Selbstfindung von Akki (oder Joeys Flucht vor der Liebe) ================================================================================ Kapitel 3: Kaibas schlimmster Alptraum -------------------------------------- Kapitel 3 – Kaibas schlimmster Alptraum Sodale, hat etwas gedauert, aber hier das nächste Kapitel. Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen, ich hatte ihn beim Schreiben *g* -------------------------------------------------------- Einen Moment war es still, dann schob sich zuerst Kaibas Augenbraue nach oben, gefolgt von seiner Hand, die sich auf seine rechte Schläfe legte und einem Ton zwischen entnervtem Seufzen und frustriertem Grollen. „Wheeler, das kann nicht dein Ernst sein…“ Der Blonde ging automatisch in Verteidigungsstellung: Arme vor der Brust verschränkt, Hüfte fest, Augen verengt, Lippen zusammengepresst und der Schwanz zuckte kaum merklich aber... doch... sichtbar... angespannt... - Schwanz?! Kaibas Blick glitt noch einmal langsamer, prüfend diesmal über die gesamte Gestalt seines Gegenübers: dass er es mit Wheeler zu tun hatte erkannte er praktisch nur an dem unzähmbaren blonden Schopf, der zwischen leicht lächerlich anmutenden roten Stacheln wucherte. Ok, wuchern war vielleicht nicht ganz das richtige Wort um Haare zu beschreiben die im Sonnenlicht golden schimmerten und irgendwie... samtig wirkten. Aber zurück zum Wesentlichen. Er hatte es mit Wheeler zu tun, da die... Person vor ihm Joeys Haar besaß. Soweit so gut. Allerdings war das mit das Einzige welches das... Ding vor ihm mit Wheeler gemein hatte. Ok, ok, da gab es noch die schlanke Figur und die endlos langen sexy Beine sprachen ebenfalls für das Model, aber der Rest, der REST. Der Rest war so absolut ablenkend, dass es schwer fiel den Blonden daneben zu erkennen. Oder eher darunter. //Was haben sie mit seinem Gesicht gemacht?// Angemalt, offensichtlich. Oder eher zugemalt. Das gesamte Gesicht stellte eine einzige große rote Fläche dar. Oh, nein, nicht ganz. Da gab es noch die aufgemalten spitzen Zähne und das vom Make-up Artist angeklebte erweiterte Kinn mit einer weiteren Zahnreihe. Dadurch wurde der Kopf des Blonden nicht nur in die Länge gestreckt, sondern erhielt auch eine seltsame Kante. Und das wiederum war einerseits lächerlich und andererseits das ultimative Indiz dafür, welches Duel Monster das Model darstellen sollte. Nun, abgesehen von den roten Stacheln, die das Outfit des Blonden vervollständigten. Oder eben dem bereits erwähnten Schwanz. //...// Über diesen Punkt kam der junge Firmenchef noch nicht so ganz hinweg. Wenn er allerdings versuchte die Situation rein objektiv zu betrachten... dann stand vor ihm eine ziemlich coole Interpretation von Slifer dem Himmelsdrachen. Nur… warum hatten sie dazu das Gesicht des Blonden so verunstalten müssen? Wenn er ein paar lebendige Duel-Monsters gewollt hätte, hätte er einige Praktikanten oder Zeitarbeiter in Ganzkörperkostüme stecken und durch den Park watscheln lassen können. Dafür hätte er nicht das Gesicht seiner Kampagnen, sein Topmodel, gebraucht. Ok, streichen wir das. Wheeler hatte selbst in dieser leicht verunstalteten Aufmachung eine Ausstrahlung die nicht einmal Kaiba abstreiten konnte. Und der Auftrag des Blonden bestand schließlich darin die Haie abzulenken bis die Technik einwandfrei funktionierte. Eigentlich war das Kostüm also perfekt für seine Pläne geeignet. Auch wenn er persönlich einen sexy aufgestylten Köter an seiner Seite gewünscht hätte. Denn, Kaibas Umsätze hatten sich seit Joeys Anstellung und durch den Andrang weiblicher Neukunden merklich gesteigert. Männliche Teenager gaben ihr Geld begeistert für die neuesten Spiele und Karten aus, wenn sie davon überzeugt waren. Weibliche Teenager kauften gedankenlos alles was das Bildnis ihres Idols trug und schmissen Kaiba ihr Geld förmlich hinterher. Beinahe erschreckend wie diese Gattung der Fangirls – zu der sich auch einige männliche Exemplare angehörig fühlten – bereits Stunden vor Ladenöffnung vor den Kaufhäusern campierten, sobald ein neues Produkt beworben oder bedruckt mit Joeys Gesicht auf den Markt kam. Die wenigen männlichen Game-Otakus gingen in dieser Menge kläglich unter. Auch heute hatten sich schon Stunden vorher Massen dieser jungen Süchtigen eingefunden. Als hätten sie einen eingebauten Radar dafür, wo Joey auftauchen würde – lange bevor der Blonde selbst wusste, dass er heute noch hier erscheinen würde. Erschreckend, wirklich. Dem Jungunternehmer, der bisher jeden noch so unmöglich scheinenden Deal möglich gemacht hatte und der noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt war wurde es immer ganz anders zumute, wenn er diese Horden und das manische Funkeln in ihren Augen sah. Vorsichtshalber ging er ihnen immer, und wenn möglich in weitem Bogen, aus dem Weg. Dabei konnte man nun wirklich nicht sagen, dass das Phänomen „Fangirls“ dem gutaussehenden Geschäftsmann neu wäre. Im Gegenteil hatte er sich schon seit seiner Schulzeit mit seiner eigenen kleinen Anhängerschaft herumschlagen dürfen. Allerdings hatten diese sofort auf jeden seiner Deathglares reagiert und ihn weitgehend in Ruhe gelassen. Joeys Fans jedoch… Einmal, ein einziges Mal, hatte Kaiba versucht Joeys Fans mit einem Todesblick dazu zu bringen die Einfahrt zur Kaiba Corporation zu räumen, während dort gerade ein Interview mit Wheeler stattfand. Innerhalb von Sekunden hatte ihn daraufhin eine Mauer aus besessen funkelnden und fauchenden Fangirls umringt. Noch heute war er fest davon überzeugt, dass er einzig und allein deswegen überlebt hatte, da das blonde Model sich kurz an einem der Fenster gezeigt hatte und folglich die ganze Masse in diese Richtung gestürmt war. Nun, seitdem kam es vor, dass Mokuba manchmal des Nachts den durchdringenden Panikschrei seines älteren Bruders hören konnte. Und die darauf folgenden Tage fand man den unerschrockenen CEO nur in seinen eigenen vier Wänden vor. Pathetisch aber effektiv lebensverlängernd. Ein Blick zurück auf den Ausgangspunkt seiner Überlegungen zeigt ihm, dass der Blonde immer noch abwehrend schmollend vor ihm stand und ihn keiner Antwort würdigte. Irgendwie ungewöhnlich den anderen ohne große Klappe und kampflustig funkelnde Augen zu sehen. Andererseits hatte er sich von diesem Anblick ja bereits mit Ende seiner Highschool-Zeit verabschieden müssen. Und selbst ein Seto Kaiba musste sich eingestehen, dass er diesen Umstand etwas… schade fand. Nun, es galt sich nun erst einmal um seinen Angestellten zu kümmern. Denn es blieb nicht mehr viel Zeit bis die Kameras das Model entdecken würden und die erwünscht ablenkende Hölle ausbrechen musste. Allerdings wollte er die Art dieser Hölle gerne selber bestimmen und „Gefühlskalter Geschäftsmann bringt Model der Herzen zum Weinen“ oder ähnliches gehörte nicht zu seinen Wunschschlagzeilen. Also nahm Seto brav die Hand von seiner Schläfe und versuchte seinen Gesichtsausdruck von genervt zu neutral zu ändern. Gleichzeitig bereitete er sich darauf vor etwas ganz Kaiba untypisches zu tun: Joey etwas Nettes sagen und ihn damit zu besänftigen versuchen. Bevor er jedoch weiter als bis „Ok, Joey, ich“ kommen konnte brach eine ganz und gar nicht geplante Hölle über ihn herein: „OH-MEIN-GOTT-DA-IST-JOOOO~IIIIEEE!!!“ (Ergänze ganz ganz viele Herzchen) Und mit weit aufgerissenen Augen sah sich Kaiba dem Schrecken seiner dunkelsten Träume gegenüber: einer alles in ihrem Weg plattwalzende, unaufhaltsame und absolut zerstörerische Schar auf ihn zustürmender FANGIRLS. Wenn er vorhatte in diesem Leben noch gläubig zu werden, dann sollte er besser jetzt mit beten beginnen, denn viel Zeit blieb ihm nun nicht mehr. //So sieht also mein Ende aus. Nachdem ich es an die Spitze der Weltwirtschaft geschafft, unzählige Attentate auf mich und Moki vereitelt und überlebt; nachdem ich diesen Irrsinn angeblicher Geister aus dem alten Ägypten überstanden und über alle meine Gegner (außer Yugi Muto) triumphiert habe; nachdem mein Genie die einzigartigsten und kreativsten Spiele in diesem Sonnensystem erdacht hat; nachdem ich es geschafft habe, dass WHEELER für MICH arbeitet; nach all dem wird auf meinem Grabstein stehen: Seto Kaiba, geliebter Bruder, CEO des Kaiba Imperiums, reichster Mann der Welt und heiss begehrter Junggeselle zu früh von uns genommen von den Elefantenfüßen wildgewordener Wheeler-Fans. Finde seine Seele nun die Ruhe, die seinen letzten Augenblicken nicht vergönnt war…“// Ganz in seinem Schock und der schwierigen Aufgabe letzte Worte zu finden gefangen, bemerkte der Blauäugige nicht wie sich eine Hand fest auf seine Schulter legte, während sich gleichzeitig eine Gestalt halb vor ihn schob. Es irritierte ihn allerdings etwas, als die Luft um ihn herum gleichzeitig zu glitzern und strahlen begann und trotzdem irgendwie eine coole Aura bewahrte. „Hi, Fans.“ BAM! Man nehme etwas maskuline Coolness, addiere unterschwellig glühende Leidenschaft, kombiniere das Ganze mit einem Hauch dunkle, sexy raunende Stimme, geben einen kleinen Tropfen konzentrierte Pheromone hinzu und werfe das Ganze in eine Meute liebestoller Mädchen und Jungen – die Wirkung könnte nur annähernd mit Joeys „Hi, Fans.“ mithalten. Es war unglaublich, zerstörend, ultimativ, wunderschön und absolut herrlich. Obwohl sich die Knie des brünetten Firmenchefs etwas weicher anfühlten als sie es eigentlich sollten und sein Bauch seltsam flatterhaft war, schmeckte Kaiba den süßen Geschmack von Genugtuung auf seiner Zunge als er die niedergestreckten Körper der ehemals bedrohlichen Fangirl-Welle zu seinen Füßen betrachtete. Eine winzig kleine Sekunde lang sonnte er sich in diesem Gefühl der Erhabenheit bevor ein kaum wahrnehmbarer Wink seiner Hand die Security herbeispringen und den Platz räumen ließ. Auch diesen Anblick kostete er für einen Moment aus und wandte sich dann erst wieder seinem Begleiter zu. Innerlich beglückwünschte er sich noch selbst zu seinem Genie, das ihn in weiser Voraussicht dazu gebracht hatte ausgerechnet sein Topmodel als Ablenkungsmanöver auf den Plan zu rufen. Es schien gewusst zu haben, dass der Blonde es mit seiner rebellischen Art mit jeglichem Übel aufnahm und siegreich aus der Schlacht hervorgehen würde. Nun, natürlich hätte er gegen ihn, Kaiba, selbst keine Chance, aber ansonsten war der Blonde... war der Blonde... Wie Sand zwischen Geröllbrocken glitten ihm seine Gedanken davon und ließen nur Platz für eine stille Betrachtung des Schauspiels vor seinen Augen: Scheinbar ohne sich weiter um die verendeten (RIP) Fangirls gesorgt zu haben, hatte das Model sich sofort den aus der entgegengesetzten Richtung heranstürmenden Reportern, Fotografen, Mikrofonen und Kameras entgegengestellt und machte nun das wofür er schlussendlich auch bezahlt wurde. Aber wie er es machte. Jede Bewegung, jede Drehung seines Körpers, jedes Lächeln, jeder Blick, jedes Lachen, jedes Wort, kurzum alles wirkte so – perfekt. So harmonisch und natürlich. Wie ein Tanz, dessen Choreografie allen Beteiligten instinktiv bekannt war und den der Blonde mit einer Perfektion beherrschte, die seinesgleichen suchte. Und die Seto eine Seite an seinem einstigen Rivalen zeigte, die er so nie für möglich gehalten hatte. Dabei trug Joey noch immer dieses auf den ersten Blick „Freak“ schreiende Kostüm mit den lächerlichen Hörnern im Haar. Aber kein einziges Wort des Spotts oder Hohns, keine Sticheleien oder abfälligen Bemerkungen drangen an das Ohr des Brünetten. Und während er weiter diesen einzigartigen Tanz beobachtete bezweifelte Seto, dass jemals eines fallen oder geschrieben werden würde. Nicht über Joey. Nicht über Kaibas Model. //Und wieder hat mein Genie gesiegt!// Das aufsteigende größenwahnsinnige Lachen unterdrückend glitt Kaiba – endlich – wieder in sein professionelles Ich und machte sich daran die Techniker zu überwachen, damit alle Fehler schnell und endgültig behoben werden würden. Wheeler konnte er fürs Erste wohl getrost sich selbst überlassen... //Aber wann ist das Hündchen eigentlich zum Profi mutiert?// ------------------------------- Sooo, ich hatte eigentlich auch ein Bild von Joey in seinem Kostüm gemalt. Es ist nicht gut, es ist nur ein überzeichnetes Originalbild und vor allem befindet es sich auf meinem eigenen Computer, der gerade vier Zugstunden entfernt ist XD Ich liefer es nach Pfingsten nach^^ Gomen^^ Und da das Referat jetzt hinter mir ist denk ich das nächste Kapitel wird auch bald folgen... bleibt mir treu ;) Schöne Pfingsten! ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)