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Die Chroniken der Uchiha

Der verfluchte Clan
von

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"Ich bin tot; nein doch nicht" no Jutsu

„Du siehst immer noch nicht die wahre Bedrohung. Eines Tages wird die Dunkelheit kommen und das ganze Dorf verschlingen.“

Madaras 'letzte Worte' zu Hashirama

Naruto Kapitel 626, S. 17
 

XxX
 

„Du glaubst, Kumo will Krieg mit Konoha?“, fragte Izuna nach. „Bist du sicher, ihren Anführer umzubringen ist die richtige Methode um das zu verhindern?“

„Wer redet denn von verhindern?“, fragte Madara mit einem kalten Lächeln, dass Izuna einen Schauer über den Rücken jagte. „Nein, ich personifiziere den Raikagen um sicherzustellen, dass es zu diesem Krieg kommt.“
 

XxX
 

Oktober 24
 

Mühsam zwang Madara seine Augen ein Stück weit offen – und schloss sie sofort wieder, schmerzhaft geblendet von einem hellen Licht.

„Jetzt tu mal nicht so“, murmelte eine vertraute Stimme. Etwas Kühles legte sich auf seine vor Fieber glühende Stirn. „Es ist nur eine Kerze.“

Ächzend wollte der Uchiha sich aufrichten, aber eine starke Hand drückte ihn bestimmt wieder zu Boden. „Du stehst so schnell nicht wieder auf, mein Guter. Du hast drei gebrochene Rippen, eine Schädelfraktur, einen verstauchten Knöchel, ungefähr fünf Liter Blutverlust und oh, fast hätte ich es vergessen, ein riesiges Loch in der Brust. Also bleib gefälligst liegen und lass dich betütteln.“

„Hashirama?“, fragte Madara schwach. Er konnte kaum etwas erkennen.

„Idiot. Verwechselst du mich gerade mit deinem Lover oder willst du wissen, ob er tot ist?“

„Izuna...“

„Also ersteres. Ich vermute mal ich sollte beleidigt sein, das ich nur die zweite Wahl bin.“

Izuna seufzte. Madara blinzelte ein paar mal. Endlich konnte er die Konturen seines Bruders erkennen, der sich über ihn gebeugt hatte.

„Was... Was ist passiert?“, fragte er krächzend.

„Du hörst dich furchtbar an... trink einen Schluck“, murmelte Izuna. Er half Madara sich ein wenig aufzurichten und führte einen Becher Wasser an seine Lippen.

„Was ist das Letzte woran du dich erinnerst, Nii-san?“

Madara dachte angestrengt nach, doch sein Kopf tat so schrecklich weh, dass es ihm schwer fiel.

„Ich bin nach Konoha... und habe Hashirama herausgefordert. Der Kyuubi... Irgendwie muss es ihm gelungen sein, ihn wieder zu versiegeln. Danach... weiß ich nichts mehr...“

„Als du das Siegel per Fernzündung gelöst hat, hat das Uzumaki Mito praktisch auseinander gerissen“, meinte Izuna ernst. „Sie hätte die Nacht vermutlich nicht überlebt. Hashirama hat ihren Tod benutzt, um den Kyuubi in seiner Tochter zu versiegeln.“

„Tochter...?“, brachte Madara hervor.

„Ja, Tochter. Die beiden hatten Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen. Aber nur das Mädchen hat das starke Uzumaki-Chakra geerbt und war in der Lage, den Kyuubi vollständig zu halten.“

Madara glaubte sich vage zu erinnern, dass Hashirama eine Familie mit dieser Uzumaki gegründet hatte. Das musste jetzt ungefähr ein Jahr her gewesen sein.

Auf einmal fühlte sich Madara unwahrscheinlich alt.

„Hashirama hat dich besiegt. Es ist mir gelungen eine schwache Illusion über dich zu legen, sodass er glaubte du seist tot. Dann habe ich dich her gebracht. Die Ninneko haben mir mit ihrer umgekehrten Beschwörung geholfen. Wir sind am anderen Ende der Welt. Du bist jetzt sicher.“

„Du solltest doch bei Isamu bleiben“, murmelte Madara.

„Wenn ich das getan hätte, wärst du jetzt tot“, knurrte Izuna. „Keine Sorge, dem Jungen geht es gut. Ich hab mich als sein Onkel vorgestellt und wir hatten ein nettes Picknick im Wald. Die Ninneko haben einen Narren an ihm gefressen. Er ist der erste Uchiha der tatsächlich einen Kuchiyose-Vertrag mit ihnen bekommen hat, nicht nur ein lockeres Bündnis. Also selbst wenn er sich später nicht an heute erinnert, ich hab ihm eine Verbindung hinterlassen durch die er erfahren wird, wer er wirklich ist. Du brauchst dir keine Sorgen mehr darüber zu machen.“

Für einen Moment schwieg Madara. Er hatte den Kopf abgewandt und starrte die kahle Wand an. Er fühlte sich so... leer.

„Wie kann es sein, dass du überhaupt noch hier bist“, murmelte er. „Ich habe so viel Chakra in diesem Kampf verbraucht. Der Doppelgänger hätte sich längst auflösen müssen.“

„Hah, das ist weil ich so unglaublich supertoll bin“, meinte Izuna grinsend. „Ein Doppelgänger löst sich auf wenn das Original nicht genug Chakra hat und die Reserven, die in dem Klon gespeichert sind zu sich zieht. Tja, ich hab da einfach dagegen gehalten. Ich habe ja keine direkten Schläge abbekommen, also bleibe ich da.“

„Gespaltene Persönlichkeit, huh?“, meinte Madara mit der Andeutung eines Lächelns. „Mit mir geht es wirklich bergab...“

Entgegen Izunas Proteste setzte Madara sich nun doch auf, bis er schwer atmend gegen die Wand lehnte.

„Wie lange war ich bewusstlos?“

„Ungefähr eine Woche“, erwiderte Izuna leise.

„Hast du... scheiße tut das weh.... Hast du wenigstens ein paar Späher nach Konoha geschickt?“

„Natürlich. Ich habe einige Ninneko und hin und wieder einen Doppelgänger geschickt. Dein Auftritt hat das Dorf ganz schön aufgewühlt.“

„Was genau ist passiert? Ist meine... Ist meine Mission erfolgreich gewesen?“

„Tja, wie man's nimmt. Hashiramas Eingreifen war unerwartet. Weder die Uchiha noch irgendein anderer Clan hatten wirklich die Chance den Biju zu bekämpfen. Aber der Hokage liegt dafür jetzt selbst flach und es haben ein gefühltes Dutzend feindlicher Ninjatruppen versucht das Dorf in irgendeiner Weise zu infiltrieren. Ohne ihren Anführer waren die Clans auf sich allein gestellt. Aber sie haben die Krise großartig überwunden. Das war das Erste Mal das weder du noch Hashirama ihnen zur Hilfe eilen konnten. Tobirama hat das Kommando übernommen. Das Dorf ist seit sieben Tagen im Kriegszustand, aber sie setzen sich heftig zur Wehr. Und kein Clan hat mehr feindliche Spione im Dorf aufgedeckt als die Uchiha.“

Ein Hauch von einem Lächeln legte sich über Madaras Lippen. Das waren gute Neuigkeiten. So wie es aussah, würde Konoha nicht so schnell in den Bürgerkrieg ziehen.

„Es gibt noch eine Veränderung“, flüsterte Izuna. „Euer Kampf... So etwas hat es wahrscheinlich in der Geschichte noch nie gegeben. Ihr habt die gesamte verdammte Landschaft verändert. Jedenfalls gab es diesen Wasserfall da vorher noch nicht. Als die Uchiha erfahren haben, dass du tot bist... Sie waren erschüttert.“

Madara schnaubte verächtlich. „Waren sie das, ja?“

„Ob du's glaubst oder nicht. Aber du hast sie ein halbes Dutzend Jahre lang angeführt und du warst der großartigste Taisho den sie je hatten. Das wissen sie. Du bist ein Kriegsheld... Und nur weil jetzt Frieden ist, macht dich das nicht weniger zu einem Held. Sie wollen dir ein Denkmal bauen, Madara.“

„Ein Denkmal!?“

„Ja, in dem Tal in dem du mit Hashirama gekämpft hast.“ Izuna grinste schief. „Tobirama, der jetzt zeitweilig die Kontrolle hat, hat darauf bestanden, dass sie dann wenigstens auch eins für Hashirama bauen. Sozusagen als Mahnmal für euren Kampf. Also haben die Uchiha angefangen zwei riesige Statuen in dem Tal zu bauen. Tja, aber du kennst ja unsere Familie. Während Senjus Statue eine ganz gewöhnliche ist, haben sie aus deiner ein lebendes Abbild gemacht. Detailgetreu bis aufs letzte Haar. Tobirama war fuchsteufelswild, aber Hashirama hat nur drüber gelächelt. Naja, in zwanzig Jahren haben Wind und Wetter den Witz wahrscheinlich ausgewaschen, aber für den Augenblick...“

„Das hat nichts mit Ehrerbietung zu tun“, meinte Madara düster. „Vielleicht ahnen sie, dass ich nicht tot bin... Oder vielleicht fürchten sie nur, ich würde sie selbst nach meinem Tod noch heimsuchen.“

„Man ist solange ein Held bis man stirbt, Madara... oder bist man 'böse' wird. Aber in jedem Fall wird ein Mann erst nach seinem Tod zur Legende.“

„Doch zu welchem Preis, Izuna? Zu welchem Preis...?“
 

*
 

Winter 24
 

Der Raum war eiskalt. Nicht nur die Temperatur, auch die Atmosphäre hier war geradezu unterirdisch. Nirgendwo gab es Licht. Es waren weder Fenster noch Türen irgendwo zu erkennen und so war es stockdunkel. Kahle Stahlwände verkleideten die Halle, an deren Wände Dutzende von Regalen standen. In ihnen stapelten sich haufenweise Gläser mit schimmernden Flüssigkeiten, in denen dutzende von rollenden, blutroten Augen schwebten. An einer Seite des Raumes befand sich eine Aufhängung mit einer riesigen Steintafel, die über und über mit merkwürdigen Schriftzeichen bedeckt war.

Die Stille der verlassenen Hall würde je unterbrochen durch ein lautes Knacken. In der Mitte des Raumes glühte ein leuchtender Kreis aus feuerroten Schriftzeichen auf und in einer Wolke aus weißem Rauch erschienen darin zwei dunkle Gestalten. Eine von ihnen schnippte kurz mit den Fingern und in den Ecken des Raumes erwachten einige Fackeln zum Leben, die das grausige Labor in flackerndes Licht tauchten.

Uchiha Madara ging zu einem Metalltisch in der Mitte des Raumes hinüber und ließ den leblosen Körper, den er über der Schulter getragen hatte, unzeremoniell darauf niederfallen. Die Leiche, ein Mann mittleres Alters mit einer üblen Kopfwunde, starrte mit vor Entsetzen geweiteten Augen zur Decke.

„Gib es mir“, befahl der Shinobi kalt und streckte seine Hand der zweiten Gestalt entgegen. Izuna reichte ihm ein etwa zwei Hand großes Glasgefäß. Es war gefüllt mit einer roten Flüssigkeit, die nichts anderes als Blut sein konnte.

Madara wog das Glas in der Hand, nickte und trat zu einer der Wände hinüber. Er öffnete eine Tür darin und ein Schwall noch um einiges kälterer Luft fuhr ihm entgegen, als er das Glas in dem Schrank platzierte.

„Willst du es nicht benutzen?“, fragte Izuna irritiert.

„Hn. Wozu denn? Noch weiß nicht nicht, wofür genau es nützlich sein wird. Es kann einige Zeit dauern bis ich wieder eine so große Probe zusammen bekomme. Ich muss sparsam damit umgehen.“

„Hey, nachdem ich dich in Sicherheit gebracht hatte bin ich gefühlte drei Stunden auf dem Schlachtfeld rumgeirrt um das ganze Zeug zu sammeln. Ich dachte du könntest es vielleicht benutzen um eine Methode zu erforschen, sein Mokuton zu kontern.“

„Es ist nicht das Mokuton, an dem ich interessiert bin“, erwiderte Madara. „Das wäre nur ein glücklicher Bonus. Nein, ich erforsche etwas ganz anderes...“

„Aber was denn, Nii-san?“

Madara antwortete nicht sofort. Er schritt an den Regalen entlang und strich mit seinen Fingern über die vielen gesammelten Sharingan.

„All diese Augen habe ich auf den Schlachtfeldern gesammelt, auf denen unser Clan gekämpft hat“, murmelte er dabei. „Ich habe dafür gesorgt, dass sie nicht den falschen Leuten in die Hände geraten. Als ich das ewige Mangekyou Sharingan erhielt, da habe ich geglaubt, das wäre die letzte Stufe unseres Bluterbes. Aber was, wenn das nicht der Fall ist?“ Er wandte sich abrupt zu Izuna um. „Da sind zwei Fälle, die mir nicht so ganz aufgehen wollen“, erklärte er. „Zuerst dieser merkwürdige Effekt nachdem ich... Nachdem ich deine Augen nahm. Du hättest fortan blind sein müssen, aber stattdessen haben wir uns ein Sichtfeld geteilt. Du hast alles gesehen was ich sah, als wären deine Augen noch immer mit dir verbunden. Das zweite war im Kampf gegen den Biju, als Hashirama beinahe gestorben wäre. Ich bin es wieder und wieder in meinen Gedanken durchgegangen, aber ich komme zu keinem anderen Ergebnis. Hashirama war tot. Sein Tod war echt. Trotzdem läuft er heute da draußen frei herum. Heute ist sein Tod nichts mehr als eine Illusion. Ich denke, dass die Verbindung zweier Sharingan es zwei Personen ermöglichen kann, sich ein Sichtfeld zu teilen – und das die Verbindung aus Sharingan und Mokuton ein ganz neuartiges Jutsu ergibt, das viel mächtiger ist als alles was wir je zuvor gesehen haben. Aber um es zu verstehen, muss ich zuerst alle Geheimnisse des Sharingans lüften.“ Madara griff sich eines der Augenpaare aus dem Regal und trat dann an den Tisch mit der Leiche heran.

„Was ist?“, fragte er, als Izuna sich nicht vom Fleck rührte. „Ich könnte eine helfende Hand gebrauchen.“

„Äh, tja weißt du, ich glaube nicht dass ich-“

„Izuna...!“

„Uh, ich... Moment, hey, du kannst mich nicht zwingen! Ich bin deine gute Seite, schon vergessen? Der Teil von dir, der noch einen Funken gesunden Menschenverstand hat. Deine gruseligen Menschenexperimente machst du schön ohne mich!“

„Izuna!“

Doch Izuna hatte bereits sein Fingerzeichen geformt und verschwand in einer Rauchwolke. Nun ja, um genau zu sein gab es zwar eine Rauchwolke und der Doppelgänger verschwand, aber Izunas Abbild blieb trotzdem noch an Ort und Stelle.

Izuna schluckte schwer, als er Madaras gehässiges Grinsen sah.

„Tja, schon blöd wenn man eine Halluzination ist, hm?“, fragte er spöttisch. „Ich erlaube dir gnädigerweise für heute nur zuzusehen.“ Munter hob er sein Skalpell.

Izuna verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust. „Das ist nicht fair!“

„Das Leben ist nicht fair, Bruderherz, warum sollte der Tod anders sein?“ Und damit setzte er den ersten Schnitt an.
 

*
 

Frühling 25
 

Es dauerte seine Zeit aber eines schönen Tages im Frühling kam der Tag, da Madara sich vollständig von den Nachwirkungen seines Kampfes mit Hashirama erholt hatte. Seine Experimente mit dem Sharingan und den Mokuton-Zellen gingen eher schleppend voran. Grund dafür war hauptsächlich, dass Madara, obwohl er als Genie bekannt war, einfach nicht das Herz eines Wissenschaftlers hatte. Ihm war klar, dass er für seinen Plan, der immer noch eher vage Umrisse hatte, sehr viel größere Macht brauchen würde als er jetzt besaß. Wenn es nur darum gegangen wäre neue Jutsus zu entwickeln, da war er Feuer und Flamme. Aber abgesehen davon, dass es ihm eine Gelegenheit bot teuflisch zu grinsen und rundherum durchgeknallt auszusehen, machte ihm das Aufschneiden von Menschen nicht besonders viel Spaß. Ihm lag schlicht und einfach nicht so viel an grauer Theorie. Seine Experimente zum Thema menschlichen Verhaltens waren dagegen viel spannender.

„Erklär mir doch bitte einmal“, forderte Izuna und verschränkte stirnrunzelnd die Arme vor der Brust, „warum wir in Kumogakure sind anstatt unserer ehrlichen Arbeit in geheimen unterirdischen Laboren nachzugehen, das dreißig Schritt unter einem unbenutzten Friedhof verborgen liegt.“

„Izuna, du bist ich, solltest du das nicht wissen?“, fragte Madara gelangweilt.

„Falls es dir nicht aufgefallen ist, Bruderherz, ich stecke jetzt schon seit etwa vier Wochen in diesem einen Schattendoppelgänger fest. Solange du ihn nicht auflöst – und weiß der Geier wie du herausgefunden hast wie du verhindern kannst, dass ich das selbst tue – habe ich keine Ahnung was in deinem Kopf vor sich geht. Wobei ich ehrlich gesagt auch gar nicht so sicher bin, ob ich das überhaupt wissen will.“

„Warum fragst du dann?“

„Beantworte einfach die verdammte Frage!“

„Hn. Also schön... Ich mache Urlaub.“

„Urlaub“, wiederholte Izuna hohl. „Ernsthaft?“

„Hn.“

„Okay, und warum dann Kumogakure? Warum nicht eine nette Touristenstadt?“

„Sehe ich etwa aus wie ein bescheuerter Tourist?“

„Nein, du siehst aus wieder Shodaime Raikage. Ziemlich gutes Henge, muss ich sagen. Wo ist der echte?“

Madara nickte zum Schrank hinüber. Neugierig öffnete Izuna die Tür – und da fiel ihm auch prompt der Körper eines sehr massigen und definitiv sehr toten Ninjas entgegen.

Izuna fluchte leise und stopfte die Leiche zurück, bevor er die Tür schloss.

„Warum zum Teufel bringst du den Raikagen um, Madara?“

„Es wäre doch schön dämlich wenn er hereinplatzen würde, während ich ihn gerade personifiziere, oder etwa nicht?“

„Okay, ich raff's nicht. Was ist dein Plan?“

„In rund einer halben Stunde“, meinte Madara und schlenderte lässig zu dem Bürostuhl des Raikagen hinüber, „wird eine Delegation aus Konoha hier ankommen. Die Beziehungen zwischen den Dörfern sind schwer beschädigt. Das Verteilen der Biju hat die Gemüter wenn möglich sogar noch angeheizt. Trotzdem war es bisher in den letzten Monaten auf der Welt recht ruhig. Die nächsten beiden großen Dörfer, die sich einen Krieg liefern, werden ein gefundenes Fressen für die kleineren sein.“

„Du glaubst, Kumo will Krieg mit Konoha?“, fragte Izuna nach. „Bist du sicher, ihren Anführer umzubringen ist die richtige Methode um das zu verhindern?“

„Wer redet denn von verhindern?“, fragte Madara mit einem kalten Lächeln, dass Izuna einen Schauer über den Rücken jagte. „Nein, ich personifiziere den Raikagen um sicherzustellen, dass es zu diesem Krieg kommt.“

„Okaaaaay.... das versteh ich nicht“, gab Izuna zu und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück.

„Ich habe einen Plan, Izuna. Einen Plan größer als alles, was du dir je vorstellen könntest. Meine Experimente in Kiri und Konoha haben meine Hypothese bestätigt. Dieser Krieg ist der letzte Test. Es ist die letzte Chance für diese Welt zu beweisen, dass sie es wert ist bestehen zu bleiben. Wenn der sogenannte Wille des Feuers wirklich so stark ist wie alle behaupten, dann wird es keinen Krieg geben.“

„Also hab ich das richtig verstanden... du stauchst diese Delegation richtig schön zusammen, wirfst ein paar Drohungen um dich und hoffst sie gehen nicht auf dich los?“

Madara lachte kurz auf. „Ha, sei nicht albern, Izuna! Das wäre kindisch. Nein, ich werde selbstverständlich die gesamte Delegation auslöschen. Das schließt aus, dass meine Nachricht irgendwie verfälscht wird.“

„Oh. Ja, klar, klingt logisch.“ Falls Madara den Sarkasmus darin bemerkte, kommentierte er es nicht.

„Außerdem“, fügte Madara nach kurzem Zögern hinzu, „ist es eine gute Gelegenheit Hashirama endlich loszuwerden.“

„Natürlich, das ist – Moment mal, was!? Senju Hashirama ist in dieser Delegation?!“

„Hn.“

„Und du willst ihn umbringen?“

„Hn.“

„Eh, Nii-san, vielleicht ist dir das nicht aufgefallen, aber letztes Mal als du das versucht hast, hat er dich ganz schön fertig gemacht. Ganz zu schweigen davon, dass du ja wohl schlecht deine üblichen Techniken benutzen kannst, wenn du vorgibst der Raikage zu sein.“

„Diesmal ist es anders, Izuna. Damals in Konoha hatte ich es nicht auf ihn abgesehen. Mir lag nur daran ihn lange genug zu beschäftigen. Du weißt wie sehr ich ihn immer respektiert habe. Deswegen wollte ich ihn immer in einem ehrlichen Kampf Mann gegen Mann besiegen, selbst wenn das nicht gerade dem Stil der Ninja entspricht, die stets im Schatten bleiben und im Geheimen töten. Indem Hashirama Isamu entführt hat, hat er diesen Respekt verloren. Ich werde ihn vergiften, ihn im Schlaf erdrösseln, ihm von hinten ein Messer in den Rücken stechen – ich werde dafür sorgen, dass er überhaupt nicht die Gelegenheit bekommt, sich zu wehren. Vielleicht hätte ich das schon viel eher tun sollen, bevor ich Konoha angriff. Aber ich hatte immer noch damit gerechnet, eine passende Rolle für ihn in meinem Plan zu finden. Jetzt aber steht fest, dass er einfach zu gefährlich ist. Hashirama muss verschwinden und dies ist der beste Weg, sich seinen Tod zunutze zu machen. Sobald Konoha Kumo den Krieg erklärt hat, werde ich verschwinden. Wenn die Dörfer, nachdem sie herausgefunden haben, dass sei beide getäuscht wurden, ihren Krieg absagen.... Dann mag noch Hoffnung für diese verdorbene Welt bestehen. Aber wenn nicht...“

„Ich verstehe. Wenn Hashirama ohne einen Kampf untergeht bedeutet das auch, dass du deine Identität nicht enthüllen musst. Niemand wird darauf kommen, dass du es warst, weil ja alle denken, dass du tot bist. Was aber auch bedeutet, dass niemand je von deinem endgültigen Triumph über Hashirama erfahren wird.“

„Das ist mir ehrlich gesagt ganz lieb so, Izuna. An dieser Sache ist nichts Ehrenhaftes, das weiß ich. Man soll sich nicht in diesem Licht an mich erinnern – jedenfalls nicht bis ganz zum Ende. Hashiramas Tod ist jetzt nichts weiter als eine Formalität. Vermutlich wird sich die Welt später nur noch an seine großen Taten erinnern, nicht an die Art seines Todes.“

Izuna wollte etwas erwidern, aber Madara hob eine Hand und hieß ihn schweigen. „Sie kommen, Izuna. Mach dich bereit.“

Widerwillig nahm der jüngere Uchiha seine Maske, die an seinem Gürtel hing. Als er einen Blick auf das einfache, schwarze Modell warf, fluchte er leise. Der untere Teil war voller Blut – wahrscheinlich von dem Raikagen, als er ihn zurück in den Schrank gestopft hatte. Izuna zuckte mit den Schultern und verwischte das Blut etwas. Jetzt sah es aus als würde die Maske lediglich ein aufgezeichnetes Flammenmuster haben. Das musste fürs Erste genügen.

Die Tür öffnete sich und ein Bote erschien, der das Kommen der Delegation aus Konoha ankündigte. Izuna mischte sich unter die Wachen des falschen Raikage und gemeinsam machten sie sich auf, Senju Hashirama ein letztes Mal zu begrüßen.
 

*
 

Hashirama öffnete blinzelnd die Augen und sah sich um. Für einen Moment war er nur verwirrt. Alles um ihn herum war komplett schwarz. Das einzige Licht ging von einer Fackel aus, die mitten in der Luft zu schweben schien und ein flackerndes Licht auf sein Gesicht warf. Unsicher drehte der Senju sich um – und stand mit einem Mal einer Person gegenüber, von der er geglaubt hatte sie nie wieder zu sehen.

Vor Überraschung weiteten sich seine Augen einen Moment. Doch dann umspielte ein trauriges Lächeln seine Lippen und er senkte den Kopf.

„Also... bin ich tot, ja?“, fragte er leise.

„Hn“, antwortete die Gestalt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Hashirama seufzte. „Ich hab mir schon gedacht, dass dieser Tee merkwürdig bitter schmeckte...“

„Warum hast du ihn dann getrunken?“, wollte Madara wissen.

Der Ninja zuckte mit den Schultern. „Ich war noch nie in Kumo. Woher soll ich wissen wie sie ihren Tee trinken? Ich kann ja schlecht unhöflich sein und dem Vorkoster ging es gut...“

„Als wenn es nicht hunderte von Giften gibt, die keine unmittelbare Wirkung zeigen, du Narr.“

Für einen Moment schwiegen die beiden Ninja nur.

„Du hasst mich wirklich, nicht wahr?“, fragte Hashirama schließlich leise.

„Hn.“

„Ich hab mich zuerst gewundert, warum es ausgerechnet du bist, dem ich hier als erstes begegne. Warum nicht mein Vater, oder meine Mutter? Aber auf der anderen Seite macht es auch wieder Sinn. Egal auf welcher Grundlage, unsere Beziehung war schon immer... aktiver als alle passive Liebe zu meiner Familie. Unsere Rivalität... Unsere Feindschaft ebenso wie unsere Freundschaft, war sehr viel... leidenschaftlicher.“

„Du hast mir ein Schwert in die verdammte Brust gerammt, Senju.“

„Ich weiß. Und das tut mir aufrichtig leid“, sagte Hashirama und ließ die Schultern hängen. „Ich wollte nie, dass es so weit kommt. Das mit deiner Familie tut mir Leid... Dass ich dir nicht von dem Jungen erzählt habe... Aber am meisten tut mir Leid, dass ich dich damals nicht aufgehalten habe. Ich hätte dich niemals gehen lassen dürfen. Vielleicht hätte ich dich ja noch von deinem dunklen Pfad abbringen können.“

„Das ist so typisch Senju. Bildest dir ein, das Schicksal selbst ändern zu können. Ich war nie dazu bestimmt, in Konoha zu bleiben.“

„Woher willst du das denn wissen?“

„Ich hatte genug Zeit, darüber nachzudenken.“

„Und trotzdem hast du bis jetzt auf mich gewartet.“

„Nenn es eine unbeglichene Rechnung. Ich mag es nicht, wenn meine Angelegenheiten nicht ordentlich beendet werden.“

„Hm.“ Hashirama sah sich in der Schwärze um. „Also... Wie geht es jetzt weiter?“

„Woher soll ich das wissen?“ Madara hob ganz langsam die Hände zu einem Fingerzeichen. Hashirama hatte gerade genug Zeit einen Blick auf sein wahrhaftig bösartiges Lächeln zu erhaschen, bevor sein Mangekyou Sharingan zu rotieren begann. „Ich bin nie gestorben.“
 

*
 

Im Gästezimmer des Raikagen nahm Madara seine Hand von Hashiramas Stirn und beendete das Genjutsu. Fast zärtlich fuhr er über die Klinge seines Kunais, bevor er es an den Hals des Senju ansetzte. Die KO-Tropfen sollten bald ihre Wirkung verlieren.

Tatsächlich riss Hashirama in diesem Moment die Augen weit auf und fuhr hoch. Mit einer einzigen, flüssigen Bewegung zog Madara die Klinge über die Kehle des noch immer halb Betäubten. Der Senju starrte ihn geschockt an. Ein gurgelnder Laut kam aus seinem Mund als er sich beinahe verwundert an den Hals griff, als versuche er den klaffenden Spalt darin zu schließen.

„Ma...dara...?“, keuchte er.

Madara sah mit kalten Augen auf ihn herab, als der Shodaime Hokage in seine Kissen zurück sank, welche sich langsam mit seinem Blut rot färbten.

„Wa...rum?“

„Brauche ich einen Grund?“, flüsterte Madara. Lässig wischte er seine Waffe an Hashiramas Kimono ab. „Jetzt sind wir quitt, Senju.“
 

*
 

Sommer 25
 

„Du hältst das Kunai falsch.“

Der Junge zuckte zusammen und fuhr herum. Auf der anderen Seite des Trainingsplatzes lehnte ein Mann lässig an einem Baum, die Arme vor der Brust verschränkt. Er trug einfache schwarze Ninjakleidung. Sein unbändiges, schwarzes Haar war im Nacken zu einem Zopf gebunden und seine roten Augen beobachteten den Jungen genau.

Als er nichts erwiderte stieß der Ninja sich von dem Baum ab und kam langsam zu ihm herüber. Ohne um Erlaubnis zu fragen griff er nach dem Arm des Jungen und korrigierte seinen Griff.

„Noch einmal“, forderte er.

Der Junge, er mochte etwa acht Jahre alt sein, warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Doch dann wandte er sich wieder der Zielscheibe zu und schleuderte sein Kunai.

„Besser“, meinte der Shinobi und nickte. Die Klinge hatte sich nur einige Zentimeter von der Mitte in die Scheibe gebohrt.

„Wie heißt du, Kleiner?“

Der Junge zögerte. „Isamu“, flüsterte er schließlich.

„Isamu also...“, murmelte der Ninja. „Seltsam, ich hätte schwören können ich kenne alle Kinder aus dem Komplex.“

Isamu ließ den Kopf hängen. „Ich... Ich bin erst vor zwei Wochen eingezogen“, murmelte er kaum hörbar.

„So? Hat das etwas damit zu tun, warum du heute trainierst anstatt deinen freien Tag zu nutzen um zur Ernennungsfeier zu gehen?“

Isamu hob trotzig den Blick zu dem älteren Uchiha. „Sie sind doch auch nicht da.“

Der Ninja lächelte amüsiert. „Ja, unser Clan zeigt dort heute vermutlich die geringste Präsenz. Woran mag das wohl liegen?“

Die Frage war rhetorisch gemeint, trotzdem hörte es sich so an als würde er eine Antwort von Isamu erwarten.

„Uchiha stand bisher immer unter dem Schutz vom Hokage“, murmelte er. „Aber alle wissen, dass Senju Tobirama-sama nicht wie sein Bruder ist.“

Der ältere Ninja stieß ein wütendes Zischen aus und Isamu sah erschrocken auf. „Uchiha hat den Schutz des Hokagen nie nötig gehabt!“, empörte er sich. „Die Privilegien die unser Clan genießt wurden bei der Gründung mit den Senju ausgehandelt und sollten unantastbar sein. Aber Tobirama hat die Wahl gewonnen, indem er versprach den Uchiha die Kontrolle über die Untergrundeinheiten zu entziehen... Stattdessen sollen sie sich jetzt mit zivilen Kriminellen herumschlagen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ah, aber ich verliere mich schon wieder. Du wolltest mir gerade erzählen, warum du erst vor kurzem in den Komplex gezogen bist.“

Isamu biss sich auf die Lippen. Zweifellos hatte er gehofft von dieser Frage abzulenken. Aber das schien nicht so einfach zu sein.

„Ich bin zwar ein Uchiha“, sagte er langsam, „aber ich wurde von Senju aufgezogen. Als... Als der Erste nicht zurückgekommen ist...“ Er unterbrach sich und blinzelte heftig die Tränen weg. „...da hat Senju-sama gesagt, ich könne nicht mehr bei ihnen bleiben. Das sich das nicht gehört... und meine richtige Familie das nicht erlauben würde...“

„Hn“, machte der Ninja kommentarlos. „Bei wem wohnst du jetzt?“

„Bei meinem Großonkel Hayao-san... Ich helfe ihm manchmal in seiner Werkstatt. Er ist gut zu mir aber ich vermisse meine Mutter. Ich darf sie nur am Wochenende sehen.“

Der Ninja nickte. „Hayao-san ist ein guter Ninja. Ayaka-sans Sohn Kagami hat keine Kinder, also... ist Noriko-sama deine Großmutter?“

Isamu nickte. „Hayao-san sagt meine Eltern hießen Shinoi und Yato Uchiha. Aber sie sind beide tot, ich hab sie nie kennen gelernt.“

„Das tut mir Leid“, sagte der Shinobi mit einer Sanftheit, die gar nicht zu ihm zu passen schien. „Ich kannte die beiden... Sie waren großartige Menschen. Deine Mutter war die einzige Kunoichi in ihrer Generation, die das Sharingan erweckt hat. Sie benutzte gern die traditionellen Zwillingsfane unseres Clans. Wenn sie damit kämpfte sah es aus als würde sie tanzen. Und sie hatte Feuer. Oh ja, das hatte sie. Wenn sie wütend war konnte sie jeden zusammenstauchen, selbst den Clanführer. Immer hat sie sich Sorgen um andere gemacht.“ Der Blick des Shinobi wurde traurig, als er in seinen Erinnerungen versankt. „Sie hätte ohne zu Zögern ihr eigenes Leben aus Spiel gesetzt um die Ihren zu retten, selbst wenn ihr das wegen ihrem Status eigentlich verboten war... Kami, was hab ich sie geliebt...“

Isamu trat unruhig von einem Bein aufs andere. Der Ninja schien es zu bemerken und sah auf. Spielerisch fuhr er dem Jungen durch sein kurzes schwarzes Haar.

„Nicht so wie du denkst“, meinte er neckisch. „Ich liebte sie wie... Wie eine Schwester. Das taten wir vermutlich alle... Du solltest dir keine Sorgen machen, Isamu-chan. Der Uchiha Clan wird dich willkommen heißen. Du bist schließlich einer von uns.“

Isamu nickte und lächelte zaghaft. „Danke, Oji-san!“

„Sehr schön. Jetzt zeig mir doch noch einmal wie genau du zielen kannst.“

Isamu zückte ein weiteres Kunai und visierte die Zielscheibe an. Daheim hatte kaum jemand je mit ihm trainiert. Er sei zu jung seine Freizeit mit Training zu vergeuden. Sollte lieber mit den anderen Kinder spielen. Sie verstanden seinen Drang sich zu beweisen nicht. Seine Mutter hatte doch nur noch ihn. Er wollte sie stolz machen. Jetzt hatte er noch eine zweite Familie, der er etwas beweisen musste. Im Gegensatz zu seiner ersten ermunterten sie ihn zum Training, aber die meisten Kinder übten allein oder mit ihren Eltern und Geschwistern zusammen. Isamu hatte niemanden und es wurde von ihm erwartet, dass er trotzdem so gut wie die anderen war. Deswegen sog er jedes Wort des netten Oji-sans auf als dieser ihm zeigte wie er seine Technik verbessern konnte. Den ganzen Tag lang übten sie zusammen. Selbst als Isamus Hände schon ganz wund waren und ihm die Beine weh taten beschwerte er sich nicht. Am Ende gab ihm der Ninja sogar einen einfachen Trainingsplan mit, mit dessen Hilfe er schnell stärker werden sollte.

Isamu fragte nicht nach dem Namen des Oji-san. Er fragte auch nicht wo er wohnte. Schließlich lebte er jetzt im Uchiha-Komplex. Er würde dem netten Mann doch sicher noch oft über den Weg laufen.

Er wusste nicht, dass dies das letzte Mal sein sollte, da er ihm begegnete.
 

*
 

Am Abend desselben Tages trafen sich Madara und Izuna vor den Toren des Dorfes wieder. Solange sie in Konoha waren, wo eine gewissen Gefahr bestand erkannt zu werden, trug Izuna seine schwarze Maske mit rotem Flammenmuster. Madara hatte gewollt, dass er eine unauffällige Tiermaske nahm wie Tobiramas neue Assassineneinheiten sie trugen, aber Izuna hatte sich geweigert.

„Ich mag zwar eine Schöpfung deines umnachteten Verstandes sein“, hatte er gesagt, „aber das heißt noch lange nicht, dass ich kein Verlangen nach Individualität habe.“ Schwarz und Rot passten schließlich gut zusammen, meinte er. Und das Muster war cool. Madara war da anderer Meinung, aber nachdem er den ganzen Tag mit seinem Neffen hatte verbringen können, war er viel zu gut gelaunt um sich deswegen zu streiten.

„Hast du irgendetwas Interessantes herausgefunden?“, fragte er, als sie Konoha hinter sich gelassen hatten. Er hatte Izuna an seiner statt zur Ernennungsfeier des Nidaime Hokagen geschickt.

„Tobirama hat sich ne ganze Menge vorgenommen“, meinte Izuna. „Er will eine Schule für junge Ninja bauen. Den Uchiha soll das Monopol um die Wurzeln entzogen werden. Die Sache geht an eine sogenannte ANBU-Einheit über in der Mitglieder von vielen Clans drin sein werden. Die Uchiha werden mit der Polizeieinheit abgespeist.“

„Ist das alles?“, fragte Madara stirnrunzelnd. „Das hab ich ja schon über die Ninneko herausgefunden.“

„Ja, das ist alles. Oh, und er will seinen Bruder rächen.“

„Will er das, ja?“, meinte Madara und seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Hab ichs mir doch gedacht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er den erste Shinobiweltkrieg anzettelt.“

„Eigentlich“, berichtigte ihn Izuna, „sieht es im Moment eher so aus, als würde Kumo das übernehmen. Sie glauben Tobirama hätte den Tod seines Bruders selber angezettelt um seinen Posten zu kriegen und gleichzeitig einen Vorwand zu haben Kumo anzugreifen. Sie machen ihn für den Tod des Raikagen verantwortlich.“

„Haha! Das wird ja immer besser. Ich schwöre, diesen Tag streich ich mir rot im Kalender an. Die Amtszeit des Nidaime Hokagen wird die kürzeste von allen sein.“

„Das kann ich mir denken“, murmelte Izuna. „Und wenn du selbst dafür sorgen musst.“
 

*
 

Frühling 26
 

„Ah, sieh dir das an, Izuna“, flüsterte Madara und breitete die Arme aus. „ein Bild des Triumphs.“

Izuna gab einen missmutigen Laut von sich. „Wohl eher des Schreckens.“

„Der Geruch der Schlacht...“

„Das sind Blut und Exkremente, Nii-san.“

„Und die Schreie der Verdammten!“

„Du würdest auch schreien wenn sich ein Aasgeier an dem zu schaffen macht, was von deinem zerfetzten Bein noch übrig ist.“

„Jetzt sei nicht so ein verdammter Spielverderber, Izuna.“

„Was denn? Ich finde es nur langsam gruselig wie sehr du das hier genießt, das ist alles“, meinte Izuna und deutete mit dem Arm in Richtung des scheinbar endlosen Schlachtfeldes vor ihnen.

„Du siehst das viel zu eng. Wenn ich in der Lage wäre Schuld zu empfinden über das was ich tue, dann könnte ich meinen Plan niemals bis zum Ende durchziehen. Ich kann mir solche Gefühle einfach nicht leisten.“ Er tippte Izuna mit einem kalten Lächeln gegen die Brust. „Dafür habe ich ja dich erschaffen, richtig?“

Der Ninja wandte sich von seinem Bruder ab und betrat das Schlachtfeld. Hier wurde schon seit zwei Stunden nicht mehr gekämpft aber noch war niemand gekommen, um die Toten abzuholen.

„Sieh nur, Otoutou“, meinte Madara. „Hier liegen Konoha-nin und Kumo-nin ganz friedlich nebeneinander.“

„Ahja. Wenn man davon absieht, dass der eine noch die Hand auf dem Kunai hat, das dem anderem in der Brust steckt...“

„Darauf haben wir das ganze letzte Jahr über hingearbeitet. Wir sollten es genießen.“

„Ist es wirklich nur ein Jahr gewesen?“ Izuna sah sich um. „Huh. Das ist irgendwie beunruhigend, dass so ein Krieg so schnell herbeigeführt werden kann.“

„Sei nicht so streng mit der Welt. Gegen unser Genie kommt sie eben nicht an.“

Madara zückte eine kleine Schriftrolle und entsiegelte ihren Inhalt. Izuna warf einen Blick auf das Dutzend leerer Gläser und wandte sich stöhnend ab.

„Oh nein! Nicht schon wieder.“

„Oh doch“, meinte Madara böse grinsend. „Hier sollten sich noch ein paar Uchiha finden, meinst du nicht auch?“

„Verdammter Mist... Warum konntest du nicht einfach mit deinem Senju zusammen glücklich und zufrieden bis ans Ende eurer Tage leben?“

„Weil Hashirama mit Konoha verheiratet war“, murmelte Madara, während er seine Skalpelle auspackte. „Und ich gebe mich niemals mit dem zweiten Platz zufrieden. Niemals.““


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie nähern uns dem Ende ab jetzt mit riesigen Schritten. Es gibt noch ein Kapitel, vielleicht zwei und dann haben wir es geschafft. Es tut mir Leid, dass ich Hashirama so formlos habe enden lassen. Aber ich wollte keine große Abschiedsszene draus machen, weil sie sich ja später noch einmal wieder sehen.
Das hier wird außerdem keine Lebensgeschichte von Obito. Ich werde die Lehrzeit nur kurz anschneiden, wie auch alles andere.
Ich hoffe, ihr bleibt mir so lange noch erhalten!
Alles Liebe,
eure astala7

PS: ab jetzt herrscht ganz allgemein Spoiliergefahr. Wer nicht auf dem neusten Mangastand ist, könnte demnächst ein paar Überraschungen erleben. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Temari_Sabakuno
2014-02-24T14:54:48+00:00 24.02.2014 15:54
Also, ich sag nur soviel...was nutzt einem eine gute Seite wenn man sie quasi auslagert und sogar nicht mal mehr auf sie hört und ignoriert?!?!

Buhu, jetzt ist Hashirama tot!
Wieso? *Heul*

Und der arme Kurama tut mir auch Leid!
Jetzt ist er wieder mal eingesperrt! Und zudem erneut seinem eigenen Willen beraubt worden! Die Bijuu sind doch auch nur fühlende Lebewesen!

Wieder mal ein geniales Kapitel!

LG Temari_Sabakuno
Von:  Gaara123456789
2013-07-23T13:00:10+00:00 23.07.2013 15:00
Och man, jetzt ist Hashirama also tot...
Einige Stellen waren aber auch sehr witzig, meine Sis beschwert sich schon, dass ich die ganze Zeit Lache!
Nun ja, Tobirama kriegt wohl wirklich die kürzeste Amtszeit.
Das was Madara erforscht ist dann das Rinnegan, oder?

Nur noch 1-2 Kapitel? TT_TT
schade, dass es vorbei ist, aber vielleicht machst du Ja mal ne neue FF?* hoff*

LG
Gaara


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