Music enlight our world von Mireille_01 (Lyras Weg zurück) ================================================================================ Kapitel 2: Erwachen in einer neuen Welt --------------------------------------- Lyra hatte die Woche schlussendlich doch ganz gut hinter sich gebracht, bis sie am Freitag wieder unsanft in die Realität geschoben wurde. Sie wachte auf, duschte und freute sich, dass sie ein verlängertes Wochenende vor sich hatte. Sie war dankbar für die Auszeit, die sie gut gebrauchen konnte um ihre angefallen Seminararbeiten, Planungen etc... zu erledigen, sowie auch ihren Eltern zu schreiben, ihre Freunde zu treffen und natürlich, dass aller wichtigste: endlich auszuschlafen! Sie hatte Dank diesem komischen Studenten kaum ein Auge zugetan und hoffte, dass sich das nun ändern würde. Lyra stieg in die Straßenbahn und fuhr die wenigen Stationen bis zur Privatuniversität. Sie lächelte, die Sonne strahlte warm vom Himmel und es war für April wirklich außergewöhnlich heiß. Sie seufzte behaglich und bedauerte es eine Jacke angezogen zu haben - sie würde sie den restlichen Tag umsonst mit sich rumschleppen. Seufzend zog sie die dünne Jacke aus, als plötzlich etwas aus ihrer Tasche fiel. Verblüfft beugte sie sich zu Boden und sagte verwundert: "Na so was - das hab ich ja noch nie gesehen!" Sie hob einen kleinen Anhänger aus Gold vom Boden auf, der an einem einfachen Lederband hing. Sie musterte es genau. Es schien die Figur einer schönen Frau in langen, edlen Gewändern zu sein und allem Anschein nach hielt sie eine Harfe in der Hand und sang gerade. "Oh, das ist ja hübsch - ist das neu?" fragte Mia neben ihr, sie war gerade aus der frisch angekommenen Straßenbahn gestiegen und hatte Lyra zufällig gesehen. "Oh morgen Mia - nein ehrlich gesagt, das ist mir aus der Jackentasche gefallen. Und ich habe es noch nie vorher gesehen!" begrüßte die Französin die Italienerin. "Tja. Vielleicht eine Art Glücksbringer Geschenk deiner Eltern - für dein Studium?" vermutete Mia. "Mhm... glaub ich nicht, die zwei sind nicht abergläubisch, sie bestehen eher auf knallharte Fakten, wie eben gute Noten!" meinte Lyra aufseufzend. "Mhm, dann kann es nur von deinem mysteriösen Stalker sein!" grinste Mia breit. "Hoffentlich nicht, die Jacke hatte ich noch im Schrank, ich trage sie seit Studium Beginn das erste Mal! Das würde bedeuten, der Kerl wäre so dreist und bricht in meine Wohnung ein!" erschrak Lyra. "Ach komm - ich zieh dich nur auf, wahrscheinlich hattest du es schon länger und hast nur vergessen, dass du es hast! Passiert mir auch oft!" meinte Mia und ging weiter. Das Thema schien für sie erledigt. Lyra brummte innerlich: "Für dich trifft dass sicher zu, du hast so reiche Eltern, die schenken dir täglich tollen Schmuck oder andere teure Sachen. Aber ich hab nicht einmal eine eigene Digitalkamera!" Einen letzten Blick auf die Kette werfend, zuckte sie mit den Achseln und steckte sie in die Rocktasche des schwarzen Faltenrocks ein und lief ihrer Freundin nach. Nach der Schule verabschiedeten sie sich wie üblich und Lyra ging aufseufzend, sich aber an den Gedanken klammernd, dass danach ein freies Wochenende vor ihr lag, in die Bibliothek um ihren Job anzutreten. Sie trat in die Bibliothek, es war schon bereits sechs Uhr am Abend und sie musste bis 10 Uhr bleiben. Es waren nur mehr vereinzelte Studenten da, weil die meisten vor dem Wochenende lieber was unternahmen - Lyra beneidete sie dafür. Aufseufzend ließ sie sich hinter den kleineren Arbeitstisch hinter den Tresen nieder und machte sich an die üblichen kleinen Aufgaben, neue Bücher beschriften und in den Computer eintippen usw... Um halb 10 sah sie auf und war verwundert, dass Frau Höringer noch nicht aufgetaucht war, doch da entdeckte sie die winzige hastig hin gekritzelte Notiz, mit der üblichen unleserlichen Kralle der Bibliothekarin. "Lyra ich bin im Krankenhaus weil meine Cousine sich den Arm gebrochen hat, ich komme so schnell es geht zur Arbeit - übernimm bitte solange die Stellung. Ich zahl dir auch was Extra!" "So viel zu einem freien Wochenende!" stöhnte Lyra, da knarzte irgendwo ein Stuhl. Lyra war sofort aufmerksam: "Ist noch jemand da?" "Ist vorhin nicht der letzte Student gegangen?" wunderte sie sich. Lyra horchte noch, da knarzte es wieder, zwar leiser, aber das brachte sie dazu aufzustehen und nachzusehen. Lyra ging zu den Arbeitstischen, die weiter hinter standen. Sie sah zwar niemanden, da sah sie allerdings ein Buch auf dem Tisch liegen und seufzte auf. "Warum können die nicht die Bücher nach vorne bringen, so wie es bei der Bibliotheksordnung steht? Pff... typisch Künstler eben!" knurrte sie innerlich, ging zu dem letzten Arbeitstisch, der meistens immer ein wenig im Schatten lag. Sie hob es auf, und blickte gewohnheitsmäßig auf den Titel: "Mhm... na das Buch hab ich auch noch nie gesehen!" meinte sie und las leise: "Das Königreich Soleia - das Imperium der Musik!" "Muss so was wie ein Märchenbuch oder eine Sagengeschichte sein!" meinte sie und wollte es schon in die dazugehörige Abteilung der Bibliothek tragen, da hörte sie in leises Krachen hinter sich und drehte sich erschrocken um. Ein Stuhl war umgefallen. Lyra ging leicht nervös darauf zu, und als sie den Sessel aufheben wollte, sprang ein weißer Schatten auf sie zu. "HUCH!" rief sie und viel auf den Po, als sie das Gleichgewicht verlor. Sie blickte auf ihre Brust und sah eine süße, schneeweise Katze darauf sitzen. "OH wie süß!" freute sie sich und streichelte der Katze über den Kopf und kraulte sie unter dem Kinn. Die Katze ließ sich das gerne gefallen und schnurrte behaglich: "Oh wie niedlich du doch bist - wie bist du denn hier reingekommen, Kätzchen?" fragte Lyra, legte das Buch auf den nächsten Tisch und hob die Katze vorsichtig auf und hielt sie vorsichtig auf den Armen. Sie trug sie mit sich, als sie den Sessel aufhob und wieder richtig hinstellte. Die Katze entwischte ihr und lief ihr auf die Schulter und verkrallte sich in ihrem T-Shirt um nicht von der Schulter zu rutschen. "Na nu? Hast du Angst? Und warst du der kleine Schlingel, der den Sessel umgeworfen hat?" fragte Lyra und streichelte die Katze liebevoll. Sie schnurrte noch lauter und Lyra drehte sich um, sie musste ja noch das Buch zurücktragen, da sah sie dass das Buch aufgeschlagen da lag und sie kniff verwunderte die Augen zusammen und riss sie anschließend wieder auf: "Aber - ich hab es doch geschlossen auf den Tisch gelegt - oder fang ich schon an zu spinnen?" Sie rieb sich den Kopf und sah verwirrt drein, da sprang die Katze auf ihren Rock und verkrallte sich darin, Lyra spürte die Krallen leicht und sagte schimpfend: "HEY das ist meine Schuluniform - bist du wahnsinnig - die ist sau teuer!" und wollte die Katze schon runterziehen, da ließ diese von ihr ab und sprang auf den Tisch wo das Buch lag. "Verrücktes Katzenvieh!" schimpfte Lyra und sah nach ob ihr Rock noch Heil war, glücklicherweise war nichts passiert und sie sah wieder streng auf und sagte zur Katze: "Man du bist vielleicht übermütig - sei froh, dass nichts passiert ist!" Die Katze schwieg. "Oh Gott, jetzt ist alles Aus - ich rede schon mit Katzen. Ich lass mich demnächst in die Psychiatrie überweisen!" meinte Lyra dramatisch und wuschelte sich durch die Haare. Sie blickte auf und erkannte verblüfft, dass die Katze die lederne Kette mit dem Goldanhänger im Maul hatte. "Hey - gib das zurück du kleiner Dieb!" meinte sie streng und trat auf die Katze zu, doch diese fauchte und schlug mit den Krallen nach Lyra. "Autsch!" meinte diese und besah sich die feinen Kratzspuren und die blutigen Risse auf der Haut: "Du dummes Tier, gib es zurück!" Lyra sprang auf die Katze zu, doch da schimmerten die Augen des Tieres plötzlich Azurblau und ehe sich Lyra versah, begann der goldene Anhänger zu strahlen und als sie diesen berührte, begann das Buch plötzlich im genau demselben hellen Licht zu strahlen. Lyra schrie verängstigt auf und als das Licht sie blendete, rief sie: "AHHH!" das Licht war warm, doch es war als würden Hände nach ihr greifen und ehe sie sich versah, wurde sie immer weiter zu dem Buch gezogen. "Hey was ist hier los?" rief Lyra und plötzlich stolperte sie über die Katze die zu Boden gesprungen war, und es war als würde sie in Zeitlupe fallen, da spürte sie das weiche Fell der Katze und sie fühlte wie jemand die Kette um ihren Hals legte und sie verschloss. Doch dann sah Lyra nur noch ein helles Licht und sie schrie noch einmal auf, doch dann verschwand sie in dem hellen Licht. Das Buch klappte zu und die Bibliothek war verlassen. "Lyra! Lyra - es tut mir wirklich Leid mein Kind, aber meine Cousine ist einfach ein tollpatschiger Kerl - sie tut sich ständig weh und ich hatte deine Handynummer nicht. Daher konnte ich dir nicht anders Bescheid sagen! Ich hoffe es ist alles klar ge-!" Frau Höringer eilte in die Bibliothek, erstarrte und verstummte allerdings als sie keine Lyra antraf. Das Licht brannte und der Computer lief, doch von Lyra war nichts zu sehen. "Ach diese jungen Künstler, so was von unverantwortlich! Lyra wo steckst du Kind?" Sie ging zu den hinteren Arbeitstischen. Doch sie fand niemanden und sie sagte zufrieden: "Wo auch immer sie ist, wenigstens räumt sie brav auf. Kein einziges Buch liegt herum!" Tatsächlich waren alle Tische vollkommen leer. Helles Licht blendete Lyra und sie hörte leises Vogelzwitschern. Sie öffnet benommen die Augen und blickte kerzengerade in einen hellblauen Himmel. Wie elektrisiert richtete sie sich auf und sah sich um. Völlig verwirrt erkannte sie, dass sie auf einer grünen Wiese lag und die Sonne schien durch die zwei drei Bäume die um sie herumwuchsen. Verwundert sah Lyra dass die Bäume funkelten, alles glänzte. Und als sie genauer hinsah, erkannte sie, dass die Früchte der Bäume Rubine waren und keine Äpfel. Die Rubine hatten zwar die gleiche Form doch Lyra erkannte die andere Oberfläche. Sie zog hörbar Luft ein, da hörte sie plötzlich eine gequetschte Stimme. "HEY geh von mir runter!" "Wer spricht da?" Lyra sah sich um, sie sah keine Menschenseele. "Na hör mal - ich spreche da!" WO kam diese Stimme nur her? "Ich sehe dich nicht!" "Also da hört sich doch alles auf! Bin ich denn ein niemand?" "WO bist du?" fragte Lyra langsam genervt. "ICH bin UNTER deinen PO! Und jetzt steh auf, denn auch sprechende Steine brauchen Luft zum Atmen!" "Was?" Lyra sprang auf und sah unter sich, tatsächlich, dort wo sie zuvor noch gesessen hatte, lag ein kleiner, Faustgroßer Stein und er sah schon sehr alt aus. "Na herzlichen Dank - ich dachte schon ich ersticke - gerade leicht bist du ja nicht!" schnauzte der Stein Lyra an. Lyra sagte leicht verblüfft: "Es tut mir leid, ich hab dich nicht gesehen!" "Na das ist ja ganz toll - da lieg ich hier, tu keiner Fliege was zu Leide und was tust du - fällst vom Himmel und dann auch noch auf mich! Das nächste Mal such' dir einen anderen Stein auf den du drauffallen kannst!" schimpfte der Stein. "Entschuldige, ich..." Lyra war so verwundert, dass sie mit einem Stein redete, dass sie gar nicht bemerkte, wie eine Gestalt an einem der drei Bäume lehnte und sagte: "Gib bloß nichts auf das Geschwätz eines alten Steines - die beschweren sich einfach gerne!" "Was?" Lyra drehte sich um und staunte nicht schlecht als der junge Student aus der Bibliothek auf sie zutrat, derjenige der sie geküsst hatte. Lyra wurde rot und das ärgerte sie noch mehr. "Na so was, wer glaubt, dass er hier mitreden kann! Wieder so ein Wichtigtuer?" schimpfte der Stein. "Wohl kaum, Stein - ich glaube ich bin ein bisschen mehr als ein Wichtigtuer!" meinte der junge Mann, er hatte recht lange Haare, die einen blau-gräulichen Stich hatten und seine azurblauen Augen strahlten kräftig. Er hatte die Haare zusammengebunden und trug ein dunkelbraunes Leinenhemd über das er ein goldockerfarbenes Kapuzenhemd trug, dass vorne verschnürt war. Seine Beine steckten in weiten schwarzen Hosen, die allerdings perfekt zu den schwarzen Stiefeln passten, die er an den Füßen trug. "Du bist doch der Mistkerl, der mich einfach geküsst hat!" fauchte Lyra wütend. "BIST DU IRRE MÄDEL?" rief der Stein zornig. "Warum? Du beleidigst ihn ja auch!" meinte Lyra kochend vor Zorn. "Aber da hab ich noch nicht gesehen, dass wir hier mit dem Kronprinzen von Soleia reden!" kam die knurrige Antwort. "Kronprinz? Soleia?" Lyra sah verwirrt drein. "Entschuldige ich habe mich nicht vorgestellt!" meinte der schweigsame Gesell: "Mein Name ist Lucian und ich bin tatsächlich der Kronprinz des Landes Soleia!" "Soleia?" fragte Lyra. Der Prinz verneigte sich vor ihr: "My Lady, wenn ich ihnen das Königreich präsentieren darf, Soleia - das Imperium der Musik!" Er trat ein wenig beiseite und Lyra sah auf eine wunderschöne Landschaft hinunter, die gesamten Bäume glänzten wenn die Sonne darauf schien - Lyra erkannte die unterschiedlichsten Diamanten, Rubine, Saphire und viele mehr. Die Flüsse glänzten ebenfalls hell in der Sonne, doch übermütige Fische sprangen hier und da aus den Quellen. Helle glänzende Lichtpunkte flogen quer über die Wiesen von Blumen zu Blumen, eine vorwitzige flog auch zu Lyra und diese erkannte geschockt ein winziges Mädchen mit Flügeln und diese zwinkerte ihr kurz zu und flog wieder weg. "Aber wie bin ich denn hier her gekommen?" fragte sie verwirrt. "Nun ich denke mein bester Freund - Damian und ich sind schuld daran!" meinte Lucian. "Damian?" fragte Lyra. "Oh Verzeihung - ich meine ihn hier!" damit hob Lucian eine schneeweiße Katze hoch und Lyra sagte: "Ach so - du heißt also Damian, kleines Kätzchen!" "Nun ja, Kater! Und was seine Gestalt betrifft!" meinte Lucian, da sprang der Kater von seinen Armen und während er sprang, direkt auf Lyra zu, wurde die Katze immer größer, menschliche Hände, Füße, ein gesamter Körper wurde sichtbar und ehe sich Lyra versah kniete ein sehr gutaussehender Mann vor ihr und nahm ihre Hand, küsste sie und sagte: "Mein Name ist Damian edle Prinzessin!" "Prinzessin?" Lyra war völlig verwirrt und außerdem errötete sie weil dieser knackig gutaussehende Kerl ihre Hand geküsst hatte. "...oh noch keine Zeit für Erklärungen gehabt, Lucian?" fragte Damian und stand auf. Sein Blick ruhte dennoch auf Lyra, und was für ein Blick das war. Lucian sagte ernst: "Kommt gerade! Lyra du bist hier, weil du die Auserwählte bist!" "Auserwählte? Wovon sprichst du?" fragte Lyra. Lucian verneigte sich vor ihr und sagte: "Lyra, ihr seid die lange verschollene Wiedergeburt der Göttin der Musik unseres Landes - ihr seid unsere zukünftige Königin und somit-" Lucian sah sie an, Lyras Herz stockte: "-meine zukünftige Frau!" Lyras Reaktion war vermutlich etwas übertrieben aber dennoch, sie musste einfach einmal Klartext reden, sie ging auf Lucian zu und ohrfeigte ihn mit aller Kraft. "Whoa?" rief dieser verblüfft, und fiel auf seinen Hintern. Damian und der Stein bekamen große Augen. Da sagte Lyra vor Zorn bebend: "Bevor du dir irgendwelche Hoffnungen machst, ich heirate dich sicher nicht und jetzt will ich erst einmal eine richtige Erklärung hören!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)