Can we go back von Cawaii (to the Way we used to be) ================================================================================ Kapitel 4: Kaito Kid's Auftritt ------------------------------- „Noch 634,23 Sekunden, dann müsste er auftauchen, wenn er pünktlich sein möchte!“ Perplex blickte die Polizistin zu den Detektiven. Der war ja mal wirklich seltsam! „Also nicht mehr lange“, war ihre kurze Antwort darauf. Er nickte. „Uns bleiben nur noch wenige Minuten. Aber von mir aus kann er jetzt schon auftauchen, heute bin ich auf alles vorbereitet, ganz sicher!“ Mit einem fast schon arroganten Grinsen blickte Saguru aus dem Fenster. Es war bereits dunkel draußen. Heute würde er ihn schnappen. Und dann konnte er der ganzen Welt beweisen, dass Kaito Kid in Wahrheit sein Klassenkamerad Kaito Kuroba war. Da würde sicher nicht nur die Tochter des Inspektors, Aoko Nakamori, Augen machen. Das würde eine Schlagzeile geben. Und gleich war es soweit. „Hier! Nehmen Sie das! Sie werden es noch gut gebrauchen können!“ Hakuba übergab ihr eine Gasmaske. „Ich bin noch mal kurz weg, halten Sie hier die Stellung!“ Mit diesen Worten verschwand er auch schon aus dem Zimmer. Was Miwako nicht wusste, das gehörte alles zu seinem Plan. Ganz eingeweiht hatte er sie nicht, schließlich konnte man im Moment niemanden trauen. Am Ende hätte es seinen Plan nur zunichte gemacht. Jetzt musste er nur noch abwarten, bis Kid auftauchen würde. Lange Zeit bis dahin war ja nicht mehr. Wie konnte der jetzt noch so seelenruhig verschwinden? Miwako seufzte stark. Musste der noch mal für kleine Junge, oder was? War ja nicht zu glauben! Aber was sollte schon passieren? Das Gebäude war umstellt, an jeder Tür waren 2 Wachposten, es konnte eigentlich gar nichts schief gehen. Und wenn doch? Es wäre schließlich nicht das erste Mal! Sie ging in die Mitte des Zimmers, stellte sich vor die Vitrine und schaute sich noch einmal den Kunstgegenstand, ein Amulett, an. Vorhin noch hatte Hakuba gemeint, wie es doch dem Echten zum Verwechseln ähnlich sah. Besonders schön fand sie es ja nicht. Lag vielleicht daran, dass sie sich aus Schmuck nicht wirklich etwas machte. In diesem Moment ging das Licht aus. Erschrocken blickte sich Miwako um. Ein Stromausfall? Moment, der Detektiv hatte ihr erklärt, dass dies kein Problem und sie darauf vorbereitet wären. Aber warum saß sie dann immer noch im Dunkeln? Gab es keine Notstromaggregate für diesen Gebäudeteil? Konnte doch nicht sein! Und warum war sie ganz alleine? In diesem Moment ging die Tür auf und ein aufgeregter Wataru kam hereingerannt. „Kaito Kid! Er ist hier!“ Sofort läuteten bei ihr die Alarmglocken. „Wo denn? Und was machst du überhaupt hier? Du solltest doch den Stromkasten bewachen!“ Da war es ja kein Wunder, dass sie im Dunklen saßen. Satô war sauer. Warum missachtete er ihre Befehle? Er dürfte doch gar nicht hier sein! „Wollte ich ja, aber…“ „Aber was?“ Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Ich habe jetzt etwas zu erledigen!“ In diesem Moment zündete der sich als Wataru-ausgebende Kaito Kid eine Gasbombe. „Schlafen Sie schön!“ Miwako kniff die Augen zusammen und begann zu husten. Verdammt! Die Gasmaske? Wo war sie nur? Augenblicklich wurde die Tür aufgerissen. Saguru eilte in den Raum, legte Miwako eine weitere Maske um, die er bei sich hatte und drückte dann einen Schalter an der Wand. Dieser bewirkte, dass das Licht wieder anging. Langsam bekam die Polizistin wieder Luft. Fast wäre sie auf seinen Trick hereingefallen. „Schön, dich wieder zu sehen, Kaito Kid!“ Auf dem Gesicht des Angesprochenen bildete sich ein Lächeln. „Lange nicht gesehen, was Hakuba? Tut mir wirklich leid, für ein Schwätzchen habe ich heute leider keine Zeit! Vielleicht beim nächsten Mal!“ Mit diesen Worten deutete er auf das Amulett, welches er bereits in der Hand hatte. Saguru grinste siegessicher und sah seinen Konkurrenten dabei an. Hatte er wirklich gedacht, dass er es ihm so einfach machen würde? Konnte er sich nicht selbst denken, dass er nur eine Attrappe.. Moment mal! Seine Augen weiteten sich. Die Attrape war noch in der Glasvitrine. Woher hatte er sie dann? „Was ist denn los mit dir, Hakuba? Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich auf diese billige Kopie hereinfalle, oder? Scheinbar haben der Inspektor und du gegeneinander statt miteinander gearbeitet. Das hat es mir um einiges leichter gemacht! Übrigens ist Nakamori mit dem Rest der Mannschaft beschäftigt, einen Phantom hinterher zu jagen. Der Alte lernt es nie! Wie dem auch sei, war nett, mit dir geplaudert zu haben!“ Noch immer etwas baff starrte Saguru Kaito an. Wie hatte er das gemacht? Das war unmöglich! Aber nein, dieses Mal ließ er sich nicht seinen Plan zunichtemache, dieses Mal nicht! „Auch wenn du im Besitz des wahren Amuletts bist, herauskommen wirst du hier ganz sicher nicht! Das Gebäude ist umstellt, die Fenster sind aus Panzerglas, da wirst du nicht verschwinden können!“ Das stand schon einmal fest. Nun war der Detektiv wieder klar im Vorteil. „Das werden wir ja noch sehen!“ Kid zündete eine weitere Rauchbombe, doch das konnte den Detektiven nichts anhaben. War das schon alles? Er hatte jetzt doch gar keine Chance mehr! Aus dem Fenster konnte er nicht flüchten, und wenn er durch die Tür hinaus wollte, musste er erst einmal an ihm vorbei. Und das würde der Oberschülerdetektiv ganz sicher nicht zulassen. Nur langsam konnte sich Miwako wieder orientieren. Das Gas hatte ihr doch ganz schön zugesetzt. Das grenzte ja fast schon an Körperverletzung. Aber so allmählich verschwamm durch den erneuten Rauch ihre Sicht. Dort, wo Hakuba gerade noch gestanden hatte, war nichts mehr außer dunklen Qualm zu erkennen. Und auch Kid hatte sie aus den Augen verloren. Waren die beiden überhaupt noch hier? Irgendwas war seltsam. Trotz der Gasmaske verschwamm auch Sagurus Sicht. So ein verdammter Mist! Er eilte in die Richtung, in der Kid gerade noch gestanden hatte, doch er war weg. Sofort rannte er zurück, Richtung Tür, und hinaus in den Flur. „Bleiben Sie sofort stehen!“ Satô war Hakuba bereits zuvorgekommen und eilte den Flur entlang, Kid hinterher. Nachdem sie beide nicht mehr in dem Zimmer vermutet hatte, ist sie aus dem Raum gelaufen und versuchte nun, Kid zu verfolgen. Sie war ihn dicht auf den Fersen, es musste einfach klappen. Sie musste ihn schnappen! Kid rannte um die nächste Ecke. Miwako tat es ihm gleich, was einen folgeschweren Fehler hatte. Denn es war kein Gang, wie sie vermutet hatte, sondern plötzlich eine Tür vor ihr, die Kid vor ihrer Nase zugeschlagen hatte. Mit einem lauten ‚Peng‘ prallte sie gegen diese und landete unsanft auf dem Korridorboden. „Satô?! Hakuba, der sie schon die ganze Zeit verfolgte, hockte sich zu ihr herunter. „Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt. Die Angesprochene nickte nur und hielt sich den Kopf. „Alles gut! Los! Hinterher!“ Saguru sah noch immer besorgt drein, nickte dann aber und verschwand in den nächsten Raum. Vorsichtig lehnte sich die Polizistin gegen die Wand. Was machte auch diese dämliche Tür dort? Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Als Gentleman konnte man Kid nun wohl nicht mehr bezeichnen, schlug er einer Frau einfach die Tür vor der Nase zu, also wirklich! Es dauerte nicht lange, da tauchte Hakuba auch schon wieder bei ihr auf. Mit einem deprimierten Gesichtsausdruck öffnete er die Tür wieder. „Weg ist er…“ meinte er nur leise und schlug mit der Faust gegen die Wand. „So ein verdammter Mist aber auch!“ Die Kurzhaarige stieß einen Seufzer aus. Es wäre ja auch zu schön gewesen. „Beim nächsten Mal“ murmelte sie nur leise und stand vorsichtig auf. Etwas schwummrig war ihr zwar noch, aber das würde sich sicher bald wieder legen, hoffte sie zumindest. „Sie sollten lieber sitzen bleiben, vielleicht haben Sie eine Gehirnerschütterung erlitten, damit ist nicht zu spaßen!“ Miwako schüttelte nur mit dem Kopf. „Ach was! Geht schon wieder!“ Ein leises Piepsen unterbrach sie und beide sahen zu Boden. „Hey Watson, was ist denn mit dir passiert?“ Eigentlich sollte er draußen die Stellung halten, nun saß der Falke mindestens genauso deprimiert wie er Besitzer auf dem Boden und versuchte vergeblich, mit dem Flügel zu schlagen. Vorsichtig nahm Saguru seinen Gefährten auf dem Arm. „Er scheint sich den Flügel verletzt zu haben“ meinte Miwako nur leise, runzelte kurz die Stirn und holte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche. „Setzen Sie ihn mal ab!“ Verwirrt sah der Detektiv zu der Polizistin, tat dann aber das, was sie sagte. Vorsichtig setzte er den Vogel auf den Boden. Satô hockte sich zu ihm herunter und machte ihm behutsam einen Taschentuchverband um den verletzten Flügel. „Ich dachte, Sie hätten Angst vor ihm?“ fragte er nun etwas beeindruckt. „Ach was“ entgegnete sie ihm nur. „Fertig!“ Sie strich kurz mit ihrem Finger über Watson’s Kopf. „Fliegen wirst du jetzt erst einmal nicht können, aber wenn du dich schonst, dann wird es nicht lange dauern, bis der Flügel verheilt ist!“ Sie stockte. Wie blöd war sie eigentlich? Jetzt redete sie schon mit einem Falken, der mit Sicherheit kein einziges Wort verstand. Der Oberschüler musste schmunzeln, behielt einen Kommentar aber bei sich und nahm den Falken wieder auf den Arm. „Hast du gehört, Watson?“ Der Vogel legte nur den Kopf schief. „Ich glaube, er hat es verstanden!“ meinte er nur kurz an Miwako gewandt. „Mich würde nur interessieren, wie das passiert ist!“ „Mich würde gerade noch was anderes interessieren! Wenn das vorhin nicht Takagi war, sondern Kid, und dieser am Stromkasten war, dann…“ Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken. Hoffentlich war ihm nichts passiert. Hakuba wusste, was sie meinte, nickte nur stumm und lief auch schon mit ihr los. „Wo ist hier der Lichtschalter?!“ Es war einfach stockduster im Keller. „Wataru??“ „Hier ist der Schalter!“ meinte Saguru schnell und betätigte diesen. Wenigstens hatten sie jetzt wieder Licht. Sie liefen den Gang weiter. Nicht nur das Gebäude war riesig, sondern auch der Keller. „Wata-?“ Miwako verstummte. Sie hatte etwas gehört. Klang wie ein Schnarchen?! Sie lief weiter, bis sie schließlich eine dunkle Gestalt in einer Ecke sitzen sah. „Wataru?“ Sie hockte sich zu ihm herunter. Der schlief doch einfach! „Hey, wach auf!“ Vorsichtig rüttelte sie ihn an der Schulter. Moment Mal! Erst jetzt fiel ihr auf, dass er außer seiner Unterhose nichts mehr anhatte. „W-w-wie? Was ist los?“ Gab er verschlafen von sich und öffnete langsam die Augen. „Miwako?“ Plötzlich fuhr er zusammen. „Ah, verdammt! Kaito Kid!“ Die Polizistin seufzte. „Den hast du verschlafen, der ist längst weg! Du solltest doch hier aufpassen!“ „Das habe doch! Was kann ich dafür, wenn er hier mit Rauchbomben um sich wirft?!“ „Haben Sie ihn gefunden?“ hallte eine Stimme durch den Gang wider. „Ja!“ antwortete Satô nur. Nun stieß auch Hakuba zu den beiden. Verwirrt sah er zu Takagi. Was guckte der eigentlich so blöd? Hatte er was im Gesicht? Langsam stand Wataru nun auf. Es war echt unbequem auf dem harten Steinboden und kalt irgendwie auch. Kalt? Er schaute auf sich herab. Was zum?! Miwako bemerkte seinen Blick und konnte nicht anders, als laut loszulachen. Saguru allerdings fand das nicht einmal mehr lustig und strich sich durch sein Gesicht. Warum musste Kid auch immer die Klamotten anderer Leute stehlen? Toll, jetzt lachte sie ihn auch noch aus, als wäre es so nicht schon peinlich genug. Was sollte er denn jetzt anziehen? Der Detektiv bemerkte seinen hilfesuchenden Blick, im Gegensatz zu Miwako. Er zog seine Jacke aus und reichte ihm diese. „Hier, ich hoffe, sie passt!“ Dankbar nahm er diese entgegen, doch sie war eindeutig zu klein. Was sollte er denn jetzt machen? Satô begann erneut zu lachen, als sie sah, wie er versuchte, sich in die viel zu kleine Jacke zu quälen. „Ich glaube, nebenan ist ein Kostümverleih, vielleicht finden wir…“ Weiter konnte sie nicht sprechen, denn ein erneuter Lachanfall hinderte sie daran. Wataru warf ihr einen kurzen, bösen und traurigen Blick zu. War die heute wieder nett zu ihm. „Ich geh mal was Passendes besorgen“ meinte Hakuba darauf seufzend und eilte schon nach oben. Kannst du jetzt bitte mal aufhören, zu lachen? Als ob das so witzig ist! Miwako biss sich auf die Unterlippe, um einen weiteren Lachanfall zu verhindern. War gar nicht so einfach. „Als ob ich das mit Absicht gemacht hätte! Wenn du in meiner Lage wärst, dann würde ich dich ganz sicher nicht auslachen!“ Beleidigt drehte er sich von ihr weg. „Ich glaube, ich hätte es Kid nicht so einfach gemacht!“ Sie musste wieder kichern. Konnte sie das jetzt vielleicht mal unterlassen? „Ich habe es ihm auch nicht einfach gemacht, aber..“ Er verstummte sofort, da er Schritte wahr nahm. Kurz darauf kam auch Saguru schon herbeigeeilt und überreichte ihm ein paar Sachen, welche er ganz schnell überzog. Toll, jetzt musste er diesem Kerl auch noch dankbar sein. Er wollte einfach von hier weg und diesen ganzen Tag schnell aus seinem Leben streichen. „So, da der Fall ja nun erledigt ist, werde ich mich beim Inspektor abmelden gehen. Es wartet noch genügend Büroarbeit auf mich!“ Mit diesen Worten war Wataru auch schon verschwunden. Verblüfft schaute seine Kollegin ihm nach. Wollte er denn gar nicht auf sie warten? Scheinbar ist sie doch ein klein wenig zu weit gegangen. „Ich denke, wir wollten auch gehen..“ sagte Hakuba kurz und blickte dabei in ihre Richtung. Die Polizistin nickte. Zwei Stunden später war sie auch schon Zuhause angekommen, alleine. Wataru musste das Kunstmuseum irgendwie vor ihr verlassen haben. Nur wie? Schließlich waren sie mit ihrem Wagen dort hingefahren. Ob er wirklich noch im Büro hockte und Berichte schrieb? Ihr Blick fiel auf die Uhr. Es war bereits nach 22Uhr. Er hatte doch längst Feierabend. Seit wann war er denn so scharf auf Überstunden? Hoffentlich war er nicht immer noch verärgert, oder er schmollte einfach. Sie jedenfalls war jetzt müde, verschwand kurz ins Bad und zog sich dann um. Anschließend legte sie sich aufs Bett. Ihr Blick fiel auf ihr Handy, welches sie auf den Nachttisch neben sich gelegt hatte. Ob sie ihn mal anrufen sollte? Ach, der würde schon wieder auftauchen. Wenigstens eine SMS hätte er ihr schicken können. Männer! Sie machte die Nachttischlampe aus und kuschelte sich in ihre Bettdecke. Wataru würde schon wieder kommen, es war schließlich nicht nur ihr Zuhause, sondern auch seines. Sicher würde er jeden Moment auftauchen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)