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Unsee

von

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First Mission

Naruto streckte sich gerade genüsslich und lehnte sich ein wenig über die niedrige Brückenmauer nach hinten, als plötzlich etwas direkt vor seinem Gesicht auftauchte und auf und ab wedelte.

Ärgerlich packte er die Hand und funkelte Sai wütend an. „Was soll der Mist?“, knurrte er, doch sein Gegenüber schien nicht im Mindesten beeindruckt und grinste weiter sein selbst für Naruto eindeutig falsches Grinsen.

„Tut mir leid.“, erklärte Sai in einem Tonfall, der nur zu genau sagte, dass es das nicht tat, „Aber es ist einfach…“

Naruto unterbrach ihn mit einem Schnauben und stieß die Hand von sich. „Es ist albern, hör auf mit dem Quatsch!“, er senkte bedrohlich die Stimme, ehe er trocken hinzufügte, „Und vor allem, wenn uns jemand sieht, das ist gar nicht lustig.“

Sai grinste weiter. Hörte der Kerl jemals damit auf?

„Tut mir leid, Blindfisch.“

Naruto verdrehte die Augen und musste sich stark zusammennehmen dem Jungen nicht sofort an die Gurgel zu springen. „Hab ich nicht gesagt, dass du den doofen Ausdruck lassen sollst, Honigkuchenpferd?“

Für einen Moment schien es fast, als wäre Sai ehrlich verwundert über den seltsamen Spitznamen, dann zuckte er aber nur die Schultern und grinste weiter.

„Sai? Du weißt schon, warum wir es dir erzählt haben, oder?“, murmelte Sakura wenig begeistert, als sie sich neben Naruto an die Mauer lehnte. Allein von ihrer Stimme konnte sich letzterer sehr gut vorstellen, wie genau ihr Blick in dem Moment aussehen musste, aber leider war Sai ganz offenbar immun gegen jegliche Art von bösen Blicken. Selbst Sasukes wütendes Funkeln, das sonst jeden verstummen ließ, blieb leider bei ihm absolut wirkungslos.

So auch jetzt, die einzige Reaktion bestand aus einem Schulterzucken.

Naruto seufzte im Stillen. Warum musste auch ausgerechnet dieser Kerl mit auf Mission kommen? Sakura hatte bereits Erfahrung mit ihm und sie vorgewarnt, dass sie aufpassen mussten, was sie in Sais Gegenwart taten und sagten, aber der Blödmann legte es ja regelrecht drauf an und wenn er so weitermachte, würde es hundertpro nicht lange dauern, bis ihr „Geheimnis“ gleich jeder kannte. Genauso gut hätten sie sich auch ein Schild um den Hals hängen können, nein, das wäre vermutlich sogar noch unauffälliger gewesen.

Eigentlich war Naruto davon ausgegangen, dass Sai ihre Botschaft verstanden hatte. Er hatte kaum noch gesprochen und nur genickt, aber inzwischen war Naruto sich nicht mehr sicher, ob das wirklich Verstehen und Zustimmung ausgedrückt hatte oder vielmehr eine angewöhnte Geste war, die nicht mehr Inhalt hatte, als ihre Pseudo-Blickkontakte…

So oder so war Sai nicht mehr im Geringsten eingeschüchtert gewesen, als sie sich heute Morgen trafen. Er hatte ihm und Sasuke ganz unverfroren in die Augen gestarrt und immer wieder versucht die Hand davor zu halten oder dämliche Fragen im Sinne von „Wie viele Finger zeige ich?“ gestellt, bis es Sasuke zu blöd gewesen war und dieser sein Sharingan drohend aktiviert hatte.

Es mochte für ihn keinerlei Unterschied machen, aber das wusste niemand (auch Sai nicht). Leider hatte Sai wenig überraschend nur mit einem Grinsen reagiert und dann gemurmelt. „Das ist ja mal interessant…“

Immerhin hatte er danach etwa eine halbe Stunde Ruhe gegeben, ehe das ganze Drama von vorne losging und Naruto wirklich an sich halten musste, um ihm keine zu verpassen. Sie hatten zu lange darauf hingearbeitet, dass es niemand merkte, als dass er zulassen würde, dass dieser schwachköpfige Idiot ihnen alles vermasselte!

„Yo, guten Morgen, Leute!“

Fast schon erleichtert wand Naruto den Kopf und lächelte Kakashi und seinen zwei Begleitern entgegen. Kurz huschte seine Konzentration und damit sein „Blick“ auf seine Armbanduhr deren Deckel er möglichst unauffällig aufschnappen ließ, damit er sie lesen konnte und er grinste.

„Sensei, Sie sind aber fr… au!“ Sasuke hatte ihm sehr „dezent“ auf dem Fuß getreten, wofür er ihn nun leicht schmollend anfunkelte.

Kakashi allerdings nahm es gelassen. „Nein, Naruto, ich in keine Frau.“ meinte er mit einem Augenzwinkern und deutete dann leicht hinter sich, „Darf ich vorstellen, dass ist unser Klient, Takashi Kumono, den wir die nächsten Tage über ins Reich der Blitze begleiten werden.“

Der offenbar junge Mann verneigte sich leicht. „Guten Tag.“

Kakashi indes wand sich nun um. „Kumono-san, das hier ist mein Team, wenn ich vorstellen darf, Naruto, Sasuke, Sakura und Sai.“ Alle nickten höflich und während Kakashi in aller Ruhe ein paar Instruktionen für den Weg gab (und erklärte, dass Yamato sie ebenfalls begleiten würde, was alle außer Sai allerdings bereits seit einer Woche wussten), nutzte Naruto einen der Vorteile seiner Technik und betrachtete den jungen Mann in aller Ruhe, während seine Augen aber auf Kakashi gerichtet waren.

Es war ein bisschen unangenehm, da es allem widersprach, was er sich in den letzten Wochen antrainiert hatte, aber es hatte durchaus Vorteile, wenn man Leute anstarren konnte, ohne, dass sie es merkten. Allerdings musste Naruto aufpassen, dass er Kakashis Gesten noch mitbekam, weshalb er nicht ganz so genau hinsehen konnte, wie er wollte.

Doch auch wenn er kein allzu genaues Bild bekam (irgendetwas war seltsam an dem Typ und verwirrte sein Chakrabild – vor allem im Bereich der Haare), eine etwas verwirrende Tatsache fiel sofort auf. Kumonos Haltung, seine ruhige, standhafte Art, selbst seine Bewegungen widersprachen der lockeren Alltagskleidung eines Zivilisten in jedem Punkt. Mit anderen Worten, selbst wenn dieser Mann kein Ninja sein sollte, er war ohne jeden Zweifel in der Kampfkunst unterrichtet worden – und das gut. Wozu brauchte er ein Ninjateam, das ihn beschützte? Und noch dazu eines auf einer als ungefährlich geltenden Route, die der ganzen Mission gerademal eine schwache Stufe C abverlangte?
 

Ein paar Stunden später folgten sie einem herrlichen Weg direkt durch weite, beinah unberührte Wiesen hindurch. Sakura und Sai liefen voraus, Naruto mit Kumono in der Mitte und Kakashi und Sasuke bildeten die Nachhut, was Naruto wenigstens ein paar ruhige, Sai-freie Minuten einbrachte, die er nutzte, um sich von ihrem Auftraggeber von seinem Land erzählen zu lassen.

Naruto war noch nie im Land der Blitze gewesen und entsprechend neugierig, wie es dort aussah - auch wenn er schnell bedauerte, dass er das Naturspektakel, das dort beinahe jeden Abend stattfand, wie Kumono erzählte, niemals wirklich würde sehen können, immerhin waren Blitze nicht mehr als reinstes Licht. Mit viel Glück würde Sasuke sie fühlen können, aber für ihn selbst waren sie schlichtweg unsichtbar.

„Zerstören die ständigen Gewitter und Blitzeinschläge denn nicht die ganze Landschaft?“, fragte er, halb aus Neugier, halb, um sich selbst abzulenken.

Kumono lachte leise. „Das würden sie wohl, wenn es etwas gäbe, das sie zerstören könnten. Aber der Teil, in dem sie einschlagen, besteht fast nur aus Felsen, entsprechend ist er nicht wirklich gefährdet. Wir haben auch Wälder, aber solche weiten, ausholenden, leuchtend grünen Landschaften, wie hier, gibt es bei uns quasi nicht…“, erzählte er und machte eine weit ausholende Armbewegung, „Es ist wirklich schön.“

„Ja, das ist es.“, stimmte Naruto lächelnd zu. Die Wahrheit war, sie hatten das Gebiet, das er kannte, bereits vor einer ganzen Weile verlassen und da er es zu auffällig fand, seine Uhr jetzt zu öffnen, wusste er nicht einmal genau, wie spät es war und wo die Sonne stand. Kurzum, er hatte keine Ahnung, wie es um ihn herum wirklich aussehen mochte, aber das störte ihn zu seiner eigenen Überraschung nicht im Geringsten, er konnte es sich sehr gut vorstellen. Weite, grüne Wiesen, helle Farbkleckse in Form von unterschiedlichen Blüten und so verträumt, wie die Bemerkung eben geklungen hatte, malte seine Fantasie gleich mal ein sanftes, warmes Nachmittagslicht dazu.

Genau, wie Iruka es gesagt hatte, hatte er bisher keine Farbe vergessen und in seiner Vorstellung und auch seinen Träumen war die Welt nach wie vor bunt. Naruto war sehr froh darum, er wusste, dass er sie vermissen würde, wenn sie auf einmal nicht mehr da wären und die wenigen Male, in denen er Sasuke dabei erwischt hatte, wie dieser vergeblich versuchte sich an eine Farbe zu erinnern, hatten ihn doch ein wenig traurig gestimmt.

Zum Glück und zu seiner Beruhigung ließ sich Sasuke aber in solchen Momenten (wenn auch äußerst widerwillig) in der Regel erzählen, was genau Naruto mit der Farbe verband und bisher hatte das immer ausgereicht, um sie auch ihm wieder ins Gedächtnis zu rufen. Wie Naruto es damals gesagt hatte, solange sie es nicht zuließen, würden sie die Farben behalten können.

Ohne groß darüber nachzudenken, warf Naruto einen „Blick“ zu Kumono hinüber, der scheinbar gedankenversunken in die Landschaft hinausblickte. Er hatte keine Möglichkeit zu wissen, wie er wirklich aussah, ehe er nicht in einer ruhigen Minute vorzugsweise Sakura fragen würde, aber er stellte sich aus einem unerklärlichen Grund heraus die Kleidung in dunklen Brauntönen kombiniert mit einem nicht allzu strahlenden Weiß vor. Naruto hatte außerdem gehört, dass viele Bewohner des Landes dunkle Haut hatten und so besaß auch seine Vorstellung einen gebräunten, sonnigen Teint und dunkle Haare. Wie nahe das dem echten Bild wohl kam?
 

Nachdem sie die Zelte aufgebaut und Sasuke ein Feuer entfacht hatte, kümmerte sich Sakura ums Abendessen, während Kakashi (wieder mal) las, Sai und Yamato die Gegend nach Auffälligkeiten absuchten und Naruto und Sasuke die Ausrüstung für den morgigen Tag vorbereiteten. Der kürzeste Weg zu dem Dorf, das Ziel ihrer Reise war, führte durch eine kleinere Höhle und für diese brauchten sie Fackeln und Seile, die die beiden noch einmal zur Sicherheit überprüften.

„Meinst du, das war Absicht?“, flüsterte Naruto leise, als er die letzte Fackel kontrollierte und einen Moment länger in der Hand behielt, als nötig gewesen wäre.

Sasuke blickte auf, dann schnaubte er leise und packte das Seil, das er gerade begutachtet hatte, wieder griffbereit in den Rucksack. „Natürlich war es das, Blödmann.“, erwiderte er dann aber ebenso leise, „Tsunade ist nicht dumm, auf einer normalen Mission wären wir nach wie vor im Nachteil, aber wenn sie uns auf solche schickt, bei denen abzusehen ist, dass die Lichtverhältnisse ein Problem geben könnten, macht sie sogar noch einen Vorteil draus…“

Ehe Naruto irgendetwas dazu sagen konnte, stand er allerdings auf, ließ die Taschen liegen und ging hinüber zum Feuer, um Sakura zu helfen.

Naruto blieb allein zurück und starrte noch einen Moment lang auf die Fackel in seiner Hand. So hatte er nie darüber nachgedacht, aber genau genommen hatte Sasuke Recht. Egal, was sie auch vorgaben mochten zu sein oder zu können, sie waren nicht wie alle anderen. Als Nachteil hätte er selbst das nicht mehr bezeichnet, aber wenn man wirklich einmal darüber nachdachte… es hätte schon Probleme gegeben, wenn sie eine Karte hätten lesen müssen.

Naruto schüttelte vehement den Kopf und packte die Fackel ein. Nein, er weigerte sich darüber weiter nachzudenken, es war, wie es war und er war der festen Überzeugung, dass es irgendwo sogar ganz gut gelaufen war.

Abgesehen davon, auch wenn sie vielleicht gedrucktes nicht lesen konnten, wenn ihnen morgen die Fackeln den Dienst versagen sollten, würde es für sie keinen Unterschied machen und sie würden vollkommen unbeeinträchtigt weitergehen können. Das war kein Vorteil, den Tsunade irgendwie daraus zu machen versuchte, es war eine Tatsache und selbst wenn das bedeuten sollte, dass sie von nun an nur noch Missionen dieser Art bekommen sollten, es wäre ihm auch Recht. Immerhin waren es wieder Missionen und kein Zuhause herumsitzen und darauf warten, dass etwas passierte.

Mit einem Ruck stand er auf und kam ebenfalls zum Feuer, bei dem gerade auch ihre beiden Kundschafter wieder eintrafen.

Als Sai zu ihm herüber sah, musste Naruto sogar ungewollt grinsen. Wollen doch mal sehen, wer von uns der Blindfisch ist…
 

Die so genannte „kleine“ Höhle erwies sich als deutlich größer, als Naruto der Beschreibung nach erwartet hatte. Die Gänge selbst waren zwar eng und relativ niedrig (Kakashi konnte gerade noch so aufrecht gehen), aber die Fläche war weitläufig und hätte sich nicht tatsächlich jemand die Mühe gemacht und Pfeile an den Abzweigungen in die Wand geritzt, hätten sie sich sicher schnell verlaufen.

Es war kühl hier drin und sehr feucht. Naruto allerdings störte das weniger, ihn faszinierten die Tropfsteine, die beinahe jeden Gang begleiteten, wie Bäume eine Allee. Sie gefielen ihm und die Vorstellung, dass sie über hunderte von Jahren nur dadurch entstanden waren, dass Wasser von der Decke herabtropfte, ließ ihn staunen.

Irgendwie schien aber niemand sein Interesse zu teilen. Kakashi hatte sein Buch ausnahmsweise einmal weggesteckt und lief mit Sakura, die sich immer wieder über die Arme rieb, voran. Sai und Yamato bildeten den Abschluss, während diesmal Sasuke und Naruto jeweils seitlich von Kumono liefen. Kakashi hatte ihnen klar gemacht, dass er wenn überhaupt in diesem Abschnitt mit einem Angriff rechnete, da die vielen Gänge und das schlechte Licht ideale Verhältnisse für eine Überraschungsattacke boten.

Naruto fragte sich, warum sie überhaupt jemand angreifen sollte. Kumono war nach einiger Aussage „nur ein Berater“ und auch wenn er abblockte, sobald man weiter nachfragte (während er sonst eigentlich ein sehr netter, gesprächiger Zeitgenosse war), wirkte er nicht wie jemand der wichtig genug war, dass man ihn entführen sollte. Allerdings war da immer noch diese seltsame Aura, die er ausstrahlte, die Naruto teilweise doch zweifeln ließ, ob er nicht doch selbst ein Ninja war. Er schüttelte den Gedanken aber immer wieder ab. Warum sollte ein Ninja Ninja anheuern, um sich beschützen zu lassen? Allein der Gedanke war albern…

Sie liefen gerade an einem besonders dicken, zusammengewachsenen Tropfstein vorbei und Naruto bekam große Augen. Am liebsten hätte er die anderen sofort darauf aufmerksam gemacht, aber Kakashi hatte Gespräche abgesehen von wichtigen in der Höhle verboten. Es war außerdem klar, warum er gerade sie beide neben ihren Auftraggeber postiert hatte, denn auch wenn sie Fackeln (zum Schein) in der Hand hielten, konnten sie im Gegensatz zu den anderen auch in die abzweigenden Tunnel sehen.

Bisher war es aber still gewesen und nichts regte sich, in geschätzten dreihundert Metern befand sich der Höhlenausgang und…

Ein Klirren erklang irgendwo in dem Gang vor ihnen und Kakashi blieb schlagartig stehen und hob eine Hand, woraufhin sie alle abbremsten und sofort in Abwehrhaltung gingen. Naruto lauschte angestrengt. Da war etwas metallisches, aber er konnte es nicht genau einordnen. Metall auf Stein? Nein, eher Metall auf Metall, aber was…?

Kakashi drehte sich nicht um, aber er hob die Hand erneut, diesmal mit zwei Fingern nach oben gestreckt, die er dann ruckartig nach vorne kippte. Das war ein vereinbartes Zeichen und ohne weitere Absprache rückten Yamato und Sai auf, sowie Sakura nach hinten, nahmen ihnen die Fackeln ab und Naruto und Sasuke liefen voraus in die (vermutliche) Dunkelheit des Ganges.

Mit einem kurzen „Blick“ zurück „sah“ Naruto noch, wie Kumono ungläubig die Augen aufriss, aber er konnte sich nicht groß darauf konzentrieren, weil der Gang keine fünf Meter weiter eine Abzweigung aufwies, aus der das seltsame Geräusch kam.

Sasuke machte eine Handbewegung, die soviel bedeutete, wie „langsam“ und sie schlichen sich näher heran. Direkt vor der Abzweigung blieben sie stehen und lauschten noch einmal. Jetzt waren auch Atemzüge hörbar, auf Sasukes fragende Geste hob Naruto eine Hand mit ausgestreckten Fingern und Sasuke nickte. Entweder er glaubte ihm das oder er meinte auch, dass es fünf Leute waren. So oder so, es war klar, was zu tun war und ohne weitere Absprachen.

Wie auf ein stummes Kommando hin, sprangen sie gleichzeitig vor und überraschten die (tatsächlich fünf) Ninja, die dort auf der Lauer gelegen hatten. Naruto sah nirgends etwas, das auch nur entfernt wie Fackeln aussah, aber an ihren Köpfen befanden sich seltsame Helme, in denen er eine hohe Chakrakonzentration spürte und die es waren, die das seltsame Geräusch erzeugten. Vielleicht gaben sie Licht ab, vielleicht gaben sie ihnen ein Bild der Umgebung oder es waren Wärmesensoren. Er wusste es nicht, aber fest stand, dass sie es ihnen irgendwie ermöglichten sie zu sehen, denn obwohl sie mit einem einzigen Schlag die ersten beiden auf die Bretter schickten, die drei anderen reagierten schnell genug und wichen nach hinten aus, mehr noch, sie griffen sogar an.

Naruto blockte einen (viel zu lockeren, offenbar hatte sich jemand mit der Entfernung verschätzt) Schlag auf sein Gesicht, packte in der gleichen Bewegung den Arm, machte einen Schritt nach vorn und verdrehte seinem Gegenüber das Handgelenk, während er ihm seitlich direkt in einen zweiten hineinzog. Beide stolperten und fielen zu Boden, kurz ehe der dritte noch stehende Mann von Sasuke durch die Luft gewirbelt und auf sie drauf geschmissen wurde.

Ein lautes Stöhnen erklang, dann presste der unterste Mann im Haufen hervor: „Wie zum Geier…“

„Unterschätz uns nur nicht.“, meinte Naruto vergnügt und verpasste ihm eine Kopfnuss, die ihn ausknockte, ehe er sich fragend zu Sasuke herumdrehte, „Das war irgendwie zu leicht, oder?“
 

„Hey, Bro, ich versteh immer noch nich’, wozu brauchste mich?“

Der Raikage verdrehte leicht genervt die Augen. Genau diese Frage hatte er heute schon fünfmal beantwortet und dass sie auch noch gereimt wurde, machte das Ganze irgendwie keinen Deut besser.

„Zum sechsten Mal.“, knurrte er langsam ungeduldig, „Wir erwarten jeden Moment Motoi, der mit dem Team aus Konohagakure kommen soll und ich möchte, dass du den Jinchuuriki…“

In eben diesem Moment klopfte es und A nickte ernst. „Na, also. Herein!“, rief er etwas lauter, während sein Bruder neben ihm nur irgendetwas unverständliches murmelte, dass sich wenigstens ausnahmsweise einmal nicht wie ein Reim anhörte.

Die Tür zu dem kleinen, etwas versteckt liegenden Gebäude öffnete sich und was dann folgte, hatte A ganz sicher nicht erwartet. Als allererstes in den Raum kamen nämlich nicht die Konoha-nin, sondern, eher unsanft vorwärts gestoßen, fünf seiner Männer mit deutlichen Beulen auf den Köpfen und eher verlegen und mürrisch dreinblickend.

A blinzelte.

Jemand hatte ihnen die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und kaum, dass sie alle im Raum waren, folgte ein junger Blondschopf, der sich sogleich beschwerte: „Sagen Sie mal, warum zum Geier schicken Sie ihre Männer, um einen von Ihren Männern anzugreifen?“

„Naruto, bitte.“

Ein grauhaariger Mann trat hinter dem Jungen ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter. A hatte ihn nie persönlich kennen gelernt, aber allein sein Aussehen und das halb über dem Auge getragene Stirnband verrieten ihn. Das also war Kakashi Hatake…

„Was denn, ist doch wahr? Die Typen tragen doch dasselbe Stirnband, wie…“ Ein Stoß in den Rücken ließ den vorlauten Burschen abbrechen und ein Junge etwa im selben Alter, aber mit schwarzen, wild abstehenden Haaren trat hinter ihm ein – und wurde sofort sauer angefunkelt. Da hatte jemand ganz eindeutig zu viel Energie…

Ein Räuspern lenkte As Aufmerksamkeit auf Motoi, der soeben auch ins Zimmer kam und sich leicht verlegen den Hinterkopf rieb. „Raikage-sama, ich fürchte, ich kann berichten, dass die Aussagen voll und ganz zutreffend waren.“, erklärte er betont sachlich, woraufhin A eine Augenbraue hob.

„Du meinst…?“

Motoi nickte, während hinter ihm noch mehr Personen eintraten, denen A aber keinerlei Beachtung mehr schenkte. „Ja, Hokage-sama hat keineswegs übertrieben, dieses Team besteht wirklich aus Spezialisten für den Kampf bei wenig Licht.“

As Blick huschte kurz über die Gestalten, die Motoi nun teils verwundert, teils leicht ärgerlich ansahen, während die beiden Jungen, die zuerst eingetreten waren, leise miteinander flüsterten, offenbar wollte der blonde sich noch immer aufregen. Aus den Augenwinkeln sah er außerdem, wie ausnahmsweise sogar Bee neugierig eine Augenbraue hob.

Er schnaubte amüsiert und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nun, denn, Team Kakashi, ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, aber ich musste euch erst testen, ehe ich sicher sein konnte.“ Mit einer Handbewegung scheuchte er Motoi mit den gefangenen Ninja nach draußen, dann fuhr er ernst fort. „Wir haben da einen Auftrag, der in fast völliger Dunkelheit durchgeführt werden muss und Hokage-sama meinte, sie hätte genau die richtigen Leute…“
 

Tatsächlich war besagter „Auftrag“ denkbar einfach und langweilig und Sasuke und Naruto brauchten keine Stunde. Irgendein seltsamer Erfinder hatte vor Jahren einen Mechanismus in einer der unzähligen Felsenhöhlen gebaut, der auf zu helles Licht reagierte und in dem Fall eine ganze Reihe von Fallen auslöste.

Niemand wusste, was dahinter versteckt war und auch wenn es nicht gänzlich dunkel war, reichte das Licht nicht aus, um zu sehen, was sich im Inneren verbarg.

Naruto war fast schon enttäuscht, als sie ins Innerste eindrangen und lediglich eine kleine Truhe vorfanden, die sie ohne Schwierigkeiten (ohne Licht aktivierten sich die Fallen nicht mal) nach draußen brachten und aufbrachen. Darin wiederum befand sich nichts weiter, als ein handgeschriebener, kurzer Brief, den Sakura laut vorlas:

Lieber Finder,

wenn du das hier liest, hast du offenbar einen Weg gefunden mein ausgeklügeltes Fallensystem zu überwinden. Ich gratuliere dir, sollte ich noch leben, sei doch so gut und sag mir, wie, damit ich es verschärfen kann.

Die Unterschrift war absolut unleserlich, aber als sie es dem Raikage brachten, lachte dieser einfach nur laut los und murmelte etwas von wegen, das sähe ihm ähnlich, während sein Bruder, der bisher zu ihnen noch kein einziges Wort gesagt hatte und sie nur unentwegt beobachtete, eine Augenbraue hob und kurz den Kopf schüttelte.

Und dafür waren sie durchs halbe Land gelaufen…

Immerhin entschädigten die Rai-Nin sie am Abend mit einem leckeren Barbecue nach ihrer eigenen (sehr würzigen) Art und Naruto konnte ihnen fast vergeben.

„Hey, Kleiner, was geht’n? Lass uns mal ’ne Sekunde reden.“, meinte auf einmal jemand direkt hinter ihm und nur Augenblicke später schwang sich jemand von hinten über die Lehne der Bank und landete lässig neben ihm.

Naruto blinzelte verwundert und „starrte“ mit vollem Mund zu dem Mann. Er wusste, dass er den Bruder des Raikagen vor sich hatte, denn als solcher war er ihnen vorgestellt worden, aber bisher hatte er außer einem lustlos klingenden „Yo“ kein einziges Wort gesagt. Und jetzt musste der auch noch reimen?

Narutos „Blick“ huschte schnell einmal durch die Runde, aber er konnte unter den vielen Leuten, die auf einmal aufgetaucht waren und hin und her liefen (offenbar so ziemlich alle Bewohner des Dorfes) keinen seiner Teamkollegen ausmachen. Super…

Er schluckte unter.

„Öhm, klar, worüber?“, fragte er leicht argwöhnisch, woraufhin ihm der andere eine übergroße Faust auf die Schulter klopfte, dass er erschrocken zusammenzuckte.

„Wir haben was gemein und deshalb meint mein Bruder das muss sein.“

„Wer ist hier gemein?“, grummelte Naruto missmutig und funkelte sein Gegenüber kurz an, was diesen aber nur zum Lachen brachte.

„Jetzt schau doch nicht so mies drein, wird schon nicht allzu schlimm sein.“

Naruto spürte, wie sein Auge anfing zu zucken, während er sich alle Mühe gab sich nicht anmerken zu lassen, wie genervt er gerade tatsächlich war.

„Könntest du dann bitte aufhören zu reimen? Das würde es etwas einfacher machen…“

Aber der Kerl lachte wieder nur. „Dir fehlt also auch der Beat.“, meinte er kopfschüttelnd, dann lehnte er sich entspannt zurück. Und mit einem Mal spürte Naruto geradezu, wie die Stimmung ernster wurde. Es war seltsam, aber manchmal kam es vor, dass er genau merkte, wenn jemand ihm gleich etwas für ihn ungemein wichtiges erzählen würde und trotz des breiten Lächelns und der betont fröhlichen Stimme wirkte Bee nicht, als wollte er weiterhin seine Späße treiben.

Was auch immer es war, dass sie „gemein“ haben sollten, es war ein ernstes Thema. Wie, um das noch zu unterstreichen, senkte Bee die Stimme, ehe er sprach: „Kleiner, du hast neun, ich acht, aber letzten Endes ist es dasselbe… Problem.“

Im ersten Moment wollte Naruto instinktiv mit einem „häh?“ antworten, doch gerade noch rechtzeitig begriff er, was das ganze tatsächlich bedeuten sollte und brach ab. Vermutlich sah er ganz schön dämlich aus, wie er da mit offenem Mund dasaß und ihn nur ungläubig anstarrte.

„Das hast du nicht gewusst?“, murmelte Bee nach einer Weile und verzog leicht genervt das Gesicht, ehe er seufzte, „Bringt man euch heute überhaupt noch was bei…?“
 

Es war spät geworden, als Bee ihn wieder alleine ließ und Naruto war sich alles andere als sicher, was er von dem seltsamen Gespräch halten sollte.

Die gebratenen Hühnerstreifen, die er zuvor gegessen hatte, hielt er noch immer in der Hand, aber sie waren längst abgekühlt. Um ihn herum herrschte noch immer reges Treiben, die Leute lachten und scherzten und er konnte das Knacken und Zischen des Feuers noch allzu deutlich hören.

Nachdenklich drehte Naruto den Spieß in seinen Händen, dann hob er den Kopf und starrte dorthin, wo er wusste, dass das Feuer leuchtend rot und hell brannte. Die Flammen waren für ihn absolut unsichtbar, weswegen er sich hütete näher als unbedingt nötig an sie heran zu kommen, aber er konnte die Wärme selbst auf die Entfernung spüren – und in diesem Fall waren der darüber befestigte Grillrost und die Steinabgrenzung um die Feuerstelle ein sehr guter Anhaltspunkt. Für eine Sekunde fragte er sich, wie das ganze wohl für Sasuke aussehen musste, immerhin sollte Feuer für ihn noch deutlich heller aus allem herausstechen, als es für einen Sehenden getan hätte.

Es war ein alberner, unnützer Gedanke, aber er lenkte immerhin ab und mit einem halben Seufzen biss Naruto verspätet nun doch ins marinierte Hühnerfleisch, das ihm vorhin unglaublich lecker vorgekommen war, dass nun aber mit der Wärme irgendwie auch seinen Geschmack verloren zu haben schien…

„Es tut mir leid.“, meinte plötzlich eine Stimme und Naruto blickte blinzelnd auf. Er hatte nicht gemerkt, dass jemand hinter ihn getreten war – war er wirklich derart abgelenkt gewesen? Das war gar nicht gut…

Immerhin erkannte er beinah sofort, dass vor ihm der Mann stand, der ihm vor vier Tagen als Kumono vorgestellt worden war und von dem er inzwischen wusste, dass er eigentlich Motoi hieß. Diesmal konnte er die Zacken seiner Haare deutlich wahrnehmen und Naruto fragte sich unwillkürlich, ob er vorher ein Jutsu zur Veränderung seines Aussehens eingesetzt hatte, dass seine Wahrnehmung derart durcheinander hatte bringen können.

„Was?“, fragte er hochintelligent und gerade nicht in der Lage es sich selbst zu denken. Motoi seufzte leise, dann ließ er sich langsam neben ihn auf die Bank sinken.

„Dass ich euch angelogen haben… nein, eigentlich die ganze Aktion.“

Naruto hob leicht eine Augenbraue, woraufhin sein Gegenüber sich verlegen den Hinterkopf rieb und in ruhiger Stimme anfing zu erklären: „Weißt du, der ganze Unsinn geht auf dem Staatsbesuch eures Oberhaupts vor etwa zwei Monaten zurück.“

Naruto erinnerte sich dunkel, dass Tsunade mehrere Tage fort gewesen war, aber zu dem Zeitpunkt war er selbst zu beschäftigt damit gewesen zu üben wieder sauber zu schreiben und sich nicht mehr auffällig zu bewegen, dass er das ganze irgendwie ausgeblendet hatte.

„Sie schien sich sehr gut mit A-sama zu verstehen und abends, als sie nach dem geschäftlichen noch privat zusammen etwas trinken gingen, hat sie wohl eine Bemerkung fallen lassen, dass sie gerade ein Team zum Kampf im Dunkeln spezialisieren und ausbilden lässt.“

Nun runzelte Naruto wirklich die Stirn. Vor zwei Monaten hatte Tsunade noch gar nicht gewusst, wie weit sie waren und dennoch hatte sie längst geplant, dass sie wieder eingesetzt werden würden? Und auch noch in absehbarer Zeit?

Er sagte aber nichts, nickte nur nachdenklich und Motoi fuhr fort: „Raikage-sama wollte das offenbar nicht glauben, woraufhin sie meinte, sobald besagtes Team so weit wäre, könnte er es gerne prüfen.“, ein leicht genervtes Seufzen, „Und da ist ihm wohl wieder diese alte Geschichte mit dem Erfinder und der dunklen Höhle eingefallen und er meinte, das wäre die ideale Gelegenheit. Allerdings sollte ich vielleicht dazu sagen, dass er ihr nicht geglaubt hat.“, fügte er am Ende etwas leiser hinzu.

„Er hat ihr nicht geglaubt?“, wiederholte Naruto überrascht und sein Gegenüber schüttelte mit einem schwachen Schmunzeln den Kopf.

„Nein. Er war überzeugt, dass es unmöglich wäre und auch wenn er etwas roh rüberkommt, er ist kein schlechter Mensch, er wollte euch nicht ohne weiteres verletzt werden lassen, deswegen der ganze Quatsch mit meinem falschen Auftrag und dem simulierten Angriff…“ Das Thema schien ihm unangenehm, denn er wand den Blick ab und wurde zunehmend leiser. Im ersten Moment wusste Naruto nicht wirklich, was er davon halten sollte, dann schließlich schnaubte er halb ironisch, halb amüsiert und schüttelte den Kopf.

„Oh Mann, der ganze Aufwand nur…“, er hielt inne und eine andere Frage, die er längst hatte stellen wollen, fiel ihm wieder ein, „Was haben überhaupt diese komischen Helme gemacht, ich meine, keiner der and… von uns hat Licht gesehen, ihr hattet doch eine Möglichkeit im Dunklen zu arbeiten?“, gerade rechtzeitig fiel ihm noch ein es als eigene Erfahrung und nicht als das, was Sakura ihm gesagt hatte, auszugeben.

Ein Räuspern sagte ihm, dass die Frage nicht unbedingt die allerangenehmste gewesen war und er rechnete schon damit gar keine Antwort mehr zu kriegen, doch Motoi überraschte ihn erneut, als er sogar eines der Dinger aus der Tasche zog und ihm hinhielt. Naruto legte den ohnehin nicht mehr leckeren Spieß aus der Hand, nahm es entgegen und wurde enttäuscht. Es war ein unscheinbarer Helm, mit einer seltsam wirkenden, innen stark verkabelten Apparatur. Sie sagte ihm gar nichts.

„Wärmedetektoren. Verdammt schlecht, man sieht fast nichts und sie wären in der Höhle des Erfinders nutzlos gewesen. Unsere Leute waren einfach schon seit dem Morgen dort, wir wussten ja etwa, wann wir durchkommen sollten und haben schlicht und einfach darauf gewartet, dass sich etwas zeigt, dass Wärme abgibt…“, murmelte er, zuckte dann die Schultern und lächelte leicht. „Möchtest du es ausprobieren?“

Naruto hätte ihm gerne gesagt, dass er das liebend gerne machen würde, er war neugierig, was für ein Bild das sein sollte, aber er hatte die kleine, bildschirmartige Brille, die vorne befestigt war und ohne Zweifel ein optisches Signal gab, bemerkt und so schüttelte er ein wenig bedauernd den Kopf und meinte nur: „Ich glaube, was immer sie zeigt, unsere Techniken funktionieren besser.“ Dann zwinkerte er und gab einem verdutzt wirkenden Motoi den Helm zurück, ehe er sich entschuldigte, um sich einen neuen Hühnchenspieß zu holen.
 

Kaum, dass sie wieder zurück in Konoha waren, stürmte Naruto im wahrsten Sinne des Wortes, ins Hokagebüro und riss Tsunade zwar nicht aus dem Schlaf, dafür aber aus einer Maniküre.

Er konnte sich vorstellen, dass sie ihn gerade äußerst sauer anfunkelte, während sie ihm gleichzeitig die Pfeile entgegenstreckte. „Naruto, du verdammter Bengel, wenn du nicht mal eine Tür öffnen kannst, wie zum Teufel willst du jemals ein ordentlicher Ninja werden?!“, knurrte sie, doch Naruto wäre nicht Naruto, wenn er sich von etwas derartigem beeindrucken lassen würde.

Er schnaubte nur. „Wie lange hast du das schon geplant, Oma?“, fragte er mürrisch warf ihr dann eine Schriftrolle zu, die sie wenn auch widerwillig öffnete und rasch überflog. Es war ein Brief vom Raikage und Naruto konnte sich in etwa denken, was er besagte. Er ließ ihr gerade genug Zeit, um ihn schnell zu lesen, doch kaum, dass sie wieder aufsah, legte er los: „Das war ja mal eine so was von…!“

„Naruto.“, unterbrach sie ihn scharf und ihr Tonfall war so gefährlich, dass sogar er verstummte (und meinte, hinter sich ein erschrockenes Lufteinziehen seitens Sakura gehört zu haben). „Sasuke“, fuhr sie dann fort, „und Sakura, ihr bleibt hier, alle anderen raus.“

Offenbar musste sie um einiges böser dreinblicken, als Naruto dachte, denn Kakashi, Yamato und Sai folgten der Anweisung in rasantem Tempo.

Oh oh, vielleicht war er doch ein wenig zu vorlaut gewesen? Was bitte würde jetzt kommen? Innerlich atmete er tief durch und machte sich auf ein paar verbale Schläge bereit, doch was dann tatsächlich kam, hätte er im Traum nicht erwartet.

Urplötzlich war der saure Ausdruck verschwunden und Tsunade lächelte warm. Was zum…?!

„Das habt ihr wunderbar gemacht, ich wusste, dass das klappt und, um deine Frage zu beantworten, Naruto, schon sehr lange, aber das ist jetzt vollkommen egal.“ Sie legte die Rolle zur Seite, stand auf, lief einmal um den Tisch herum und lehnte sich dann leicht mit dem Rücken dagegen, „Ich habe etwas viel wichtigeres mit euch zu besprechen. In zehn Tagen findet das jährliche Jounin-Examen statt, ich will, dass ihr daran teilnehmt.“, meinte sie in aller Seelenruhe.

Darauf folgte Stille, weil keiner so recht wusste, was er sagen sollte – auch Naruto nicht. Er war vollkommen baff. Meinte sie das ernst? Er hatte sich längst abgeschrieben auch nur Chunin zu werden und jetzt wollte sie, dass sie beim Jounin-Examen mitmachten?

„Hokage-sama, ich fürchte, das ist unmöglich.“, brach Sasuke als Erster das überraschte Schweigen und er klang mehr als leicht unwillig, „Naruto und ich belegen nach wie vor nur Genin-Rang und sind demnach nicht zugelassen.“

„Da muss ich dich wohl korrigieren, Sasuke, mit dem heutigen Tag seid ihr beide mit einstimmigem Beschluss der drei Hauptveranstalter Suna, Kumo und Konoha für das Entwickeln und Erlernen einer einzigartigen Technik auf den Chunin-Status gesetzt worden. Ich gratuliere.“

Ein ersticktes „Was?!“ war alles, was die drei daraufhin im Chor zustande brachten und Tsunade kicherte leise.

„Nicht so ungläubig. Die Jounin-Examen richtet jedes Dorf einzeln aus – allerdings sage ich es gleich, diesmal werdet ihr den schriftlichen Teil wirklich bestehen müssen.“, Naruto wusste einfach, dass sie dabei ihm einen Seitenblick zuwarf, „Ich erwarte, dass ihr selbstständig eine Lösung für euer Problem findet.“

Naruto konnte es noch immer nicht glauben, er tauschte einen Blick mit Sasuke, dann mit Sakura, dann sah er wieder zu Tsunade, die aufmunternd nickte und schließlich hielt ihn nichts mehr – laut schreiend sprang er zur Erheiterung der Hokage auf seine Teamkameraden und riss sie in eine stürmische Umarmung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Aktrice
2011-10-05T15:06:57+00:00 05.10.2011 17:06
tolles kapitel :)
der arme ibiki. alles versaut :D
werden sie jetzt keine jonin? oder ist die spezialeinheit höher gestellt? oO
aber was micht wundert, haben die einfach nur abgeschätzt, wo sie ansetzten müssen zum schreiben?
Von:  Imori
2011-09-29T21:18:18+00:00 29.09.2011 23:18
Klasse gemacht! Und wieder einmal ein tolles kapitel mit absolut klraen Bildern der Situation vor meinem geistigen Auge.
Ich frage mich allerdings auch wie die beiden das mit der geschriebenen Schrift hinbekommen wollen?! Wollen sie ihre Techniken noch weiter ausbauen um allerkleinste Vertiefungen auf einem Blatt zu erkennen? Aber gedruckte Buchstaben hinterlassen keine Vertiefungen...puuuh, das kann ja was werden :)
Freu mich die fortsetzung
Von:  Aktrice
2011-09-29T20:00:51+00:00 29.09.2011 22:00
yay :) weiter gehts :D
wieder mal toll geschrieben (:
aber eins verwundert mich
über was haben bee & naruto genau gesprochen?
kommt da noch was genauer oder war das einfach nur so?
und wie wollen sie die schriftliche prüfung bestehen? oO
mit ner überlegzeit von 10 tagen wtf
da müssen sie sich aber ran halten :D


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