Kennenlernen von -X5-494- (Draco x Harry) ================================================================================ Kapitel 7: Krankenflügel ------------------------ Anmerkung: Es tut mir wirklich Leid, dass es wieder so lange mit dem nächsten Kapitel gedauert hat. Ich bin einfach unzuverlässig was sowas angeht. Von nun an werd ich auch keine weiteren Versprechungen machen, was das hochladen angeht, da ich die ja dann doch wieder nicht einhalten kann... Ich hoffe allerdings trotzdem, dass euch das neue Kapitel gefällt :) *** „Dean, was machst du da?“, rief Harry und versuchte, sich über den Wind hinweg Gehör zu verschaffen. „Was?“, schrie Jimmy Peakes und schoss unter Harry auf seinem Besen vorbei, einem Klatscher hinterher, der gerade auf Ginny zusteuerte. Harry schüttelte resigniert den Kopf und beobachtete, wie Dean den Quaffel an Demelza Robins verlor. Unten auf der Tribüne sah er, wie Seamus anfing zu lachen. „Pass auf den rechten Ring auf, Ron“, rief Harry und zog seinen Besen leicht nach rechts, um einen besseren Blick auf Demelza zu haben, die jetzt direkt auf Ron zuflog. „Was?“, rief Jimmy erneut und blickte zu Harry hinauf. Harry schüttelte nur den Kopf und sah dabei zu, wie Demelza den Quaffel durch den rechten Ring warf und Ron bei dem Versuch, ihn zu fangen, beinahe vom Besen fiel. Demelza und Ginny jubelten und klatschten sich ab. Harry schloss für einen Augenblick resigniert die Augen. Das Quidditchspiel gegen Hufflepuff war in zwei Tagen und wenn sie so spielten wie heute, dann war eine Niederlage gewiss. „Harry, pass auf!“, hörte er jemanden schreien. Dean? Jimmy? Er öffnete die Augen und sah Ritchie Coote auf sich zufliegen. Er runzelte verwirrt die Stirn und wollte gerade fragen, was los war, als ihn etwas Hartes am Kopf traf. Was danach geschehen war, konnte Harry nicht sagen. Das erste, woran er sich wieder erinnerte, waren die Stimmen seines Teams, die alle durcheinander redeten und ein stechender Schmerz in seiner linken Schläfe. Er lag auf dem Boden. „Was ist passiert?“ Das war Ginnys Stimme. Sie klang besorgt. „Ist er tot? Oh, Merlin, er ist tot, nicht wahr?“ Jimmy. „Red keinen Unsinn, er ist nicht tot“, erwiderte Demelza. Jemand tätschelte seine Wange. „Ich hab noch versucht ihn zu warnen“, sagte Ritchie, „aber es war zu spät. Ich konnte den Klatscher nicht mehr rechtzeitig erreichen.“ „Es war nicht deine Schuld.“ Ginny. „Harry, Kumpel, wach auf“, sagte Ron und vermutlich war es auch er, der immer noch Harrys Wange tätschelte. Harry stöhnte leise auf und versuchte die Augen zu öffnen. „Er lebt!“, rief Jimmy begeistert. „Natürlich lebt er“, erwiderte Demelza genervt und verpasste ihm einen leichten Stoß (sie war mindestens einen Kopf größer als Jimmy und vermutlich mindestens genauso stark wie er). „Harry, geht es dir gut? Wie fühlst du dich?“, fragte Ginny und beugte sich über ihn. Harry blinzelte ein paar Mal, um eine klare Sicht zu bekommen. Ginnys besorgtes Gesicht schwebte verschwommen über ihm. „Mir geht’s gut“, murmelte er schließlich und versuchte sich aufzusetzen. „Langsam, Kumpel“, sagte Ron und legte einen Arm um seine Schulter. Im nächsten Moment war Harry auch schon dankbar dafür, als sich eine plötzliche Welle des Schmerzes hinter seiner Stirn ausbreitete und ihm leicht schwindelig wurde. Er stöhnte. „Wir sollten ihn in den Krankenflügel bringen“, sagte Dean und blickte besorgt auf Harry hinunter. Jimmy nickte eifrig. „Ja, nicht dass er uns noch umfällt, sich den Schädel aufschlägt und verblutet.“ Ritchie verdrehte die Augen. „Das ist ja auch der wahrscheinlichste Fall“, murmelte er. Demelza verpasste Jimmy erneut einen Stoß. Dieses Mal jedoch schon mit etwas mehr Kraft, so dass dieser das Gleichgewicht verlor und zur Seite stolperte. „Ich bring ihn in den Krankenflügel“, sagte Ron und half Harry dabei aufzustehen. „Nein“, widersprach Harry sofort, „das Spiel gegen Hufflepuff ist in zwei Tagen. Wir können es uns nicht leisten, das Training ausfallen zu lassen.“ Das Pochen in seiner Schläfe wurde wieder stärker und er stützte sich schwer auf Ron. „Harry, du kannst so nicht mehr weiter spielen“, sagte Ginny besorgt. Ihr Blick war sanft, als sie ihn anblickte. „Ich weiß“, sagte er und blickte hinüber zu Seamus, der ein paar Meter entfernt stand und sie beobachtete, „Seamus kann mich zum Krankenflügel begleiten und ihr trainiert weiter.“ „Aber...“, protestierte Ginny, doch Harry unterbrach sie, indem er den Kopf schüttelte. Im nächsten Moment bereute er das jedoch schon wieder, als ein messerstichartiger Schmerz durch seine Schläfe fuhr. Er stöhnte leise und legte eine Hand an seinen Kopf. „Ihr trainiert weiter“, sagte er dann entschieden. Ginny sah aus, als wollte sie nochmal etwas sagen, doch sie biss sich auf die Lippe und begnügte sich stattdessen damit, Harry besorgt anzusehen. Harry nickte ihr dankbar zu. „Seamus“, rief Ron und winkte ihn zu sich. Seamus kam der Aufforderung ohne zu zögern nach. „Alles in Ordnung, Harry?“, fragte er, als er bei ihnen angekommen war. „Ist halb so schlimm“, antwortete Harry und lächelte leicht. „Er wäre fast gestorben“, steuerte Jimmy hilfreich bei und stellte sich schnell neben Ritchie, um so Demelzas Schlag zu entkommen. Ritchie verdrehte nur wieder die Augen. „Bring ihn in den Krankenflügel“, sagte Ron und ignorierte Jimmy, „Madame Pomfrey sollte sich das besser mal ansehen.“ Seamus nickte und trat sofort neben Harry, um ihm seine Hilfe anzubieten. Harry lehnte dankend ab. Er hatte zwar einen Klatscher gegen den Kopf gekriegt, aber seine Beine funktionierten noch einwandfrei. „Ich kann schon noch alleine laufen“, versicherte er Seamus und auch Ron, der ebenfalls nicht sehr überzeugt aussah, „kümmert ihr euch lieber darum, dass Hufflepuff übermorgen nicht auch so leichte Tore schießen kann, wie Demelza eben.“ Ron verzog bei diesen Worten leicht das Gesicht, während Demelza einen stolzen Blick mit Ginny wechselte. „Ron?“ Harry blickte ihn auffordernd an. „Geht klar“, seufzte dieser schließlich, „ich kümmer mich drum.“ Harry lächelte. „Danke“ Ron nickte und als Harry mit Seamus zusammen über den Rasen in Richtung Schloss ging, hörte er Ron rufen: „Auf gehts! Ihr habt den Chef gehört. Keine halben Sachen mehr, jetzt wird richtig gespielt. Hufflepuff wird übermogen weinend das Feld räumen.“ ** „Bist du sicher, dass ich nicht doch mit reinkommen soll?“, fragte Seamus unsicher. „Seamus“, begann Harry langsam, „ich glaube wirklich, dass ich den Rest allein schaffe. Sollte ich plötzlich das Bewusstsein verlieren, bin ich ja schon im Krankenflügel, also keine Sorge. Geh und triff dich mit...“ Harry blickte ihn fragend an. „Micheal Corner und Anthony Goldstein“, antwortete Seamus bereitwillig. „Richtig“, erwiderte Harry und fragte sich, was genau die drei zusammen machten. Doch seit das neue Schuljahr angefangen hatte, gab es vieles, was Harry sich nicht erklären konnte. Gryffindors die mit Slytherins befreundet waren. Ravenclaws die Hufflepuffs bei den Hausaufgaben halfen und Slytherins, die ihn grüßten und anlächelten, ohne ihm danach gleich einen Fluch auf den Hals zu jagen. „Wenn du dir sicher bist, Harry“, sagte Seamus und Harry nickte. „Ich fühl mich sowieso schon viel besser“, versicherte er. „In Ordnung“ Seamus begann rückwärts zu gehen. „Solltest du jedoch irgendetwas brauchen, dann zögere nicht, mir Bescheid zu geben.“ Er grinste und drehte sich um. Harry beobachtete lächelnd, wie er den Flur hinunter verschwand, dann drehte er sich um und öffnete die Tür zum Krankenflügel. Als er eintrat, war zunächst niemand zu sehen. „Madame Pomfrey?“, rief Harry zaghaft. Einige der Vorhänge waren zugezogen und er wusste nicht, ob jemand in den Betten, die sich dahinter befanden, lag oder nicht. Er ging weiter in den Raum hinein. „Sie ist nicht hier“, hörte er jemanden sagen und als er sich in die Richtung drehte, aus der die Stimme gekommen war, sah er Draco Malfoy auf einem der leeren Betten sitzen. Er blutete. „Du blutest“, sagte Harry unnötigerweise und ging zu ihm hinüber. Malfoy blickte ihn an, als wäre er besonders dumm und als könnte er sich kaum davon abhalten, die Augen zu verdrehen. „Was du nicht sagst, Potter“, erwiderte er herablassend, „eigentlich komm ich immer in den Krankenflügel, weil es hier so gutes Essen gibt und nicht, weil ich verletzt bin oder so.“ Er hatte die Augen leicht zusammengekniffen und Harry hätte seinen Gesichtsausdruck als leicht angwidert bezeichnet, so als wäre es unter seiner Würde, sich mit Harry zu unterhalten, wenn da nicht der lange, feine Kratzer auf seiner linken Wange gewesen wäre, der blutete und somit jegliche Wirkung zunichte machte. Harry betrachtete fasziniert das Blut, das über Malfoys Wange, seinen Hals hinunter lief und bereits den Kragen seines weißen Hemdes rot gefärbt hatte. „Ich komm immer wegen der netten Leute her“, sagte er schließlich und grinste. Dieses Mal verdrehte Malfoy wirklich die Augen. „Wie ist das passiert?“, fragte Harry neugierig und setzte sich neben Malfoy auf das Bett. Dieser warf ihm einen weiteren angwiderten Blick zu und rutschte von ihm weg. „Ich weiß, dass du das nicht verstehst, weil du ein Gryffindor bist, aber ich hab wirklich kein Problem damit, wenn wir uns anschweigen, bis Madame Pomfrey kommt.“ Malfoy verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Jetzt da Harry neben ihm saß, hatte er einen noch bessern Blick auf das Blut und den Kratzer auf Malfoys Wange. Er sah recht tief aus. „Warte“,sagte Harry und kramte in seiner Hosentasche nach einem Taschentuch. Er hatte immer eins irgendwo in seiner Quidditchuniform. Es lag an seiner Brille. Irgendwie konnte er diese Gewohnheit nicht ablegen, selbst nachdem Hermine ihm den Zauberspruch beigebracht hatte, der den Regen von seinen Brillengläsern abprallen lies. Malfoy beobachtete ihn misstrauisch. „Was suchst du da, Potter?“ „Ein Taschentuch“, antwortete er einfach. Und er wusste wirklich nicht, ob es an dem Klatscher lag, der ihn am Kopf getroffen hatte oder an dem Blut auf Malfoys Wange, aber anstatt Malfoy das Taschentuch einfach zu geben, nachdem er es gefunden hatte, streckte Harry die Hand aus und drückte es vorsichtig gegen dessen Wange. „Was machst du da?“, fragte Malfoy entsetzt und rutschte noch weiter von Harry weg. „Halt still“, sagte Harry nur und rutschte hinterher. Er bemühte sich wirklich, das Taschentuch so sanft wie möglich gegen den Kratzer zu drücken. „Du blutest“, sagte er erklärend, als Malfoy ihn immer noch entsetzt anblickte. „Und du hast eine Beule am Kopf“, erwiderte Malfoy, nachdem er sich wieder etwas gefangen zu haben schien, „das erklärt allerdings trotzdem nicht, warum du plötzlich anfängst Krankenschwester zu spielen.“ Er verschränkte erneut die Arme vor der Brust und sah jetzt aus wie ein beleidigter kleiner Junge, der von seiner Mutter dazu gezwungen wurde, ein Bad zu nehmen. Harry zuckte nur mit den Schultern und drückte das Tuch etwas fester an Malfoys Wange. Dieser zuckte leicht zusammen und warf Harry einen wütenden Blick zu. „Du blutest alles voll“, sagte er nur. „Ich glaube, du hast dir den Kopf etwas zu hart gestossen“, erwiderte Malfoy und schielte misstrauisch auf Harrys Hand hinunter. Er versuchte allerdings nicht mehr, wegzurutschen. Harry betrachtete das als Fortschritt. „Was hast du überhaupt gemacht? Bist du vom Besen gefallen, weil du einem Vogel ausgewichen bist? Wundern würde mich das jedenfalls nicht.“, murrte Malfoy. „Klatscher“, sagte Harry nur, „und ist sowas überhaupt möglich?“ Er runzelte die Stirn. Malfoy antwortete nicht. „Also, wo hast du den Kratzer her?“, fragte Harry schließlich und versuchte Malfoy aufmunternd zuzulächeln. Irgendwie schien es nicht so recht zu funktionieren. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Potter“, sagte er herablassend, aber als Harry seine Hand etwas zurückzog, folgte Draco ihm. Harry glaubte nicht, dass er es selbst überhaupt merkte. „Hat jemand versucht einen Fluch auf dich abzufreuern?“, fragte Harry leise und blickte Draco durchdringend von der Seite an. Wenn das tatsächlich der Fall war, dann würde Harry ein ernstes Wort mit wem auch immer reden müssen. Sie verhexten sich nicht gegenseitig. Zumindest nicht so, dass jemand dabei verletzt wurde. Er runzelte wütend die Stirn. „Malfoy?“, sagte er auffordernd, als dieser nicht antwortete. „Es geht dich nichts an, Potter. Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus“, antwortete Malfoy schließlich wütend und Harry wusste, dass das alles war, was er aus ihm herauskriegen würde. Allerdings reichte es ihm auch, um zu wissen, dass er recht hatte. Harry seufzte. Lief das schon das ganze Schuljahr so? Er beschloss, später Hermine zu fragen. Vielleicht hatte sie ja etwas mitbekommen. War es nur Malfoy oder wurden noch mehr von den Slytherin schlecht behandelt? „Ich hab deiner Mutter heute Mittag geschrieben“, sagte er, um die angespannte Stille zu durchbrechen und um das Thema zu wechseln. Malfoy drehte den Kopf leicht und blickte ihn überrascht an. „Was?“ „Wegen eurer Weihnachtsfeier“, erklärte Harry und lächelte Malfoy vorsichtig an, „ich hab zugesagt.“ Das schien Malfoy noch mehr zu überraschen. Eine Weile blickten sie sich einfach nur an. „Warum?“, fragte Malfoy schließlich misstrauisch und er zog leicht die Augenbrauen zusammen. „Einfach so, weil sie mich eingeladen hat“, seufzte Harry schließlich. Er hatte wirklich keine Lust, einen erneuten Streit deswegen anzufangen. „Ich kann ihr allerdings auch nochmal schreiben und absagen, wenn du ein Problem damit hast, dass ich komme“, sagte er dann. Das Taschentuch war inzwischen schon voller Blut und auch Harrys Finger waren an der Stelle nass, an der er das Taschentuch an Malfoys Wange hielt. Sein Arm wurde langsam lahm. „Nein“, sagte Malfoy schließlich, ohne Harry anzublicken, „du kannst tun was du willst. Mir ist das vollkommen egal.“ Er lehnte seinen Kopf leicht gegen Harrys Hand und dieser lächelte. „Gut“, erwiderte er nur. In diesem Moment ging die Tür zum Krankenflügel auf und Madame Pomfrey kam herein. Harry senkte schnell seine Hand mit dem Taschentuch. Malfoy rutschte von ihm weg und räusperte sich. Madame Pomfrey warf einen Blick auf sie und seufzte schwer. „Mister Malfoy und Mister Potter, was für eine Überraschung.“ ** Gryffindor Gryffindor? Wieso Gryffindor? Weil mir nichts besseres einfällt und ich momentan, ehrlich gesagt, zu faul bin, mir etwas besseres auszudenken. Schon gut. Ich wundere mich nur, dass das das erste ist was dir einfällt, wenn du an den Buchstaben G denkst. So als Slytherin. Wird man dafür nicht bei euch rausgeworfen? Nein, so läuft das hier nicht. Aber okay, wenn dir das nicht passt, dann Gilderoy. Gilderoy? Wie in Gilderoy Lockhart? Dann doch lieber Gryffindor. Außerdem gelten Personennamen sowieso nicht. Wenn das hier noch länger so weiter geht, dann kannst du dich gleich mit dir allein unterhalten. Und anstatt dich die ganze Zeit nur zu beschweren, könntest du lieber weitermachen. In Ordnung. H. Hufflepuff? ... Das war nur ein Scherz. Hippogreif. Der Scherz war nicht besonders gut. Ich hasse Hippogreife. Wie kann man Hippogreife hassen? Die sehen doch nur etwas furchteinflößend aus, aber in Wirklichkeit sind sie total nett. Gesprochen wie ein wahrer Gryffindor. Ich mag sie eben nicht. Zuviele Tiere in einem. Es sind nur zwei Tiere. Ein Adler und ein Pferd. Und was ist das überhaupt für eine Begründung? Heißt das, du magst auch keine Zentauren? Weil sie halb Mensch, halb Pferd sind? Es ist eine ausgezeichnete Begründung. Und nein, ich mag auch keine Zentrauren. Die sind fast noch unheimlicher. Was hat es überhaupt mit diesen ganzen Pferdemischlingen auf sich? Wenn man sich schon unbedingt mit Tieren paaren muss, dann doch nicht mit Pferden. ... Okay, ich werd es dir nochmal sagen; ich will sowas nicht hören. Wenn du dir über solche Dinge Gedanken machen willst, bitte, tu dir keine Zwang an, aber lass mich in Godrics Namen da raus. Ich brauch sowas nicht. Ich will nicht an Pferde denken, die sich mit Menschen paaren. Oder Adlern. Und ich will auch nicht daran denken, wie irgendjemand sich mit irgendeinem anderen Tier paart. Davon krieg ich Alpträume. Ich find sowas einfach nicht so toll wie du. Verstanden? Verstanden. Du bist ein Langweilier. ... In Ordnung, wo waren wir? Bei I. I wie Inzucht. ... Und somit ist das Gespräch offiziell beendet. Hat deine arme, gutherzige Gryffindorseele schon genug für heute? Ich glaub das ist ein neuer Rekord. Meine „arme, gutherzige Gryffindorseele“ hat gerade beschlossen, dass ein Gespräch mit dir es einfach nicht wert ist, einen Haufen verstörender Bilder in meinem Kopf zu haben, wegen denen ich heute Nacht nicht mehr schlafen kann. Außerdem macht dir das Spaß, ich weiß es. Natürlich macht das Spaß. Es ist ja auch lächerlich einfach. Ich werd allerdings aufhören, wenn das erforderlich ist, um deine Gesellschaft noch ein wenig länger genießen zu dürfen. Und warum hört sich das schon wieder wie eine Beleidigung an? Ich hab ehrlich keine Ahnung. ... Kann ich dich mal was Ernstes fragen? Das kommt ganz darauf an. Ist es was persönliches? Nein. Obwohl, ich weiß nicht. Vielleicht doch? Ich bin sicher, ich werd das gleich bereuen, aber was ist es? Werdet ihr schlecht behandelt? Ihr? Slytherins. Ich hab in letzter Zeit mitbekommen, wie ein Slytherin beschimpft und sogar verhext wurde und ich frage mich, ob das ein Einzelfall ist oder ob das auf euch alle zutrifft. Hallo? Warum interessiert dich das? Weil es ungerecht ist und jemand was dagegen tun sollte. Also? Und ausgerechnet du willst etwas dagegen tun? Warum nicht? Jemand sollte auf jeden Fall damit anfangen. Und du glaubst, du bist derjenige? Typisch Gryffindor... Heißt das, es stimmt? Es ist kein Einzelfall? ... Nein, es ist kein Einzelfall. Ich kenne einige, die auf den Fluren beschimpft werden. Hauptsächlich Schüler, deren Eltern Todesser waren oder die sich offen auf die Seite des Dunklen Lords gestellt haben. Es gibt allerdings auch Schüler, die einfach jeden in Slytherin hassen und daraus auch kein Geheimnis machen. Es ist verständlich. Viele von ihnen haben Angehörige und Freunde verloren. Der Dunkle Lord ist tot, also richten sie ihren Hass auf uns. Wer was wirklich getan hat, ist dabei egal. Richtig gewalttätig werden allerdings die wenigsten und ich kenne niemanden, der ernsthaft verletzt wurde. Draco Malfoy? ... Er hat es verdient. Glaubst du das wirklich? Du etwa nicht? Nein. Keiner hat es verdient, verletzt oder beschimpft zu werden. Schon gar nicht für Dinge, die er nicht getan hat. Ob es gerecht ist oder nicht und wer was verdient hat, spielt letztendlich keine Rolle. Es ist, wie es ist. Und du willst das einfach so akzeptieren? Wir sind nicht alle Harry Potter und können die Welt retten. Und was wäre, wenn Harry Potter etwas unternehmen würde? Potter? Den interessiert das nicht. Außerdem werde ich dann lieber gar nicht gerettet, als schon wieder von Potter. Du scheinst ja nicht besonders viel von ihm zu halten. Nein. ** „Hermine!“ Harry lies sich neben ihr auf die Bank fallen. Sie saß in einer Ecke des Gemeinschaftsraums und las ein Buch. „Kann ich mit dir reden?“ Sie blickte auf und musterte Harry neugierig. Ihr Blick blieb an der Beule an seiner Schläfe hängen. „Tut es noch weh?“, fragte sie besorgt. Harry schüttelte den Kopf. „Madame Pomfrey sagt, bis morgen ist es weg.“ Er lächelte sie zuversichtlich an. Sie nickte und schloss ihr Buch. „Was gibt’s?“, fragte sie. Harry blickte hinunter auf die Tischplatte und runzelte leicht die Stirn. Er wusste nicht genau, wie er sie darauf ansprechen sollte. Das Gespräch mit seinem anonymen Slytherin Freund vorhin war nicht besonders gut gelaufen. Das konnte jedoch auch daran gelegen haben, dass er ein Slytherin war. „Harry?“ Hermine stieß ihn leicht mit der Schulter an und als er aufblickte lächelte sie ermutigend. „Was ist los?“ Harry seufzte. „Hast du mitbekommen, dass einige Slytherin Schüler beschimpft und verhext werden?“, fragte er schließlich einfach. Hermine runzelte die Stirn und schwieg. Harry wartete. Schließlich nickte sie langsam. „Vor einigen Wochen hab ich gesehen, wie die kleine Schwester von Theodor Nott von ein paar Hufflepuff Mädchen drangsaliert wurde. Sie haben ihr ihre Schultasche weggenommen und sie beschimpft.“ „Und du hast nichts getan?“, fragte Harry schockiert. Das hier war Hermine. Hermine half sogar den Hauselfen. Er konnte nicht glauben, dass sie dabei zusehen würde, wie vor ihren Augen etwas ungerechtes passierte. „Natürlich hab ich ihr geholfen“, erwiderte sie gekränkt, „ich hab ihnen Punkte abgezogen und sie zum Nachsitzen verdonnert.“ Harry nickte erleichtert. „Und das war alles?“, fragte er dann. Hermine schüttelte den Kopf. „Padma Patil hat ihrer Schwester von ein paar Ravenclaw Fünftklässlern erzählt, die es auf Slytherins abgesehen haben, deren Eltern Todesser waren.“, erzählte sie weiter. Harry runzelte die Stirn. Das stimmte genau mit dem überein, was sein Slytherin Freund ihm erzähl hatte. Es gefiel ihm nicht. „Warum hast du mir nie was davon erzählt?“, fragte er leicht vorwurfsvoll. Hermine blickte ihn erstaunt an. „Ich wusste nicht, dass dich das interessiert.“ „Natürlich interessiert mich das. Es ist ungerecht.“, erwiderte Harry sofort. „Ich dachte nicht, dass es so schlimm ist. Ich bin davon ausgegangen, dass es Einzelfälle sind. Nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste.“ Harry nickte. Natürlich konnte Hermine nicht wissen, dass es scheinbar eine ganze Menge Schüler gab, die Slytherin hassten (mehr als vor dem Krieg). „Harry“, begann Hermine vorsichtig und beugte sich zu ihm hinüber, „wie kommst du plötzlich darauf?“ „Malfoy“, antwortete Harry. „Malfoy?“ Sie blickte ihn fragend an. Harry nickte. „Ich hab ihn heute im Krankenflügel getroffen“, erklärte er. Hermine gab einen überraschten Laut von sich. „Weil er verhext wurde?“, fragte sie schockiert. Harry nickte erneut. „Und gestern hab ich gehört, wie er beschimpft wurde. Von mehreren Leuten aus verschiedenen Häusern.“ Hermine runzelte nachdenklich die Stirn. „Eigentlich ist das nicht überraschend“, sagte sie schließlich, „nach allem, was er und seine Familie getan haben.“ „Das macht es aber nicht richtig, Hermine“, erwiderte Harry ruhig. Hermine nickte. Sie blickte ihn an und lächelte. „In Ordnung, Harry. Was ist der Plan?“ Hosted by Animexx e.V. 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