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Unsee

von

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Examiner's frustration

Da mir was dazwischen gekommen ist und ich nicht sicher sagen kann, ob ich morgen überhaupt ins Internet komme, lad ich auch diese Woche das Kapitel einen Tag früher als sonst hoch. Ansonsten gibt es nicht viel dazu zu sagen, außer, dass es mir irgendwie echt viel Spaß gemacht hat, das zu schreiben. X'D

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Sasuke fand es fast schon ironisch, dass diese so wichtige Prüfung tatsächlich im Akademiegebäude abgehalten wurde, aber er konnte sich durchaus vorstellen, warum. Viele Ninja würden in Nostalgie verfallen, würden sich ablenken lassen, nicht zuletzt auch davon, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach in einem ihrer alten Klassenzimmer schreiben würden. Außerdem waren eben diese auch leicht zu überwachen. An den taktisch wichtigen Stellen postierte Aufpasser konnten Abschreiben sehr leicht verhindern.

Sie hatten noch etwa eine Viertelstunde, bis der schriftliche Teil losgehen würde und standen gerade direkt vorm Eingang, wo Kakashi sie verabschiedete. Sasuke hatte es selbst kaum glauben können, aber ihr Lehrmeister war tatsächlich pünktlich erschienen, damit er ihnen noch Glück wünschen konnte – wobei in Kakashis Fall ersteres eindeutig weit schwerer wog als letzteres.

„Ich bin wirklich stolz auf euch.“, sagte er gerade und Sasuke fürchtete halb, dass er ihnen jetzt eine schnulzige Rede halten würde, aber, nun, eigentlich hätte er es wissen müssen, das war nun mal nicht Kakashis Stil, „Und ich bezweifle nicht daran, dass ihr die Fähigkeiten habt, aber…“, er senkte die Stimme zu einem Flüstern, „Könnt ihr es?“, fragte er unverhohlen, „Habt ihr eine Möglichkeit gefunden?“

Sasuke schnaubte nur, was ihm kurzfristig Kakashis Aufmerksamkeit einbrachte, allerdings nur, bis Naruto laut lachend verkündete: „Keine Sorge, Sensei, das wird ein Klacks!“

Kakashi war alles, aber nicht überzeugt. Sasuke konnte es spüren. Die fragend hochgezogene, rechte Augenbraue, die unruhigen Kopfbewegungen, als würde er sich umsehen, nicht zuletzt das Kneten seiner rechten Hand. Kakashi war nervöser als sie es waren – oder zumindest er, aber Sakura und Naruto wirkten auch beide überraschend ruhig. Andererseits hatten sie aber auch genug Zeit mit den Vorbereitungen verbracht, die es überhaupt erst möglich machten, er wusste, dass sie es schaffen würden.

Kakashi aber glaubte es eindeutig nicht und Sasuke konnte es ihm nicht verdenken, als er sich mit einem Schmunzeln umdrehte, nachdem ihr Sensei ihnen allen noch einmal auf die Schulter geklopft und Glück gewünscht hatte – ob er wohl wusste, wie sehr seine Unsicherheit in seiner Stimme mitschwang?

Kaum jemand kannte ihre Grenzen besser als ihr Lehrer, denn er war es gewesen, der sie vor ihrer ersten (albernen) Mission auf Herz und Nieren geprüft hatte. Sasukes Gesicht verdüsterte sich leicht, als er daran dachte, wie Kakashi sie wieder und wieder an ihre Grenzen getrieben hatte, sei es nun, indem er ihnen immer kleinere Gegenstände hinhielt oder sie immer mehr Dinge fragte, die sie nicht wissen konnten. Oder, unvergessen, der eine Tag, an dem er sie auf dem Trainingsplatz so oft Chakra-fressende Techniken hatte benutzen lassen, bis sich schließlich ihre Techniken aufgrund von fehlender Energie von alleine deaktivierten und sie nacheinander in der wieder komplett schwarzen Welt erstarrten. Dieser Tag war eine absolute Blamage gewesen, da sie ihre Stöcke natürlich nicht dabei gehabt hatten und sich doch ernsthaft nach allem wieder hatten nach Hause führen lassen müssen. Immerhin, seit dem wussten sie es besser und verstauten die Taststöcke irgendwo versteckt im Gepäck für alle Fälle. Ihr Chakra-Level musste wirklich extrem sinken, damit es nötig wurde und Sasuke hoffte inständig, dass es niemals so weit kommen würde, aber für den Fall der Fälle war er gerüstet. (Wobei er sich immerhin einreden konnte, dass selbst sehende Ninja fast immer Probleme bekamen, wenn sie kein Chakra mehr hatten.)

Kurzum, Kakashi kannte ihre Möglichkeiten und Grenzen genauso gut, wie sie selbst und er hatte vollkommen recht, unter normalen Umständen wäre es Naruto und ihm absolut unmöglich gewesen einen einfachen, normalen, schriftlichen Test abzulegen. Aber es waren keine ganz normalen Umstände. Es gab mehrere Möglichkeiten, wie man zum Jounin werden konnte und die allermeisten wurden einzeln für besondere Leistungen ernannt. Sie aber würden den (etwas) ungewöhnlicheren Weg einer Team-Prüfung gehen und in einer solchen sah die Sache schon komplett anders aus – denn sie hatten Sakura dabei.

Anfangs hatte Sasuke deutlich gespürt, dass diese mit ihrer Rolle alles andere als glücklich war, da sie weit mehr Verantwortung trug, als früher, aber sie hatte sich schnell daran gewöhnt und sie wunderbar übernommen, sowie Naruto und er sich daran gewöhnt hatten sich vollkommen auf sie zu verlassen.

So gesehen war Sakura zu ihren Augen geworden und teilte ihnen möglichst unauffällig mit, was sie nicht wahrnehmen, nicht sehen konnten. Anders herum behielten sie dafür im Auge, was Sakura nicht wahrnahm und schafften es so meistens ausgesprochen effektiv im Team die gesamte Umgebung abzuscannen.

Heute allerdings würden sie etwas anderes brauchen und das hatte tatsächlich eine ganze Menge Absprache und Übung gekostet. Nicht, weil es so schwer gewesen wäre, nein, es war schlichtweg viel, immerhin musste Sakura ihnen gleich einen gesamten Test „vorlesen“.
 

Eigentlich war Sasuke davon ausgegangen, dass sie in einem der Klassenräume schreiben würden, aber als sie den Flur entlang liefen, hielt Sakura sie mit einer Handbewegung an und deutete auf etwas, das er für einen Flipchart hielt.

Vermutlich stand dort der Raum, aber sie konnte nichts dazu sagen, ohne, dass es auffiel (vor allem nach der Chunin-Prüfung war es durchaus wahrscheinlich, dass sie bereits jetzt schon beobachtet wurden), stattdessen machte Sakura mit dem Kopf eine Bewegung nach links und führte sie Richtung Aula.

Das wunderte Sasuke nun doch, die Aula war groß genug, dass die gesamte Akademie darin Platz hatte, so viele Leute konnten sich doch einfach nicht angemeldet haben, wenn man bedachte, dass nur Teams aus Konoha mit entsprechend bescheinigter Eignung erlaubt waren. Das roch geradezu nach einer Falle und so ließ er seinen „Blick“ einmal schnell um sich herum schweifen, aber wenn da etwas war, versteckte es sich zumindest gut. Und ein Genjutsu konnte er immerhin diesmal ausschließen – die wirkten in aller Regel bei Naruto und ihm nicht (oder genauer, wenn sie wirken sollten, musste man sie dazu berühren und wirklich sehr fortgeschrittenes Wissen haben, um anstelle über die Augen Kontakt über irgendwelche Nervenstränge aufzubauen).

Vor der Tür zur Aula warteten bereits sechs andere Ninja, deren Gesichter und Aussehen ihm absolut nichts sagten. Sie wirkten auch alle deutlich älter. Das eine Team, das sich gerade tuschelnd in einer Ecke besprach, dürfte Mitte zwanzig sein, soweit er das irgendwie beurteilen konnte. Einer der beiden jungen Männer hatte ein Tier auf der Schulter, aber es war eingekugelt und Sasuke konnte nur einen Haufen Fell wahrnehmen.

Das zweite Team dürfte noch mal gut fünf bis acht Jahre älter sein und stand ruhig links von ihnen, lässig an die Wand gelehnt. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er fast gesagt, sie wirkten, als hätten sie einiges von Kakashi übernommen – hoffentlich würden sie selbst eines Tages nicht so rumhängen, dachte Sasuke trocken.

„Wunderbar, dann sind ja alle schon da.“, erklang plötzlich eine männliche Stimme und als Sasuke sich wie alle anderen umdrehte, stutzte er doch kurz. Der Kerl war der Prüfer?

„Häh? Hey, was machen Sie denn hier?“, fragte Naruto hochintelligent, wofür Sasuke ihm am liebsten erstmal kräftig auf den Fuß getreten hätte, aber das ging leider gerade nicht wirklich unauffällig.

Ibiki hob kurz eine Augenbraue und musterte Naruto einen Moment lang, dann schnaubte er amüsiert. „Sieh mal einer an, der Kleine, der mir die Prüfung versaut hat.“, murmelte er und stemmte locker die Hände in die Hüften, „Hast du es also doch noch zum Chunin geschafft? Hab’ gehört, das war damals ja nichts…“, meinte er provozierend, aber zum Glück war Naruto erwachsen genug ihm wenigstens nicht die Zunge herauszustrecken, sondern sich mit einem Grummeln zu begnügen.

Ibiki lachte daraufhin - kurz und laut. „Jetzt guck doch nicht so, Junge, und zeig mir lieber, dass du diesmal wirklich was gelernt hast.“ Mit diesen Worten stieß er die Tür zur Aula auf. Sie wirkte leer und verlassen.

Sasuke brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass das nur daran lag, dass er sie niemals ohne Stühle gesehen hatte. Jede einzelne Erinnerung an diesen Raum beinhaltete in irgendeiner Weise große Veranstaltungen, Massen von Schülern und Lehrer am Rednerpult. All das war aber verschwunden, vermutlich in irgendein Lager geschafft worden. Der gesamte, mehr als Turnhallen-große Raum war leer geräumt, nur neun einzelne Tische, so weit auseinander gestellt, wie nur irgendwie möglich, standen darin, zusammen mit einem gepolsterten Sessel oben auf der Tribüne.

„So, dann setzt euch mal dorthin, wo eure Namen stehen.“, meinte Ibiki seelenruhig, während er auf die Bühne hochstieg und es sich in dem Sessel gemütlich machte. Sasuke „sah“ kurz zum ihm nächstgelegenen Tisch. Er erkannte problemlos den Stift und etwas, das er für ein Stück Papier hielt. Stirnrunzelnd wollte er nachfragen, als Sakura vor ihm eine möglichst unauffällige Bewegung schräg nach unten machte, die ihm das kleine, vorne an die Tischseite geklebte Papier offenbarte, auf dem ihrer zweiten Bewegung nach sein Name stand. Er schnaubte nur und setzte sich auf den im Übrigen äußerst unbequemen Stuhl dort hinter.

So konnte er auch in aller Ruhe zusehen, wie Sakura auch Naruto ein verstecktes Zeichen gab, woraufhin dieser sich vorne an den mittleren Tisch setzte, während sie genau in der Mitte des Raumes Platz nahm. Wer immer die Sitzordnung gemacht hatte, Sasuke sah das System darin nicht. Es war keinesfalls so, dass sie möglichst weit von einander entfernt saßen… aber vielleicht sollte sie das auch nur verwirren, ihm war es gleich, angesichts von Sakuras Sitzplatz waren für Naruto und ihn alle Plätze gleich gut gewesen. Tatsächlich glaubte er nicht, dass ihnen in diesem Raum irgendeine Sitzordnung Probleme bereitet hätte.

„Also dann, wenn ihr es euch gemütlich gemacht habt, fangen wir an.“, augenblicklich hatte Ibiki wieder die volle Aufmerksamkeit, „Für diejenigen, die vor meiner Zeit das Chunin-Examen bestanden haben, ich bin Ibiki Morino, der derzeitige Leiter und Hauptprüfer für Chunin- und Jounin-Anwärter, der Rest meiner Aufgaben ist nicht von Belang.“ Sasuke hätte fast geschnaubt – somit wusste außer ihnen drei keiner der hier Anwesenden, dass sie den Chef der Verhörabteilung vor sich hatten? Dem Gesichtsausdruck der Frau neben ihm nach sie zumindest nicht…

„Da ihr es bereits einmal geschafft habt, aufzusteigen, sparen wir uns diesmal das ganze Punktesystem und blabla und halten es kurz. Ihr habt zwei Stunden Zeit die zehn Fragen auf dem Bogen vor euch zu beantworten – und diesmal gibt es keine Chance sich drum herum zu mogeln.“, fügte er hinzu und Sasuke könnte schwören, dass er Naruto an dieser Stelle einen amüsierten Seitenblick zuwarf, „Wenn ihr etwas nicht wisst, dürft ihr gerne abschreiben.“, leises Raunen an dieser Stelle, „Ich würde euch allerdings raten, euch dabei nicht erwischen zu lassen, denn wer das tut, ist von vornherein disqualifiziert.“, augenblicklich wurde es wieder still, „Gut, noch Fragen?“

Die jüngere der beiden ihm unbekannten Frauen, die vorne rechts neben Naruto saß, meldete sich. „Wie viele Fragen müssen wir zum Bestehen richtig beantworten?“

Ibiki grinste schief. „Das sehen wir, wenn es so weit ist. Sonst noch was?“

Als keine Reaktion kam, nickte er und machte es sich noch mal bequem. „Gut, dann fangt an, eure Zeit läuft… jetzt!“

Zusammen mit allen anderen drehte auch Sasuke das Papier vor sich um und gab vor die Aufgaben zu überfliegen. Tatsächlich hätte dort sonst etwas stehen können und er hätte damit genauso wenig anfangen können, wie wenn das Papier leer gewesen wäre.

Während links vor ihm Sakura ihren Zettel gerade wirklich überflog, konzentrierte Sasuke sich kurz auf den Raum um ihm herum – während seine Augen nie die Aufgaben verließen. Es fühlte sich etwas seltsam an, weil es längst Gewohnheit war, aber so würden die mindestens sechs Ninja, die über ihnen im Gebälk saßen und sie ohne Zweifel genau beobachteten, sicher nichts merken.

Sasuke musste an sich halten nicht zu grinsen, hätten sie das früher beherrscht, wäre es wirklich die perfekte Abschreibetechnik gewesen. Nun aber war er gezwungen seine Aufmerksamkeit voll und ganz Sakura zu schenken, die gerade oben rechts auf dem Blatt eine Linie zu ziehen schien und dann etwas schrieb – ihren Namen. Sasuke schätzte dieselbe Stelle auf seinem Blatt ab und schrieb ebenfalls seinen Namen dorthin.

Dann „malte“ Sakura einen Kasten weiter unten und mehr links und fing an nervös mit ihrem Stift hin und her zu wippen, während sie nachdachte. Oder so sah es für alle anderen aus, tatsächlich diktierte sie ihnen in einer Variante des Morse-Codes die Aufgabenstellung.

„B-E-S-C-H-R-E-I-B-E-N S-I-E D-E-N G-E-B-R-A-U-C-H…“

Die eigentliche Schwierigkeit bestand nicht in dem Verstehen, sondern darin es schnell genug zu schaffen. Sie hatten zwei Stunden für zehn Aufgaben, das machte pro Aufgabe zwölf Minuten, von denen mindestens fünf für die Aufgabenstellung drauf gingen. Sasuke war klar, dass Ibiki nicht dumm genug war, dass ihm Sakuras Gewackel mit dem Stift nicht auffallen würde, aber daher hatten sie auch vorgesorgt und den Code abgewandelt. Sie benutzten ihn rückwärts und um zwei Buchstaben verschoben, selbst wenn er auf Morse kommen würde, es würde für ihn keinen Sinn ergeben und wie zufällig aussehen – hofften sie zumindest.

Kaum, dass Sakura fertig war, umrandete sie noch einmal in der Luft dicht über ihrem Papier das Antwortfeld und fing dann an zu schreiben – beinahe zeitgleich mit Naruto und Sasuke, die die Antwort längst selbst wussten (um diese zu diktieren wäre keine Zeit mehr und nur sie weiterzugeben wäre auffällig, weil sie genau dasselbe dort stehen hätten).

Er brauchte ziemlich genau vier Minuten für die Antwort (um das zu wissen hatte er das Glas einer alten Armbanduhr abgenommen – unter normalen Umständen wäre das zu „gefährlich“ für die Uhr, aber sie würden in einem schriftlichen Test wohl kaum angegriffen werden), dann konnte er sich wieder auf Sakura konzentrieren, die exakt bis zwölf Minuten nach Anfang wartete, sich dann die nächste Aufgabe vornahm, aber anstatt das Kästchen zu malen, nur kurz vier Buchstaben machte: „C-O-D-E.“

Das hatte Sasuke befürchtet und das würde Zeit kosten. Es war nicht das Problem den Code zu knacken, aber sich die verschlüsselte Nachricht im Ganzen zu merken war nicht ganz leicht und sie hatten von vornherein abgesprochen, dass, sollte eine solche Aufgabe kommen, sie sie ans Ende schieben würden. Entsprechend ging Sakura nun auch einfach zur dritten Aufgabe über und fing wie zuvor mit wilden Stiftbewegungen an ihnen zu diktieren.
 

Ibiki saß in aller Ruhe in seinem Sessel und sah entspannt zu, wie sich die Chunin vor ihm mit den Aufgaben abmühten. Es war jedes Jahr wieder amüsant zu sehen, wie alle, die bei ihm die Chunin-Prüfung gemacht hatten, jeden Moment mit einer Falle oder einem Trick warteten, aber bisher hatte er das nicht mal vor. Sicher, er würde es ihnen nicht leicht machen, aber es wäre ja witzlos genau dasselbe noch mal beim schriftlichen Teil zu machen – nachher, bei der praktischen Prüfung, da würden sie ihr blaues Wunder erleben.

Natürlich hatte er seit zwei Wochen gewusst, wer heute teilnehmen würde und hatte im Vorfeld sämtliche Akten gründlich studiert. Er wusste jetzt schon, dass Team Furui – die ältesten drei – es nicht schaffen würde. So nervös, wie sie immer wieder nach links und rechts schielten, wussten sie die Antworten bestimmt nicht und würden sich nur noch mehr durcheinander bringen lassen, wenn er ihnen die nächste Aufgabe stellte.

Viel interessanter war für ihn auch Team Kakashi. Er erinnerte sich nur zu gut an die drei aus der Prüfung bei ihm damals. Vor allem Uzumaki hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, nicht zu letzt wegen seiner vorlauten Klappe und seiner Weigerung aufzugeben. Er kannte ihre Akten oder zumindest den Teil, den man ihm gegeben hatte. Das Mädchen hatte im letzten Jahr ganz regulär die Prüfung bestanden, die Jungen aber waren zwei Jahre lang krank geschrieben und kaum, dass sie wieder in den aktiven Dienst eingetreten waren, hatte man ihnen aufgrund irgendeiner selbst entwickelten Technik einen höheren Rang zugesprochen.

Er wüsste zu gerne, was genau diese Technik war – oder was sie zwei Jahre abgehalten hatte an den Prüfungen oder Missionen teilzunehmen. Keiner der beiden zeigte Auffälligkeiten, abgesehen davon vielleicht, dass sie unüblich brav wirklich nur auf ihr Blatt sahen. Er konnte weder Narben noch auffällige Bewegungen oder Anzeichen einer Krankheit erkennen. Und er war wirklich lange genug ein Ninja, um zu wissen, dass zwei Jahre immer Zeichen hinterließen.

Das Mädchen fiel ihm immer wieder auf, sie wirbelte geradezu mit dem Stift herum, es musste irgendwas dahinter stecken, aber wenn es eine Botschaft sein sollte, lief sie ins Leere, ihre Teamkollegen beachteten sie nicht im geringsten…

Ibiki folgte den Bewegungen mit den Augen. War das eine Art Morse, das anstelle von „lang“ und „kurz“ „links“ und „rechts“ benutzte?

•− −••− −•− −••− −−•• −−− −••− −−− / •−−− − −••− / …

In Gedanken übersetzte er:

„A-X-K-X-Z-U-O-X-O J-T-X ...”

Nein, das machte keinen Sinn, aber was war es dann? So nervös konnte sie doch nicht sein, schon gar nicht, weil sie so ruhig dasaß und in aller Seelenruhe die Aufgaben löste… was nur verbarg sie damit?

Die kompletten zwei Stunden wanderte Ibikis Blick immer wieder zum Stift des Mädchens und folgte ihm hin und her, aber was er auch versuchte, er verstand das System nicht. Für zufällige Bewegungen waren sie allerdings zu gleichmäßig irgendetwas musste dahinter stecken, aber – und das musste er ihr echt lassen – er kam nicht dahinter. Selbst wenn er die Zeichenfolgen umdrehte oder verschob machte es keinen Sinn, es blieben sinnlos aneinander gereihte Buchstaben. Bezweckte sie am Ende damit nur ihn zu verwirren oder von den anderen abzulenken?

Dafür war es verdammt viel Aufwand und als Ibiki nach oben blickte, schüttelten alle Ninja in und an der Decke fast synchron den Kopf. Bisher hatte tatsächlich niemand versucht abzuschreiben, das allein war schon eine Seltenheit…
 

Nach exakt zwei Stunden hatte er allen das Papier abnehmen lassen und es einem seiner Assistenten zur Auswertung gegeben. Der schriftliche Teil interessierte ihn selbst ohnehin wenig, wenn jemand nicht gerade alles falsch hatte, würde der kaum ins Gewicht fallen. Viel interessanter war, was jetzt kam.

Er schickte alle Anwärter nach draußen und ließ jeweils nur ein Team wieder hereinkommen und zeigen, was sie zusammen konnten. Das Ergebnis der ersten beiden war ziemlich, wie er es erwartet hatte, neugierig war er nur beim letzten.

Team Kakashi wirkte kein bisschen nervös, als sie in aller Ruhe hereinkamen, die Tür hinter sich schlossen und direkt vor ihm stehen blieben. Uzumaki grinste breit, Haruno wirkte fast schon erleichtert, Uchiha mehr gelangweilt als sonst was. Ibiki machte sich dazu eine gedankliche Notiz – es war klar, dass sie irgendwie geschummelt hatten, er würde noch rauskriegen, wie!

„Also gut, dann wollen wir mal. Zieht jeder ein Band.“, meinte er ohne große Umschweife und machte eine Handbewegung mit der einer der Assistenten vortrat und einen großen, dunklen Beutel aufhielt.

Die drei wirkten leicht verwundert, kamen der Aufforderung allerdings ohne weiteres nach. Als sie alle drei ihre Bänder hatten, hätte Ibiki fast amüsiert aufgelacht. Schachmatt, das war’s dann wohl. Beide Jungen hatten schwarz gezogen, nur das Mädchen rot – bisher hatte niemand mit dieser Kombination es auch nur versucht.

„Und… was machen wir jetzt damit?“, fragte Uzumaki irritiert und drehte das Band wieder und wieder in den Händen, als würde er etwas darauf suchen.

„Gar nichts.“, erwiderte Ibiki belustigt, „Wir machen etwas damit.“ Er schnipste in die Finger und ein weiterer Assistent (dessen Name er schon wieder vergessen hatte, weil er so alltäglich war und es jedes Jahr andere waren…) nahm dem Mädchen das Band ab und reichte ihr stattdessen ein paar Ohrenschützer. Die Jungen behielten ihre Bänder, was sie nur noch mehr zu verwirren schien.

„Ein guter Ninja lässt sich nicht davon abschrecken, dass er durch Verletzungen oder Aktionen des Gegners eingeschränkt ist.“, erklärte Ibiki in aller Ruhe, während langsam zumindest das breite Grinsen aus dem Gesicht des blonden Jungens ihm gegenüber verschwand, „Die Farben, die ihr gezogen habt, stehen für die Art der Einschränkung, die wir nun prüfen werden. Bei Gelb hätten wir euch die Arme zusammengebunden, bei Blau die Beine. Grün wäre am einfachsten gewesen, dabei hättet ihr nicht sprechen dürfen, aber ihr habt sozusagen den Jackpot gezogen.“, nun grinste er selbst breit, als das Verstehen sich in ihrer Mimik zeigte und sie unruhig einen Blick austauschten, „Rot steht für Taubheit und Schwarz…“

„Für Blindheit?“, unterbrach ihn Uzumaki und Ibiki nickte schadenfroh und überging die Tatsache, dass er es nicht mochte, wenn man ihn ausreden ließ, ausnahmsweise einmal, dazu war er gerade zu gut gelaunt, „Allerdings. Ihr habt vier Kämpfe vor euch gegen zufällig ausgewählte Gegner, einen Teamkampf und jeder einen einzelnen. Um Jounin zu werden müsst ihr mindestens drei davon gewinnen, versagt ihr, seid ihr für eine Wiederholung dieser Prüfung gesperrt, also?“

Er hatte vieles erwartet – und auch schon vieles in einem solchen Fall gesehen, Wut, Rage, Verzweiflung, Hass… aber was nun kam, damit hatte er wirklich nicht gerechnet, entgegen allem fingen die drei einfach so an zu lachen.

Und Ibiki verstand die Welt nicht mehr.
 

Es war so herrlich ironisch und Sasuke fragte sich wirklich, ob er ausnahmsweise doch einmal Glück haben sollte. Ibiki dachte offenbar, dass sie die mit schwerste „Einschränkung“, wie er es nannte, gezogen hatten, aber tatsächlich war es überhaupt keine. Das leise Kichern, das ihm entwichen war, unterdrückend, trat er vor, als der erste Gegner hinter der Bühne hervorkam und band sich selbst das schwarze Tuch vor die Augen.

Diese Ironie…

Sein Gegenüber war schätzungsweise zwei Handbreit größer als er selbst, muskulös gebaut, mit extrem dicken Ober- und Unterarmen – vermutlich ein Taijutsu-Spezialist.

„Alles klar, keine Regeln, außer der einen, dass hier drinnen kein Ninjutsu angewendet werden darf, alles andere ist erlaubt, fangt an!“

Ein Pfiff begleitete das letzte Wort und auf Kommando sprang sein Gegner auch sofort auf ihn zu. Sasuke musste sich alle Mühe geben nicht überlegen zu schmunzeln – der andere hielt ihn für wehrlos. Nun, er würde ihn erstmal in dem Glauben belassen.

Gespielt erschrocken senkte der den Kopf, als würde er angestrengt versuchen zu lauschen und machte dann einen zaghaften Schritt zur Seite – genau in dem Moment, in dem sein Gegner nach ihm schlagen wollte, tat er, als würde er stolpern und wich dadurch wie zufällig der Faust aus, die andernfalls sein Gesicht getroffen hätte.

Wie erwartet war sein Gegenüber zu überrascht, um die Wucht abzufangen und taumelte einen halben Schritt vorwärts, was Sasuke ausnutzte, um ihm in einer schnellen Bewegung den Ellbogen in den unteren Rücken zu rammen und ihm fast gleichzeitig von hinten in die Knie zu treten, was ihn halb zu Boden sacken ließ.

Der Kerl keuchte ein „Wie…?“, wartete aber gar nicht erst auf eine Antwort, sondern nahm sich zusammen, sprang wieder auf und hieb erneut mit der Faust nach ihm. Sasuke blockte den Schlag mit links, ließ sich gleichzeitig nach hinten fallen, stützte sich mit rechts ab und zog die Beine nach oben – direkt über das Gesicht seines Gegenübers. Gleichzeitig griff er nach dessen Arm und zog ihn vorwärts, sodass er einen astreinen Bauchklatscher auf dem Linoleumboden hinlegte. Ohne groß zu Zögern sprang Sasuke auf ihn, verdrehte das Handgelenk, das er noch immer festhielt und zog blitzschnell ein Kunai, dass er dem anderen an die Kehle legte. Dann sah er zu Ibiki auf. „Reicht das?“

Der nickte nur stumm und schien reichlich fassungslos, als Sasuke seinen Gegner losließ (der eindeutig Schwierigkeiten hatte überhaupt hochzukommen), ihm zum Abschied noch mal auf die Schulter klopfte und sich dann wieder zu Sakura und Naruto gesellte.

Narutos Kampf dauerte kaum länger als sein eigener, lediglich Sakura brauchte einen Moment, aber auch nur, weil ihr Gegner ein halber Schlangenmensch zu sein schien und ihren richtig heftigen Schlägen eine ganze Weile ausweichen konnte. Als sie ihn dann aber mit einem Chakra verstärkten Hieb direkt in die Magengrube traf, gab auch er winselnd auf. Es war keine Überraschung, zum einen, da das fehlende Hörvermögen in einem Kampf nicht unbedingt allzu dramatisch war, wenn man den anderen im Auge behalten konnte, zum anderen, weil Sakura in den letzten Wochen gezwungen gewesen war, ihre Umgebung mehr noch als sonst zu beobachten.

Es hätte Sasuke eher überrascht, wenn sie jetzt Probleme gehabt hätte. Ibiki sah immer mehr aus, als würde er seinen eigenen Augen nicht trauen, insbesondere, als es in den Teamkampf ging (der eigentlich nur noch reine Formsache war) und sie agierten, als wären sie überhaupt nicht beeinträchtigt. Nun, für sie war es kein großes Kunststück, allein für diesen Test hatten sie schon eine Reihe von möglichst unauffälligen Handzeichen entwickelt (etwa auch die, mit denen Sakura ihnen gesagt hatte, welche Farbe ihre Bänder hatten), ganz zu schweigen die weiteren, die sie auf Missionen ohnehin einsetzten.

Das machte die Kommunikation zumindest im Kampf absolut problemlos möglich, auch, wenn Sakura ihre Stimmen nicht hören konnte. Es war fast schon zu leicht, auch wenn es diesmal doch einige Minuten dauerte – insbesondere auch, weil sie es nicht wirklich gewöhnt waren nur auf Taijutsu zu setzen, in einem normalen Kampf hätten sie sich die Mühe nicht gemacht und wären schneller auf Ninjutsu gewechselt. Das ärgerte Sasuke ein wenig, aber nach einer guten Viertelstunde hatten sie alle drei Gegner weit genug unter Kontrolle, dass der Aufseher einen Befehl aufzuhören brüllte.

„Das reicht.“, erklärte Ibiki und mit einem Mal war jede Erheiterung, ja, überhaupt jede Emotion aus seiner Stimme verschwunden, „Alle Mann, raus, lasst mich mit den dreien allein.“

Die fünf Ninja, die noch ins Sasukes Blickfeld waren, machten alle, dass sie weg kamen, als Ibiki sich betont langsam erhob und zu ihnen herunter kam. Er blieb direkt vor ihnen stehen und riss Sasuke dann geradezu die Augenbinde herunter, um sie hochzuhalten und vermutlich auf Durchlässigkeit zu prüfen. Als er offenbar nichts Ungewöhnliches feststellen konnte, wiederholte er dasselbe bei Naruto, schnaubte dann und machte Sakura ein Zeichen ihn die Ohrenschützer zu geben.

„Erklärung?“, fragte er schließlich kühl.

Sasuke tauschte einen Blick mit Sakura und Naruto. Er hatte befürchtet, dass die Frage kommen würde, aber er war sich tatsächlich unsicher, ob sie es ihm sagen sollten oder das nur wieder eine seiner Fallen war – die Geschichte der ersten Prüfung bei ihm lag noch zu schwer im Magen.

Naruto wiegte den Kopf leicht hin und her, dann nickte er aber kurz, Sakura zögerte deutlich länger. Zu lange offenbar, denn ein harscher Kommentar unterbrach sie: „Schon gut, hört auf damit, die Falle habt ihr schon hinter euch und ihr habt sie nicht mal bemerkt, also denkt nicht länger drüber nach.“ Ibiki klang nun fast drohend und düster – aber nicht, als ob er log. Kein Ninja würde sich eine Lüge so leicht anmerken lassen.

Sasuke zuckte die Schultern, deutete dann auch ein Nicken an und als keiner seiner Teamkollegen Einspruch erhob, erklärte er betont sachlich: „Es hat für uns keinen Unterschied gemacht, wir sind ohnehin blind.“

Er sprach es noch immer höchst ungern aus und kaum, dass er es getan hatte, spürte er zu deutlich, wie Ibikis Unglauben und Zweifel in Fassungslosigkeit wechselte.

„Wie bitte?“, knurrte er mehr, als das er sagte.

Naruto zuckte die Schultern. „Haben Sie nicht unsere Akten bekommen oder so?“

Ein kurzes Schweigen, dann ein Schnauben.

„Doch, habe ich, aber nur die normalen, die medizinischen stehen bei allen unter Verschluss bis sich ein triftiger Grund findet.“, erklärte er mit einer wegwerfenden Handbewegung und musterte sie dann genau, „Und ich tue mich gerade im Übrigen schwer euch zu glauben, ihr…“

Er brach mitten im Satz ab und hätte Sasuke seinen Gesichtsausdruck – insbesondere die Augen – genauer wahrnehmen können, er war sich fast sicher, dass sie sich weiteten und mit einem Mal ins Leere starrten, als würde ihm so eben etwas klar werden. „Es war doch ein Code, oder?“, wand er sich barsch an Sakura, die daraufhin nur stumm nickte.

„Unfassbar.“, Ibiki schüttelte den Kopf, schien sich aber wieder weit genug gefangen zu haben. Er lief zwei Schritte von ihnen weg, lehnte sich dann mit dem Rücken gegen den Bühnenrand und betrachtete mit einem ironischen Grinsen die Augenbinden in seiner Hand, ehe er sie locker auf den Boden hinter sich legte. „Wie?“, fragte er dann, „Wie konntet ihr wissen, was… ah, wartet, sagt nichts. ‚Ernennung aufgrund der Entwicklung einer besonderen Technik’?“, er klang inzwischen wieder mehr über sich selbst erheitert als wirklich wütend, sodass Sasuke ein kurzes Nicken wagte.

Er wollte es nicht genauer ausführen, je weniger Leute die Details kannten, desto besser, aber er wusste auch, dass sie Ibiki jetzt wohl auch noch würden überzeugen müssen, dass sie trotzdem noch zu allem in der Lage waren, was sie können mussten. Hätte er nur vorher gewusst, dass der Prüfer keinen Zugang zu seiner Krankenakte hatte, dann hätte er lieber das Theater weitergeführt und vorgegeben, dass ihn die Augenbinde störte. So aber war er davon ausgegangen, dass der Kerl es ohnehin schon wusste und ein Vormachen nur eine allzu offensichtliche Lüge gewesen wäre…

„Und ausgerechnet ihr zieht die Augenbinden…“, murmelte Ibiki gerade und spielte mit den Ohrenschützern in seiner Hand, „Anders herum hätte es euch das Genick gebrochen.“, meinte er ironisch und hielt sie hoch.

„Hätte es nicht.“, protestierte Naruto, ehe Sasuke ihn stoppen konnte, „Es basiert nicht auf Schall.“

Ibiki musterte ihn stirnrunzelnd, aber vermutlich hielt Naruto seinen Blick, denn nach fast einer Minute des stummen Duells stieß sich der Prüfer ab und kam genau auf ihn zu. „Uzumaki, wie kommt es, dass jede Prüfung, an der du teilnimmst vollkommen unberechenbar und unlogisch wird?“, schnaubte er, fügte dann aber ernst hinzu: „Greif mich an.“ Dann setzte er Naruto die Ohrenschützer auf und war in einer einzigen, schnellen Bewegung am anderen Ende der Halle.

Naruto murrte vor sich hin. „Das ist doof.“, beschwerte er sich, ehe er sich aber dem Unvermeidlichen stellte und dem Prüfer hinterher eilte.

Sasuke verdrehte derweil nur die Augen. „Dieser Blödmann muss endlich mal lernen seine Klappe zu halten…“, grummelte er in dem vollen Wissen, dass besagter Blödmann ihn nicht hören konnte.
 

Es dauerte insgesamt noch weit über eine Stunde Ibiki davon zu überzeugen, dass es keinesfalls reines Glück gewesen war, dass sie gewonnen hatten. Ja, es war Glück, dass es so leicht war, aber Sasuke war sich vollkommen sicher, dass sie mit jedem einzelnen Hindernis genauso gut hätten fertig werden können.

„Also gut.“, meinte ihr Prüfer nach einer gefühlten Ewigkeit (der Uhrzeit nach dürfte es draußen schon dunkel geworden sein), „Das war mit die seltsamste Prüfung, die ich jemals hatte und ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals zu irgendwem sagen würde, aber… ihr habt mich überzeugt.“

Er hatte sich in der Zwischenzeit auf den Bühnenrand gesetzt und schrieb irgendetwas auf eine Rolle, die er auf einmal in der Hand gehabt hatte.

„Dann… haben wir bestanden?“, fragte Naruto und wieder war Sasuke eine Sekunde zu langsam und erwischte seinen Fuß erst nachdem er ausgesprochen hatte. Trotzdem funkelte ihn Naruto daraufhin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an. Sasuke hingegen fluchte innerlich. Dieser Idiot!

„Bestanden?“, Ibiki unterbrach seine Aufzeichnungen und sah sie über den Rand der Rolle weg an, „Das ist wohl die größte Untertreibung, die ich je gehört habe.“, schnaubte er amüsiert, „Wisst ihr, egal, was wir immer erzählen, tatsächlich kann man nur Taubheit oder Blindheit ziehen und in meiner ganzen Zeit als Prüfer hat es vor euch nur ein einziger geschafft einen Kampf mit Augenbinde überhaupt zu gewinnen und, unter uns, das war reines Glück, weil er panisch geworden ist und wild um sich geschlagen hat.“ Ein Schulterzucken. „Es geht nicht darum zu gewinnen, es geht mehr darum es wenigstens noch zu versuchen, aber irgendwie scheinen meine Methoden bei gewissen Leuten nicht zu funktionieren.“

Bestimmt bekam Naruto gerade einen netten, kleinen Seitenblick. Sasuke schüttelte den Kopf, keine Überraschung bei diesem Chaoten. Sehr wohl aber eine Überraschung, dass Ibiki sich ihnen erklärte. Er lauschte weiter, um nichts zu verpassen.

„Um es kurz zu machen, ich kann es immer noch kaum glauben, dass jemand kämpfen kann, der nicht mal ohne Hilfe seinen Namen auf ein Stück Papier schreiben kann“, Aua, musste das jetzt sein? Sasuke verkrampfte sich leicht, „aber wie auch immer ihr das macht, es funktioniert scheinbar – ich hielt es bisher auch für unmöglich taub und blind noch reagieren zu können.“, noch ein Seitenblick auf Naruto, „Dementsprechend… nein, ihr habt nicht bestanden, ihr habt mir Pauken und Trompeten meine Prüfung zerstört – mal wieder – und ich denke, allein dafür sollte ich euch eher ein Empfehlungsschreiben für die Spezialeinheiten ausstellen…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Imori
2011-10-05T20:30:01+00:00 05.10.2011 22:30
T_T Wie schön :D Begeisterung! Tolles Kapitel (wie immer)! Freu mich schon wie blöd auf das nächste!


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