Eine Frage des Ego von haki-pata (Kommt drauf an, wen man(n) fragt) ================================================================================ Kapitel 1: Alles ist relativ. ----------------------------- „Ich weiß genau, wie das geht.“ „Nein. Weißt du nicht. Gib her.“ „Mann! Nie traust du mir was zu. Bin ich zu blöd für dich, oder was?“ Schweigen. „Ich höre?“ Schweigen, räuspern, Luftholen. „Ja? Sprich dich aus.“ „Nein. Natürlich bist du nicht zu blöd für mich. Du bist nur zu blöd für das hier.“ Nach Luft schnappen. „Ich bin also dafür zu blöd, ja?“ „Ja.“ „Und wenn ich dir zeige, wie es geht? Was dann? Bin ich dann immer noch zu blöd dafür? Hm? Sag schon?“ Ein resigniertes Seufzen. „Gut. Dann mach. Aber ich sage dir, das geht nicht gut aus!“ „Weil du mich doch für zu blöd hältst, stimmt’s?“ Ein Schniefen. „Mom hat dich immer mehr lieb gehabt als mich.“ „Diese Leier.“ Ein genervtes Seufzen. „Hat sie gar nicht.“ „Hat sie wohl! Und Dad ist mit dir immer zum Angeln gefahren. Und mit mir nicht!“ „Mann! Nichts Angeln! Ich musste immer Schmiere stehen wenn er…“ Ein Schnauben. „Dich hat unser feiner alter Herr immer aus seinen krummen Machenschaften herausgehalten. Weil er dich viel lieber gehabt hat, als mich.“ „Echt…?“ „Ja… Echt… Und jetzt mach hin! Wir liegen sowieso schon hinter dem Zeitplan.“ „Bei dem, was ihr da vorhattet, bleibt euch jetzt alle Zeit der Welt. Mindestens zehn Jahre.“ Ein Unisono: „Superman!“ Dann ein: „Weg hier!“ Flüchten, schnaufen und hektisches Umsehen. Zwei Schläge. Zwei bewusstlose Möchtegerneinbrecher. Ein Seil, zwei gefesselte bewusstlose Möchtegerneinbrecher. „Das hätte ich auch ohne dich geschafft.“ „Hm.“ „Du bist hier nicht in deiner Stadt.“ „Hm.“ „Eingeladen habe ich dich auch nicht.“ „Hm.“ „Ah ja! Der einsame, schweigsame Rächer…“ Gar nichts. „Wie? Kein ‚Hm’? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ Das gedämpfte Zischen, mit dem ein kleiner Enterhaken abgeschossen wird. „Ach? Und jetzt machst du dich aus dem Staub, ja?“ „Du redest zuviel!“ „Was? Ich rede zuviel?“ „Deine Hände! Nicht in die Hüften! Damit siehst du… schwul aus!“ „Was?“ Kein weiterer Kommentar. Dafür ein Sirren, mit dem das Seil des Enterhakens auf eine Spule gewickelt wird und gleichzeitig den Mann mit der Maske wehenden Capes in die Höhe zieht. Ein kaum vernehmbares Rauschen, mit dem sich der andere in die Lüfte erhebt. „Sag das noch mal. Wenn du dich traust!“ Eine Landung auf dem Dach einer Teppichfabrik. „Du redest zuviel!“ Wieder das Zischen. Eine Sekunde später das Sirren. „Ich meine das andere! Ich sehe nicht schwul aus! Merk dir das!“ Die Ankunft auf einem Bürokomplex. „Hm.“ Ein Hüsteln. „Ich mag Schwule. Nett, höflich, umgänglich. Gilt alles nur nicht für dich. Und die meisten Schwulen können sich besser anziehen als du.“ Ein weiteres Hüsteln. „Weit besser.“ „Was willst du damit sagen?“ Eine Erklärung folgt nicht. „Du denkst wirklich, ich bin schwul, ja?“ Ein kurzes Zerren an schwarzem Stoff. „Na los. Sag es!“ „Ich denke… Du redest zuviel. Gute Nacht.“ Ein Verschwinden in die Schatten, dank bleihaltiger Fassadenfarbe ungesehen. „Lois?“ „Kent? „Sieht… Superman schwul aus?“ Ein Kichern. „Na ja…“ „Was heißt das?“ „Ich habe mal Batman gesehen. In seinem finsteren Dress.“ Ein sehnsuchtsvolles Seufzen. „Er sah so… gut aus. So männlich und so… unerreichbar.“ Sehnsuchtsvolles Seufzen, die zweite. „Bei ihm würde ich gern mal unter das Cape krabbeln…“ „Und Superman?“ Leichte Panik in der Stimme, die sich nicht verstecken lässt. „Was ist mit Superman?“ „Ach… Kent. Superman ist wie der nette Junge von nebenan. Ein Pfadfinder. Nichts… Na ja… Geheimnisvolles. Fast so, als hätte man Sie in diesen Dress gesteckt.“ Ein Lachen. „Das würde ich schon gern mal sehen. Clark Kent, im Superman-Outfit.“ Ein Brummeln. „Ach Kent. Jetzt ist aber mal gut. Superman ist ganz süß und so.“ Ein Schulternzucken. „Aber Batman… Ist halt… Nicht süß, sondern… aufregend. Erotisch. Hach ja… Purer Sex!“ Ein Aufspringen, ein Knallen mit dem ein Stuhl auf dem Boden landet. „Also sieht Superman schwul aus und Batman nicht?“ Geballte Faust auf dem Schreibtisch. „Meinen Sie das?“ „Kent!“ „Und wenn Batman schwul wäre? Was dann?“ „Bestimmt ein ganz süßer Schwuler!“ Sehnsuchtsvolles Seufzen zum dritten. „Und ich würde alles versuchen, ihn zum Hetero zu bekehren. Voller Körpereinsatz und so…“ Eilige Schritte, Türenknallen, sich entfernende Schritte, ein weiteres Türenknallen. „Lois? Was ist denn mit Kent los?“ „Keine Ahnung. Er redet ständig vom Schwulsein. Vielleicht will er sich outen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)