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Das Vermächtnis der Elfen

Der Angriff der Könige
von

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The king of The Elves (part 1)

Immer noch ungläubig starrte Aki die beiden an.

Er wusste nicht, ob es Freude oder Trauer war, jedoch brach er in die Knie. Eine Träne nach der anderen fiel zu Boden.

"Wie kann das sein?", fragte er ungläubig. Wieder hatte er dieses Bild vor Augen.

Das Bild von dem verbranntem Haus, dem vielen Qualm und der enormen Hitze.

Er hatte an diesen Tag keine Menschenseele mehr gesehen. Bis auf Aiko, der ihm doch bestätigt hatte, dass er tot sei.

Aber nun wusste er die wahren Absichten von ihm. Er tat schließlich alles, um ihn ins Verderben zu stürtzen, da machte es eine kleine Lüge nur leichter. "Wie kann das sein?", wiederholte er sich.

Namiki sah ihn besorgt an, ging dann auf ihn zu und nahm ihn in den Arm.

Aki schaute ihr sprachlos ins Gesicht.

"Wie lange wusstest du davon?", fragte er nun die Elfe.

Das Mädchen schloss die Augen. Allerdings schwieg sie auf die Frage des Jungen. Aki schloss für einen kurzen Moment die Augen.

Es kam ihn wie ein Traum vor, der jeden Moment drohte zu verpuffen und sich in alle Winde aufzulösen.

Er befreite sich aus ihrer Umarmung und stand auf. Sein Blick heftete nun auf den schwarzhaarigen Elfen.

Er konnte nicht glauben, dass er von dieser Kreatur, diesen Wesen getötet wurde, denn auch nach dem grünen Leuchten bewegte er sich kein Stück, obwohl sein Atem wieder ging.

Der Gardist schaute sich wachsam in alle Richtungen um, so als würde er spühren, dass noch Feinde in der Nähe waren. Aus der Ferne erklangen mehrere Rufe.

"Da sind sie!"

Aus einer Gasse, der Stadt tauchten mehrere Schergen der Könige auf. Mit Schwertern und Bögen bewaffnet.

Der Mann drehte sich zur Elfe um.

"Namiki! Schnapp dir Aki und Sin und macht, dass ihr wegkommt. Ich werde sie solange aufhalten!"

Das Mädchen sah den Größeren nur an. Dann nickte sie, schaute nochmals zu Aki und machte sich bereit Sin auf die Schultern zu hiefen. Obwohl man es ihr nicht ansah, hatter sie eine enorme Kraft. Problemlos trug sie den Größeren.

Sie schaute zu Aki. "Komm."

Dieser blieb einen Moment lang stehen, unfähig etwas zu sagen.

Dann folgte er ihr aus der Stadt hinaus.

Ishitaki sah den beiden nach, bis sie nicht mehr zu sehen und in der Ferne verschwunden waren.

Dann waren die Schergen bei ihm.
 

Nami blieb mit Sin stehen und horchte, als sie in einem kleinen Wald waren.

Nichts war zu hören, nur das Zwitschern einzelner Vögel und das Plätschern eines kleinen Baches.

Sie lehnte den Jungen an einen Baum. Lange schaute sie ihm ins Gesicht.

Sorge hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet. Aki schaute sie nur wortlos an und ging zu ihr.

Besorgt schaute er ebenfalls auf den Elfen.

Schweigen befiel die beiden. Eine geraume Zeit sagte, oder tat keiner der beiden etwas.

Der Wind riss nun endgültig die letzten Blätter von den Bäumen. Kreiselnd fielen sie zu Boden.

Dann öffnete Sin langsam seine Augen.

Nami sah ihn mit einer Mischung aus Erschrecken und Freude an. Dann umarmte sie ihn, wie einen alten Freund, den sie für lange Zeit nicht gesehen hatte. "Sin!"

Tränen der Freude stiegen in ihr auf.

Sin ließ ein kurzes Lächeln erblicken und strich ihr sanft über den Kopf.

Sie wusste nicht,was sie sagen sollte.Alles was sie in diesen Moment füllte, war Freude.

Freude darüber, dass Ishitaki Sin zurück ins Leben geholt hatte.

Auch wenn sie keine Ahnung hatte wie ...

Sie schüttelte den Kopf. Das war ihr jetzt egal. Sie schaute Sin an. Dann veränderte sich ihr Ausdruck.

"Wie ... wie konnten dich die Schergen gefangen nehmen?", wollte sie dann schließlich wissen.

Sin sah sie ein wenig erschrocken an. Dann blickte er zur Seite.

"Ich hatte sie in dem Schneetreiben nicht gesehen", sagte er. "Ich bin ihnen so zu sagen, in die Arme gelaufen ..."

Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Das er über einen Stein gestolpert war, verschwieg er.

"Trotzdem ..." Sein Blick wanderte zum Himmel.

"Wer ist diese Person? Sie ... sie hatte eine so unglaubliche Kraft ..." Kurz herrschte Stille.

"Ich konnte förmlich spüren, wie sie mir das Leben entriss ..."

Nami schwieg. Sie wusste auch nicht, was sie antworten sollte.

Das Rauschen des Windes war nun stärker zu vernehmen. Dann waren Schritte zu hören.

Langsame Schritte ...

Sin hob den Kopf und verzog sein Gesicht, zu einem hasserfülltem Gesicht.

Seine Augen zu gekniffen und die Zähne geflescht. Die Person, die aus der Ferne hervortrat, kannte er nur zu gut.

Dieser Mann, der nun immer noch, mit langsamen Schritten und ein Lächeln auf den Lippen näher kam, war der Mörder seiner Schwester.

Der Kerl trug dunkelblaue Kleidung, die mit goldenen Nähten verziehrt war. An der Seite seines Gürtels hang ein aus gold geschmiedenes, langes Schwert. Kurz geschorrende, braune Haare schmückten den Kopf des Feindes.

Namiki folgte nun seinen Blick. Verwirrt pendelte ihr Blick zwischen Sin und dem Schergen. Allmählich verstummten die Schritte. Der Mann blieb kurz vor den Elfen stehen.

"Minikui ... Einer der Berater und Zauberer der Könige ...", erklang dann die Stimme.

Sin kniff die Augen nur noch mehr zusammen. Da war erneut diese Stimme, diese Stimme, die er versuchte endgültig los zu werden.

Die einzigste Stimme, die ihn bis ans andere Ende der Welt verfolgen würde, würde er nicht diesen Mann mit dem Tode bestrafen, genauso, wie er nicht gezögert hatte, seine arme, hübsche, hilflose Schwester hinzurichten.

Stille kehrte über den Platz ein. Der Wind war nun stärker zu vernehmen. Einzelne Blätter wurden aufgewirbelt und wurden davon getragen.

Sin ballte die Hände zur Fäusten.

Dann sprang er auf und rannte mit einem wütenden Aufschrei in die Richtung des Mannes.

"Sin! Nicht!"

Namiki stellte sich den Größeren in den Weg, wurde allerdings einfach zur Seite geschubst. Unsanft fiel die Elfe zu Boden und blickte zu Sin, der nun mit gezogenem Schwerte weiterrannte.

Tränen standen ihr in den Augen.

Klingen krachten aufeinander. Mit einem gezieltem Hieb, versuchte Sin den Kopf seines Feindes zu treffen. Jedoch duckte sich dieser von den Schlag weg und versetzte ihn seinerseits einen Hieb, der ihn den Boden von den Füßen riss.

Augenblicklich fiel der Elf unsanft zu Boden, rappelte sich jedoch schnell wieder auf, und griff erneut seinen Gegner an. Dieser jedoch parierte jeden seiner Schläge, als wäre es eine Leichtigkeit.

Immer und immer wieder griff Sin den Mörder seiner Schwester an, bereit ihn endgültig zu Fall zu bringen. Er konnte den Mann nun dafür büßen lassen, für das, was er getan hatte.

Immer wieder schlug er auf den Mann ein, jedoch war es hoffungslos.

Jeder seiner Schläge wurde einfach nach und nach von ihm abgewehrt.

Erneut verlor der Elf den Halt und fiel.

Mit einem verblüfften Aufschrei fiel der Elf auf den sandigen Boden. Das Schwert fiel ihm aus der Hand und landete mit einem dumpfen Aufprall ebenfalls zu Boden.

Etwas verwirrt starrte Sin auf das Schwert, das wenige Zentimeter von ihm entfernt lag. Dann breitete sich ein Schatten über ihm aus.

Mit einer Mischung aus Hass und purer Abscheu blickte der Mann auf ihn herab.

Sin weitete die Augen. Namiki wollte ihm zur Hilfe eilen, wurde allerdings von Aki aufgehalten, der sie am Arm festhielt.

Langsam schüttelte er den Kopf.

Immer noch mit Tränen in den Augen sah die Elfe auf Sin.

Dann war die Luft mit kläglichen und gleichzeitig erbärmlichen Schreien gefüllt, die das Gefühl gaben, jede Hoffung verloren zu haben.

Ohne auch nur auf das Befinden des Elfen zu achten, trat und schlug der Mann auf ihn ein. Allmälich verschlangen die die Schreie jedes andere Geräusch, so als würde es das Ende der Welt bedeuten.

Langsam verstummten die Schreie, als der Mann kurz in seinen Schlägen inne hielt.

Sein Atem raste. Er hatte das Gefühl, mit jedem Atemzug, den er nahm seine Lunge drohte zu zerplatzen.

Blut tropfte zu Boden und färbte ihn in ein reines Schlachtfeld.

Für einen kurzen Moment schloss der Elf die Augen.

Donnergrollen lag nun in der Luft. Blitze zuckten aus dem nun rabenschwarzen Himmel.

Dann war ein Aufschrei zu hören.

Sin stand langsam auf und schaute sein Gegenüber nun direkt in die Augen.

Der Ausdruck des Mannes hatte sich geändert. In seinen Augen las man deutlich die Furcht und die Angst.

Langsam schritt der Mann vom Elfen zurück.

Sogleich sausten mehrere Blitze auf den Mann zu. Auf den Lippen des Elfen lag ein hämisches Grinsen.

Als der Rauch und das Zucken der Blitze verschwunden war, weitete Sin seine Augen, so als hätte man meinen können, dass sie ihm gleich aus den Höhlen fallen würden.

Unverzehrt stand der Mann dort. Das Gesicht zu einem breiten Grinsen gezogen, das schließlich in schallendes Gelächter überwanderte.

Sin merkte, wie ihm immer mehr die Kraft genommen wurde. Er wusste, dass magische Angriffe enormen Kraftaufwand aufbrachten.

"Das ... kann nicht sein ..."

Dann brach er in die Knie. Sein Atem ging stoßweise.

Er konnte nicht begreifen, wie dieser Kerl seinen Angriff überstehen konnte. Er müsste Tod sein!

Damals konnte er seine Schwester nicht retten, da sie sonst beide mit dem Tode bestraft wären. Das hätte sich Hikaru nie verziehen können, wenn er wegen ihr sich durch Unüberlegheit das Leben nahm.

"Doch nun ist es zu spät ...", flüsterte Sin förmlich.

"Es tut mir Leid ..."

Erneut schloss er die Augen. Dann waren Schritte zu vernehmen.

Wortlos starrte der Mann auf ihn hinab, das Schwert in seiner Rechten.

Fassungslos starrte Namiki auf das Geschehen. Tränen rollten ihr vom Gesicht und fielen hinab zum sandigen Boden, nur um dort in sekundenschnelle wieder zu versickern.

"SIN!"

Kurz blickte er auf und schaute in die Richtung der Elfe. Ein schmales Lächeln schmückte nun sein Gesicht.

"Lebewohl ..."

Dann erfüllte ein Schrei den Wald. Raben flogen erschrocken, in Scharen davon.

Namiki weitete die Augen. Blut überströmmte den Boden in einem erschütterdem Maße. Langsam kehrte

Stille über den Platz ein. Eine unangenehme, lange Stille, die alles in diesen Moment verschlang.

Das Rauschen des Windes nun lauter.

Dann lag ein undeutliches Gurgeln in der Luft.

Mit weit aufgerissenden Augen starrte der Kerl entsetzt auf seine Brust, durch die eine blutdurchtränkte Schwertspitze hervortrat.

Völlig kraftlos fiel er zu Boden.

Die Gestalt steckte das Schwert zurück in die Scheide. Namiki ging eilig zu Sin und nahm ihn erneut in den Arm.

"Sin ..."

Ihre Stimme brach ab. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Tränen fielen zu Boden.

Es waren keine Tränen der Trauer, sondern welche mit Erleichterung gefüllte.

Sin sah sie durch leere Augen an. Dann senkte er den Blick, seine Augen wieder geschlossen.

Nami beließ es damit. Sie schloss ebenfalls die Augen und drückte sich an ihm.

Eine Zeit lang verharrte sie so.

Dann sah sie zu dem Gardisten auf und stand auf.

Stille befiel erneut den Platz. Eine lange, unerträgliche Stille ...
 

Das Flackern einzelner Flammen war in der Ferne zu vernehmen.

Mit lauten und freudig erregten Rufen waren mehrere Reiter am Horizont aufgetaucht.

Bewaffnet mit langen Schwertern und schweren Lanzen. Beinahe sah es so aus, als würden sie etwas oder jemanden Bestimmten suchen.

Wachsam sah sich der Trupp um. Alles war still.

Kein Geräusch klang durch den abgeschnittenden Wald. Ein leises, kaum wahrnehmbares Rascheln war zu hören, dann war alles erneut still.

Eine lange Stillle trat ein.

Auf den Gesichtern der Männer hatte sich nun die Vorsicht ausgebreitet. Langsam gingen sie weiter.

Durch das morsche Laub raschelten ihre Schritte und gaben einen verdächtigen und beinahe unachtsamen Laut von sich.

Der Wind pfiff durch den Wald, sodass Blätter aufgewirbelt und davon getragen wurden.

Wie aus dem Nichts erklang plötzlich das schnelle Zischen von Metall und das Sirren mehrer Pfeile.

Schreie überfielen nun den Wald und hallten mehrfach wieder.

Langsam kehrte Stille wieder ein.

Immer mehr und mehr löste sich die Gestalten aus dem Schatten.

Es waren mehrere Männer in dunkelgrüner und rotgefärbter Kleidung. Ihre Gesichter durch die Kapuzen verborgen.

Einer der Männer, wahrscheinlich der Anführer der Gegner schaute hinab zu den toten Schergen.

Dann machte er eine Bewegung, dass ihm die anderen folgen sollten.

Er wusste, wenn sie sich nicht beeilten, könnte dies das Ende für alle werden.

Der Trupp setzte sich in Bewegung. Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die immer mehr und mehr auf den morschen Laub verblassten ...
 

Immer noch etwas verwirrt starrte Aki auf den Gardisten. Er konnte nicht glauben, was sich vor seinen Augen abspielte.

Er verstand nicht, wenn er die ganze Zeit am Leben gewesen war, weshalb hat er ihnen dann nicht beigestanden?

Nami sah ihn auf einer Weise an, so als hätte sie seine Gedanken gelesen.

Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen.

"Er hat uns die ganze Zeit über geholfen", sagte sie dann schließlich.

Unwirsch schaute er in ihre Richtung und schüttelte den Kopf.

Er wusste auch nicht, was er hätte antworten sollen.

Der Gardist sah nun ebenfalls in seine Richtung und kam auf ihn zu. Eine kurze Zeit lang standen sie sich gegenüber.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen nahm der Größere ihn in den Arm.

Tränen hatten sich in dem Gesicht des Jungen gesammelt. Unfähig etwas zu sagen, starrte er in das Gesicht seines Onkels.

"Sag mir ... wieso?", fing er dann an.

Seine Stimme brach ab. Es kam ihm immer noch wie ein Traum vor. Ein Traum, der drohte zu zerplatzen.

Stille kehrte erneut ein.

Ishitaki wandte seinen Kopf nun vom Jungen ab und blickte zur Seite.

"Ich habe es getan, um dich zu schützen ..."

Das war alles, was er zu sagen hatte. Aki antwortete nicht darauf.

Aber das kümmerte ihn in diesen Moment nicht.

Er war einfach glücklich darüber, dass sein Onkel unversehrt die Situation überstanden hatte.

"Wie kommt es dann, dass ein Mensch in der Garde des Elfenkönigs ist?", meldete sich Sin schließlich zu Wort.

Ishitaki sah nun in seine Richtung.

"Das erkläre ich euch später. Erstmal müssen wir sehen, dass wir von hier wegkommen. Überall in der Umgebung streifen die Späher der Könige umher. Wir sollten uns beeilen."

Als Sin diese Worte hörte, verzog er das Gesicht zu einer Grimasse.

"Moment mal. Wir sind nicht den ganzen Weg hierher gelaufen, um wieder zurück zu gehen. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen."

"Du meinst ... die Könige zu eliminieren? Wolltet ihr das etwa alleine durchziehen?"

Beinahe sah es so aus, als würde er ein Lachen unterdrücken.

"Dafür ist schon eine ganze Armee nötig. Ihr hättet nicht einmal einen Fuß in ihre Festung treten können."

Sin antwortete nicht darauf. Er musste sich wohl eingestehen, dass er mit seinen Worten Recht hatte.

"Und wohin nun ..."

"Wir gehen nach "Doragon". Kurz senkte er den Blick.

"Die Stadt der Elfen." Kurz schaute er in den Gesichtern der Anwesenden.

Zustimmend nickten die Elfen dann ein.

Schweigend machten sie sich auf den Weg.
 

In den darauffolgenden Tagen gingen sie weiter Richtung Osten. Keiner der Gefährten sagte etwas.

Die ganze Zeit über schwiegen sie oder hangen ihren eigenen Gedanken hinterher.

Alles was zu hören war, waren ihre Schritte, die auf dem laubübersähten Boden ein raschelndes Geräusch von sich gaben.

Ein sachter Wind kam auf und bließ den Gefährten verspielt in den Haaren.

Ishitaki schaute sich wachsam um.

Er wusste, dass die Schergen der Könige keinen Hehl aus ihrer Verfolgung machten.

Und wenn die Schergen sie erst einmal gefunden haben, würden sie kein Pardonleisten, um sie zu töten.

Dennoch mussten sie versuchen unversehrt nach Doragon zu kommen.

Alles wurde erneut still.

Die Truppe blieb stehen. Ein kurzers Rascheln war zu hören, ehe es wieder in der Ferne verblasste.

Kurze Zeit herrschte erneut Stille.

Dann war in unmittelbarer Nähe das aufgebrachte Wiehern mehrer Pferde und das Rufen von Männern zu vernehmen.

Erschrocken drehte sich die Gruppe um.

Ishitaki sah die Elfen an.

"Wir müssen hier weg. Kommt, schnell!"

Mit diesen Worten setzte er sich in Bewegung. Ohne auch nur auf die Worte des Größeren zu erwiedern folgten die drei ihm.

Sie gingen einen kleinen Hang hinab.

Unten angekommen, beobachteten sie, was passierte.

Aki hoffte, dass die Schergen sie nicht entdecken und vorbeiziehen würden.

Doch sicher war er sich mit diesen Worten nicht. Er wusste, dass die Schergen immer einen Weg finden, sie aufs Neue aufzuspühren. Auch wenn er keine Ahnung hatte wie ...

Erneut war das Wiehern zu hören. Diesmal näher, als erhofft.

Auf den Hang waren mehrere Schergen auf weißen Pferden aufgetaucht.

Sie trugen dunkelblaue Kleidung und rote Umhänge schmückten ihre Schultern, die im sachten Wind hin und her wehten.

Ebenfalls trugen sie aus silbergeschmiedeten Brustpanzer und lange Schwerter hangen an den Seiten ihrer Gürtel.

Auf den Rücken der Scheregen waren lange aus Leder gefertigte Köcher. Darin waren mehrere aus Stahl gefertigte Pfeile, die darauf nur warteten sich in ihr Opfer zu bohren.

Auf den Schultern hatten sie schöne, lange Bögen, die aus Buchenholz bestanden.

Die Truppe hielt den Atem an und schaute entsetzt auf die Gefolgsleute der Könige, die unmittelbar auf den Hang aufgetaucht waren.

Aki konnte nicht galuben, zu welchen Mitteln sie greifen, nur um sie zur Strecke zu bringen.

Ungläubig schüttelte er den Kopf.

Aber was erwartete er auch schon?

Er wusste, dass die Schergen jeden töten, der auch nur einen Hauch von Verrat verströhmte.

Seine Hand ballte sich zur Faust. Er biss die Zähne zusammen. Dennoch musste er Ruhe bewahren, sonst waren sie verloren und das wusste er.

Einer der Schergen, wahrscheinlich der Anführer schaute sich um, so als wusste er, dass sie hier waren.

Er war prunkvoller, als die anderen gekleidet.

Wie die anderen Schergen trug er ebenfalls blaue Kleidung. Allerdings waren die Nähte mit goldenen Fäden verziehrt. Auf dem Rücken trug er einen wuchtigen, aus Metall gefertigten Schild.

Auf den Schultern hang ein dunelroter Umhang, der ebenfalls mit goldenen Nähten und Zeichen verziehrt war.

Er trug, wie die anderen Schergen auch, einen aus Metall gefertigten Brustpanzer, allerdings war seiner goldgefärbt.

Immer noch sahen sich die Schergen um. Als in der Ferne ein Zischen erklang.

Dann bohrten sich sich mehrere Pfeile in den Boden. Erschrocken wieherten die Pferde auf und gallopierten los.

Auf dieser Situation nicht vorbereitet fielen mehrere Schergen mit einem verblüfften und gleichzeitig wütendem Aufschrei zu Boden.

Die Pferde bereits in der Ferne verschwunden.

Der Anführer jedoch zügelte sein Pferd geschickt und schaute hinab zu seinen Gefolgsleuten.

"Sucht alles ab. Ich weiß, dass sie hier sind!", sprach er schließlich so laut, dass es im Wald mehrfach wiederhallte.

Aki zuckte förmlich in sich zusammen.

Seine Stimme kam einem Fluch gleich, den man versuchte vergeblich loszuwerden.

Er kannte diese Stimme. Es war die Gestalt, die Sin auf dem Stadtmarkt getötet hatte!

Aki schaute zum schwarzhaarigen Elfen.

Mit weitaufgerissenden Augen sah er in der Richtung des Trupps. Seine Hände völlig verkrampft.

Dann war ein Lachen zu vernehmen. Ein wiederliches Lachen, das das Gefühl gab alles auf dieser Welt verloren zu haben.

Gann ging der Elf in die Knie.

Wie von Geisterhand verkrampften sich seine Hände und packte sich den Kopf. Mit weit aufgerissenden Augen starrte der Elf zu Boden. Sein Atem war deutlich zu hören.Schwerfällig atmete er ein und aus.

Alles verkrampfte sich in ihm. Ein stechender Schmerz fuhr durch seiner Brust.

Dann schrie er. Es war ein leidenes Schreien.

Dann erstarb er.

Augenblicklich war das Sirren mehrer Pfeile zu hören. Aki packte sich Sin und machte sich ebenfalls bereit, dass er weg kam.

Wie ein Hagel feuerten sie einen Pfeil nach dem anderen.

Dann hörte das Sirren plötzlich auf und der Platz wanderte in Stille um.

Nichts war zu hören.

Langsam waren Schritte zu hören. Langsame, leise, vorsichtige Schritte.

Ishitaki hatte in der Zwischenzeit sein Schwert gezogen.

Vorsichtig kamen die Schritte näher. Einen Moment verharrte er in seinen Bewegungen, bevor er hervorsprang, jedoch in seiner Bewegung abrupt inne hielt. Vor ihm stand ein rothaariger Junge.

Er kannte diesen Jungen. Ishitaki schaute sich um. Keine zwei Meter vom Jungen entfernt standen die Gefolgsleute des Elfenkönigs.

Ihre Schwerter blutverschmiert.

Ein Lächeln hatte sich auf den Lippen von Ishitaki gebildet. Dann machte er eine Geste, dass ihm die Elfen folgen sollten.

Aki beäugte kurz den Jungen, und musste feststellen, dass er ebenfalls ein Elf war.

Er trug kurze braune Hosen und ein grünes Hemd, sowie eine dunkelbraune Weste.

Kurze, rote Haare schmückten seinen Kopf, die stachelig aufgestellt waren.

Aki vermutete, dass er dreizehn, vielleicht auch ein Jahr älter war.

Kurz streiften sich ihre Blicke. Kein Wort kam von den Lippen.

Aki beeilte sich mit Sin und Namiki Ishitaki einzuholen. Schweigend folgte ihnen der Junge.

Der Trupp ging nun weiter, ohne auch nur ein Wort zu verlieren.

Langsam fing es an zu dämmern.

Die untergehende Sonne tauchte den Wald in einem rot - orangem Licht.

Die Schritte der Gefährten verlangsamete sich.

Ishitaki kam auf einen Mann zu und sprach: "Was ist los? Wieso haltet ihr an?"

Der Angesprochende, wahrscheinlich der Anführer des Trupps schaute in seine Richtung. Er hatte mittellange silbernde Haare, die kunstvoll hinten zusammen geflechtet waren.

Genauso, wie Ishitaki und die anderen Männer trug er grüne Kleidung, mit einem weitem Umhang und Kapuze.

Ein langes, aus silber geschmiedenes Schwert, hang an der Seite seines Gürtels.

Die Umhüllung des Schwertes mit Blut befleckt. Kurz schloss der Elfenmann die Augen.

Dann schaute er in die Richtung von Sin, der mit leeren Augen immer noch den Boden anstarrte und in Akis Armen förmlich hang.

"Ich kann nicht glauben, dass einer von diesem missratendem Speichellecker der Könige mit einem Fluch belegt wurde."

Als die Elfen diese Worte hörten, war ein unruhiges Raunen zu vernehmen.

Mit aufgerissenden Augen schaute Namiki auf Sin. Deutlich war in ihr die Angst und die Besorgnis im Gesicht geschrieben.

"Was ..."

Ihre Stimme brach ab. Tränen stiegen ihr in den Augen. Sie wollte das alles nicht wahrhaben.

Ungläubig schüttelte die Elfe den Kopf.

Der Mann schaute wieder in die Ferne. "Wir sollten uns beeilen nach Doragon zu kommen. Soll er eine Chance zum Überleben haben."

Mit diesen Worten ging er vorraus. Schweigend folgten die anderen ihm.

Namiki schloss die Augen. Tränen lösten sich aus den Augenwinkel und fielen auf dem steinigen Boden.

"Sin ... Bitte nicht ..."
 

In den nächsten Tagen ließen sie das steinige Gebirge hinter sich und kamen in einer weiten Steppe.

In der Ferne ein Schloss zu sehen, das mit seinen silbernden Turmspitzen und prunkvoll verziehrten Steinen und Fenstern das Gefühl gab, dort gut aufgehoben zu sein.

"Wenn wir schnell voran kommen, werden wir heute Abend noch die Stadt erreichen", erklärte der Anführer.

Ishitaki nickte nur.

Er wusste nicht so recht, was er antworten sollte.

"Dann lasst uns keine Zeit verlieren ..." Mit diesen Worten ging er vorraus.

Als es langsam anfing zu dämmern erreichten sie die Stadttore der Festung. Die Männer der Garde führten ihre Pferde zu den Knappen, die die Pferde mit einem tiefen Grunzen annahmen.

Es waren kleine, gebeugte Kreaturen. Sie hatten grauschiemmerte Haut, die die Farbe von Felsen gleich kam.

Etwas verwirrt starrte Aki auf die Wesen. Er kannte diese Kreaturen nur aus Märchen, die man sich frührer im Dorf erzählt hatte.

Damals hatte er sich vor diesen Geschichten gefürchtet.

Man erzählte sich, dass die Trolle einem in der Nacht, wenn man schlief den Traum stehlen würde.

Aki schüttelte den Kopf. Doch nun wusste er, dass dies nicht stimmte.

Man hatte diese Horrorgeschiten nur erzählt, um kleinen Kindern Angst einzujagen.

Als er eine sachte Berührung an der Schulter spührte, drehte er sich um und schaute in das Gesicht seines Onkels.

"Komm."

Das war alles was sein Onkel zu sagen hatte. Schweigend folgte er dem Größeren.

Die beiden betraten ein großes Tor. Sie war verziehrt mit unzähligen Zeichen, die aus gold bestanden.

Aki wusste nicht warum, aber irgend woher kannte er diese Zeichen.

Es waren geschwungende, schöne Zeichen. Sie kamen in einem langen Gang, der ebenfalls prunkvol hergerichtet war.

Schweigend gingen die beiden nebeneinander her.

Bis Aki plötzlich das Schweigen brach.

"Minikui ... wer ist das?"

Ishitaki sah ihn auf einer Weise an, die ihm aus der Fassung brachte.

Kurze Zeit herrschte Stille.

"Ein Söldner und Berater, der Könige", sprach er dann. "Niemand weiß, ob es sich um einen Menschen handelt. Du hast gesehen, wie er Sin getötet hat. Für einen Menschen wäre es erschwerlich gewesen."

Aki antwortete nicht darauf. Er machte sich Sorgen, um den Elfen.

Er konnte nicht begreifen, wieso er das alles durchstehen musste.

Erneut ballten sich seine Hände zur Fäusten.

Nach einiger Zeit kamen sie an einer großen Tür an, die ebenfalls verziehrt war, mit goldenen Zeichen und Edelsteinen.

Nach kurzem Zögern betraten die beiden den Raum.

Drinnen waren mehrere Lichter aufgestellt, die ein warmes Licht von sich gaben. An der einen Seite des Saals war ein großes Porträt von einem Elfenpaar zu sehen, die ein kleines Kind auf den Armen hielten.

Die Frau auf dem Bild hatte mittellange, braune Haare. Sie trug eine dünne Krone auf dem Kopf, die mit einem rotem Kristall verziehrt war. Ein roten, schmal geschnittendes Kleid schmückte ihren Körper.

An der Taile trug sie einen goldenen Gürtel, der Ebenfalls mit winzigen Kristallen verziehrt war.

Die Elfenfrau hatte schöne Augen. Augen die seinen erschreckend ähnlich waren, so hatte er das Gefühl.

Aki schüttelte den Kopf. Unsinn.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

Dann ging er weiter.

Am anderen Ende des Saals stand ein prachtvoller Thron, der aus gold und silber bestand.

Die Lehnen des Thron sahen den Schädel von Löwen ähnlich.

Auf diesen Thron saß eine Gstalt in prachtvollen Kleidern.

Sie trug dunkelgrüne Kleidung, die mit silbernden und goldenen Nähten verziehrt war.

Ein langer roter Umhang schmückte deren Schultern, ebenfalls mit goldenen Nähten verziehrt.

Die Person hatte kurze braune Haare auf dessen Haupt, eine ebenfalls goldene Krone ihren Platz fand.

Kurz schaute die Person auf, als sie Ishitaki und Aki bemerkte.

Verwundert riss Aki die Augen auf. Die Person war kein Elf, sondern ein Mensch.

Er konnte nicht glauben wer vor ihm saß.

Vor ihm saß der König der Elfen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Azahra
2011-11-13T15:13:19+00:00 13.11.2011 16:13
So endlich bin ich dazu gekommen das ich es lese ><
Einfach nur beeindruckend dieses Kapitel!!
Ich muss sofort weiterlesen!
Weißt du was mir an deiner Story so gut gefällt? Und zwar das du immer so schöne lange Kapitel schreibst! Ich bin schon froh wenn ich ungefähr 7-8 Seiten zusammen bekomme ^^°
Nun ja ich lese mal weiter ....




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