Ein Lichtblick am Horizont
Ungewohnte Stille umgab meine Ohren, als ich in unsere gemeinsame Wohnung trat. Wie üblich hing ich zunächst meine Jacke auf, streifte meine Schuhe ab und ging mitsamt meiner Tasche in Richtung Küche, wo meistens Naruto bereits sehnsüchtig auf mich wartete, wenn ich unterwegs gewesen war.
Doch alles, was ich heute sah, war unsere saubere, aufgeräumte, aber dennoch leere Küche. Das, was wir kurz nachdem ich hier eingezogen war, angegangen waren. Wir hatten gemeinsam geputzt und anschließend zusammen gekocht. Doch jetzt ging jeder seiner eigenen Wege.
Mein Blick schweifte über die beiden unbesetzten Stühle, die sich gegenüber standen. In meinen Gedanken sah ich uns wieder gemeinsam dort sitzen. Ich sah ihn lächeln und mit seinem Essen kleckern. Ich sah, wie ich daraufhin zunächst wütend wurde und anschließend doch in sein sorgenloses Lachen einstimmte.
"Arschloch", drückte ich hervor und wandte meinen Kopf ab von diesem Schauplatz, der mich schon jetzt in Erinnerungen schwelgen ließ.
Knarrende Geräusche gab der Boden von sich, als ich über ihn hinweg schritt und direkt ins Badezimmer steuerte, wo ich meine geschulterte Tasche ablegte und schwerfällig auf dem Rand der Badewanne Platz nahm.
Ich streckte meine Beine und betrachtete meine geschundenen Füße, die unter den neuen Herausforderungen ganz schön zu leiden hatten.
Ein Kribbeln durchzog meinen Körper und mein Blick schweifte durch das sterile Zimmer. Irgendwie war diese Umgebung erdrückend für mich. Es war ein Gefühl, als wäre ich hier überhaupt nicht mehr zuhause.
Seufzend legte ich für einen Moment den Kopf in den Nacken und schloss jene Augen, die Dinge sehen mussten, denen ich bisher nicht einmal in meinen Alpträumen begegnet war.
"Vielleicht sollte ich ausziehen?", schallte es in meinen Gedanken und ich schlug meine Lider vorsichtig blinzelnd wieder auf, während sich meine Brust zusammen zog. Dann wäre es immer so wie jetzt. Einsam und still.
Wollte ich das?
Das Gewicht meiner zahlreichen, schwerwiegenden Gedanken zog meinen Kopf nach unten. Eigentlich wusste ich überhaupt nicht mehr, was ich wollte oder nicht wollte.
"Er schmeißt mich sowieso bald raus", knirschte ich hervor und dachte wieder an den Naruto, der mich einfach im Stich ließ. Das war seine wahre Natur. Er war schon immer ein Feigling gewesen. Ein Feigling, der sein Wort nicht hielt.
Mit zusammen gebissenen Zähnen öffnete ich nun den Reißverschluss meiner Trainingstasche und zog das hervor, was Orochimaru mir noch mitgegeben hatte: Einen Rasierer.
"Was ist das hier für eine kranke Scheiße?", zischte ich zwischen meinen Zähnen hindurch und umklammerte dieses kleine Teil mit zitternden Fingern. Bilder von spiegelglatten Beinen der anderen Männer tauchten plötzlich in meinem Kopf auf.
"Markierst du uns?", fragte ich mit einem wankenden Lächeln an den imaginären Mann in meinen Gedanken, wobei ich mehr ruckartig und grob mein Hosenbein übers Knie krempelte.
Mit einem trüben Blick und einem immer lauter werdenden Glucksen, das stockend meine Kehle verließ, betrachtete ich meine dunklen Haare, die mein Bein umgaben.
"Tschüss", sagte ich zunächst sanft und endete dann mit einem dumpfen Lachen, um zitternd die Klinge anzusetzen.
"Tschüss, Sasuke."
Mit einem dennoch unguten Gefühl in der Magengegend stand ich schließlich vor Hinatas Haustür und holte noch einmal tief Luft. Ich dachte darüber nach, ob es gut und fair war, jemandem davon zu erzählen, was momentan geschah.
Aber andererseits: War es fair, dass er mich hinterging und mir keinerlei Vertrauen mehr entgegen brachte? Allein, wenn ich darüber nachdachte, musste ich angesäuert auf meiner Unterlippe herum kauen, spürte wieder Tränen brennen und ballte zwei Fäuste.
Diese ganze Scheiße - ich wollte sie nicht noch länger in mich hinein fressen, also drückte ich kurzerhand auf die Klingel, hörte es im Inneren des Hauses schellen und wartete mit Herzklopfen darauf, dass mir jemand die Tür öffnen möge.
Nach einigen Sekunden, die mir merkwürdigerweise wie eine Ewigkeit erschienen, hörte ich ein leises Klacken und als ich darauffolgend den Blick hob, streifte jener das Muster eines blumigen Sommerkleides und blickte schließlich in helle, ehrliche Augen.
"Hallo Naruto", lächelte sie, schien sich aber unsicher zu sein, ob ihre Begrüßung angemessen war, doch ich erwiderte ihr Lächeln nur. Auch wenn es mir schwer fiel in meiner momentanen Lage ein so fröhliches Gesicht aufzusetzen.
"Hallo Hinata", schmunzelte ich und sie bat mich gleich darauf mit einem Nicken in ihre Wohnung hinein. Kurz schweifte mein Blick durch die hellen Zimmer, auf der Suche nach Hinatas Eltern, um sie förmlich zu begrüßen. Doch außer uns beiden schien momentan niemand im Haus zu sein.
Noch immer leicht abwesend, stieg ich mit ihr die Treppenstufen hinauf und folgte ihr in ein Zimmer, das ich bislang so gut wie noch nie betreten hatte: Hinatas Zimmer.
"Nimm doch Platz", bat sie mich direkt, als ich auch schon den Raum mit den farbenfroh tapezierten Wänden begutachtete. Viele warme Rot- und Gelbtöne fanden sich hierin wieder und man fühlte sich direkt wohl. Es war irgendwie gemütlich.
Stillschweigend setzte ich mich auf die rote Couch, die vor dem gekippten Fenster stand und blickte einmal hinaus auf den Hof. Als ich nach ein paar Sekunden wieder meiner Gastgeberin die Aufmerksamkeit zukommen ließ, hatte Hinata bereits lächelnd eine Flasche Wasser und eine mit Cola vor mir abgestellt.
"Du trinkst doch gar keine Cola?", fragte ich nach, da ich sie wirklich noch nie mit diesem Getränk gesehen hatte. Und wenn ich mich recht erinnerte, dann hatte sie bislang auch immer Cola verweigert - so wie Sasuke. Doch der war ja schließlich auf den Geschmack gekommen.
"Ich...Na ja, das haben wir im Haus, weil mein Vater das gerne trinkt", sagte sie mit geröteten Wangen und ich nickte ihr verstehend zu.
"Aber was viel wichtiger ist: Was ist denn los mit dir, Naruto? Und wie geht es dir? Du klangst furchtbar. Ich...Hab mir ehrlich Sorgen gemacht", begann sie leise und schien sich noch immer unsicher zu sein, ob sie das Richtige sagte und fragte.
Eine kurze Zeit ließ ich verstreichen, ehe ich in die Stille sprach: "Das ist ein bisschen komplizierter." Für einen Moment senkte ich den Blick, doch dann schenkte ich mir ein Glas Cola ein und trank einen kräftigen Schluck. Es erinnerte mich an ihn. Alles erinnerte mich an ihn.
"Er betrügt mich", platzte es aus mir heraus, noch bevor Hinata weitere Nachfragen anstellen konnte. Allein von meinen eigenen Worten erschüttert, bedeckte ich meine Stirn und hätte direkt wieder heulen können. Ich könnte den ganzen Tag heulen. Ununterbrochen. Aber es half alles nichts: Das änderte auch nichts.
Genauso wie dieses Gespräch nichts ändern würde.
Aber das bemerkte ich erst jetzt.
Hinata schien nicht zu wissen, was sie darauf sagen sollte, deshalb musterte ich sie für einen Augenblick und stellte fest, dass sie von dem, was ich sagte, wirklich getroffen zu sein schien.
Es verging eine ganze Zeit und ich wusste, dass sie überlegte, wie sie dieses Gespräch beginnen könnte. "Und...Mit wem?", fragte sie vorsichtig nach und ich überlegte nicht lange, sondern antwortete regelrecht nüchtern: "Mit seinem Chef. Für Geld."
Danach hob sie schlagartig den Kopf und starrte mich an. "Das kann ich mir nicht vorstellen", warf sie ein und musterte mich eindringlich. "So ist Sasuke nicht", verteidigte sie ihn und biss sich gleich darauf auf die Unterlippe. Anscheinend schien sie ihren eigenen Worten keinen Glauben zu schenken oder zu bemerken, dass sie mir damit vorwarf, ein Lügner zu sein.
Selbst sie traute es ihm also zu. Es erschien logisch, dass er es tat, nicht wahr? Ich war so ein Narr.
"Doch", widersprach ich automatisch. "Weil er ein mieses, rumhurendes, verlogenes, ekelhaftes und geldgeiles Schwein ist, das sich einen Dreck darum schert, wie es mir dabei geht", presste ich hervor und spürte die negativen Emotionen wiedermal explodieren. Meine Finger begannen vor Wut und Trauer zu zittern, meine Unterlippe bebte und mein Kopf fühlte sich heiß an. Auch meine Magengegend sollte nicht verschont bleiben. Sie ekelte sich genauso vor diesem Mann, dem mein Herz gehörte, wie mein Kopf es von meinem Körper verlangte.
Als ich allmählich wieder zur Besinnung kam, bemerkte ich erst, dass Hinata mich umarmte. Sie hielt mich ganz fest und drückte meinen pochenden Kopf vorsichtig gegen ihre Schulter. Wie ein Schiffbrüchiger klammerte ich mich haltsuchend an ihr fest. "Lass mich nicht fallen", schallte es durch meine Gedanken und meine Tränen liefen nur weiter in einer ernüchternden Geschwindigkeit meine Wangen hinab, um schließlich ihr schönes Kleid zu beflecken.
"Ich hasse ihn", presste ich unter mehreren Atemzügen hervor und sprach die Wahrheit, während ich mich gleichzeitig aufs Äußerste belog.
"Verstehe ich, Naruto", hauchte sie leise an mein Ohr und drückte mich noch einmal. Dieser zarte Körper musste mich festhalten. Dabei sollte ich doch stark sein. Ich wollte stark sein. Ich wollte darüber lachen und Sasuke mit einem Augenzwinkern vergessen. Und konnte es dennoch nicht.
"Ich will das nicht", heulte ich weiter und hatte Angst davor, dass meine Tränen wirklich nicht mehr stoppen würden. Beruhigend fuhr sie daraufhin mit den Fingerspitzen durch mein Haar und pflichtete mir bei: "Ich weiß, Naruto."
Hinata war so eine starke Persönlichkeit. Das war sie, nicht wahr? Sie war stark. Im Gegensatz zu mir.
"Ich liebe ihn doch", widersprach ich mir selbst und schluchzte noch heftiger. "Ich weiß", erwiderte sie wieder leise und drückte unsere Körper aneinander.
Erst als ich mich ganz allmählich beruhigte, löste sie sich von mir und schenkte mir das schönste Lächeln, das sie mir momentan geben konnte. Zaghaft hob sie ihre Hand und hielt noch einen Moment inne, ehe sie mir die heißen Tränen aus den Augen wischte. Kurz wandte Hinata sich von mir ab und reichte mir dann ein Taschentuch, das genauso blumig wie ihr Kleid war, nach dem ich sogleich beschämt griff. Ich flennte wie ein Mädchen. Eigentlich noch viel schlimmer. Hinata würde sich bestimmt niemals eine solche Blöße geben.
"Danke", presste ich hervor und wischte großzügig über meine Augen und Wangen hinweg, um diese störende, erniedrigende Flüssigkeit zu beseitigen.
Seufzend nahm Hinata nun wieder mir gegenüber Platz und musterte mich mit trauriger Miene. "Ach, Naruto. Eigentlich hatte ich mich wirklich für euch gefreut, auch wenn du das vielleicht nicht glaubst. Aber wenn ich das jetzt so höre, dann...Dann macht mich das wirklich fertig", murmelte sie und senkte den Blick dabei auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß vergrub.
Da ich aufgrund meiner derzeitigen Verfassung keine gute Antwort parat hatte, schwieg ich zunächst und wartete darauf, dass Hinata fort fuhr. "Du hast es nicht verdient so behandelt zu werden", gab sie noch von sich und wandte dann komplett den Kopf von mir ab.
"Du hast verdient, dass Sasuke dich mindestens genauso sehr liebt wie du ihn", fügte sie hinzu und schwieg anschließend für eine Weile. Ihr Mitgefühl rührte mich tatsächlich zutiefst, so dass sie mir sogar in meiner momentanen Verfassung ein ehrliches Lächeln entlocken konnte.
Dennoch war ich momentan völlig unregsam und ließ meinen Blick einfach nur ziellos durch dieses hübsch eingerichtete Mädchenzimmer schweifen. Sogar einige Stofftiere waren hierin noch zu finden. Und das, obwohl Hinata doch längst erwachsen war. Aber irgendwie passte dieses Kindliche zu ihr, wie ich mit einem anhaltenden Lächeln feststellte.
"Danke für deine Sorge um mich", nuschelte ich aufrichtig und fühlte mich zumindest ein bisschen wohler in meiner Haut bei dem Gedanken, dass ich nicht jedem so egal war wie Sasuke.
"Naruto", drückte sie im Flüsterton hervor und ich glaubte zunächst, dass ich mir den Klang ihrer Stimme bloß eingebildet hatte. Doch als ich zur Vergewisserung zu ihr sah, bemerkte ich ihren ernsten, aber doch von Trübsal geprägten Blick auf mir. "Findest du nicht, dass ihr getrennter Wege gehen solltet? Ich meine, ich will dich zu nichts überreden oder zwingen, aber...Ich habe dich noch nie so gesehen wie heute", schluchzte sie nun und meine Augen wurden größer, als ich feststellte, dass sie tatsächlich ein paar Tränen meinetwegen vergoss. Aufgrund meines momentanen Gefühlszustands.
"Und ich will das auch nie wieder sehen müssen", sagte sie nun lauter und rieb sich mit dem Handrücken über ihre tränenden Augen. "Mir tut das weh, dich so unglücklich zu sehen", hauchte sie und mir tat es zugleich im Herzen weh, sie so unglücklich zu sehen. So aufgelöst. Und das alles nur meinetwegen. Vielleicht war es doch die falsche Idee gewesen, sie mit meinen Problemen zu belasten. Es setzte ihr doch mehr zu, als ich gedacht hätte.
"Es tut mir leid, Hinata", entschuldigte ich mich betroffen und senkte schuldbewusst mein Haupt. Doch aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass sie nur heftig mit dem Kopf schüttelte. "Nein, mir tut es leid", widersprach sie mir und ich wunderte mich über ihre Reaktion.
"Ich bin dir überhaupt keine Hilfe", murmelte sie und in dem Moment war ich endlich in der Lage, mich zu erheben und mich vor ihr hinzuknien, damit ich ihre Hand in meine schließen konnte. "Das stimmt nicht. Du hast mir sehr geholfen, Hinata. Aber ich kann Sasuke einfach nicht verlassen", sprudelte es unüberlegt aus mir heraus und ich erkannte, dass ich es wirklich nicht konnte. Dafür hing ich einfach viel zu sehr an ihm. An dem ersten Menschen, von dem ich so etwas wie Liebe erfahren hatte. Der Mensch, den ich mit meinen Gefühlen überschütten konnte. Vielleicht war es ihm zu viel geworden? Diese ganze Schnulzerei meinerseits.
Mit etwas gebrochenerer Stimme erklärte ich nun: "Wenn er erst einmal weg ist, dann war's das. Wir würden uns niemals wiedersehen. Ich habe einfach Angst davor, ihn zu verlieren." Nach meinen Worten vernahm ich plötzlich gestammelte Worte aus Hinatas Mund, die ich niemals erwartet hätte: "Als ob du ihn jemals besessen hättest." Überrascht von ihrer Aussage betrachtete ich sie einen Moment mit blinzelnden Augen, stellte dann aber fest, dass sie womöglich recht hatte. Vielleicht hatte ich ihn nie besessen. Und vielleicht war es unsinnig zu glauben, dass ich noch etwas daran ändern konnte.
Aber aufgeben gehörte einfach nicht zu dem, was ich gerne tat. Auch wenn die Situation nahezu aussichtslos erschien. Und das mit Sasuke war ganz offensichtlich so eine Situation.
"Das wollte ich nicht sagen, Naruto", entschuldigte sie sich nun, als sie vermutlich meinen geknickten Gesichtsausdruck bemerkte. "Schon gut. Du hast vermutlich sogar recht", lehnte ich ihre Entschuldgung mit einem vagen Lächeln ab und setzte dann noch einmal zu einer besseren Erklärung an: "Aber trotzdem. Auch wenn man es nicht begreift, ich will ihn nicht verlieren. Das könnte ich einfach nicht ertragen. Ich habe mich so sehr an ihn gewöhnt, ich habe das Gefühl, dass ich ihn zumindest ein Stück weit kenne, auch wenn mir momentan das Gegenteil gezeigt wird. Im Moment kenne ich ihn überhaupt nicht mehr. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, jemals mit einem anderen Menschen zusammen zu sein."
Einen Augenblick schwieg sie daraufhin und ich hörte den Wind durch ihr Fenster zischen. Heute war ein recht turbulenter Sommertag. Schon beinah wie im Herbst.
"So sehr liebst du ihn", stellte sie fest und ich war mir sicher, dass ihre Tonlage etwas gefasster war, als zuvor. "So sehr liebe ich ihn", stimmte ich zu, obwohl ich wusste, dass es die falsche Entscheidung war, an dieser Liebe festzuhalten. Jeder normale Mensch hätte sich nicht weiter benutzen lassen. Zumindest nicht wissentlich. Aber selbst das nahm ich inkauf. Irgendwie würde ich ihn zurückerobern. Irgendwie würde er von seinen wahnwitzigen Vorstellungen, um jeden Preis ein Star zu werden, abkommen und alles würde so sein, wie noch bis vor ein paar Tagen. Nein, es sollte besser werden. Alles sollte perfekt sein. Mit allen Mitteln würde ich ihm den Himmel auf Erden bereiten.
Oder war gerade dieses Vorhaben mein eigentlicher Fehler?
"Dann...Bleib wenigstens heute Nacht hier. Ich kann auch Sakura anrufen. Die wird bestimmt was mit uns unternehmen und...", begann sie viel zu schnell und brach dann ab, als sich ihre Wangen plötzlich rot färbten. Leise lachend musterte ich ihr Gesicht und erwiderte mit einem Nicken: "Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee. Ein wenig Ablenkung und Abstand würde mir mit Sicherheit ganz gut tun."
Daraufhin betrachtete sie mich überrascht. Anscheinend hatte sie nicht damit gerechnet, dass ich ihr zustimmen würde. Doch als sie meine Reaktion vollkommen begriffen hatte, lächelte sie mir augenblicklich freudig und auch ziemlich erleichtert entgegen. Sanft löste sie sich aus meinem Griff und nahm das Handy von dem kleinen Tisch, um vermutlich Sakuras Nummer einzutippen.
Nach wenigen Minuten war alles geklärt und es war beschlossene Sache, dass wir an diesem Abend in einen Club gehen würden. Allerdings war ich zunächst nicht überzeugt gewesen, da ich mich in dem momentanen Aufzug weiß Gott nicht in einer Disco blicken lassen konnte. Doch Sakura hatte vorgeschlagen, dass sie mir zur Not neue Klamotten bezahlen würde, weil Hinata es strikt ablehnte, mich noch einmal nach Hause zu schicken, um mich anders zu kleiden. In dem Moment war Sakura der Grund für ihr Verhalten zwar noch schleierhaft, aber sie nahm Hinatas Ablehnung einfach als gegeben hin. Schließlich fehlte es ihr nicht sonderlich am Geld. Sie konnte mir locker meine ganze Garderobe bezahlen, wenn sie wollte. Und zwar problemlos. Für mich war sie schon immer das Kind von reichen Eltern gewesen.
"Sakura holt uns in einer halben Stunde ab", lächelte mir Hinata nun zufrieden zu, nachdem sie das Handy wieder auf dem Tisch abgelegt hatte.
Ich erwiderte ihr Lächeln und hoffte inständig, dass mich die beiden zumindest ein wenig von den ganzen Erlebnissen ablenken könnten. Oder Sakura ein paar gute Ratschläge für mich übrig hatte. Aber jetzt wieder nach Hause zu gehen, wo Sasuke auf mich wartete, war etwas, das ich mir einerseits so sehnlichst wünschte und gleichzeitig so sehr die Kehle zuschnürte, wie nichts anderes. Vor allem die Angst, dass ich irgendwann meine Wohnung betreten und einen Zettel vorfinden würde, der mir bestätigte, dass er niemals wieder zurückkehren würde. Davor fürchtete ich mich am meisten.
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Ja, ich bin von den Toten wiederauferstanden :D
An dieser Stelle möchte ich euch noch, obwohl ich den Großteil ja eh schon gestalked habe, einmal meine neue Fanfiction nahe legen:
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/275520/
Dort werde ich so einiges an Hirnschmalz lassen und auch, wenn ihr den Manga nicht kennt, werde ich mich bemühen, alles so gut wie möglich zu erläutern ^^ Weil DGM ist einfach nur wundervoll. Vielleicht wird euch die FF ja sogar motivieren, einmal den Manga zu lesen. Ich kann ihn wirklich nur empfehlen.
Und hoffe natürlich, dass ihr mal vorbeischaut und mir vllt Bescheid sagt, wenn ihr irgendetwas noch nicht versteht :-)
Bis dahin,
Liebe Grüße
Eure TDR