Geschichte außer Kontrolle von xXSasukeUchihaXx (Sasuke x Shizuka / Kakashi x Shizuka) ================================================================================ Kapitel 43: Schwierige Zeiten ----------------------------- Keuchend und mit ihren Kräften am Ende, war Shizuka doch schon seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, trug sie ihren Einkauf und versuchte, die zahlreichen Blicke, die ihr seit zwei Monaten geschenkt wurden, gekonnt zu ignorieren. "Als ob die Menschen noch nie eine schwangere Frau gesehen hätten" dachte sich die junge Dame insgeheim und fröstelte leicht bei diesen kalten Temperaturen. Sechs Monate waren nun schon ins Land gezogen und natürlich war ihr Bauch inzwischen rundlicher geworden, aber aus diesem Grund musste sich nicht jede Person zu ihr umdrehen. Bei jedem Blick fühlte sie sich wie ein Außerirdischer, welches die Menschen unbedingt untersuchen mochten. "Mein Rücken und meine Füße tun weh. Ich muss mich unbedingt setzen, sonst schaffe ich den restlichen Weg nicht mehr" war ihr nächster Gedanke und sah sich in der Einkaufsstraße um. Seufzend erblickte sie schließlich eine Bank, quälte sich die wenigen Meter zur besagten Bank und stellte ihren Einkauf ab, ehe sie sich setzte. "Ich bin so verdammt fett geworden" beschwerte sich Shizuka leise und stieß einen wehleidigen Seufzer aus. Ob Kakashi inzwischen von seiner Mission zurück gekehrt war? Nein, vermutlich nicht. "Übernimm dich nicht, Liebster. Ich weiß, du möchtest uns versorgen, aber du bist kaum noch zu Hause. Außerdem habe ich von Jiraiya einen großzügigen Vorschuss erhalten" erinnerte sich die junge Dame an ihre eigenen Worte, die sie dem Jounin vor etwa vier Monaten erläutert hatte. Er hatte ihr zwar sein Wort gegeben, aber dennoch führte er am Tag mindestens zwei bis drei Missionen der Stufe D oder C aus, was natürlich bedeutete, dass er kaum zu Hause sein konnte. "Shizuka, was machst du denn hier?" ertönte eine ihr bekannte Jungenstimme, ehe ein blonder Shinobi in der Begleitung eines ihr ebenso bekannten schwarzhaarigen Mannes vor ihr erschien. "Ich ruhe mich nur kurz aus, Naruto. Sasuke, ich habe gehört, Itachi wurde auf eine längere Mission geschickt und... Handelt es sich bei dieser Mission um Akatsuki? Ich bin ein wenig besorgt" entgegnete Shizuka fragend und blickte abwechselnd von Naruto zu Sasuke, welche sich widerum kurz ansehen und sich schließlich zu ihr auf die Bank setzten. "Möglicherweise, aber genauere Informationen habe ich auch nicht. Karin macht sich auch Sorgen, weil... Ich glaube, zwischen ihr und meinem Bruder ist etwas gelaufen. Frag mich aber nicht, ob sie zusammen sind. Ich meine, hoffentlich nicht" erwiderte Sasuke, denn die Vorstellung, sein Bruder und Karin könnten sich möglicherweise lieben, war einfach zu absurd in seinen Augen. "Ähm... Also... Ich hoffe, Itachi hatte nur Lust, weil... Also wirklich, du sollst mir doch nicht solche Geschichten erzählen" hielt sie ihm vor und legte einen mehr als angewiderten Gesichtsausdruck auf. Inzwischen waren ihre Gefühle für Sasuke vollständig verschwunden, zumindest liebte sie ihn nicht mehr. Reine Freundschaft waren die einzigen Gefühlsregungen und dessen war sich auch Kakashi bewusst, welcher in den ersten zwei Monaten noch sehr skeptisch geblieben war. Verübelt hatte sie ihm diese Skepsis nicht, doch nun war ihr Verhältnis zu Sasuke schon relativ lange geregelt. Demnach musste sich ihr Liebster keine Sorgen mehr machen. "Und ihr? Habt ihr doch endlich euer erstes Date?" fragte Shizuka schmunzelnd und bemerkte sehr wohl die fassungslosen Gesichter der beiden Shinobi im Augenwinkel. "Ich mit dem? Niemals" murrte Naruto und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Ich bin mit Naruto einer Meinung. Shizuka, ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass ich nicht schwul bin" erläuterte Sasuke, denn die junge Dame hatte in den letzten Monaten ziemlich häufig versucht, ein Date zu organisieren. Wieso? Kakashi hatte ihr sogar geholfen, aus welchen Gründen auch immer und von Saori wollte er gar nicht erst sprechen. Die Silberhaarige war ebenso verrückt und versuchte mit allen Mitteln, ihn, Uchiha Sasuke, mit Naruto zu verkuppeln. "Vielleicht wisst ihr das nur noch nicht und ich... Ich würde ein halbes Vermögen bezahlen, nur um euch bei einem leidenschaftlichen Zungenkuss beobachten zu dürfen. Moment, ich habe sogar eine süße Kurzgeschichte geschrieben. Kakashi war begeistert, hat er zumindest gesagt, auch wenn er viel lieber normale Geschichten liest" erzählte die junge Dame und kramte ihren Block hervor. Sofort schlug sie die richtige Seite auf und reichte den Block an Sasuke weiter, welcher zwar einen Seufzer ausstieß, aber dennoch die ersten Zeilen zu lesen begann. "Du bist total unentspannt, Naruto. Immer diese bösen Vorurteile" belehrte Shizuka den blonden Shinobi, der jedoch nichts davon hören wollte. "Interessante Idee. Mich widert es zwar an, diese Abschnitte zu lesen, aber es erheitert mich trotzdem" grinste Sasuke nach nur wenigen Minuten und deutete auf einen Abschnitt auf der sechsten Seite. Shizuka grinste nun ebenfalls, kicherte sogar leise und animierte Naruto ungewollt dazu, sich zu erheben, nur um sich anschließend neben Sasuke zu setzen. "Sasuke, ich will mehr. Ich halte es kaum noch aus, also beende dieses fiese Spiel" las der junge Uchiha vor und betonte diesen Satz, weswegen der Blonde schluckte und nun wirklich neugierig geworden ebenfalls die Abschnitte zu lesen begann. "Das... Hallo? Niemals würde ich so etwas sagen und schon gar nicht zu dir, Sasuke" rief Naruto entsetzt über die folgenden Abschnitte, die Sasuke jedoch nur belächelte. Warum sollte er sich auch aufregen? Shizuka durfte ihre Vorstellungen aufschreiben und so lange nichts an die Öffentlichkeit drang, Shizuka müsste Naruto und auch ihn sowieso um Erlaubnis bitten, sah er keinen Grund, sich über diese Geschichte zu beschweren, auch wenn er niemals etwas Derartiges mit Naruto tun würde. "Hey, was steht da?" wollte Naruto wissen und beugte sich noch ein kleines Stück zu Sasuke rüber, welcher nun erst bemerkte, wie nahe der blonde Shinobi ihm inzwischen gerückt war. Grinsend erhob er seinen rechten Arm, den er um Naruto legte und zog ihn noch ein wenig näher. Einen kleinen Gefallen könnte er Shizuka tun und somit vielleicht auch ein wenig seinen besten Freund ärgern. "Naruto..." hauchte er verführerisch und noch bevor Naruto hätte reagieren können legte er seine Lippen auf dessen Wange und verharrte einen kurzen Moment in dieser Position. Ein aufgeregter Laut drang an seine Ohren, eindeutig von Shizuka, ehe er grob von Naruto in die Seite gestoßen wurde. Angewidert rieb sich der Blonde über seine Wange, war sogar schockiert aufgesprungen und kehrte ihm und auch Shizuka den Rücken zu, um die Röte auf seinen Wangen zu verbergen. "Spinnst du, Sasuke? Du kannst doch nicht einfach...". "Krieg dich wieder ein. Hättest du etwa einen richtigen Kuss schöner gefunden?" unterbrach Sasuke den noch immer aufgebrachten Blonden, dem offensichtlich jegliche Sprache geraubt worden war. "Bitte, wenn du so sehr darauf bestehst?" fuhr der junge Uchiha fort und erhob sich nun ebenfalls. Seine rechte Hand legte er auf die Schulter des Blonden, hatte ihn eigentlich zu sich ziehen wollen, aber seine Hand wurde augenblicklich zur Seite geschlagen. "Du verdammter Bastard" brüllte Naruto ihn an, ehe er das Weite suchte und einen verwunderten Sasuke stehen ließ. "Bin ich etwa doch ein bisschen zu weit gegangen?" fragte er sich insgeheim und kratzte sich am Hinterkopf. Er hatte sich doch nur einen Scherz erlauben wollen und natürlich hatte er damit gerechnet, dass Naruto das Weite suchen würde, allerdings hätte er zuvor zumindest einige Schläge erwartet. "Du verstehst seine Reaktion nicht, oder? All meine Bemühungen scheinen wohl doch nicht so erfolglos gewesen zu sein. Naruto mag zwar immer abstreiten, er würde nichts von dir wollen, aber in den letzten Monaten ist mir durchaus aufgefallen, dass er deine Nähe sucht. Er scheint sich damit zufrieden zu geben, einfach nur Zeit mit dir zu verbringen oder wieso trefft ihr euch fast täglich?" erklärte Shizuka die ziemlich offensichtliche Reaktion von Naruto, erhob sich von der Bank, packte ihren Block ein und hob ihren Einkauf auf ihre Arme. "Dir bleiben nun zwei Optionen, Sasuke. Du gehst zu ihm, machst ihm klar, dass du nur Mädchen magst und entschuldigst dich bei ihm oder du lässt es auf einen Versuch ankommen. Ich finde jedenfalls, dass du es versuchen solltest. Sollte dir ein innigeres Verhältnis nach nur wenigen Tagen immer noch zuwider sein, beende es und sage ihm, dass ihr Freunde bleiben werdet. Glaube mir, im Leben sollte man viel ausprobieren, um zu erfahren, ob man Gefallen daran findet" fuhr Shizuka fort und lächelte den jungen Uchiha vielsagend an. "Deine Worte klingen so... Warst du etwa schon einmal mit einer Frau zusammen?" wollte Sasuke in Erfahrung bringen und nahm ihr die schwere Einkaufstüte ab, deutete ihr an, ihm zu folgen und setzte sich in Bewegung. In den letzten Monaten hatte er ihr immer wieder geholfen, wenn Kakashi eine Mission erledigte und natürlich war ihm ebenfalls aufgefallen, dass Shizuka tagsüber meistgehend allein war. Es hatte sich wirklich viel verändert und er glaubte, Shizuka war nicht mehr wirklich glücklich. "Ja, ich sagte doch, man muss im Leben viel ausprobieren, um zu erfahren, ob man es mag. Allerdings sagen mir Männer mehr zu, weil... Ich brauche eben einen Kerl, der mir klare Grenzen setzt" grinste Shizuka und lief langsam neben Sasuke her, wobei sie immer wieder ihre rechte Hand über ihren bereits sehr runden Bauch gleiten ließ. "Weißt du inzwischen, was es wird und habt ihr euch schon auf einen Namen geeinigt?" wechselte der junge Uchiha das Thema und betrachtete ihren Bauch. Er hatte schon einige Ultraschallbilder gesehen, hatte sogar seine Hand vor zwei Wochen auf ihrem Bauch legen dürfen und hatte die leichten Tritte gespürt. Auch er hatte sich schon lange mit den Gedanken angefreundet, dass Shizuka bald Mutter wurde, aber er hätte sich niemals so dermaßen gefreut, wie es Kakashi tat. Nach nur zwei Wochen nach Verkündung ihrer Schwangerschaft war Kakashi stolz und voller Vorfreude durchs Dorf gegangen, ohne nachdenklich zu wirken. Ja, der Jounin durfte wirklich stolz sein und würde sicherlich seiner baldigen Vaterrolle gerecht werden. "Ja, es wird ein Junge, aber ich habe noch keine Idee, was den Namen betrifft. Bisher konnte ich auch noch nicht mit Kakashi sprechen, weil...". Shizuka verstummte, senkte ihren Kopf und stieß einen wehleidigen Seufzer aus. Durch die Hormone schlug ihre Stimmung nun meist noch schneller um, lachte sie in einem Moment, ehe sie im nächsten Moment verbittert weinte. Bisher hatte sie sich nie beschwert, aber sie vermisste ihren Liebsten, der so hart arbeitete. War sie vielleicht undankbar? War es schlimm, dass sie sich ein wenig Zeit mit Kakashi wünschte? "Siehst du Kakashi am Abend, wenn er nach Hause kommt?" wurde Shizuka aus ihren Gedanken gerissen und nun liefen ihr doch vereinzelte Tränen an den Wangen hinunter. Ihre anhaltende Situation belastete sie wirklich sehr, aber sie wollte sich keineswegs beschweren, denn der Silberhaarige arbeitete für sie und ihr gemeinsames Kind so hart. "Ich... Nein, am Abend warte ich meistens vergeblich, ich schlafe meist vor dem Fernseher ein und morgens, wenn ich aufwache, ist er schon unterwegs. In den letzten Monaten kam es eher selten vor, dass ich ihn überhaupt sehen durfte und... Ich kann das einfach nicht mehr. Ständig lässt er mich allein und... Bin ich wirklich so dermaßen undankbar? Sag mir, Sasuke, bin ich wirklich so egoistisch, nur weil ich Zeit mit ihm verbringen will?" schluchzte Shizuka und blieb stehen, wischte sich über ihre Augen und schaffte es einfach nicht, sich zu beruhigen. Natürlich war sie sich dessen bewusst gewesen, Kakashi war schließlich ein Shinobi, wie auch Sasuke, Naruto und sehr viele andere Menschen in Konoha, aber der Jounin konnte doch wenigstens am Abend früher nach Hause kommen, damit sie ein bisschen Zeit miteinander verbringen konnten. "Du bist doch nicht undankbar, nur weil du ein bisschen Zeit mit ihm verbringen willst. Na komm, wir bringen deinen Einkauf nach Hause und dann bringe ich dich zu ihm. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass er am Mittwoch immer Kinder betreut und mit ihnen zum Spielplatz geht" entgegnete Sasuke und ergriff ihre Hand, denn er wollte nicht den ganzen Tag in der Einkaufsstraße verbringen. Kakashi schien seine Verantwortung zwar sehr ernst zu nehmen, aber es konnte doch nicht sein, dass er die junge Dame vernachlässigte. Wieso hatte Shizuka die ganze Zeit über geschwiegen? Sie hätte doch nur mit dem Jounin reden müssen oder hatte sie sich wirklich nicht getraut, die Fakten auf dem Tisch zu legen? Nur eine knappe halbe Stunde später waren Shizuka und Sasuke bereits auf dem Weg zum besagten Spielplatz, wobei die junge Dame darüber nachdachte, wann sie Kakashi das letzte Mal geküsst hatte. Vor zwei oder drei Wochen? Hart biss sie sich auf ihre Unterlippe und sie wäre vermutlich erneut in Tränen ausgebrochen, wenn nicht plötzlich das Gelächter von vereinzelten Kleinkindern zu hören gewesen wäre. "Sein Tagesablauf wiederholt sich jede Woche, Shizuka. Montag, Dienstag und Mittwoch steht Babysitting auf dem Programm, also findest du ihn bei schönem Wetter immer hier. Donnerstag, Freitag und das Wochenende verlaufen unterschiedlich, weil er in letzter Zeit wirklich viele Missionen ausführt. Meiner Meinung nach übertreibt er es, aber bisher dachte ich, ihr hättet euch irgendwie geeinigt" berichtete Sasuke, denn natürlich war er dem Jounin gefolgt, um zu erfahren, was für Aufträge er erledigte. Shizuka betrachtete den Spielplatz, den sie zusammen erreicht hatten und tatsächlich erblickte sie den Silberhaarigen mit zwei kleinen, vielleicht gerade erst einmal fünf Jahre alten, Kindern, mit denen er eine Sandburg baute. "Naruto und ich, wir... Wir sind uns einig und glauben, dass sich Kakashi einige Erfahrungen aneignen will. Manchmal nimmt er auch Missionen an, die mit Säuglingen zutun haben. Ich schätze, er bereitet sich vor, damit er dir helfen kann, wenn euer Kind da ist" sprach Sasuke seine Meinung aus und ergriff erneut ihre Hand, um mit ihr zum Sandkasten zu gehen. "Oh... Sasuke, Shizuka, was treibt euch denn in diese Gegend?" wollte Kakashi wissen und erhob sich, während er sich den feinen Sand von seinen Händen klopfte. "Stimmt etwas nicht?" fragte er besorgt nach und trat an Shizuka heran, betrachtete sie eingehend und konnte minimale Tränenspuren in ihrem Gesicht erkennen. Auch ihr Gesichtsausdruck wirkte nicht sonderlich glücklich, weswegen er sich zu ihr hinab beugte und seine Hände um ihr Gesicht legte. "Was ist los? Gibt es schlechte Neuigkeiten?" fuhr er ebenso fragend fort und ließ seine rechte Hand hinab zu ihrem Bauch gleiten. "Kakashi, ich übernehme Ihre Aufgabe kurzfristig" schlug der junge Uchiha vor und ging neben dem Jungen und das Mädchen in die Hocke. "Das mir aber keine Klagen kommen" grinste der Jounin und führte seine Liebste zu eine der Bänke, damit sie sich ausruhen konnte. Er musste zugeben, im wachen Zustand hatte er sie schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen, denn wenn er nach Hause kam, meistens nach neun Uhr, war sie bereits auf der Couch vor dem laufenden Fernseher eingeschlafen. Durch die Schwangerschaft schaffte sie es einfach nicht, wach zu bleiben, war sie doch meist am Abend sehr erschöpft, aber er nahm es ihr nie übel. Lieber trug er sie ins Bett, ließ sie schlafen und streichelte ihr über den Bauch, während er die Nähe zu ihr genoss. "Shizuka, was..." wollte Kakashi noch einmal nachfragen, verstummte jedoch und legte seine Arme um sie. Nun erst bemerkte er, wie verbittert sie weinte und legte seine Hand unter ihr Kinn, denn er wusste immer noch nicht den Grund ihres doch sehr plötzlichen Gefühlsausbruches. "Beruhige dich doch, Liebste. Es ist doch alles in bester Ordnung und...". "Nein, gar nichts ist in Ordnung. Überhaupt nicht" brüllte sie ihn an und drehte ihren Kopf zur Seite. Es war eher ein seltener Fall, dass sie gegenüber Kakashi laut wurde, aber im Moment konnte sie ihre Gefühle kaum steuern. "Shizuka, ich...". "Jeden Abend warte ich auf dich, Kakashi. Jeden verdammten Abend und am Morgen, wenn ich aufwache, bist du auch nicht für mich da. Ich fühle mich so... So im Stich gelassen, weil ich dich kaum noch zu Gesicht bekomme und von Zärtlichkeiten will ich erst gar nicht anfangen. Ja, ich weiß, ich bin fett geworden, aber... Aber..." unterbrach sie ihn erneut schreiend und teilte ihm zum ersten Mal ihren Kummer mit. Sie wollte diese Situation nicht länger ertragen und sehnte sich nach dem alten Kakashi, der jede freie Minute mit ihr verbracht hatte. Würde er ihre Sicht verstehen? Würde er in Zukunft weniger Missionen ausführen, um stattdessen wieder Zeit mit ihr verbringen zu können? "Würdest du bitte deine Lautstärke ein wenig senken? Ich kann verstehen, wie du dich im Moment fühlst, aber... Ich..." entgegnete der Jounin und überlegte, wie er ihr sein Verhalten in den letzten Monaten erklären konnte. "Ich nehme nicht ohne Grund so viele Missionen an, Liebste. Ich möchte dir und und unseren Sohn eine abgesicherte Zukunft bieten und... Shizuka, du sollst dich doch nicht so aufregen" fuhr er fort und zog sie erneut in seine Arme. Vielleicht hatte er es doch ein wenig übertrieben, aber wieso hatte sie denn ganze vier Monate lang geschwiegen? Sie hätte doch nur ein Wort sagen müssen und er hätte Rücksicht auf sie genommen. "Trotzdem bin ich fett" murmelte Shizuka und würdigte ihn noch immer keines Blickes. Sollte er doch Missionen ausführen, sie brauchte ihn nicht. Am Ende würde er schon sehen, wohin er sie getrieben hatte, denn dann wäre sie nicht mehr bei ihm zu Hause, sondern irgendwo. Ja, sie würde einfach mit ihrem eigenen Geld verschwinden. "Rede dir nicht solchen Unsinn ein. Ich... Hättest du heute Abend ein bisschen Zeit für mich? Ich möchte dich zum Abendessen ausführen und noch einmal in Ruhe mit dir reden". Er musste ihr wohl erklären, wieso er in den letzten Monaten so hart gearbeitet hatte, denn das er ihre Zukunft absichern wollte, war nur die halbe Wahrheit. Es gab noch mehrere Gründe, aber vermutlich hatte er ihr wirklich zuviel zugemutet. Er vermisste sie doch auch, obwohl er jede Nacht neben ihr im Bett liegen durfte, aber diese Nähe reichte ihr nicht. "Nein, ich muss dich enttäuschen. Ich habe bereits ein Date mit meinem imaginären Lover" erwiderte sie und spürte plötzlich weiche Lippen auf ihrer Wange. "Äußerst schade, Liebste. Ist dein imaginärer Lover denn so wichtig?" fragte er sie leise und küsste sich zu ihrem Ohr. Jeden Abend und auch jeden Morgen gab er ihr einen Kuss, aber er wusste sehr wohl, dass ihr dieses Wissen nicht reichte. Zu lange hatte sie auf diverse Zärtlichkeiten verzichten müssen. "Ja, er hat wenigstens Zeit für mich" nuschelte sie und schmiegte sich an seine Brust, um diesen Moment zu genießen. "Verlässt du ihn, wenn ich mir wieder mehr Zeit für dich nehme?" schmunzelte Kakashi und obwohl Sasuke und seine beiden Schützlinge anwesend waren, welche mit dem jungen Uchiha eine große Sandburg bauten, ließ er es sich dieses Mal nicht nehmen und nahm ihre weichen Lippen in Besitz. "Für dich würde ich doch jeden Mann verlassen" gestand Shizuka und lächelte leicht, als er sein Tuch wieder richtete und sich nun verlegen am Hinterkopf kratzte. "Du schmeichelst mir immer wieder" wisperte er ihr zu und richtete seine Aufmerksamkeit auf das kleine Mädchen, welches zu weinen begonnen hatte. "Shizuka, heute Abend um zwanzig Uhr erwarte ich dich beim Kageturm" ließ er sie wissen, denn auch wenn er nun noch ein wenig länger mit ihr auf der Bank hätte sitzen wollen, er durfte es nicht, weil er eine Aufgabe hatte. "Sicher?" fragte sie noch einmal nach, denn er war nie pünktlich und sie wollte nicht irgendwo warten, nur weil er wieder trödelte. "Ich werde pünktlich sein, mein Schatz. Eine schwangere Frau werde ich nicht warten lassen" versicherte er ihr noch, ehe er sich erhob und Sasuke erlöste, welcher mit dem weinenden Mädchen überfordert zu sein schien. Einige Minuten betrachtete Shizuka das sich ihr bietende Bild und stimmte nun Sasuke insgeheim zu. Kakashi schien tatsächlich Erfahrungen sammeln zu wollen und sie musste nun wirklich leicht lächeln, als sie beobachtete, wie er das Mädchen liebevoll tröstete. "Ich weiß zwar noch keinen Namen für dich, Kleiner, aber ich weiß, dass du einen lieben Papa haben wirst" murmelte sie leise und ließ ihre rechte Hand über ihren Bauch gleiten. Der junge Uchiha setzte sich schließlich zu ihr auf die Bank, eine unzufriedene Miene ziehend und offensichtlich ratlos, weil er ausgeschimpft worden war. "Wieso hat die Kleine geweint, Sasuke?" durchbrach Shizuka die Stille und blickte ihn fragend an. Ohne Grund hatte das kleine Mädchen bestimmt nicht geweint, also musste doch etwas vorgefallen sein. "Der Knirps wollte mein Sharingan sehen. Er hat sogar gesagt, wie cool er mich findet, aber seine Schwester hat auf der Stelle geweint. Vermutlich habe ich ihr Angst gemacht, aber... Woher hätte ich denn wissen sollen, dass die Kleine so empfindlich reagiert?" entgegnete Sasuke und zog sein linkes Bein an seinen Oberkörper, um seinen Arm auf das Knie stützen zu können. Die junge Dame grinste amüsiert über seine Worte, verzog jedoch im nächsten Moment ihr Gesicht und biss ihre Zähne aufeinander. Ihr Sohn war anscheinend wach geworden und machte wieder seine täglichen Tretübungen, die nicht sonderlich angenehm waren. "Darf ich?" wollte Sasuke in Erfahrung bringen und als Shizuka bejahend nickte, legte er seine Hand auf ihren Bauch. "Tut das nicht weh?" fragte er, denn der Kleine schien seinen Spaß im Mutterleib zu haben und trampelte offensichtlich sehr gern, um Aufmerksamkeit zu bekommen. "Nein, es ist nur ein klein wenig unangenehm. Ich bin diese Tretübungen schon gewohnt" schmunzelte die junge Dame und führte seine Hand ein kleines Stück, damit er spürte, wie fest der Kleine gegen die Bauchdecke treten konnte. "Wie kannst du dabei bloß schlafen?" murmelte der junge Uchiha und zog seine Hand augenblicklich zurück, weil er einen festen Tritt an seiner Handinnenfläche hatte spüren können. "Nachts wird mir meist Ruhe gegönnt, aber es ist unerträglich, wenn der Kleine auf der Blase liegt. Du hast ständig das Gefühl, auf die Toilette zu müssen und das ist nicht sehr schön, kannst du mir glauben" erzählte Shizuka und richtete nun wieder ihre Aufmerksamkeit auf Kakashi, welcher Pakkun beschworen hatte. Der kleine Spürhund schien ebenfalls Spaß zu haben, obwohl die Kinder ihn die ganze Zeit streichelten. "Konntet ihr euch einigen? Du warst ziemlich laut und keineswegs zu überhören" grinste Sasuke, denn er hätte niemals vermutet, dass Shizuka den Jounin dermaßen anschreien würde. Vielleicht lag ihre Lautstärke aber auch nur an ihre üblen Stimmungsschwankungen, denn auch er war einmal angeschrien worden und das nur, weil er sich missverständlich ausgedrückt hatte. Kakashi hatte ihm damals erklärt, dass dies öfter passieren könnte und er ihr keine Vorwürfe machen sollte. Hinterher hatte sie sich auch bei ihm entschuldigt und gemeint, sie hatte überhaupt nicht schreien wollen. "Ich... Entschuldigung" stammelte Shizuka verlegen und errötete leicht um die Nase. "Er wird sich wieder mehr Zeit für mich nehmen und heute Abend hat er mich zum Abendessen eingeladen. Ich... Ich habe wohl übertrieben, oder?" murmelte sie leise und hob ihre Hand, um den beiden kleinen Kindern zu winken, welche nun auf die Rutsche stiegen. "Ach was... Du hast nur gesagt, was dich stört, auch wenn ziemlich laut. Wichtig ist nur, dass er wieder Zeit für dich haben wird, denkst du nicht?" erwiderte Sasuke und lehnte sich zurück. "Dann gehst du heute Abend mit ihm aus und entschuldigst dich bei ihm. Ich werde jetzt Naruto besuchen und mit ihm reden, weil... Ich wollte ihn nicht verletzen, nur weil ich mir einen kleinen Scherz erlaubt habe" fuhr der junge Uchiha fort und erhob sich von der Bank. "Vorher bringe ich dich aber noch nach Hause" erklärte er ihr, denn immer, wenn sie sich zufällig trafen, brachte er sie auch anschließend nach Hause, damit er sich nicht grundlose Sorgen um sie machen musste. Vorsichtig half er ihr beim Aufstehen, lief mit ihr einige Meter und hob die Hand, um sich von Kakashi zu verabschieden. "Zwanzig Uhr, Shizuka" rief der Silberhaarige noch und schmunzelte leicht, weil sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. "Komm du lieber pünktlich" erwiderte sie, ehe sie Sasuke folgte. Sie war schon gespannt auf den baldigen Abend, war es doch schon so lange her, seit er mit ihr etwas unternommen hatte. Ein romantisches Dinner, dachte sie sich insgeheim und sehnte sich nun erst recht den kommenden Abend herbei, welcher die letzten vier Monate mit Sicherheit in Vergessenheit geraten lassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)