Run or die! von paralian (Sakura, lauf so lange du noch kannst, denn er ist hinter dir her! | neues Kapitel online! :)))) ================================================================================ Kapitel 4: The poison. ---------------------- Leicht grinse er in die Dunkelheit hinein und man wusste nicht, welcher von all den Plänen der Leidvollste war. Als sie in der Nacht erwachte, erinnerte sie ein kratzendes Gefühl im Hals daran, dass sie nach ihrem Training nichts getrunken hatte. „Wasser“, versuchte sie zu sprechen, doch verließ ihren Mund bloß ein bemitleidenswertes Krächzen. Sie konnte sich nur vage daran erinnern, schlafen gegangen zu sein, nachdem sie ihr Chakra bis zur Hälfte verbraucht hatte. Sakura versuchte, sich aufzurichten, doch waren ihre Arme weich wie Butter und ihr Kopf hämmerte stetig, sodass sie sich seufzend wieder ins Kissen fallen ließ. Durch das kleine Fenster auf der rechten Seite, fiel ein bisschen Licht in das Zimmer, in dem sie untergekommen war, wodurch sie schemenhaft die Umrisse einiger Möbel ausmachen konnte. Schluckend realisierte sie, dass sie sich dieser vier Wände seltsam verbunden fühlte, so, als wäre sie schon einmal hier gewesen, irgendwann, vielleicht im Traum. Und als wären alle Sinne auf einmal scharf gestellt, fühlte sie die Kälte, die sich in dem Zimmer niedergelegt hatte, als wäre es bereits tiefer Winter. Sie konnte den beißenden Geruch von Desinfektion und irgendwelchen alkoholischen Lösungen wahrnehmen. Sie spürte die kratzende Decke, wenn sie sich auch nur minimal bewegte. Ihre Augen versuchte sie mit ihrer Hand ein bisschen von dem plötzlichen Licht abzuschirmen, doch nur um festzustellen, dass sie sie kaum bewegen konnte. Wer hatte ihr solche Drogen eingeflößt? „Guten Morgen, Dornröschen“, sprach eine, ihr bekannte, Stimme. Als sie ihren Kopf ruckartig nach links neigte, erinnerte sie der Schmerz im Nacken daran, alles ein bisschen langsamer angehen zu müssen. „Tut's weh?“ Karin lächelte süffisant und strich sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr. Augenblicklich fragte sich die Rosahaarige, ob sie sich die Haare wegen Sasuke nicht abschneiden ließ, oder ob sie ihr so besser gefielen. Weil sie keinen Laut von sich geben konnte, ohne das kratzende Gefühl in ihrem Hals zu verspüren, nickte sie bloß, leise beobachtend, was Karin vorhatte. Die junge Frau zog die Augenbrauen fragend zusammen, um ihrem Gegenüber zu signalisieren, dass sie verwirrt war und Fragen hatte. „Das hier“, sprach die Rothaarige leidenschaftlich, „wird die Lösung, all meiner Probleme sein.“ Als sie zu Ende gesprochen hatte, zog sie eine Spritze mit einer langen Nadel aus ihrer Tasche. In dem Plastik glänzte die orange Flüssigkeit, wie die Augen einer Schlange. Kleine Schauer wanderten ihr über den Rücken, als sie registrierte, wie Karin ein bisschen auf den Stift drückte und etwas des Gifts in hohem Bogen hinausspritzte. Der Boden, der damit befleckt worden war, begann Geräusche von sich zu geben. Mit einer gewissen Faszination sahen beide Frauen dem Spektakel zu und schluckend sah die Rosahaarige, wie ein paar Löcher das Beton durchbrachen. „Verstehst du denn nicht? Das ist perfekt! Du wirst dich einfach in Luft auflösen, hasta la vista, ich werde nur deine Kleidung irgendwo entsorgen müssen, aber das wird ein Kinderspiel. Deine Knochen werden verschwinden, genauso wie deine Haut und glaub mir, es wird ein schmerzhafter Tod.“ „Warum?“, konnte schließlich Sakura krächzen und versuchte, ihr Chakra zu aktivieren, damit man sie hier in diesem Loch fand. „Ich habe deine Chakrapunkte blockiert, keine Sorge. Ich habe an alles gedacht.“ Mit langsamen Schritten kam die Rothaarige auf sie zu und rückte ihre Brille zurecht, die Sakura vorher jeden Einblick in ihre Seelenspiegel verwehrt hatte, da sie zu sehr gespiegelt hatten. Das, was sie in ihren Augen wahrnehmen konnte, war Wahnsinn und nichts mehr. Keine Liebe, kein Glück, nur purer Wahnsinn und das Verlangen, sie auszuschalten. „Reden?“, presste schließlich Sakura unter größter Anstrengung hervor und bemerkte den geringen Abstand zwischen ihnen zwei. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, während sich ein dünner Schweißfilm auf ihre Stirn legte. Trotz der Kälte hier, war ihr plötzlich heiß... und sie wusste nicht, welche von den beiden Temperaturzuständen sie mehr belastete. Die Kälte, die sie schläfrig machte und sie sich nicht bewegen ließ oder die Hitze, die ihr die Schweißtropfen auf die Schläfen trieb. Karin schüttelte bloß den Schopf und so versuchte Sakura, ihren Tod noch ein bisschen auszudehnen. „Warum?“ Es erschöpfte und machte sie zugleich wütend, dass sie nur wenige Silben von sich geben konnte, denn mittlerweile waren das Kratzen und das Brennen unerträglich geworden. Sie verspürte den unstillbaren Drang, sich den Hals mit ihren Fingernägeln aufzukratzen. Lang genug waren sie ja. „Ich kann es nicht zulassen.“ Die Rothaarige machte eine kleine Pause und stand schon neben ihrem Bett. Tränen traten ihr in die smaragdgrünen Augen, als sie auf die Spritze blickte. Wieso immer sie? Warum bekam sie immer das ganze Pech der Welt zugeschickt? „Ich kann es nicht geschehen lassen, weißt du“, flüsterte die Rothaarige und schniefte ein bisschen, „Ich war immer die Heilerin der Gruppe, ich habe die Wunden von Sasuke versorgt und jetzt kommst du und ich werde plötzlich verzichtbar. Ich weiß, dass er mich töten würde, wenn ich ihm im Weg stünde, aber das Problem bin nicht ich. Das Problem bist du.“ Ihre Stimme leierte diese Sätze in einer monotonen Stimmlage, so, als hätte sie das schon einmal geübt. So, als hätte sie jeden der Sätze sorgfältig einstudiert. Ein neuer Fausthieb versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht: Seit wann plante Karin diese Aktion? War sie ihr von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen? Die Seelenspiegel der Rothaarigen leerten sich wieder, keine einzige Spur der vorigen Flüssigkeit war noch zu sehen. Gott, jetzt war es so weit. Die Rosahaarige schloss die Augen und betete. Schon seit Jahren hatte sie es aufgegeben, ein Bittgebet gen Himmel zu sprechen, damals, als Sasuke gegangen war, doch nun haftete das letzte Gramm Hoffnung an ihr und sie würde es nicht abschütteln... Und dann spürte sie den Ansatz der Nadel in ihrem Unterarm und sie begann zu schreien. Sie schrie um ihr Leben. „Warum schreit sie?“, fragte Sasuke Karin und registrierte, wie sich die Rosahaarige im Bett hin- und herwälzte. „Keine Ahnung“, antwortete diese verwirrt und zuckte mit den Schultern, „Das ist doch bloß der Wassertropf.“ Ihre Augenbrauen hatte sie ratlos zusammengezogen. Sakura wand sich im Bett hin und her, bäumte ihre Mitte immer wieder auf, nur um dann wieder kraftlos zusammenzusinken, immer und immer wieder, bis Sasuke sich auf sie setzte und ihre Hände über ihrem Kopf zusammenhielt. „Wach auf“, rief er weniger freundlich, doch schien die Rosahaarige abermals nicht zu reagieren, „Karin, jag ihr ein bisschen Chakra in die Brust. Das müsste sie wach kriegen.“ Da er der Rothaarigen bei Einsätzen immer wieder zugesehen hatte, kannte er ein paar effektive Techniken, die sie ihm erklärt hatte. Zwar konnte er selbst nicht heilen, aber Heiler gab es wie Muscheln am Strand und mit seinen Anweisungen würde aus jedem Anfänger ein Fortgeschrittener werden. Der Chakrastoß, den ihr Karin zufügte, schien sie endlich zu wecken. Die Schreie waren verstummt, das Zappeln ebenfalls. Noch immer machte der Schwarzhaarige keine Anstalten, sich von ihr zu bewegen und mit großem Misstrauen verfolgte die Rothaarige das Szenario. Das passte ihr nicht in den Kram. Ganz und gar nicht. Missbilligend rümpfte sie die Nase und konnte fasziniert die Furcht in den smaragdgrünen Augen erkennen und schließlich das Begreifen. „Sie wollte mich umbringen!“, brüllte die Rosahaarige aus Leibeskräften und versuchte, Sasuke von sich zu werfen. „Geh runter von mir, ich muss hier weg. Sie will mich töten. Sie und niemand geringer als sie.“ Tränen rannten ihr in Strömen über die Wange, ins Ohr, tropften auf das Polster und hinterließen feuchte Rückstände. Schluchzend schüttelte sie den rosa Schopf und wiederholte immer wieder, dass sie nicht sterben wollte, dass sie noch so viel vor hätte, dass sie nicht so ungeschützt und kraftlos aus der Welt scheiden könnte. „Du bist feige, Karin, du bist so feige. Mir Gift einzuflößen, wenn ich halb am Sterben bin und nicht einmal schreien kann. Du...“ Sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, weil sie eine Faust hart ins Gesicht traf. Sie wimmerte und nahm den Schmerz in ihren Handgelenken und auf ihrem Becken wahr. „Beruhige dich und lass die Panikattacke nicht vollständig Besitz über deinen Körper nehmen.“ Karin stand über sie gebeugt und keuchte laut auf. Ein paar Haarsträhnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst, während sie ihre Hand immer wieder zu einer Faust schloss und dann wieder lockerte. „Warum bist du nicht tot, wenn ich dir dieses blöde Gift eingeflößt habe?“ Das Wimmern verstarb augenblicklich. Die Angst in den smaragdgrünen Augen klärte sich und verwirrt blickte sie von Sasuke, der auf ihr saß zu Karin, die sich einen Kittel übergezogen hatte. „Du...“, stammelte die Rosahaarige und keuchte, „du hast mich gerettet?“ „Einmal vor dem Fieber und jetzt vor dir selbst“, raunte Sasuke und erhob sich. „Aber das kann nicht sein. Das orangefarbene Gift. Sie wollte das sich meine Knochen und Eingeweide in Luft auflösen. Sie müsste dann nur meine Kleidung entsorgen und wäre mich dann los. Sie wollte...“ „Vielleicht wollte sie, aber du lebst und das hast du dir ja gewünscht.“ Sasuke verstummte und wandte sich zum Gehen. Karin folgte ihm ebenfalls, doch wunderte sich der Schwarzhaarige darüber, dass sie nichts auf Sakuras Anschuldigungen gesagt hatte, sondern stumm blieb. War da doch etwas dran? Er beschloss, es nachher herauszufinden. „Karin“, rief Sakura der Rothaarigen zu, doch drehte sich diese nicht noch einmal um. Die Tür fiel ins Schloss und leise Schritte konnte man auf dem Gang verhallen hören. Hatte sie alles nur geträumt? Konnte es möglich sein, dass sie alles nur in dem Fiebertraum gesehen hatte? Die Rosahaarige schloss die smaragdgrünen Augen. Sie hatte das Gefühl, als könnte sie jetzt endlich friedlich einschlafen. Und dann spürte sie den Ansatz der Nadel in ihrem Unterarm und sie begann zu schreien. Sie schrie um ihr Leben. Dann spürte sie bloß einen Körper, der vornüber kippte und ein erstickendes Geräusch. Karin war tot. Lächelnd schloss die Rosahaarige die Augen und spürte die kalten Lippen auf den ihren. Er war gekommen, um sie zu retten. Edit: Ja, es ist kurz, aber irgendwie ist es mir egal. Dieses Kapitel widme ich , die mir einen Arschtritt gegeben hat :) PS: Nö, Karin ist nicht tot. Sakura ist ja wieder eingeschlafen. <.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)