Ein Ahornblatt im Winter von Kristall-Kiaba ================================================================================ Kapitel 19: Endlich wieder in gewohnter Umgebung ------------------------------------------------ Die Rotorblätter drehen immer schnellere Kreise, woraufhin sie bald so schnell sind, dass man sie einzeln nicht mehr mit dem bloßen Auge erkennen kann. Der Schnee, der sich während der Nacht auf das kalte Metall und drum herum nieder gelegt hat, fliegt wie ein kleiner Sturm von der Maschine weg. Um tänzelnd in dem Wind herum zufliegen, bis sie ihren neuen Platz gefunden haben. Die gesamten Dorfbewohner haben sich in den frühen Morgenstunden versammelt, um ihren Freunden Lebewohl zu sagen. Schniefend schnaufen die Frauen in ihre Taschentücher, wobei sie tröstend von ihren Liebsten in den Arm gehalten werden. Die letzten beiden von denen sich die beiden Jungen verabschieden müssen, sind Tsuki und ihr Ehemann für die Ewigkeit namens Umi. „Wir haben noch etwas für euch, es soll immer an eurer Seite sein und beschützen.“ Lieb drückt sie Shinichi eine kleine Geschenkkiste in die Hand, welche mit einer roten Schleife versehen ist. Das merkwürdigste aber an dem Geschenkt ist, dass im Deckel kleine Löcher vorhanden sind, so als müsse dort unbedingt Luft hinein. Fragend blickt auch Kaito auf die kleine Kiste, bevor er von Umi mal auf die Seite genommen wird. „Das hier ist auch für euch.“, ihm eine kleine Schachtel reichend, bittet er gleich darum, dass man sie noch vor seinen Augen öffnet. Zögerlich zieht sich der Magier einen Handschuh mit den Zähnen aus, nur um den Verschluss besser öffnen zu können. Mit Leichtigkeit hat er den Deckel geöffnet und ihm springen bald die Augen aus dem Kopf heraus. In seinen Händen, in einer kleinen mit Samt überzogenen Schachtel, liegt der blaue Diamant der seit dem Abend, an dem sích die Urne aufgelöst hat und mit der Asche der Wächterin in die Welt hinaus flog, weiße Lebenslienen durchgezogen haben. „A-….Aber das ist doch der Diamant von Kristall, wir wollten ihn eigentlich weiterhin in den schützendem Ei bei Sliam lassen.“ Eine ernste Miene zieht sich nun über das sonst so sanftmütige Angesicht des Hüters, bevor er seine Hände auf die Schultern des Jungen vor sich legt. „Sie wollte es damals so, selbst der Hüter der Steine will, dass ihr den Diamanten mitnehmt, ohne Wenn und Aber.“, tief und ernst grollt die Stimme in Kaitos Ohren und er weiß zu gut, dass man sich lieber nicht mit ihn anlegen sollte. Das beste Beispiel bleiben einfach seine Kinder, nun weiß der Taschendieb wenigstens, woher Kristall immer diese Kraft hernahm, um ihn im Schwitzkasten fest zuhalten. Sich schüttelnd, um dieses beklemmende Gefühl los zu werden, lächelt er aufrichtig sein gegenüber an. „Wir werden ihn mitnehmen, wenn du es auch so möchtest, dann werden wir nichts weiter dagegen machen, um ihn hier zu lassen.“ Den Deckel wieder schließend, lässt er die kleine Schachtel in der Innentasche seines Mantels verschwinden, bevor er sich wieder seinen Handschuh über zieht. Wild wehen ihre Haare durch den verursachten Wind auf ihren Kopf umher, wobei sie es schon längst aufgegeben haben, sie sich wieder richtig zu richten. „Komm her großer und wehe wir kriegen nicht mal einen Brief von euch, dann werde ich böse.“, Kaito mal kräftig knuddelnd, klopft er ihm, freundschaftlich auf die Schulter. Auch Tsuki kommt nun zu ihm, nur ihre Umarmung ist sanfter, als die ihres kräftigen Mannes. Mit einen lieben Grinsen, geht der neue Wächter zum anderen Oberschüler, um auch ihn mal kräftig an die Brust zu drücken. „Was das Geschenk meiner Frau angeht, passt gut darauf auf.“ Stumm nickt er darauf hin, bevor sie die wartenden Blicke des Inspektors immer mehr im Rücken zu spüren bekommen. „Also dann, machst du gut ihr beide.“, hören sie es noch hinter ihnen sagen, als sie in die Kabine des Hubschraubers steigen, um sich auf ihre Plätze zu setzen. Zum Abschied noch mal winken, spüren sie wie das Fluggerät zum Start ansetzt und in einer ausreichenden Höhe, die Räder einklappt. Den Steuerknüppel, mit den vielen verschiedenen Knöpfen ein wenig nach rechts neigend, dreht er auf das offene Meer zu, weg von Sakushima, aber dafür zurück nach Tokyo, ihrer Heimatstadt. „Du sag mal, was ist dort eigentlich drinnen.“, mit den Zeigefinger gegen die Schachtel tippend, ertönt von innen her, ein empörtes Piepsen. Eschrocken, zieht der Taschendieb mit weißer Weste, seine Hand wieder zurück und mustert das Geschenkt argwöhnisch in Shinichi seinen Händen. Selbst der Beschenkte dieses Geschenkes, staunt nicht schlecht und sein Gesicht spiegelt wahrlich Verwunderung, aber auch Skepsis. „Sag mir nicht, die haben uns jetzt ein fremdes Tier hinein gesteckt, dass würde dann aber wenigstens die Löcher im Deckel erklären.“ Die Schleife öffnend, fällt das restliche Band einfach locker von der Pappe herunter, bis es ruhig auf der schwarzen Jeans des Hobbyschnüfflers liegen bleibt. Wieder erklingt so eine Art, empörtesPpiepsen, vielleicht weil man so viel Lärm macht und das Wesen dort drinnen nicht in Ruhe lässt. Kurz schluckend, hebt der langsam, um der drohenden Gefahr etwas vor zu beugen, den Deckel in die Höhe, bevor er vorsichtig seinen Kopf mit seinen blauen Augen, nach vorne steckt und hineinschaut. Sofort erblickt er zwei paar schwarze Ohren, gefolgt von einem pelzigem Gesicht, wo sich auch schon kleine Schnurrbarthaare bilden. Die Nase ist in einem zarten Rosa gehalten, wobei das Gesicht, mit den noch geschossenen Augen, komplett schwarz ist. Der kleine Körper ist auch mit schwarzem Fell überzogen, einzig und allein ihre Vorderpfoten sind bis zu ihren Ellbogen in Weiß gehalten, so als hätte sie verlängerte Handschuhe an. Neugierig hebt das noch immer hilflose Geschöpf ihren Kopf, wobei ihr der neue Geruch, ihrer Familie in die empfindliche Nase steigt. Piepsend, was langsam immer mehr zu einem Maunzen wird, dreht sie sich in mehreren kleinen Bewegungen, etwas mit dem Gesicht von Shinichi weg. „Ein Katzenbaby?! Aber auf Sakushima haben wir nicht eine einzige Katze gesehen, wie ist das möglich?“ Verwundert schaut auch nun der Magier in die Schachtel hinein, wobei sein wachsames Auge, den versteckten Brief unter der Decke des kleinen Wesens entdeckt. Genau dort, wo das Kätzchen den Kopf hindreht, schaut auch ein Stück des beschriebenen Blattes heraus. Kann es vielleicht nur Zufall sein, oder wieß sie das Tier gerade darauf hin? Vorsichtig schiebt er seine Hand unter ihren Körper, was sofort mit einen lauten Piepsen bemeckert wird, weil es doch so schön auf dieser Decke ist. Doch der Urheber dieser Situation, ignoriert das gekonnt und fischt mit seinen flinken Fingern das Schreiben heraus, bevor er das Kleine auf seinen Schoss legt. „Hier Lektüre für dich.“, grinsend überreicht er dem überraschten Schnüffler den Brief, bevor er das Junge genauer unter die Lupe nimmt. Schweigend gleitet sein Blick über die Zeilen der geschwungenen Buchstaben hinweg, doch umso mehr, zieht es sich in seinen Magen zusammen. Denn auch wenn hier auf diesem Zettel so etwas wie die Wahrheit steht, so glaubt er das sicherlich verdammt viel mehr dahinter steckt, als ihnen die beiden Wächter hiermit mitteilen wollten. Hallo ihr beiden, wie wir sehen, habt ihr anscheint schon herausgefunden, was wir euch geschenkt haben. Es ist ein Katzenbaby und grade mal knapp zwei Wochen alt, dennoch kann es nicht länger bei uns bleiben. Es ist eine Sie und sie trägt leider noch keinen Namen, das wollten wir euch überlassen. Wie wir dieses kleine Geschöpf bekommen haben, verraten wir euch natürlich nicht, das bleibt geheim, aber die Zeit wird es schon klären. Auch wussten wir, dass ihr den Diamanten hier lassen wolltet, ich hoffe doch sehr, dass ihr in nun doch endlich bei euch tragt, er wir noch mal von Nutzen sein. Es war eine schöne Woche mit euch gewesen und wir verstehen nun auch, warum euch unsere Tochter, so nah an sich heran gelassen hat. Dass sie nun nicht mehr unter uns lebt, ist zwar traurig, aber es musste so kommen. Dennoch hoffen wir, dass ihr die schönen Momente mit ihr nicht vergessen werdet. Wir können euch nur warnen, wenn ihr auf der Suche nach den Mördern ihrer Eltern seit, dann passt sehr gut auf euch auf. Mit diesen Menschen ist nicht zu spaßen, denn nicht um sonst kam die kleine Wächterin Nachts zu uns ins Zimmer und weinte, weil sie Erinnerungen hatte, die von ihrer wahren Mutter her gespürt hatte. Egal was auch kommen mag, das noch kleine zierliche Wesen in euren Händen, wird euch schützen und bis an euer Lebensende bleiben. Was danach passiert, dass entscheidet ihr noch vor eurem letzten Atemzug. Mit euch und fällt ihre Welt. Alles liebe von uns beiden Die Wächter der Insel Sakushima Umi und Tsuki Den Zettel sinken lassend, blickt er zu Kid herüber, der das arme Wesen weiterhin in der Hand hält, nur mit ihren Rücken in der Handfläche. „Sag mal, was treibst du da eigentlich? Das Kätzchen schreit sich ja förmlich die Lunge heraus.“ Leicht genervt, zieht der angesprochene eine Schmolllippe. „Ich will doch nur herausfinden, was es nun ist, nur wenn du schon anfängst mich anzumeckern, kann ich es auch nicht schneller herausfinden.“ Ihren kleinen Schweif, den sie tapfer bis jetzt vor ihr Geschlecht gehalten hat, sanft wegziehend, beugt er sich etwas herunter, wobei seine aufmerksamen Augen, dass erkennen, wonach er die gesamte Zeit sucht. Leicht grinsend, legt er das strampelnde Tier wieder auf seinen Schoß, wo es mit einem Mal wieder still ist, nur hin und wieder ein leises Piepsen von sich gibt. „Es ist ein Weibchen und ein lautes noch dazu.“ „Ja das hab ich hier im Schreiben auch schon gelesen und sie soll und beschützen, auch wenn es danach nicht aussieht. Nur sie wollen uns nicht verraten, woher sie diese kleine haben, einzig und allein haben sie geschrieben, dass es sich mit der Zeit aufklärt.“ Mit einem Finger über den zierlichen Rücken streichelnd, bekommt er als Dank eine kleine Milchtrittmassage an der Stelle, an der sie mit ihren Pfötchen auf seinem Oberschenkel hinkommt. „Hast du schon einen Namen ausgesucht?“, ohne von dem Tier aufzusehen, denkt der Oberschülerdetektiv nach, wobei er sich auch etwas auf der Unterlippe herum knabbert. „Ich würde gerne Kristall ein wenig in Ehren halten und wenn uns dieses Wollknäuel wirklich, wenn es ausgewachsen ist, beschützen soll, so würde ich sie Krisi nennen.“ „Krisi? Der Name klingt schön, fast so wie ihrer. Nun bin ich dann mal gespannt, ob sie den Namen auch gerecht werden kann, denn an die Wächterin kommt so schnell keiner heran.“ Sie hochnehmend, schmust er sein Gesicht an ihres heran, wobei er zwar ein kurzes Piepsen hört, doch das Schnurren umso lauter. „Du hast sie schon ins Herz geschlossen oder?“, liebevoll beobachtet er die beiden, wie sie miteinander schmusen. Sofort fixieren die blauen Amethysten des Mondscheindiebes sein gegenüber, wobei sich langsam aber sicher sein typisches Kid grinsen auf die Lippen zieht. Das reicht seinem Sitznachbarn vollkommen als Antwort, denn in dem halben Jahr, wo er mit ihm unter einen Dach lebte, hat er so manches kennen gelernt an ihm. „Wer wird sie dann eigentlich bei sich halten, denn wir können sie ja nicht zerteilen und zusammenleben wie hier auf Sakushima geht auch nicht.“ Krisi wieder auf seinen Schoss sinken lassend, bevor er einen Handschuh über sie als Deckenersatz legt, kratzt er sich nachdenklich am Hals. „Wie wäre es, wenn wir uns jede Woche abwechseln, so treffen wir uns auch regelmäßig wenn wir mal keine Zeit haben und sie hat uns beide immer mal in der Nähe.“ Schnell mit dem Kopf nickend, stimmt er drauf zu. Was soll er dazu noch sagen, immerhin ist es die beste Möglichkeit weiterhin Kontakt zu halten. „Mit was füttert man sie eigentlich? Ich denke nicht, dass sie schon von alleine trinken kann, dafür sie sie noch zu jung und hilflos.“ Sich nach hinten an die Lehne legend, schließen die beiden jungen Männer ihre Augen, während sie drüber nachdenken, was sie nun alles machen müssen, damit die Katzendame sich rundum wohl fühlt. Durch das sanfte vibrieren, durch die Rotorblätter, finden sich die beiden aneinander gelehnt im Traumland wieder. Verwundert über diese Stille hinter seinem Rücken, dreht sich der Inspektor herum, wobei sich ihm ein ziemlich ungewöhnliches Bild abgibt. Shinichi hat seinen Kopf bei Kaito auf der Schulter liegend, woraufhin Kaito seinen Kopf auf den von den Detektiven hat. Doch das Beste ist, dass sie ein Katzenbaby auf dem Schoss haben, das friedlich schläft und mit einen weißen Handschuh zugedeckt ist. //Anscheinend waren die beiden doch noch ziemlich müde, aber irgendwie ist das auch verständlich. Sie sind erst in den frühen Morgenstunden eingeschlafen und selbst dort haben sie nicht mal richtig Ruhe gefunden.// Seinen Kopf wieder nach vorne drehend, schaut er auf die sanften Wellen unter dem Helikopter hiinunter. Wie sie sich einander jagen, nur um kurz darauf in der Tiefe zu verschwinden. In der Ferne, erblickt er schon das nahende Festland, was nach jeder weiter hinterlassenden Meile immer mehr an Größe und Form zunimmt. „Wir haben Tokyo in einer Stunde erreicht, es wird nicht mehr lange dauern.“ Die informierende Stimme des Piloten, lässt das Herz des Inspektors einen freudigen Sprung nach vorne machen, immerhin haben sie dann endlich die beiden verlorenen Söhne nachhause gebracht. Zumal auch ihre Familien und Freunde ihm schon lange in den Ohren liegen, selbst die Presse hat schon die Vermutung geäußert, dass zu mindestens Shinichi Tod sei, aber auch bei Kid sieht es nicht anders aus. Seit dieser damals aus dem Luftschiff sprang, ist er nicht mehr auf Beutezug gegangen, was Kommissar Nakamori seinen Blutdruck auch zu Gute kommt. Als sie endlich die Bucht Tokyos erreichen, lässt der Pilot sein Fluggerät, auf den Landeplatz der Tokyoterpolizei zusteuern. Den Hebel umklappend, lässt er das Fahrwerk ausfahren, nur um mit ein wenig Druck mit den Steuerknüppel nach unten, langsam auf die vorgesehene Markierung zu landen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)