Was sonst noch alles passiert... von TalaxNile (NilexKyoya:D) ================================================================================ Kapitel 8: Es sollte alles ganz anders werden! ---------------------------------------------- Okay, wie lange ist das letzt Kapi her? Keine Ahnung, aber das es so lange gedauert hat, tut mir schrecklich Leid. Hier ist Kapi 8, ich hoffe es mundet ein wenig^^ Es gibt da eine Person, der ich nocheinmal ganz speziell danken möchte für die tolle Unterstützung:D Ich glaube, besagte Person, ich nenne keinen Namen, weiß, wen ich meine^^ Also danke nochmal, dass du mich auf so viele Ideen gebracht hast und das du mir "treu" geblieben bist:D So, aber nun viel Spaß mit dem achten Kapitel: Es sollte alles ganz anders werden! Die Fahrt nach Köln steht kurz bevor, die Sachen sind schon alle gepackt und Kyoya rennt wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Arena, auf der Suche nach was ganz bestimmten. Er hat bestimmt schon jede Ecke tausendmal durchsucht, aber er findet es nicht! "Hey Kyo, was suchst du denn?" brüllt Demure seinem Leader immer wieder hinter her, doch dieser hält keine Sekunde inne, um auf die Frage zu antworten, sonder hetzt weiter in den nächsten Raum. Von Madoka wird er bereits aus dem Gruppenraum des japanischen Teames Gan Gan Galaxy geworfen, Sophie schüttelt nur genervt den Kopf, Mei-Mei schmeißt Kyoya eine Vase an den Kopf, wodurch eine kleine Beule am Hinterkopf entsteht, Sheena rennt Kyoya wütend hinterher, da sie sich gerade umgezogen hat, der Junge einfach in den Gruppenraum der Brasilianer reingeplatzt ist und sie... splitterfasernackt gesehen hat. Enzo hat sich nicht mehr einbekommen vor lachen, Ian und Argo finden es weniger lustig, dass ein fremder Beyblader einfach in ihr Gruppenraum stürmt und alles durchwühlt und dann auch noch ihr Mädchen in dem Team nackt sieht. Kyoya versteht die ganze Aufregung nicht. Er hat schon viele Frauen ohne Klamotten gesehen, eine mehr oder weniger, darauf kommt es nicht an. Und "geil" findet er Frauen sowieso nicht, er hat schon jemanden, den er richtig geil findet. Also alles halb so wild. Kyoya stürmt zurück in seinen Gruppenraum und verriegelt die Tür. Kurz darauf ist ein wütendes Dagegenhämmern zu vernehmen. "Kyoya du Arsch, mach die Tür auf!" brüllt Sheena und tritt gegen die Tür. "Keine Lust!" ruft Kyoya zu der Tür und kann ein wütendes Aufstöhen hören. Demure und Benkei sitzen beide auf dem Sofa, schauen sich kurz an und fangen an zu lachen. "Hey, was ist so lustig?" Genervt lässt sich Kyoya auf einen Stuhl fallen. "Was ist denn mit der los?" fragt Demure, Benkei hat schon Tränen in den Augen vor Lachen. Die beiden bekommen sich nicht mehr ein und fallen promt vom Sofa, auf dem Boden winden sie sich noch weiter hin und her, bis ihre Seiten sich bemerkbar machen und zu schmerzen beginnen. "Das gleiche könnte ich jetzt euch fragen." murmelt der Grünhaarige und muss schmunzeln. "Sag mal, was hast du angerichtet?" nuschelt Demure und versucht aufzustehen. Seine Beine zittern und er knallt zurück auf den Boden neben Benkei. Dabei lachen die beiden immer noch wie Weltmeister. "Ich bin in den Gruppenraum rein und..." "Ja?" will Benkei wissen. "Sheena fand das wohl nicht gut, was?" "Sie hatte nichts an." "Ahh!" brüllt Demure und bekommt seinen Lachanfall nicht mehr los. Er rollt sich auf dem Boden hin und her, bis er schließlich neben Benkei erschöpft liegen bleibt. Seine Arme hat er um seinen Oberkörper geschlungen, er drückt sie an sich um diesen pochenden Schmerz besser ignorieren zu können. Seitenstechen ist ganz schlecht, wenn man sich nicht mehr beruhigen kann. "Und wie geil sah sie aus?" fragt Benkei, als er sich halbwechs wieder einbekommen hat. Kyoyas Wangen färben sich etwas rötlicher, als er seinen Kollegen angeekelt ansieht. "Aha, war es so schlimm?" "Lass Kyo doch mal, Benkei. Er muss das ersteinmal verarbeiten, nicht war?" sagt Demure und sieht seinen Leader belustigend an. "Du musst gleich auch was verarbeiten, wenn du nicht sofort mit der Scheiße aufhörst!" raunt Kyoya genervt seinem Freund zu. "Was willst du denn machen?" schreit Demure und beginnt, wieder zu lachen. "Ich könnte Nile ja erzählen, was du letztens angestellt hast." "Nein, dass machst du nicht!" Sofort hört der Junge mit der Afro-Frisur auf zu lachen und sieht seinen Leader bittend an. "Wenn du das machst, redet Nile kein Wort mehr mit mir!" "Dein Pech." "Bitte Kyoya. Nile ist mein bester Freund, dass kannst du mir nicht antun." Kyoya lächelt leicht und steht auf. "Ich hab Niles Zimmer nicht in Brand gesteckt." "Das war nicht mit Absicht. Mir ist die Kerze runtergefallen. Ich kann doch nichts dafür, dass gleich das ganze Zimmer in Flammen aufgeht." "Erklähr das lieber Nile. Wenn er sieht, dass seine Sachen abgefackelt sind, dann..." "Nile wird es aber nicht sehen." unterbricht Benkei Kyoya. "Weil Nile bald tot umfallen wird." Demure und Kyoya sehen ihren Freund mit offenen Mund an. "Noch einmal sagst du das und du wirst den morgigen Tag nicht überleben!" schreit Kyoya Benkei an. "Ist ja gut, reg dich nicht so auf." wehrt Benkei ab, bekommt von Demure aber eine saftige Ohrfeige. Seine Wange läuft rot an und er sieht Demure mit weit aufgerissenen Augen an. Das hat gesessen. Etwas sprachlos mustert Kyoya seinen Kollegen. Das hat Demure noch nie gemacht. Anscheinend ist der Junge doch nicht so feige, wie er immer geglaubt hat. "Das war nicht nett." murmelt Benkei und hält sich seine angeschwollene Wange zu. "Du bist auch nicht nett." murmelt Demure zurück, steht auf und verlässt den Gruppenraum der Wildfangs. Die Tür knallt hinter ihm zu, sodass Kyoya und Benkei leicht zusammen zucken. "Was ist denn in den gefahren?" fragt Benkei, aber von Kyoya bekommt er keine Antwort. Auch er ist wütend auf ihn. "Halt einfach deine Klappe, Benkei." "Was ist nur los mit euch?" Doch sein Leader schüttelt nur den Kopf und folgt Demure. Nun ist Benkei alleine in dem Gruppenraum und fragt sich immer wieder, was er nur falsch gemacht hat. //Benkei ist so ein Arsch. Warum? Warum sagt er sowas? Er ist doch auch mit ihm befreundet, will er etwa wirklich, dass Nile von uns geht?// Demure läuft den großen Gang entlang, wird kurze Zeit später von seinem Leader aus seinen Gedanken gerissen. "Kannst du mir das erklären?" fragt er leise, aber Kyoya schüttelt nur den Kopf. "Sag mal, weißt du wo Leone ist?" fragt Kyoya plötzlich. "Hä?" Demure bleibt stehen und sieht seinen Leader von der Seite an. "Ich finde ihn einfach nicht mehr. Ich hab wirklich schon überall gesucht, aber..." gesteht Kyoya. "Was?" Der Junge mit der Afro-Frisur sieht Kyoya in die Augen und beginnt, herzhaft zu lachen. "Ha ha ha, Kyoya der war gut!" "Ich mein' es ernst." knurrt Kyoya. Demure hält sich seinen Bauch fest und schüttelt sich vor Lachen. "Ey." mault der Grünhaarige. "Kyoya." lacht Demure. "Leone hat du gestern Abend in deinen Rucksack gesteckt." Sein Leader mustert ihn verständnislos, bevor es ihm langsam dämmert. "Ich versteh nicht, wie du das vergessen konntest. Deshalb bist du hier rumgerannt, wie ein Irrer. Oh man, Kyoya, du hast dich echt zum Deppen gemacht. Zum Glück bist du ab morgen zwei Woche nicht da. Dann musst du nicht mit allen anderen in der Cafeteria essen. Mir wäre das oberpeinlich." "DIR schon, MIR nicht." antwortet Kyoya. "Ab morgen, hab ich meinen Nile wieder. Ach wird das schön." murmelt er vertäumt. //Nile scheint dich ganz schön verändert zu haben, Kyo.// "Apropo Nile, wann holst du ihn eigentlich ab?" Die beiden bleiben einen Moment stehen und schauen aus einem großen Fenster nach draußen, auf den Park vor der Arena. "Heute Abend." antwortet Kyoya. "Nein, Kyo, ich hab dich doch gebeten, dass..." "Hab ich jemals gesagt, dass ich deine Bitte beachte?" "Kyoya, dass kannst du mir nicht antun!" Kyoya sieht Demure mit verengten Augen an. "Meinst du wirklich, du kommst damit durch? Irgendwann wird Nile es herausfinden, früher oder später. " Seine beiden Hände hat er gegen seine Hüfte gestemmt, Demure sieht beschämt auf den Boden. "Dann geh ich heute zu Nina. Ich hab keine Lust, von Nile durch das ganze Haus gejagt zu werden." "Mach das." meint Kyoya. Dann beginnt er leise zu singen: "Ein bisschen Spaß muss sein..." "Hey, na warte, dass hättest du lassen sollen!" brüllt Demure und jagt seinen Leader durch die gesamte Arena. Aus Spaß, versteht sich. Am Abend fährt Kyoya die große Straße Richtung Krankenhaus entlang. Und mal wieder schüttet es aus Eimern. Warum hat er eigentlich nie einen Schirm dabei? Sein armes Auto... Kyoya hält auf einen der Parkplätze und steigt mit einem Seufzer aus. Sofort ist er plitschnass und er beeilt sich ins Trockene zu kommen. Als er gerade den Eingang passiert hat, rennt jemand gegen ihn. Kyoya kommt aus dem Gleichgewicht und fällt auf seinen Hintern. "Pass doch auf!" schnauzt er und nimmt die kleine Hand entgegen, die ihm helfen will, aufzustehen. "Sorry." kichert das Mädchen und verschwindet sogleich mit hochrotem Kopf. Der Grünhaarige sieht ihr kopfschüttelnd hinterher. Etwas genervt geht er zum Zimmer seines Freundes. In dem Krankenhaus herrscht heute eine fröhliche Stimmung, die ihm etwas fehl am Platz scheint. Überall hängen Girlanden und andere Verziehrungen, die Ärzte haben heute keine weißen, sondern bunte Kittel an, einige Patienten rennen lachend durch das Gebäude. Die Köche tragen viele Leckerreinen auf Tische, die an den großen Fenstern aufgestellt worden sind. //Was ist denn hier los?// wundert er sich. "Kyoya!" Kyoya dreht sich um und sofort rennt jemand auf ihn zu und bespringt ihn förmlich. "Hey, immer mit der Ruhe, mein Kleiner." murmelt Kyoya leise. Nile hat seine beiden Beine hinten, an Kyoyas Rücken, überkreuzt und seine Arme liegen um den Hals des Grünhaarigen. "Was ist denn hier los?" fragt Kyoya, wärend er von dem Orange-Braunhaarigen abgeküsst wird. "Das Grand Hospital wird heute 250 Jahre alt." antwortet sein Freund. "Und darum laufen alle so komisch rum?" "Das ist noch gar nichts. Manche Ärzte haben sich verkleidet. Dr. Alfonso läuft als Clown, Dr. Kronich als Fisch rum." lacht Nile. //Verrückte Welt// denkt sich Kyoya und trägt seinen Freund in dessen Zimmer. Auch Nile hat seine Sachen schon gepackt und so können sie sich bald auf den Weg zurück in die Arena machen. Vorerst hat der Grünhaarige noch ein paar Medikamente von den beiden verkleideten Doktoren für Nile bekommen, die dieser hoffentlich nicht benötigt. Abfällig starrt Kyoya auf den Inhalt der kleinen Tüte, die er bekommen hat, bevor er die zwei Koffer seines Freundes nach draußen in das Pisswetter trägt. Nile läuft neben ihm her und redet auf ihn ein, nicht merkend, dass Kyoya kein einziges Wort versteht, da der Orange-Braunhaarige seinen Freund... auf Arabisch zutextet. Beide lassen sich, nachdem die Koffer vollständig im Kofferraum verstaut sind, durchnässt auf die Sitze des Autos fallen und schauen sich an. Kyoya streicht Nile eine Haarsträhne aus dem Gesicht, sein Freund lächelt ihn leicht an. "Wow, wie lange ist es her, dass ich in deinem Auto sitze?" "3 Monate oder so." murmelt Kyoya. "Mist, dann werd ich in der Schule ja nichts mehr verstehen." lacht Nile. "Ob das jetzt wirklich wichtig wäre. Aber... ich muss dir was sagen." "Ich höre?" Kyoya schaltet die Heizung in dem Auto an, da es doch einigermaßen frisch ist und da sie beide plitschnass sind, könnten sie sich noch unnötig erkälten und das wäre vor der Fahrt nach Köln nicht so gut. "Also... du darfst nicht böse auf ihn sein, er hat das nicht mit Absicht gemacht, aber ich werde es dir sagen." "Wer ist er?" "Demure." "Und warum sollte ich böse auf Demure sein?" hackt Nile nach. "Er... Demure hat eine Kerze fallen gelassen, als eine Katze in unserem Gruppenraum für Terror gesorgt hat." "Und?" will der Ägypter wissen. "Da war er in deinem Zimmer und..." "Mein Zimmer ist in Flammen aufgegangen?" fragt Nile leicht grinsend. Kyoya nickt nur. "Ich weiß. Demure hat mir vorhin eine SMS geschickt, in der nur die Worte Tut mir Leid, tut mir Leid, tut mir alles so Leid drinne standen. Ich hab nicht verstanden, was er damit gemeint hat und ihn einfach angerufen. Da hat er es mir erklärt. Ich bin ihm nicht böse, er hat sich ja persönlich entschuldigt. Er hat mir nur gesagt, dass er heute nicht da sein wird. Weißt du vieleicht, wo er ist?" "Bei Nina." antwortet Kyoya. "Vögeln?" "Vögeln!" //Demure ist so leicht durchschaubar.// "Demure ist so leicht durchschaubar." sagt Nile daraufhin lachend. Kyoya sieht ihn etwas entsetzt von der Seite an. "Was?" "Ach nichts." meint er nur schnell daraufhin und richtet seinen Blick wieder Richtung Straße. "Kyoya?" fragt der Orange-Braunhaarige leicht verwundert, doch als Kyoya ihm keine Antwort gibt, lehnt er sich gähnend zurück und schließt die Augen. "Auf nach Hause, Kutscher, oder wofür bezahl' ich dich?" murmelt er in einem befehlenden Ton. "Wird sofort erledigt." macht Kyoya weiter und startet den Motor. Dann gibt er seinem Freund noch einen Kuss auf die Wange, bevor er durch die Straßen nach Hause fährt. Mitten auf der Fahrt schläft Nile ein und sein Freund muss ihn bald daraufhin in die große Arena rein tragen. Da es schon dunkel ist, werden sie nicht von Fotografen oder Fans entdeckt, sodass Kyoya Nile ins sichere Trockene bringen kann. Die Koffer wird er später holen. Der Grünhaarige macht leise die Tür zu ihrem Gruppenraum auf und schlüpft mit seinem Freund in den Armen hindurch. Dann geht er in sein Zimmer und legt das schlafende Bündel auf sein Bett ab. //Jetzt muss ich irgendwie die nassen Klamotten los werden und Nile am besten auch.// Gedacht, getan, Kyoya beginnt Nile eine Sache nach der anderen bedacht vorsichtig auszuziehen. Dadurch wacht sein Freund auf. "Ähm Kyoya?" haucht er leise, als er merkt, dass Kyoya sich an seiner Kleidung zu schaffen macht. "Ja, du kannst doch nicht in nassen Sachen schlafen." verteidigt sich Kyoya und hilft Nile weiter aus den nassen Klamotten. "Hier." Er schmeißt ihm jetzt einfach einen seiner Schlafanzüge zu und sein Freund zieht ihn dankbar an. Dann geht der Grünschopf die Koffer holen, stellt sie einfach in irgendeine Ecke des Raumes ab, zieht seine nassen Klamotten aus, etwas trockenes an und huscht wieder in sein Zimmer. Die Tür macht er leise zu und kuschelt sich dann neben Nile in sein Bett. Sein Freund schlägt beide Arme um seinen Körper und zieht ihn so enger an sich heran. Auch Kyoya legt seine beiden Arme um Niles Körper und so schlafen die beiden schließlich ein. "Wach auf Nile." Kyoya rüttelt leicht an dem Körper seines Freundes. "Was denn?" mault sein Freund noch verschlafen und vergräbt sein Gesicht in das Kissen. "In 20 Minuten gibt es Frühstück." Als Nile nicht aufstehen will, zieht Kyoya seinen Freund einfach aus dem Bett. Dann packt er Nile und zieht ihn hoch, so, dass der arme Ägypter wohl oder übel stehen muss. Jetzt führt kein Weg mehr daran vorbei, er ist jetzt vollständig von seinem Freund aus dem Reich der Träume gerissen worden. "Danke." nuschelt er noch verschlafen und wird von seinem Freund in den Gruppenraum gezogen. Benkei scheint auch noch zu schlafen, da es noch stockdunkel in dem Raum ist. "Kann ich das Licht anmachen?" fragt Kyoya. "Wenn du meine Augen zerstören willst, ja." antwortet Nile und gibt seinem Freund einen Kuss. "Oder du lässt es einfach bleiben und wir machen so weiter." Kyoyas eine Augenbraue wandert nach oben, aber er als er die zarten, weichen Lippen seines Freundes wieder auf seinen eigenen spürt, ist ihm die Dunkelheit regelrecht egal. Aber komisch ist das schon, so im Dunklen. Niles Augen sind ohne hin immer fest verschlossen, wenn sie sich küssen aber seine... Kyoya macht sie nie zu, er kann nicht mit dem Gedanken leben, Nile einmal NICHT anzusehen. Das will einfach nicht in sein Gehirn und deshalb hat er auch wärend des Küssens die Augen offen. Aber jetzt sieht er ihn nicht, er kann ihn nur spüren. Schrecklich. "Jetzt sollten wir uns wirklich langsam mal fertig machen. Schon vergessen, es gibt Frühstück." murmelt er leise, als sie sich langsam voneinander lösen. "Ja." meint auch sein Freund und so macht Kyoya das Licht entlich an. Nile schnappt sich aus Kyoyas Schrank ein paar Klamotten und zieht sie sich an. "Ähm, ich glaube nicht, dass dir meine Sachen passen"//Hast eine andere Größe, Junge!// "Du hast gesagt und Demure auch, meine wären in Flammen aufgegangen. Und den Rest brauch' ich noch für Köln." antwortet Nile gut gelaunt. In der Tat, Kyoyas Klamotten sind ihm viel zu groß. Er hat eine kurze, karrierte Hose von Kyoya genommen, die bei ihm eher wie eine halblange wirkt und ein grünes T-Shirt, dass einen Großteil der Hose bedeckt. Lächelnd mustert Kyoya seinen ägyptischen Freund und muss zugeben, dass Nile richtig heiß in seinen Klamotten aussieht. Als auch er entlich fertig ist mit umziehen, Haare kämmen, Zähneputzen, Benkei aus dem Bett werfen, machen die beiden sich auf zu dem großen Essensaal in der Arena. Das ist schon ein Vorteil wenn man Blader ist. Man hat ein eigenes Zuhause, man hat jemanden, der für einen kocht und das alles finanziert die WBBA. Sie können es sich gut gehen lasse und müssen keinen Cent bezahlen. Auch die Schulausflüge und Sachen, alles bezahlt Gingkas Dad, Vorsitzender der WBBA. Als die beiden den großen Saal betreten, ist er fast noch leer. Gerade mal Madoka, Gingka, Sophie, Enzo, Masamune, Zhou Xing, Da Xiang, Dora, Zeo und Nowaguma sitzen auf ihren Plätzen und warten vergebens auf ihre Teammitglieder, unterhalten sich gegenseitig oder knutschen und fummeln wie verrückt miteinander rum (Madoka und Gingka). "Hey unsere Nervensäge ist ja wieder da!" brüllt Masamune und stürmt auf Nile zu. Er reißt sich und den jungen Ägypter zu Boden und dieser sieht ihn vernichtend an. "Geh von mir runter. SOFORT!" "Ist ja schon gut, reg dich nicht so auf." ruft Masamune und hilft Nile, wieder auf die Beine zu kommen. //Was ist denn in DEN gefahren?// Die anderen haben diese Aktion mitbekommen und müssen leicht lachen, über Masamunes Reaktion auf Niles Wiederkommen. "Hey, Masamune, ich dachte, du kannst Nile nicht ab?" brüllt Gingka seinem Freund zu. "Ach was, ich hab mich richtig in ihn verliebt. Er ist uns drei ganze, wunderschöne Monate nicht über den Weg gelaufen. Ein Schatz ist Nile, nicht wahr?" Dabei hüpft Masamune wie verrückt im Speisesaal herum, einige Chipstüten liegen bereits geöffnet auf dem Tisch der Japaner. "Machst du das nochmal?" fragt er Nile, der nur kopfschüttelnd den mit Chipskrümmeln um den Mund tanzenden Japaner beobachtet. "Ja." Masamune bleibt stehen und sieht den Kleinsten der Wildfangs mit funkelden Augen an. "Wirklich? Sagte ich nicht, dass er ein Schatz ist??" Gingka bekommt sich vor Lachen nicht mehr ein. "Sag mal." flüstert Nile zu seinem Freund. "Haben die was getrunken, oder waren die schon immer so... bescheuert?" "Gingka schom immer, hat er von Ryo und Masamune ist der Trottel in Person, wie du ja weißt." antwortet Kyoya. "Aber seit einiger Zeit findet bei den Japanern richtig heftige Fressorgien und Saufparys statt. Ryo bekommt seinen Sohn nicht mehr unter Kontrolle. Er und Masamune laufen amok. Du hast nicht wirklich was verpasst." "Da bin ich aber erleichtert." murmelt Nile ironisch und läuft zu dem Esstisch der Wildfangs. Dieser Platz ist so schön weit weg vom Tisch Gan Gan Galaxy. Einfach nur herrlich. Nile verschränkt seine Arme vor der Brust und wirft den beiden Japanern genervte Blicke zu. Er hat Hunger und bald fährt der Zug nach Köln. In spätestens einer Stunde müssen sie los. "Zum Glück muss ich die die nächsten Wochen nicht ertragen." sagt Kyoya, als er neben Nile Platz nimmt. "Ja." antwortet Nile und haucht seinem Freund einen Kuss auf die Wange. "Weißt du was mich echt wundert?" fragt er. "Was denn?" "Naja, außer Demure und Benkei hat noch niemand mitbekommen, dass wir ein Paar sind. Und verstecken tun wir unsere Beziehung ja jetzt auch nicht." "Die sind halt zu blöd, um das zu checken." meint Kyoya nur und verdreht die Augen. Bald darauf gibt es auch das langersehnte Frühstück und keine 10 Minuten stehen Nile und Kyoya fertig mit allen Koffern vor Kyoyas Mercedes CL 500. Der Grünhaarige verstaut alle Koffer im Gebäckraum, Benkei steht knapp daneben und Nile hat sich an die Fahrertür gelehnt und tippt irgendetwas in seinem Handy ein. Als sein Leader gerade fertig geworden ist, umarmt Benkei ihn stürmisch. "Benkei." Genervt drückt Kyoya seinen Freund weg. "Was soll das eigentlich immer? Ich hasse es, wenn mir jemand, egal wer, zu nahe kommt. Und genau das machst du!" Der Kleinste der drei schielt kurz zu Kyoya und muss lächeln. Danach schenkt er wieder dem kleinen Display seines Handys Beachtung, die anderen beiden total ignorierend. "Aber Kyoya." "Nichts, aber!" Bedacht macht Kyoya einen kleinen Schritt nach hinten, um einen kleinen Abstand zwischen ihm und Benkei zu erschaffen. "Du hast gesagt, keiner darf dir zu nahe kommen." "Mein ich auch so!" knurrt Kyoya, als er merkt, dass Benkei den Abstand vernichten möchte. "Und was ist mit Nile?" "Nile ist eine Ausnahme, Dummkopf." "Und warum er und ich nicht?" "Weil ich dich nicht liebe?? Sondern ihn!! Weil er mein ein und alles ist? Schon mal daran gedacht, Blödie? Und jetzt weg da Benkei." Dann dreht er sich um und nimmt Nile das Handy aus der Hand. "Ey, man lass das." "Wir müssen los, mein Schatz." flüstert Kyoya und drückt Nile einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich will auch." brumt Benkei. Nile sieht ihn verständnislos an und auch Kyoya versteht nicht. "Vergisst es. Viel Spaß!" sagt Benkei schnell und rennt zurück in die Arena. "Was?" "Egal." Der Ägypter sieht seinem Freund verwirrt hinterher, steigt in das Auto seines Freundes und nimmt Kyoya sein Handy wieder ab. "Was machst du da eigentlich die ganze Zeit?" "Simsen." "Mit?" "Rinako, Saeko und Mia." "Spannend." "Und wie." Der Grünhaarige startet den Motor und fährt los Richtung Hauptbahnhof. Dort wollen sie sich alle treffen. Nach einer halben Stunde Fahrt sieht er das große, alte Gebäude in Sichtweite. Sein Auto parkt er auf einen vorgesehenen Platz, da, wo es die nächsten zwei Wochen niemanden stören wird. //Und wenn, dann Pech.// denkt er sich, als er den großen Wagen zum Halten bringt, den Schlüssel umdreht und der summende Motor mit einem Mal verstummt. Nile ist immer noch so mit seinem Handy beschäftigt, dass er nicht gemerkt hat, dass sein Freund seit mindestens fünf Minuten wie verrückt vor ihm mit den Händen rumfuchtelt. "Hey, Nily-Babe, wir sind da." Als Nile nicht reagiert, macht er einfach kurzen Prozess: Er nimmt seinem Freund schon wieder das Handy weg und steckt es in seine Jackentasche. "Wir da seinen tun." erklärt Kyoya sein Handeln. "Das sehr gutes Deutsch sein, Kyoya." murmelt Nile und steigt, ebenso wie Kyoya, aus. Der kalte Wind fegt durch seine Haare und es sieht so aus, als könne es jeden Moment wieder anfangen zu regnen. Schwarze, fette Gewitterwolken überziehen den gesamten Himmel, helle, gelbe Striche zerstören das Schwarz und heftiges Gedonnere ist zu hören. Kurz darauf spürt Nile den ersten Tropfen auf seiner Nasenspitze landen. //Geht das schon wieder los?// Er schnappt sich seine Koffer, Kyoya ebenfalls und die beiden laufen zügig zu dem großen Gebäude. Gerade als sie in dem warmen, mit Menschen gefüllten Eingangsbereicht stehen, sehen sie, wie es Draußen anfängt, heftig zu schütten. Der Regen plätschert auf die Straßen und Gewege, die Menschen suchen Schutz vor dem Regen, ein Regenschrim hilft bei diesem Gewitter nicht mehr. Der Himmel wird von Blitzen übersäht, der Donner antwortet auf die lautlosen, gelben, Gebilde am Himmel mit lauten, gröllenden Geräuschen. "Na hoffentlich hat Köln ein paar bessere Wettervorlagen für uns parat." meint Nile, als sie zu ihrem Bahnsteig laufen. Kyoya nickt nur, er entdeckt bereits ein paar Klassenkameradinnen. Als auch die paar Mädels ihn entdecken, geht das Gekreische los. "Was haben die denn für Probleme?" "Ähm." Kyoya fängt an, schneller als Nile zu laufen und sagt nur: "Naja, ich bin der begehrteste Junge in meinem Jahrgang." "Was?" lacht Nile und rennt seinem Freund hinterher. "Und das sagst du mir nicht?!?" "Jep." Kyoya rennt ebenfalls, Nile hinter sich her. "Na warte, bis ich dich habe!" "Versuch es doch!" ruft Kyoya. Er rennt weiter, runter zu dem Bahnsteig 9, zu seinen Klassenkameradinnen. Der Grünschopf bleibt grinsend stehen, anscheinden hat er Nile abgehängt, denn von dem ist keine Spur in Sicht. "Kyoya!" kreischen die Mädchen los und stürmen auf ihren Klassenkamerad zu. "Ey, jetzt lasst mich wenigstens meine Koffer abstellen. So im Gang tun die sich nämlich nicht sonderlich gut." schreit Kyoya, da die Mädels viel zu laut sind, als dass er noch mit seiner normalen Lautstärke durchkommen könnte. Nile lehnt an ein Gelände und beobachtet amüsiert das Geschehen, was sich unten am Bahnsteig abspielt. Er hätte lieber nicht rennen sollen, er ist völlig aus der Puste, er kann nicht mehr. Sein Freund scheint noch nicht bemerkt zu haben, dass er beobachtet wird. Kyoya inderweil versucht gerade durch die Mädchenmenge zu gelangen, die ihn umzingeln wie einen Superstar. Naja, er IST auch ein Star, aber so muss man ihn doch nicht immer behandeln. Er ist ja auch nur ein Mensch. "Hast du Leone mitgenommen?" fragen ihn einige Mädchen. "Glaubt ihr, ich lasse meinen Partner einfach hier?" Sofort kreischen die Girls wieder los. //Wie peinlich. Ich hab Kyoyas Klassenkameraden für reifer gehalten. Hoffentlich sind die Jungs anders, als die Mädchen.// Nile lacht leise und macht sich auf den Weg zu Bahnsteig 9. Etwas mulmig ist ihm schon, als er sich der Gruppe mit jungen Erwachsenen nähert. Wer kann es ihm verübeln, immerhin sind ganze vier Jahre zwischen ihnen. //Ich bin hier sowas von Fehl am Platz.// Leise stellt er seine Koffer neben Kyoyas, die Mädchen und auch sein Freund beachten ihn nicht weiter. Sie haben nicht einmal gemerkt, dass er jetzt auch da ist. Nile wippt nervös auf seinen Fußspitzen herum. Sonst bringt ihn eigentlich nicht so vieles aus der Fassung, aber das ist was anderes. Er beginnt, auf seiner Unterlippe wie verrückt rumzukauen. Dabei beißt er sich einmal zu fest auf die Lippe und diese beginnt, sofort zu bluten. //Na toll. Nile, du machst dich echt zum Vollidiot.// Und er hat keine Taschentücher. Die hat Kyo... Okay, entweder er holt sie sich oder er lässt es sein. Entweder er läuft zur Gruppe von Erwachsenen und... //Nein. Kommt nicht infrage.// Er ist kein Angsthase, nein, aber er hat Gründe, warum er jetzt nicht dahin möchte. Der erste Grund wäre, ob es lächerlich klingt oder nicht, er fühlt sich total unwohl in seiner Haut und der große Altersunterschied ist ihm etwas... peinlich. Er kann zwar nichts dafür, aber es ist nunmal so und das lässt sich so leicht, wenn gar nicht, ändern. Das zweite wäre, dass er in Kyoyas Kleidung rumläuft, die Klassenkameraden das sicher früher oder später mitbekommen und ihn im schlimmsten Falle darüber ausfragen. Das dritte kann man sich womöglich denken: Er ist anders als die anderen. Womöglich will niemand auch nur in die Nähe von ihm, da er mit einer tötlichen Krankheit rumläuft. Ach, was für eine Schande! //Jetzt drehst du völlig durch, Nile, nicht durchdrehen. Du bist nur nervös, dass ist alles. Warum benehme ich mich gerade wie ein kleines Kind?? Ich bin doch sonst nicht so. Ich kann Benkei problemlos umhauen, keine Frage, aber sowas darf mir einfach nicht passieren. Nein, es geht nicht. Ich muss hier weg, sonst dreh ich durch. Ich muss hier weg, ich muss...// Nile schließt die Augen, zählt kurz bis drei, bevor er sich umdreht und losrennt. Rennt, als würde ihn jemand verfolgen. Er ist zwar noch außer Puste gewesen von seinem Rennen gegen Kyo, aber das ist ihm jetzt gerade entschieden egal. Er muss nur hier raus, raus aus diesem überfüllten Bahnsteig, weg von den ganzen Schülern und von Kyo, weg von dem Zug, weg von Köln, weg... Die Ärzte haben ihm gesagt, dass er anfangen könnte, verrückt zu werden. Und genau das wird er gerade. Total verrückt. Vieleicht leidet er ja bald an Panikattacken und Verfolungswahn? Alles, haben die Ärzte gesagt, sei zu 90 Prozent möglich. Der junge Ägypter holt seinen Beyblade aus seiner Jackentasche, wärend er auf den Ausgang zurast. Horuseus, wenigsten etwas, was ihm Kraft schenkt. Als Nile draußen ankommt, fegt der Wind Regentropfen in sein Gesicht, seine Haare kleben in seinem Gesicht und er ist von oben bis unten nass bis auf die Socken. Außer Atem und etwas zittrig auf den Beinen sieht Nile auf den wunderschönen Bey in seiner Hand, bevor ihn die Kraft verlässt und er erschöpft zusammenbricht. Sein Immunsystem ist vollkommen zerstört, er hat keine Kraft mehr um sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen. Seinen Kopf legt er auf den nassen Kopfstein, er schließt die Augen und bleibt seelenruhig liegen. Seine beiden Hände liegen vor seinem Gesicht, man könne meine, er schlafe, auch wenn die Kulisse etwas unpraktisch für ein Nickerchen wäre. Seine Beine liegen aufeinander, etwas angewinkelt zu seinem nassen Körper, bewegen sich kein Stück von der Stelle. Er kann einfach nicht mehr. Nile hört auf seinen schnelleren Atem und auf sein Herzrasen, versucht beides wieder in Einklang zu bekommen. Das Blut, was aus seiner unteren Lippe langsam nach draußen sickert, tropft neben ihn auf den Boden, vermischt sich mit den Regentropfen und bildet eine kleine rote Pfütze. Niemand scheint ihn zu beachten. Niemand... Nile will es sich nicht eingestehen, aber er hat Angst. Einfach nur Angst. Alles macht ihm Angst, jeder macht ihm Angst. Er gehört nicht mehr dazu, er... Ob Kyo schon gemerkt hat, dass er nicht mehr da ist? Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass er jemals da gewesen ist. Kyoya inderweil schaut sich etwas verwundert um. //Wo bleibt denn Nile so lange? Sucht er etwa die Toilette oder warum ist er noch nicht da?// Er lässt seinen Blick über den gesamten Bahnsteig schweifen, die Treppen sucht er gründlich ab, die Gänge, aber er wird nicht fündig. Von seinem Freund ist keine Spur in Sicht. "Suchst du was?" fragt das Mädchen namens Sue, als sie Kyoya so dastehen sieht, mit seinen Blicken suchend. "Ähm, was?" meint er nur, er hat nicht zugehört. "Ob du was suchst?" fragt sie nocheinmal und verfolgt Kyoyas Augen. Dieser schüttelt leicht den Kopf hin und her und holt einen MP3-Player aus seiner Jackentasche, immernoch mit dem Blick suchend. //Ich geb ihm noch 5 Minuten und danach such ich ihn wirklich.// denkt sich Kyoya. Er schaltet ein Lied ein, was genau auf die Sekunden 5 Minuten lang geht, steckt sich die Ohrstöpsel in die Ohren und beginnt es, zu hören. "Kyoya?" fragt das Mädchen unsicher, wendet sich dann doch wieder von ihm ab und unterhält sich mit den anderen Girls aus ihrer Klasse. Auch ein paar Jungs und der Lehrer, Herr Müller, sind bereits eingetroffen. Fehlen nur noch die restlichen Schüler, der Zug und... Nile. Herr Müller trägt eine schwarze Hose und einen roten Pulli, darüber einen geöffneten, braunen Mantel, er hält in der einen Hand einen offenen Regenschrim, den er gerade versucht, zu schließen. Als er fertig ist, lehnt er den rosaroten Regenschirm an seinen großen, braunen, Lederkoffer und tippt Kyoya auf die Schulter. Dieser dreht sich um, nimmt einen der Ohrstöpsel aus dem Ohr und sieht seinen Lehrer fragend an. "Wo... ist denn dein Freund?" fragt Herr Müller höflich und mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Kyoya zuckt nur mit den Schultern. "Er war vorhin noch da. Entweder er sucht die Toilette, er findet den Bahnsteig nicht oder es ist was passiert, was ich nicht hoffe. Ich geb ihm noch...-" Kyoya schaut auf seinen MP3-Player, dass Lied dauert noch zwei Minuten. "Zwei Minuten, danach geh' ich ihn suchen." Herr Müllers Mine wechselt zu einer besorgten, er legt eine Hand auf Kyoyas Schulter, bevor er die Anwesendheitsliste durchgeht. Hinter Niles Namen macht er in kleines Fragezeichen, in der Hoffnung, dieses Zeichen wieder wegmachen zu dürfen. Als das Lied seine letzten Töne gespielt hat, macht sich Kyoya schweren Herzens auf die Suche nach seinem ägyptischen Freund. Als er gerade dabei ist, seinen MP3-Player wieder in seine Jackentasche zu stecken, entdeckt er Niles Koffer am Rande des Bahnsteiges, knapp neben seinen. //Nile war hier. War...// Kyoyas Herz zieht sich unangenehm zusammen. //Hoffentlich ist nichts passiert.// Der Grünhaarige mustert die Koffer von Nile. Sie stehen perfekt neben seinen, Nile hat sich also viel Zeit gelassen, sie hinzustellen. Seine dagegen wirken wie geworfen. Kyoya atmet noch einmal tief durch, bevor er loslaufen möchte auf der Suche nach seinem Freund, als ihm ein schrecklicher Gedanke kommt. Die Ärzte habe ihm etwas erzählt, dass sein Freund anfangen könnte, an Verfolungswahn und Panikattacken zu leiden. Was wäre, wenn Nile so eine Panikattacke genau in dem Moment gehabt hat? Oder das er gedacht hat, jemand würde hinter ihm her sein? "Nein." murmelt Kyoya erschrocken. Alle Schüler und Lehrer drehen sich zu ihm um, doch Kyoya rennt so schnell er kann, die Treppe nach oben, den großen Hauptgang entlang, an unzähligen Geschäften vorbei. Wenn Nile sowas wirklich wiederfahren ist, dann wird er jetzt irgendwo im Hauptbahnhof herumirren, vieleicht mit panischer Angst auf der Flucht vor etwas, was gar nicht exisitiert. Und er hat nicht aufgepasst! Er hätte vor Nile nicht weglaufen dürfen, er hätte mehr aufpassen müssen. Er hätte sich mehr um Nile kümmern müssen, immerhin kennt der junge Ägypter niemanden außer ihn und... //Kyoya, Vorwürfe helfen dir jetzt nicht weiter.// Je länger Kyoya auf der Suche nach seinem Freund ist, desto größer wird sein Verdacht, Nile könnte etwas schlimmes zugestoßen sein. Das er Angst hat, ist nur ein größeres Zeichen dafür, wie wichtig der Kleine für ihn doch eigentlich ist. Aber wie kann er Nile finden? Wie? So ein Hauptbahnhof ist extrem groß, ICE, IC, Regionalbahn, S-Bahn, U-Bahn... Alles fährt und geht in einem gleichmäßigen Rytmuss. Und dann noch die ganzen Menschen, die ein und aussteigen, kommen und gehen. Wie soll er eine Person, eine Kleine, zierliche, männliche Person in dieser Menschenmenge finden? Für ihn scheint das eine aussichtslose Situation zu sein, aber ohne Nile geht für ihn gar nichts mehr. Er MUSS es versuchen, er muss einfach. Und wenn er in zwei Wochen noch sucht, er wird Nile finden, egal was passiert. Und wenn die Welt untergeht, er hört nicht auf, ehe er fündig wird. Kyoya rast wie ein verrückter von einem Bahnsteig zum nächsten, er geht in der Unterführung suchen, sucht die Plätze für U-Bahn und S-Bahn gründlich ab, er sucht bei den IC´s und Regionalbahnen alles ab, er fragt Leute, ob sie einen kleinen, ausländischen Jungen mit Orange-Braunen Haaren gesehen haben, aber nirgends wird er fündig. Erschöpft lehnt er sich an eine Wand und starrt hinaus aus dem Fenster in das Pisswetter. //Und wenn Nile gar nicht mehr im Bahnhof ist, sondern...// Das Herz des Grünhaarigens zieht sich wieder unangenehm zusammen. //Nein, Nile würde nicht raus rennen. Oder doch?// Bei einer Panikattacke kann man alles machen, um sich in Sicherheit zu wiegen. Beim Verfolgungswahn ist es genauso. Kyoya schließt bittend die Augen, dass Nile das Gebäude nicht verlassen hat. Sonst findet er seinen Freund nie. Die Stadt ist einfach zu groß, um eine einzelne Person ausfindig zu machen. Vieleicht wäre es mit Polizei noch möglich. Kyoya zieht sein Handy aus der Tasche und wählt Niles Nummer. Vieleicht hat er Glück und sein Freund geht ran. Aber diese Hoffnung macht er sich erst gar nicht. Es klingelt, er kann es hören. Und erst da fällt ihm ein, dass er Nile das Handy abgenommen und in seine Tasche gesteckt hat. Er KANN Nile also gar nicht erreichen. Genervt über sich selbst, steckt Kyoya sein Handy zurück in seine Jackentasche. Der Grünhaarige macht sich wieder auf die Suche nach seinem Freund, aber mit einem Blick auf die Uhr erfährt er, dass er seit einer geschlagenen Stunde auf der Suche ist. Plötzlich klingelt sein Handy und Herr Müller ist dran. "Kyoya, der Zug fahrt in einer halben Stunde. Du musst zurückkommen, in spätestens einer viertel Stunde wieder hier sein. Wo ist Nile?" "Keine Ahnung. Ich komme erst, wenn ich Nile gefunden habe. Wenn ich es nicht schaffe, dann nehm ich halt den nächsten Zug nach Köln." "Aber Kyoya du kannst doch nicht...-" will Herr Müller sagen, wird jedoch von seinem Schüler unterbrochen. "Oh doch ich kann. Ich fahre nur mit Nile und damit basta. Und wenn kein Zug mehr fährt, dann fahren wir halt mit dem Auto nach Köln. Ich weiß ja, wo unser Hotel steht und wie ich hinkomme." "Kyoya... Ist gut. Ich wünsche dir viel Glück auf der Suche. Eure Koffer werde ich schon einmal mitnehmen, wenn das in Ordnung geht. Rufe mich sofort an, sobald du mit Nile unterwechs zu uns bist, falls ihr es nicht mehr schaffen würdet. Hast du verstanden? Ich weiß, du bist schon volljährig, aber ich muss mich noch um dich 'kümmern' Verstehst du mich?" "Klar. Ich brauch noch meins und Niles Ticket, ich hole sie mir schnell ab, dann mache ich weiter mit der Suche. Bis gleich." Mit diesen Worten legt Kyoya auf und rennt zurück zu Bahnsteig 9. Die Tickets bekommt er sogleich von seinem Lehrer und sofort macht sich der Grünhaarige wieder auf die Suche nach einem kleinen Ägypter. Okay, den Zug hat er sicher verpasst. Aber das er von Nile so gar nichts hört, bringt eine gewisse Unruhe in seine schon eh durcheinander gebrachten Gefühle. //Jetzt geht mal nach Plan vor Kyoya. Nile ist weder bei irgendeinem Bahnsteig noch sonst wo im Bahnhof. Also musst du Draußen weiter suchen.// Der Grünhaarige läuft Richtung Ausgang des Bahnhofes. Und mal wieder hat er keinen Schrim... Er atmet nocheinmal tief durch, bevor er in den strömenden Regen tritt. Der Wind fegt so viele Tropfen in sein Gesicht, dass er die Augen zukneifen muss, um überhaupt noch was sehen zu können. Der Winde ist stark, er zerrt an seinen Klamotten, aber das ist gerade für Kyoya zweitranging, da er sieht, wie jemand unmittelbar vor ihm auf dem Boden liegt. Er kennt diese Gestalt nur zu gut: Nile. So, dass wars dann mit Kapitel 8. Der Titel hat sich wie meine Idee entwickelt: Sie sollte eigentlich ganz anderes aufgeschrieben werden, aber dann hat es sich halt so ergeben. Tja, da kann eine Autorin wie ich nichts machen^^ Ich danke allen meinen Lesern, die bis jetzt fleißig mitgelesen haben und ich werde euch auf keinen Fall enttäuschen! Es wird genauso spannend weiter gehen, es werden noch einige Sachen passieren und das eine oder andere Rästel wird sich klären. Was genau es sich jetzt mit Niles Zustand auf sich hat, erfahrt ihr noch früh genug. Ich kann Nile eigentlich nicht sowas antun, aber heute war meine böse Ader mal wieder draußen^^ Also, sorry mein Schatz, dass ich dir sowas angetan habe :D LG TalaxNile Kapitel 9 ist schon unterwechs*-* +_+ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)