Die Chroniken der Uchiha von astala7 (Der verfluchte Clan) ================================================================================ Kapitel 23: Angriff des Killer-Kyuubi ------------------------------------- „Wo auch immer ein Licht ist, da ist auch Schatten. Solange das Kozept der „Gewinner“ besteht, wird es auch „Verlierer“ geben. Er egoistische Wunsch, Frieden zu erhalten, verursachte nur weiteren Krieg und Hass wurde geboren um Liebe zu beschützen.“ Madara zu Obito in Naruto Bd.56, Kap.602, S.6 XxX „Selbstgespräche sind der erste Schritt zum Wahnsinn“, verkündete Izuna grinsend. „Du hast soeben die zweite erreicht: Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen gespaltenen Persönlichkeit!“ „Ich habe das Gefühl, ich habe gerade ein Monster erschaffen“, erwiderte Madara sarkastisch. XxX Herbst 21 Hitomi hatte fürchterliche Angst. Verzweifelt kämpfte sie sich durch den Wald, doch jeder Ast schien sich in ihrem Kimono oder ihrem Haar zu verfangen, jede Wurzel brachte sie zum stolpern und jeder Fels war nur dafür da ihr den Weg zu versperren. Hastig drehte sie sich immer wieder um, lauschte voller Furcht auf die Rufe ihrer Verfolger. Ihre Füße waren schon ganz wund vom Laufen. Sie bekam kaum noch Luft. Knie und Hände waren blutig aufgeschürft von den vielen Malen, da sie hingefallen war. Und dann plötzlich stieß sie gegen etwas Hartes und ihre Flucht kam zu einem abrupten Ende. Sie stürzte zu Boden und landete auf allen Vieren. Ihre Verfolger waren jetzt nahe. Sie konnte die Stimmen lauter werden hören. Angstvoll wanderte ihr Blick nach oben. Ihre Augen wurden groß und größer. Da stand ein Mann vor ihr. Er war blass, doch sein Haar war pechschwarz. Die Kleidung war dunkelblau und obwohl er keinen Schutzpanzer oder Weste trug, sah sie eine kleine runde Tasche an seinem Gürtel, wie sie nur Ninja für ihre Messer verwendeten. Doch was viel wichtiger war: Dieser Mann war nicht unter denen gewesen, die ihre Karawane angegriffen hatten. Aber jegliche Hoffnung auf Hilfeleistung wurde je zunichte gemacht, als sie seine Augen erblickte. Sie waren rot. Kein normaler Mensch hatte rote Augen. Dieser Ninja musste ein Blutlinien-Nutzer sein. Panik machte sich in ihr breit und sie kroch rückwärts von ihm weg. „B-Bitte tut mir nichts!“, klagte sie und konnte nun ihre Tränen nicht mehr zurück halten. „Ich habe euch doch nichts getan!“ Aber der fremde Ninja reagierte ganz anders, als sie erwartet hatte. Er zog keine Waffe und griff sie auch nicht an. Natürlich reichte er ihr auch keine helfende Hand. Stattdessen rollte er nur mit den Augen und wandte sich zum Gehen. „Zivilisten“, hörte sie ihn verächtlich murmeln, bevor er einfach an ihr vorbei ging. Für zwei, drei Sekunden blieb Hitomi erstarrt dort liegen wo sie war. Dann wurden die Stimmen in der Ferne lauter und sie wusste, ihre Verfolger würden jeden Moment hier sein. Sie hatte keine Kraft mehr länger vor ihnen davon zu laufen. Aber sie hatte Kraft für ein paar letzte Schritte und so stürzte sie dem rotäugigen Shinobi hinterher. Es mochte sein, dass er ihr nicht helfen, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte. Aber wenigstens bestand bei ihm eine Chance, dass er sie nicht töten würde. Zum Glück hatte der Fremde noch nicht diese Technik benutzt, mit der diese Leute sich so furchtbar schnell bewegen konnten. Es gelang ihr ihn einzuholen und in einer Mischung aus Verzweiflung und Todesangst warf sie sich an ihn und umklammerte ihn von hinten. „Bitte, bitte helft mir!“, weinte sie. „Diese Ninja wollen mich töten!“ Der Fremde hatte sich nicht die Mühe gemacht ihr auszuweichen, doch nun blieb er stehen und starrte einen Moment lang ins Nichts, als würde er in einem stummen Stoßgebet fragen, womit zur Hölle er das verdient hatte. „Lass mich los, Mädchen“, grollte er dann und schüttelte sie mit einer einzigen Bewegung ab. Hitomi fiel erneut zu Boden, aber diesmal hatte sie keine Zeit sich wieder aufzurappeln, bevor ein halbes Dutzend weiterer Ninja aus dem Gebüsch brachen. „Da ist sie ja! Du-“, knurrte ihr Anführer. Doch dann fiel sein Blick auf Madara und er erstarrte. „Wer bist du?“, fragte er und deutete dann auf seine rote Augen. „Einer von uns? Wenn du uns das Mädchen gibst, kannst du vielleicht einen Teil der Beute haben.“ „Bitte, bitte helft mir!“, flehte Hitomi wieder. „Diese Banditen haben die Karawane überfallen, mit der ich mit meinen Eltern gereist bin. Sie sind beide tot und jetzt wollen sie mich auch umbringen!“ „Du wagst, es uns Banditen zu nennen?!“, rief der Anführer aus und trat wütend einen Schritt vor. „Wir sind ehrbare Mitglieder des Yuki-Clans aus Kirigakure, keine gewöhnlichen Banditen!“ „Ah, Hilfe!“, rief Hitomi aus. Der Yuki-Ninja zog sein Schwert und hielt es hoch um den entscheidenden Schlag zu führen. Doch genau in diesem Moment trat der Fremde vor. Das Schwert des Ninja stoppte kaum einen Zentimeter vor seiner Brust. Erschrocken wich er zurück. „Was soll das?“, fragte er böse. „Bist du nicht einer von uns, ein Blutlinien-Nutzer? Wir müssen doch zusammen halten!“ „Mir ist egal, ob ihr eine Blutlinienfähigkeit habt oder nicht“, sagte der Fremde ruhig. „Ich hab mit dem Bürgerkrieg in Kirigakure nichts zu tun. Ob normale Ninja-Clans oder Kekkei Genkai-Nutzer... Das ist mir vollkommen gleichgültig. Eure Machtspielchen interessieren mich nicht. Aber ich kann es absolut nicht ausstehen... wenn jemand sich einbildet, er könnte mich anlügen!“ Zorn funkelte bei den letzten Worten in seinen Augen und obwohl er keine Waffe zog, ja nicht einmal eine offensive Haltung einnahm, war der Ninja auf einmal wachsam. „W-Was meinst du?“, fragte er, irritiert davon, das dieser Typ bei einer sechsfachen Übermacht so ruhig sein konnte. „Ich hab doch nicht gelogen!“ „Das hast du sehr wohl. Wenn ihr einfache Handelskarawanen überfallen müsst um eure Vorräte zu sichern, dann seid ihr nichts anderes als Banditen.“ Was dann geschah, konnte Hitomi sich nicht erklären. Die sechs Ninja sprangen auf einmal zurück und hielten schützend ihre Waffen vor sich, obwohl der Fremde keine Anstalten gemacht hatte anzugreifen. Dann plötzlich begannen sie zwischen den Bäumen herumzuspringen, Deckung zu suchen oder zu fliehen, obwohl niemand hinter ihnen her war. Auf einmal griff einer der sechs Ninja einen seiner Kameraden an, dann ein zweiter und auf einmal war die Gruppe in einem erbitterten Kampf mit sich selbst verstrickt. Vollkommen verwirrt und mit wachsendem Horror beobachtete Hitomi, wie die Ninja sich einer nach dem anderen gegenseitig umbrachten. Mit Schrecken erkannte sie, dass es ihr Beschützer sein musste, der das tat. Am Ende war nur noch einer von ihnen übrig, der keuchend und blutverschmiert in der Mitte stand. Doch dieser sah auf einmal voller Entsetzen auf den Boden und begann einen merkwürdigen Tanz, als würde er auf glühenden Kohlen laufen. „Geht weg – weg mit euch!“, schrie er und trampelte auf dem Boden herum. Schließlich krümmte er sich vor Schmerz auf dem Boden, riss sich die Kleider vom Leib und umklammerte seine Beine. Er schien der festen Überzeugung zu sein, dass der Boden unter ihm überfüllt war mit Käfern und Insekten, die sich durch seine Haut bohrten und durch seine Arterien krochen. Als der Ninja schließlich ein Kunai ergriff und begann, auf krampfhaft angeschwollene Adern in seinen Beinen und Armen einzustechen, musste Hitomi sich abwenden und übergab sich ins nächste Gebüsch. Zwei Minuten später endete der Todeskampf des Ninja und er regte sich nicht mehr. Ohne ein weiteres Wort wandte der Fremde sich von der grausigen Szene ab. Hitomi hockte noch immer am Boden und starrte auf ihr eigenes Erbrochenes, unwillig den Blick in eine andere Richtung zu wenden – in die des Blutes. Abrupt jedoch stoppten die Schritte des Ninja. „Was ist?“, fragte er mit dieser kalten, gleichgültigen Stimme. „Kommst du jetzt oder was?“ Das riss Hitomi aus ihrer Starre. Sie rappelte sich auf, entschlossen nicht zurück zu sehen, und stolperte ihm hinterher. „Was – Was war das gerade?“, fragte sie ängstlich. „Was haben Sie mit diesen Leuten gemacht? Und... Und warum? Wohin gehen Sie jetzt?“ „Langeweile. Genjutsu. Sie gingen mir auf die Nerven. In ein geheimes Versteck. Und jetzt halt die Klappe und komm mit.“ Noch verwirrter als zuvor folgte Hitomi ihrem namenlosen Retter – oder war er nur ihr neuer Entführer? Was auch immer seine Absichten waren; so wie er diese Ninja fertig gemacht hatte glaubte sie nicht, dass sie ihm würde entkommen können. Nicht so erschöpft und müde wie sie war. Doch der Fremde führte sie mitleidlos noch gute eine halbe Stunde lang durch den Wald, bis er schließlich irgendwo im Nirgendwo stehen blieb. „W-Wieso bleiben wir stehen?“, fragte Hitomi zaghaft. „Werden Sie... Werden Sie mich jetzt töten?“ Der Fremde rollte wieder mit den Augen. „Warum hätte ich mir die Mühe machen sollen dich im Schneckentempo hinter mir her zu schleifen, wenn ich dich nur umbringen will?“, fragte er. „Nein, ich habe eine Aufgabe für dich.“ „Eine Aufgabe?“, wiederholte Hitomi mit großen Augen. „Ganz recht. Du bist Waise, deinen Kleidern nach zu urteilen recht arm und warst mit deiner Familie vermutlich viel auf Reisen. Es wird dich also niemand vermissen. Du kannst nirgendwo hin und kannst nicht auf dich selbst aufpassen. Abgesehen davon habe ich gerade dein erbärmliches kleines Leben gerettet. Diese Schuld wirst du jetzt abarbeiten. Sieh es als eine Chance, einen Neuanfang.“ Alles was er sagte stimmte, doch bei dem Schlagwort 'Schulden abarbeiten' fuhr ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Er wollte doch nicht etwa, dass sie...? Hitomi schluckte schwer. Nicht das ihr Retter nicht gut aussah. Er war sogar ziemlich heiß. Es stimmte, ihre Familie war arm und wenn sie sich allein in die nächste Stadt hätte schlagen können, wäre sie vermutlich in irgendeinem Freudenhaus gelandet, wo sie es hauptsächlich mit alten und kranken Männern zu tun bekommen hätte. Trotzdem... Für einen kurzen Moment hatte sie gedacht, dieser Mann könnte vielleicht... ein guter Mensch sein. Selbst als er all diese Ninja auf brutalste Weise umgebracht hatte, da war sie ihm dennoch gefolgt. Weil sie den Glauben an das Gute noch nicht aufgegeben hatte. Schließlich schlug Hitomi die Augen nieder, ließ die Schultern hängen und senkte den Kopf. „Okay“, murmelte sie leise. „Ich mach's.“ „Weise Entscheidung. Nicht das du eine Wahl gehabt hättest...“ Der Fremde wandte sich um und legte eine Handfläche auf eine glatte Felswand vor ihnen. Der Stein schlug bei dem Kontakt Wellen wie eine Wasseroberfläche und einen Moment später war er ganz verschwunden. Stattdessen öffnete sich hier ein großes schwarzes Loch. Der Ninja trat vor und griff nach einer Fackel, die in einem Korb am Eingang der Höhle stand. Er blies einmal sanft darauf und sie entzündete sich sofort in einer hell lodernden Flamme. „Nach dir“, meinte er und deutete einladend in die Höhle. Zögernd trat Hitomi näher. Auf dem Boden der Höhle war eine Art Schacht zu sehen, in dem eine Treppe nach unten führte. Langsam begann sie den Abstieg über die ungewöhnlich flachen Stufen. Der Fremde blieb die ganze Zeit dicht hinter ihr, sodass das Licht seiner Fackel ihr den Weg erhellte. Sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken und erschauderte wieder. Am Boden der Treppe jedoch erlebte sie eine Überraschung. Dort saßen zwei Katzen, eine schwarz die andere rot-braun gestreift. Bei ihrem Anblick stellten sich ihre Nackenhaare auf und die eine fauchte zornig. „Du!“, fuhr die Schwarze den Fremden an und Hitomi zuckte zusammen. „Was tust du hier in unserem Revier?“ „Ich bin hier um einen Waffenstillstand zu erklären“, verkündete der Ninja. „Was auch immer ich getan habe, um mir eure Missgunst zuzuziehen, ihr habt mich lange genug geächtet.“ „Das hast du nicht zu entscheiden“, fauchte die zweite Katze. „Ebenso wenig wie ihr. Bringt mich zu eurer Anführerin. Sie wird hören wollen was ich zu sagen habe.“ Die beiden Katzen (sprechende Katzen!) sahen einander kurz an. „Also schön“, meinte die Schwarze schließlich missmutig. „Folge mir. Aber ja keine krummen Dinger!“ „Würde mir nie einfallen“, meinte der Ninja mit unverkennbarem Sarkasmus. Er gab Hitomi zu verstehen mitzukommen. Das Mädchen war nun gleich dreifach verwirrt. Offensichtlich hatte der Fremde nicht vor, was sie gedacht hatte das er vorhatte. Sprechende Katzen? Was zum Teufel sollte das? Und warum hatte er sie hierher gebracht? Der Gang weitete sich schon bald in eine noch größere Höhle in der es von Katzen nur so wimmelte. Es gab sie in den verschiedensten Farben und Größen. Sie alle betrachteten die beiden Menschen misstrauisch und hielten Abstand von ihnen. Auf der anderen Seite der Höhle befahl man Hitomi zu warten, während der Fremde von den beiden Katzen in eine kleinere Nebenhöhle geführt wurde. Also hockte das Mädchen sich auf den Boden, rang sich nervös die Hände und wartete. Bald schon aber hielt sie es nicht mehr aus. Sie hatte das Gefühl, dass da drin gerade über ihr Schicksal entschlossen wurde und sie sollte verdammt sein, wenn sie davon als Letztes erfuhr! Also schlich sie sich näher, so leise sie könnte, bis sie zwei Stimmen ausmachen konnte. „...doch nicht so als ob ich euch angegriffen hätte!“ Das war der rotäugige Ninja. „Soweit ich weiß, gehört Nekomata nicht einmal zu eurem Clan.“ „Das spielt keine Rolle“, meinte eine zweite Stimme. Inzwischen erkannte Hitomi an dem leicht schnurrenden Beiklang, dass es sich um eine weitere Katze handeln musste. „Nekomata ist unsere Herrin. Sie ist die mächtigste Katze von allen.“ „Unsinn. Sie ist ein Feuer-Elementar, die lediglich die Gestalt einer Katze annimmt. Und um ehrlich zu sein ähnelt sie eher einem Luchs oder Geparden. Sie kann euch vielleicht Befehle erteilen, aber was hat sie jemals für euch getan?“ Kurzes Schweigen. „Mein Clan arbeitet jetzt schon seit Jahren mit euch zusammen. Wir haben immer ehrlichen und guten Handel mit euch betrieben. Wir waren eure Verbindung zur Welt der Menschen. Ohne uns wäre die Stadt unterhalb von Sora-ku noch immer eine primitive Lehmhöhle, nicht der Luxuspalast den ihr mit unserer Hilfe darauf gemacht habt. Wir haben nie von euch gefordert mit uns zu kämpfen. Wir haben nie jemanden von euch gefährdet.“ „Das alles weiß ich“, meinte die Katze. „Das Bündnis mit den Uchiha war eine der besten Entscheidungen, die meine Mutter jemals getroffen hat. Und wir haben ja auch keinen Groll gegen sie.“ Der Ninja stöhnte auf. „Ihr habt ihn gegen mich, schon klar. Aber ohne mich hättet ihr diesen Vertrag überhaupt nicht! Ich hätte dich damals einfach ersaufen lassen können, aber ich habe es nicht getan. Und so zahlst du es mir zurück?“ Ein wütendes Fauchen. „Wage es nicht meine Ehre in Frage zu stellen! Was weißt du schon? Nekomata ist wie eine Göttin für uns. Sie mag sich einen Dreck um uns scheren, aber sie ist ein höheres Wesen. Sie ist eine Naturgewalt. Sie so zu benutzen war nicht nur eine Beleidigung an unserem Clan, sondern auch an der Natur selbst.“ „Dann war das wohl einfach ihr Schicksal. Ich bin der stärkste Uchiha, den diese Welt je gesehen hat. Ich bin zu etwas Großem bestimmt. Alles was ich brauche ist ein Ort, an dem ich eine Weile bleiben kann um meine Studien fortzusetzen. Du ahnst nicht wie wichtig das ist! Ich wandle auf dem Pfad des Sagen der Sechs Pfade und die Biju-Geister spielen in meinem Plan eine wichtige Rolle.“ Wieder herrschte kurzes Schweigen und Hitomi wünschte, sie könnte auch nur die Hälfte von dem verstehen, was dort erzählt wurde. „Der Sage der Sechs Pfade, sagst du?“, hakte die Katze zögernd nach. „Da hast du dir aber ein hohes Ziel gesteckt.“ „Wenn meine Vermutungen korrekt sind, bin ich bereits auf halbem Weg am Ziel“, meinte der Ninja. „Wer glaubst du wohl wäre in der Lage, die Biju zu kontrollieren, wenn nicht der nächste Sage? Und wenn dem so ist – wie kann es dann eine Beleidigung der Natur sein?“ „Also schön, kashikoi senshi. Um der Freundschaft unserer Clans und meiner Schuld dir gegenüber willen werde ich in Betracht ziehen, dir die Unterstützung der Ninneko wieder zuteil werden zu lassen. Aber du weißt, nichts davon ist umsonst.“ „Natürlich nicht. Ich habe euch ein Mädchen mitgebracht. Allein, hilflos und ohne Zukunft. Sie braucht ein Heim genauso sehr wie ihr eine neue Verbindung zur Außenwelt braucht.“ „Der Kontakt mit den Uchiha ist in der Tat etwas eingerostet.“ „Das liegt an der Gründung Konohas. Die Uchiha sind nicht mehr so viel auf Reisen wie gewöhnlich. Sie nehmen es nicht mehr auf sich die Waren zu besorgen, die sie für eure Dienste eintauschen. Im Dorf werden sie faul und unvorsichtig... Doch was sie haben, ist Geld. Ihr könntet das Mädchen benutzen um all die Dinge zu besorgen, die ihr braucht.“ „Faul und unvorsichtig sagst du? Da wundert es mich doch, warum du sie dorthin geführt hast.“ „Es war ein Fehler, das gebe ich zu. Ich hätte sie am liebsten alle mit mir genommen, als ich gegangen bin. Doch mir ist niemand gefolgt.“ „Trotzdem willst du ihnen noch immer helfen.“ „Die Uchiha sind die Einzigen, die von unserem Vertrag mit euch wissen. Wenn einmal der Tag kommen sollte, da einer von ihnen meine Hilfe erwünscht... Dann soll er wissen, wie er mich finden kann.“ „Das klingt nach einem guten Handel. Ich nehme das Mädchen in meine Obhut.... Sollen die Götter dir verzeihen, kashikoi senshi.“ Das Gespräch schien zu Ende zu sein, also zog sich Hitomi rasch zurück. Ihr Herz schlug rasend schnell. Sie würde also doch nicht ihren Körper verkaufen müssen. Sie würde ein neues Zuhause bekommen. Es war nicht perfekt, sicher... Sie würde für einen Haufen sprechender Katzen arbeiten müssen. Hinter ihnen herputzen, ihnen Essen bringen und dergleichen... Aber sie würde auch regelmäßig unter Menschen kommen, hätte ein Dach über dem Kopf und Essen im Magen. Das war weit mehr als sie selbst auf die Reihe bekommen hätte. Und ganz nebenbei bemerkt hatte sie eine Schwäche für Katzen. Sie waren so elegant und niedlich und... Tja, welchem Mädchen ging das nicht so? Der Fremde – Uchiha? - trat wieder in den Gang hinaus. Er sah zufrieden aus, würdigte sie aber keines Blickes, als er sich zum Ausgang wandte. „Wartet!“, rief Hitomi und trat einen zaghaften Schritt auf ihn zu. Der Fremde blieb stehen, drehte sich aber nicht zu ihr um. „Ich... Ich möchte mich bei Ihnen bedanken“, sagte sie leise. „Danke, dass sie mich hergebracht haben. „Hn.“ Er schenkte ihr noch immer keine Beachtung. „Sieh zu das du's nicht versaust“, meinte er nur, bevor er seinen Weg fortsetzte. Hitomi blieb allein zurück. Doch bevor sie die schrecklichen Erinnerungen an den Tod ihrer Eltern einholen konnten, strichen zwei junge Katzen um ihre Beine und schnurrten. Vorsichtig hob sie eine davon auf ihre Arme und streichelte sie. Nein, dachte sie lächelnd, jetzt war sie nicht mehr allein. * Sommer 22 „Und? Lief alles nach Plan? Der Angesprochene erhob sich langsam. Hinter der weißen Maske des Jagt-Ninja konnte man sein Lächeln nicht sehen, aber es schwang in seiner Stimme mit als er antwortete: „Das Ritual verlief ohne Probleme. Die kleine Mayu-chan ist jetzt ein vollwertiger Jinchuuriki.“ Der Mizukage nickte ihm zu. „Danke, Falke-san. Du kannst dir den Rest des Tages freinehmen.“ Falke verbeugte sich leicht. Er warf einen letzten Blick zurück in den Siegelraum. Der Körper des Menschenopfers, ein Dieb von der Straße, lag zusammengesunken an der gegenüberliegenden Wand. Seine Kehle war durchgeschnitten und sein Blut benutzt worden, um die komplizierten Siegel auf den Boden zu malen. In der Mitte des so entstanden Kreises lag ein bewusstloses Mädchen von vielleicht drei Jahren, auf deren Rücken von nun an für immer das Zeichen der Biju eingebrannt war. Der Ninja verließ den unterirdischen Raum im Schritttempo. Von fern her drangen dennoch leise die Stimmen der Hinterbliebenden zu ihm durch. „Ein Glück, dass wir so schnell einen Siegel-Meister bekommen konnten“, meinte einer von ihnen. „Ich wusste gar nicht, dass die Jagt-Einheit einen hat.“ „Was?!“, meinte der Mizukage da plötzlich. „Du warst es doch, der mir Falke geschickt hat, oder etwa nicht, Tiger-san?“ „Ich?“, wiederholte der Ninja mit dem Codenamen Tiger. „Verzeihung, Mizukage-sama, aber ich habe diesen Mann heute zum ersten mal gesehen. Er stammt garantiert nicht aus einer meiner Truppen.“ Für einen Moment herrschte erstarrtes Schweigen zwischen den Ninja. Dann wurde die Tür zum Gang aufgerissen und die Shinobi stürzten heraus. Aber der Mann mit der Falkenmaske war nirgendwo zu sehen. Zweihundert Meter weiter oben verließ Madara den unterirdischen Bunker. Er nahm die Falkenmaske ab und warf sie lässig ins nächste Gebüsch. Dann löste er das Band, das seine Haare zurückgehalten hatte und zog sich den schwarzen Überwurf der Jagt-Ninja über den Kopf. Er stieß einen scharfen Pfiff aus und streckte seinen Arm in die Höhe. Kurz darauf stießen drei junge Falken vom Himmel herab, die sich darauf niederließen. Madara riss lange Stoffstreifen aus dem Mantel, die er an die Füße der Tiere band, bevor er sie in verschiedene Richtungen davon schickte. Erst dann blies er Feuer auf den Rest des Kleidungsstückes und verschwand in einem Shunshin. Niemand sollte je wissen, wohin er verschwunden war. Bald schon war er zurück in seinem Hotelzimmer in Kirigakure. Er wollte sich aufs Bett werfen, hielt aber inne als er den kleinen Fliegenschwarm daneben bemerkte. Kurz warf er einen Blick unter das Bett. Er zog den Beutel hervor, der darunter lag und warf einen Blick hinein. Zwei leere Augen starrten zurück. Madara rümpfte kurz die Nase und schloss den Beutel wieder. Er hätte diesen Typen schon vor zwei Tagen bei der Abgabestelle abliefern sollen. Doch dann hatte er von der Versiegelung des Sanbi erfahren und seine Pläne kurzfristig ändern müssen. Es war lästig und vor allem weit unter seiner Würde, dass er, Uchiha Madara-sama, allein auf Kopfgeldjagt gehen musste. Er war ein Anführer, er machte sich nicht selbst die Hände schmutzig. Aber es war die schnellste Art und Weise wie er Geld verdienen konnte und auch der mächtigste Uchiha der Welt muss irgendwie seinen Lebensunterhalt bestreiten. Das alles wäre gar nicht notwendig gewesen, hätte er Konoha nicht verlassen. Dennoch bereute Madara seine Entscheidung nicht. Ein Jahr war es jetzt her, seit er allein umher zog und er genoss die neue Freiheit. Trotzdem hielt er immer noch mit einem Auge Ausschau nach Neuigkeiten aus Konoha. Und in letzter Zeit waren diese Neuigkeiten alles andere als gut. Hashirama war ein Volltrottel. Er war nicht nur ein naiver Idealist, er war gemeingefährlich in seiner Dummheit. Hatte er wirklich geglaubt die Spannungen zwischen Konoha und den anderen Dörfern damit zu lindern, die Biju zu verteilen als wären sie Honigkuchen? Es war die Chance für das Dorf versteckt unter den Blättern gewesen, doch noch etwas aus sich zu machen. Wenn all die anderen Ninjadörfer sich gegen Konoha vereint hätten, hätten sie die Biju als Waffe einsetzen müssen – und all ihre Feinde zerstört. Dann wären sie wieder die Alleinmacht gewesen, wie es die ganze Zeit hatte sein sollen. Aber nein, Hashirama hatte die Biju einfach aus der Hand gegeben. Nur den Kyuubi hatte er behalten, alle anderen wurden jetzt überall auf der Welt in Menschen versiegelt. Doch das verhinderte den kommenden Krieg nicht. Es schob ihn lediglich ein paar Jahre auf bis die Jinchuuriki alt genug waren die Biju zu kontrollieren. Aber anstatt einer gewaltigen, reinigenden Explosion würde es nur hin und wieder ein schwaches Feuer geben, einzelne Dörfer, die gegeneinander kämpften. Auf lange Sicht würden so viel mehr Menschen sterben. Nicht das Madara das groß kümmerte – er hasste es nur wenn Typen wie Hashirama, die er eigentlich respektieren wollte, sich ein so hohes Ziel setzten und dann alles daran setzten sich selbst Steine in den Weg zu legen, aus keinem anderen Grund als ihrer eigenen Dummheit. Am Ende war es doch immer Madara, der den Mist dann ausbaden musste. Der Uchiha schüttelte über sich selbst den Kopf. Die Menschheit hatte es überhaupt nicht verdient, gerettet zu werden. Aber wenn er es schon tun sollte – dann würde er sie wenigstens ordentlich dafür arbeiten lassen. Die Welt sollte bluten. * Winter 23 „Schon wieder ein Massaker“, murmelte Izuna. Er stieß mit dem Fuß gegen einen mit Rauhreif überzogenen Schädel, der prompt ein Knacken von sich gab und sich vom Rest des tiefgefrorenen Körpers löste. „Yuki Clan, schätze ich mal.“ „Ja, die Hyouton-Nutzer sind nicht zu unterschätzen“, stimmte Madara ihm zu. Er ließ seinen Blick über das Schlachtfeld zu seiner Rechten schweifen – und dann zu der belebten Straße zu seiner Linken, auf der das Leben weiter ging als wäre nichts passiert. Die Leute eilten vielleicht ein wenig hastiger an der Grenze zu dem zerstörten Viertel vorbei, aber sonst schenkten die Bewohner von Kirigakure der Tragödie keine Beachtung. „Commander? Wir haben bisher 32 Leichen geborgen“, rief ihm ein Ninja zu. Izuna stieß Madara sanft an. „Hey, damit bist du gemeint.“ „Hn?“ „Du hast ihren Commander umgebracht und seine Uniform geklaut, schon vergessen? Du führst die Aufräumtruppe an, die diese Sauerei wegmachen soll.“ „Ah, richtig...“ Er wandte sich zu dem Grünschnabel um, der ihn angesprochen hatte. „Sieh mal zu das du noch eine Reservierung auf dem Friedhof abkriegst“, meinte er ohne viel Enthusiasmus. „Zur Not gibt’s nen Massengrab.“ Der Junge nickte. Er schien sich nicht viel bei Madaras kalten Worten zu denken, als er sich auf den Weg machte. Madara wandte sich von dem Schlachtfeld ab. „So geht das nicht weiter“, legte er fest, als er in einer Seitengasse verschwand und sein Henge auswechselte. „Es war ein großer Fehler von den Dörfern, auch unspezialisierte Ninjafamilien aufzunehmen. Diese Typen haben weder ein Kekkai Genkai noch ein Clan-Jutsu. Sie sind vollkommen nutzlos.“ „Und doch kriechen sie zuhauf aus ihren Löchern. Selbst in Konoha werden schon Kinder aus zivilen Familien unterrichtet.“ Madara hatte das Stadium, da er bei der Erwähnung seines alten Dorfes zusammenzuckte, schon lange überwunden. Dennoch verspannte er sich für einen Moment. „Sie werden den echten Ninja niemals ebenbürtig sein. Aber es gibt schon jetzt so viele von ihnen und sie vermehren sich wie die Karnickel. Neid und Hass auf die alten Blutlinien steigt mit jedem Monat. Kiri wird nicht das letzte Ninjadorf sein, das deswegen in den Bürgerkrieg zieht.“ „Es ist das Dorf mit den meisten Blutlinien überhaupt“, meinte Izuna. „Damit ist es einer von Konohas stärksten Feinden.“ Madara schnaubte. „Das mag sein, aber ihre Kekkai Genkai reichen bei weitem nicht an Konohas Doujutsu heran. Lass diese Fehden innerhalb noch ein paar Jahre weiter gehen und aus den starken Clans werden kleine Familien.“ „Vorausgesetzt, sie werden nicht schon vorher im Krieg dezimiert.“ Abrupt blieb Madara stehen. „Soweit werde ich es nicht kommen lassen!“ Langsam wandte er den Blick nach rechts, in Richtung des palastartigen Hochhauses des Mizukagen. Izuna trat neben ihm und runzelte die Stirn. „Was hast du vor, Nii-san?“ „Das Ein-Land-ein-Dorf-System ist nicht ideal... Aber vielleicht kann ich es für ein Experiment nutzen. Wenn schon innerhalb des Ninjadorfes die Clans nicht zusammenarbeiten können, wie sollen sie dann erst mit anderen Dörfern in Frieden leben? Diese Leute brauchen etwas, das sie zusammenschweißt.“ Gezielt begann Madara nun seinen Weg fortzusetzen sodass Izuna laufen musste, um mit ihm mitzuhalten. „Madara – bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, fragte er aufgeregt. Madara machte sich gar nicht erst die Mühe zu fragen, woher sein Bruder wusste was er vorhatte. Izuna war nicht real. Er war nur eine Projektion seines Unterbewusstseins – natürlich kannte er all seine Gedanken. Dennoch versetzte es ihm einen Stich wieder daran erinnert zu werden. Was gäbe er nicht alles dafür, diese Illusion Wirklichkeit werden zu lassen! „Madara, hörst du mir eigentlich zu?“ „Hn.“ „Er ist vier Jahre alt, Madara! Isamu-chan war nicht viel älter und du hast ihn gehen lassen...“ „Das ist etwas anderes. Nicht ich bin es, der ihn zu dem gemacht hat was er jetzt ist.“ „Natürlich bist du es! Du hast den Sanbi in diesem Jungen versiegelt, schon vergessen? Ist gerade mal drei Monate her.“ „Auf Befehl seines eigenen Vaters. Lieber stirbt der Junge jetzt als das er vom ganzen Dorf gehasst und verachtet wird, wie sie es schon jetzt mit den Blutlinien-Nutzern tun. Ich tue ihm einen Gefallen.“ „Du bringst ihn um!“ „Sei nicht albern, Izuna. Ihn zu töten würde bedeuten den Sanbi zu zerstören – und ich müsste selbstmordgefährdet sein um das zu versuchen. Die Biju sind unsterblich und das aus einem sehr guten Grund. Sie sind die Essenz der Naturgewalten. Ohne den Sanbi würden die Ozeane austrocknen und das Trinkwasser vergiften. Nein, ich werde den Jungen nicht töten. Ich sorge nur dafür, dass die alte Schildkröte mal wieder das Tageslicht erblickt.“ „Die lassen dich doch niemals zu ihm, Nii-san. Der Jinchuuriki wird zu gut bewacht.“ Madara lächelte zynisch. „Ehrlich, Izuna, wo hast du denn gesteckt?“ Der Uchiha tat einen mächtigen Sprung und landete auf dem Dach des Hauses des Mizukagen. „Näher brauche ich gar nicht heran. Als ich das Siegel auf dem Jungen platziert habe, habe ich meine eigenen Vorkehrungen getroffen. Er war von Anfang an eine Bombe mit Fernzünder.“ Ein grausames Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er sein Fingerzeichen schloss. „Dann lass uns doch mal sehen wie gut die Clans von Kirigakure wirklich zusammenarbeiten können.“ * Herbst 24 „Das ist jetzt nicht wahr, oder?“ Die Stille hielt nicht lange an. Nur ein oder zwei Sekunden. Dann... „Hahahahaha!“, lachte Izuna los und stützte sich an einem nahen Baum ab, um nicht umzufallen. „Oh, das ist ja göttlich!“, machte er und wischte sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln. Madara verzog säuerlich das Gesicht. „Das ist überhaupt nicht lustig, Izuna!“ „Oh doch, finde ich schon! Du hast doch gesagt du willst sein Gesicht nie wieder sehen, oder? Tja, da hat dir jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht!“ Er deutete auf das nicht-ganz-so-versteckte Dorf hinter den Blättern. Aus der Klippe, die über dem Dorf thronte, hatte man eine riesige Silhouette heraus gegraben, die unverkennbare Ähnlichkeiten mit Hashiramas Gesicht aufwies. „Tja, schätze mal dein Senju wacht jetzt bis in alle Ewigkeit über Konoha“, spottete Izuna. „Ich denke, ihm nicht über den Weg zu laufen wird schwierig werden.“ Die säuerliche Miene wurde zu einer Grimasse. „Ich bin nicht wegen Hashirama hier. Der Typ kann mir doch gestohlen bleiben. Keinen Fuß werde ich in dieses Dorf hinein setzen!“ „Tatsächlich? Was tust du denn dann hier, Nii-san?“ Madara zögerte für einen Moment. „Konoha hat lange genug in Frieden gelebt. Hin und wieder muss man sie aufrütteln und daran erinnern, warum sie eigentlich hier sind. Wenn die Ninja nichts zu tun haben wird ihnen langweilig. Und wenn das passiert, greifen sie sich gegenseitig an. Es ist überall auf der Welt dasselbe.“ „Aber warum dann Konoha? Und warum jetzt?“ „Das hat keinen bestimmten Grund. Ich gehe... alphabetisch vor.“ Izuna schnaubte. „Das ich nicht lache. Konoha steht so kurz vor einem ausgewachsenen Bürgerkrieg, genau wie in Kiri damals. Du hast das vorausgesehen und nach einer Lösung gesucht. Seit der Sanbi das halbe Dorf zerstört und Dutzende Menschen getötet hat, haben sich die Spannungen innerhalb von Kirigakure weitestgehend gelegt. Du hättest dasselbe mit Konoha machen können. Hast du nicht auch an dem Siegel des Kyuubi-Jinchuuriki herumgespielt? Du weißt, wie du das Biest herbeirufen kannst. Aber du hast zuerst den Sanbi gewählt um deine Theorie zu testen. Du wolltest dir sicher sein.“ „Hashirama mag in der Lage sein mit seinem Mokuton den Kyuubi aufzuhalten, aber er kann ihn nicht versiegeln. Dazu braucht es entweder einen Uchiha oder ein Menschenopfer. Die zweite Methode geht gegen alles was die Senju mit ihrem albernen Willen des Feuers lehren. Ihre einzige Möglichkeit aus der Sache einigermaßen unbeschädigt herauszukommen und das Gesicht zu wahren wird sein, mit den Uchiha zusammen zu arbeiten.“ „Also tust du das alles für unseren Clan?“, fragte Izuna leise. Madara senkte leicht den Kopf. „Von allen Clans in Konoha sind die Zivilisten ihnen gegenüber am misstrauischsten. Es sind die Uchiha die im Schatten bleiben und das Untergrundnetzwerk, die Spione kontrollieren. Das wiederum trägt zur allgemeinen Unmut im Dorf bei, die auf die anderen Clans übertragen wird. Hyuuga und Aburama haben mit Ähnlichem zu kämpfen. Ebenso Yamanaka, niemand will einen anderen Ninja in seinem Kopf wissen. Aber abgesehen von den schwachen Clans, die es ohnehin nicht lange ausgehalten hätten.... Wenn es zum Bürgerkrieg kommt, wird Uchiha der erste sein, der untergeht. Sie sind stark – sie sind die Stärksten – aber sie sind in der Unterzahl. Ganz besonders gegen Senju.“ „Ich dachte du hättest dich von ihnen abgewandt, Nii-san“, sagte Izuna traurig. „Sie haben dich im Stich gelassen, schon vergessen? Sie wollten nicht auf dich hören. Warum willst du dich selbst damit quälen, ihren Hass noch mehr auf dich zu ziehen?“ „Es geht hier nicht um mich, Izuna. Nach Konoha ist Kumo dran, dann Iwa, dann Suna... Das hier ist erst der Anfang. Ich werde den Menschen zeigen, was Schmerz bedeutet.“ „Isamu-chan lebt noch immer in diesem Dorf...“ „Ja, genau. Deswegen wird es deine Aufgabe sein, ihn in Sicherheit zu bringen.“ Izuan sah ihn groß an. „Meine Aufgabe? Aber...“ Er lächelte schief, „Nii-san, vielleicht hast du das vergessen, aber ich bin eine Halluzination.“ „Bist du nicht.“ „Was?“ Madara wandte sich ihm langsam zu und sein Blick aus diesen blutroten Augen schien sich direkt in ihn zu bohren. „Du bist nicht nur eine Halluzination. Du bist die Stimme aus meinem Inneren. Du stellst die Fragen, die ich selbst nicht zu stellen wage. Du sprichst aus, was ich vergessen will. Mein Unterbewusstsein hat dich nach Izunas Abbild erschaffen – und ich vertraue Izuna.“ Madara schloss ein einzelnes Handzeichen und in einer Wolke aus weißem Rauch erschien ein Schattendoppelgänger neben ihm. Der Doppelgänge benutzte gleich darauf Henge no Jutsu und schon stand ein zweiter Izuna neben ihm. „Du bist, was noch gut ist in mir“, flüsterte Madara. „Also geh und bring Isamu in Sicherheit. Für das was ich tun werde, kann ich die Stimme der Moral nicht brauchen.“ Izuna zögerte für einen Moment. Schließlich aber nickte er leicht. „Wenn es das ist, was du willst...“ Der jüngere Bruder trat zu dem verwandelten Schattendoppelgänger hinüber. Kurz betrachtete er ihn aus allen Winkeln, bis er ihn für gut befand. Dann streckte er langsam eine Hand nach ihm aus. Sobald seine Fingerspitzen die Brust des Doppelgängers berührten wurden sie durchsichtig, bis seine ganze Hand mit dem Körper verschmolz. Noch einmal lächelte Izuna ihm zu – dann trat er einen Schritt vorwärts und wurde eins mit dem Doppelgänger. Einen Moment lang passierte gar nichts. Dann plötzlich verwandelte sich die ruhige, kühle Miene des Madara-Doppelgängers in Izunas unbeschwertes Grinsen. „Hey, ich hab wieder einen eigenen Körper“, meinte Izuna und winkte ihm zu. Madaras Anspannung fiel von ihm ab und er erlaubte sich ein schwaches Lächeln. Er war sich nicht sicher gewesen, ob es funktionieren würde – aber er war da. Izuna war da. „Selbstgespräche sind der erste Schritt zum Wahnsinn“, verkündete Izuna grinsend. „Du hast soeben die zweite erreicht: Herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen gespaltenen Persönlichkeit!“ „Ich habe das Gefühl, ich habe gerade ein Monster erschaffen“, erwiderte Madara sarkastisch. „Jetzt verschwinde von hier. Ich muss mein neues Haustier zu mir rufen.“ * Hashirama hatte ausnahmsweise mal einen guten Tag. Das Leben als Hokage war anstrengend und voller Arbeit. Aber der Ninja hatte inzwischen nichts mehr gegen Papierarbeit. Tatsächlich war es eine Abwechslung von den vielen Versammlungen, in denen er ständig Streit schlichten musste. Er hatte das Gefühl, ohne ihn würden sich die Clans des Dorfes gegenseitig auseinander nehmen. Es war also mit dem Ausblick auf einen ruhigen Abend ohne viel Ärger, das er sich hinter seinem Schreibtisch in seinem Büro niederließ und zum ersten Missionsbericht griff. Doch bald schon bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Stirnrunzeld stand er auf und trat zum Fenster, das wie immer offen stand. Äußerlich konnte er nichts Ungewöhnliches erkennen, nur... Es war zu sauber. Hashirama regte sich oft darüber auf, das seine Ninja keine Ahnung zu haben schienen wie man eine Tür benutzt. Ständig kamen sie durch das Fenster und nicht selten benutzten sie Shunshin no Jutsu, um sich noch schneller davon zu machen. Der Schichtwechsel der (vollkommen überflüssigen) Wachen in seinem Büro hätte erst zehn Minuten zurück liegen müssen. Trotzdem konnte er nirgendwo die typischen Blätter des Shunshin auf dem Boden herumliegen sehen. „Suchst du etwas Bestimmtes?“ Hashirama fuhr herum. Seine Augen weiteten sich in Schock als er die Gestalt erkannte, die da lässig auf seinem Stuhl saß, die Beine auf dem Schreibtisch abgelegt und mit seinem Hokage-Hut spielte. „Madara...!“, keuchte er erschrocken. „Was tust du hier? Ich meine-“ Er stockte. Ihm fehlten tatsächlich die Worte. Madara hatte das Dorf vor zwei Jahren verlassen und in all dieser Zeit hatte er nichts, aber auch wirklich gar nichts von ihm gehört. Nach allem was er wusste hätte er tot sein können. Keine Gerüchte, keine Sichtungen... Es war, als wäre er vom Erdboden verschluckt worden. Und nun war er wieder hier, ohne jede Vorankündigung und tat als wäre er nie weg gewesen. Auch wenn Tobirama hin und wieder etwas anderes behauptete, Hashirama war kein Trottel. Er hatte es bislang aufgeschoben, seinen Freund als vogelfrei zu erklären, da er keinerlei feindliche Handlungen gegen Konoha unternommen hatte. Aber er machte sich auch keine Illusionen; wenn er ins Dorf hätte zurückkehren wollen, hätte er das längst getan. Er konnte sich nicht vorstellen was einen Sinneswandel in ihm verursacht haben könnte. Das und die leichte Ahnung, dass sich seine Wachen nicht gerade bester Gesundheit erfreuten, machte ihn sofort alarmiert. „Wie bist du hier hereingekommen?“, fragte er deshalb. Madara lächelte nur mysteriös. Hashiramas Blick fiel zufällig auf den Schreibtisch und er hob eine Augenbraue. „Hast du dich etwa als ein Stapel Papierkram getarnt? Kreativ, das muss ich zugeben. Ich werde nie wieder den Verdacht loswerden, das meine Arbeit mich ausspionieren will.“ Madaras Grinsen wurde noch breiter und hatte nun etwas Wahnsinniges an sich. „Ich habe ein Geschenk für dich, Hashirama“, flüsterte er. „Tatsächlich?“, fragte der Hokage, bemüht Ruhe zu bewahrten. „Wird es mir gefallen?“ „Hm... Sagen wir, es wird deine Probleme lösen.“ Er begann nun langsam den Hut auf einer Fingerspitze zu kreisen. „Hokage also, ja? Meinen Glückwunsch.“ „Danke“, erwiderte Hashirama vorsichtig. „Ich hatte neulich ein Gespräch mit einem anderen Kagen. Erstaunlich wie dir ständig immer alle alles nachmachen. Du baust ein Ninjadorf – sofort schießen ein Dutzend andere aus der Erde. Du fängst ein paar Biju – auf einmal wollen sie alle einen haben. Du ernennst dich selbst zum Kagen – und auch dieser Titel greift um sich.“ Madara wandte den Blick von dem Hut und sah Hashirama nun direkt in die Augen. „Ich werde das Gefühl nicht los, du bist so etwas wie eine ansteckende Krankheit, Senju.“ Hashirama verzichtete darauf Madara darauf hinzuweisen, dass er an der Hälfte dieser Dinge genauso Anteil gehabt hatte. „Was willst du hier?“, fragte er stattdessen. „Tja, weißt du.... Konoha war nichts weiter als ein Experiment. Ich habe große Hoffnungen in dieses Projekt gesetzt, aber sie alle wurden letztendlich zerstört – zu einem großen Teil dank dir, mein Freund. Also, was macht man mit gescheiterten Experimenten?“ Sein Blick wurde noch stechender. „Man wird sie los, bevor sie Wellen schlagen.“ Hashirama biss die Zähne zusammen. „Lass Konoha aus dem Spiel, Madara. Deine Wut richtet sich doch nur gegen mich.“ „Das tut sie in der Tat“, gab Madara sofort zu. „Ich habe den Fehler gemacht dir zu vertrauen... Wärst du lediglich ein Feind oder auch nur ein Unbeteiligter, ich würde dich töten und es gut sein lassen. Aber du warst mein Freund und hast mir dennoch eines der wertvollsten Dinge genommen die ich je besaß. Dafür, Senju, werde ich dir das Wertvollste nehmen, das du besitzt.“ „Wovon redest du überhaupt?!“, fragt Hashirama mit wachsender Verzweiflung. „Was soll ich dir genommen haben?“ „Du hast mir Uchiha Isamu genommen“, antwortete Madara leise. „Dank dir weiß der Junge nicht einmal, wer ich bin.“ „Uchiha Isamu...? Etwa der kleine Junge, den du entführt hast?“ Hashirams Augen weiteten sich erschrocken, als er erkannte was Madara da andeutete. „Kami sag nicht... Ist er etwa dein Sohn?!“ Madara schnaubte, doch es klang keine Erheiterung darin mit. „Ich dachte du kennst mich besser als das. Isamu ist mein Neffe. Aber ja, wäre er mein eigener Sohn, ich hätte ihn nicht mehr lieben können. Deine Leute sind schuld am Tod seiner Eltern, aber nur du allein bist verantwortlich dafür, dass er keine Ahnung hat wer er ist. Du allein bist Schuld an Konohas Untergang.“ „Madara“, bat Hashirama ein letztes Mal, „bitte, überleg dir was du da sagst! Konoha war unser gemeinsamer Traum. Willst du das wirklich so einfach aufgeben? Es gibt keinen Grund, warum Kanam- ich meine Isamu dich nicht immer noch kennen lernen sollte.“ Für einen Moment schien es tatsächlich, als wären seine Worte zu dem Uchiha durchgedrungen. Madara wandte in Gedanken den Blick zum Fenster. Doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Zu spät“, murmelte er. In diesem Moment spürte Hashirama den gewaltigen Druck einer riesigen Menge freiwerdenden Chakras. Ein ohrenbetäubendes Brüllen wie von einer wutschnaubenden Bestie ertönte und machte Hashirama kurzzeitig taub. Sofort war der Senju beim Fenster und starrte voller Entsetzen hinaus auf das Dorf – in dessen Mitte ein gigantischer Fuchs mit blutroten Augen und neun mächtigen um sich peitschenden Schwänzen stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)