Music enlight our world von Mireille_01 (Lyras Weg zurück) ================================================================================ Kapitel 7: Rückkehr ins Licht ----------------------------- "Wie geht es Asyra?" fragte die junge Blondine, während sie neben Lucian der sich von dem giftigen Nebel erholt hatte, ging und durch den Schlosspark spazierte. Lucian streckte sich. "Wesentlich besser, sie hat noch Albträume aber die werden auch wieder verschwinden - Asyra ist nun wieder ganz normal. Sie bedauert ihre grausamen Taten und will Buße tun, indem sie eine Nonne in der schönen Tempelanlage draußen in den Wäldern wird. Dort gibt es nämlich einen Tempel den die Bauern der Göttin Hathor erbaut haben." "Liegt dort auch diese ominöse Schriftrolle, die die Vorhersage gemacht hat, dass ich euer Königreich retten soll?" fragte Lyra. "Richtig - genau dieser Tempel!" lächelte Lucian. "Wer auch immer diese doofe Prophezeiung gemacht hat, sollte mir dringendst Schmerzensgeld zahlen!" grummelte Lyra. Lucian grinste einfach nur. Lyra blieb stehen und streckte sich: "Sag mal - wie komm ich eigentlich wieder zurück?" Lucian blieb stehen und sah sie an: "Willst du denn zurück?" "Äh - ja! Klar, ich habe mein gesamtes Leben da drüben verbracht - ich würde gerne meine Zukunft so gestalten wie ich es will!" meinte Lyra ernst. "Oh wenn das so ist - ich bring dich zum Tempel! Dort betest du am besten zu Hathor, die wird schon einen Weg wissen!" meinte Lucian heiter. "WAS! Bist du noch ganz bei Trost!!! Ihr habt mich einfach so hierher gebracht ohne zu wissen, wie ich wieder nach Hause komme?" fragte Lyra erschüttert. Lucian zuckte die Schultern: "Na ja, Damian und ich sind davon ausgegangen, dass du hier bleibst - und dich für einen von uns entscheidest!" "Was - wie- wann? WAS?" plusterte Lyra sich auf. "Mhm?" Lucian sah sie an. "Ihr wisst dass ich euch BEIDE geküsst habe?" fragte Lyra fassungslos. "Natürlich, wir sind die besten Freunde - das erzählt man sich auch!" meinte Lucian. *KNALL* Lyra hatte Lucian eine feste Ohrfeige verabreicht und der laute Klatsch ertönte quer durch den Garten. "AUA! Für was war die schon wieder?" fragte er und rieb sich die rote Wange. "DIE war dafür, dass du und Damian echte Arschlöcher seid! DIE-" damit knallte sie ihm noch eine und Lucians andere Wange brannte auf: "AUA!" "-DIE war dafür dass ihr mich einfach von zu Hause entführt habt und gegen meinen Willen hierher verfrachtet habt!" Zum Schluss trat sie ihm mit voller Wucht auf den Fuß und Lucian jaulte auf vor Schmerz: "AUA!" "-und DAS war dafür, dass ich gegen eine völlig verrückte Prinzessin antreten musste, die neben bei ein Dämon war!" damit noch immer ziemlich zornig dreinblickend, wandte sich Lyra ab und schritt davon - den Kopf hoch erhoben und dampfend vor Wut. "Hoppla!" sagte Damian grinsend, er hatte alles von seinem Balkon aus beobachtet, sprang nun elegant hinunter zu seinem leicht verwunderten Freund und half ihm wieder auf die Beine. Nach Lyras Fußzerstamper war Lucian nämlich umgefallen. "Wie heißt es doch so schön schon in Shakespeares Worten: "Man könnte ebenso gut Feuer im Schnee entzünden, wie den Versuch machen, das Feuer der Liebe mit Worten zu löschen!"" grinste Damian und Lucian brummte nur ungehalten: "Halt einfach deine lyrische Dichterklappe!" Damit rannte Lucian der zornigen Lyra nach, wobei er leicht humpelte - Lyras Tritte und Schläge waren ziemlich hart. "Lyra bitte - ich will mich entschuldigen!" meinte Lucian ehrlich. "Pff - mir egal was du willst! ICH will jetzt nach Hause und dafür brauch ich dich nicht!" zeterte Lyra vor sich hin. "Schön - du weißt aber eh dass du den falschen Weg gehst - dort kommst du beim Fluss raus - der Tempel liegt in die östliche Richtung!" sagte Lucian grinsend. Lyra blieb stehen, drehte sich um und marschierte dieses Mal den richtigen Weg entlang. "Komm schon Lyra! Sei nicht so biestig - außerdem wenn du so wütend auf den Kuss bist, warum hast du ihn dann eigentlich zugelassen?" fragte der Prinz neugierig. Lyra zischte nur und ging weiter. "LYRA! Gib mir wenigstens eine ordentliche Antwort!" rief Lucian, packte Lyra bei der Hand, zwar bestimmend aber nicht hart. "Lass mich sofort los!" fauchte Lyra, sie verdrehte sich und wollte sich schon losmachen, da stolperte sie, riss Lucian mit und beide landeten im weichen Moos neben dem schmalen Feldweg. "Geh runter von mir!" rief Lyra zornig. "Geht nicht, du liegst auf mir drauf!" kam die trockene Antwort. "Nur auf deinen Arm, du liegst auf meinem Oberkörper und jetzt geh sofort runter!" "Geht schwer ohne meinen rechten Arm!" "LUCIAN!" "LYRA!" äffte er sie nach. "Das reicht!" sagte sie trotzig, zog seinen Arm weg und wollte schon aufstehen, da drückte Lucian wieder zu Boden, seine Lippen waren auf ihren und zog sie eng an sich. "MHM!" protestierte Lyra wütend, sie biss Lucian zornig in die Lippen und sagte als er schmerzvoll zurückwich: "Versuch das noch einmal und ich beiß' dir die Lippen richtig ab!" "Schon okay!" murmelte Lucian, zog Lyra hoch und sie sprang auf den Weg zurück und rannte weiter zum Tempel. Ohne anzuhalten rannte sie durch und kam völlig außer Atem bei dem großen Marmortempel an, sie ging durch den offenen Eingang, der von zwei großen Säulen gehalten wurde und betrat das Innere des Heiligtums. "Wow?" flüsterte sie. Der Tempel war sehr schön und viel größer als die Kirche im Palast. Vor sich sah sie eine große Statue von Hathor, in ihrer üblichen Position, stand sie da, hielt die Harfe in der Hand und sang mit geschlossenen Augen ein unhörbares Lied. "Sie ist überall so abgebildet - Hathor ist Musik!" kam die Erklärung hinter Lyra. Sie drehte sich um und sah Damian im Eingang stehen. Er ging auf sie zu und sagte:" Verzeiht dass ich Lucian von unserem Kuss erzählt habe!" "Mit einer lauwarmen Entschuldigung bist du trotzdem nicht erlöst - ich kenne deine und ich kenne Lucians Masche! Wenn euch beiden etwas an mir liegen würde, hättet ihr mich erstens nicht bedrängt und zweitens würdet ihr meine Wünsche respektieren! Und mein Hauptwunsch ist dass ich nach Hause will!" sagte Lyra kalt. Damian trat zurück und sagte: "Gut... ich respektiere diesen Wunsch!" Lyra drehte sich um und sah Hathors Statue lange an, sie hatte keine Ahnung was sie tun musste um mit Hathor Kontakt aufzunehmen! Sie drehte sie um und sagte: "Lass mich bitte allein!" Damian zog sich sofort zurück. Draußen tauchte ein ziemlich nachdenklicher Lucian auf und sagte: "Schon da? Ging aber schnell Damian!" Er wollte in den Tempel, da hielt Damian ihn zurück und sagte: "Sie will allein sein!" Lucian nickte und setzte sich auf die Stufen des Tempels. "Ich glaube wir haben sie ganz schön verletzt!" sagte er plötzlich. "Mhm..." "Wir hätte niemals um sie streiten dürfen!" "Mhm..." "Kommt noch was Konstruktives?" "Nö..." "Mhm..." Sie schwiegen beide, da sagte Damian: "Ich glaube, Lyra hat weder Gefühle für dich noch für mich!" "Das glaube ich auch!" "... wir sollten sie zurück nach Hause bringen!" "Ja..." "Lucian?" "Mhm?" "Ich werde sie vermissen..." "Ich auch..." "Ich liebe sie...." "Ich liebe sie auch..." "Was machen wir jetzt?" "Sie gehen lassen!" "Ja!" Lyra kam aus dem Tempel und sagte: "Gut ich habe keinerlei Ahnung wie ich wieder nach Hause komme! Was mach ich nur?" sagte sie entmutigt. Lucian und Damian sahen sich an und nickten: "Lyra - wir wissen einen Weg! Komm!" sagte Damian und verwandelte sich in den großen Wolf, Lucian saß auf und zog Lyra mit. Sie flogen über den Himmel und kehrten zu dem einsamen Hügel zurück, wo Lyra gelandet war als sie in diese Welt geraten war. "Hier!" sagte Lucian und zog ein schönes Buch aus seinem Umhang. "Das ist das Buch aus der Bibliothek!" sagte Lyra. Doch nun stand der Titel "Bibliothek der Privatuniversität Konservatorium Wien!" und Lyra verstand. "Das ist eine Art Reiseportal?" "Ja - wir können zwischen diesen zwei Orten hin und her reisen, so wie wir wollen!" sagte Damian. "DU hast mich also angelogen, Lucian - du sagtest ihr wisst nicht wie ich zurückkomme?" sagte Lyra und sah auf. Lucian nickte: "Hass mich ruhig - aber ich wollte dass du hier bleibst!" "Warum?" "Wie sagte schon die größten Dichter eurer Welt: "Zu lieben heißt loszulassen!" damit schlug Lucian das Buch auf und ein helles Leuchten tauchte Lyra in grelles Licht. "WAS? Wartet - nein, Damian! Lucian! Wartet!" rief sie noch, da zog sie das Buch ein und Lyra verschwand. Lucian hob das Buch auf und sagte: "Komm, Damian!" damit kehrten sie in das Königreich zurück und das Buch kam zurück in die Bibliothek wo es in einer schönen Glasvitrine auf einem samtenen Kissen ruhte. "AHHHHHHHH!" schrie Lyra als wieder durch einen endlosen Tunnel aus Licht fiel, sie fiel immer tiefer und tiefer und um sie herum hörte sie Gesprächsfetzen. "Ich heiße Lucian..." "Wo kommst du denn her, kleine Katze?" "Soleia - kommt sicher in die Sagen und Märchenabteilung!" "Wir brauchen dich Lyra!" "Nur ihr könnt Asyra aufhalten!" "Wie schön es ist, die Stimme unserer Göttin wieder zu hören!" "Ich soll wer bitte schön sein?" "Zu lieben heißt loszulassen!" "AHHHHHH!" schrie Lyra, und plötzlich blendete sie ein extrem grelles Licht und sie wurde bewusstlos. "Lyra!" "Mhm..." sie blieb liegen. "Lyra!" rief eine Stimme. "Was?" sie öffnete die Augen. "Lyra - ich bin entsetzt! Du schläfst auf dem Arbeitsplatz ein?" fragte Frau Höringer streng. "Was..." Lyra blickte hoch und sah dass sie tatsächlich mit ihrem Oberkörper auf dem Tisch lag und auf ihren Armen eingeschlummert war. Sie rieb sich die Augen und sah sich um. Es war knapp halb zehn und die Uhr tickte wie üblich laut. Um sie herum herrschte schon die angenehme Ruhe einer sich schließenden Bibliothek und das einzige was ein wenig ungut aussah, war die wütende Vorgesetzte, die vor ihr stand. "Ich - es tut mir Leid, Frau Höringer!" sagte Lyra mit leicht belegter Stimme. "Kindchen - Kindchen. Sei bloß froh, dass ich heute nachsichtig bin! Ich bin dir nämlich ziemlich dankbar, dass du heute so gut alleine klar gekommen bist - und es tut mir noch einmal ziemlich Leid, dass ich so plötzlich weg musste. Aber meine Cousine ist einfach so ein Pechvogel - immer tut sie sich weh, verliert irgendetwas, ach die Liste könnte ich ewig fortführen. Aber du hast heute brav gearbeitet. Du darfst gehen! Und schlaf dich aus, du siehst aus hättest du in den letzten Tagen nicht gut geschlafen, Kindchen - sei froh, dass wir jetzt ein langes Wochenende haben!" meinte Frau Höringer und schob Lyra samt ihrem Zeug aus der Bibliothek und sagte: "Ich wünsche dir ein schönes Wochenende ruh dich aus, Kleines!" damit schloss sie die Tür ab und schaltete das Licht und die Computer aus. Lyra wankte wie eine Schlafwandlerin die Gänge der dunklen Bibliothek entlang und ging aus der Universität - sie ging zur nächsten Straßenbahnstation und wartete auf die Linie 2, sie würde in drei Minuten kommen. Lyra setzte sich hin und fuhr sich verwirrt durch die langen, blonden Haare. "Irgendwie hab ich das Gefühl, dass etwas passiert ist, was ich nicht vergessen sollte? Aber was nur... ich fühl mich völlig k.o.! Als hätte ich gegen eine Armee gekämpft... ich will ins Bett!" stöhnte sie und als sie sich auf die Wartebank setzte, stach sie etwas in den Hintern. "AUA!" rief sie und kramte in ihrer Tasche nach dem Picke-ding. Sie fand es und erkannte ein kleines Kettchen mit einem schönen Anhänger. Dieser kleine Anhänger hatte sie gestochen und sie sah die Gestalt einer hübschen Frau mit langen Haaren, einer Harfe in der Hand und sie sang anscheinend gerade. "Mhm... irgendetwas meldet sich in meinem Hirn... aber was nur?" meinte Lyra flüsternd und nachdenklich. Da sah sie auf und die Straßenbahn kam bereits angefahren. Lyra stand auf und wollte das Kettchen einstecken, überlegte aber und band es sich ums rechte Handgelenk. Damit betrat sie die Straßenbahn und ließ sich auf einen vorderen Platz fallen. Müde legte sie ihren Kopf gegen das Fenster und wie um ihre Laune zu verdeutlichen begann es zu regnen. Die Straßenbahn fuhr ab und Lyra steckte sich ihren Mp3 Player an. Als die leise Eröffnungsmusik von "Elisabeth" begann, schloss Lyra die Augen und zählte die Stationen mit - sie musste ohnehin bis zur letzten mitfahren. Ein kleiner Lichtpunkt und eine kleine niedliche Katze saßen nun auf dem Glasdach, das über der Wartebank befestigt war, auf der Lyra zuvor noch gesessen hatte. "Mhm... komm!" ertönte eine männliche Stimme aus dem Lichtpunkt und die Katze sprang vom Dach und lief in die Dunkelheit des strömenden Regens, der Lichtpunkt folgte ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)