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Hundertzwanzig

von

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16. Caged – eingesperrt

16. Caged – eingesperrt
 

„Ich fasse es nicht, Bastard! Ich fasse es wirklich nicht!“

„Romano.“

„Du kannst nicht bei ihm bleiben! Sei pazzo? Bist du wahnsinnig geworden?“

„Romano.“

„Nein! Du wirst mit mir kommen, aber sofort! Ich lasse dich nicht hier!“

„Romano“, sagte Feliciano müde, zum mindestens zehnten Mal in Romanos gestenreichen Wortschwall hinein. „Ich werde bleiben.“

Romano draußen vor dem Fenster verstummte, wenn auch wahrscheinlich nur, weil ihm die Worte ausgegangen waren. „Wieso?“, flüsterte er. „Wieso zum Teufel willst du bleiben?“

„Ich kann gar nicht anders, oder? Das Fenster ist vergittert, fratello, und die Tür ist zu.“

„Ich reiße das Gitter raus!“, erwiderte Romano fest entschlossen und griff nach den metallenen Stäben, die sie trennten. „Ich werde diesem Kartoffel-Bastard schon beibringen, dass er dich nicht einfach einsperren und für sich behalten kann!“

Feliciano, der drinnen auf der Fensterbank hockte, senkte den Blick. „Ich kann nicht mit dir gehen, fratellino“, murmelte er. „Das weißt du doch.“

Selbst in dem schwachen Mondlicht konnte er Romanos wütendes Gesicht erkennen. Langsam verschwand die Wut und machte Hilflosigkeit Platz.

„Aber du kannst nicht bleiben. Er darf dich nicht einfach einsperren, das darf er einfach nicht! Wir haben uns entschieden, oder? Wir haben uns gemeinsam entschieden, ihn zu verlassen! Wieso kommst du nicht mit mir? Begreifst du nicht, dass er dir Unrecht tut, Feliciano?“

Es war selten, dass Romano ihn mit seinem Namen ansprach und nicht mit irgendwelchen Schimpfwörtern. Feliciano stiegen die Tränen in die Augen, als er es hörte. Er schniefte und wischte sich mit dem Ärmel die Nase ab.

„Ich kann nicht“, flüsterte er. „Ich habe Angst, fratellino. Du weißt doch, dass ich nicht so ein ganz mutiges Kerlchen bin.“

„Diesmal musst du dich zusammenreißen!“ Romanos Hände, die sich um die Gitterstäbe klammerten, zitterten. „Er schläft gerade. Ich knacke das Gitter, und bevor er es merkt, sind wir weg!“

„Ich kann nicht hinaus“, flüsterte Feliciano. „Es ist nicht das Gitter, das mich einsperrt, fratello.“

„Was denn dann?“, zischte Romano. „Sag mir, was es ist, und ich schaffe es aus dem Weg!“

Feliciano hob den Kopf. Als er Romano anlächelte, glänzten Tränen in seinen Augen. „Es ist meine Angst, fratello“, murmelte er. „Ich bin eingesperrt in mir selbst.“
 

(Sei pazzo? -> Bist du wahnsinnig? Wenn ihr das Italienische nicht versteht, lest einfach weiter, er wiederholt es bestimmt nochmal auf Deutsch. Da könnt ihr bei mir immer nach gehen.

Wuuuh, einfallslose Pointe of Doom! Die Situation spielt übrigens zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Nazis halten Norditalien noch, während Süditalien schon auf, auf und davon ist.)



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