl ihre Noten in der Schule, als auch im Krafttraining, machte ihr niemand etwas vor. Für eine Frau war sie wirklich sehr gut. Und es machte Spaß, mit ihr in den Kampf zu ziehen, auch wenn es für einen Mann ärgerlich war, hinter einer Frau stehen zu müssen. Irgendwann würde Renji es sein, der den Kampf leitete. Das hatte er sich fest vorgenommen. „Das Entscheidende ist, dass wir zusammen gekämpft haben. Ohne dich hätte es für mich auch nicht sonderlich gut ausgesehen. Daher lass uns weiterhin als Team kämpfen.“ Wieder einmal lächelte Teiko ihn an, dann wand sie sich ab. „Wir müssen wieder zurück. Die Leiter warten bereits.“ Sofort eilte sie davon. Renji sah ihr schweigend nach. Erst, als sie im Dickicht verschwunden war, beendete er seine letzten Gedanken und folgte ihr eilig. Auf einmal durchdrang ein Schrei die Luft. Kurz darauf hörte er, wie Teiko ihm von Vorne zurief: „Vorsicht, Hollows! Hol die Trainer! Ich werde sie in Schach halten!“ Renji wusste eigentlich, dass Teiko in solchen Fällen keine Scherze machen würde, aber er verstand nicht, wieso sie ihn wegschickte. Ohne auf ihren Befehl zu hören, preschte er weiter vor und durch das Dickicht. Bis er sah, was ihr Sorgen bereitet hatte. Sie waren umzingelt. Sofort zog er sein Schwert und stürmte auf sie zu. Teiko, die sah, welchen törichten Plan Renji verfolgte, schimpfte ihn: „Du sollst die Trainer holen! Alleine schaffen wir das nie!“ „Ich werde dich bestimmt nicht hier alleine lassen! Wir werden das schon schaffen, schließlich wollen wir doch einmal richtige Shinigami werden!“ „Jetzt ist keine Zeit für Selbstüberschätzung!“ „Hast du kein Vertrauen in dich?!“ Renji rannte auf den ersten Hollow zu. Eigentlich war er kaum mehr stark genug für diesen Kampf, aber wenn man nicht an seine Grenzen ging, würde man sie nie überschreiten. Er nahm es als Training. Teiko sah mit geweiteten Augen zu, wie Renji dem ersten Hollow den Gar ausmachte. Genau in diesem Moment schien ein Schalter in ihrem Kopf sich umzulegen. Ein freches Grinsen machte sich auf ihren Lippen breit. „Glaub nicht, dass ich dich das hier alleine machen lasse!“ Mit ihrem bereits gezogenen Schwert rannte sie auf den ihr am nächsten stehenden Hollow zu. Die Klinge schnitt mit Leichtigkeit durch den Körper und der Hollow löste sich in Luft auf. Sie ließ sich keine Zeit und stellte sich den anderen Gegnern. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie Renjis Kampf. Er war hochkonzentriert und man merkte ihm kaum an, dass er bereits geschwächt war. Genau so sollte ein richtiger Shinigami sein; Sich durch nichts und niemanden aus der Konzentration bringen lassen und mit dem Kopf durch die Wand rennen. Typisch Renji. Auch sie wollte ihr Bestes geben und verdrängte den Schmerz so gut es ging. „Wie sieht's bei dir aus?“, hörte sie ihn fragen. „Fünf hab ich schon. Anscheinend werden es aber immer mehr!“ „Mist! Ich werde dich schon noch aufholen.“ Würden sie nicht gerade um Leben und Tod kämpfen, würde Teiko vielleicht lachen. Aber im Moment hatte sie keine Zeit. Sie biss die Zähne zusammen und rannte dem Hollow ihr gegenüber entgegen. Sechs. Über ihr erschien noch einer und wollte nach ihr greifen. Geschickt wich sie ihm aus und schnitt ihm in die Hand. Sie sprang hinter ihn als noch einer auftauchte. Verdammt, waren das viele. Sie hatte kaum Zeit zu reagieren. Sie durchtrennte den Körper des Hollows vor ihr, als sie aber schon spürte, wie die Arme eines anderen Hollows, welche aussahen wie Tentakeln, sie erreichten. Verdammt! Sollte sie das überleben, musste sie sich noch einen härteren Trainingsplan zulegen! Sie musste stärker werden! Sie wich nach hinten aus und versuchte nach den Tentakeln zu schlagen, als sie spürte, wie sie gegen etwas stieß. Ohne sich umdrehen zu müssen, wusste sie, dass es ein weiterer Hollow war. Sie hatte einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon waren sie ihnen in die Falle gelaufen. Mist! „Spring!“ Wie von selbst reagierte ihr Körper und leichtfüßig sprang sie in die Luft. Unter ihr lösten sich die Hollows auf. Verwirrt blinzelte Teiko, als sie einen anderen Shinigami sah, welcher sie gerettet hatte. Er trug einen rosafarbenen, mit Blumen bestickten Umhang und einen Strohhut. Dennoch erkannte sie sofort, dass er ein Taichou war. Kyouraku Shunsui, Taichou der achten Einheit. Mit geweiteten Augen sah sie zu, wie er mühelos die restlichen Feinde besiegte. Es war das erste Mal, dass sie jemanden diesen Ranges beim Kämpfen zusah. Sie war fasziniert von der Leichtigkeit und Stärke, mit der er kämpfte. Ihr war sofort klar, dass sie noch viel zu lernen hatte. „Was ist denn hier los?“ Teiko schrak aus Ihren Gedanken, als eine weitere Person aus dem Dickicht zu ihnen trat. Ein weiterer Taichou, mit langen weißen Haaren. Mit einem besorgten Blick musterte er Renji und Teiko. Auch ihn erkannte Teiko. Es war Ukitake Juushirou, der Taichou der dreizehnten Einheit. „Anscheinend haben sich hier ein paar Hollows versammelt und die Beiden sind mitten reingelaufen“, erklärte Kyouraku, seine Sicht der Dinge, und steckte sein Zanpakuto wieder zurück. „Ein Glück, dass euch nichts passiert ist.“ Ukitake schien wirklich erleichtert darüber zu sein. Teiko war ihnen Beiden sehr dankbar. Sie wollte sich verneigen und ihren Dank aussprechen, als sie zusammen zuckte. Sie presste die Hände an ihre linke Seite. „Mist.“ Bevor Renji reagieren konnte, hatte Ukitake die Lage erfasst. „Du wurdest verwundet. Wir sind hier fertig. Bring sie zur vierten Division. Wir werden den Leitern Bescheid geben.“ Er nickte Renji zu. Ihm war sofort klar, dass sie beide zu Übungstruppen der Akademie gehörten. Sofort machte Renji sich daran zu schaffen, Teiko hochzuheben, aber diese sträubte sich dagegen. „Ich kann auch alleine laufen.“ Als Renji etwas darauf entgegnen wollte, kam ihm Kyouraku zuvor. „Du bist überrascht worden und hast dir die Verletzung zugezogen. Also gibt ein keinen Grund, deinen Stolz verteidigen zu müssen. Aber wenn du möchtest, kann ich dich auch zur vierten Einheit bringen.“ Seine Worte ließen Teiko verlegen den Blick senken. Er hatte Recht. Es war sinnlos dagegen aufbegehren zu wollen. Aber seinem Angebot würde sie nicht nachkommen. „Ich muss mich bei Ihnen für Ihre Rettung danken. Auf Wiedersehen. Renji, wir gehen.“ Schon hob Renji sie auf seine Arme und rannte durch den Wald. Wegen dieser Verletzung hätten sie nicht unbedingt die vierte Division aufsuchen müssen, aber Teiko wollte sich nicht beschweren. Doch sie nahm sich vor, dass sie morgen ihr Training noch härter durchziehen würde. Es klopfte an der Tür. Byakuya blickte von den Dokumenten auf. Er hatte nicht erwartet, um diese Zeit gestört zu werden. Mit seiner ruhigen Stimme erklärte er seinem Besucher, er solle eintreten. Schon öffnete sich die Tür und einer seiner Bediensteten trat ein. Er verneigte sich tief. "Kuchiki-dono. Ich habe die Nachricht bekommen, dass Ihre Schwester, Teiko-dono, sich verletzt habe. Sie befindet sich im Moment im Hauptquartier der vierten Einheit." In Byakuyas Gesicht zeigte sich keinerlei Gefühlsregung. Wie immer, strahlte er vollkommene Ruhe aus. Wie es wirklich in ihm aussah, wusste keiner so genau. Er nickte kurz und entließ den Bediensteten somit. Dann legte er die Feder beiseite und stand auf. Eigentlich hatte er noch Einiges an Arbeit vor sich, dennoch ließ er die Dokumente liegen und verließ sein Haus. Er machte sich auf den Weg zum Hauptquartier der vierten Einheit. Mit großen, jedoch ruhigen Schritten lief er durch die Straßen der Soul Society. Nur gelegentlich begegnete er anderen Shinigami, welche ihn etwas nervös hinterher blickten. An einer Weggabelung wollte er abbiegen, als plötzlich etwas oder jemand gegen ihn knallte. Er blieb ungerührt stehen, während die andere Person nach hinten fiel und unsanft landete. Byakuya schenkte ihr kaum Beachtung. Schon wollte er sich wieder auf den Weg machen, als er eine wütende Stimme vernahm. "Was soll das!!!! Ein richtiger Mann hilft einer Dame auf!! Und wo bleibt die Entschuldigung!!!" Vom Boden aus funkelten türkise Augen Byakuya zornig an. Entweder, sie wusste nicht, wen sie vor sich hatte, oder sie war furchtlos genug, um es mit ihm aufnehmen zu wollen. Aber das tat nichts zur Sache. Sie war seine Zeit nicht wert. Schon wand er sich erneut um und verschwand. Ihre wütende Stimme hallte durch die Straßen. "Oh. Ich habe dich bereits erwartet. Teiko ruht sich gerade aus. Beim Training in der Akademie wurden sie von Hollows umzingelt und verletzt. Aber sie wird gleich wieder auf den Beinen sein." "Kann ich sie sehen?“ "Hm ... ja. Aber bitte sei leise und weck sie nicht auf." Unohana, Taichou der vierten Einheit, lächelte ihn sanft zu. Da Byakuya selbst ein Taichou war und sie wusste, wie viel ihm seine kleine Schwester bedeutete, hatte sie sich persönlich um Teikos Befinden gekümmert. Sie brachte ihn bis zu Teikos Zimmer und ließ ihn dann alleine zurück. Leise trat Byakuya ein. Wie erwartet schlief sie. Byakuya nahm auf dem Stuhl neben dem Bett Platz. Er hatte sich Sorgen gemacht, doch die Sorgen waren unbegründet. Sie würde schon bald wieder auf den Beinen sein. "Nii-chan. Wie unhöflich, mir beim schlafen zuzusehen!", schimpfte eine Stimme ihn sanft. Schon blickte er in das lächelnde Gesicht seiner Schwester. Ihre dunkelgrünen Augen funkelten ihn frech an. "Hattest du vor, mich die ganze Zeit zu beobachten?" Sie setzte sich vorsichtig auf. Am liebsten hätte Byakuya sie wieder dazu gedrängt, dass sie sich zurücklegen sollte, doch sie hätte dagegen aufbegehrt. Auch wenn Teiko meist sanftmütig erschien, so war sie taffer und dickköpfiger, als viele andere Mädchen. Sie hatte ihren eigenen Kopf, doch vergaß darüber hinaus nicht ihre Umgebung. Als Byakuya nur lächelte, anstatt ihr eine Antwort zu geben, seufzte Teiko auf. "Man ... ich sollte wirklich stärker werden, damit du dir nicht immer so viele Sorgen machen musst." Sie grinste schief, doch auch wenn es im Scherz dahin gesagt worden war, so meinte sie die Worte bitterernst. "Bald sind die Prüfungen", entgegnete Byakuya ihr. "Ja! Ich freu mich schon! Ich muss unbedingt mehr trainieren, bis dahin!" Nur noch wenige Wochen bis zu den Prüfungen. Sie würde wieder mit Renji trainieren gehen. Alles dafür geben, um ihre Träume zu verwirklichen. Sobald sie ihr Ziel erreicht hatte, hoffte sie, dass sich ihr Bruder nicht mehr so viele Sorgen machen würde. Aber Byakuya wusste ... es würde sich nie etwas daran ändern. ~~~~~~~~~~~~~~~ huuuuuuh! Eine neue FF. Und diesmal ... BLEACH *.* und ich danke meinem lieben Betaleser Smoker ^^ ich freue mich auf die weitere zusammenarbeit MISTER BLEACH VON UND ZU XD LG Eure Ani_07 Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Unzählige Jahre später ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Heiß brannte der Schweiß auf Ihrer Haut. Sie atmete schwer. Ihre Arme und Beine fühlten sich schwer wie Blei an, doch sie würde das Schwert nicht niederlegen. Sie blieb aufrecht stehen, zwang sich dazu, nicht aufzugeben. Das Blut tropfte aus den unzähligen Schnitten, die ihr zugefügt worden waren. Dennoch lag ein breites Grinsen auf ihren Lippen. Dieser Kampf ... sie liebte ihn. Mindestens einmal in der Woche musste sie sich verausgaben. Bis zur Ohnmacht kämpfen. Jeder Schnitt, den sie mehr gesetzt hatte, war wie der Lob auf ihr hartes Training. "Hjaa!" Sie stürmte los, schwang ihr Zanpakuto, doch traf ihn nicht. Er stand bereits hinter ihr. Schnell wand sie sich um und blockte den Schlag, um kurz darauf unter seinem Schwert durch zu tauchen und ihm einen Schnitt in der Seite zuzufügen. Er gab keinen Ton des Schmerzes von sich. Nein. Er lachte nur. Über jede Verletzung, die sie ihm zufügte, freute er sich. Es gab nicht viele, denen es möglich war, ihm Wunden zuzufügen. Schwer atmend stellte sie sich breitbeinig auf, bereit dazu, beim nächsten Angriff, sofort auszuweichen. Doch langsam merkte sie auch, wie die Kräfte sie im Stich ließen. Nein. Noch nicht. Sie durfte noch nicht schlapp machen. Der Kampf war kaum länger, als der letzte, den sie ausgetragen hatten. Sie musste ... zu spät. Er war verschwunden und selbst das Klingeln der Glöckchen rettete sie nicht mehr. Der Angriff kam zu schnell. Das Zanpakuto ihres Gegners traf sie hart auf den Rücken. Sie spürte, wie es durch den Stoff drang und ihre Haut aufriss. Verdammt. Sie unternahm den Versuch, einen Gegenangriff zu starten, doch plötzlich schwankte der Boden unter ihren Füßen. Ihr wurde dunkel vor Augen. Vorbei. Der Kampf war vorbei. "Hm ... Schade ...", hörte sie noch die tiefe, männliche Stimme, doch schon schwanden ihr alle Sinne. Langsam öffneten sich die Augen. Ein dunkles Grün blitze hervor, bevor sie die Augen wieder schloss. Ihr tat alles weh. Der Kopf. Die Glieder. Sie hatte wieder bis zur Bewusstlosigkeit gekämpft. Wenn Byakuya das heraus finden würde ... Bei diesem Gedanken musste sie grinsen. Dann riss sie sich aber zusammen und öffnete die Augen vorsichtig. "Teiko!" Das erste was sie sah, war das besorgte Gesicht von Renji, welcher ganz dicht über ihr lehnte. "Endlich!" Erst jetzt, nachdem sie die Augen ganz geöffnet hatte, ließ er sich auf den Stuhl neben ihrem Bett zurückfallen. "Ich hatte mir schon Sorgen gemacht", seufzte er. Gequält lächelte sie Renji an. Wieso machten sich eigentlich immer alle um sie Sorgen? Vielleicht lag es daran, dass sie nicht genug auf sich aufpasste? Welche Frau kämpfte bis zum umfallen mit ihrem eigenen Taichou? Doch ... außer in diesem Kampf, war sie eigentlich recht vorsichtig. Nur wenn sie ihm gegenüber stand, konnte sie nicht anders. Sie musste alles geben. Jede Reserve nutzen. Sie wollte ihm unbedingt ebenbürtig sein. Er war ein starker Mann und sie bewunderte ihn sehr als Taichou. Auch wenn er charakterlich nicht unbedingt der Beste war, so war er dennoch ihr Taichou. "Wie geht es Zaraki-Taichou?" "Argh! Hör auf dir um den Kerl Sorgen zu machen! Sorg dich lieber um dich selbst! Willst du immer so weiter machen?! Was ist, wenn dir irgendwann niemand mehr helfen kann? Wenn du ..." Renjis wütende Worte verstummten, nachdem er ihr sanftes Lächeln gesehen hatte. Er knurrte wütend, kratzte sich nervös am Kopf und antwortete dann: "Ihm geht‘s gut. Nachdem Kampf hat er dich hierher gebracht und jetzt kämpft er bestimmt wieder gegen jemanden. Oder so ..." Verwirrt blinzelte Teiko Renji an. "Er hat mich hierher gebracht?" "Ja. Gleich nach dem Kampf. Also musst du dir keine Gedanken mehr machen, ob es ihm schlecht gehen könnte." Teiko schloss die Augen. Ein glückliches Lächeln lag auf ihren Lippen. Er hatte sie hierher gebracht. Ihr Taichou. Sie wusste nicht wieso, aber diese Tatsache erwärmte ihr Herz. Einen Moment noch genoss sie das Gefühl, dann wand sie sich wieder an Renji, ihren guten Freund, der die ganze Zeit neben ihr gewacht hatte. Auch wenn es sinnlos war, so fand sie es wahnsinnig lieb von ihm. "Danke, dass du hier warst. Ich hoffe, ich hab dir nicht zu viele Sorgen bereitet. Wie lange war ich eigentlich ohnmächtig?" Ihre Worte ließen Renji grinsen. "Kein Problem. Solange es dir gut geht. Na ja ... einen ganzen Tag." "Oh ..." Dann hatte er die ganze Nacht über sie gewacht? Kein Wunder, dass er so nervös war. Vielleicht sollte sie etwas langsamer tun, mit den Kämpfen. Aber ... was würde Kenpachi dazu sagen? Diese Kämpfe sein zu lassen, war das Letzte, was sie eigentlich tun wollte, aber ... "...ko ... Teiko!" Verwirrt blinzelte sie Renji an. "Wie bitte?" Sie war einen kurzen Moment in Gedanken versunken gewesen. Sie spürte die schwarzen Augen ihres besten Freundes auf sich gerichtet. Lachend entschuldigte sie sich. Es kam zurzeit öfters vor, dass sie nicht zuhörte, wenn er sprach. Und wie jedes Mal, sah Renji darüber hinweg und grinste sie an. "Ja. Und ich dachte immer, dass Konzentration eine deiner Stärken sei." "Hey!" Beide mussten lachen. Auch wenn Teikos Körper noch weh tat, so war ihre Seele gelöst. Zuhause wartete bereits Teikos Bruder auf sie. Byakuya sah sie mit seinen kalten Augen an. Sie wusste, dass er wütend war. Eigentlich hatte er ihr verboten, dass sie noch einmal gegen Kenpachi kämpfen sollte. Denn jedes Mal endete es damit, dass sie bei der vierten Einheit landete. Ohnmächtig. Und Byakuya machte sich große Sorgen. Leider konnte Teiko es nicht zulassen, dass er ihr das verbot. Denn sie liebte diese Kämpfe. Sie wollte nicht, dass man ihr das nahm. Nicht ... wenn es um den Kampf gegen ihren Taichou ging. Sie hatte sich des Öfteren mit ihrem Bruder darüber gestritten. Zu guter letzt hatte sie gewonnen. Es lag nicht an ihrer Dickköpfigkeit. Selbst dagegen könnte Byakuya ankommen. Er mochte sie einfach zu sehr, als dass er etwas hätte dagegen tun können. "Schau nicht so grimmig, Nii-chan. Das steht dir nicht." Sie lächelte ihn liebevoll an. "Ich geh in mein Zimmer." Schon eilte sie an ihm vorbei. In der letzten Zeit mied sie ihn nach den Kämpfen. Sonst würde es wieder auf dasselbe Thema hinauslaufen. Und sie wollte sich nicht wieder erklären. Es war dumm, dass sie immer gegen Zaraki Kenpachi antrat. Das wusste sie auch. Aber leider half ihr das wissen nicht, um damit aufzuhören. Dafür mochte sie es zu sehr. Als sie in ihrem Zimmer ankam, setzte sie sich an das geöffnete Fenster. Heute war sie nicht mehr in der Stimmung, um großartig zu Trainieren. Aber morgen Früh würde sie sich sofort wieder daran machen und ihr Bestes geben. Um Kenpachi eine würdige Gegnerin zu werden! Lächelnd blickte sie in den strahlenden Himmel. Ein leiser Seufzer kam ihr über die Lippen. Der Klang des surrenden Schwertes und das leise Klingeln der Glöckchen waren wie ein immer währendes Geräusch, das sie begleitete. Sie konnte es nicht vergessen. Teiko betrat den Platz, der zum Haus der 11. Einheit gehörte. Er war groß und weitläufig. Hier fochten auch Kenpachi und sie immer ihre Kämpfe aus. Aber heute war keiner dieser Tage. "Ikkaku!" Sie winkte dem Mann mit der Glatze zu. Er wand sich ihr zu und auch Yumichka, der Schönling dieser Einheit, wand sich zu ihr um. "Hi, Yumichka." Sie lächelte Beiden fröhlich zu. Sie verstand sich mit den Beiden sehr gut. Schon Anfangs, als sie zur Einheit gekommen war, hatten die Beiden sie eher interessiert gemustert. Anders, als die anderen Männer, die sie zuerst ausgelacht hatten. Bis auf Yachiru, der Fuku von Kenpachi, war sie die einzige Frau in dieser Einheit. Und viele waren Anfangs der Meinung, dass sie viel zu schwach sei und nur durch Beziehungen in diese Division gekommen war. Ikkaku und Yumichka dachten anders darüber. Sie wussten, dass Kenpachi nur starke Personen hier aufnahm - natürlich wussten die Anderen das auch, aber Ikkaku und Yumichka hätten nicht einmal die Vermutung gehegt, dass Kenpachi jemanden aus einem anderen Grund aufnehmen würde. Daher waren sie eher interessiert an Teiko. An ihren Kampfkünsten. Und so hatten sie sich anfangs viele Kämpfe geliefert. "Was meint ihr, um was geht es in der heutigen Sitzung? Byakuya hat sich nicht dazu äußern wollen ...", erklärte Teiko. Kenpachi war heute nicht vor Ort, da eine Sitzung der 13 Taichous einberufen wurde. Oder ... besser gesagt, der zehn Taichous. Aizen, Tousen und Gin hatten Soul Society verraten! Jedes Mal, wenn Teiko daran dachte, machte es sie rasend. Gewiss musste es darum gehen! Ganz sicher! "So viel ich weiß, geht's um Aizen. Denk ich mal ...", meinte Ikkaku nachdenklich. "Genaues erfahren wir bestimmt, wenn Zaraki zurück ist", erklärte Yumichka. Leider wussten beide auch nicht mehr, als Teiko. Sie seufzte. Schrak dann aber auf, als sie spürte, wie sich etwas gegen sie warf und sich um ihre Taille klammerte. Ein süßes Lachen erschallte. "Ko-chan! Ko-chan! Lass uns was spielen!" Teiko lachte. "Yachiru!" Plötzlich wurde sie los gelassen und vor ihr sprang ein kleines, rosahaariges Mädchen auf und ab. "Komm!! Ken-chan ist nicht da und mir ist langweilig. Lass uns spielen, Ko-chan! Komm!" Yachiru ergriff Teikos Hand und zog daran. "Ihr müsst mich kurz entschuldigen", lachte Teiko und ließ sich von Yachiru mitziehen. Das kleine Mädchen war Kenpachis Fuku und meistens an seiner Seite zu sehen. Aber wenn er, wie heute zum Beispiel, auf die Versammlung ging, hing sie meist bei Teiko rum. "Und, was spielen wir?", fragte Teiko und grinste breit, als sie Yachiru zusah, wie sie auf und ab sprang und auf eine Wiese zulief. Sie war ein kleines, süßes Mädchen. "Fangen!!" Teiko war sich nicht zu schade dazu, Yachiru diesen Wunsch zu erfüllen. Sie war es, die anfangen musste und versuchte, Yachiru zu fangen. Sie rannte durch ganz Soul Society, um die Kleine einzuholen, doch erwischte sie sie kein Mal. Yachiru war wahnsinnig schnell. Aber das kleine Mädchen lief extra langsam, damit Teiko sie nicht aus den Augen verlor. Anstatt sich über diese Tatsache zu ärgern, freute sich Teiko nur. Es gab nicht oft Momente, in denen sie sich so frei fühlte. Wie ein kleines Kind zu rennen und zu lachen. Leute, die sie durch die Stadt rennen sahen, würden kaum auf den Gedanken kommen, dass sie eine Adlige war. "Yachiru! Ich hab dich gleich!", rief Teiko lachend. Bis sie auf einmal in eine Person rannte. Vor lauter Eifer, Yachiru einzuholen, hatte sie ganz vergessen, auf die Umgebung zu achten. Es war, als würde sie gegen eine Wand rennen. Hart, aber warm. Sie strauchelte, fiel aber nicht. Sie fing sich gerade noch und verneigte sich dann sofort, während sie sich eilig entschuldigte. Erst der erfreute Schrei von Yachiru, ließ sie aufblicken. "Ken-chaaaaaaaaaaaaaaan!" Sie blinzelte und starrte dann in das Gesicht ihres Taichous, auf dessen Schulter gerade Yachiru gesprungen war. Dass sie sich so eine Blöße gegeben hatte und so unachtsam in eine Person gerannt war, war schon beschämend genug, aber dass es sich dabei auch noch um Kenpachi handelte, ließ ihr Gesicht heiß werden. Sie senkte den Blick und entschuldigte sich erneut. "Es tut mir leid, Zaraki-Taichou. Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen." Er entgegnete nichts auf ihre Worte, sondern fragte seinerseits: "Was macht ihr hier?" "Wir wollten dich besuchen kommen, Ken-chan! Wir haben dich vermisst! Bestimmt hat dich die Versammlung gelangweilt." Yachirus Worte ließen Teiko erröten. Vermisst ... Yachiru konnte diese Worte einfach sagen, aber Teiko tat sich damit schwerer. Aber dass Yachiru sie mit einschloss, machte sie nervös. Vorsichtig blickte sie nach oben, und versuchte eine Gemütsregung an Kenpachis Gesicht abzulesen. Aber er sah genauso grimmig aus, wie immer. Vermutlich lag es an der Versammlung. Selbst Teiko wusste, dass Kenpachi derartige Treffen - sowie Büroarbeit - hasste. Um die peinliche Stille zu durchbrechen - genau genommen war nur Teiko aus diesem Grund still - sprach sie ihren Taichou auf die Versammlung an: "Zaraki-Taichou, wie verlief das Treffen?" "Wie immer" Kenpachi sah weiterhin grimmig drein. "Es wurde viel zu viel geredet." Und viel zu wenig gekämpft, ergänzte Teiko seine Worte und musste innerlich leicht lächeln. "Ja. das tun sie gerne. Können Sie mir sagen, wie wir weiter vorgehen sollen? Wegen Aizen und den Arrancar?" Kenpachis Blick wand sich Teiko zu. Seine schwarzen Augen waren unverwandt auf sie gerichtet. Ein warmer Schauer überkam sie, doch sie unterdrückte die Gefühle und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. "Das ist mir gleich, solange ich gegen jemanden kämpfen kann." Plötzlich wand er ihr seinen Rücken zu, auf dem noch immer Yachiru saß. Er hatte ihr nichts mehr zu sagen. Teiko wurde traurig. Kämpfe ... für mehr war sie nicht gut. Aber wenn sie ihn schlagen würde, wenn sie ihm ebenbürtig war .... vielleicht .... Sie seufzte und starrte auf den breiten Rücken ihres Taichous. Es war hoffnungslos und doch konnte sie die Hoffnung nicht aufgeben. "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Taichou!", rief sie ihm hinterher und rannte dann in die entgegengesetzte Richtung. Egal wohin, Hauptsache weg von hier. Am Abend desselben Tages, fand sich Teiko in Matsumotos Räumen wieder. Matsumoto war eine rotblonde, üppige Schönheit und Fukutaichou der zehnten Einheit. Als Teiko in der 11. Einheit aufgenommen worden war, wurde viel über sie gemunkelt. Nicht nur, weil sie seit vielen Jahren die erste Frau war, die nach der Prüfung in diese Einheit wechselte, sondern auch, weil sie darüber hinaus auch noch eine Adelige war – sie selbst gab nichts auf diesen Status. Die Neuigkeiten erreichten auch Matsumoto, welche daraufhin Teiko sofort sehen wollte. So hatten sie sich kennen gelernt. Schon damals hatten sie sich gut verstanden und sind mittlerweile sehr gute Freunde geworden. Selbst den Drang zur Besäufnis, hatte Teiko an ihr lieb gewonnen. "Komm! Hier nimm einen Schluck! Spiel nicht die Spaßbremse!" Matsumoto war schon leicht angeschwippst und locker. Sie saß neben Teiko auf der Couch und hielt ihr eine Schale mit Sake hin. Im selben Raum befanden sich Ikkaku, Hisagi und Kira, die ebenfalls für heute von Matsumoto hier eingeladen wurde. Heute Mittag waren Teiko und Matsumoto sich zufällig auf der Straße begegnet, als Teiko auf dem Weg zu der Wiese war, auf der sie oft trainierte. Natürlich hatten sie ein Gespräch angefangen und dabei war Matsumoto aufgefallen, dass Teiko irgendwas auf dem Herzen hatte. "Teiko-chan! Was hast du denn? Ich weiß, was dir helfen wird! Dein Liebeskummer wird bei einem Gläschen Sake schnell vergessen sein!", waren Matsumotos Worte gewesen. Teiko wurde noch nicht einmal eine kleine Chance gelassen, um etwas darauf zu erwidern. Weder, dass es kein Liebeskummer war, noch dass sie sich nicht betrinken wollte. Nein. Matsumoto hatte sofort losgeträllert: "Ich werde die Jungs fragen, ob sie auch kommen wollen! Das wird eine lustige Party. Also. Heute Abend bei mir!" Und schon war die blonde Frau losgezogen und hatte eine verdutzte Teiko zurück gelassen. Natürlich konnte Teiko nicht einfach fern bleiben. Sie wollte Matsumoto nicht im Stich lassen, auch wenn sie wusste, dass Matsumoto wahrscheinlich nur einen Grund brauchte, um Sake zu trinken. Aber gewiss machte sie sich auch etwas Sorgen. Und es war auch gut, sich mit ihr und den Anderen zu treffen. Dann konnte sie etwas ausspannen und den restlichen Abend einfach nur genießen. "Komm schon! Tu es für mich!", bat Matsumoto und zog eine Schnute. "Hopp! Hopp!", riefen Ikkaku und Hisagi, die beide bereits zu sehr über den Durst getrunken hatten. Kira lag bereits auf dem Boden und schlief tief und fest. Aber bestimmt nicht mehr lange. So, wie Teiko ihre gute Freundin kannte, würde diese den jungen Mann bald wieder aufschrecken, damit die Party weiterging. Teiko nahm die Schale entgegen und seufzte leise. Na ja. Ein Schluck würde nicht schaden. Matsumoto zu liebe. Matsumoto zum Trotz, blieben es bei Teiko nur vier Schalen. Obwohl sie gerne für den restlichen Tag einfach nur den Kopf ausgeschalten hätte, so konnte sie nicht. Es fühlte sich falsch an. Dankbar für den schönen Abend, verabschiedete sie sich bei Matsumoto. "Ach komm. Du kannst doch hier übernachten. Das machen die anderen auch. Um die Uhrzeit ist das doch zu gefährlich." Tatsächlich schliefen die anderen drei bereits tief und fest - von der Gewalt des Alkohols übermannt. Teiko lächelte dankbar. "Nein. Dass passt schon. Wenn ich nicht bald nach Hause komm, macht sich noch mein Bruder sorgen. Mir passiert schon nichts." Sie lachte. Aber Matsumoto zog weiterhin eine Schnute und meinte: "Och nö. Dein Bruder soll sich nicht so haben. Du bist kein kleines Mädchen mehr und ich würde mich so freuen." "Tut mir leid." Matsumoto schien es einzusehen und seufzte auf Teikos Entschuldigung hin. Dann verabschiedeten sie sich und Teiko machte sich auf den Weg durch die dunklen, leeren Straßen. Sie merkte, dass sich ihr Kopf ein bisschen seltsam anfühlte. Sie trank eigentlich nie Sake. Daher war es nicht verwunderlich, dass sich ihre Gedanken vernebelten. Sie hätte es wirklich nur bei einem Schluck belassen sollen. Benebelte Gedanken waren nicht vom Vorteil. Zumindest würde kein schwerer Kampf anstehen, sondern nur der Nachhauseweg. Aber manchmal schien der Nachhauseweg schwerer zu sein, als manche starke Gegner. Sie spürte ihn, bevor sie ihn sah. Sein Reijatsu veranlasste sie, stehen zu bleiben. Ihr Blick glitt durch die Nacht und blieb an ihm haften. Er war nicht erstaunt, sie zu sehen. Ganz so, als hätte er sie gesucht. So, wie sie ihn ständig suchte. Ein Grinsen huschte über seine Lippen. "Ich habe Lust bekommen, gegen dich zu kämpfen." Seine Worte waren wie Balsam, glichen gleichzeitig aber auch Peitschenhieben. Teiko konnte nicht anders, als sich ihm ganz zuzuwenden. "Um diese Uhrzeit, Zaraki-Taichou?" Ihre Sinne waren noch immer benebelt. Sie wusste nicht, ob sie gut kämpfen konnte, aber den Kampf verschieben, wollte sie auch nicht. Sie wollte ihn und auch sich selbst nicht enttäuschen. Ihre Hand griff nach ihrem Zanpakuto. Schon stand er vor ihr. Die Schwertklinge surrte durch die Luft. Sie parierte und sprang einige Meter nach hinten. Ging selbst zum Angriff über. Wieder trafen sich die Klingen. Sie schlugen und parierten. Das Metall klirrte. Ihre Kleidung flatterte. Aber der Kampf war nicht, wie die anderen. Ihr fehlte die nötige Konzentration. Der Alkohol zeigte keine Gnade. Mischte sich ein. Vernebelte ihr die Sinne. Der erste Schlag, der traf. Die Klinge schnitt in ihre Schulter. Der zweite Schlag. Der dritte. Dieser Kampf war kürzer, als die anderen. Es lag an Teiko. Sie bemerkte ihren Fehler. Und auch Kenpachi schien ihn zu bemerken. Plötzlich hielt er inne. Stand direkt vor ihr und sah auf sie hinab. Sein Auge war schwarz, wie die Dunkelheit. War das Wut, die sich in seinem Auge spiegelte? Nein ... aber Teiko wusste diesen Ausdruck nicht zu erkennen. "Pah. Wie enttäuschend." Kenpachi steckte sein Schwert zurück, obwohl Teiko noch ihr eigenes in der Hand hielt. Womöglich wusste er, dass sie nicht im Stande dazu war, einen richtigen Kampf auszutragen. Der Sake ... hatte sie schwächer gemacht. Nicht nur ihren Körper hatte er verwirrt und vernebelt. Auch ihr Herz hatte er angegriffen. Tränen schimmerten in Ihren Augen. Sie sah, wie Kenpachi um die Ecke ging und verschwand. Eine Träne löste sich und rann ihr über das Gesicht. Ihr Zanpakuto fiel zu Boden. "Nein ..." Sie hätte am liebsten geschrieen und die Wut über sich selbst herausgelassen, doch sie konnte nicht. Wie gelähmt stand sie dort. Ihre Hände zitterten, während sie weiterhin auf den leeren Fleck blickte, an den Kenpachi verschwunden war. Sie war wütend. Auf sich. Sie hatte halbherzig gekämpft. Jeder Schlag, hatte ihr Herz mehr zugesetzt. Sie war schwach. Nicht würdig, gegen Kenpachi antreten zu dürfen ... Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Ikkaku gähnte laut und legte sich auf den Boden. Die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Was für ein schöner Morgen. Die Sonne war bereits auf und es waren nur wenige Wolken am Himmel zu sehen. Zumindest war der Morgen schön, bis eine wütende Stimme ertönte. „Was wird das hier?!!“ Die Hände zu Fäusten geballt und in die Hüfte gestemmt, stand sie dort inmitten des Raumes und funkelte ihn wütend an. „Hier wird nicht gefaulenzt!“ „Ts. Ich wohne hier! Verschwinde“, entgegnete er und blieb weiterhin ungerührt liegen. Die türkisenen Augen der jungen Frau verengten sich zu Schlitze, als sie Ikkakus Antwort hörte. Es war nicht zu übersehen, dass sie nicht damit zu frieden war. „Ich bin gerade dabei, aufzuräumen. Du solltest dankbar sein, dass ich mich auch um dein Zimmer kümmere! Und jetzt verzieh dich hier. Geh spazieren, kämpfen oder leg dich irgendwo draußen hin. Aber verlasse dieses Zimmer sofort!“ Um ihren Standpunkt zu verdeutlichen griff sie nach ihrem Zanpakuto und zog das Schwert ein Stück heraus. Der Stahl blitzte hervor. Anstatt zu verschwinden, griff Ikkaku nach seinem Katana. „Willst du dich mit mir anlegen, Mizusu?“ „Nach was sieht es denn aus?“ Schon hatten beide ihre Zanpakuto gezogen und griffen an. Das Chaos brach in dem kleine Zimmer aus. Sie nahmen sich keine Zeit, den Raum zu verlassen, und so wurde die gesamte Einrichtung, sowie die Wände, in Mittleidenschaft gezogen. Auch der Tisch blieb nicht verschont. Als Ikkaku Mizusu direkt angriff, nahm sie ihn als Schutzschild und wich dann zur Seite aus. Die beiden Tischhälften krachten neben der Tür, die zum Flur führte, an die Wand, im selben Moment ging diese auf. Etwas erstaunt stand dort Yumichka und blickte mit hochgezogenen Augenbrauen in das verwüstete Zimmer. „Was ist denn hier schon wieder los?“ Als Ikkaku die Stimme vernahm, stoppte er den Kampf und sah seinen Kollegen an. Er grinste breit. Nach einem kurzen Morgengruß, erklärte Yumichka, dass er hier sei, um ihn abzuholen. Sie gingen fast jeden Tag gemeinsam zur elften Einheit. Und nachdem Ikkaku einen kurzen Kampf zum wach werden mit Mizusu hinter sich hatte, war er in der richtigen Laune für einen richtig starken Gegner. Doch bevor er problemlos das Haus verlassen konnte, hörte er Mizusus vor Wut bebender Stimme. „Schön, dass du ihn abholen kommst, Yumichka.“ Es war, als würde sich ein Schatten über die beiden Männer legen. Gleich einer Todesdrohung. Mizusus Reiatsu peitschte auf. Fegte durch das Zimmer und verwüstete es nur noch mehr. „Und jetzt … verlasst … dieses Haus! BLITZE AUF RAKURAI!“ Sie schlug mit ihrem Zanpakuto aus und Blitze zuckten durch den Raum. Bevor sie von einen diesen getroffen wurden, hatten Ikkaku und Yumichka das Haus bereits verlassen. „Deine Schwester kann sehr beängstigend sein“, meinte Yumichka und atmete tief durch. Ikkaku stimmte ihm innerlich zu. Mizusu, seine kleine Schwester, rastete viel zu schnell aus. Normalerweise stellte er sich ihr und sie kämpften, bis einer von ihnen nicht mehr konnte, aber heute hatte er keine Zeit dafür. Er wollte einen anderen, stärkeren Gegner suchen. Sobald er wieder Zuhause war, hatte sie sich sowieso wieder beruhigt. „Oh … was ist denn hier los?“ Yumichka brach das Schweigen. Ikkaku wohnte nicht weit von der elften Einheit entfernt, und so waren sie in wenigen Minuten vor Ort. Gegenüber dem Tor, welches zum Hof führte, lag eine Person in sich zusammengesunken an der Wand. Den Rissen in der Mauer zu urteilen, war er dagegen geschleudert worden. Sie horchten auf, als sie die Schreie und Rufe vernahmen. Irgendetwas schien in der elften Einheit los zu sein. Sofort rannten Ikkaku und Yumichka los, die Hand bereits auf den Griff ihre Zanpakuto gelegt. Direkt vor dem Eingang angekommen, hörte Ikkaku einen erneuten Aufschrei. Er wollte soeben in den Hof eintreten, als ein Shinigami an ihm vorbeiflog und unsanft auf dem Boden landete. Ein weiter, tiefer Schnitt verlief über seinen Oberkörper. Sein Blut floss unaufhaltsam weiter. „Verdammt!“, knurrte Ikkaku, und wollte soeben sein Schwert ziehen, während er sich dem Hauptsitz seiner Einheit zuwendete. Doch er zog es nicht. Und er spürte, wie auch Yumichka neben ihm irritiert innehielt. Inmitten des weitläufigen Platzes standen viele Männer versammelt. Allesamt hatten sie ihre Zanpakuto gezogen, bereit zum Kampf. Doch man merkte ihnen die Nervosität an. Auf dem Boden lagen bereits einige verletzte Shinigami, die den Kampf verloren hatten. Und alle diese Männer hatten nur einen Gegner. Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck stand er zwischen ihnen. An seinem kräftigen Körper war keine einzige Wunde zu erkennen, was im starken Gegensatz zu den vielen verwundeten Untergebenen stand. In seiner rechten Hand hielt er sein Zanpakuto, an dessen abgenutzter Klinge das Blut der Gegner klebte. Seine Übermacht war nicht zu leugnen. Er strahlte rohe Kraft aus und keiner der umstehenden Shinigami hatte eine Chance dagegen. Es war fast schon purer Selbstmord, dennoch gegen ihn anzutreten. Eine aus der Menge löste sich und rannte mit einem lauten Schrei auf seinen Taichou los. Das Zanpakuto hoch erhoben und zum Schlag bereit. Doch als die Klinge auf die Haut traf, war es als versuche man, Titan zu zerteilen. Wie bei den Angriffen zuvor, war nicht einmal ein Hauch eines Kratzers zu sehen. Und noch bevor der Shinigami reagieren konnte, holte Kenpachi mit seinem Schwert aus. Er kümmerte sich nicht um das Blut, das auf ihn spritzte. Er ignorierte den Mann, der vor ihm zu Boden sank. Sein schwarzes Auge suchte bereits nach dem nächsten Gegner. Der Blick war kalt und hart. Die Untergebenen schreckten zurück. Diese gewaltige Kraft faszinierte Ikkaku jedes Mal, doch es irritierte Ikkaku auch. Er fragte sich, wieso Kenpachi sich mit diesen schwachen Kämpfern abgab. Normalerweise suchte sein Taichou sich nur starke Gegner. Je stärker, desto besser. Kleine Fische, die ihm noch nicht einmal eine Wunde zufügen konnten, waren es nicht wert, gegen ihn zu kämpfen. Und wenn er dann jemand Starken gefunden hatte, genoss er den Kampf, egal wie aussichtslos er führ ihn gewesen wäre. Aber heute war es anders. Kenpachi trat gegen seine Untergebenen an, die selbst zusammen überhaupt keine Chance gegen ihn gehabt hätten. Er hatte definitiv keinen Spaß daran. Irgendetwas beschäftigte ihn anscheinend. Und es war in darüber hinaus egal, gegen wen er kämpfte, Hauptsache es kam zu einem Kampf. „Ich werde die vierte Division benachrichtigen“, meinte Yumichka dann, nachdem er genug gesehen hatte. Natürlich, er wollte auch nicht einen Kampf von Kenpachi verpassen, doch das hier war kein Kampf. Das war viel mehr ein Abschlachten. Ikkaku nickte und wollte sich wieder dem Kampfgeschehen zuwenden, als er Teiko sah. Yumichka, der ihr auf dem Weg begegnete, schien ihr zu erzählen, was gerade passierte. Sofort rannte sie zu Ikkaku, während Yumichka verschwand, um die vierte Einheit aufzusuchen. Wäre Teiko nicht in diesen Moment erschienen, hätte Ikkaku sich aufgemacht, gegen Kenpachi zu kämpfen. Um dem ein Ende zu setzten, musste sich ein starker Gegner dem Taichou stellen. Ikkaku hatte nichts gegen einen Kampf mit diesem Mann. Doch er hatte oft genug zugesehen, wenn Teiko gegen Kenpachi angetreten war. So wusste er auch, dass sie diejenige war, die ihn davon abbringen konnte. Ihre Kämpfe waren interessant und obwohl Kenpachi jedesmal gegen Teiko gewann, trat er immer wieder gegen sie an. Es war nicht zu übersehen, dass es ihm Spaß machte. Vor allem, da sie sich jedes Mal etwas steigerte. Wer war also besser hierfür geeignet, als sie? Als sie einen Blick auf das Geschehen geworfen hatte, wollte Ikkaku sie ansprechen. Denn seltsamerweise blieb sie neben ihm stehen, anstatt Kenpachi als würdige Gegnerin entgegen zu treten. Doch als er sie ansah, brachte er es nicht zustande, sie darauf anzusprechen. Ihre dunkelgrünen Augen blickten Kenpachi geradewegs an und in ihnen lag eine Verzweiflung und Traurigkeit, die er noch nie an ihr gesehen hatte. Ikkaku wusste nicht, was sie beschäftigte, aber es war nicht zu übersehen, dass irgendetwas zwischen ihr und Kenpachi vorgefallen war. Etwas, dass sie daran hinderte, mit ihm einen Kampf zu suchen. „Schwächlinge! Gibt es hier denn keine starken Gegner?“ Kenpachis tiefe Stimme riss Ikkaku aus seinen Überlegungen. Er sah, wie Kenpachis schwarzes Auge nach weiteren Gegnern suchte. Die Untergebenen, die noch nicht gegen ihn gekämpft hatten, wichen einige Schritte zurück. Wenn sich jetzt kein starker Shinigami ihm stellte, würde das Gemetzel weitergehen. Doch Ikkaku konnte nicht vortreten. Nicht, nachdem er Teikos Blick gesehen hatte. Er sah sie von der Seite an und merkte, wie sie nervös den Blick senkte und auf ihre Lippe biss. Für Ikkaku wirkte es, wie eine unentschlossene Geste. Fast so, als wollte sie kämpfen, doch irgendetwas hinderte sie daran. Eigentlich mischte Ikkaku sich nicht in fremde Angelegenheiten ein, doch in diesem Fall konnte er nicht mehr zusehen. Was auch immer vorgefallen sein sollte, so schlimm konnte es nicht gewesen sein. Und er sah ihr an, dass sie eigentlich hierher gekommen war, um gegen Kenpachi anzutreten. Einen anderen Grund gab es für Ikkaku nicht. Er legte seine Hand auf ihren Rücken und schubste sie nach vorne in den Hof. Sie blickte erschrocken auf, schwankte kurz, fing sich aber schnell wieder. Und schon war sie mitten im Geschehen. Sobald Teiko den Hof betrat, richtete sich Kenpachis Blick unverwandt auf sie. Seine Augen waren dunkel und düster. Seine Mimik blieb hart wie Stein. Kein Lachen, nicht einmal ein Grinsen, verkündete die Kampfeslust, wie es sonst immer der Fall war. Teiko schluckte. Sie wurde nervös. Konnte aber nicht anders, als den kalten Blick zu begegnen. Die Tatsache, dass jeder sie beobachtete, dass einige ihrer Kollegen sie fast schon hoffnungsvoll ansahen, ignorierte sie. Es war ihr auch gleich, wer sie von ihrem Platz hierher befördert hatte. Es zählten nur noch Kenpachi und sie. Sie sollte glücklich sein, dass jemand sie aus ihrem Zögern gerissen hatte. Diese Tatsache musste sie nutzen und ihre Unentschlossenheit runterschlucken. Weiteres Zaudern würde ihr noch mehr Missachtung einbringen. Und das wollte sie nicht. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete tief durch. Sie musste alles geben. Es durfte ihr nicht wieder ein Fehler passieren. Konzentriere dich. Während sie die Augen öffnete, griff sie nach ihrem Zanpakuto und sprang auf Kenpachi zu. Der Stahl surrte aus der Scheide. Ein Klirren ertönte, als ihre Klinge auf die ihres Taichous traf. Er blockte. Griff gleich darauf an. Teiko wich aus, attackierte ihn von der Seite. Ihr Zanpakuto schnitt durch das Fleisch und Blut quoll aus der Wunde. Doch Kenpachi hatte sich nur angreifen lassen, um selbst einen Schlag zu erzielen. Sie spürte, wie die Schwertspitze ihre Schulter berührte, sie streifte, ihre Haut durchbrach. Gerade noch rechtzeitig sprang sie zur Seite, um keine schwere Verletzung davon zu tragen. Bevor sie sich versah, stand er wieder vor ihr. Schlug auf sie ein. Sie blockte die Angriffe, wartete auf eine günstige Gelegenheit, um einige Meter nach hinten zu springen und ihn dann ihrerseits anzugreifen. Anstatt abzuwehren, holte Kenpachi mit seinem eigenen Zanpakuto aus und Teiko musste rechts zur Seite ausweichen, um dem Schlag zu entkommen. Doch wieder schlug er zu und sie schaffte es nicht mehr, während ihres Sprungs zu blocken. Die Klinge zog einen Schnitt von oben hinab ihren Magen entlang. Von der Wucht des Schlages getroffen, schleuderte Teiko nach hinten und direkt in die Mauer. Schmerzen durchzuckten sie. Wie ein Feuer breitete es sich in ihr aus. Hätte er sie richtig erwischt, hätte er sie umbringen können. Sie musste sich besser konzentrieren, damit er nicht noch eine derartige Möglichkeit bekam. Ein leises Klingeln, gleich einer Todesbotschaft, riss sie aus diesem Gedanken. Schnell erkannte sie die Lage und erhob ihr Schwert, um den Angriff abzuwehren. Die Mauer brach unter dem Druck ein und Teiko wurde weitergeschleudert. Sie schreite vor Schmerz auf, als sie an die nächsten Mauer krachte. Sie glaubte, zu spüren, wie einige Knochen brachen. Sie krümmte sich keuchend, doch sie musste es herunterschlucken, denn Kenpachi stand bereits direkt vor ihr. Er hob erneut sein Zanpakuto. Gerade noch rechtzeitig rollte Teiko sich zur Seite, sodass die Klinge sich in den harten Boden bohrte. Dann stand Teiko so schnell es ihr vermochte auf. Sie hielt sich mit einer Hand dabei den Magen. Das Blut rann über ihre Finger und tropfte zu Boden. Sie musste husten. Der Schnitt war tiefer, als gedacht. Schnaufend sah sie zu Kenpachi auf. In dieser miesen Laune, die sich immer noch nicht gebessert zu haben schien, war Kenpachi noch unberechenbarer. Seine Zerstörungswut bekam Teiko am ganzen Leib zu spüren. Doch sie würde nicht aufgeben. Selbst wenn ihr ganzes Blut den Boden teerte. Sie würde kämpfen. Bevor ihr Taichou den nächsten Schritt machen konnte, stand sie bereits vor ihm und ihre Klinge zog sich über die breite Brust, schnitt durch die Haut und das Fleisch. Sofort wich sie zurück, da sie seinen Angriff kommen sah. Einige Meter von ihm entfernt, blieb sie kurz auf dem Weg stehen, spürte wie sie leicht schwankte und der Schmerz erneut wie ein Feuer angeschürt wurde. Sie keuchte auf, bis die Zähne fest zusammen und versuchte das stechende und brennende Gefühl zu vergessen. Dann sprang sie auf Kenpachi zu. Auch er erhob sein Zanpakuto und die Klingen trafen sich klirrend. Sie legte beide Hände auf den Griff und versuchte gegen die Stärke ihres Gegners anzukommen. Dabei blickte sie in das Gesicht ihres Taichous. Und da sah sie es. Erleichterung durchfuhr sie. Das Grinsen, das sie den ganzen Kampf über vermisst hatte, lag nun auf seinen Lippen. Dieser Kampf schien ihm wieder Spaß zu machen. Sie hatte sich bewiesen. Sein eigenes Grinsen lockte ein Lächeln auf ihre Lippen. Für ihren bereits geschwächten Körper war es kaum möglich mit bloßer Kraft aus diesem Kräftemessen herauszukommen. Sie hatte kaum Wunden einstecken müssen, aber die Wunde an ihrem Magen blutete weiterhin stark. Der tiefe Schnitt und die gebrochenen Knochen schmerzen bei jeder Bewegungen mehr. Sie spürte, wie der Blutverlust an ihren Kräften nagte und ihre Beine und Arme schwerer werden ließ. Teikos Zanpakuto drängte sich ihr zitternd immer näher. Sie ließ ihr Reiatsu frei und nutzte den kurzen Moment, den sie durch den Kraftdruck erhielt, um zurück zu treten. Sodass Kenpachis Schwert sie nicht erwischte. Bevor sie ihm dann einen Schnitt in die Schulter verpasste. Doch ihr Taichou ließ sich davon nicht beeindrucken. Trotz seiner Verletzungen griff er sie ohne zu zögern an. Gerade noch schnell genug blockte Teiko ab. Sie keuchte auf und wurde von der Wucht des Schlages nach hinten gedrängt. Wieder und wieder attackierte er sie und die Klingen prallten aufeinander. Schnaufend gab Teiko sich die größte Mühe zu blocken. Doch mit jedem Hieb spürte sie, wie ihr Schwert weiter nachgab. Es war fast unmöglich zu entkommen. Die brennenden Schmerzen. Die schwindende Kraft. Sie spürte, wie sie schwächer wurde. Der Schweiß rann ihr über die Stirn. Ihr Atem ging schwer und unregelmäßig. Doch sie konnte sich davon nicht besiegen lassen. Sie würde bis zum Ende kämpfen. Und als sich ihr und Kenpachis Blick trafen, musste sie erneut grinsen. Genau das wollte sie nicht verlieren. Egal, was es sie kosten würde, dafür lohnte es sich zu kämpfen. Teiko wartete den richtigen Moment ab, um dann nach links auszuweichen, während sie den nächsten Angriff blockte. Sobald Kenpachi erneut ausholte, griff sie selbst an, doch dann zuckte sie vor Schmerzen zusammen und hustete. Sie spuckte Blut aus. Anscheinend hatte einer der gebrochenen Knochen ein inneres Organ getroffen. Sie hatte keine Möglichkeit mehr, sich auf den nächsten Angriff gefasst zu machen. Abgelenkt von den Folgen ihrer Verletzungen, spürte sie nur noch, wie die Klinge ihres Gegners ihre Seite erwischte. Unaufhaltsam stürzte sie einige Meter weiter auf den harten Boden. Sie hustete weiterhin und spuckte Blut. Keuchend hielt sie sich die Wunde an ihrem Magen. Verdammt. Sie hatte ihre Grenze erreicht. Ihr Körper würde nicht mehr viel mehr mitmachen können. Schwer atmend starrte sie zu Kenpachi auf, welcher mit erhobenem Zanpakuto erneut auf sie zugerannt kam. Teiko versteifte sich darauf, dass es ihre letzte Möglichkeit war, einen Treffer zu landen. Sie musste alles geben. Schwankend und mit schweren Gliedern zwang sie sich dazu, aufzustehen. Der stechende Schmerz fegte erneut durch sie durch, sie zuckte zusammen, doch ließ es nicht zu, deswegen zu stürzen. Mit beiden Händen ergriff sie den Schaft ihres Zanpakutos. Sie wartete ab, zum Sprung bereit. Für diesen Angriff musste sie ihre letzten Reserven nutzen. Als er vor ihr stand und ausholte, sprang sie in die Lüfte. Sie merkte, wie ihre Wunden dabei weiter aufrissen und stöhnte schmerzvoll auf, doch konzentrierte sie sich nur auf ihren eigenen Angriff. Sie zielte auf Kenpachis Schulter. Während sie mit letzter Kraft ihr Schwert schwang, erhob ihr Taichou seines bereits. Und kurz bevor sie seine Haut berühren hätte können, hielt seine Klinge ihre auf. Nur leicht streifte sie sein Gesicht und … Die Augenklappe, die er über seinem rechten Auge getragen hatte, segelte zu Boden. Es war wie eine Explosion, als Kenpachis Reiatsu hervorbrach. Teikos geschwächter Körper wurde mit voller Wucht nach hinten geschleudert und landete hart gegen einer Wand. Schmerz durchzuckte ihren Körper. Sie schaffte es nicht, sich aufzuraffen. Hatte keine Kraft mehr. Schwer atmend blieb sie liegen, spürte den Schmerz, der bei jedem Atemzug wie eine heiße Glut durch ihren Körper trieb. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie zu Kenpachi. Sein Reiatsu hatte eine Zerstörungswut, wie ein tobender Tornado. Gewaltig und Mächtig. Es reichte bis in den Himmel und umhüllte Kenpachi gleich einer Einladung zum Tod. Es würde niemanden in Seireitei geben, der ihn nicht sehen konnte. Und der ihn nicht spüren konnte. Denn seine Macht war fast schon greifbar. Ein kräftiger Druck, als könne er die Anziehungskraft beherrschen, legte sich auf alle. Diejenigen, die zu schwach waren, wurden wie willenlose Puppen nieder gedrückt. Sie wurden ohnmächtig. Womöglich standen sie sogar an der Schwelle des Todes. Und das alleine durch seine Anwesenheit. Er war jemand, den man fürchten musste. Seine Macht nahm selbst Teiko fast den Atem. Doch sie spürte keine Furcht. Hätte Kenpachi es darauf abgesehen, könnte er alles in seiner Umgebung dem Erdboden gleich machen. Alleine durch sein Reiatsu. Dieser Mann brauchte kein Shikai oder Bankai, wie andere Shinigami. Seine bloße Stärke brachte seine Gegner zum Fall. Er war nicht ohne Grund ein gefürchteter Mann. Und ihr Taichou. Sie sah bewundert zu ihm auf, als sie spürte, wie ihr langsam schwarz vor Augen wurde. Obwohl sie ihm durch den Kampf die letzte Nacht vergessen gemacht hatte, war sie nicht mehr so erleichtert, wie sie es hätte sein könne. Denn erst jetzt wurde ihr bewusst, wie stark ihr Taichou wirklich war. Die ganze Zeit über hatte er nicht einmal mit der Hälfte seiner Kraft gekämpft. Sie … hatte keine Chance gegen ihn. Sie war nur Stück für Stück vorangekommen, während in ihm eine unermessliche Macht steckte. Um nur ansatzweiße in seine Reichweite zu kommen, um ihm einen richtigen Kampf liefern zu können, musste sie vielleicht noch Jahrhunderte trainieren. Es schmerzte, dass erkennen zu müssen, doch sie war ihm noch lange nicht ebenbürtig. Es musste sich etwas ändern. Sonst würde sie ihr Ziel nie erreichen. Mit dem Bild von Kenpachi vor Augen, verlor sie das Bewusstsein. ~~~~~~~~~~~~ Noch einmal ein liebes und großes Dankeschön an meinen Beta-Leser Smoker ^^ Und danke, dass du so viel Geduld mit mir und dem dritten Kapitel hattest XD Ich hoffe euch gefällt das dritte Kapitel ^^ LG Ani_07 Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Als sie aufwachte, spürte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Etwas war anders. Renji war nicht bei ihr. Das war ungewöhnlich, denn bis auf wenige Ausnahmen, wachte er sonst immer über ihren Schlaf. Beschützte sie und sorgte sich. Etwas, dass sie anfangs immer in Verlegenheit gebracht hatte, da sie das nicht für nötig hielt. Doch nach einiger Zeit war sie ihm nur noch dankbar dafür. Dass er heute nicht an ihrer Seite wachte, machte sie einen Moment stutzig. Bereitete ihr Sorge. War ihm etwas passiert? Doch dieser Gedanke verflog sogleich wieder. Sie spürte an seiner Stelle die Anwesenheit einer anderen Person. Und sie erkannte das Reiatsu sofort. Es verwirrte sie nicht. Viel mehr war ihr zum Seufzend zumute. Sie hatte es wohl übertrieben. Sie öffnete ihre dunkelgrünen Augen und fand die Person neben dem geöffneten Fenster stehend. Der sanfte Wind umspielte seine schwarzen Haare und zog leicht an seinem Haori. Teiko musste schmunzeln. Selbst jetzt strahlte er Würde und Stolz aus. Und niemand vermochte die Gedanken hinter seiner kühlen Fassade zu erraten. Niemand außer Teiko. Natürlich. Auch sie wusste nicht alles, was ihr großer Bruder dachte. Doch sie erkannte seine Gefühlsregungen. Und so wusste sie auch, dass er in diesem Moment wütend war. Es war keine große Kunst zu erraten weswegen. Als sie sich aufsetzte, wand er sich zu ihr um. Seine dunklen Augen und seine Aufmerksamkeit waren auf sie gerichtet. Es war eigentlich der Moment gekommen, sich zu entschuldigen, aber wozu? Sie war kein kleines Mädchen mehr, das sich hinter dem Schutz ihres Bruders verstecken musste. Sie konnte ihre Entscheidungen selbst treffen. Und so hatte sie auch entschieden, gegen Kenpachi zu kämpfen. Wieder und wieder. Sie stand dazu. Auch wenn es ihr Leid tat, ihrem Bruder damit Sorge zu bereiten. In ihrem selbstbewussten Blick schien Byakuya alles ablesen zu können, was sie dachte. Er wand sich wieder um und blickte erneut aus dem Fenster. Nach weiteren Minuten der Stille, war er derjenige, der diese durchbrach. „Deine Wunden sind geheilt worden. Du wirst noch etwas schwach sein, aber du kannst die vierte Einheit wieder verlassen. Ich muss mit dir etwas besprechen.“ „Dann sprich, Nii-chan. Aber ich werde auch heute nicht meine Entscheidung zurücknehmen. Egal, was du sagst.“ Byakuya beachtete ihre Worte kaum. Seine Mimik zeigte keine Gefühlsregung. Sie wusste, er war wütend, doch er verbarg es. Ganz, als wäre es ihm gleichgültig. Doch es konnte nicht sein, dass es ihm plötzlich gleichgültig geworden sein konnte. Teiko wurde nervös. Es wäre ihr natürlich recht, wenn er sie endlich ihren Weg gehen ließe und sich nicht mehr zu viele Sorgen machte, doch sie wollte auch nicht, dass er anfing sie zu hassen. Sie liebte ihren Bruder sehr. Konnte aber auch nicht aufhören, ihren eigenen Weg zu gehen. „Mach dich fertig. Wir gehen nach Hause.“ Teiko schreckte aus ihren Gedanken auf. „Wolltest du nicht noch etwas mit mir besprechen?“ Doch sie bekam keine Antwort. Ihr Bruder verließ wortlos das Zimmer. Das ließ ihr etwas Zeit, um nachzudenken. Darüber, was sie tun sollte. „Eine Entschuldigung kommt nicht in Frage!“ Aber andererseits wollte sie nicht, dass ihre Beziehung zu ihrem Bruder deswegen irgendwann einmal Schaden nimmt. Sie konnte nicht immer an sich denken. Musste sich auch über die Gefühle ihres Bruders bewusst werden. „Argh! Es ist zum verzweifeln!“ Schimpfend stand sie auf, richtete das Bett wieder ordentlich her und verließ dann das Zimmer. An der Wand ihr gegenüber stand Byakuya. Kühl und distanziert. Sie war immer stolz auf ihn gewesen und glücklich, ihn als Bruder zu haben. Und das würde sich auch nie ändern. Wortlos folgte sie ihrem Bruder durch Seireitei. Sie war müde. Ihre Wunden waren verheilt, aber ihre Kraft war noch nicht ganz zurückgekommen. Die Wege und Mauern, die sie entlang liefen, waren ihr schon seit langem vertraut. Genauso wie einige der Shinigami, denen sie begegnete. Leute, die man höflich grüßte, aber mit denen man sonst nichts zu tun hatte. Doch mit Byakuya vor sich, war es etwas anderes, diese Orte entlang zu gehen. Sie wurden mit anderen Blicken bedacht, als üblich. Hätte sie nicht so ein mulmiges Gefühl, dann hätte sie darüber geschmunzelt. Das Kuchiki-Anwesen erstreckte sich vor ihnen. Ein großes, weitläufiges Haus und ein schlichter Garten mit einem Teich. Sie war hier aufgewachsen und liebte den Ort. Doch heute war einer der Tage, an denen sie ungern hierher zurückkam. Nicht mit Byakuya. Nicht nach diesem Kampf. Seufzend betrat sie den Eingangsbereich. Zuerst würde sie ihm zuhören. Sie ging über die Holzdielen in die Richtung des Wohnzimmers, als sie merkte, dass ihr Bruder einen anderen Weg einschlug. Er blieb kurz stehen und sein Blick deutete ihr an, ihm ohne Widerrede zu folgen. Widerwillig ging sie einige Meter weiter mit durch die Gänge. Je weiter sie ging, desto eigenartiger kam ihr das alles vor. Doch seinem stillen Befehl wollte sie sich nicht widersetzten. Bis er vor den Treppen stehen blieb, die in die Kellerräumlichkeiten führten. „Nii-chan, was wird das?“ Seit sie die vierte Division verlassen hatten, war es das erste Mal, dass das Schweigen gebrochen wurde. „Wieso willst du im Keller mit mir reden?“ „Ich dulde keinen Widerspruch. Komm.“ Sein Befehlston war ihr in diesem Moment zu wider. Das passte nicht. Was hatte er vor? Sie würde definitiv nicht mit ihm dort hinunter kommen. Irgendetwas sagte ihr, dass sie es bereuen würde. Also stelle sie sich ihm entgegen. „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es jetzt sofort! Ansonsten geh ich jetzt auf mein Zimmer. Du entschuldigst mich!“ Nach einem kurzen Moment, in dem sie beide sich nur ansahen und Teiko Byakuya die Möglichkeit gab, ihr noch etwas zu sagen, beendete sie endgültig das Gespräch und wand sich zum Gehen um. Byakuya schien sie nicht aufhalten zu wollen, als sie den Gang entlang schritt. Bis sie plötzlich spürte, wie er hinter ihr auftauchte. Reflexartig hob sie den Arm und blockte den Angriff mit ihrem Handgelenk. Mit geweiteten Augen sah sie ihren Bruder an. In seinem harten Blick lag Entschlossenheit. Er hatte sie unbewaffnet angegriffen, doch das machte die Sache für Teiko nicht minder schwer. Die Tatsache, dass er sie überhaupt angegriffen hatte, ließ sie schier verzweifeln. Erstaunt und bestürzt zugleich starrte sie ihn an. Der Schock saß tief und hinderte sie daran, seine nächste Attacke frühzeitig zu erkennen. Seine Handkante traf sie an der Schläfe. Nicht hart genug, um sie schwer zu verletzten, doch gezielt gesetzt. Sie spürte, wie ihr die Sinne geraubt wurden und ihr schwarz vor Augen wurde. Byakuya sah, wie seine Schwester die Besinnung verlor. Sogleich fing er ihren fallenden Körper auf und hob sie auf seine Arme. Sie war für ihn leicht wie eine Feder und wirkte so zerbrechlich. Eigentlich hatte er gehofft, sie nicht außer Gefecht setzten zu müssen, doch er kannte Teikos Dickköpfigkeit. Um sie vor weiteren Dummheiten zu bewahren, die sie langsam aber sicher in den Tod führen würden, musste er diese Maßnahme ergreifen. Er trug die Verantwortung für sie. Und da sie alle seine Warnungen nicht ernst genommen hatte, musste er das Spiel eben beenden. Viel zu lange hatte er sie gewähren lassen. Er wurde sich bewusst, dass er strenger mit ihr hätte sein müssen. Ruhig ging er den dunklen Gang entlang. Seine Schritte hallten von den Wänden wieder. Der Keller war stabiler erbaut, als der obere Teil des Hauses. Es war schwer, sich durch die harten Steinmauern zu schlagen. Zumindest ohne geeignete Waffe oder Kampfkraft. Byakuya war sich dessen bewusst und begab sich in eines der spärlich eingerichteten Zimmer. Bis auf ein kleines Fenster, war das Zimmer völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Vorsichtig legte Byakuya Teiko auf die weiße Decke des Bettes. Sie würde nicht lange ohnmächtig bleiben. Nach dem Aufwachen, hätte sie genug Zeit, um über ihre Torheit nachzudenken. Sobald sie dann ihren Fehler eingesehen hatte, würde er sie wieder frei lassen, doch fürs erste, wäre hier der sicherste Ort für sie. Er nahm ihr das Zanpakuto ab und legte es in eine dafür vorgesehene Glasvitrine. Nicht weit von hier befand sich auch eine Art Gefängnis. Die Vitrine war dafür vorgesehen, die Waffen der eingesperrten Shinigami zu verwahren, damit diese damit nicht ausbrechen konnten. Zudem kam, dass in den Räumen des Untergeschoßes – also auch dort, wo sich Teiko befand – ein Bann wirkte, der den Einsatz von Kido immunisierte. Es war fast unmöglich, hier auszubrechen. Also konnte Byakuya sich sicher sein, dass Teiko nicht verschwand. Als ihm gestern die Nachricht ereilte, dass Teiko schon wieder gegen Kenpachi gekämpft hatte und sich bei Unohana befand, mit einer schwerwiegenderen Verletzung als sonst, hatte er es nicht mehr ausgehalten. Jahrelang sah er darüber hinweg. Er war nicht dagegen, dass Teiko sich als Kampfpartner einen starken Taichou suchte. Doch warum musste es ausgerechnet Kenpachi sein? Ein rücksichtsloses Monster, das Teiko immer weiter in den Tod trieb. Anfangs hatte Byakuya noch gehofft, dass er nach dem ersten Kampf damit aufhören würde, denn sie war viel zu schwach, um gegen ihn zu bestehen. Leider hatte er sich in diesem Punkt geirrt. Kenpachi war unberechenbarer als gedacht. Und bis zu Letzt hatte dieser nicht die Lust an diesen Kämpfen verloren. Genauso wie Teiko immer noch so töricht war, gegen ihren Taichou überhaupt anzutreten. Teikos wahren Grund hatte Byakuya bereits herausgefunden. Und er war noch kindischer, als der Wunsch mit Kenpachi zu trainieren. Was hatte dieser Mann nur getan, um seine Schwester so weit zu bringen? Sie hätte gar nicht erst in die elfte Einheit kommen sollen. Dann wäre ihr einiges erspart geblieben. Nachdem er das Zanpakuto ebenfalls weggesperrt hatte, verließ er den Keller wieder über die Treppe nach oben. Er verlor keine Zeit und verließ das Haus. Die Wut, die ihn anfangs gepackt hatte, hatte sich bereits wieder gelegt und seine Ruhe kehrte zurück. Denn für den nächsten Schritt, brauchte er einen klaren Kopf. Er würde Teikos Ehre und die des Kuchiki-Clans wieder herstellen. In etwa einer halben Stunde würden sie sich treffen. Das war Renji klar. Aus diesem Grund versuchte er verzweifelt Teiko zu finden. Als er die Nachricht erhalten hatte, dass sie heute in die reale Welt aufbrechen würden, lag Teiko bereits seit gestern in dem Haupthaus der vierten Einheit. Und Renji war durch Byakuya aus dem Zimmer geschickt worden. Kenpachi hatte es bei dem Kampf etwas zu weit getrieben. Er war durch Kenpachis aufpeitschendes Reiatsu auf sie beide aufmerksam geworden. Die meisten Shinigami hätten diesen Ort gemieden. Denn Kenpachis Stärke war tödlich. Wenn man zu schwach war, sollte man ihn sogar mit Augenklappe meiden. Er war nicht umsonst Taichou geworden, obwohl er weder Bankai noch Shikai besaß. Aber Renji hatte nicht den Drang verspürt, Kenpachis Kraft auszuweichen. Der Grund war Teiko. Obwohl er es nicht sicher wusste, hegte er die Vermutung, dass sie sich dort befinden musste. Und dieser Gedanke bereitete ihm Sorgen. Als er am Hauptgebäude der elften Einheit ankam, war das Reiatsu bereits erloschen und die vierte Einheit Vorort. Auf dem Hof verstreut lagen einige verletzte und bewusstlose Shinigami der elften Einheit. Renji war sich sicher, dass das alles Kenpachis verschulden war. Doch er hatte keine Zeit, ihn zu verurteilen, denn die Sorge um Teiko war größer. Es war ein Glück, dass Unohana ebenfalls mit der Gruppe aufgebrochen war. Denn sie war es, die sich um Teikos Wunden kümmerte. Nicht nur, weil Teiko zur Kuchiki-Familie gehörte, sondern weil sie mit ihrem geschulten Auge bereits die Schwere der Verletzungen erkannt hatte. Renji blieb einige Meter entfernt stehen, während er um Teiko bangte. Sie sah nicht gut aus. Der Schnitt im Magen war tief und sie hatte bereits viel zu viel Blut verloren. Doch da wusste Renji noch nichts von der inneren Verletzung. Wenn er jetzt so nachdachte, so wäre sie wohl kaum unter Unohanas Händen gestorben. Viele Shinigami kämpften bis zum bitteren Ende. Verletzungen waren nichts Ungewohntes. Doch in diesem Moment konnte Renji nicht anders, als verzweifelt daneben zu stehen und zu hoffen. Er war erst erleichtert, als sie in dem Bett in der vierten Einheit lag. Bis sie die Augen öffnete, würde es noch etwas dauern, aber die Hauptsache war, dass ihr nichts fehlte. Kurz darauf wurde er von Kuchiki Byakuya abgelöst. Und seitdem hatte er Teiko nicht mehr gesehen. Er hatte von der vierten Einheit erfahren, dass sie nach Hause gegangen seien. Doch als er vor Ort war, war das Haus leer, bis auf die Bediensteten. Danach hatte er einige der Plätze aufgesucht, an denen Teiko trainierte, genauso wie er bei Matsumoto war, aber alles Fehlanzeige. Ihm fiel nur noch ein Ort ein, an dem sie sein könnte. Auch wenn er nicht glauben konnte, dass sie mit ihrem geschwächten Körper erneut gegen Kenpachi antreten würde. Da es die letzte Möglichkeit für ihn war, machte er sich auf den Weg dorthin. In der Hoffnung, Teiko endlich zu finden und es in der gegebenen Zeit zum Treffpunkt zu schaffen. Er wollte sich eigentlich nur bei ihr verabschieden, aber dieses Unterfangen hatte ihn einiges an Zeit gekostet. Zum Glück musste er ansonsten nichts großartiges mehr tun. Doch als er ankam, war sie nicht wie erwartet da. Der Platz war noch immer so verwüstet, wie gestern nach dem Kampf. Und es war leerer als sonst. Yumichka und Ikkaku standen in der Nähe und unterhielten sich. Und Yachiru sprang über den Hof, über jede einzelne der Risse und schien ihren Spaß zu haben. Renji konnte Kenpachis Reiatsu im Inneren des Hauses spüren, aber er war sich sicher, dass niemand anderes vor Ort war. Vor allem nicht Teiko. Er ging auf die beiden Männer zu, die bei seiner Ankunft aufblickten. Yachiru rannte ebenfalls zu ihnen und sprang ihn an. „Ananas! Komm! Lass uns spielen!“ Sie kicherte vergnügt und wiederholte den Spitznamen mehrere Male. Das nervte Renji wahnsinnig, vor allem ihre Lautstärke störte das Gespräch zwischen Ikkaku, Yumichka und ihm. „Sei endlich still!“, schimpfte er. Doch das machte alles nur noch schlimmer. Yachiru schien es großes Vergnügen zu bereiten, Renji auf die Palme zu bringen. Sie kletterte auf seinen Rücken und zog an seinen langen roten Haaren, während sie weiterhin vor sich hin lachte und plauderte. Daraufhin regte sich Renji nur noch mehr auf. „Sei ruhig!“ „Die Ananas ist wütend!! Hahaha!“ Yachiru gab Renji keine Möglichkeit, sich mit den anderen beiden zu unterhalten. Vielleicht lag es aber auch an seinem reizbaren Wesen. Jedenfalls artete das Ganze aus und Renji begann Yachiru zu jagen. Was dem kleinen Mädchen eine Menge Freude bereitete. So ging das weiter, bis Renji das Reiatsu spürte. Er blickte auf und sah zum Torbogen. Yumichka und Ikkaku wanden sich ebenfalls um. Und die kleine Yachiru schien sich über den Besuch zu freuen. „Ken-chaaaan! Ken-chaaan!“ Sie rannte zum Haus, in dem sich Kenpachi aufhielt, ganz außer sich vor Freude. Was hatte er hier zu suchen? Renji konnte sich vor Verwirrung nicht rühren. Er starrte ihn an, während er mitbekam, dass Kenpachi das Haus verließ. Ein Grinsen lag auf den Lippen des Taichous, als er sich dem anderen entgegenstellte. Renji ahnte Unheil voraus. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es tut mir leid, dass das vierte Kapitel mit einigem an Verspätung rauskommt. Ich hoffe, dass ihr mir verzeiht und mir weiterhin treu bleibt. Ein Dank an euch lieben Leser, dass ihr auf mich gewartet habt ^^“ Ich gebe mein Bestes fürs nächste Kapitel, aber jetzt kommt ein schweres Stück Arbeit auf mich zu … XD LG Eure Ani_07 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)