Fairy Tales von Drachenengel (SebastianXCiel) ================================================================================ Kapitel 1: Was ein Märchenbuch alles bewirken kann... ----------------------------------------------------- Fairy Tales Was für ein Tag... Ciel ließ sich in die Kissen sinken. Warum war seine Verlobte immer so verdammt anstrengend? Und dann noch so... kindlich mädchenhaft? Diesmal hatte sie ein Märchenbuch mitgebracht, mit vielen geschönten Bildern voller Romantik und Kitsch, dass einem davon schlecht werden konnte. Und das schlimme war: er bekam diese Bilder nicht aus dem Kopf heraus! Das würde sicher eine unruhige Nacht werden... denn letztes Mal, als Lizzy ihn besucht hatte, hatte er geträumt, dass sie ihre Hochzeitsnacht hatten und Sebastian dabeistand und ihm Ratschläge erteilte, wie er seine Zukünftige am besten befriedigen konnte. Am nächsten Tag war er mit hochrotem Kopf aufgewacht... wie peinlich! Aber Sebastian hatte sicher schon viel Erfahrung... Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen, als er sich selbst bei diesen Gedankengängen ertappte... warum dachte er überhaupt so etwas? Eigentlich hatte Sebastian, sein höllisch guter Butler, nichts in seinen Träumen zu suchen… zumindest nicht bei solchen Angelegenheiten. Seufzend legte sich Ciel ins Bett, Schlaf würde ihm jetzt besonders gut tun, morgen würde er sicher erneut einen anstrengenden Tag haben. Wer wusste denn auch, was im Kopf dieses Mädchens nur vorging? „Junger Herr?“ Sebastian, sein höllisch guter Butler stand in der Tür und betrachtete seinen Meister ein wenig amüsiert. Daraufhin drehte Ciel ihm demonstrativ den Rücken zu bzw. legte er sich auf die Seite, die Decke zog er hoch, bis nur noch sein Haarschopf zu erahnen war. „Nein, ich will keine Gute-Nacht-Geschichte aus Lizzys Märchenbuch!“, brummte er verärgert. Schweigen. Dann plötzlich spürte der junge Lord, dass sich Sebastian zu ihm aufs Bett setzte. „Warum hasst Ihr diese Geschichten denn so sehr?“ Sanft legte er eine Hand an Ciels Wange und strich mit dem Daumen fast schon zärtlich über das Auge mit dem Vertragszeichen, das einen kurzen Moment warm wurde. „Sie sind Eurer Geschichte sehr ähnlich, junger Herr…“ Erschrocken richtete sich Ciel nun doch auf und starrte in die rot glühenden, dämonischen Augen seines Butlers. „Was erlaubst du dir?“, fuhr er ihn an, doch Sebastian legte nur einen Finger auf seine Lippen. „Schlaft ein wenig, junger Herr, Ihr werdet bald verstehen…“, meinte Sebastian nur geheimnisvoll und während er sprach verspürte Ciel die Müdigkeit in sich aufsteigen und die Augen fielen ihm sofort zu. „Träumt schön, junger Herr“, flüsterte der Dämon mit einem katzenartigen Lächeln auf den Lippen. „Nicht einschlafen, es gibt viel zu tun!“ Jemand klatschte in die Hände, sodass Ciel sich augenblicklich erschrocken aufrichtete und erstarrte. Lizzy stand vor ihm in einem scharlachroten Kleid, sie hatte sich richtig rausgeputzt. Nur ihr Blick gefiel ihm nicht, sie sah ihn so von oben herab an, als wäre sie etwas Besseres… „Lizzy, was…?“ „Für dich LADY Elisabeth, Aschenputtel, was erlaubst du dir eigentlich?“, herrschte sie Ciel an, der nun noch irritierter war und sich suchend nach jemandem umsah. Er konnte doch nicht gemeint sein… oder doch? Tatsächlich, die Erkenntnis traf ihn, als er in einen Spiegel blickte. Er hockte dort in grauer, schmutziger Dienstmädchenkleidung auf dem Boden, ein paar Strähnen fielen wahllos in sein Gesicht und er hielt einen Wischlappen in der Hand. ER war das Aschenputtel! Was für ein Albtraum: man hatte ihn seinen Status als Earl enthoben! „Aschenputtel, schlaf nicht ein, das ganze Haus muss auf Vordermann gebracht werden und auch du!“ Mit diesen Worten öffnete Lizzy eine Dose und schüttete den Inhalt – kalte Asche - auf Ciel. „Jetzt machst du deinem Namen alle Ehre!“, lachte sie und sah amüsiert zu, wie Ciel hustete und nieste. „So wird dich kein Prinz zu einem Ball einladen, falls du es denn jemals so weit bringen wirst… denn du wirst mit deiner Arbeit sicher die ganze Nacht beschäftigt sein, während ICH mir den Prinzen hole… aber wer weiß, vielleicht steht er ja auch auf mit Asche bestäubte Mädchen…“ Lachend verließ sie das Zimmer und ließ Ciel alleine. Der zitterte vor unterdrückter Wut. Er hockte auf dem kalten Steinboden, den Lappen umklammert, die Asche rieselte teilweise aus seinem Haar. Man hatte ihm alles genommen, seinen Stand, seine Würde… am liebsten hätte er geweint, aber noch nicht einmal dazu sah er sich in der Lage… „Armes Kind…“ Ciel blinzelte, diese Stimme… sie kam ihm erschreckend bekannt vor. Verwundert sah er sich um, denn anstatt Lichtspielen und ganz viel Glitzerstaub, wie es in Märchen normalerweise beschrieben war, wurde es dunkel um ihn, schwarze Federn fielen auf ihn herab… Moment, das war doch nicht Bestandteil des Märchens! Ciel mochte diese Geschichten nicht, das hieß aber nicht, dass er sie nicht kannte. „Dieses Leben hast du dir nicht gewünscht, nicht wahr?“, fragte die vertraute Stimme leise, „Ich könnte das ändern…“ Als die Federn seine Haut berührten, verschwanden die Rückstände der Asche, seine Haare wirkten nun gepflegter und glänzender. Es fühlte sich an, als würde sich ein unsichtbarer Schleier um den Körper Ciels legen, der ihn wärmte… „So gefällst du mir schon besser, Aschenputtel, wie ein schwarzer Phönix, der der Asche entsteigt…“ Ciel trug nun scheinbar ein Kleid aus schwarzen Federn, die seinen Körper bedeckten. Die Dunkelheit streckte ihre Hände nach dem Jungen aus, strich sanft über seine Wange, es war nicht mehr als ein Windhauch. „Du bist interessant… du hättest den Weg wählen können glücklich zu werden, den Prinzen zu finden, die große Liebe zu erfahren… aber deine Rachegelüste zu deiner Stiefschwester waren stärker als der Wunsch nach Glück…“ Ciel starrte in die Dunkelheit. „Du bist keine Fee, oder?“ Nun nahm sie Gestalt an, ganz in schwarz gekleidet, trat jemand aus den Schatten. „Sebastian!“, brachte der Jüngere nur hervor. „Nein…“, erwiderte Angesprochener nur lächelnd, „Ich bin die höllisch gute Fee…“ Seine roten Augen funkelten, als er das sagte. Nun erkannte man auch Flügel, schwarze Flügel, ähnlich denen einer Krähe… nicht diese dünnen zerbrechlichen, die man sonst von Feen aus Bilderbüchern kannte. „Verzeih, DEINE höllisch gute Fee.“ Fragend musterte Ciel Sebastian, der ihn sanft anlächelte. „Was ist denn der Unterschied zwischen einer guten Fee und einer höllisch guten Fee?“, fragte er schließlich, worauf Sebastians Lächeln ein wenig breiter wurde. „Oh, das ist einfach… abgesehen von unserem Aussehen, das du sicherlich bemerkt hast, sind gute Feen nur darauf bedacht ihren Schützlingen zum Glück zu verhelfen und verschwinden, wenn ihre Aufgabe erfüllt ist… ich hingegen bleibe an deiner Seite bis zum bitteren Ende, beschütze dich vor Gefahren und ermögliche dir ein Leben, das du nicht bereust…“ „Und was ist da der Haken?“, fragte Ciel, woraufhin Sebastian plötzlich hinter ihm auftauchte und ihn von hinten umarmte. „Du gehörst mir… dein Körper… deine Seele…“ Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, aber Ciel reagierte darauf, er war wie in eine Trance gefallen. Ein leichtes Nicken war die Antwort, welche Sebastian ein teuflisches Grinsen entlockte. „So sei es…“, hauchte er und plötzlich stand er wieder vor seinem Schützling, der ihn irritiert anstarrte. „Dieser Pakt fordert ein kleines Opfer… also lass dich darauf ein… entspann dich… schließ deine Augen…“ Ciel gehorchte. Auch wenn ihm die ganze Sache suspekt vorkam, vertraute er Sebastian voll und ganz. Plötzlich spürte er warme Lippen auf seinen eigenen und nur diese Berührung reichte aus, um sein Blut in Wallung zu bringen, sein Herz zum Rasen, seine Gefühle verrückt spielen zu lassen… was für ein wahnsinniges Gefühl! Wie konnte ein einfacher Kuss ihn so aus dem Konzept bringen? Was für eine unglaubliche Wirkung Sebastian doch auf Menschen hatte… das realisierte er jetzt endlich… Sein Körper stand in Flammen, vor allem sein Rücken… dort bildete sich eine Art Tätowierung schwarzer Flügel… das Zeichen ihrer Verbundenheit… er musste diesen Kuss erwidern und schon entbrannte ein spielerisches Zungengefecht zwischen den beiden, das Sebastian für sich entschied. Ein Rotschimmer lag auf Ciels Wangen, das war sein erster Kuss gewesen… und ihm war immer noch so… warm. Sebastian leckte sich die Lippen… „Du bist so rein… so unschuldig… die pure Sünde…“ Allein diese Worte ließen Ciel erschaudern. Unglaublich, was Sebastian für eine Macht über seinen Körper hatte. Dabei war er doch sein Meister und nicht umgekehrt. „Keine Sorge. Ich tue nichts, was du nicht auch willst…“, beantwortete seine höllisch gute Fee seine Frage, „Ich erfülle dir jeden Wunsch… ausnahmslos… du kannst alles von mir verlangen, was du dir in deinen Träumen ausmalst…“ Warum musste er jetzt rot werden, warum? Ciel sah zur Seite, um das zu verbergen. Und dann war da noch dieser Wärme in seinem Körper, die er nicht loswurde. Sie war nicht unangenehm wie bei Fieber… sie war vielmehr belebend, vernebelte aber auch gleichzeitig seine Sinne wie der süße, schwere Geruch von Äthern… Schauer jagten seinen Rücken herunter, erzeugten eine Gänsehaut… „Ich… ich will…“, begann er schließlich mit zitternder Stimme, während rot leuchtende Augen auf ihm ruhten. „Sag es…“, hauchte Sebastian in sein Ohr, während seine Hände den zierlichen Körper seines Herrn erkundeten und ihn immer wieder durch hauchzarte Berührungen zum Erzittern brachten… ~~~~ „Junger Herr? Es ist Zeit aufzustehen!“ Ciel schreckte aus seinem Traum und blickte erneut in die dämonischen Augen Sebastians, der am Bett stand und seinen morgendlichen Tee gebracht hatte. „Ihr hattet anscheinend eine… unruhige Nacht…“, meinte er nur mit seinem typischen Lächeln auf den Lippen… ein leichter Hauch von Rosa zierte die Wangen seines Herrn. „Sprich nicht mehr davon…“, brummte der Earl böse und setzte sich auf, um seine Tasse Tee zu genießen. „Dieses verfluchte Märchenbuch von Lizzy hat mich bis in meine Träume verfolgt…“ Sebastian sah ihn nur nachdenklich an. „Lady Elisabeth erwartet Euch gleich zum Frühstück, junger Herr. Sie wollte Euch im Anschluss mit „Rotkäppchen und der böse Wolf“ beglücken…“ „Bloß nicht!“, rief Ciel erschrocken aus, während er sich ausmalte, was ihm das für böse Träume einbrocken würde, „Geh und bereite das Frühstück vor und bring Lizzy dazu nicht ihr Buch hervorzuholen…“ „Wie ihr wünscht, junger Herr…“ Sebastian verneigte sich und verließ das Zimmer. Als er die Tür hinter sich schloss, lächelte er in sich hinein, alles hatte perfekt geklappt. „Junger Herr, ich habe noch gar nicht angefangen… das war nur ein kleiner Vorgeschmack... und ich weiß, dass es Euch gefallen hat…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)