Shall we dance? von Miss-JDox (Wenn Severus und Harry einen Tanzkurs absolvieren....) ================================================================================ Kapitel 10: Wiener Walzer ------------------------- Meine lieben Leser, sollte es euch noch geben, hier ist es endlich. Mein neues und vor allem, letztes Kapitel. Ich möchte euch für die vielen Kommentare danken und hiermit Shall we dance abschließen. Als letztes, bevor ich euch lesen lasse, möchte ich noch was zeigen. Ich, also MissJDox, habe begonnen einen Blogg über den alltäglichen Arbeitswahnsinn zu schreiben. Am Ende der Story befindet sich ein Link und es würde mich doch sehr freuen, den einen oder anderen von euch auch für so etwas begeistern zu können. Was eine neue Story betrifft, so hoffe ich, bald mit einer eigenen aufwarten zu können. Bis dahin... Eure MissJDox Es war so weit. Mit dem Ende des Kurses waren auch die Ferien näher und näher gerückt. Der kleine Kreis, den Harry in seinem Kalender auf seinem Nachttisch, um den letzten Schultag gemalt hatte, schien immer weiter voran zu schreiten, näher zu kommen. Und dann war da ja noch der Eintrag, der letzten Tanzstunde, der durch einen Zauber den Hermine gesprochen hatte, wild blinkte. Harrys Augen waren auf die roten Vorhänge gerichtet, die ihn von den restlichen Jungs seines Jahrgangs abschirmten. Einige lagen auf ihrem Bett und blätterten in einem Buch, so wie Neville oder Dean, andere, wie Ron und Seamus, spielten Karten. Die Atmosphäre war entspannt und auch Harry fühlte sich körperlich wohl, doch ließen ihn seine Gedanken und Gefühle um Severus Snape kaum in Ruhe. Jede Nacht, bevor der Potter einschlief, musste er an den Lehrer denken und sobald der Schüler aufwachte, rasten seine Gedanken auch schon wieder um den Professor. Nicht nur, dass Harry so die Realität vergas und in seinen eigenen Träumen abtauchte, sein Körper spielte dabei auch noch mehr als verrückt. Sein bestes Stück stand meist wie eine Eins, wenn er die Augen aufschlug, sein Herz pochte wie wild, wenn der junge Mann den Älteren auch nur irgendwo erahnte und dazu begann er auch noch, zu schwitzen. Wenn der Gryffindor auf seinen Tanzpartner traf, konnte er diesem kaum in die Augen sehen. Seit der letzten Zusatzstunde hatte er weder ein Wort mit dem Tränkemeister gewechselt, noch mit ihm getanzt, denn dies war die letzte Stunde gewesen, vorerst. Nun folgte nur noch der offizielle Abschluss in der großen Halle, zudem der Abschlussball der eine Woche vor dem Ende der Schulzeit stattfinden sollte. Der Blick der grünen Augen Harrys glitt auf seine kleine Sanduhr, die man ihm vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Sie zeigte ihm nicht nur an, wie viel Sand bereits hindurch gerieselt war, sondern glücklicherweise auch, welche Uhrzeit sich dahinter versteckte. In einer guten halben Stunde begann der Kurs. Das Herz des Löwen klopfte wie wild. Er musste und wollte ein letztes Mal mit Snape tanzen und zudem hatte er sich vorgenommen, endlich auszusprechen, was ihn bereits seit einigen Tagen klar war. Dass seine Gefühle nicht nur verrücktspielten, weil er den Tränkemeister aus einem komplett neuem Licht kennen gelernt hatte, sondern auch, weil er für diesen Gefühle entwickelt hatte, die über eine normale Schüler-Lehrer-Beziehung weit hinaus gingen. Harry Potter hatte sich verliebt und es endlich eingestanden. Dazu hatte er sich in eine Person verliebt, von der er es am wenigsten erwartet hätte. Dennoch… Irgendwie schien es ihm kein Zufall zu sein. Er hatte doch schon immer einen Faible für das Ungewöhnliche gehabt. Wenn auch meist, was seine Abenteuer in den Schuljahren zuvor betraf, unfreiwillig. Harry musste bei dem Gedanken Lächeln. Gegensätze, so hieß es bekanntlich, zogen sich an und Harry Potter und Severus Snape konnten unterschiedlicher nicht sein. Während er, Harry, mit dem Bewusstsein aufgewachsen war, irgendwann einen, der größten, bösen Zaubrer töten zu müssen und meistens recht angesehen und beliebt in der Welt der Zauberei gewesen war, hatte sich Severus all dies beschwerlich durch die Trankstudien aufbauen müssen und selbst, als er in der Schule der Beste war, hatte man ihn kaum beachtet. Harry war von seinen engsten Freunden immer umringt und unterstützt worden. Ron, Hermine, Fred und George und so viele weitere, die ihm immer zur Seite standen. Severus dagegen hatte gerade mal zwei Freunde vorweisen können, von dem sich die eine, Lily, gegen ihn gewandt hat, nachdem sie sich einst gestritten hatten… Doch gab es auch viele Punkte, in denen sie sich zu gleichen schienen, wie dem jungen Potter aufgefallen war. Ihre Kindheit war gleichermaßen erschwerend und grausam gewesen. Während Harry in die Missgunst seiner Verwandten gefallen war, hatte der Snape stark unter seinem Mugglevater gelitten. Dies bewiesen schließlich die Erinnerungen, die der Gryffindor vor ein paar Jahren gesehen hatte. „Harry.“, rief Ron und der Angesprochene schreckte aus seinen Überlegungen. Seine Freunde hatten sich scheinbar aufgerafft, um nach unten zu gehen. Ein Paar, der Jungen waren bereits zur Tür raus, während Neville und Ron noch auf den Potter warteten. „In zehn Minuten geht der Kurs los. Kommst du, man?“ Auch dieses Mal war es der Rotschopf der sprach und sich nun durch die geschlossenen Vorhänge von Harrys Bett kämpfte, nur um diesen fragend anzusehen. Harry nickte langsam und lächelte. Er schnappte seine Schuhe und schritt mit den beiden Jugendlichen nach unten, wo wo wie zu erwarten Hermine auf sie wartete. Der Grünäugige lächelte leicht und zu viert verließen sie erst den Gemeinschaftsraum und gingen dann die Treppen hinunter. Ron und Neville waren dabei in einer Diskussion über die besten Rennbesen verstrickt. Hermine dagegen musterte ihren besten Freund besorgt. „Alles in Ordnung, Harry?“ , fragte sie sanft und legte eine Hand auf dessen Schulter. Der Brillenträger sah von den Stufen der Treppe auf und nickte langsam. „Ja…Ich bin nur…aufgeregt, weißt du.“ Er lächelte zurückhaltend und blickte zu den anderen Jungen. Diese waren jedoch in ihrer eigenen Welt und so entschied der Gryffindor, seiner besten Freundin seine Entscheidung zu erzählen. „Ich…will Snape sagen, was ich…fühle.“, erklärte er also leise und seufzte. „Aber ich habe Angst, was seine Reaktion betrifft. Wir dürften überhaupt keine Beziehung haben und ich hab eigentlich auch wenig Hoffnung, dass er meine Gefühle überhaupt erwidert.“ Die Granger nickte mitfühlend und schien zu überlegen. Dabei hatte sie die Stirn gerunzelt. Sie wollte den Löwen aufbauen… „Harry. Mach dir keine Sorgen. Wenn du es ihm sagst, wird er gar nicht anders können, als deine Gefühle zu erwidern. Du bist so ein liebenswerter junger Mann.“ Der Dunkelhaarige nickte langsam, ehe er leicht lächelte. „Ich danke dir, Hermine.“, hauchte er und meinte es sehr ernst. Diese Worte taten gut und gaben ihm das nötige Selbstvertrauen um nun mit seinen Freunden gemeinsam, ein letztes Mal die Halle zu betreten. Zudem würde er sich mit seinem Tanzpartner auseinandersetzen. Und dieser Gedanke wiederum war es, der den Potter doch nervös werden ließ. Seine Hände schwitzten, die Stirn glänzte. Er musste sich zusammenreißen! Sie waren eine, der letzten Gruppen, die die große Halle betraten. Die Professoren, samt Tränkemeister, waren bereits anwesend und unterhielten sich mit den Tanzlehrern. Harry atmete tief durch und verabschiedete sich schnell von dem Rest der Gruppe, ehe er auf Dumbledore und die Lehrkörper zutrat. „Guten Abend.“ Ein Lächeln war auf Harrys Lippen zu erkennen, während er erst Fiona, dann Markus die Hand schüttelte und schließlich einen Blick mit Snape austauschte. Grün traf auf Schwarz und wieder einmal spürte der 17-Jährige, wie sein Herz anfing zu schlagen, seine Gedanken Achterbahn fuhren und seine Knie zu zittern begannen. Eine Welle von verschiedensten Gefühlen überrollte ihn und sein Blick schien dabei ein wenig abzudriften, denn Dumbledore erkundigte sich mit leicht besorgtem Unterton nach seinem Wohlbefinden. Harrys Tanzlehrer währenddessen schritten in die Mitte der Halle und sahen in die Runde. Die Aufmerksamkeit der schwatzenden Schüler richtete sich nun auf die beiden Erwachsenen und es wurde mit jeder Sekunde, die verstrich, ruhiger. Während Harry mit unsicheren Schritten ein wenig näher zu seinem Tanzpartner trat, begann Markus zu sprechen: „Einen wunderschönen guten Abend wünsche ich euch. Herzlich Willkommen zu eurer letzten Stunde. In einer Woche ist der große Ball und was wäre ein Ball, ohne den Wiener Walzer. Wie immer werden wir euch erst zeigen, was ihr lernt, bevor wir die Schritte gemeinsam durchgehen…“ Markus schnippte mit einem Finger und wunderschöne Musik war zu hören. Der Takt war, wie Harry wusste, ähnlich wie beim langsamen Walzer, ein drei-Viertel-Takt. Nur um einiges schneller. Es war schöne Musik, zu der das Pärchen wundervoll tanzte. Sie drehten sich unaufhörlich im Kreis, wiegten sich jedoch auch zwischendurch sanft zur Musik oder öffneten die Tanzhaltung für ein paar Schritte. Nachdem die beiden Tanzlehrer geendet hatten, sahen sie erneut in die Runde und nun ergriff die junge Frau das Wort. „Stellt euch in Tanzhaltung auf. In einem Kreis bitte.“ Der Blick der grünen Augen des Löwen glitt nun zu Severus, der ihn bisher scheinbar kaum beachtet hatte. Nun ergriff dieser seine Hand und zog ihn ein wenig enger an sich. Harry konnte den warmen Atem des Hauslehrers an seinem Hals spüren und bekam eine angenehme Gänsehaut davon. Wie gern wäre er jetzt allein mit dem Snape, würde ihm zeigen, was er fühlte, es ihm hunderte Male sagen wollen. In sich drinnen fühlte er die Sehnsucht nach Liebe, nach Zweisamkeit…Doch kurz bevor er die Halle betreten hatte, hatte sich der junge Mann entschieden, mit seinen Worten bis zum Ende der Stunde zu warten. Auch, wenn es schwer fiel. Wenn es dich doch gibt Ein Herz nur für mich schlägt Wer sagt mir heut was Morgen noch zählt Wird die Welt bald neu geboren Der Weg ist mit Blumen und Sternen gesäht Ich spür mein Held wird kommen Siehst du was ich seh auch Wunder können geschehen Das Tanzpaar folgte den Erklärungen der Lehrer und führte sie, anfangs langsam, dann immer schneller aus. Für Harry war es recht schwierig. Er konnte sich kaum konzentrieren, denn der Duft, den sein Tanzpartner verströmte, benebelte jeden seiner Sinne. In den Ohren des Gryffindors rauschte das Blut, sein Blick war glasig. Der Takt war seiner Meinung nach viel zu schnell, dabei waren die Schritte anfangs noch recht einfach… Nein, heute war der Gryffindor nicht konzentriert und das spürte auch sein Tanzpartner. Sie blieben mitten im Lied stehen, die schwarzen Augen des Älteren funkelten leicht wütend. „Konzentrier dich, Harry.“, zischte der Ältere leise und nahm dann wieder Haltung ein. Angesprochener sah auf und legte den Kopf leicht schief. „Entschuldigung.“ Langsam wiegten sich die beiden Männer wieder im Takt, ehe sie sich zu drehen begannen. Severus drückte den Jüngeren dabei eng an sich, damit sie den Halt nicht verloren. Harry keuchte leicht, denn allein die Hand, des Anderen, auf seinem Rücken zu spüren, löste ein gewaltiges Kribbeln in seinem Körper aus. Sein Kopf war wie leer gefegt und Harry sehnte sich danach, los zu werden, was ihn beschäftigte. Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n Dornen die weichen und Rosen die blüh‘n Küss mich - Halt mich - lieb mich für immer Küss mich - Halt mich - lieb mich Sie wirbelten herum und nach einer Weile fand Harry auch Gefallen an diesem Tanz. Der Potter musste zugeben, zu seinen Lieblingstänzen würde dieser schnelle Walzer nie gehören, doch Severus führte ihn wunderbar durch diesen Tanz und wenn er sich konzentrierte, wie der Andere es wollte, waren die Schritte nach ein paar Übungen auch kein Problem mehr. Zur Mitte der Stunde etwa, ließ Markus die Musik stoppen und stellte sich mit seiner Partnerin erneut ins Zentrum der Tanzfläche. Er lächelte in die Runde und begann dann zu sprechen: „Wir haben euch jetzt eine Weile den Grundschritt tanzen lassen, aber da Fiona und ich der Meinung sind, dass dies auf Dauer ein wenig langweilig ist, wollen wir euch jetzt ein paar Schritte zeigen, die den Tanz noch etwas aufpeppen sollen.“ Der Mann zwinkerte, strich sich schnell durch das kurze Haar und ließ die Musik wieder spielen. Dann nahmen Fiona und er die richtige Tanzhaltung ein und vollführten einige, offene Schritte zum Takt. Sie wandten sich dabei voneinander ab, drehten sich einzeln, ehe sie wieder aufeinander zu tanzten und letztendlich wieder begannen, sich zu drehen. Erneut begann Harry zu träumen, während er seinen Tanzlehrern zusah. Er stellte sich vor, wie er mit Snape an dieser Stelle wäre, träumte davon, wie sie sich tief in die Augen sahen, sehnsüchtige Blicke austauschten und den Tanz mit einem Kuss beendeten, so wie es in ihrem Übungslied besungen wurde. Ja, Snape war in diesem Fall sein Prinz, der nicht mal annähernd was von seinem Glück zu ahnen schien. Hätte Harry gewusst, was im Kopf des Tränkemeisters vor sich ging, er hätte wohl nicht mehr damit gewartet, zu sagen was er fühlte. Denn die Gedanken des Schwarzhaarigen spielten in diesem Moment komplett verrückt. Seit der letzten Einzelstunde, seit dem Paso Doble, hatte der Slytherin keinen Gedanken mehr gehabt, der nicht mit seinem jüngeren Tanzpartner zu tun gehabt hatte. Harrys Nähe, sein Blick zogen ihn in diesen Momenten magisch an und hätte sich der Hauslehrer nicht so enorm im Griff gehabt, er hätte nicht sagen können, was passiert wäre. Ein Prinz der sein Leben sein Herz für mich gibt Ein Kuß der die Nacht und den Zauber besiegt Küß mich - Halt mich - lieb mich Küß mich - Halt mich - lieb mich Severus Snape hatte gar nicht gemerkt, wie mit jeder Stunde, die er mit dem Gryffindor verbracht hatte, seine Abneigung gegen diesen abgeklungen und schließlich verschwunden war. Der Lehrer genoss die Nähe des Anderen sogar, auch wenn er es nie zugeben würde. Schließlich war er Harrys Professor und eine solche Beziehung würde niemals vom Ministerium geduldet werden. Alle würden denken, dass der Potter seine Noten im vergangenen Jahr erkauft hätte, durch Sex oder dergleichen. Der Ruf der Beiden würde zerstört werden. Dennoch konnte der Snape nicht leugnen, dass er Gefühle für den Anderen hatte. Gefühle, die über vieles hinausgingen, was er bisher erlebt hatte. Sobald Harry ihm näher kam, musste sich Severus beherrschen, nicht zu zeigen, wie der Anblick des Schülers ihn erregte und Vorstellungen entlockte, die er sich die letzten Jahre verboten hatte. Liebe, Zuneigung und Erregung. So etwas zu fühlen war in den letzten Jahren nicht möglich gewesen. Zu Kriegszeiten hatte der Professor nur ein Ziel gehabt, überleben! Und damals war er mit diesem Ziel zufrieden, fast glücklich gewesen… Doch nun… Ihn beflügelte der Gedanke an die Tanzstunden, an Nähe und an ein gewisses Gefühl von Geborgenheit… Ja, Harry weckte all dies in ihm und der Tränkemeister hasste sich für diese Gedanken, für diese Gefühle. Markus klatschte in die Hände, als das Lied und ihre Performance geendet hatte und sah grinsend in die Runde. „Wie zuvor gehen wir jetzt erst die Schritte gemeinsam durch und dann könnt ihr mit Musik üben. Fiona und ich werden euch dabei helfen.“ Wenn es dich doch gibt Ein Herz nur für mich schlägt Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n Dornen die weichen und Rosen die blüh´n Küß mich - Halt mich - lieb mich für immer Küß mich - Halt mich - lieb mich Und so verging der Rest der Stunde. Harry und Severus tanzten konzentriert zum Lied, wiegten sich im Takt und nach mehreren Hilfestellungen von Markus, schafften sie es sogar, die Figur, die sie eben gezeigt bekommen hatten, perfekt zum Takt zu tanzen. Nach mehreren Anläufen sah es auch technisch wirklich gut aus und der Tanzlehrer nickte zufrieden. Ein letztes Mal wurde der Übungswalzer gespielt und langsam wiegte sich das Paar zum Takt. Harry lehnte dabei leicht an Severus, ihre Blicke trafen sich dabei und ihre jeweiligen Herzen schienen ein bisschen schneller zu schlagen. Während Harrys Knie zu zittern begannen und er so verpasste, den ersten Schritt zu setzen, versuchte der Snape seine Gefühle zu überspielen, in dem er den Anderen für seine Fehler zusammenstauchte. Ein Prinz der sein Leben sein Herz für mich gibt Ein Kuß der die Macht und den Zauber besiegt Küß mich - Halt mich - lieb mich für immer Küß mich - Halt mich - lieb mich Dann wünsch ich mir Flüsse die Wasser noch führ´n Dornen die weichen und Rosen die blüh´n Küß mich - Halt mich - lieb mich Küß mich - Halt mich - lieb mich Die letzten Takte des Liedes erklangen und ihr Tanz endete erneut mit einem tiefen Blick in die Augen, der vor allem Harry einen Schauer über den Rücken jagte. Der Atem beider Tanzpartner ging schnell und in Harrys Kopf arbeitete es. Jetzt oder nie, hallte es immer wieder in seinen Gedanken. Da war sie wieder. Die Nervosität, die seinen Körper beinahe zu lähmen drohte. Doch es musste raus. Die Worte schienen ihm aus seiner Kehle zu springen, während er sich unruhig auf seinem Platz bewegte. „Professor.“, hauchte der Gryffindor also leise und genoss dieses Beisammensein, diese Nähe des Anderen, auch, wenn sie nur durch den Tanz zu Stande gekommen ist, solange sie anhielt. „Ich…ich hab mich verliebt…in Sie.“ Diese Nachricht schlug bei dem Angesprochenen ein, wie eine Bombe. Entsetzt nahm der Ältere ein wenig Abstand zu dem Jüngeren ein und schüttelte den Kopf. Sein Gesicht schien aus Eis gemeißelt und die Augen verengten sich leicht. „Ich dich aber nicht.“, zischte der Mann, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es war gelogen, das wusste der Slytherin, in dessen Kopf die Gedanken wild Achterbahn fuhren. Das Herz des Tränkemeisters schlug unglaublich schnell und eigentlich durchströmten Glücksgefühle jede Faser, seines Körpers. Doch hatte der Lehrer zu große Angst, auch wenn er es nicht zugeben würde, vor den Konsequenzen, die auf sie zukommen würden, wenn er seinen Gefühlen wirklich freien Lauf lassen würde. Verletzt blickte Harry zu dem Größeren. Tränen sammelten sich in den grünen Augen und der ganze Körper des Jugendlichen begann zu zittern. Man hatte ihm soeben den Boden unter den Füßen weg gezogen, seine kleine, heile Welt zerstört und die Hoffnung, auf ein kleines bisschen Glück komplett begraben. Unaufhörlich liefen die Tränen seine Wangen hinab, doch der Potter schaffte es nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Wie gern wäre er weg gerannt, hätte sich irgendwo eingeschlossen oder noch besser… Wäre er doch einfach im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht. Hätte er nicht damit rechnen müssen? Dass er sich überhaupt eine Chance bei Snape ausgerechnet hatte… Snape sah ihm unaufhörlich in die Augen und es schien ihn nicht einmal zu berühren, dass er Harrys Herz gebrochen hatte. Mit einem Mal wandte sich der Lehrer ab,(und) ging einfach davon, um nicht weiter ansehen zu müssen, wie sich der Schüler diese Blöße gab. Das schien Harry gebraucht zu haben. Denn nun wollten seine Beine reagieren. Er war wütend, wütend und verletzt und alles, was der Gryffindor nun wollte, war verschwinden. Noch immer rannen Tränen seine Wangen hinab, benetzten seine Kleider. Die meisten Schüler hatten das, was eben passiert war, gar nicht richtig mitbekommen und wunderten sich darüber, dass der große Harry Potter, weinend wie ein kleines Kind, quer durch die Halle lief und diese schließlich verließ. Die Tür, der Halle, fiel dabei laut ins Schloss und zog nun auch die Aufmerksamkeit des Tränkemeisters wieder auf sich. Severus fühlte sich schlecht, wegen dem, was er gesagt hatte. Auch weil er es in einem Ton gesagt hatte, der seinem Schüler nicht gerecht wurde. Wieso hatte der Snape nicht einfach ruhig reagiert, dem Potter erklärt, dass diese Beziehung keine Zukunft haben würde… Doch innerlich wusste der Professor auch, dass er schwach geworden wäre, hätte er so reagiert. So schwach, dass er seine Gefühle zugelassen hätte… Sein Blick glitt nun zu Dumbledore und er hoffte doch wirklich, dass wenigstens dieser nicht mitbekommen hatte, was passiert war. Allerdings hatte sich der Snape getäuscht. Wie hätte er auch zweifeln können, dass dem Schulleiter eine solche Situation nicht entgehen würde? Albus musterte ihn besorgt, doch dann schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen. Ein gefährliches Lächeln, welches dem Snape aus Gründen, die er nicht ahnte, den Vertrag wieder ins Gedächtnis rief. Warum er ausgerechnet jetzt wieder an die Klauseln denken musste, die er meist nur überflogen hatte? Wahrscheinlich, weil er wusste, was nun auf ihn zukommen würde. Weil Severus ahnte, dass sein Vorgesetzter etwas in diese Klauseln eingebaut haben musste, dass nun greifen würde… Und der Hauslehrer täuschte sich bei diesen Gedanken nicht. Das Lachen der Schüler, welches immer lauter wurde, hatte ihn anfangs nicht erreicht, war nur ein bloßes Rauschen gewesen. Ein Rauschen welches ihm nun Kopfschmerzen bereitete und ihn letztendlich komplett aus seinen Gedanken riss. Die schwarzen Augen des Tränkeprofessors huschte über die Menge von lachender Schüler und ließ ihn sich immer mehr umsehen, bis er merkte, dass er der Grund war, weshalb alle lachten… Severus ließ seinen Blick an sich hinunter gleiten und erschrak. Das waren nicht die Kleider, die er sich vor der Tanzstunde angezogen hatte. Statt seiner üblichen, schwarzen Roben, zierte nun ein buntes Federkleid seinen Körper. Statt seiner Hände hatte der Mann nun Flügel, die schlaff herab hingen. Und auch sonst schien sich sein Körper irgendwie verändert. Sein Gesicht fühlte sich komisch an und als er mit seinen neuen Errungenschaften versuchte, zu ertasten, ahnte der Mann auch, warum. Statt einer Nase, hatte Severus Snape einen Schnabel. Einen Hühnerschnabel, wie er erkannte. Doch, als wäre das nicht schon Blöße genug, erschien nun auch ein simples Holzschild über dem Lehrer. Bunt funkelnde Buchstaben waren darauf geschrieben. Doch Severus erkannte nicht, WAS genau da stand. Seine Schüler allerdings schienen nur noch mehr zu lachen, als sich das Schild, wie von Geisterhand, um seinen Hals hängte. Und jetzt erkannte auch der Slytherin, was geschrieben stand. In großen Lettern blinkten die Wörter „Feiges Hühnchen“ auf dem Schild, welches scheinbar an seinem Federkleid festgeklebt war. Es ließ sich nicht abnehmen und machte die Schmach, dieses Streiches, der höchst wahrscheinlich dem Geiste Dumbledores entsprungen war, nur noch größer. Keiner der Schüler ahnte, warum all das geschehen war, doch alle fanden dieses Spektakel überaus witzig. Severus knurrte leicht, schaffte es aber nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Geschockt von all dem, was nun passierte, waren seine Beine, ebenfalls mit Federn geschmückt, fest wie Beton. Es war Albus, der ihn aus dieser Starre befreite. Mit einem breiten Lächeln kam der Schulleiter auf ihn zu und funkelte seinen Angestellten aus verschmitzten, blauen Augen an. „Mein lieber Severus, es scheint mir, du hast eine, meiner Vertragsbedingungen missachtet. Sollte es zwischen dir und Harry Gefühle geben, spezielle Gefühle und einer von euch hätte den Anderen dennoch zurückgewiesen, aus Gründen, die ich nicht akzeptiere, so…passiert das hier.“ Der Slytherin hörte die Worte, sie wiederholten sich immer und immer wieder in seinem Kopf, doch er konnte sie nicht verstehen. Hatte Albus all das hier geplant? Konnte dieser Mann wirklich so weit denken? Nein, nicht einmal der größte Schulleiter von Hogwarts aller Zeiten konnte wissen, dass sich Potter in ihn… verlieben würde und anders herum. Seufzend strich sich der Mann mit seinen gefiederten Händen durch die ebenso fedrigen Haare und runzelte die Stirn. Eigentlich wusste er doch, was zu tun war? Sein Herz schrie förmlich danach, Harry zu folgen, ihn an seinen Körper zu ziehen und zu küssen. Immer und immer wieder zu küssen. Doch sein Kopf hielt dagegen, versuchte mit logischen Argumenten den Tränkemeister da zu halten, wo er sich befand. „Severus.“ Wieder war es Dumbledores Stimme, die den schwarzhaarigen Mann aus seinen Gedanken riss und in die Wirklichkeit holte. „Harry ist wirklich verletzt und… vielleicht solltest du nach ihm sehen?“ Aus schwarzen Augen blickte Angesprochener nun zu dem Grauhaarigen und nickte langsam, wenn auch immer noch recht steif. Wie im Trance setzte sich der Hauslehrer in Bewegung und verließ, gefolgt von Gelächter und Geflüster die große Halle. Federn fielen dabei von seinem Körper. Das nächste Problem folgte jedoch auf den Fuß. Wohin war Harry gelaufen? Hatte dieser sich womöglich in den Turm der Löwen zurückgezogen oder doch ganz wo anders hin? Suchend sah sich Severus um und entschied sich letztendlich für den Weg zum Klassenzimmer, in dem sie immer trainiert hatten. Es zog ihn dahin, doch warum, konnte er nicht sagen. Wenn sich die Schüler und Lehrer nicht gerade in der großen Halle aufhielten, waren sie wohl in ihren Gemeinschaftsräumen. Es war ein Segen für Severus. Noch mehr Lacher, noch mehr Sprüche zu dem schlechten Gewissen, welches sein Herz mehr und mehr erfüllte, konnte er nicht ertragen. Seine leicht zittrigen Hände umschlossen, ein paar Minuten später, den runden Griff der Tür zum Zimmer und drehten ihn. Ein leises Quietschen ertönte. Zu seinem Bedauern, wie der Snape merkte, war das Klassenzimmer leer. Dennoch betrat er es, roch dabei noch immer den Schweiß, den sie hier beim Tanzen verloren hatten. Oder kam es ihm einfach nur so vor? Zudem lag da dieser einzigartige Geruch in der Luft, welcher das Herz des Lehrers ein wenig schneller schlagen ließ. Trübselig blickte der Slytherin nun aus dem Fenster, zu dem er langsam geschritten war und ließ den Blick schweifen. Der helle Mond ließ das Gelände der Schule in einem zauberhaften Licht glänzen, der See lag dabei ruhig daneben, spiegelte das Bild des Sternenhimmels. Und da war noch etwas, oder besser, jemand. Severus schluckte. Da war Harry. Ganz allein stand er am See, warf Steine ins Wasser. Der Snape konnte nicht erkennen, ob Harry weinte oder nicht, doch so oder so hatte er ein mehr als schlechtes Gewissen. Immerhin liebte er diesen Jungen doch, auch wenn er es wohl so schnell nicht öffentlich zugeben würde. Hin und hergerissen blickte der Mann zu dem Jungen hinab. Er wusste nicht, ob er gehen sollte, sich entschuldigen oder dem Jüngeren erst einmal seine Ruhe gönnen sollte. Doch letztendlich schien die Situation eindeutig. Severus eilte die Treppen hinab, so schnell wie seine Vogelfüße ihn trugen, lief nach draußen und kam schließlich, ein wenig außer Atem, etwa fünf Meter vor Harry zum stehen. Dieser hatte seine Schritte scheinbar nicht einmal gehört oder ignorierte sie einfach, denn der Potter drehte sich nicht um. Als sich der Atem des Tränkemeisters beruhigt hatte, schritt er weiter nach vorn, hinterließ dabei eine Spure aus Federn. „Harry.“, hauchte er leise und bemerkte besorgt, wie der Jüngere zusammenzuckte und sich erschrocken umwandte. „Bitte geh nicht weg.“, fügte Severus noch hinzu. So bittend, wie er da stand, zudem das Federkleid, welches seinen Körper bedeckte, sah er einfach nur zum Lachen aus, selbst in einer solchen, ernsten Situation. Selbst Harry konnte nicht anders, als zu Grinsen. Allerdings wurde er schnell wieder ernst, wischte sich dabei fahrig über das Gesicht. „Was wollen Sie?“, fragte er leise, böse zischend. Dieser Tonfall, dazu die Anrede… Severus blickte ein wenig entsetzt zu dem Anderen und merkte nun nochmal richtig, wie schwer er diesen verletzt zu haben schien. Die nächsten Worte, fielen dem Snape schwer. Sehr, sehr lange hatte er keine wirklichen Gefühle mehr zugelassen oder sich jemandem geöffnet. Es fiel ihm schwer und demensprechend steif wirkten die folgenden Worte auch. „Es tut mir leid.“ So einfach und doch so schwer. Die Lippen des Tränkemeisters zitterten, sein Gesicht wirkte auf einmal verschlossen und er verschränkte. die Arme vor dem Oberkörper. Weitere Federn fielen zu Boden. „Wie bitte?“ Entsetzt starrte Harry zu dem Größeren, hatte den Kopf schief gelegt und trat einige Schritte auf ihn zu, da er glaubte, sich verhört zu haben. „Es tut mir leid.“, wiederholte Severus, dieses Mal noch steifer, noch kühler. Der Gryffindor ließ seinen Blick nun über seinen Lehrer wandern, die Stirn gerunzelt. „Du glaubst nicht wirklich, dass dies ausreicht? Ein simples Tut mir leid und dann tun wir so, als wäre nichts gewesen?“ Sein Gegenüber starrte ihn an und schüttelte letztendlich den Kopf, unfähig, etwas zu sagen. Der Potter knurrte leise. „Natürlich.“, hauchte er leise, wandte sich dann wieder ab. Sein Herz schmerzte, jedes Mal beim Anblick dieses Mannes, gefror ihm das Blut in den Adern und doch war da immer noch ein Kribbeln in seinem Magen, ein kleiner Hoffnungsschimmer. „Warum bist du so still, Severus?“, fragte Harry, ohne den Mann anzusehen, sich wieder zu diesem umzudrehen. „Du bist ein Feigling, nicht wahr? Du schaffst es nicht, Gefühle zu zeigen und-“ Harrys Rede endete abrupt, als er herumgerissen wurde und sanfte Lippen sich auf die seinen legten. Erst riss der Jugendliche die Augen auf, wusste gar nicht, wie ihm geschah, bis er merkte, dass er gerade geküsst wurde. Und wie! Die Lippen des Tränkemeisters waren unglaublich sanft, wie sie da auf seinen eigenen lagen und die Zunge, die um Einlass bat. Breitwillig gebot der Gryffindor dem Anderen Einlass, duellierte sich mit seinem Lehrer und verlor dabei fast seinen Stand. Die Knie waren ihm weich geworden und hätten sich die leicht fedrigen Arme des Professors nicht um seine Taille geschlungen, so wäre er wohl halb ohnmächtig zu Boden gesunken. Seine Hände klammerten sich an den Körper des Tränkemeisters, sein Kopf war wie leer gefegt. Glückgefühle durchströmten Arme und Beine des Jugendlichen, erfüllten ihn vollkommen und ließen sein Herz so schnell schlagen, wie lange nicht mehr. Natürlich ließ das auch den Snape nicht kalt, der sich bald darauf von Harry trennte, hätte er ihn andernfalls doch gleich zu Boden geworfen und böse Dinge mit diesem angestellt. Stattdessen sah er nun zu Harry hinab. Sein Gesicht zeigte zwar keinerlei Regung, ob Freude oder Leid, doch der Blick seiner Augen sprach Bände. So waren die schwarzen Obsidiane unglaublich sanft auf den Potter gerichtet. „Ich sollte dir für jede Unverschämtheit Punkte abziehen, allerdings wüsste ich da etwas besseres…Nachsitzen bei mir.“, raunte er leise. Harry begann zu lachen. Er konnte nicht anders, fühlte es sich in ihm doch an, als wäre ein Feuerwerk geplatzt und hätte den Knoten, der sich in den letzten Tagen und Wochen gebildet hatte gelöst. Der Potter fühlte sich komplett, merkte, wie ihm endlich das gegeben wurde, wonach er sich doch solange gesehnt hatte. Eine Weile standen sie so da, eng umschlungen, sich immer wieder küssend, ehe erneute Schritte beide herumfahren ließen. Es war niemand anderes, als Albus Dumbledore, der mit einem verschmitzten Lächeln auf sie zukam und ihnen dabei sogar freundlich zuzwinkerte. „Nachdem ihr wohl endlich geschafft habt, was ihr euch wünscht.“, begann der Mann zu erzählen und klopfte beiden Schützlingen auf die Schulter, “kann ich euch eine weitere, gute Nachricht mitteilen.“ Die blauen Augen des Schulleiters funkelten im Mondlicht, während er eine kurze Pause einlegte, die die beiden Anderen fast umbrachte. Was meinte dieser Mann nur wieder? „Man hat mir heute Vormittag einen Brief zugesandt. Eure Tanzlehrer haben euch zu einem Turnier angemeldet und ich kann euch mit Freuden mitteilen, dass ihr genommen wurdet.“ Endless End… http://missjdox.blog.de/ schaut doch mal rein :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)