Was sonst noch alles passiert... von TalaxNile (NilexKyoya:D) ================================================================================ Kapitel 10: Das Hotel --------------------- "Okay, jetzt sind wir alle bereits steinalt, die meisten von uns haben ein glückliches Leben geführt, ein paar Kinder erzeugt, Partys bis zum umfallen gefeiert, geliebt, verlobt, geheiratet, einige haben uns leider schon verlassen und können diese FF nicht mehr bis zum Ende verfolgen..." Nein, stopp, cut, alles aufhören! Wir leben noch und diese FF tut es dank euch ebenfalls. Das letzt Kapitel ist schon länger her, doch was nützt uns das? Jetzt ist es wieder soweit, ein neues Kapitel ist da und damit ein großer Sprung in Richtung Ende (Obwohl diese FF nichteinmal die Hälfte geschafft hat, von Ende darf jetzt noch keine Rede sein!) =) Wenn ich hier weiterrede, sind wir wirklich alle steinalt, bis dass entlich ein Ende nehmen kann, also: Viel Spaß+_+ Das Hotel Kyoya keucht leise auf, als Nile anfängt mit seiner Zunge ein Liebesspiel zu spielen. Muss sein ägyptischer Freund so verdammt gut küssen? Der Blauäugige versucht, seinen Freund etwas von sich zu bekommen, sie können ja schließlich nicht den lieben langen Tag küssend mitten im Gang eines ICE´s liegen bleiben. Außerdem, wie Kyoya feststellt, wird das Paar von jedem begutachtet. Ein paar Jungs aus der Klasse glucksen herum und werfen spöttisches Zeug durch die Luft, was Kyoya jetzt nicht so schlimm findet. Nur die ganzen Mädels, die stöhren ihn gewaltig. Denn Frauen lieben es zu tratschen und seine aus der Klasse ganz besonderes. Okay, wenn es nicht bald die ganze Welt weiß, dann ist da etwas faul. Kyoya packt Nile an den Oberarmen, um ihn von sich zu drücken, doch in diesem Moment fängt dieser erst richtig an, mit seinen Lippen und seiner Zunge den Blauäugigen zu verwöhnen, sodass dieser aufpassen muss, nicht gleich loszustöhnen. Kyoyas Griff wird lockerer, sein Freund hat ihn so unter Kontrolle, dass der Grünhaarige zu nichts mehr im Stande ist. Der Orange-Braunhaarige legt seine Hände an den Oberkörper seines Freundes und Kyoya legt seine Hände auf die von Niles. Er versucht es nocheinmal. Vorsichtig umschließt er mit seinen viel größeren Händen die kleineren, zierlichen seines Freundes und zieht sie bedacht langsam von seinem Oberkörper weg. Dann zählt er in Gedanken bis drei, stubst Niles Zunge zurück in dessen Mundhöhle und drückt seinen Freund nach oben weg. Der ägyptische Junge kommt dadurch aus dem Gleichgewicht, auf Kyoyas Händen kann er sich nicht lange halten, und fällt neben dem liegenden Kyoya auf seinen Hintern. Der Grünhaarige lässt die fremden Hände los und schaut zu seinem Freund, der seine Hände mustert. //Was? War? Das? Gerade?// fragt er sich immer und immer wieder. Wie hat er es nur wagen können, Kyoya einfach so zu küssen? Wie hat er es wagen können, ihn glatt umzureißen und seine Lust rauszulassen? Und das vor allen anderen! Nile könnte sich glatt ohrfeigen für sein Verhalten. Er traut sich gar nicht in die auslachenden Gesichter der anderen zu schauen und... Moment mal, wie alt ist er? 1? 2? 3? Nein, 14! Obwohl er schwächer ist als vor einem halben Jahr, obwohl er völlig am Ende ist, ist das kein Grund zu denken, die anderen könnten IHM etwas antun. Nein, Nile kann sich wehrern. Und wenn das nötig ist, benutzt er alle seine Waffen dafür. Und die sind bekanntlich nicht sehr schmerzlos. Nile lächelt leicht und steht auf. Er weiß, dass alle Blicke auf ihn ruhen, doch das ist ihm entschieden egal. Sollen sie halt gucken. Was ist so toll an zwei Jungs, die sich küssen? "Was?" knurrt er leise, als die Jungs wieder anfangen, spöttisch über die beiden abzulästern. Kyoyas Blick wandert von seinem Freund zu seinen Klassenkameraden hin und her. Die Mädchen machen es ihm nach, die Spannung zwischen Nile und den restlichen Jungs ist zum greifen nah. "Nichts, Schwuchtel!" brüllen die Jungs und halten sich ihre Bäuche vor Lachen. "Wie alt seit ihr? 12?!?" brüllt Nile zurück. Seine grünen Smaragrade funkeln vor Wut, seine Hände hat er zu Füsten geballt und er weiß, wie er mit denen am Besten umgehen kann. Benkei kann davon ein Liedchen trällern. "Hey, willst du dich mit uns anlegen?" schnauzt ihn einer der Jungs an. Er hat bräunliches Haar, eine Kappe liegt auf seinem Kopf mit dem Schirm nach hinten, um seinen Hals hängen unendlich viele goldene, große Ketten, seine Hose bleibt nur knapp über dem Hinter. Sie kann jeden Moment runterfallen und jeder würde die Boxershort des Jungen sehen. //Kauf dir mal einen Gürtel, Doofie// denkt sich der Kleine und wirft seinem Gegner vernichtende Blicke zu. "Glaubst du wirklich, ich lege mich mit jemanden an, der Hip-Hop und so ein Zeug hört? Bitte, ich will mir doch nicht die Hände schmuzig machen." Nile sagt diesen Satz in einer viel höheren Tonlage, er wendet sich demonstrativ ab. "Na warte, dass ging entschieden zu weit!" brüllt der Junge. Er lässt seine Finger knacken, stellt sich in eine angreifende Position, bereit, sich auf den jungen Ägypter zu stürzen. "Na, dass kann ja noch heiter werden." murmelt Kyoya leise. Er rappelt sich nach oben und stellt sich hinter seinen Freund, seine Arme knapp hinter dem Rücken seines Freundes haltend. Delia schüttelt nur ängstlich den Kopf und stellt sich zwischen die Beiden. "Lasst das Streiten, dass ist unsere Abschlussfahrt. Bitte Heinrich." Bittend wendet sie sich zu ihrem Klassenkamerad. "Aus dem Weg, Puppe, ich muss dem Kind Manieren beibringen!" Er stöhst Delia zur Seite. Dadurch kommt die junge Frau aus dem Gleichgewicht und knallt gegen einen Sitz. Heinrich sieht den Jüngeren verachtend an und rotzt direkt vor Niles Füße einen großen, schleimigen Haufen hin. Dadurch tritt Nile einen Schritt nach hinten und befindet sich in Kyoyas Armen wieder, der seine Arme um seinen Körper schlägt und ihn so festhält. "Lass mich los!" raunt Nile, bekommt von Kyoya aber keine Antwort. Stattdessen wird er noch fester an den Körper seines Freundes gedrückt. Der Orange-Braunhaarige kann den regelmäßigen Atem seines Freundes in seinem Nacken spüren, was ihm regelrecht Gänsehaut auf jeden seiner Körperteile entstehen lässt. "Lass die Scheiße, Heinrich. Nile hat dir nichts getan!" knurrt Kyoya bedrohlich. Wenn dieser Typ es auch nur wagen sollte, Nile ein Haar zu krümen, dann wird er böse. Und zwar RICHTIG böse. Das ist dann auch kein Spaß mehr, da hört die Freundschaft, wenn es überhaupt jemals eine gegeben hat, auf. "So Heinrich, dass reicht jetzt aber!" Herr Müller mischt sich unter die Truppe und drückt seinem Schüler ein Ticket in die Hand. "Was soll ich damit. Der Nutte werd ich schon zeigen, wo´s langgeht!" Seine Kumpels brüllen beifallend, alle erhalten dadurch ebenfalls ein Ticket von Herr Müller. Kyoya geht dieser Satz gehörig gegen den Strich. Sie sind nicht das einzige homosexuelle Paar auf dieser Fahrt, Timea und Delia gibt es schließlich auch noch. Der Grünhaarige merkt, dass sein Freund das gleiche denken muss, aber auch er hält ganz brav den Mund geschlossen. "Ey, was sollen wir damit?" fragt Heinrich genervt. Er knüllt das Ticket zusammen und stopft es sich in seine Hosentasche, bereits bereit, seine Koffer zu holen. Doch Herr Müller gibt ihm zu verstehen, was es sich mit diesen Tickets auf sich hat: "Ich bin hier, um mit euch eure allerletze Klassenfahrt, also eure Abschlussfahrt, zu machen. Und damit es für alle zwei unvergessliche Wochen wird, Nile miteingeschlossen, werden alle Störenfriede aussortiert. Ihr alle fahrt mit dem nächsten Zug zurück. Und damit ist dieses Gespräch und diese Fahrt für euch beendet." Heinrich und die anderen stöhnen genervt und enttäuscht auf. "Du miese kleine Ratte, du!" zischt der Braunhaarige zu dem jungen Ägypter, doch da hat er nicht die Rechnung mit seiner Klasse gemacht. Jeder Schüler und jede Schülerin stellt sich bedrohlich vor die kleine Gruppe Hip-Hoper. "Lernt euch Erwachsen zu benehmen. Kein Erwachsener wäre auch nur auf den Gedanken gekommen, auf ein unschuldiges Kind loszugehen." sagt Sue ernst. Alle stimmen ihr zu. Einige drehen sich zu dem homosexuellen Paar um. Sie alle haben den kleinen Ägypter sofort mit in den Kreis der Klassengemeinschaft aufgenommen, als wäre er schon immer ein Teil der Klasse. Und alle haben die Reaktion von Nile auf Heinrichs Gruppe verstanden. Delia und Timea am meisten, sie wissen, wie es sich anfühlt, verachtet zu werden, nur, weil man anders ist. "Geht jetzt!" befiehlt Herr Müller und schickt die sieben Erwachsenen samt Gepäck aus dem ICE raus, auf einen anderen Bahnsteig. "Euer Zug kommt in 10 Minuten!" sagt er ihnen noch, bevor die Sieben den Rest der Klasse verlassen müssen. "Wow, also das werden tolle Wochen." murmelt Kyoya. Nile lehnt sich an seinen Freund an und mustert ihn verständnislos. "Die Sieben Schlimmsten sind weg." erklärt Sue dem Jüngeren und muss lachen. "So jetzt kommt." meint Herr Müller kopfschüttelnd und kurz darauf sind der Rest der Klasse, der Lehrer mit seiner Freundin und ein Paar, dass die Finger nicht voneinander lassen kann auf dem Weg zu dem 5-Sterne-Hotel in Köln. Ja, eine Abschlussfahrt muss gut werden und da darf man sich schon mal wie ein König oder eine Königin fühlen. Deshalb hat Herr Müller nur das Beste vom Besten gewählt. Die Sonnenstrahlen glitzern auf dem klaren Wasser des Rheines, die Enten und Schwäne lassen sich auf dem kühlen Wasser treiben, ein paar Schiffe fahren vorbei und erzeugen kleine Wellen, wodurch die Tiere geschaukelt werden. Aber mehr bekommt Nile nicht von der Stadt mit, da er immer wieder zu seinem Freund schaut und dabei immer weiter knallrot anläuft. Es fühlt sich an, als würden seine Adern verbrennen, sein Herz rast in einem unglaublichem Tempo dahin, sein ganzer Körper pocht und ihm ist heiß und kalt zugleich. //Das darf doch jetzt nicht wahr sein// Verärgert starrt er nur noch auf dem Boden, kein einziges Mal wendet er den Blick von dem Gehweg ab. Mit jedem Schritt wird er langsamer, bis er schließlich sich immer weiter von der Gruppe entfernt. So läuft er den gesamten Weg zu dem Hotel. "Oh mein Gott." murmelt Kyoya plötzlich leise. Die gesamte Truppe bleibt stehen und starrt mit weit aufgerissenen Augen zu dem großen Gebäude vor sich. "Das... ist ein Scherz." sagt Delia. Das Gebäude ist groß, es strahlt Wärme und Freundlichkeit aus, das Grundstück ist von wunderschönen Alleen und Parks umgeben und man kann Teile eines Pools durch die Bäume erkennen. Der junge Ägypter würdigt dem Haus keine Beachtung, er hat nicht einmal gemerkt, dass alle stehen geblieben sind, bis er gegen seinen Freund knallt. "Kyoya pass doch auf!" murmelt er, sieht seinen Freund jedoch nicht an. Der Grünhaarige mustert den Orange-Braunhaarigen nur verwirrt, richtet seinen Blick dann doch wieder auf das große Geländer, indem sie sich die nächsten zwei Wochen verwöhnen lassen dürfen. "Los kommt!" meint Herr Müller gut gelaunt und zeigt der Gruppe, dass sie ihm folgen sollen. Da Kyoya Nile etwas abweißend findet, nimmt er ihn sicherheitshalber an der Hand. Nicht, dass sein Schützling ihm noch einmal verloren geht. Der Eingang des Hauses ist mit einem großen, roten Teppich ausgelegt. An den Wänden hängen bunte Bilder, Pflanzen stehen überall herum, es gibt eine große Sitzecke mit komfortablen Möbeln. Der Eingangsbereich ist rießig und es gibt viele Fenster, um nach draußen schauen zu können. Und was Kyoya da alles entdeckt, lässt ihm doch die Kinnlade nach unten klappen. Um das weiße Gebäude ist eine rießige Parkanlage, es gibt zehn Springbrunnen, zwei rießengroße Poole, drei Minigolf-Anlagen, Tennisplätze, Fussballfeder, Sporthallen für Basketball, einen großen Platz zum Golfen, Hockey kann man auch spielen. Außerdem gibt es zwölf verschiedene Beybladebowls. Und wer nicht auf Sport steht, der kann sich in einer rießigen Bibliothek was zum lesen holen oder einfach in den nahliegenden Stadtpark gehen und die Natur genießen. Herr Müller meldet inderweil die Gruppe an und schon kurz darauf dürfen die Schüler in ihre eigene kleine Wohnung. Die Gänge sind ebenfalls groß und breit, mit Teppichen ausgelegt, kurz, man könne meinen, man wäre persönlich bei der Queen im Buckingham Palast. Und jeder Schüler muss eine eigene Wohnung für die nächsten zwei Wochen haben. Doch vier finden das gar nicht gut. "Dürfen wir zusammen? Bitte!!!" fleht Delia ihren Lehrer an. Auch Timea ist dafür. "Kyoya und Nile wollen bestimmt auch eine zu zweit." Die beiden Mädchen sehen ihren Lehrer mit großen, flehenden Welpenblicken an. Herr Müller überlegt kurz, wird von den Blicken dann doch weichgeklopft und stimmt zu. "Na gut, alle die zu zweit wollen, oder mehr, dürfen dass. Ihr müsst halt schauen, wie ihr das mit dem Saubermachen und so hinbekommen wollt." //Wozu gibt es Putzfrauen?// Delia und Timea jubeln und umarmen sich vor Freude. "Aber kein Sex!" mahnt Herr Müller noch. "Was?" Die beiden Girls sind entsetzt. "Aber sie schlafen doch auch mit...-" Nile zeigt in Richtung zu der Frau, die mit dem Lehrer wohl eine sehr innige Beziehung führt. Sie winkt dem jungen Ägypter zu, doch der hat davon keine Notiz genommen. Herr Müller läuft knallrot an, seine beiden Ohren stehen ihm ab und jeder kann sehen, dass ihm diese Situation äußerst peinlich ist. "Außerdem sind wir alle volljährig! Wir dürfen machen was wir wollen!" meinen Timea, Delia und so gut wie die gesamte Klasse. Herr Müller verdreht nur die Augen und muss sich ein weiteres Mal geschlagen geben. Lehrer sein ist ein harter Job. Warum hat er nicht auf seine Mutter gehört? Sie hat ihn gewarnt, er solle lieber etwas anderes machen. Aber nein... Die Schüler jubeln und verstreuen sich daraufhin auf ihre Wohnungen. Nile und Kyoya nehmen lieber eine weiter hintem im Gang. Schweigend laufen sie nebeneinander her, der junge Ägypter hat immer noch seinen Blick fest am Boden. Als wäre er dort gefangen. Als sie entlich die abgelegendste Wohnung gefunden haben, schließt Kyoya die Tür auf und beide bleiben wie angewurzelt stehen. Sie schauen sich in dem großen Raum um. An der Decke hängt ein ziemlich teurer Kronleuchter, der Fußboden ist mit wunderschönen Fliesen belegt. An der Wand hängt ein vier Meter langer und vier Meter breiter Flachbildfernseher, HD und 3D, alles kann man darauf gucken. Davor steht ein wunderschöner Buchenholztisch, mit Fernbediehnungen und Zeitschriften, die sowieso keinen interesieren. Ein schwarzes Ledersofa und einige schwarze Sessel versammeln sich in der Mitte des Raumes zu einem kleinen Kreis, in der Mitte des Kreises befindet sich eine gewaltige Stereoanlage. An der Wand steht noch ein großer Schrank, indem man alles mögliche reinstellen kann. Daneben sehen die beiden einen ziemlich großen, braunen Schreibtisch, der mit einer Kiste voller Stiften und anderen Schreibutensilien, einem ziemlich teuren Laptop, einem iPad 2 und einem Telefon ausgestattet ist. Vor dem Schreibtisch steht ein perfekt hingerichteter Drehstuhl. Neben der Tür befindet sich ein langes Regal mit tausenden von CD's und DVD's. Von Schlager bis zum Metal, von Romanzen bis zu den echt harten Horrorfilmen. Alles kann man hier finden, für jeden ist bestimmt etwas dabei. Palmen und andere Pflanzen geben dem Raum eine besonders angenehme Atmosphäre. "Dazu sag ich jetzt nichts." "Oh, nein." murmelt Nile und stellt seine Koffer direkt neben der Tür ab, Kyoya macht es ihm gleich. "Ich... muss kurz aufs Klo." sagt Kyoya, gibt seinem Freund einen Kuss und verschwindet. //Was ist nur in Nile gefahren?// überlegt er sich, wärend er eine brauchbare Toilette sucht. Sein Freund benimmt sich seit der Fahrt irgendwie seltsam. Erst im Zug schreckt er, warum auch immer auf, dann hätte er sich beinah mit Heinrich angelegt. Und auf dem Weg zum Hotel hat er nur unter sich gestarrt, als hätte er etwas ganz böses gemacht. Der Grünhaarige zuckt mit den Schultern. //Warum frag ich Depp ihn nicht einfach?// Ja, dass wird er machen. Wenn er wieder da ist. //Kyo ist echt verstreut. Warum ist er nicht einfach ins Bad gegangen?// Nile muss über das Verhalten seines Freundes lachen. So verstreut kann auch nur Kyoya sein. Der junge Ägypter schaut sich erst einmal den Rest der Wohnung an. Er entdeckt einen rießigen Balkon, mit wunderschönen Gartenmöbeln. Nile macht die Tür zu dem Paradies auf und tritt nach draußen in die noch relativ warme Sonne für Mitte Oktober. Und plötzlich hat er wieder das starke Bedürfnis, zurück nach Hause zu fahren. Das passiert ihm nicht zum ersten Mal. Schon oft hat er sich Gedanken gemacht, was wohl passieren würde, wenn er einfach seine Sachen packt und geht. Weg. Nach Hause. Doch er kann jetzt nicht weg, er wird nie wieder weg können. Und Heimweh vergeht, auch wenn es wehtut. Nur bei ihm muss das immer extra lange dauern. Wenn er sich nach Kyoya sehnt, dauert es Jahre, bis dieser entlich wieder bei ihm ist. Wenigstens ist er irgendwann da. Aber seine Heimat liegt Kilometer von hier entfernt. Die kann nicht einfach mal auftauchen und hallo sagen , nein, er muss kommen. Der junge Ägypter überlegt , wie lange er jetzt schon fort ist. Also, mit 12 hat er Kyo in Kairo kennengelernt, die beiden haben sich angefreundet und er ist dann schließlich zu ihm gezogen. Aber da Kyo in Deutschland lebt, muss er auch weg. 12... Er ist 14, wird in ein paar Wochen 15, also knapp Zwei-Einhalb Jahre. Obwohl er seinen Geburtstag nicht mehr miterleben kann. Nile stützt seinen Kopf in seine Hände und beobachtet die vielen Menschen, die draußen Sport treiben, in der Sonne sitzen und die letzten warmen Strahlen genießen oder einfach nur die Natur genießen. //Apropo Sport, wo steckt eigentlich Horuseus?// Der Orange-Braunhaarige ist sich hunderprozentig sicher, dass er seinen Beyblade nicht in seiner Jackentasche gehabt hat. Die ist ja noch plitschnass und... Er kann doch eigentlich das nasse Zeug einfach mal rausholen und irgendwo trocknen lassen. Aber hat Kyoya die Wertsachen nicht vorher rausgeholt und woanders verstaut? Oh Gott, der junge Ägypter ist im Moment zu zerstreut, um noch einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendetwas hat sich verändert. Er hat keine Ahnung, warum ihn der Gedanke an Kyoya Feuer in die Adern pumpen lässt und warum er nicht einmal mehr weiß, wo sein geliebter Partner steckt. Der Orange-Braunhaarige Junge holt die Tüte mit den nassen Klamotten, legt sie alle sorgfältig ausgebreitet in die Sonne, damit sie trocknen können. Da heute ein Windstiller Tag zu sein scheint, muss er auch keine Angst haben, dass ein paar Sachen den Abflug machen könnten. Das Bad ist groß, sehr groß. Die Badewanne scheint aus Gold zu sein, mit einem silbernen Duschkopf, das Waschbecken ist ziemlich breit, mit einem wunderschönen, türkisen Schimmer in dem zarten Weiß, die Fliesen sind königsblau und auf einigen von ihnen sind exotische Meerestiere zu erkennen. Die sieht man aber nur, wenn man ganz genau hinschaut. Ihm wäre das zu kitschig, aber für die zwei Wochen ist das einfach nur genial. Die Toilette scheint ebenfalls aus Gold und die Dusche hat einen herrlichen Wasserstrahl, wie der junge Ägypter feststellt. Das warme Wasser schlängelt sich um seine Hand wie Seide, ein herrliches Gefühl. In der Küche schüttelt er nur den Kopf. So einen Schnickschnack braucht doch kein normaler Mensch! Es gibt gleich zwei Waschmaschinen, natürlich die Neusten und Besten von allen, einen überdimensionalen Kühlschrank, einen Esstisch, an dem mindestens zehn Personenn Platz hätten... Okay, Nile verlässt die Küche schnell wieder und verriegelt die Tür. Das alles ist ziemlich erschreckend, wenn man das nicht gewohnt ist. //Ich will gar nicht wissen, was das alles an Strom kosten mag...// Den ersten Eindruck hat er sowieso schon: Nichts für ihn! Das einzig Gute bis jetzt sind Balkon und Dusche. Und er hat noch eine Menge Räume vor sich. //Wo bleib Kyo denn?// Nile wippt auf seinen Fußspitzen hin und her, genau das hat er gemeint. Es muss bei ihm immer extra lange dauern. Hach, das ist nicht fair! Aber Gerechtigkeit gibt es in seinem Leben sowieso nicht mehr. Das Leben hat es nie mit ihm gut gemeint, nur Kyo ist ein Geschenk des Himmels. Also ein Geschenk Horus, wenn man seine Götter nimmt. Okay, der junge Ägypter langweilt sich tierisch, er schaut sich jetzt einfach mal den Rest der Luxuswohnung an. Das Wohnzimmer ist bisher der größte Raum, doch er hat ihn sich nur flüchtig angeschaut, als das er noch weiß, was alles darin gestanden hat. Der nächste Raum ist hell angestrichen worden, die Teppiche haben alle eine helle Farbe. Eine sehr einladende Atmosphäre. Die Vorhänge sind alle weiß oder beige, aber die Möbel sehen für unsportliche Menschen eher abschreckend aus. Es sind allesamt Trainingsgeräte. Eine kleine Anlage mit einer großen Tanzfläche und einer Ballettstange, etwas für kleine Tanzmäuse. Ein Speed Bike steht hinten in der Ecke, sowie ein Laufband und ein Rudergerät. Etwas schräg von den drei Geräten sieht der Kleine ein Cardio und eine Kraftstation. Ein Schwerkrafttrainer und ein Rückentrainer befinden sich ebenfalls in diesem Raum. Eine Bauchmuskelstation findet Nile direkt neben der Tür an der Wand und eine Trizepsmaschine. Niles Mund klappt etwas nach unten. Zwar hat er alle diese Geräte schon einmal gesehen, aber nicht auf einmal. //Das ist ein Paradies für Kyo.// Der junge Ägypter lächelt und lässt dann auch diesen Raum hinter sich. Muss er nur noch das Schlafzimmer finden. Da dieses Zimmer das einzige ist, wo er noch nicht drinne gewesen ist, hat er es auch bald gefunden. Nile holt seine und Kyoyas Koffer und stellt sie neben die Tür in dem Raum. Erst dann schaut er sich das Zimmer genauer an. Ein Kronleuchter, so wie in jedem anderen Raum, hängt von der Decke prunkvoll ab, ein Bett was mindestens die Hälfte des Raumes ausfüllt, sticht Nile förmlich ins Auge. Das Bett sieht weich und gemütlich aus und das ist es auch, nachdem Nile sich einfach drauf geschmissen hat. Okay, hier hätten Kyo und er mehr als genug Platz um zu schlafen. Hier haben sie auch mehr als genug Platz, um ganz andere Dinge miteinander anzustellen... Als Nile merkt, an was er gerade denkt, steht er peinlich berührt wieder auf und verlässt mit langsamen Schritten, ohne das Bett auch nur eine Sekunde aus dem Auge zu lassen, das Zimmer. //Hilfe, ich hab doch nicht vor mit Kyo...// Widerwillig schüttelt er sich den Kopf, haut ein paar Mal dagegen. //Diese Gedanken sollen verschwinden. Seit Stunden geht das nur noch so.// Er will nicht mit Kyoya... Doch, er will schon, nur, er hat keinen Plan, was man da alles... macht. Er weiß schon, wie das geht, immerhin hat er es in der Schule und von seinen drei Freundinnen oft genug gesagt bekommen. Aber es in die Tat umzusetzen, ist verdammt schwer, wenn man noch unschuldig ist. Wie soll er es sonst nennen? Der junge Ägypter schaut zu der großen edlen Standuhr, die hier mitten im Flur steht. Sie zeigt ihm, dass Kyoya gerade mal zehn Minuten weg ist. Er weiß es doch, wenn er auf etwas wartet oder etwas vermisst, dauert es immer doppelt so lange. Dann darf er die Sekunden zählen, die sich immer langsamer zu bewegen scheinen. Er kann jetzt auch noch weiter in Mitleid versinken, oder einfach mal was Sinnvolles anstellen. Der Orange-Braunhaarige läuft zurück in den Eingangsraum und schaut sich in dem Regal um. Vieleicht findet er ja was gutes zum Schauen oder zum Hören? Er entdeckt ziemlich viele von Kyoyas Lieblingsrappern und Hip-Hopern (Nein, Nile versteht nicht, wie man so etwas hören kann. Aber das gleiche denkt Kyo über seinen Musikgeschmack an, passt also. Gegensätze ziehen sich nunmal an) und auch einige seiner Bands findet er. Nile nimmt sich einfach irgendeine CD heraus und hält wenige Sekunden später BB-Parallel World von An Cafe in der Hand. An Cafe ist nicht seine Lieblingsband, aber die Band hat was. Also legt er die CD in die Anlage ein und schaltet sie an. Als das erste Lied seine letzten Töne spielt, macht der junge Ägypter die Musik einfach wieder aus. Er hat sowieso nicht zugehört, was muss sie auch noch weiterlaufen, wenn es eh niemand hört. Das ihm langweilig ist, wäre stark untertrieben. Wie ein gestörter Hund läuft Nile von einem Raum zum nächsten, im Kreis. Das er Kyoya vermisst, weiß er auch, aber so stark? //Kyoya ist nur auf der Toilette. Kein Weltuntergang// versucht Nile sich einzureden, aber es hift nichts. Er hat solche Sehnsucht nach seinem Grünhaarigen Freund, am liebsten würde er ihn einfach nur vernaschen. Als der Orange-Braunhaarige sich wieder dabei erwischt, wie er an sehr perverse Dinge denkt, gibt er es letztentlich auf. Seine Gedanken wird er nie unter Kontrolle bekommen. Sie werden immer so weiter in seinem Kopf rumspucken, bis er es entlich hinter sich gebracht hat. Doch dazu fehlt ihm einfach der Mut. Er kann ja schlecht zu Kyoya gehen und ihm sagen, dass er mit ihm schlafen soll. Er ist doch nicht Lebensmüde! //Lebens... müde?// Etwas entsetzt ist er schon über seinen Gedanken. Als ob Kyoya ihm jemals mit Absicht weh tun würde. Nein, dass würde Kyoya nie machen. So viel vertraut er ihm schon. Eigentlich vertraut Nile sein ganzes Leben Kyoya an, aber das ist ihm gerade völlig egal. Was soll er mit seinem Leben noch anfangen? Er hat doch schon alles gemacht, er... Nein, dass ist es eben. Er hat eben noch nicht alles gemacht. Deshalb spucken ihm diese Gedanken durch den Kopf. Sie wollen ihm sagen, dass es da noch etwas zu erledigen gibt, bevor er einfach davon sterben darf. Nile schließt die Augen, hat sie aber nach wenigen Sekunden wieder offen. "Das ist doch zum Verrückt werden! Ich hab keine Lust, die ganze Zeit an DAS zu denken!" Als ob jemand anderes da wäre, redet der Orange-Braunhaarige Junge einfach munter weiter: "Ja ich mein' das ernst! Ich will nicht mit Kyoya einfach so ins Bett hüpfen, nur, um die ganzen Gedanken loszuwerden! Ich will dafür bereit sein, auch meinen Spaß daran haben!" Nile setzt sich auf die Lehne eines Sessels und schaut in einen Spiegel, der sich neben dem Regal voller CD's und DVD's befindet. Verachtend musstert er sein Spiegelbild. Seine Orangenen Haare stehen ihm mal wieder ab, die bekommt er auch nicht in den Griff, seine Bemalungen stechen aus seiner bräunlichen Haut heraus. "Wie kann Kyoya nur so eine Schwuchtel wie dich heiß finden!" brüllt er sein Spiegelbild an. "Ja, genau, ich rede mit dir!" Demonstrativ streckt er seinem Spiegelbild die Zunge raus. Seine Smagrade funkeln sein Spiegelbild spöttisch an. "Jetzt schau dich doch mal an. Sitzt da wie ein durchgeknalltes Huhn und weißt nichts mit dir anzufangen. Ein schönes Leben nicht war?!?" Den Sarkasmus kann er ganz deutlich in seiner Stimme heraushören. Jetzt hat er entlich was gefunden, um sich die Zeit tot zu schlagen: Er macht einen auf Emo. Niles Gesicht hellt sich plötzlich auf, er stürmt ins Schlafzimmer und macht seine Tasche auf. Ein paar Sachen schmeißt er achtlos in den Schrank, bis er auf dem Boden der Tasche einen kleinen Beutel gefunden hat. Mit dem schwarzen Beutel in der Hand rennt er ins Bad, wäre beinah über seine eigenen Füße gestolpert, und verschließt die Tür, damit Kyoya nicht einfach reinplatzen kann, auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist. Mit einer Hand schlägt er sich gegen die Stirn, als er merkt, dass er was vergessen hat. Augenblicklich macht er die Tür wieder auf rennt zurück, holt besagte Sachen und stürmt zurück ins Badezimmer, die Tür wieder abgeschlossen. Jetzt steht er vor dem Badezimmerspiegel und mustert sich. Ja, hässlich findet er sich nicht, aber er ist auch nicht... hübsch. Oder süß. Oder was auch immer. Das einzige was er an sich mag, sind seine Bemalungen. Obwohl er sich immer wieder fragt, wie sowas überhaupt möglich ist. Das die Haut sich an einigen Stellen verändert, nicht einmal eine natürliche Hautfarbe entsteht. Und das es auch noch aussieht, wie aufgemalt, ist ebenfalls verwunderlich. Und tättowiert? Er hat sich nie unter die Nadel gelegt, also kann das ja auch nicht sein. Nile zuckt einfach nur mit den Schultern und öffnet den Beutel. Den gesamten Inhalt schüttet er ins Waschbecken. Die Klamotten, die er eben noch schnell geholt hat, zieht er sich zuerst an, bevor er sich weiter ans Werk macht. Als er nach circa einer halben Stunde fertig ist, nimmt Nile die kleine Dose Deo und schüttelt sie ein wenig. Dann sprüht er sich damit ein, soviel wie nötig. Er will ja nicht wie eine Geruchsbombe rumlaufen. Glücklich betrachtet er sein Werk im Spiegel. Ja, manche würden ihn für komplett durchgeknallt haben. Aber was andere denken, ist egal. Der junge Ägypter vernimmt einen leisen Musikton. Seine Sachen räumt er wieder sorgfälltig in den Beutel. Er macht die Tür auf, Kyoya scheint noch nicht da zu sein. Glück für ihn. Im Schlafzimmer versteckt er den Beutel wieder und dieser Musikton dringt lauter an sein Ohr. Nile holt Kyoyas Rucksack, aus dem der Ton kommt und macht ihn auf. Tatsächlich, sein Handy spuckt Töne von sich, als wäre es wütend. Und sein Beyblade liegt friedlich daneben. Entlich weiß er, wo Horuseus steckt. Lächelnd hebt Nile ab und hat seine beste Freundin am anderen Ende. "Oh, Nile, wie gehts?" fragt sie besorgt. Nile merkt, dass da was nicht stimmt, deshalb fragt er gleich nach: "Was ist den los Rini? Du klingst ziemlich besorgt." "Das bin ich auch! Die im Krankenhaus haben mir gesagt, du seist nicht mehr da. Ich dachte du wärst Tod! Dein Freund Demure hat mich zum Glück aufgeklärt. Naja, über alles. Nile...-", Rinako schluckt leise, trotzdem kann der junge Ägypter es hören, "...du hast Blutkrebs?" "Ja." antwortet Nile zögerlich. "Süßer, ich versteh dich jetzt entlich, warum du uns nichts sagen wolltest. Warum du dich nie gemeldet hast. Du wolltest nicht, dass wir uns Sorgen machen, stimmts? Nile, du bist so ein Blödie, aber ich kann dir nicht böse sein, auch wenn ich es wollte. Du weißt, dass ich dich liebe?" "Ja." Der junge Ägypter lächelt, aber natürlich sieht Rinako das nicht. "Wie ist Köln? Demure sagte, du seist dort mit Kyoya." "Das stimmt auch. Köln... Keine Ahung, dass Hotel ist cool. Aber ich vermisse euch." "Ohh Süßer. Du hast das erste Viertel-Jahr Schule verpasst, jetzt haben wir Ferien. Wie wärs, ich schnapp mir die Mädels und wir kommen dich besuchen?" Der Orange-Braunhaarige kann es kaum glaube, was Rinako ihm da gerade vorgeschlagen hat. Die drei müssen ihn wirklich mögen. Ein dicker Kloß bildet sich in Niles Hals, er ist so gerührt von dieser lieben Geste. "Nile?" hackt Rinako unsicher nach. "Entwerder du willst das nicht, oder du findest es so gut, dass es dir die Sprache verschlagen hat." "Das Zweite." bringt er gerade noch so hervor, bevor die ersten Tränen über seine Wange laufen. "Hey Süßer, weinst du etwa? Och, Nile, ich wusste immer, dass du nur auf stark machst. In Wahrheit hast du ein kleines, weiches Herz das auf Schmerzen fürchterlich reagiert, nicht wahr? Würde es dir was ausmachen, wenn wir schon morgen...?" "Nein, kommt bitte!" fleht Nile. "Ja, okay, meine Eltern sind damit einverstanden. Ich hab sie schon vorher gefragt, bevor ich die anrief. Saekos und Mias Eltern auch. Die beiden sind gerade hier, willst du sie mal sprechen?" Nile nickt nur, Rini sieht das zwar nicht, aber sie vermutet, dass ihr Freund das will. Der Kleine kann hören, wie Mia stüürmisch ans Telefon geht und reinbrüllt: "Nile, Oh Nile, ich vermisse dich so! Bitte, wir müssen unbedingt viel miteinander machen! Wie wärs, wir vier gehen morgen Köln besichtigen? Ja, und dann laden wir dich zum Essen ein. Und ins Kino müssen wir und... Du weißt gar nicht, wie scheiße die Schule ohne dich war. Kaum ein Lehrer kennt deinen Namen! Das ist echt komisch. Unser Deutschlehrer hat keine Ahnung wer du bist. Er denkt immer, es sei ein Scherz von uns, da du ja nie da bist. Aber keine Angst, du hast den ganzen Stoff schon drauf, den wir durchgenommen haben." "Woher willst du das denn wissen?" fragt er leicht verwirrt. "Weil ich dich kenne. Du bist schlauer, als du denkst." "Die Arbeitsblätter, die Rini mir vor ein paar Wochen gebracht hat, hab ich kaum verstanden." wendet er ein. "Wer ist Rini?" fragt Mia nach. "Ähm, Rinako." antwortet Nile und wickelt sich eine Strähne um den Finger. "Seit wann nennst du Rinako Rini?" "Hat er schon immer!" hört er Rinako brüllen. "Ach." murmelt sie, bevor sie weiterspricht: "Du hast die Blätter bestimmt unfreiwillig gemacht. An einem Zeitpunkt, wo dir langweilig war, hab ich nicht Recht? Und das, was du nicht verstanden hast, kurz Chmie, vieleicht auch Mathe und Physik ist später im Müll gelandet." "Mädel, du kennst mich zu gut." antwortet Nile etwas verwundert. Das sie ihn kennen, weiß er, aber so gut, verwundert ihn doch etwas. "Deshalb vermute ich, du hast nicht viel verpasst. In Sport macht ihr auch gerade nichts außer Spiele laut Marius." "Danke." murmelt Nile leise. Mit einem Taschentuch trocknet er sich die gewässerten Wangen. "Für?" "Dafür das ihr immer bei mir seit, auch wenn ich mich wie das letzte Arschloch benehme. Das bedeutet mir wirklich viel." "Ohh Nile. Du, wir kommen dann morgen. Demure sagte, du und Kyo, ihr würdet in einem 5-Sterne-Hotel wohnen? Steht das vieleicht in der Nähe des Kölner Doms?" "Ja." antwortet Nile." "Okay, dann weiß ich, welches er meinte. Okay, Zimmernummer? Wir holen dich ab." "Moment." Der Kleine geht aus der Wohnung und sieht auf die große, goldene Zahl an der Tür. "320. Das ist im dritten Stock." "Na gut, bis dann mein Schatz!" ruft Mia und legt auf. //Süßer, mein Schatz... Mädchen lieben es wohl, anderen Kosenamen zu geben.// denkt sich Nile. Und warum er nicht mit Saeko reden darf weiß er nicht. Aber das ist ihm auch egal. Hauptsache seine Freundinnen kommen. Er geht zurück in die Wohnung und steckt sein Handy in seine Tasche. Dann geht er noch einmal aufs Klo, schaut sich noch einmal im Spiegel an, durch die Tränen sieht sein Gesicht etwas angeschwollen aus, aber schon nach ein paar Sekunden ist davon nicht mehr viel zu sehen. Da alles perfekt wie immer zu sein scheint, schreibt er Kyoya, da dieser immer noch nicht zurück ist, was Nile mehr als nur ein bisschen wundert, eine Nachricht, dass er draußen sei und Köln unsicher mache, damit dieser sich keine unnötigen Sorgen machen muss. Auf dem menschenleeren Gang pfeift Nile vergnügt etwas herum. Vorhin ist er noch nicht so gut gelaunt gewesen, aber da hat er diesen Superanruf noch nicht bekommen und er hat auch diese Idee nicht gehabt. Aber jetzt kann er sein krankes Hirn mal so richtig auf Vordermann bringen. Jetzt kann er zeigen, wie durchgeknallt er wirklich ist. Und das ist er doch mehr, als den meisten lieb ist. Der junge Ägypter kommt ziemlich schnell in der Lobby an, seine Haare fallen ihm ins Gesicht und er braucht ein paar Versuche, seine Haare so hinzubekommen, dass nicht ständig eine Strähne vor seinen Augen hin und her baumelt. Als das geschafft ist, geht er raus in den wunderschönen Außenbereich des Hotels. Er bemerkt, wie er von allen Seiten angestarrt wird, aber das macht ihm nicht das geringste aus. Er findet es eher amüsant, die verstöhrten Blicke auf sich zu wissen, als wenn alles in ignorieren würde. Denn so wird er keinesfalls ignoriert. Nile entdeckt seinen Freund in der Nähe eines Springbrunnens, der wohl gerade eine Diskussion mit Sue führt. Der Orange-Braunhaarige geht etwas näher an die beiden heran, um sich das Gespräch mitanhören zu können, denn der Blauäugige wirkt sehr aufgebracht. Sue hält Kyoya am Handgelenk und will ihn von dem Springbrunnen wegbekommen, doch der Grünhaarige hält sich fest und rührt sich keinen Millimeter von der Stelle. "Bitte Sue, lass mich los. Ich muss zurück zu meinem Freund!" fleht Kyoya die junge Frau an, doch die schüttelt nur den Kopf. "Warum denn? Du kannst auch mal ein paar Stunden ohne Nile auskommen." Nile hört aus ihrer Stimme den schneidenden Unterton, Kyoya jedoch scheint nichts gemerkt zu haben. "Bitte! Ich hab ihm gesagt, ich geh kurz aufs Klo. Das war vor einer Stunde! Nile wird sich Sorgen machen, Sue, so ist er nun mal, was ich ehrlich gesagt, sehr lobenswert finde." "Ach was soll schon groß passieren, wenn man mal aufs Klo geht?" "Weiß nicht. Man stürzt, man wird ausgeraubt, man fällt in die Toilette rein." Verzweifelt wanderen über Kyoya Lippen immer weiter die verrücktesten Ideen, was denn so alles passieren könnte. Sue schüttelt nur den Kopf, wodurch ihre nun offenen blonden Haare ihr ins Gesicht peitschen. "Ach bitte. Ja ich liebe, nein ich vergötter Nile und will wieder zu meinem Baby." Aber Sue lächelt ihn nur an, lässt ihn jedoch nicht los. " Dein Baby wird das schon überleben." "Darf ich ihm wenigstens eine SMS schicken?" mault Kyoya. "Na gut" antwortet sie nach langem Überlegen, holt ihr Handy aus der Tasche und reicht es Kyoya. Dieser tippt dann ein paar Sekunden was ein, schickt es ab und reicht seiner Klassenkameradin das Handy. In diesem Moment klingelt es nur ein paar Meter von ihnen entfernt. Hektisch versteckt sich Nile hinter einem Baum und holt sein Handy aus der Tasche. Das Symbol eines Briefumschlages blinkt auf seinem Display und er öffnet die Nachricht. Und was er da zu lesen bekommt, bringt ihn einfach zum Lächeln: "Tut mir Leid, mein Schatz, aber ich werde hier von einer wildgewordenen Tarantel festgehalten (Sue). +_+ Sie will mich nicht gehen lassen, und ich kann nicht zu dir :( Ich liebe dich, mein Schatz :D Ich liebe dich Ich liebe dich *-* Ich liebe dich Ich liebe dich Nily^^ Kuss, Kyoya " //Ach, ich heiße jetzt also Nily... Süß.// denkt sich Nile. Er speichert die Nachricht, so wie alle von Kyoya, und steckt sein Handy wieder ein. Dann tritt er aus seinem Versteck heraus, da es doch im Schatten recht kühl ist und er nur eine dünne Jacke an hat. Sein Blick wandert über die gesamte Anlage des Hotels. Sue schleppt Kyoya zum Tennisplatz, wohl, um mit ihm eine Runde zu spielen. Und Kyoya ist so schlecht wie die Nacht in Tennis. Jetzt hat er auch Lust auf Tennis. Vieleicht sollte er Kyoya mal herausfordern? Oder Sue? Nile folgt den beiden zum Platz und schnappt sich einen der Schläger. Sue drückt Kyoya einen in die Hand, doch dieser lässt den Schläger wieder fallen, gibt ihr zu verstehen, dass er keinen Bock darauf hat. "Boah, Kyoya bitte. Ich will Tennis spielen." Der Grünhaarige blickt sich suchend um, entdeckt dann Nile, der mit seinem Schläger gedankenverloren hin und her wedelt. "Spiel doch gegen den." murmelt Kyoya leise. "Wie?" Sue sieht ihn angeekelt an. "Ich spiel doch nicht gegen sowas von Mensch!" "Dann lass es sein." meint er nur daraufhin und lehnt sich gegen eine Bank. "Na gut." brummt sie. Sie schnappt Nile am Arm und zieht ihn auf das Feld. "Ein Match, Kleiner, verstanden?" raunt sie ihm zu und drückt ihm einen Tennisball in die Hand. Nile nickt nur und fängt an. Er macht sich ganz gut gegen Sue, doch auch das Mädchen versteht ihr Fach. Sie kann Tennis. Und zwar verdammt gut. Doch schon nach kurzer Zeit lässt sie den Schläger fallen und sinkt auf ihre Knie. "Verdammt, ich hab verloren!" murmelt sie und rammt ihr Faust wütend in den Boden. "Ist nur Tennis." versucht Kyoya sie zu beruhigen, doch sie winkt ab. "Und? Du regst dich auch auf, wenn du beim Bladen verlierst. Ich hab gegen sowas verloren!" Mit ihrem Finger deutet sie auf Nile, der triumphierend mit dem Schläger hin und her wedelt. Tja, im Krankenhaus kann man seine Zeit auch sinnvoll nutzen und gegen erfahrene Ärzte spielen. Der Grünhaarige mustert den Jungen vor sich. Diese Art, diese Haltung erinnert ihn stark an seinen Freund. Auch der Junge vor ihm hat grasgrüne Augen, solche, wie er sie nur von Nile kennt. Aber auch sie sind nicht nur einfach grün. Dieser intensiver Grünton, den hat er bisher nur bei Nile gesehen. Kein anderer hat jemals dieses Grün gehabt. Aber sonst ist die Gestalt vollkommend anderes als sein Freund. Der Junge vor ihm hat eine lange, pechschwarze Hose an. Eine Metallkette ist durch die Schlingen, wo normalerweiße ein Gürtel hingehört, gezogen worden. An der Hose selbst ist diese Metallkette so in der Mitte der Oberschenkel befestigt worden. So hängt also an beiden Beinen je eine Metallkette. Darüber trägt er ein schwarzes T-Shirt und einen karrierten Schal. Seine Augen sind komplett mit schwarzer Schminke umrandet, seine Haare sind ebenfalls scharz, genauso wie seine Nägel. Und auf den Lippen trägt er, wie der Zufall es will, schwarzen Lippenstift. "Emo!" kreischt Sue und wirft ihren Schläger nach Nile. Der junge Ägypter fängt ihn auf und schmeißt ihn mit seinem hinter sich. "Schräges Outfit." murmelt Kyoya. "Danke!" antwortet Nile mit einer verstellten Stimme. Ihm macht es Mordspaß zuzusehen, wie sein Freund und Sue ihn anstarren, als käme er von einem anderen Planeten. "Wie heißt du?" fragt der Grünhaarige nach langem Zögern. "Elin." antwortet Nile. Kyoya bläßt seine Backen auf. Auch die Stimme, selbst der Name kommen ihm bekannt vor. Alles erinnert ihn an seinen Freund, den er jetzt viel lieber in den Armen nehmen würde, als hier auf einem Tennisplatz mit einem Emo und Sue abzuhängen. Nile verdreht die Augen. "Sag mal, wie bescheuert bist du?" fragt er seinen Freund ernst, wieder, mit der falschen Stimme. "Was meinst du?" fragt Kyoya nun fast wütend. Er kennt den Typ vor sich nicht und beleidigen lässt er sich erst Recht nicht. "Ich komm dir nicht irgendwie bekannt vor?" "Doch schon..." Sue schüttelt nur den Kopf und zerrt an Kyoyas Arm. "Lass uns gehen, bitte." murmelt sie, wird von Kyoya jedoch abgewießen. //Also, er hat die gleiche Augenfarbe wie Nile, ist genauso groß wie er, die Stimme klingt ähnlich, das Verhalten ist das selbe...// "Kleiner Tipp. Ließ meinen Namen rückwärts und du hast meinen Richtigen." murmelt Nile höchst amüsiert. "Äh, okay, also Elin..." Als Kyoya das macht, klappt ihm der Mund förmlich nach unten. "Sag mal, hast du sie noch alle?" Sue sieht die beiden Jungs verwirrt an, sie versteht sowieso schon lange nicht mehr, um was es überhaupt geht. "Frechdachs." murmelt Kyoya und hebt seinen Freund hoch. "Warum machst du das?" "Weil es Spaß macht." antwortet Nile gut gelaunt. "Schmink dich bitte ab." "Gerne. Ich hab sowieso noch was vor." "Ach wirklich? Was denn?" "Denk mal scharf nach." "Ich hab keine Ahnung, was du meinst." Okay, da er ja jetzt so viel schon veraten hat, kann er auch gleich alles auf eine Karte setzen. Oder lieber nicht? So in der Öffentlichkeit will er das auch gar nicht, also lässt er es sein. "Egal, vergiss es. Es hat sowieso nichts mit dir zu tun. Morgen kommen Saeko, Mia und Rinako." "Hier her?" Der Kleiner nickt nur und schmiegt sich an seinen Freund. "Kyoya, erklär mir DAS mal!" Sue zeigt auf Nile. "Sue, dass ist Nile. Als Emo." Sue sieht aus, als hätte man ihr einen Schlag ins Gesicht gegeben. "Nile, Junge, warum machst du sowas?" "Weil es mein Style ist. Delia trägt pink, ich trag schwarz. So einfach ist das." Zu Kyoya gewendet murmelt er: "Lass uns hoch gehen, bitte." "Klar doch, mein Schatz." Der Grünhaarige gibt seinen Freund einen Kuss auf die Stirn und trägt ihn hoch in ihre Wohnung. "Sag mal, seit wann kannst du Tennis?" "Einige Doktoren waren Champions und haben den Patienten dann ihre Tricks gezeigt." Später, als Nile entlich die ganze Farbe aus seinen Haaren bekommen hat, die Schminke entlich ab ist, der Nagellack, er entlich wieder was normales trägt, Schal, Jacke, Hose, T-Shirt, Boxershort (obwohl er die schon den ganzen Tag trägt), legt er sich zu Kyoya auf das große Bett. Sein Freund fährt mit seinen Fingern durch die noch feuchten Haare und gibt seinem Freund einen Kuss. "Du bist echt verrückt." haucht er Nile zu und sieht, wie sein Freund leicht verlegen lächelt. "Es war so langweilig ohne dich. Ich hab echt angefangen Emo zu spielen und dann wollte ich auch so aussehen. Ich hab mein Spiegelbild als Schwuchtel bezeichnet." "Oh Nile." Der Blauäugige gibt seinem Freund wieder einen Kuss und zieht ihn zu sich. Der Orange-Braunhaarige vergräbt seinen Kopf in seine Brust und schließt genüsslich die Augen. Tief atmet er ein, um ja auch viel von Kyoyas süßlichen, sehr erregenden Geruch in seinen Körper befördern zu können. Sein Bauch fängt an zu kribbeln, sein Puls geht schneller und seine Temperatur erhöht sich. Soll er Kyoya jetzt davon erzählen? "Du Kyoya?" "Hm?" Kyoya vergräbt sein Gesicht in die noch nassen Haare seines Freundes. "Ich muss dich was fragen." "Ich auch." "Du zuerst." lacht Nile und schlägt seine Arme um den Körper seines Freundes. "Warum benimmst du dich in letzter Zeit so komisch? Ich meine, du starrst die ganze Zeit unter dich, erschreckst dich, läufst knallrot ohne Grund an. Was ist los?" "Das hat mit meiner Frage zu tun." murmelt Nile. Sein Herz rast und er kocht schon. //Das ist so peinlich!// denkt er sich, aber sein Freund kann es ja nicht sehen. Vieleicht aber spüren? //Egal, Augen zu und durch.// "Also...-", beginnt er, "...ich hab seit einiger Zeit sehr... komische Gedanken." "Was denn für Gedanken?" fragt der Grünhaarige, obwohl er es sich schon denken kann. "Für dich schöne Gedanken, für mich... komische Gedanken." "Sex?" "Urg..." Jetzt ist sich Nile sicher, tomatenrot zu sein. Das Kyoya es auch noch aussprechen muss... Wie peinlich ist das denn? Nile drückt sich enger an seinem Freund, um sich noch mehr in seiner Brust zu vergraben, damit ja auch niemand mitbekommt, wie die Scham sich über seinen Körper hermacht. "Hey, dass sind doch tolle Gedanken!" flüstert der Blauäugige in das Ohr seines Freundes. "Für dich! Mich machen diese Gedanken krank. Ich hab keine Ahnung, wie ich die wegbekomme." "Doch, dass hast du." haucht Kyoya. Nile kaut auf seiner Unterlippe herum, er spürt richtig, wie sein Herz bis zu seinem Hals schlägt. Sein Körper zittert leicht vor Erregung, er wird komplett mit Gänsehaut überzogen. Kyoyas muskulöse Arme liegen brav um ihn, aber das bringt sein Blut erst richtig zum Kochen. Die Hitze, die Kyoya ausstrahlt, diese unglaubliche Hitze scheint ihn von außen zu verbrennen. In seinen Adern fließt das kochende, flüssige Blut und dadurch scheint er ebenfalls von innen zu verbrennen. Ihm ist zu heiß! Nile bemerkt, dass seine Atmung komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Er ist kurz davor zu hecheln! Auch sein Freund merkt das, denn er drückt ihn von sich. Der Jüngere kann ganz deutlich den verlockenden Atem seines Freundes auf sich spüren. Er schließt die Augen, um diesen zauberhaften Duft in seinen Körper atmen zu können. Der Grünhaarige merkt, wie warm sich sein Freund jetzt schon anfühlt. Nile macht die Augen nach einem Moment wieder auf, er blickt direkt in Kyoyas wunderschönen Saphire. Der Blauäugige erkennt den funklenden Glanz, der ihn verlangend anstarrt. "Kyoya." keucht Nile leise, bevor er sich zu seinem Freund beugt und ihn küsst. "Bitte... schlaf mit mir." Kyoya sieht seinen Freund nocheinmal an, bevor sie sich wieder langsam zueinander beugen und ihre Lippen sich miteinander verschließen. *Freudentanz tanz* Fertig! Juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu. Was für ein ätzendes Kapitel (nein, ich mag es^^) Das längste bis her:D Aber nun ist es geschafft und an dem nächsten werd ich wohl eine ganze Weile schreiben müssen (weil ich immer wieder was lösche:D) LG TalaxNile Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)