Cause of Allergies von Phoenix_Michie ================================================================================ Kapitel 7: "Oder liebst du ihn?“ -------------------------------- 7. Kapitel – „Oder liebst du ihn?“ Ein bisschen war Zero erleichtert, als er Hizumi, ihm entgegen rennend, erblickte. Der Sänger kam genau aus der anderen Richtung; sie beide hielten auf das große, dunkle Gebäude zu. Hizumi sah sogar noch schlimmer aus als Zero. Er selbst hatte wenigstens noch Zeit gehabt, sich um seine Haare zu kümmern. Der Vocal hingegen sah aus, als wäre er frisch aus dem Bett gefallen – was vermutlich auch der Fall war. Immerhin trug er nicht mehr seinen Pyjama… Zero winkte seinem Freund und Kollegen, hastig erwiderte Hizumi die Geste, und sie beide hatten dann auch endlich den Eingang erreicht. „Morgen, Zero-kun“, keuchte der Vocal, während sie gemeinsam die Treppen zum Probenraum erklommen. „Gut geschlafen?“, fragte der Bassist schwer atmend, grinste aber leicht dabei. Eilig nickte Hizumi und warf ihm einen raschen Blick zu. „Zu gut“, antwortete er mit einem schiefen Lächeln, als sie stehen blieben, da sie die Tür zum Probenraum erreicht hatten. Sie war nur angelehnt, weswegen man die Stimmen von Karyu und Tsukasa hören konnte. Zero glaubte, ein leises Schniefen zu hören. Als Hizumi die Tür aufstoßen wollte, hielt er ihn mit einem Arm davon ab und legte sich einen Finger an die Lippen, während er den Kopf schüttelte. Hizumi hob nur fragend eine Augenbraue, doch dann hörte er auch, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. „Sieh dich an, Karyu. Das wievielte Mal ist es nun, dass du hier weinend vor mir hockst? Ich versteh dich langsam nicht mehr. Dir war doch schnell klar, dass das mit dir und Zero nichts wird. Und trotzdem kommt es immer wieder vor, dass es dir mal wieder schlechter geht. Ich dachte, du kommst langsam drüber hinweg… Ihr geht doch normal miteinander um.“ „Lass mich…! Ich kann halt nich’ anders…“ „Ach, Karyu…ich will dich nicht mehr so sehen. Da wird mir selbst ganz schwer ums Herz. Ich will dich mal wieder aufrichtig lachen sehen, nicht mehr mit diesem traurigen Funkeln in den Augen…“ „Was soll ich denn machen? Ich bin nun mal nicht zufrieden mit der Situation…“ „…Reiß dich zusammen! Lass dich nicht so hängen. Du kannst auch ohne Zero glücklich werden. Es wird langsam Zeit, findest du nicht auch?“ Doch von Karyu kam keine Antwort mehr. Er schniefte nur widerwillig. Zero senkte den Blick und trat einen Schritt von der Tür zurück. Tsukasa wusste nicht, was in der Zwischenzeit passierte: sie hatten weder ihm noch Hizumi erzählt, dass sie in den letzten Wochen ab und an miteinander schliefen. Der Bassist hatte es geahnt: er tat Karyu weh. Auch wenn dieser die Nähe wollte, trotzdem verletzte es ihn, dass er Zero nicht ganz haben konnte. Nachdenklich blieb er reglos stehen, bis Hizumi ihm plötzlich mit der Hand vor den Augen rumwedelte und mit dem Kopf zur Tür deutete. Er wollte rein. Sobald die Tür sich geöffnet hatte und Hizumi gefolgt von Zero den Probenraum betrat, war kaum etwas zu bemerken von der gedrückten Stimmung, die noch kurz zuvor geherrscht hatte. Karyu saß auf der Couch und blickte auf, als sie hinein kamen. Einzig seine Augen waren leicht gerötet. Es wäre vermutlich nicht aufgefallen, wenn Zero nicht zuvor gehört hätte, was los war. Tsukasa stand schon vor seinen Drums und hob zum Gruß leicht lächelnd die Hand. Eigentlich schien alles wie immer zu sein… So wie bisher konnte es wohl doch nicht weitergehen. Etwas musste sich ändern. In den folgenden Stunden war Zero nicht allein mit Karyu, obwohl es doch besser sein würde, nun mal ein paar Minuten allein mit ihm zu haben. So konnte er ihm sagen, was er dachte. Dass er Zweifel hatte. Aber wie so oft in letzter Zeit schwirrte Tsukasa um den Blonden herum. Mit der Zeit, in den folgenden Tagen, ging Zero dem Gitarristen doch vermehrt aus dem Weg, anstatt mit ihm zu reden. Der Drang nach einem Gespräch war von einer unbestimmten Angst gemildert worden. Karyu fiel bestimmt auf, dass sein Bassist sich von ihm fern hielt… Aber Zero wollte nicht weiter mit ihm schlafen, wenn es ihn doch so sehr verletzte. Es brachte ihnen beiden doch nichts. Vielleicht war es besser, eine klare Trennlinie zu ziehen und wirklich nur noch eine reine Freundschaft zu betreiben, anstatt immer mal wieder miteinander ins Bett zu springen. Tsukasa hatte Recht: Karyu musste endlich darüber hinweg kommen, dass Zero ihn nicht liebte. Andernfalls würde er nicht mehr glücklich werden. Warum Zero sich nicht traute, einfach mit Karyu darüber zu reden, wusste er selbst nicht zu 100%. Es war ein unbestimmtes Gefühl in seinem Innern… Er konnte nur vermuten, dass er einfach nicht den Mut aufbrachte, Karyu gegenüber zu treten und ihm offen ins Gesicht zu sagen, dass sie ihr eher zweifelhaftes Verhältnis besser beenden sollten. 2 Wochen später… „Hey, Karyu, lass mich los!“, protestierte Zero, doch der Gitarrist hörte nicht und hielt ihn weiterhin gegen die Wand gedrückt. Mit den Händen war es dem Bassisten auch nicht möglich, seinen Kollegen von sich zu schieben, da jene vom Blonden fest gehalten wurden. „Ich will nur wissen“, hauchte Karyu ihm leise ins Ohr, „warum du mir aus dem Weg gehst.“ „Das…das ist…“, setzte Zero an, doch dann biss er sich auf die Unterlippe. Sollte er ihm sagen, dass er das mit Tsukasa wusste? Letztens hatte Zero gesehen, wie Karyu und der Drummer sich geküsst hatten… Wie lange das wohl schon zwischen ihnen lief…? Seit er die Szene vor einigen Tagen gesehen hatte, war er sich nun wirklich sicher, dass es besser war, nicht mehr mit Karyu zu schlafen. Dieser schien ja jetzt mit Tsukasa zusammen zu sein. Auch wenn die beiden es nicht offen sagten oder zeigten. „Ich höre…“, sagte Karyu leise und suchte sich währenddessen mit den Lippen den Weg zu Zeros Hals, knabberte genüsslich an der weichen Haut. „Nicht..! Hör auf…“, bat der Bassist seinen Kollegen leise und nutzte den Moment, um die Hände aus dessen Griff zu befreien, da Karyu etwas lockerer gelassen hatte. „Warum…?“, erwiderte der Gitarrist nur und strich mit den nun freien Händen über Zeros Hüfte, ohne die Arme seines Gegenübers noch mal festhalten zu wollen. „Du...du bist doch jetzt mit Tsukasa zusammen, oder?“, rutschte es ihm nun raus, woraufhin Karyu ihn endlich losließ. Mit gerunzelter Stirn sah der Gitarrist den Brünetten an. „Bitte?“ „Du hast was mit Tsukasa, oder? Aber du darfst ihn nicht so ausnutzen…! Oder liebst du ihn?“, wollte Zero leise wissen, während er Karyu einen vorsichtigen Blick zuwarf. Zu seinem Erstaunen senkte der Gitarrist den Kopf. „Nein…ich liebe Tsukasa nicht…glaube ich…“, antwortete er schließlich ehrlich, aber mit leicht zitternder Stimme. „Aber wenn er da ist…dann bin ich nicht so allein und…ich fühle mich geliebt“, wisperte er, hob langsam den Blick um Zero voller Schmerz in die Augen zu sehen. „Ich brauche das…nachdem du mich so abgewiesen hast und mich hast wissen lassen, dass ich wirklich keine Chance bei dir habe…“ Betreten sah der Bassist beiseite. So sah Karyu das…? „Ich…ich denke, dass ich dich verstehen kann“, erwiderte er schließlich leise und legte zögerlich eine Hand an Karyus Schulter, sah ihn wieder an. „Aber ich werde nicht mehr mit dir schlafen“, sagte er mit fester Stimme. „Tsukasa ist ernsthaft in dich verliebt. Du solltest versuchen…Tsukasa zu lieben…“, fügte er leise hinzu. Der Drummer meinte es ernst und wusste sicherlich nicht, was in der Zwischenzeit eigentlich passierte. Das hatte er nicht verdient. Karyu sollte ehrlich mit ihm umgehen. Sie taten sich gegenseitig gut… In diesem Moment hörte Zero die Tür des Proberaums knarren. Karyu und er sahen im gleichen Moment auf: Tsukasa stand mit finsterer Mine im Türrahmen. Der Gitarrist nahm sofort die Hände von Zero und trat einen Schritt zurück, bevor sie beide sich dem Drummer zuwandten und den Mund aufmachten, um irgendwas zu sagen. Vielleicht, dass es nicht das war, wonach es aussah? Doch Tsukasa fuhr sowieso dazwischen. „Was soll das heißen, du wirst nicht mehr mit Karyu schlafen? Was läuft da zwischen euch?“, fragte er mit bebender Stimme und sah Zero fassungslos an. Dieser schluckte schwer. Scheiße, nein! Er hatte nicht auch noch Tsukasa weh tun wollen! „Ich…Tsuka..also das ist jetzt anders als du denkst…“, stammelte er unsicher zusammen und warf Karyu kurz einen hilflosen Blick zu. „I-ich wusste nicht, dass du mit ihm-…“ „Du hast doch gesagt, du liebst Karyu nicht“, unterbrach der Drummer ihn, woraufhin er nickte. „Tu ich ja auch nicht-…“, setzte Zero an, doch Tsukasas Blick wurde wütend. Kühl starrte er sie beide an, und unter diesem Blick schrumpfte nicht nur Zero zusammen. „Ihr seid krank.“ Mit diesen knappen Worten machte Tsukasa kehrt und verschwand aus dem Probenraum. Zero schluckte, während Karyu seinem Drummer hinterher rief, doch man hörte schon das Getrampel auf den Treppen. Tsukasa ging. „…Karyu?“ Seufzend fuhr der Blonde sich durchs Haar und sah seinen Bassisten an. „Ich…ich werde es ihm erklären. Alles. …ich will ihn nicht verlieren. Ich darf ihn nicht verlieren…nicht denjenigen, der mich liebt…“, wisperte er leise und ging seinem Freund hinterher. Zero blieb allein im Probenraum zurück und starrte noch eine Weile durch die geöffnete Tür auf den Gang hinaus. Er fühlte sich schlecht. Von Anfang an hätte er es sein lassen sollen, mit Karyu zu schlafen. Er hatte gleich kein gutes Gefühl gehabt. Und nun hatten sie auch noch Tsukasa mit reingezogen. Doch alles schimpfen brachte jetzt nichts mehr; es war bereits zu spät. So schlecht Zero sich auch fühlte, er wusste, dass er Karyu niemals hätte aufrichtig lieben können. Doch Tsukasa tat es. Und er war Karyu auch wichtig. Und so sah Zero Hoffnung für seine beiden Freunde. Hoffentlich fanden sie zusammen. Er wünschte den beiden alles Glück. Und Zero hoffte, dass er selbst endlich weniger Fehler machen würde. Das nächste Mal sollte er gleich auf sein Bauchgefühl hören, damit seine Freunde nicht wieder Schaden nahmen. Tief in seine Gedanken versunken starrte er weiterhin irgendeinen Fleck vor sich an, auch, als Hizumi den Raum betrat. „Hallo Schnupfnase! Schau nicht so apathisch drein, die Pollenzeit ist bald vorbei!“, sagte er fröhlich und ging auf den Bassisten zu, der aus seiner Trance erwachte und den Sänger verwirrt anschaute. „Hm? Schon wieder so gute Laune?“, murmelte er, woraufhin Hizumi begeistert nickte. „Du glaubst nicht, wen ich gerade unten gesehen habe. Oder besser: was ich gesehen habe“, grinste er und legte freundschaftlich einen Arm um Zeros Schulter. „…?“ Fragend schaute der Bassist seinen Kollegen, der ihm verschwörerisch zublinzelte. „Tsukasa und Karyu. Am Knutschen. Süßes Pärchen. Meinst, ist was Ernstes?“ Auf Zeros Lippen legte sich lediglich ein erleichtertes und auch zufriedenes Lächeln. *~*~* ~OWARI~ Nun hab ich endlich das letzte Kapitel fertig gestellt bekommen. Mh, auch wenn es D'espairsRay nicht mehr gibt, hab ich immer noch viele Ideen für FFs... Schreiben werd ich sie sicherlich, ob ich sie hochlade, ist eine andere Sache. Will das überhaupt noch irgendjemand lesen, jetzt, wo es die Band eh nicht mehr gibt? In ein paar Monaten oder Jahren wird sich wohl kaum noch einer an diese wundervollen Musiker und sympathischen Menschen erinnern. Das ist meine Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)