Der wahre Grund der Ablehnung von _Natsumi_Ann_ (petunia & lily (severus x petunia )) ================================================================================ Kapitel 1: Dein Herz, mein Herz. -------------------------------- Neid brennt wie Feuer. Petunia starrte, an den Türrahmen gelehnt, auf ihre kleine Schwester herab und reichte ihr missmutig das Tablett mit dem Tee. Es waren Ferien und schon wieder kam Lily nicht aus ihrem Zimmer, sie schrieb den ganzen Tag in ihrem Tagebuch herum, heulte zwischendurch und ließ sich von Mami Essen ins Zimmer bringen. „Warum machst du wieder so einen Aufstand? Leidest du unter einem Aufmerksamkeitsdefizit oder warum muss unser Mutter andauernd zu dir kommen und dich bedienen?“ Wie immer waren ihre Worte schroff und zynisch. Aber ihre kleine Schwester musste sich langsam daran gewöhnt haben. Ihren ganzen Gesprächen fehlte es an Liebe und Freundlichkeit. Wie lange das schon so war? Lily hätte bestimmt mit EWIG geantwortet, doch Petunia wusste es besser. Es war an jenem Tag vor so vielen Jahren, auf dem Spielplatz, als Lily ihr gezeigt hatte, welches Monster sie doch war. „Du weißt ganz genau, dass ich wen zum Reden brauche und Mum versteht mich. Sie hatte auch schon mal Liebeskummer.“ Die Stimme ihrer Schwester klang weinerlich und bedrückt, doch die Blonde ließ sich nicht davon beeindrucken. „Von mir bekommst du sicherlich kein Mitleid, reiß dich doch mal zusammen!“ Solche Peinlichkeit hatte sie selten erlebt, denn es waren nicht die ersten Ferien, in denen ihre Schwester dieses Spiel abzog. Letzen Sommer war es dasselbe. Anscheinend hatte sie Streit mit ihrem besten Freund gehabt, aber selber Schuld, wie konnte sie ihn auch immer nur so behandeln… sie sagte sie wäre verliebt in ihn gewesen und er würde sie behandeln wie ein Stück Dreck in letzter Zeit?! Wie blind konnte man sein, selbst sie sah, dass Severus in dieses rote Biest verliebt war. Lily suchte nur Mitleid, schlicht und ergreifend egoistisch. „Ich kann doch nichts gegen meine Gefühle machen! Und du hast mir als große Schwester ja auch nie einen Rat geben!“ Sie wollte einen Rat? Petunia musste leise lachen. Lily hatte ihr noch nie etwas anvertraut, sie machte immer nur die große Show vor Mum und Dad, damit sie ihr alles kauften und sie verwöhnten. Und an wem blieb mal wieder die Hausarbeit kleben? Natürlich an der großen Schwester, der ging es ja immer gut. Manchmal glaubte sie auch ihre Eltern waren blind. Auch wenn sie nichts sagte, auch sie trug mehr Schmerz in sich, als alle glaubten. Aber musste man den immer nach außen tragen? Aber weil Lily genau das tat, fragte sie niemand, denn Schweigen hieß in dieser Familie wohl, dass man keine Probleme hatte. „Was soll ich dir schon raten? Entscheide dich mal lieber für einen Mann. Erst unser komischer Nachbar und dann irgendein Frauenheld aus deiner Schule, nachher stehst du noch als Schlampe dar!“ Sie konnte sehen wie sich der Gesichtsausdruck ihrer Schwester veränderte. Petunias Worte verletzen sie – aber das war pure Absicht. „Du weißt ganz genau, dass ich keine Schlampe bin! Und Severus ist nicht komisch, er kann nur nicht mit Gefühle umgehen. Und James… ich hasse ihn, aber was kann ich dafür, wenn ich auf einmal Herzklopfen in seiner Nähe habe?!“ Die Blonde verdrehte die Augen. Jetzt erzählte Lily ihr auch noch Details, wie naiv von ihr zu denken, sie würde irgendetwas dagegen tun können. Ja, sie war ihre große Schwester und vielleicht war es eigentlich die Aufgabe einer großen Schwester ihre kleine Schwester zu trösten und zu beschützen. Aber sie konnte einfach nicht. Nicht mehr. Es war nicht immer so gewesen. Nein, mit Sicherheit nicht. Als sie noch klein waren, waren sie ein Herz und eine Seele. Sie hatte über Lily gewacht wie eine zweite Mutter. Bis zu jenem Tag, auf dem Spielplatz … Dort lag der Ursprung ihres Hasses und eigentlich sollte man seine eigene Schwester nicht hassen, das wusste sie. Und manchmal wünschte sie sich auch es wäre nicht so. Aber wie konnte Lily immer nur an sich denken? Sah sie denn nicht, dass ihre große Schwester auch litt? Dass sie vielleicht sogar mehr Leid in sich trug als sie selbst? War Lily wirklich so blind? Oder war sie einfach nur eine gute Schauspielerin? Und das Schlimmste an allem war, dass Lilys Art wohl jede Art von Mensch anzog. Auch wenn rein optisch gesehen fast alle immer sagten, dass sie von Vorteil wäre. Im Gegensatz zu Lily hatte sie schönes blondes Haar, nicht einen einzigen Rotstich konnte man daraus erkennen und ihre Augen waren von strahlendem Blau. Außerdem war sie viel schlanker als Lily, sie konnte essen so viel sie wollte, besonders dick wurde sie nie. Ganz anders bei Lily, die auf ihre Figur achten musste. Und dennoch zog sie jeden in ihren Bann… Sie konnte zaubern, anstatt einen Exorzisten zu kontaktieren, streifte man Lily noch lobend über das Haupt und sagte ihr wie stolz man auf sie sei. An jenem Tag auf dem Spielplatz, hatte Petunia sie als Missgeburt beschimpft und war schreiend vor ihr weggelaufen. Hätte sie damals bleiben sollen? Hätte sie den Neid unterdrücken sollen? Aber sie war doch noch ein Kind gewesen… und trotz alledem fragte sie sich manchmal, ob alles anders abgelaufen wäre, hätte sie sich damals anders entschieden. Wäre sie doch geblieben anstatt fortzulaufen… Vielleicht wären sie dann so etwas wie Freundinnen geworden, vielleicht hätte sie all ihren Schmerz teilen können, vielleicht hätte Lily ihr helfen können… Vielleicht wäre nicht Lily seine beste Freundin geworden, sondern sie… Ein hemmender Stich durchkreuzte ihre Magengegend als sie wieder an ihn denken musste. Es war nicht zu leugnen, dass sie öfter an ihn dachte, öfter als ihr lieb war, an den komischen Nachbarsjungen… Er war der beste Freund ihrer Schwester, dabei hatte sie ihn doch zuerst entdeckt… Sie konnte sich noch erinnern als wäre es gestern gewesen… Als Lily und sie über den Gartenzaun gelugt hatten und die kleine Petunia Evans den schwarzhaarigen, kleinen, blassen Jungen im Garten hatte liegen sehen. Und dann hatte sie den Finger gehoben, auf ihn gezeigt und zu ihrer Schwester gesagt: “Guck mal, der ist aber niedlich!“ Lily hatte es anscheinend vergessen, denn sonst hätte sie längst etwas getan. Nie hatte sie gefragt, ob sie mitkommen wollte, wenn sie mit Severus verabredet war, nein, niemals… sie wollte ihn für sich, so wie sie alles andere für sich wollte. Sie war immer der Mittelpunkt, und egal wie oft sie auch Liebeskummer hatte, Petunia konnte nicht begreifen, wie sehr man die Gefühle einer Schwester ignorieren konnte… Wieso sollte ihr Lily etwas bedeuten, wieso sollte sie ihr etwas geben, wenn sie nichts zurückbekam? Sie sah doch auch wie ihre Schwester ab und an litt, auch ohne dass sie es mal wieder überall rum erzählte, um Trost zu finden. Warum sah sie es einfach nicht? Konnte eine große Schwester mehr sehen als eine Kleine? Petunia wollte gerade ihrer Schwester antworten, als es an der Tür klingelte… „Kannst du kurz gucken, wer da ist, Petunia-Schatz?!“ hörte sie ihre Mutter von unten rufen. Natürlich musste Petunia-Schatz an die Tür, nicht Lily-Maus. „Ja, ich geh schon, Mum.“ erwiderte die Blauäugige genervt und lief die Treppen hinunter bis zur Eingangstür. Als sie sie öffnete blieb ihr fast das Herz stehen. „Snape.“ gab sie knapp wieder unter dem wilden Schlag ihres Herzens. „Was willst du?“ Der blasse, aber mittlerweile großgewachsene Junge, strich sich kurz eine Strähne hinters Ohr. „Ich wollte zu Lily.“ Petunias Miene verfinsterte sich. „Zu Lily, natürlich, wohin auch sonst.“ Lily hatte die Gabe der Magie… Lily hatte den Stolz ihrer Eltern… Doch am meisten hasste Petunia, dass Lily das hatte, was sie am meisten wollte, und sie wusste es nicht einmal … … sein Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)