Was man verlieren kann... von Anuri (...kann man auch wieder gewinnen?!) ================================================================================ Kapitel 1: Langersehntes Wiedersehen? ------------------------------------- Was bedeutet Leben? Leben...Überleben...wo ist der Unterschied? Macht es einen Unterschied? Leben...sollte es nicht klar sein, was Leben ist? Es sollte ganz einfach sein, oder? Warum lebt man? Was für einen Sinn hat das Leben? Sollte es nicht einen Grund geben zu leben? Sollte nicht jedes Leben eine Bedeutung haben? Vielleicht gab es aber gar keinen Sinn hinter allem...vielleicht wollen wir nur gerne das es so wäre. Leben...Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft...sie beeinflussen unser ganzes Leben. Was macht unser Leben aus? Was prägt uns? Sind es die Menschen, denen wir begegnen und spuren in unseren Herzen hinterlassen. Sind es dir schönen Erinnerungen? Oder die Schlechten? Macht es uns zu dem was wir sind? Menschen...Menschen, die an einem vorübergehen...Menschen die kurz bleiben...Menschen die vorübergehend einen Platz in unseren Leben haben... Was bedeutet Leben? Früher hätte ich über so eine Frage gelacht. Ich hätte etwas gesagt wie Leben, bedeutet lachen, weinen...einfach alles...und zusammen mit seinen Freunden alles zu überstehen. Die Zeit zu genießen und jede Chance war zunehmen...keine Angst zu haben...vor der Zukunft... Heute weiß ich nicht was ich darauf antworten soll...aber früher hätte ich auch nicht darüber nachgedacht...früher hatte ich wichtigeres zutun. Fußball spielen und die restliche Zeit mit meinem besten Freund zu verbringen. Doch alles ändert sich... Nichts ist von Dauer und alles geht irgendwann vorüber. Wie depressiv ich mich anhöre, aber das bin ich wirklich nicht...nicht mehr. Das Leben geht weiter, immer weiter...und man muss weitergehen. Vielleicht gibt es irgendwann auch etwas was bleibt. Ich lass mich überraschen. Ja, ich lass das Leben auf mich zu kommen. Ein Leben ohne meinen besten Freund...ein Leben ohne mein Leben... Ist so was möglich? Keine Ahnung...ich werde es möglich machen müssen, denn nie wieder will ich diesen Blick bei meinen Freunden sehen. Freunde...Freunde sind das wichtigste im Leben. Ohne sie macht alles keinen Sinn und ich habe wundervolle Freunde und den besten besten Freund...auch wenn er schon lange nicht mehr an meiner Seite ist und es wohl auch nie wieder sein wird. Nein er ist nicht tot...um Gottes willen. Nein...Yama hat sich für ein Leben ohne mich entschieden. Damals nach dem Unfall...ist er mit seinem Vater weggezogen und hat den Kontakt zu mir eingestellt. Ja dieser Unfall hatte alles verändert... es gibt keinen Tag an dem ich ihn nicht vermisse, aber ich habe gelernt damit zu leben... mit dieser Leere in mir. So viel Mühe sich Mimi und Izzy auch geben diesen Teil können sie nicht füllen. Aber die beiden haben mir wirklich sehr geholfen. Wir sahen uns inzwischen fast täglich, um irgendwas zu unternehmen. Sie verstanden mich. Tk hat natürlich auch sein bestes getan um mir zu helfen. Auch wenn ihn das ganze wirklich sehr mitnahm... nicht nur wegen Yama...oder mir...sondern auch wegen meiner Schwester, die ich natürlich auch sehr liebe, aber zurzeit stresst sie mich ganz schön...genauso wie Joey und Sora. Mit Sora streite ich mich eigentlich auch nur noch. Sie ist so oder so eine Sache für sich. Ganz früher war da was zwischen uns...naja...wir waren noch zu klein um eine Beziehung zuhaben...aber irgendwie waren wir es wohl...bis sie sich in Matt verliebte...sie waren dann zusammen. Aber nicht lange...irgendwie hat es mit ihnen genauso wenig funktioniert wie damals bei uns. Aber all das konnte unserer Freundschaft nie etwas antun. Niemals...heute ist alles anders. Das Leben ändert sich. Immer wieder und wieder. Man muss sich immer wieder neu anpassen und ich musste noch ein paar Tage ohne Izzy überstehen. Dieser war gerade auf einem Austausch...leider... heute Abend traf ich mich ja ein Glück mit Mimi. Da konnte ich wenigstens etwas abschalten. Da ertönte dieses grausige Piepen...was mir sagen sollte das ich aufstehen und endlich duschen gehen musste. Grummelnd stellte ich den Wecker aus und machte mich auf den Weg ins Bad. Immer wenn ich ihm Bad stehe beginnt der Alltag...nach 5 Minuten stand meine Schwester vor der Tür und begann zu meckern, dass ich mir gefälligst nicht so lange Zeit lassen soll...auch das war früher anders gewesen...früher war alles anders gewesen...alles... aber damit musste man wohl leben. Mir war es schwer gefallen mich an mein neues Leben zu gewöhnen...wenn ich ehrlich war hatte ich mich daran immer noch nicht gewöhnt...vielleicht würde ich das auch nie. Aber das war ja auch egal...einfach weitermachen... Ruhig zog ich mich an und trat nach draußen um zu Frühstücken, danach räumte ich die Sachen weg. Meine Eltern beobachteten mich dabei genau. Mein Blick wanderte zur Uhr. Jetzt wäre ich auf den Weg zu Yama gewesen. Ich hatte ihn immer abgeholt, dann waren wir gemeinsam zur Schule gegangen...okay gerannt...ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Schnell waren meine Sachen zusammengesucht. Dann klingelte auch schon Joey, der mich wie jeden Tag abholte. Kurz begrüßte ich ihn und stieg ein. Die Fahrt verlief schweigend. Zu sagen hatte wir uns kaum noch was. Das war wohl meine Schuld. Aber langsam hatte ich keinen Bock mehr darauf für alles die Verantwortung zu übernehmen. Es reichte einfach...sie übertrieben es. Er setzte mich vor der Schule ab. Mein Blick auf die Uhr verriet mir das ich mal wieder sehr pünktlich kommen werde. Matt und ich sind immer zur Schule gerannt...wir waren immer zu spät dran... Keine Ahnung warum ich gerade jetzt wieder so intensiv daran dachte...aber vielleicht einfach weil mein Leben wieder eine feste Form annahm und diese nicht so ganz zu mir passt. Es fühlte sich falsch an...einfach nicht nach mir. Aber das sollte es doch oder...sollte sich das alles nicht irgendwie nach mir anfühlen...aber das tat es nicht. Das Rennen zur Schule war immer ein gutes Training gewesen. Es hatte Spaß gemacht. Ja vielleicht sollte ich einfach noch ein paar Runde drehen. Gesagt getan...kaum begann ich zu laufen...fühle ich mich frei...es tut so gut...ich entspanne mich und lass mich ganz in dieses Gefühl fallen. Ja, dass tat wirklich gut. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nun zu spät kommen würde. Irgendwie war dieses Wissen erleichtert. Ich klopfte und trat ein. Es fühlte sich richtiger an. Mehr nach mir. „Das ist unser neuer Mitschüler. Yagami fallen wir in alte Gewohnheiten zurück?“ „Kommt nie wieder vor!“, kam es grinsend von mir. Vielleicht aber auch wieder öfter. Mein Blick glitt zu dem neuen Mitschüler. Das war doch nicht wahr. „Yama...“, kam es lautlos über meine Lippen. Doch ich hatte mich schnell wieder unter Kontrolle. Normalerweise wäre ich ihm jetzt um den Hals gefallen, aber sah nicht so aus als würde es ihm gefallen. Sein bester Freund war wieder da...auch wenn sie wohl keine Freunde mehr sein würden....leider...wie gerne hatte ich ihn wieder an meiner Seite. „Hi Matt.“, sagte ich stattdessen nur und setzte mich auf meinem Platz. „Das ist Yamato Ichida. Seit nett zu ihm. Da sie Yagami-san scheinbar kennen, setzten sie sich neben ihn.“ Na toll...ich sollte neben Yama sitzen...ein teil freute sich darüber und der andere verfluchte die Lehrerin. „Hi Tai.“, erwiderte er meine Begrüßung nachdem er sich gesetzt hatte und seine Aufmerksamkeit nach vorne richtete. Bevor das alles passiert war hatte wir im Unterricht immer geredet. Doch jetzt...ich sollte wirklich aufhören mir darüber Gedanken zu machen. Ich sollte in der Gegenwart leben und nicht in der Vergangenheit. Mein Bein begann leicht zu zittern. War ja klar...meine Nervosität wegen ihn und der Stress...ja Stress...das Probetraining... dieses Halbjahr zählte...Dieses Halbjahr entschied sich über sich seinen Traum erfüllen konnte und endlich an seiner Wunschuni studieren konnte. Es wäre einfach einmalig...dieser Traum... ihr Traum...es war die perfekte Uni. Der Schwerpunkt lag auf Sport und Musik. Sie beide wollten unbedingt gemeinsam auf diese Uni gehen...und er hatte an diesen Traum immer festgehalten. Er hatte so gar hart mit Izzy gearbeitet, damit er nicht wiederholen musste. „Das stresst!“, kam es von meinem Sitznachbarn, der seine Hand auf mein Knie legte. „Sorry.“ Ich machte das mit Sicherheit nicht mit Absicht. Aber die Hand machte mich nur noch nervöser. „Yagami, würden sie die Aufgabe lösen?“ Ich kramte in meine Gedächtnis was Izzy mir beigebracht hatte und löste die Aufgabe. „Auch wenn sie Mathe können, passen Sie bitte auf!“ „Seit wann?“, fragte Matt. „Izzy hat mir einiges erklärt...weil ich ne ganze weile gefehlt habe...“ Alle Lehrer hatte mir nahe gelegt, die Klasse zu wiederholen, aber mir war das alles egal gewesen.. Eine Klasse zu wiederholen war für mich nicht in Frage gekommen und so hatte ich mich gegen alle anderen durchgesetzt. Langsam versuchte ich den Gedanken abzuschütteln und mich dem gerade wichtigeren zuzuwenden, wie sollte ich mich verhalten. Ich entschied, dass ich mich einfach wie immer verhalten würde und begann einfach darauf los zulabbern. Keine Ahnung was ich so von mir gab. Hauptsache ich redete und übertönte Yamas Schweigen...sein Schweigen mir gegenüber. Er wechselte kein Wort mit mir...ich redete ihn einfach voll. Wahrscheinlich interessierte es ihn nicht mal. Aber ich wusste ja auch nicht mehr was ihn interessierte. Aber er hatte sich wirklich kaum verändert. Seine Haare waren immer noch so ein wunderschönes Blond...seine wunderschönen blauen Augen konnten mich immer noch gefangen nehmen...und er war auch immer noch sehr blass...wahrscheinlich trug er in seiner Freizeit Schwarze Sachen. Ja so war es auf jeden fall früher gewesen. Auf jeden fall war er immer noch absolute wunderschön und attraktiv...ein Frauenschwarm...Ach sein Matt... Er war froh als der Schultag endlich zu ende war. Taichi verabschiedete sich von ihm und lief zu seinem Fußballteam...von dem er wohl in zwischen Captain war. Sein Blick folgte ihm. Am Anfang hatte er das Gefühl gehabt, dass sich der Wuschelkopf verändert hatte aber dem war nicht so. Die ganze zeit hatte er ihn zu gelabbert...so wie immer. Allerdings hatte er ihm nicht zu gehört...er wollte ja auch keinen Kontakt mehr zu ihm. Ja...er hatte schon seine Gründe gehabt den Kontakt abzubrechen und inzwischen war er auch darüber hinweg. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass sein Blick den Braunhaarigen folgte und ihn beobachtete wie er leicht verlegen seinem Team erklärte, dass er das Training ausfallen lassen musste. Es war unglaublich was für eine Ausstrahlung dieser Junge hatte...deswegen war er auch immer von so vielen Menschen umgeben. Ja Tai war schon immer beliebt gewesen. Was sicher an seiner fröhlichen, aufgeweckten Art lag. Er kannte niemanden der so offen war und so viel Energie versprühte. Mit seinem Lachen oder Lächeln steckte er alle an. Man konnte sich diesen Zauber nur schwer entziehen. Anders konnte Yamato die Ausstrahlung des Jungen nicht beschreiben. Immer wieder schaffte er es jeden gefangen zu nehmen und zu faszinieren. Selbst er, der Sport hasste hatte sich von dieser Energie immer wieder mitziehen lassen, den Spurt zur Schule hatte er so gar genossen, auch wenn er ihm das natürlich nie gesagt hatte. An ihm stimmte einfach alles. Er sah unglaublich gut aus. Sein Körper war durchtrainiert was von dem regelmäßigen Training kam. Seine Haut war schon immer etwas dunkler...dazu diese Schokobraunen Augen, denen man einfach immer wieder verziehen musste. Zu guter letzt die unbähntbare Haarpracht. Von Süß bis Cool hatte er einfach alles. Noch dazu hatte er einfach immer gute Laune. Er war ein unglaublich lebensbejahender Mensch...ganz das Gegenteil von ihm. Trotzdem war er immer bei ihm gewesen. Zusammen hatten sie echt viel Spaß gehabt. Dieser Kerl konnte fast alles sein und jeder liebte ihn. „Tai. Was machst du noch hier? Lass uns endlich gehen!“ „Keine Panik Kari. Ich geh ja schon!“ „Ich begleite dich!“ „Jaja...“ Als der Blick des Braunhaarige ihn seine Richtung ging schaute er schnell weg. Verdammt. Schon wieder hatte er sich von dieser Ausstrahlung gefangen nehmen lassen. Dabei hatte er sich doch geschworen, dass das nie wieder vorkommen würde. Er seufzte leicht. Aber es war als hatte er etwas von seiner Lebensfreude verloren...es war als fehlte was... Nicht darüber nachdenken... über seinen Freund...ehemaligen besten Freund wollte er sich nun keine Gedanken machen. Wie er alle verfluchen könnte... nicht nur die gleiche Klasse, sondern auch noch neben ihn sitzen...eigentlich konnte er sein Vorhaben gleich sein lassen. Aber sich wieder darauf einlassen und am ende wieder diese Schmerzen zu haben? Nein...außerdem kotzte es ihn auch etwas an, dass er nach allem einfach weitergemacht hatte als wäre nichts gewesen...so als ob er plötzlich der Böse war...dabei hatte er jedes Recht diese Freundschaft zu beenden...schließlich hatte er einen hohen Preis bezahlen müssen...einen sehr hohen und diesen wollte er sicher nicht noch mal bezahlen... niemals. Einmal war genug...einmal reichte. Taichi Yagami war für ihn gestorben. Er durfte nicht wieder auf ihn reinfallen....sich nicht wieder verzaubern lassen. Wenn er ihn nur nicht so vermissen würde...Blödsinn...er vermisste ihn nicht...er konnte ihn noch nicht einmal mehr leiden. Genau... So war das und nicht anders. Eigentlich war an allem nur sein Vater Schuld, warum musste dieser auch darauf bestehen, dass er weiter zur Schule ging. Jetzt wo er mit seiner Band endlich ihr Album aufnehmen konnten. Ihr erstes Album...und einige große Konzerte würden dann anstehen...wie er sich darauf freute. Aber sein Vater sah das anders...die Schule musste zu ende gemacht werden. So ein Scheiß...Eltern halt. Egal mit seiner Band lief es so gut wie noch nie. Es war nicht ganz einfach mit dem Umzug...und so da die anderen ja auch umziehen mussten und sich neue Jobs und so suchen. Aber irgendwie hatten sie es hinbekommen. Also erst Band oder nach Hause. Zu Hause war so oder so niemand. Kotori, die neue Freundin von seinem Vater, war unterwegs. Mit ihr kam er eigentlich sehr gut aus. Außerdem würde er noch ein Geschwisterchen kriegen. Bei Tk musste er auch noch anrufen...er hatte ihm noch gar nicht gesagt, dass er wieder hier wohnte. Sein Bruder wusste auch noch nichts von ihr...langsam sollte er ihn wohl wirklich informieren. Aber jetzt erstmal die Band. Sicher waren sie alle schon dar. Seine Freunde. Die Band bestand neben ihm aus drei weiteren Mitgliedern. Da war einmal Kenji. Kenji hatte ne bunt gefärbte Haarmähne. Sein Kleidungsstyle war bunt und auffällig. Jeden Tag überraschte er mit einer neuen Klamottenkombi, die wohl nie jemand anderes anziehen würde. Aber ihm stand es irgendwie. Auch wenn man jetzt bei dem Aussehen vermuten würde, er wäre der verrückteste bei ihnen, der irrte sich. Stattdessen war er von ihnen der ernsteste und verantwortungsbewussteste aus der Gruppe. Er wusste genau was er wollte...nämlich Arzt werden. Er ging zur Schule und finanziert sich seine eigene Wohnung mit etlichen Nebenjobs. Matt fragte sich immer wieder wie der Junge es schaffte das alles mit der Band unter einen Hut zu kriegen und dann auch noch exzellente Noten zu schreiben. Manchmal machte er sich Sorgen, dass sich Kenji überarbeitet oder zu wenig schlaf bekam, aber bis jetzt waren diese Sorgen immer unbegründet...der Junge war einfach ein Genie. Die Vorstellung unser Farbtopf Arzt wird ist einfach absurd wenn man ihn ansieht, aber wenn man ihn kennt...dann passt es irgendwie. Was er am meisten hasste war wenn wir in den Restaurant, Cafes, was auch immer verkehrten in denen er arbeitete. Das machten wir auch immer nur wenn wir ärgern wollten...und zu seinem Geburtstag. Deswegen hat er immer einen Horror vor diesen und versucht seine Dienstpläne vor uns zu verheimlichen. Man muss die Leute nicht verstehen. Ach und am Schlagzeug konnte ihm keiner was vormachen. Ihr Bassist war Koga. Er war das Gegenteil von Kenji. Sein Nebenjob hatte er im Fitnessstudio und dementsprechend durchtrainiert sah er auch aus. Seine Klamotten gingen immer nach dem neusten Trend und waren immer Figurbetonend. Was ihn sonst anbelangte suchte er mal wieder eine Ausbildung. Zwei hatte er schon angefangen und wieder abgebrochen. Er war total unentschlossen und wusste nicht was er wollte. Doch egal was man ihm sagte er änderte nichts. Er wohnte hier bei seiner Oma, die ihn so wie Omas so sind betütelte. Er war unselbstständig und faul und wenn er die Band nicht so ernst nahm wie er es tat, hätten sie ihn schon rausgeworfen. Aber wenn es um ihre Musik ging gab er 200 %. Das nahm er absolute ernst. Schon alleine weil er wusste, dass das hier Matts Traum war. Ja, Yamato lebte nur für die Musik, für diese Band. Hiermit wollte er sein Geld verdienen...mit nichts anderem. Einfach nur singen...aber ob das wirklich möglich sein würde nur davon zu leben würde er erst herausfinden müssen. Wenn man Koga kannte war er wirklich ein sehr netter Mensch. Man kam gut mit ihm klar auch, wenn er ruhig etwas zielstrebiger in den anderen Bereichen sein könnte. Das letzte Mitglied ihrer Band war Mikoto. Er hatte rote Haare. Das war auch das einzige auffällige an ihm. Ansonsten war er sehr unscheinbar. Am liebsten trug er abgetragene Schlabberklamotten. Nur auf der Bühne zog er sich andere Sachen an...gezwungener massen. Er war eher ruhig und zurückhaltend. Sich und seine Probleme stellte er immer in den Hintergrund und unsere immer in den Vordergrund. Es gab nur zwei Dinge bei denen er aus sich herauskam, dass war wenn er hinter dem Keyboard stand oder hinter seiner Kamera. Mikoto machte eine Ausbildung zu Fotographen und missbrauchte sie nicht selten als seine Modelle und probierte alles mögliche aus. Die Bilder die er machte waren wirklich einfache spitze. Das war genau das was er brauchte. Der Rothaarige war von der ganzen Truppe, der am meisten seine Bezugsperson war. Vielleicht weil er so ganz anders war als Tai. Aber egal... er liebte diese Band. Die freudige Begrüßung von ihnen erwiderte er sofort. Sie waren ein Teil seiner Familie. Ein Teil seiner neuen Familie... Kurz redeten sie über ihren ersten richtigen Tag in dieser Stadt und glichen dann ihren Terminkalender miteinander ab um die Proben festzulegen. Schnell hatten sie das geklärt und konnten nun endlich mit den Spielen anfangen. Matt schloss die Augen. Es war so angenehm. Er ließ sich völlig in die Musik fallen und ging darin auf. Für ihn gab es einfach nicht schöneres. Sobald er sang...vergass er die Welt...alles um ihn herum wurde absolute bedeutungslos...es gab nur ihn und die Musik. Hier konnte er alle Sorgen und Probleme abwerfen und einfach nur er selbst sein. Er liebte es sich in der Musik zu verlieren. Dieses Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit war jedes mal wieder atemberaubend. Es war als könnte er fliegen...es gab keine Grenzen...nichts was ihn aufhalten konnte. Frei...er war einfach nur frei von allen Zwängen... Ja, dass hier war definitiv sein Leben und niemals würde er das aufgeben. Niemals. Für ihn war es das was zählte...das war das Leben. Sein Leben...in diesen Momenten war einfach nur zufrieden. Schließlich machte er sich auf den Weg nach Hause. Bevor er nachher zu ihren ersten Gig ging, den sie bereits heute Abend hatten, wollte er sich noch frisch machen und vor allem umziehen. In dieser Stadt hatte sich kaum etwas verändert. Ein paar Läden...aber ansonsten...früher hatten ihn alle gegrüßt...aber das hatte vermutlich an dem braunen Wuschelkopf gelegen. Schließlich war er überall beliebt gewesen. Es war nicht so das er selbst nicht auch gut bei den Mädchen angekommen wäre. Aber halt hauptsächlich bei ihnen. Er hatte auch schon ne Stalkerin gehabt. Aber zum Glück hatte sie das Interesse verloren. Das war wirklich anstrengend gewesen. Damals war er noch mit Sora...die Freundschaft zwischen ihm und Taichi hatte wirklich schon einiges durchmachen müssen. Um so härter traf in auch der Verrat...jetzt dachte er schon wieder über ihn nach was er doch gar nicht tun wollte. Dieser Kerl war kein Teil seines Lebens mehr. Er war darüber hinweg. Sein Vater war wieder in den gleichen Wohnungskomplex gezogen wie sie auch früher gewohnt hatten. So hatten sich seine Wege eigentlich nicht verändert. Wege auf denen er mit seinem Freund viel erlebt hatte...Diese Stadt tat ihm nicht gut. Er hatte schon lange nicht mehr so viel über ihn nachgedacht wie heute. Langsam schloss er die Tür auf. „Ich bin wieder da!“ „Hi Matt, wie war die Schule.“ „Schule halt.“ Sie lächelte ihn an. „Ich bin gerade mit dem Kochen fertig.“ Sein Blick ging zur Uhr. „Na gut..“, grummelte er und setzte sich an den Tisch um ein wenig zu essen. Eigentlich nur damit sie sich nicht zu große Sorgen machte. Auch wenn ihr die Portionen die er aß trotzdem zu klein waren. Aber er hatte einfach kein Appetit. Abnehmen wollte er nun wirklich nicht...er war ja schon so ziemlich dürr. Da machte er sich nichts vor. Etwas mehr auf dem Rippen konnte er gut vertragen. Aber er war noch nie der große Esser gewesen. „Ich mach mich dann schnell frisch und bin wieder weg!“ Schon verschwand ich ihm Bad. Die Dusche tat echt gut. Gleich hatten sie ihren ersten Auftritt in dieser Stadt. Etwas nervös war er ja schon...aber nur ein wenig. Sie waren gut, dass wusste er und ihre Fangemeinde die sie in der alten Stadt hatten bestätigte das. Hoffentlich waren sie auch für diese Stadt gut genug. Er wusste die Besucher des Clubs konnten ganz schon mäkelig sein. Das Handtuch schlang er sich um die Hüfte und trat in sein Zimmer ohne ein Blick in den Spiegel zuwerfen. Das brauchte er jetzt wirklich nicht. Schnell öffnete er die Schrank und holte seine Sachen raus. Er musste nicht lange überlegen was er anziehen würde. Schließlich war er früher in diesen Club ein und ausgegangen. Die Sachen wurden schnell angezogen und erst dann trat er zum Spiegel um sich um seine Haare zu kümmern. Er war immer noch so blass wie früher. Was ja druch seine schwarze Garderobe noch unterstützt wurde. Aber bunt...um gutes willen mit Sicherheit nicht... Tai hatte immer gesagt...das seine negative Einstellung widerspiegelte. Vielleicht hatte er auch recht. Als Kind hatte er natürlich auch andere Farben getragen...aber es waren meistens dunkle gedeckte Farben gewesen. So wie sein grünes Lieblingsshirt. Er lächelte schwach. Als sie das erste mal weggegangen waren hatten er und Taichi stundenlang vor dem Kleiderschrank gehockt. Sie hatten sämtlich Kombis durchprobiert. Bis sie endlich mit dem Ergebnis zufrieden waren. Weder er noch der Wuschelkopf hatten für diese Abende die richtige Garderobe gehabt. Aber das hatte sich schnell geändert. Er schüttelte den Gedanken ab und schaute sich in seinem Zimmer um. Wo war denn...? Der Raum war noch kahl. Seine Sachen waren noch nicht ausgepackt. Abgesehen von den Anziehsachen und dem Schulzeug. Er kramte in einigen Kisten. Sein Glücksbringer. Niemals hatte er die Bühne ohne ihn betreten. Wo hatte er das noch hingepackt? Weiter kramte er in den Kisten. Ha, hier! Er betrachtete es. Es war ein einfach silbernes Armband. Natürlich eins mit größeren Gliedern. An dem ein verschlungenes Symbol hing. Nur wenige erkannten was es darstellen sollte. Aber er hatte es sofort erkannt. Es war ein T und Y in einander verschlungen. Schnell hatte er es angelegt. Bei den ganzen anderen Armbändern...Nietenbändern und so fiel es gar nicht auf. Nur jemand der in wirklich sehr gut kannte, wusste das er es immer trug. Normalerweise auch wenn sie nicht auf der Bühne standen. Aber bei den ganzen Kisten schleppen hatte er Angst gehabt es zu verlieren und hatte es deswegen abgelegt. Naja...es hatte ihm auf jeden fall immer Glück gebracht. Sein Blick glitt zum Spiegel. Jetzt war alles so wie es sein sollte. Zufrieden stand er auf und machte sich fertig. Ihr erster Gig in der Stadt. Wie er sich freute. Der Club war noch genauso wie er ihn in Erinnerung hatte. Er mochte die Atmosphäre, die hier herrschte. Es war nicht umsonst ihr Lieblingsclub gewesen. Hier hingen so viele Erinnerungen im Raum. Hier waren sie das erste Mal im Club gewesen. Sie hatten hier getanzt, gefeiert...sie hatte immer sehr viel Spaß gehabt. Manchmal hatten sie auch auf Schwul getan, wenn Sora gerade nicht da war. So oder so hatte er immer mehr mit Tai getanzt als mit ihr. Er hatte es genossen. Seine volle Aufmerksamkeit zu haben. Dieser komische Kerl hatte sich immer die unmöglichsten Bewegungen ausgedacht. Sie hatten sich hier auch oft gestritten. Das war auch der Ort, wo er sich das erste mal richtig zu laufen ließ, weil er sich mit ihm gestritten hatte. Am Ende war es aber trotzdem der Wuschelkopf, der ihn nach Hause brachte und sich um ihn kümmerte. Sie hatten sich öfter gestritten, aber auch um so schneller wiedervertragen. Schon wieder war er in seinen Gedanken wie er das hasste. Umso weniger er an ihn denken wollte umso mehr dachte er an ihn. Aber die Stadt war ja auch voll an Erinnerungen mit ihm. Schließlich hatten sie eine zeitlang fast jeden Tag zusammenverbracht. Sie hingen zusammen so oft es ging. Das meiste was er erlebt hatte war mit Tai gewesen. Ja sein Leben hatte praktisch aus diesen Kerl bestanden. Manchmal hatte er das Gefühl, dass es immer noch so war. Nicht nachdenken...da...da war er. Er hatte ein Figurbetonendes Hemd an, was unterstrich was für einen tollen Körper er hatte, aber auch genug noch der Phantasie überließ. Er brauchte dafür keine Phantasie. Er wusste genau wie gut der Braunhaarige durchtrainiert war. Er hatte ihn regelmäßig oben ohne sozusagen gesehen. So oft wie sie zusammen schwimmen waren oder auch bei einander übernachtet hatten. Manchmal nach einem großen Spiel war er auch in der Umkleide beim umziehen dabei gewesen. Ja, er wusste wie er aussah. Er wusste genau, dass der Junge mit den Schokobraunen Augen den für ihn perfekten Körper hatte. Ja Taichi Yagami war vom Aussehen genau sein Typ...und bis jetzt hatte er niemanden kennengelernt, der auch nur annähernd an ihn herangekommen war. Er wand den Blick ab. Da war Mimi. Sie hatte ihre langen braunen Haare zurückgebunden. Die bunten Strähnen ihn ihren Haar konnte man trotzdem sehr gut sehen. Sie trug ein schwarzes Top mit Totenkopf und dazu einen Minirock mit Schottenrockmuster. Dazu trug sie schwarze Stiefel mit Nieten und Riemchen. Sie sah anders aus und doch irgendwie genau wie früher. Mimi war schon immer sehr wandlungsfähig gewesen. Sie hatte mit ihren Haaren schon das grausamste was es gab gemacht. Einmal hatte sie sich die Haare Rosa gefärbt oder die blonde Lockenmähne. Das war typisch Mimi. Anders kannte er sie auch gar nicht. Langsam trat er etwas näher, aber immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden. Er wollte erneuten Kontakt zu Taichi vermeiden. „Mimi? Wer singt heute?“, fragten einige Mädels. „Ne neue Band, die sehr gut sein soll!“ „Wie langweilig...“ „Der Sänger soll total heiß aussehen. Eigentlich soll die ganze Band aus Bishis bestehen!“ „Echt? Cool!“ Mimi konnte darüber nur den Kopfschütteln. „Aber sie sind leider alle schwul!“, kam es von dem Wuschelkopf, der die Braunhaarige umarmte. „Du bist zu spät!“ „Der Doctor hat überzogen!“ „Jaja...der Sänger soll übrigens genau dein Typ sein!“ „Jetzt bin ich aber gespannt!“ „Ich weiß! Lass uns was zu trinken besorgen.“ „Glaub ja nicht, dass ich dich einlade!“ „Man lässt eine Lady nicht bezahlen.“ „Zum Glück seh' ich keine!“ Schon wurde er von dem Mädchen geschlagen. Ein Lächeln huschte über Matts Gesicht. So wie früher... irgendwie stieg leichte Sehnsucht nach dieser Freundschaft in ihm auf. Nicht nur zu Tai...nein...zu der gesamten Truppe. Sie waren alle ein Team gewesen. Ja...irgendwie vermisste er die anderen...ganz leicht...und nur die anderen, dass hatte gar nichts mit dem Braunhaarige zu tun. Gar nichts... vielleicht war es eine blöde Idee mit der CD...okay...nein die Idee war gut, aber warum musste das Studio ausgerechnet in dieser Stadt sein. Wo er dieses Leben doch lange hinter sich gelassen hatte. Seit wann war Taichi eigentlich schwul? Er seufzte. Langsam sollte er sich fertig machen. Sein Auftritt würde gleich beginnen. Dann konnte er so oder so alles vergessen. Ohne Yama mied er solche Abende eigentlich. Nur Musik hören war ihm zu langweilig. Er war einfach absolute kein Musikmensch. Aber es war besser als allein zu Hause rum zuhocken und Mimi hatte so gerne hier hin gewollte, das er nachgegeben hatte. Hauptsache ein bisschen der Beobachtung entkommen. Das Mädchen lehnte sich an ihn und richtete ihre Aufmerksamkeit nach vorne. Sie wusste es zu schätzen das Tai hier war. Seit dem Matt weg war, war Tai nur noch zum tanzen und trinken hier. Nicht wegen der Musik. Genaugenommen kannte sie wohl keinen anderen Menschen der sich so wenig aus Musik machte. Der Sänger kam ihr irgendwie bekannt vor. Die Band begann zu spielen. Diese Stimme der Text. War das... „Yama...“, entkam es leise von Tais Lippen und schon arbeitete er sich durch die Massen nach vorne. Schnell machte sie sich daran ihm zu folgen. Yamato...er war wieder da. Ihr Blick richtete sich besorgt auf ihren Freund. Doch im Moment waren die Sorgen überflüssig. Da sich der Wuschelkopf völlig von dieser Musik verzaubern ließ. Der Blonde machte die einzige Musik, die ihn interessierte und auch faszinierte. Immer nur von ihm ließ er sich so gefangen nehmen. Es war schön ihn zu sehen. Denn dass hier war Tai...genauso wie er war...ohne wenn und aber...und auch nicht unvollständig...so wie er es die meiste Zeit war. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich was eigentlich zwischen den beiden vorgefallen war. Sie wusste nur das die Freundschaft daran zerbrochen war und das war das schlimmste was passieren konnte. Das er nun wieder hier war konnte positiv wie negativ sein. Natürlich als erstes freute sie sich erstmal ihn endlich wiederzusehen. Aber wenn sie an den Braunhaarigen dachte,...entweder die Freundschaft keimte wieder auf....dann würde alles gut werden, dass wusste sie genau...oder aber Matt hielt ihn weiterhin auf abstand, dann könnte er erneut daran zerbrechen. Sie wollte ihn nie wieder so zerbrochen sehen...einmal hatte gereicht...nie wieder wollte sie so etwas durchmachen...nie wieder sollte ihr Freund so was durch machen. Einfach nur glücklich werden...ja glücklich sollten die beiden werden...am besten zusammen ihrer Meinung nach. Aber sie wurde ja nicht gefragt. Wie gerne wüsste sie was passiert war dann könnte sie vielleicht helfen...aber Taichi weigerte sich darüber zu sprechen und sie hatte es bleiben lassen ihn damit zu löchern. Ganz im Gegensatz zu Sora, was auch einer der Gründe war, warum er und das orangeharrige Mädchen sich so oft stritten. Sie würde warten irgendwann war er bereit darüber zu reden...einer von beiden. Irgendwann würden sie es schon erfahren. Bis dahin musste sie wohl oder übel warten. Hoffentlich wusste er das auch zu schätzen, dass sie ihrer Neugier nicht nachgab. Normalerweise war sie ein sehr ungeduldiger Mensch. Alles musste jetzt und gleich sein...so schell wie möglich. Die Jungs brachte sie damit oft zur Weißglut. Sie lächelte sanft. Nie wieder wollte sie diese Menschen missen. Sie alle waren ihr ans Herz gewachsen. Sie verdrängte die Gedanken und konzentrierte sich auf die Musik. Yamato war wirklich sehr gut geworden. Ihr gefiel die Musik, die Stimmung die sie rüberbrachten. Seine Stimme hatte eine enorme Kraft. Ihr Blick glitt über ihn, aber er war etwas dürr geworden. Nicht das er zuwenig ass. Aber ansonsten sah er sehr gut aus. Wie immer...er hatte schon immer das gewisse etwas. Deswegen war er auch beliebt bei den Mädchen gewesen, die standen ja auf ruhige, geheimnisvolle Männer... naja sie stand eher auf die ruhigen, schüchternen, die noch dazu Genies waren. Ein Glück kam Izzy bald zurück. Zu dritt machte es einfach mehr Spaß. Außerdem war es langweilig im Unterricht ohne ihn. Sie waren ja ein Jahrgang unter den anderen beiden. Obwohl der rothaarige es nur war, weil sie in seiner Klasse war. Sonst hätte er schon zig mal sich hochstufen lassen können...aber sie war froh das er immer noch bei ihr in der Klasse saß. Irgendjemand musste ihr ja erklären was der Lehrer da eigentlich labberte. Für sie war das alles unwichtig. Sie wusste sie würde etwas mit Musik machen oder mit kochen, aber mit Sicherheit nichts mit Deutsch, Mathe oder so... aber die Lehrer meinten ja man kann ja nie wissen... unrecht hatten die ja wohl nicht...trotzdem würde sie dieses Zeug nicht brauchen. Da war sie sich sicher und wenn sie alle so lange nervte bis sie bekam was sie wollte. Darin war sie ja Experte. Dann endete die erste Hälfte des Gigs. Mimi nutzte die Gelegenheit gleich und sprang auf die Bühne. „Treulose Tomate.“, kam es von ihr und umarmte ihn. Die bösen Blicke von den anderen Mädchen ignorierte sie. „Hi Mimi.“ „Wie geht’s dir?“ „Ganz gut!“ Schon fragte das Mädchen ihm aus und er antwortete. Tai beobachtete das ganze mit etwas abstand. Mit ihr sprach er...aber nicht mit ihm. Das tat weh... auch wenn er das erwartet hatte, aber das es dann tatsächlich so war...würde das nun immer so sein? Er spielte mit seinen Nietenarmbändern, während er ihn musterte. War das...er lächelte schwach. Er trug es also immer noch... den Glücksbringer, der ihn damals vor seinem ersten Auftritt mit der Band besorgt hatte. Damals war Yama total nervös gewesen. Es war sein erste Auftritt mit der Schulband gewesen. Nichts großes...halt einfach in der Aula. Selbst er hatte ihn nicht beruhigen können. Es war unglaublich gewesen...so hatte man den Blonden selten gesehen. Durch Zufall hatte er diesen Laden entdeckt, der diese Anhänger herstellte und hatte einen Herstellen lassen und ihn dann seinem Freund als Glücksbringer geschenkt. Seitdem hatte er ihn immer getragen. Für Wuschelkopf war es auch immer ein Symbol ihrer Freundschaft gewesen. Es war wirklich schön, das er es immer noch trug. Das war doch besser als gar nichts...oder? Vielleicht schaffte er es ja die Freundschaft zurückzugewinnen. Er war ja niemand der schnell aufgab...und schon gar nicht wenn es um seinen allerbesten Freund ging. Sein Blick glitt zur Uhr 10 Uhr. „Ich muss dann los.“, sagte er. Mimi schaute auf. „Schon so spät?“ „Wie mans nimmt...“ „Ich komm mit, damit du dich nicht zu Tode langweilst.“ „Aber du wolltest unbedingt hierher!“ „Ich war ja auch hier und Matt kann ich bestimmt noch öfter hören!“ Das Mädchen umarmte ihn zu abschied und zog Tai mit sich der noch den Arm hob zum Abschied. Yamato sah den beiden nach. Es war 10 Uhr. Seit wann musste jemand der 19 Jahre war um 10 Uhr zu Hause sein? Tai war so oder so sehr ruhig gewesen für seine Verhältnisse. Wahrscheinlich war er verletzt. Was dachte er hier schon wieder? Das hatte er sich doch alles selbst zuzuschreiben. Seine Hand glitt zu dem Glücksbringer. Warum war das alles nur so gekommen? Er sollte sich wieder konzentrieren. Sie hatten schließlich noch eine Hälfte zu spielen. Bis jetzt schienen sie aber ganz gut anzukommen. Das war gut. „Alles okay?“, kam es besorgt von Mikoto. Der Blonde lächelte und nickte. „Lasst uns weiterspielen.“ Die anderen nickten. Wie immer hatte er das Gefühl frei zu sein. Er konnte sich ganz der Musik hingeben. Aber irgendetwas war anders. Irgendwas fehlte...etwas was vorher da gewesen war. Etwas was das Gefühle gerade noch perfekt gemacht hatte...war nun verschwunden. Es war wundervoll und er wollte das Gefühl nicht missen, aber es war nicht mehr ganz so perfekt...es war nur eine Kleinigkeit. Etwas winziges...das leuchten in den Schokobraunen Augen, wenn er ihm zuhörte. So ein Blödsinn. Es war ihm egal ob dieser Kerl anwesend war oder nicht...völlig egal. Er schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf das singen. Ließ sich in dieses Gefühle fallen und davon tragen auch wenn es nicht perfekt war. „Wir waren echt gut! Die Leute da drinne haben uns geliebt!“, kam es grinsend von Koga. Mikoto lächelte nur und schaute zu Matt. „Das müssen wir eigentlich noch feiern!“, sagte dieser nur. „Geht lieber nach Hause ihr hattet schon genug und ich muss so oder so noch arbeiten gehen!“, meldete sich nun auch Kenji zu Wort. Wahrscheinlich war es auch besser so. Schließlich war morgen Schule und er hatte jetzt schon höhliche Kopfschmerzen. Wie immer wenn er zu viel über den Braunhaarigen nachdachte. Noch ein Grund mehr nicht über ihn nachzudenken. Er verabschiedete sich von den anderen und machte sich auf den Weg nach Hause. Den Weg fand er im Schlaf. Es gab nur einen Weg den er noch besser kannte und das war der Weg zu ihm. Egal von wo...denn weg fand er immer. Sie waren einfach zu lange Freunde gewesen. Wann hatte es angefangen mit 6...und dann seit dem sie 12 Jahre waren waren sie wieder unzertrennlich, dass ging dann eigentlich bis zu dem Unfall...bis zu...11 Jahre waren sie beste Freunde gewesen...hatten alles geteilt...so einfach war es nicht in aus seinem Leben zu streichen. Es war einfacher wenn man ihn nicht sah. Am nächsten Morgen quälte er sich aus dem Bett. Seine Kopfschmerzen waren leicht besser geworden aber immer noch vorhanden. Er seufzte und massierte sich leicht die Schläfen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihn das er zu früh aufgestanden war...aber er wusste, dass er nicht wieder einschlafen würde. Also konnte er auch aufstehen. Vielleicht noch ein paar Kisten ausräumen. Die meisten Sachen hatte er neu gekauft, damit ihn nicht alles andauernd an ihn erinnerte. Auch wenn es nicht wirklich half. Vielleicht wäre ein Aspirin nicht schlecht. Er kramte in seinen Nachttisch und nahm eine zu sich und trank 'nen Schluck Wasser nach. Langsam begann er eine Kiste auszuräumen. Wenn er so weitermachte, würde er noch Jahre zu einräumen brauchen. Dann öffnete er eine weitere. Da waren lauter Kindersachen von ihm...wahrscheinlich hätte sie in den Keller gesollt. Das war sein Leben in dieser Kiste...in dieser Kiste war Taichi...er schob sie zur Seite. Er sollte sie wegwerfen...aber irgendwie brachte er es nicht übers Herz. Denn es waren mehr als nur Erinnerungen... So war es nun mal... dieser Junge war sein Leben gewesen und er konnte ja nicht einfach sein ganzes Leben wegwerfen... Schließlich trat er ins Bad und duschte sich...besser wollte sich duschen. Sein Herz blieb fast stehen als er das kalte Wasser auf seiner Haut spürte und drehte schnell auf Warm. Warum musste sein Vater auch kalt duschen. Er war ein Warmduscher und stand dazu. Aus ihrer Gruppe hatte nur Tai kalt geduscht. Aber auch nur um cool zu sein... Das war doch zum Mäuse melken. Warum dachte er immer wieder an ihn. Er trat raus und trocknete sich ab. Sein Blick blieb am Spiegel hängen er vermied es immer reinzusehen...weil es ihn unweigerlich an den Verrat erinnerte...an diesen Vorfall... Eine Narbe verlief diagonal über seinen Oberkörper. Ja, er hatte einen hohen Preis zahlen müssen. Nie wieder würde er diesen...nie wieder würde er ihm vertrauen können. Er trat raus, zog sich an und legte die Armbändern um. Sein Blick blieb an dem Glücksbringer hängen. Vielleicht sollte er ihn abnehmen...aber er war immer bei ihm gewesen...er hatte ihm immer Glück gebracht...Ein Seufzen schließ sich über seine Lippen. Kotori werkelte schon in der Küche. Langsam trat er zu ihr, machte sich ein Kaffee und grummelte ein 'morgen'. „Guten Morgen. Wie war euer Gig?“ „Ganz gut!“, antwortete er und setzte sich. Sein Vater war scheinbar wieder weg...er musste noch viel Papierkram erledigen. Um diese Zeit war Tai immer gekommen um ihm abzuholen. Er stand immer pünktlich vor seiner Haustür. Trotzdem waren sie immer zu spät gekommen, da er hier noch mal gefrühstückt hatte. Nur damit Matt auch was ass. Am ende mussten sie immer rennen...Irgendwie wartete etwas in ihm nur darauf das es klingelte und er mit einem fröhlichen grinsen im Gesicht vor ihm stehen würde. Aber das passierte nicht. Warum auch? Manchmal war er echt blöd. Er trank seinen Kaffee aus und machte sich auf den Weg zur Schule. Er hatte viel Zeit. Zu viel Zeit...er war doch tatsächlich zu früh da... Aber noch erstaunter war er als er Tai und Joey erblickte. Er ging näher ran um sie verstehen zu können. „Also wie machen wir das Morgen? Ich muss früher los, kannst du mit Kari laufen?“ „Joey! Ich bin schon groß! Ich kann auch alleine zur Schule gehen! Ihr müsst mich nicht ständig überwachen!“ „Ich werde sehen ob ich den Termin verschieben kann!“ „Hörst du mir eigentlich zu?“ „Taichi Yagami! Das hast du dir selbst zuzuschreiben! Ich hol dich morgen wie gewohnt ab!“ „Ich lauf' mit Mimi!“ „Als ob sie dich von etwas abhalten könnte!“ „Wann hört ihr auf damit? Ich muss mein eignes Leben führen! Wie soll ich das machen, wenn ihr mich dauernd bemuttert?“ „Mich wirst du nicht los!“ „Du stresst!“, schrie Tai wütend. „Tai! Du führst dich auf wie ein Kleinkind!“ „Und? Ihr behandelt mich ja auch so! Du kannst mich mal Joey!“ „Ich bin nicht schwul Tai! Wenn du dich…“ „Ich bin NICHT in dich verliebt!“, sagte er wütend. „Taichi!“ Tai schaute ihn nur böse an, drehte sich um, mit einer Hand krallte er sich an sein Handgelenk und ließ Joey einfach stehen. So kannte er die beiden nicht. Was war nur los? Irgendetwas war passiert...scheinbar etwas schwer wiegendes. „Hi Joey.“ „Hi Matt. Wie geht’s dir?“ „Mir geht’s gut und dir?“ „Wenn Tai nicht so einen Affentheater machen würde gut.“ „Was ist denn los?“ „Er ist selbst schuld...schließlich wollte er...“ „KLAPPE JOEY!“, kam es wütend von Tai, der wieder zurückgekommen war. Scheinbar hatte er sich entschuldigen wollen und sich jetzt noch mal um entschieden. „Was? Ich denke er sollte es wissen. Er hat ein Recht...“ „Hat er nicht! Wenn er etwas wissen will soll er mich fragen und DAS geht ihn überhaupt nichts an. Das geht niemanden etwas an!“ „Also ich finde...“ „IST MIT EGAL! Du wirst gefälligst deine Klappe halten. Musst du nicht zur Uni?“ So kannte er Tai wirklich nicht. Noch nie hatte es ihn interessiert, ob irgendjemand irgendwas über ihn erzählte. Wenn es nach ihm ging hieß es, es konnte ruhig jeder alles wissen. Schließlich hatte er nichts zu verstecken. Noch nie war er wegen so was ausgerastet so wie er es jetzt tat. Nach seinem letzten Satz eilte Joey zum Auto. Aber was ihm traf und auch wenn er sich nicht eingestehen wollte...es tat weh, dass es etwas gab, von dem Taichi nicht wollte das er es wusste. Sicher hatte er kein recht darauf. Er hatte damals nach dem Vertrauensbruch entschieden keinen Kontakt mehr zu haben. Was war nur passiert? Was hatte der Braunhaarige getan? Schon wieder waren seine ganzen Gedanken auf ihn gerichtet. Das hatte er doch vermeiden wollen. Genau das wollte er ja schließlich nicht. Aber scheinbar interessierte das niemanden. Sein Blick wanderte zum Wuschelkopf. Dessen Augen den Boden anstarrten, der scheinbar hoch interessant war. Hier stimmte eindeutig etwas nicht und er wollte wissen was es war. Was hier nicht stimmte. Was hier vorgefallen war. Diese Haltung...am liebsten würde sich der Braunhaarige entschuldigen, aber irgendwas hielt ihn davon ab. So sah er dann immer aus. Wie gut er ihn kannte. Früher hatte er wirklich schon fast alles an seinem Verhalten ablesen können. So was passierte wenn man so oft zusammenhing. Niemand kannte sie so gut wie sie sich gegenseitig kannten. So war es immer gewesen. War es immer noch so? „Hi Tai!“, rief eine bekannte Stimme. Suchend wanderte sein Blick über die Leute. Bevor er den ausmachen konnte, dem die Stimme gehörte, hatte der Braunhaarige ihn schon mitgerissen. Automatisch hatte er nach der Hand gegriffen und Matt war will zu perplex um sie abzuschütteln. „Izzy! Seit wann bist du wieder da? Warum hast du nicht angerufen? Wie war es? Was hast du alles gemacht?“, sprudelten die Fragen nur so aus dem Jungen hervor. Der rothaarige grinste nur. „Seit gestern Abend. Hi Matt. Schön dich zu sehen.“, sagte er lächelnd. Bevor er sich daran machten die endlosen Fragen des anderen zu beantworten. Woher kam der Unterschied? Izzy und auch Mimi schienen mit dem Fußballer ganz normal umzugehen und Joey und auch Kari schienen ihn immer im Auge behalten zu wollen. Das war doch irgendwie... verdammt er wollte es wissen. Er wollte wissen was in Tai vor ging. Das war sein bester Freund und er wollte doch... nein... er war nicht mehr sein bester Freund. Irgendwann musste das doch in seinem Kopf reingehen. Diese Freundschaft war vorbei....beendet. Der Wuschelkopf hatte ihn verraten. Also war er hier auch nicht der Böse. Er hatte den Fehler nicht begangen...er hatte nur die Konsequenzen daraus gezogen. Das konnte ihm keiner vorwerfen. Aber das tat auch scheinbar keiner...aber Joey schien Tai etwas vorzuwerfen.... aber was? So wie er Tai kannte hatte über das was vorgefallen war nicht geredet. Probleme hatte er schon immer für sich behalten. Auch wenn er nie viele Problem gehabt hatte. Der Braunhaarige war in einer sehr liebevollen Familie aufgewachsen. Bei ihm hatte das immer ganz leicht ausgesehen...nicht groß nachdenken...einfach genießen...Seine Eltern führten eine harmonische Ehe. Es gab so gut wie nie Streit bei ihnen auch mit seiner kleinen Schwester hatte er sich immer gut verstanden. Sie hatten sich lange ein Zimmer geteilt…es gab nie große Probleme bei den Yagamis…ganz anders als bei ihm…Yamato…er hatte immer wieder Streit mit seinem Vater gehabt und stritten sie mal nicht lag es meist daran, dass sein Vater nicht zu Hause war. Auch seine Beziehung zu Tk war nie so harmonisch gewesen wie bei den Yagami-Geschwistern. Seine Mutter sah er nach der Trennung so oder so kaum…aber all das hatte sich ja nun geändert und vieles durch Kotori…sie schlichtete zwischen ihm und seinen Vater. Sie machte aus ihnen wieder eine Familie. Erst hatte er sich dagegen gesträubt, aber sie hatte ihn schnell vom Gegenteil überzeugt. Sie war immer nett und hilfsbereit…sie akzeptierte es, wenn er nicht reden wollte und wenn er reden wollte hörte sie zu…nur selten äußerte sie sich dazu…nur wenn er sie darum bat. Sie war wirklich nett und bemühte sich immer. Sie hatte nie den Platz seiner Mutter einnehmen wollen. Außerdem fand er es schön mal nicht in eine leere Wohnung zurückzukehren. Da kam man sich immer so einsam vor…auch wenn er es nie zu geben würde. Genauso wie er es jetzt genoss Tais Stimme zu hören. Was er sagte bekam er nicht wirklich mit, aber die Stimme war sehr angenehm. Es hatte ihn schon immer beruhigt ihm zu lauschen. Kapitel 2: Was gegen Kopfschmerzen hilft? ----------------------------------------- Yamato hatte es geschafft mit Leute in der Klasse zu finden, die eigentlich gar keinen Kontakt zu Tai hatten. Er redete zwar wieder mit ihm, aber es war zum Glück oberflächlich geblieben. Seine neuen Freunde hatte er sich weg von ihm gesucht. Es waren wohl auch eher Bekannte. Auf jeden fall konnte er die Pausen getrennt von seinen ehemaligen Freund verbringen, der es immer wieder versucht...was auch immer...ihre Freundschaft zu retten...aber es gab keine Freundschaft mehr die man retten konnte. Irgendwann würde er es auch begreifen. Hoffte er...weil ihn mit Kraft auf abstand zuhalten war anstrengend...und er wusste nicht wie lange er das noch konnte. Aber jetzt musste er sich darüber keine Gedanken machen... denn er lag zu Hause im Bett. Diese blöden Kopfschmerzen waren heute so schlimm das er sich fast gar nicht bewegen konnte. Er hoffte nur das sie schnell nachließen. Ausgerechnet heute war auch Kotori nicht da...so war er wie immer wenn er krank war alleine...und wenn man alleine war...verstärkten sich die Schmerzen noch. Jetzt würde gerade die dritte Stunde anfangen. Früher hatte der Braunhaarige in jeder Pause angerufen. Zwar wusste er ja immer was bei ihm los war, aber trotzdem rief er an und immer wieder zu erkundigen wie es ihm ging. Es seiden er sagte ihm das er versuchte zu schlafen, dass war das einzige was Tai von diesen Anrufen abhielt. Am liebsten hätte er immer geschwänzt und hätte sich um ihn gekümmert. Aber er hatte ihn immer überredet doch zur Schule zu gehen. Sein Leben hatte sich verändert...niemand hatte angerufen. Die Band...war leider auch in der Schule oder Arbeitete. Sie würden sich aber bestimmt heute Mittag melden. Er hatte auch schon eine Tablette genommen, aber es wurde einfach nicht besser. Dann klingelte es an der Tür. Wer war das denn jetzt? Die Klingel tat in seinem Kopf weh. „Ich komme!“, rief er und beschimpfte sich in Gedanken selbst dafür. Viel zu laut... Vorsichtig stand er auf und trat zur Tür. „Tai?“ „Wie geht’s dir? Du solltest dich hinlegen!“ Gerade wollte er sagen, dass er ja genau das getan hatte bevor er ihm gestört hatte. Aber der Wuschelkopf ließ ihn gar nicht so Wort kommen sondern schob ihn gleich ins Bett zurück und verschwand in der Küche. Nach einer Weile kam er mit einer Tasse Tee wieder. „Hier. Hast du wieder Kopfschmerzen, oder?“, fragte er leise. Er begann aber auch gleich leise zu reden. Tais Stimme war so sanft und angenehm...wenn er so leise sprach war es als würde er alles ihn Watte einpacken. Es war irgendwie unsinnig, aber wenn er dieser Stimme lauschte ging es ihm besser. Sein Kopfschmerzen gingen zurück und er konnte sich entspannen. Er bekam nichts davon mit was sein Freund erzählte, aber das war nicht wichtig das einzige was eine Bedeutung hatte war diese Stimme. Noch immer übte diese Stimme den gleichen Zauber wie früher aus. Gab es auch irgendwas an ihm was ihn nicht verzauberte? Nein...alles übte immer wieder solche eine Faszination auf ihn auf. Es war unglaublich was für eine Macht ein einzelner Mensch über einen hatte. Genau das war Tai...sein Leben... Er schloss die Augen und dämmerte langsam weg. Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, aber als er die Augen öffnete saß der Braunhaarige immer noch neben seinem Bett und lächelte ihn an. „Geht's dir besser?“ Ein leichtes Nicken folgte als Antwort. Die Kopfschmerzen waren weg. So was schaffte auch nur Tai. „Das freut mich.“ Trotz allem sprach er immer noch etwas gedämpft. Irgendwie war das süß. Wie immer wenn er sich Sorgen machte. „Solltest du nicht in der Schule sein?“ „Einen Tag kann ich ruhig schwänzen.“ In dem Moment klingelte das Telefon. Er griff nach dem Hörer und schaute zu ihm. „Ja?“ Der schien zu ahnen wer am Telefon war. „Matt, ist Tai bei dir? Er ist nicht in der Schule.“ Fast unmerklich schüttelte er den Kopf und schaute ihn mit seinen schokobraunen Augen flehend an. „Nein.“ „Wenn du ihn siehst, ruf mich sofort an.“ „Mach ich Joey.“ Dann legte er auf und schaute fragend zu ihm. „Joey hat nur einen etwas übertriebenen Beschützerinstinkt...“ „Ich merk schon.“ Er schaute ihn an. „Wenn es dir besser geht, dann können wir ja etwas rausgehen!“ Grinsend zog er in aus dem Bett und schob ihn ins Bad. „Du hast zehn Minuten sonst komm ich dir helfen!“, setzte er noch hinterher. Meinte Taichi das ernst? Bestimmt nicht. „Du musst es ja nötig haben!“, sagt er dann. Der Braunhaarige schaute ihn lächelnd an. „Bei dir immer!“ Schnell verschwand Yamato im Bad. Sein Herz klopfte wie wild. Kamen jetzt etwas auch wieder seine alten Gefühle für seinen besten Freund auf? Bitte nicht... meinte er das wirklich ernst...aber er sollte es wohl lieber nicht darauf ankommen lassen. Obwohl die Vorstellung schon war. Schnell schüttelte er den Kopf und verdrängte die Gedanken. Tai der ihm beim Waschen half. Er wurde rot. Besser nicht...10 Minuten später stand er fertig vor ihm. „Was hast du vor?“ „Das wirst du ja sehen! Beeil dich.“ Geduld hatte der Fußballer noch nie besäßen...schnell schrieb er einen Zettel für Kotori und ließ sich dann von dem Wuschelkopf nach draußen ziehen. Die frische Luft tat gut. Er atmete tiefe ein. So angenehm... Jetzt ließ sich auch der Wirbelwind zeit. Gemächlich liefen sie durch die Straßen. Ein angenehmes Gefühl stieg in ihm auf...so wie damals. Langsam ahnte er wo der andere mit ihm hinwollte. Diese Wege waren sie früher andauernd gegangen. Irgendwie war es ein gutes Gefühl nicht alleine zu sein...ein gutes Gefühl das sie der Braunhaarige immer noch Sorgen um ihn machte. Etwas in ihm hatte sich genau danach gesehnt. Ihm wieder so nah bei sich zu haben. Diese Nähe, die ihm so viel Sicherheit gab...vergessen war der Vertrauensbruch... er fühlte sich hier wohl... Schließlich kamen sie bei ihren Lieblingsasiaten an. Gemeinsam betraten sie den Laden. Seit langem hatte er mal wieder Appetit. „Euch hab ich ja schon Jahre nicht mehr gesehen! Wie geht’s euch? Das gleiche wie früher?“ „Stimmt ist ne Weile her. Das gleiche wie früher ist perfekt, oder?“, fragte schaute er zu den Blonden, der nickte. „Kommt sofort. Ich dachte schon euch ist was passiert. Da kommt ihr mindestens jede zweite Woche und dann von einen Tag auf den anderen kommt ihr gar nicht mehr.“ „Ich bin weggezogen und erst vor ein paar Wochen wiederhergezogen.“, erklärte Matt. „und du hast dich alleine nicht mehr her getraut?“ „Hättest du wohl gerne. Ich war ne Weile … ich hatte einfach ziemlich viel zutun mit der Schule und dem Fußball.“ „Okay...zum hier essen oder mitnehmen?“ „Zum mitnehmen...“ Yamato betrachtete den Wuschelkopf. Was war nur los gewesen? War er wirklich das letzte mal mit ihm hier gewesen? Es war ja auch ihr Lieblingsasiate. Kurz darauf hatten sie ihr Essen und Tai übernahm wieder die Führung. Zu gerne hätte er ihn gefragt, was wirklich los gewesen war, aber er wollte die Stimmung nicht runterziehen... jetzt war diese Frage einfach unpassend und er spürte auch das ihm der Junge jetzt keine Antwort geben würde. Er kannte seinen Freund halt einfach. Vielleicht würde er irgendwann ne Antwort kriegen. Langsam bekam er Hunger. Wie schaffte der Braunhaarige das nur immer wieder? Seit zwei Jahren hatte er keinen Appetit mehr gehabt und dieser...schleppte ihn einfach zu ihren Asiaten und plötzlich war er da. Das war einfach unglaublich... was würde er noch alles erreichen, wenn er ihn lassen würde? Würde er auch die Wunde in seiner Seele heilen können, wenn er ihm die Chance dazu gab? Sein Blick wanderte durch die Gegend. Sie waren inzwischen im Park angekommen. Wahrscheinlich würde er jetzt den Standardplatz ansteuern, wo sich immer alle aufhielten. Es war ein platz an dem man immer irgendwen aus ihrer Schule treffen würde. Aber er hatte unrecht. Der Fußballer wollte wo anders hin. Sie kamen an ein ruhiges und abgelegenes Plätzchen. Er erinnerte sich, das war der Ort gewesen, wo sie sich immer verkrochen hatten, wenn sie sich nicht zu den anderen getraut hatten. Sie ließen sich nieder und packten das Essen aus. Es schmeckte noch genauso gut wie damals und kaum das sie angefangen hatten zu essen, begannen sie auch schon rumzualbern. Niemand dachte darüber nach...es war einfach so...es kam von ganz allein und seit langem hatte er das Gefühl den Ansatz von Glück zu fühlen. Noch eine ganze Weile saßen sie da. Gerade schwiegen sie einen Moment, da zog Tai sich sein Shirt über den Kopf und entledigte sich seiner Hose. „Was machst du?“ „Schwimmen gehen!“, kam es grinsend von dem angesprochenen und schon sprang er ins Wasser. Der war echt verrückt. Er schwamm ein paar Runden. „Komm schon Yama. Das Wasser ist wirklich schön!“ „Muss nicht sein...“ „Es ist auch gar nicht kalt!“ „Ich bleibt trotzdem draußen!“ Eigentlich hätte er sich denken können, dass sich der Brünette davon nicht beeindrucken ließ. Dieser war inzwischen wieder aus dem Wasser und stand tropfend vor ihm. „Was hast du vor?“ „Dich zum schwimmen zu bringen!“ Bevor der Blonde wirklich wusste wie ihm geschah, spürte er bereits die nassen Hände auf seinen Körper. „Tai..“ Langsam schob er das T-Shirt über dessen Kopf und wollte sich gerade an die Hose machen. Als Yamato sich entschloss, dass bestimmt nicht passieren zu lassen und sich selbst dieser entledigte. Diese leichten Berührungen hatten bereits mehr Gefühle in ihm geweckt als er haben wollte und gut waren. Schließlich ließ er sich von seinem Freund ins Wasser ziehen. Wie immer bekam Wuschelkopf seinen Willen...immer wieder schaffte er es. Leise seufzte er und schon hatte er die erste Ladung Wasser im Gesicht. „Nicht seufzen! Spaß haben!“ „Das kriegst du zurück Yagami!“ Schon waren sie in einer Wasserschlacht verwickelt, in der der Fußballer leider klar im Vorteil war. Es war angenehm sich einfach gehen zu lassen. Über nichts nachdenken...einfach nur genießen und das tat Matt. Seine Gedanken stellten sich ab und es gab nur noch das hier und jetzt. Immer wieder ging er auf die Spielereien des anderen ein. Gemeinsam tollten sie durchs Wasser. Es war ein ungemein befreiendes Gefühl. Sie alberten noch eine ganze weile rum bis sie sich schließlich sich in die Sonne packten um wieder zu trocknen. Er schloss die Augen und genoss nun die Stille. Die meisten hätten wohl gesagt, dass stille nun wirklich nicht zu den Braunäugigen passte. Aber er wusste es besser. Der andere redete zwar gerne und viel doch auch er liebte die Stille, die sich manchmal zwischen sie legte. Denn dann spürte man die Harmonie zwischen ihnen...die Verbundenheit...das Vertrauen... und genau dieses Gefühl stellte sich in diesen Moment bei ihm ein. Er versuchte sich dagegen zu wehren...aber diese Gefühle waren so übermächtig...hier an diesen Ort mit ihm... Irgendwann würde er es bereuen sich heute so fallen gelassen zu haben. Aber jetzt...schob er die Gedanken beiseite. Morgen war morgen...gestern war gestern ...und heute wollte er sich noch einmal in dieses Gefühl fallen lassen... noch einmal das Gefühl ihrer Freundschaft genießen... morgen würde alles wieder anders sein... Morgen waren sie wieder noch einfache Bekannte... und er hatte deswegen auch kein schlechtes Gefühl... nein er wusste das Taichi das wusste... er wusste es...schließlich kannten sie sich in und auswendig...sie mussten nicht reden um zu wissen was der andere dachte, sie konnten es in ihren Augen und der Körperhaltung lesen. Sie verstanden sich ohne Worte... irgendwie beruhigend das dies wohl immer so sein würde...beruhigend dass sich manche Dinge auch wenn die Welt kopf stand immer gleich bleiben würde. Das traurige daran war wohl, dass es gerade diese Sache war... wo ihre Freundschaft doch kaputt war...und nicht wieder zu flicken ging... aber jetzt gab er sich dieser Illusion hin. Sie schwiegen bis sie aufbrachen. Auf den Weg nach Hause allerdings begann der andere wieder zu reden und er selbst lauschte ihm einfach. Er schloss die Tür auf. „Ich bin wieder da!“ „Endlich! Hier...“ Sie erblickt den Brünetten und lächelte ihn freundlich an. „Ich bin Kotori.“ „Freut mich. Ich bin Taichi Yagami.“ „Bleibst du zum Essen.“ „Sicher.“, antwortete der Blonde für ihn. „Ach ja. Hier ruft andauernd ein Junge namens Joey an. Langsam nervt es echt das er jede halbe Stunde hier anruft.“ Der Angesprochenen griff nach dem Telefon, wählte die Nummer und ließ seinen Blick zu seinem Freund wandern, der auch interessiert den Boden musterte. „Joey? Ich bin's Matt.“ „Tai ist immer noch nicht wieder aufgetaucht und...“ „Er ist bei mir!“ „Ich komm vorbei und hol ihn ab.“ „Nicht nötig. Er bleibt noch etwas hier. Mein Vater fährt ihm nachher nach Hause!“ Mit diesen Worten legte er auf. „Tut mir leid. Er wird trotzdem kommen.“, kam es kleinlaut von Taichi. Was hatte der nur wieder angestellt, dass der Blauhaarige meinte ihn Babysitten zu müssen. Sie beobachtete die beiden. „Ich kümmer' mich ums Essen. Gibt es etwas was du gar nicht isst?“ „Der ist Allesfresser.“ „Vielen Dank für die nette Bezeichnung.“, grummelte der Sportler. Als er sich ihr zu wand sagte er dann: „Aber er hat recht. Ich esse alles!“ „Gut. In einer halben Stunde ist das Essen fertig. Bis dahin müsste auch dein Vater dasein!“ Yamato nickte und zog den anderen dann wieder in sein Zimmer. „Bin wieder da!“ „Hi Schatz. Wie war dein Tag? Matt, es gibt dann essen!“ Sie küsste ihn kurz und begann den Tisch zu decken. „Wir hatten viel zu tun.“ „Hi Dad.“, kam es von dem Blonde der mit dem zu Tisch trat. „Wie geht’s dir? Taichi...lange nicht mehr gesehen!“ „Mir geht’s gut!“ „Hallo Ischida-san.“ „Bedient euch!“, sagte Kotori lächelnd. Das ließ sich der Brünette nicht zweimal sagen und lud sich eine riesen Portion auf den Teller. Die anderen beobachteten ihn grinsend. „Ich bin Sportler.“, verteidigte er sich. Eigentlich war es ein Wunder das Tai bei den mengen die er ass keinen Gramm Fett am Körper hatte. Sport macht vielleicht doch ein bisschen was aus. Yamato wartete bis die anderen sich bedient hatte und nahm sich ganz wenig. Er spürte den besorgten Blick von Kotori. Schon griff eine bekannte Hand nach seinem Teller und füllte ihn. „TAI!“, kam es entsetzt von ihm. Wer sollte das bitte Essen. Okay...es war eine normale Portion...aber... „Du musst anständig essen!“ „Ich hab vorhin mit dir gegessen!“ „Du musst halt mehr essen!“ „Hast du etwas gegen meine Figur?“ „Niemals würde ich etwas gegen deine Figur sagen, aber ein bisschen weniger auf den Rippen und du wirkst magersüchtig.“ „Charmant wie immer!“ „Nichts als die Wahrheit!“ Grummelnd boxte er Taichi in die Rippen und begann dann brav zu essen. Was der andere mit einem zufriedenen Grinsen quittierte. Yamatos Vater hatte es amüsiert beobachtet. Das war schön seinen Sohn mal wieder so ausgelassen zu sehen. Schon hatte der Sportler wieder das Wort ergriffen und sie in ein Gespräch verstrickt. Die Stimmung am Tisch war wirklich angenehm und der Blonde ass sogar seinen ganzen Teller leer. Was ihn ein glückliches Lächeln von ihm einbrachte und das er ihm durch seine Haare wuschelte. Erst die Türklingel brachte sie zurück in die Realität. Der Blonde öffnete die Tür. „Wo ist Tai?“, kam es gleich von Joey. „In der Küche...“ „Das ist wirklich unverantwortlich von dir. Ich hätte echt mehr Verantwortungsbewusstsein erwartet.“ „Was genau? Tai ist erwachsen...“ „Du hast ja keine Ahnung. Wir haben dir vertraut.“ „Joey, es reicht. Das er nichts gesagt hat ist meine Schuld!“, sagte Tai der zu ihnen getreten war. „Yagami du bist so ein egoistisches Arschloch.“ „Ja bin ich.“ „Taichi Yagami!“ „Was? Du musst dich nicht mit dir abgeben. Niemand zwingt dich dazu.“ „Du kannst ja nicht selbst auf dich aufpassen.“ „Das ist schon Jahre her. Ich hab langsam keine Lust mehr mich immer noch deswegen bemuttern zu lassen.“ „Du kommst jetzt mit.“ „Er bleibt hier.“, mischte sich nun Yamato wieder ein. „Bis irgendwann Joey.“, sagte er und schloss die Tür. Etwas erstaunt schaute der Braunhaarige zu ihm. „Was? Wolltest du etwa schon gehen?“ „Nein, nein. Auf keinen Fall!“, sagte er lächelnd. Irgendwie hatte der Musiker das Gefühl das Tai jetzt noch fröhlicher war als vorher. „Aber ich sollte vielleicht zu Hause anrufen und meine Eltern etwas beruhigen...“ Der andere nickte und brachte ihm das Telefon. Der Junge brauchte eine Weile um seine Eltern zu beruhigen und sie zu überzeugen, dass er noch eine Weile bei Matt bleiben konnte. Erst als der Vater des Blonden versprach ihm nach Hause zu fahren, stimmten seine Eltern endlich zu. Er war so froh wenn er endlich sein eigenes Leben hatte. Das erste was er tun würde wäre ausziehen. Weg von ihnen...weg von der Überwachung...weg von der Einengung. Kotori hatte das Gespräch genutzt um einige Gesellschaftsspiele hervorzukramen. „Muss das sein?“, kam es von Yamato entsetzt. „Ja!“, sagte sie lächelnd. „Ich hasse das Spiel!“, ließ der Blonde verlauten. „Du stehst wohl auf die Neunen!“ Tai konnte einfach nicht widerstehen ihn zu ärgern. „Sei du mal still mit deinen zwanzig 12!“ Doch dieser grinste nur. „Damit werd ich euch noch alle fertig machen. Irgendwann hab ich nämlich alle und dann gewinn ich!“ „Davon träumst aber auch nur du!“ Kotori musste lächeln. So ausgelassen hatte sie Yamato noch nie erlebt. Ja, so würde sie ihn gerne öfter sehen. Ihr Blick wanderte zu ihren Mann. Das Lächeln auf seinem Gesicht zeigte ihr, dass er genauso dachte. Es lag wohl an diesen Taichi Yagami. „Ich beende das Spiel!“, sagte Herr Ischida schließlich. Schon hatten sich die beiden Streithähne verbündet, um gegen Matts Vater zu wettern. Ein Lachen konnte sie nicht mehr unterdrücken. Yama schaute auf die Uhr. „Wir haben zwei Stunden gespielt. Jetzt will ich einen Film gucken.“ „Ausnahmsweise!“ Schnell räumten sie zusammen und machten es sich auf der Coach bequem. Sein Vater hatte bereits einen Thriller eingelegt. Umso weiter der Film fortschritt um so näher rückten die beiden zusammen. Nach einer Weile lag der Kopf des Blonden auf Tais Schulter und schlief. Dieser lächelte sanft und schlief schließlich auch ein. „Ich werde seine Eltern anrufen und sagen, dass er hier schläft.“, sagte der Vater leise und erhob sich. Seine Frau nickte und erhob sich ebenfalls, griff nach der Kamera und fotografierte beiden. Süß... Als Yamato am nächsten Morgen aufwachte fand er sich dicht an Tai gekuschelt auf der Coach liegend. Scheinbar waren sie während des Filmes eingeschlafen. Es war so angenehm ihm so nah zu sein...diese Wärme...Geborgenheit...so wie früher...genau das hatte er so sehr vermisst...so sehr... er schloss die Augen und kuschelte sich näher. Um dieses Gefühl so lange zu genießen, wie es dauern würde. Taichi wachte erst auf als ihn der Duft von frischen Brötchen lockte. Das entlockte Matt ein Grinsen. Immer das selbe mit dem Essen. „Jup, das Frühstück ist fertig.“, sagte er. Was wiederum dem Braunhaarigen ein Lachen entlockte. So wunderschön. Er hatte das Lachen von Taichi schon immer geliebt... Er seufzte Tai war gegangen, da er noch mit Izzy verabredet war. Etwas enttäuscht und traurig das dieser Moment nun doch endete...aber das war ja klar gewesen. Der Sportler hatte ihn zwar auch angeboten mitzukommen, aber das wollte er nicht. „Yamato. Mikoto ist am Telefon!“ Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Mikoto das versprach Ablenkung. Damit behielt er recht. Sein Freund wollte ein paar Bilder von ihm machen. Wozu er sich auch gleich bereit erklärte. Es machte immer Spaß mit ihm zu arbeiten, denn fotografieren nahm er sehr ernst. Nachdem Mikoto zufrieden war, überredete er Matt noch mit ihm in ein Café zu gehen. Eigentlich hätte es Yamato klar sein müssen. Das Café war der Standardtreffpunkt von ihrer Gruppe gewesen. Auch jetzt noch wie es schien, denn an einem der Tische saßen Izzy und Tai und unterhielten sich angeregt...sie lachten und alberten rum... War der rothaarige nun sein bester Freund? Worüber dachte er hier überhaupt nach? Er war ja nicht eifersüchtig oder so? Sie sahen wirklich sehr vertraut aus... so ein Blödsinn die beiden hatten sich schon immer gut verstanden und selbst nicht, war es total uninteressant. Sollte er doch Zeit verbringen mit wem er wollte. Ihm konnte das so oder so egal sein. Sie waren ja nicht befreundet und nur wegen gestern würde sich das sicher nicht ändern. Ob er mit Izzy...Blödsinn...aber warum nicht... Aber Mimi hatte gesagt er wäre Tais Typ...dann war er bestimmt nicht mit ihm zusammen... wie er Gedanken hasste. Konnte man das denken nicht einfach ausstellen? Es war ihm egal mit wem Tai befreundet war, mit wem er ausging oder warum zu Teufel alle so ein Theater machten, weil er mal schwänzte?! Taichi hatte schon zig mal die Schule geschwänzt oder hatte ohne bescheid zu sagen bei ihm übernachtet. Das hatte nie jemanden gejuckt. Also was war...es war völlig unwichtig denn es interessierte ihn ja nicht im geringsten und außerdem wollte der Braunhaarige es ihm so oder so nicht sagen. Für so was hatte er nun Izzy und Mimi. Perfekt. Taichi Yagami brauchte ihn nicht mehr und er selbst brauchte Taichi nicht mehr. Also war alles perfekt. So wie er es gewollt hatte. Warum war das nicht so einfach? Warum tat es verdammt noch mal so weh? Immer noch... dieser verdammte Verräter war ihm immer noch nicht egal... Abends saß er auf seinem Bett und betrachtete das Telefon. Er starrte es gerade zu an. Es könnte ja klingeln... Seufzend griff er nach dem Ding und begann zögerlich eine Nummer zu wählen. In und auswendig kannte er sie...hatte er sie immer gekonnt. Was machte er hier? Verdammt. Schnell legte er auf. Eine Weile starrte er das Telefon wieder an bevor er eine andere Nummer wählte. Viel besser. „Hi Ma.“, begrüßte er die Stimme am anderen Ende. Kurz fasste er für sie die letzten Ereignisse mit der Schule und der Band zusammen bevor er nach seinem Bruder fragte. Tk hatte es ihm nicht übelgenommen, dass er sich erst jetzt meldete. Sein Bruder war so oder so selten nachtragend. Von seinem Vater wusste er bereits, dass Takeru die Sache mit Kotori gut aufgenommen hatte. Auch jetzt redeten sie kurz darüber. Man merkte, dass er sich wirklich für seinen Vater freute und sie auch gerne kennenlernen würde. So war sein Bruder halt. Erinnerte sich noch an zeiten in denen er sich nichts mehr gewünschte, dass ihre Eltern wieder zusammen kamen. Aber inzwischen wussten beide, dass manche Menschen einfach nicht zusammenpassten. Allerdings schien Takeru aber auch irgendetwas zu bedrücken. Bevor er ihn danach fragen konnte, stellte dieser die gleiche Frage. „Dich bedrückt doch was Matt?!“ „Nein...es ist nur...vergiss es...“ „Es geht um Tai oder?“ Der Kleine kannte mich einfach zu gut. „Ich kenn dich halt. Also was ist?“ „...Naja... er verhält sich so komisch...eigentlich eher die anderen...“ Er hörte ihn seufzen. „Ich hab ihm versprochen dir nichts zusagen und ich denke er sollte es dir auch selbst sagen. Es ist einiges passiert als du weg warst und er hat dich sehr vermisst. Er braucht dich...“ „Er hat mich nie gebraucht!“ Das war typisch sein Bruder. Er kannte den Braunhaarige in und auswendig. Wusste ohne zu reden was dieser dachte, aber was für eine Rolle er selbst im Leben von Tai einnahm, hatte er nie begriffen....das war irgendwie schon traurig. Aber was sollte er dagegen machen? Er wusste ja auch nicht was damals zwischen den beiden vorgefallen war... nur der Unfall und die Veränderung... beide schwiegen sich aus...dabei sah man ihnen an wie sie litten. Als Matt gegangen war, war irgendwie alles aus dem Runder gelaufen...es war immer schlimmer geworden. Sie brauchten einander einfach... das war schon immer so gewesen und er glaubte nicht das es sich jemals ändern würde. „Du irrst dich Matt...“ Einen Moment überlegte er, ob er ihm von seinem Problem mit Davis reden sollte. Aber dann ließ er es und begann mit ihm über andere Dinge zu reden. Davis war in ihm verliebt gewesen...war es immer noch? Er hatte wirklich kein Problem damit, dass sein bester Freund schwul war, aber das Problem war das er seine Gefühle nicht erwidern konnte. Es niemals würde können. Den bei ihm gab es immer nur Kari auch wenn diese sich im Moment nur um ihren Bruder kümmerte. Der Braunhaarige hat ihn immer sehr geholfen...und das letzte was er wollte war es ihn zu verletzen oder zu verlieren. Zwar hatte ihn dieser versprochen das beides nicht der Fall war. Aber er wusste wie weh unerwiderte Liebe tun konnte. Manchmal wünschte er sich Daves hätte ihn angelogen und ihm nicht die Wahrheit gesagt... denn dann wäre es für ihn leichter...er war so egoistisch... warum musste das Leben auch immer so kompliziert sein? Aber im Gegensatz zu seinem Bruder würde er diese Freundschaft nicht aufgeben. Niemals...dafür war ihm Daisuke einfach viel zu wichtig... so wichtig... Die Dunkelheit griff um ihn. Er konnte das kalte Lachen hören. Die Tränen ließen. Die Kälte drang langsam in ihn ein. Sein Herz zog sich zusammen. Nein... Verzweiflung stieg in ihm auf. Nicht schon wieder... die Dunkelheit hielt ihm in Klammergriff...bitte...nicht schon wieder...Nein...NEIN... „PATAMON!“ Schweißgebadet schreckte er aus dem Schlaf hoch. Der Alptraum hielt ihn immer noch ihm Klammergriff und ließ sich nicht abschütteln. Warum kamen diese Träume wieder? So lange hatte er diesen Traum nicht mehr gehabt...und jetzt war er wieder da...vielleicht...war es möglich...brauchten die Digimons vielleicht wieder Hilfe? Oder redete er sich da nur etwas ein? Zitternd schaltete er das Licht ein. Das Gefühl der Trauer und des Schreckens waren immer noch in ihm. Es war wie beim ersten mal... Er zog die Nachttisch Schublade auf und holte Bilder hervor. Das erste zeigte Sora, Mimi, Joey, Tai, Matt, Kari und ihn zusammen mit ihren Digimons und ihren neuen Freunden. Es war das erste Erlebnis in der Digiwelt. Damals hatten sie eine tiefe Bande, die sie verband...sie hatten dort viel gelernt und waren an den Aufgaben gewaschen...Damals war es so einfach gewesen...es war ganz klar, wenn man vertrauen konnte und wem nicht...und als sie die Digiwelt verließen dachten sie es wäre für immer. Der Abschied so wie auch das Band zwischen ihnen. Er legte es zur Seite und betrachtete das nächste Bild. Auf dem waren sie älter und zu der Gruppen waren Davis, Cody, Ken und Yolei hinzugekommen. Das war das zweite Abenteuer in der Digiwelt... sie hatten neue Freunde gefunden...die alten Banden wieder aufblühen lassen... und das letzte Abenteuer in der Digiwelt...hatte alles verändert. Matt und Tai hatten diesen Kampf alleine beschritten...und hatte alles verändert...der Unfall...danach war keine Freundschaft mehr wie vorher... nach dem Matt weg war... an diese Zeit dachte er nicht gerne... sie war düster gewesen...sie hatten wenig zu lachen gehabt... Freundschaften zerbrachen... Menschen gingen kaputt... erst seit einem Jahr ging es wieder bergauf...erst seit einem Jahr hatte er wieder Hoffnung... Sein Handy vibrierte. Vorsichtig legte er die Bilder zurück und griff nach dem Telefon. „Davis?“ „Sorry, dass ich dich um diese Zeit störe...hab ich dich geweckt?“ „Nein...warum rufst du an? Alles okay? Ist etwas passiert?“ „Ich kann nur nicht mehr schlafen...ich...hatte irgendwie ein ungutes Gefühl...“ „Geht mir genauso...“ „Scheiße...“ „Du sagst es...“ „Wie wär's mit einer Runde laufen?“ „Bin in einer Viertelstunde bei dir!“ „Gut.“ „Bis gleich.“ Matts neuen Freunde hatten sich nicht gemeldet. Dafür hatte Tai am Sonntag noch mal angerufen, um zu fragen wie es ihm ging. Das hatte er schon immer getan. Er konnte noch immer die besorgte Stimme hören. Warum dachte er eigentlich andauernd über den Wuschelkopf nach. Es war fast so als würde sich sein ganzes Leben nur um ihn drehen...aber nein...sein Leben war die Musik...und nicht Taichi Yagami... Allerdings konnte er nicht verhindern, dass sich sein Herzschlag beschleunigte als er Tai sah... kamen jetzt etwa auch noch die alten Gefühle für ihn wieder? Das durfte doch alles nicht war sein...das wollte er nun wirklich nicht. Diese Gefühle konnte er nicht gebrauchen. „Morgen Matt.“ „Morgen Tai.“ Langsam ließ er sich auf seinen Platz sinken. Auch jetzt kam keiner um zu fragen, wo er gewesen war... Ein Rotschopf kam in die Klasse gehechtet. „Du sollst nicht...immer...deine Sachen...bei mir liegen lassen...!“, kam es von ihm während er immer wieder nach Luft schnappte. „Morgen Izzy. Tut mir leid, dass war wirklich keine Absicht.“, kam es grinsend von Tai. „Jaja... Morgen Matt. Geht’s dir besser?“ „Morgen. Ja mir geht es wieder gut.“ „Dann ist ja gut. Ach ja schöne Grüße von Mimi. Sie bringt mich um, wenn ich nicht gleich wieder da bin...Also bis dann. Wir sehen uns dann morgen?“ „Klar. Alles wie geplant!“, sagte Tai grinsend. „Joey wird das nicht gefallen.“, sagte Izzy noch bevor er wieder den Raum verließ. „Izzy, Tk, Davis und ich treffen uns morgen. Da ist irgendsoein großes Basketballspiel. Möchtest du mitkommen?“ „Ich will euch nicht stören...“ „Blödsinn. Tk freut sich sicher und dann nach gehen wir noch was trinken in dem Laden, in dem Mimi arbeitet.“ Die schokobraunen Augen schauten ihn flehend an. Er konnte ihnen noch nie wieder stehen...sie waren so wunderschön...sein Herz begann schon wieder schneller zu schlagen. Wie sollte er da nein sagen...gar nicht...als er in seine Augen geschaut hatte, hatte er doch schon gewusst, dass er verloren hatte...und morgen waren ja auch keine Proben...Keniji musste den ganzen Tag arbeiten...und so würde er Tk mal wiedersehen...Davis hatte er auch schon ne weile nicht mehr gesehen. „...okay.“ Er gab sich geschlagen. Aber... „Moment...seine Schw....“ „Die ist mit Joeys Bruder zusammen. Du musst dir also keine Sorgen machen.“ Yamato atmete erleichtert auf. „Was ist eigentlich mit Ken?“, fragte er dann. „Vollzeit-Job Freundin...er und Yolei hängen ununterbrochen aneinander.“ „...und Davis?“ „Hat sich an Tk gehängt, die beiden sind inzwischen die besten Freunde. Zwischen Kari und Tk hat sich allerdings nichts geändert...die haben immer noch nicht zueinander gefunden. Joey ist immer noch Single...naja, wenn er mich weiterhin mein Babysitter spielt wird sich das wohl auch nicht ändern.“ Matt grinste leicht und wartete darauf das Tai fortfuhr, was er dann auch tat. „Mimi und Izzy würden sich am liebsten bespringen, aber niemand traut sich den ersten Schritt zumachen...wie die um einander herum schlafenzeln ist echt nervend. Sora ist zur Zeit mit irgendeinem beliebten Kerl zusammen. Ansonsten ist alles beim alten. Mimi singt und will auf ne Schauspielschule und Izzy schreibt Doktorarbeiten...also nichts außergewöhnliches.“ „Alles wie immer.“, kam es grinsend von dem Blonden. Für einen kurzen Moment überlegte er ihn nach ihn selbst zu fragen...aber das ließ er lieber. So weit waren sie noch nicht...würden sie nie sein... Trotzdem ließ ihn die Frage nicht los...Was war in diesen zwei Jahren passiert? Kapitel 3: Dort endet es... --------------------------- Es war einmal in einer weit entfernten Welt. Sie war immer sehr friedlich gewesen und ihre Bewohner friedfertig. Doch eines Tages kam eine finstere Macht und streckte ihre Hand nach der Welt, die wie auch unter den Namen Digiwelt kennen, aus. Sie verdunkelte den Himmel und das Gemüt der Digimons. Doch 10 mutige Digiritter machten sich auf den Weg diese wundervolle Welt zu retten... Wütend fand sich Agumon ab. Wer dachte sich so einen Schund aus? Was hatte das noch mit der Wahrheit zu tun? Gar nichts... nichts... Jeder Digiritter hat ein Element für das er stand. Es gab Wasser, Feuer, Eis, Luft, Erde,... So ein ausgemachter Blödsinn...das war alles ganz anders gewesen... Sie opferten alles so gar ihr Leben und ihre Seelen wurden in die Spirits gebannt... Das war nicht wahr...ihnen ging es gut! In ihrer Welt...es ging ihnen sicher gut... So bewahrten sie uns vor dem Untergang. Sie retteten unsere Welt und stellten das Gleichgewicht wieder her. So sieht die Welt aus die sie gewollt haben. Nein... so eine Digiwelt hatten sie nie gewollt. Niemals...Tai... Bitte hilf uns noch einmal... das ist nicht mehr unsere Welt..nicht mehr die für die wir gekämpft haben. Sein Blick wanderte zu seinen Händen...so blass... Er konnte durch sie schon fast den Boden sehen. Wieviel Zeit hatte er noch? Was war mit den anderen passiert? Ging es ihnen gut? Oder ging es ihnen wie ihm? Ober waren sie schon verschwunden? Nein...so durfte er nicht denken. Es gab noch Hoffnung. Es gab Hoffnung! Es ging ihnen sicher gut... Tai... beeil dich... mir läuft die Zeit davon... Das grausame Lachen wurde lauter. ...und letztendlich werden die Digiritter unsere Welt in die Dunkelheit stürzen. So wie sie es schon immer wollte. Ich erfülle nur ihren Wunsch! Verzweiflung stiege auf... es sollte aufhören... er wollte diese Stimme nicht mehr hören... Er wollte sie aus seinem Kopf haben! Tai würde das alles nicht zulassen... niemals … zu sehr liebte er diese Welt... aber warum ließ er sich so viel Zeit? Sie hatten sich geopfert für eine Welt, die das Opfer nicht zu schätzen wusste. So war es ihr einziger Wunsch zurückzukehren... zurück an den Anfang. Ihr Wunsch soll sich erfüllen. Das war eine Lüge...Tai wollte sie nicht vergessen...er hatte sie nicht vergessen. Da war er sich sicher. Es war nur... die Verbindung... ja die Verbindung war abgebrochen, deshalb kam er nicht... weil er ihn aus irgendeinen Grund nicht hören konnte. Genau! Denn würde er ihn hören, würde er kommen. Dann wäre er schon hier. Tai würde sie niemals im Stich lassen. Ihre Digimons waren nur Werkzeuge, die nun den Platz mit ihnen tauschen sollten. Ihren Platz in den Spirits einnehmen, damit die Digiritter entgültig und vollständig von der Digiwelt lösen können. Nein! Tai war sein Freund...sie waren Freunde... er würde kommen...Tai würde kommen. Sie alle würden kommen und diese Welt wieder ins Licht führen. Sie würden sie wieder zu dem machen was sie einmal war...genauso würde es sein. Tai würde kommen. Da konnte er sich sicher sein. Die Digiritter würden diese Welt retten, sowie sie es schon vorher etliche male getan hatten. Wie er es schaffte sich an Kari vorbei aus dem Haus zu schleichen, wusste er nicht mehr. Eigentlich war es auch egal. Er hatte es geschafft und konnte diesen Tag mit seinen Freunden genießen. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Im leichten Jogg-Tempo machte er sich auf den Weg zu Matt. Den anderen hatte er noch nicht erzählt, dass dieser mitkam...aber so wie er die anderen kannte, hatten sie so oder so nichts dagegen, sondern freuten sich eher. Also war das nun wirklich kein Problem. Es war schon eine Weile her, dass er Yamato das letzte mal abgeholt hatte und irgendwie war es ein gutes Gefühl. Er drückte die Klingel und schon wurde die Tür geöffnet. Wie er erwartet hatte, hatte der Blonde schon auf seine Ankunft gewartet. „Du hast dir aber Zeit gelassen!“ „Sorry. Ich musste mich raus schleichen ohne das mein Bodyguard etwas bemerkt. Außerdem hat joggen noch niemanden geschadet.“ „Das behauptest du!“ „Jup!“ Schon hatte er den Blonden mit sich gezogen und begann langsam zu joggen. ...fast so wie früher. „Tai du bist zu spät!“, sagte Izzy. „Matt?!“, rief Tk begeistern und umarmte seinen Bruder stürmisch. Die anderen grinsten. Er hatte ja gewusst, dass sie sich freuen würden. Das Lächeln das sich nun auf Matts Lippen schlich verriet dem Wuschelkopf, dass auch er sich freut. Es war ein schönes Gefühl zu merken, dass man die anderen doch noch kannte. Yamato bemerkte schnell das die Vier, das scheinbar öfter machten. Doch Tai sorgte dafür, dass er sich von Anfang an nicht ausgeschlossen fühlte oder auch nur fehl am Platz. Aber bei den Insidern konnte er das leichte stechen aber dann nicht vermeiden. Belustigt beobachtete er seinen Bruder und Daves, wie sie sich lautstark darüber stritten, welche Mannschaft nun die bessere war und gleichzeitig ihre Mannschaft anfeuerten. Izzy schien an dem Geschehen nur mässig interessiert zu sein...diese Meinung sah er sich dann aber doch gezwungen zu ändern, als sich der Rothaarige begann über den Trainer zu meckern. „Der hat doch keine Ahnung! Die Nummer 5 muss doch in die Verteidigung! Der Kerl hat wohl keine Augen im Kopf!“ Der Blonde ließ seinen Blick weiter wandern. Tai schien es amüsanter zu finden seine Freunde zu beobachten. War halt nicht Fußball... In solchen Dingen war auf Tai verlass. Er war wirklich froh mit gegangen zu sein...es tat gut wieder einmal unter seinen Freunden zu sein. Von Basketball hatte er zwar nicht wirklich viel Ahnung, aber es machte trotzdem spaß. Früher hatte er Tk oft beim spielen zu gesehen, aber die Regel und hatte er doch nie so wirklich begriffen. Es war einfach nie wirklich bei ihm angekommen. Beim Fußball war es anders. Tai hatte immer so viel darüber geredet und ihm jeden Spielzug einzeln erklärt. Noch dazu war er wirklich bei jeden Spiel dabei gewesen bis er weggezogen war. Also hatte er sich wohl oder übel mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Aber Tai war es da mit der Musik nicht anders gegangen. Aber es hatte sie nie gestört...weil sie sich so mit den Hobbys...nein mit den Lebensinhalten des anderen auseinandergesetzt hatten. Nur so konnten sie einander so gut verstehen und das wichtigste war, diesen wichtigen Teil in ihren Leben mit jemand anderen teilen. So wie er bei jedem Spiel gewesen war, so war Tai auch bei jedem ihren Konzerte... okay es waren nur Schulauftritte gewesen...aber trotzdem hatte er nicht eines verpasst. Sein Blick wanderte wieder zu seinem Bruder und Daves. Die Beziehung der beiden schien der ihren nicht so unähnlich zu sein. Es war schön zu sehen, dass Tk einen so guten Freund gefunden hatte auf den er sich immer verlassen konnte. Das war eine Tatsache da war sich der Blonde sicher. Daves würde immer für seinen Bruder da sein und dafür dankte er ihn. Dieser Junge schaffte es so einfach seinen Bruder von seinen Sorgen abzulenken und zum Lachen zubringen. Genauso wie es Tai immer wieder bei ihm geschafft hatte...und wenn er ehrlich war es auch immer noch schaffte...ja Taichi hatte diese Gabe nicht verloren... auch nach den zwei Jahren schien er ihn immer noch so gut zu kennen. Sollte er darüber froh sein? Es hatte sich nichts geändert...die ganze Zeit, die verstrichen war, hatte nichts verändert. Wirklich? Hatte sich wirklich so wenig zwischen ihnen geändert? Das war schwer zu glauben nach alldem was passiert war. Ein Seufzen entglitt seinen Lippen. „Matt was sagst du zu dem Spiel?“ Er schaute zu ihnen. Die wollten nicht wirklich das er etwas zu dem Spiel sagte, oder? Aber wieder einmal rettete der Wuschelkopf ihn. „Spannend. Die Nummer 5 war ziemlich gut heute, aber drei und sieben haben geschwächelt.“, antwortete dieser an seiner Stelle. Schon hatte er eine heftige Diskussion vom Zaun gebrochen. Grinsend schnappte er sich den Arm des Blonden und zog ihn mit sich. Die Drei diskutierten immer noch als sie im Café ankamen. Sie ließen sich in einer Sitzecke nieder und Mimi servierte ihnen die Getränke. „Dir geht es besser?“, fragte sie lächelnd. Matt nickte nur. „Das ist gut. Hättest du gedacht das Izzy so ein Basketballfan ist? Ich nicht, aber irgendwie ist es süß...“ Tai hatte recht. Die Art wie sie über ihn redete und ihn anschaute. Sie war wirklich in ihn verliebt. Es machte ihn Spaß seine Freunde zu beobachten. Irgendwie fühlte er sich hier sofort wieder heimisch...zufrieden und sicher...aber das war in Tais Nähe noch nie anders gewesen. Sein Kopf fing an zu schmerzen. Sie wurden immer stärker...er krampfte sich zusammen. Alles wurde dunkel. Schwarz. „YAMA?!“ „MATT“ Entsetzte Rufe...sie verschwammen... Tai stand vor ihm...lächelnd...irgendwas wirkte falsch...irgendwas stimmte nicht. „YAMA!“, kam ein entsetzter Schrei von hinten...dunkel...nur die Dunkelheit blieb...Kälte...Einsamkeit... Zusammengesunken saß Tai auf einem Stuhl im Wartezimmer. Mimi setzte sich zu ihm und nahm ihm sanft in den Arm. Vorsichtig strich sie immer wieder leicht über seinen Arm. Izzy hatte dafür gesorgt, dass Matts Eltern informiert wurden. So viel hatte der Junge noch mit bekommen. Langsam richtete er seinen Blick auf den Kleinen...Tk... Aber Daves hatte ihn schon fest in seine Arme gezogen. Ein Glück...zum Glück gab es Daves. Denn der Wuschelkopf wusste, dass er jetzt nicht hätte stark sein können für ihn. Was war nur mit Yama..was...wie ging es ihm. Konnte der Arzt ihnen nicht endlich was sagen? Es ging ihm doch gut? Es musste ihm gut gehen...natürlich ging es ihm gut... Es ging ihm nicht gut...man kippte nicht einfach um, wenn es einen gut ging. Wie ernst war es? Wie schlimm war es? Konnte man ihm den keinen Hinweise geben? Nur einen Klitzekleinen? Damit er wusste wie es seinem Yama ging...seinem Yama... für ihn war es immer noch so...Yama stand bei ihm immer noch an erster Stelle...sowie früher. Das hatte sich nie verändert. Es verging kaum ein Tag an dem er nicht an ihn dachte. Wie oft hatte er sich aufgemalt wie es sein würde, wenn Matt wiederkommen würde? Was sie alles gemeinsam machen könnten? Unerschütterlich hatte er an ihren Traum festgehalten... obwohl kaum jemand es ihm zutraute... Nur einmal...einmal hatte er versucht loszulassen... Es hatte sein ganzes Leben verändert... So simpel...ja es war ganz einfach gewesen... in einem Moment der Schwäche... war es ihm ganz einfach gefallen... und jetzt? Jetzt war er wieder hier an dem gleichen Punkt angelangt...Yama...ja sein ganzes Leben drehte sich um diese Person...drehte sich nur um Matt...nur um seinen Yama... Ihm hatte er immer alles erzählt und ihm ausnahmslos vertraut... auch jetzt tat er das noch...auch jetzt wo sie so weit entfernt voneinander schienen, wo sie sämtlichen Kontakt abgebrochen hatten...jetzt wo dieser verzweifelt versuchte ihn auf abstand zu halten... auch jetzt würde er seinen Freund ohne zu zögern sein Leben anvertrauen. Nie war der Blonde etwas anderes für ihn gewesen, als sein geliebter bester Freund... Sein größter Wunsch war es ihn glücklich zu sehen. Aber das war er scheinbar nicht...eher das Gegenteil schien der Fall zu sein... Er sollte doch einfach nur glücklich sein...Yamato Ischida hatte es nicht verdient zu leisen...er hatte doch schon viel zu viel durchmachen müssen... Halt suchend klammerte er sich an Mimi. Was sollte er tun? Was konnte er überhaupt tun? Nach einer Ewigkeit wie es ihm schien tauchten endlich Matts Eltern auf. Ein Arzt trat auf sie zu und redete mit ihnen. Er sah wie Kotori zusammensank. Das war kein gutes Zeichen oder? Das hieß doch etwas schlechtes, oder? Bitte nicht...nicht Matt... Sein Mutter trat zu ihnen. „Ihm geht es soweit gut...die Ärzte wissen noch nicht wann er wieder aufwacht...“ Mehr konnte sie nicht sagen... sie trat zu ihren Sohn und Davis. Ein Orangehaariges Mädchen kam in den Warteraum gestürmt. „Wie geht es ihm?“ Izzy klärte sie auf. Sie ließ sich neben Tai nieder und umarmte ihn ebenfalls. „Das wird schon wieder.“, sagte sie leise. Er nickte leicht. Ja, wenn er sie wirklich brauchte, dann konnte er sich auf sie verlassen. Sie wurden für ihn dasein. Alles andere war unwichtig... jetzt zählte nur das sie für einander da waren... Es fehlten nur Kari und Joey...aber auch sie würden bald kommen. Die Frage war nur aus welchen Grund... Um ihn abzuholen oder wegen Matt... vielleicht würde es auch beides sein... Wenn man vom Teufel sprach...dachte...was auch immer... „Wie geht es ihm?“, fragte Kari besorgt. Erneut klärte Izzy sie auf. „Ihr ruft an, wenn sich sein Zustand ändern sollte? Tai... lass uns gehen.“ Er starrte seine Schwester nur an. Dann brachte er die Worte über seine Lippen. „Nein. Ich bleibe hier!“ „Tai...bitte. Du kannst hier so oder so nichts tun. .. und in deinen Zustand solltest du wirklich nicht zu viel Zeit hier verbringen...“ „Ich denke, dass kann ich besser einschätzen als du!“ „So siehst du auch aus. Die ganzen Erinnerung... Tai komm jetzt bitte..“ „Nein.“ „Tai.“ „Er ist mein bester Freund.“ „Das wissen wir...aber du musst nach Hause. Komm jetzt!“ „Kari...“, kam es von Tk. „Lass ihn...es ist sein Leben. Er ist alt genug seine eignen Entscheidungen zu treffen.“ „Ja, aber genau deswegen sind wir doch hier oder nicht?“ Taichis Hand schloss sich fest um sein Handgelenk. „So verliert ihr ihn nur...Wir bringen ihn nach Hause.“, mischte sich Daves ein. Selbst Sora stimmte Daves zu. Er war ihnen dankbar...schließlich hatte Kari nicht unrecht...aber das sie das gerade jetzt austragen mussten...Tk hatte beim besten willen jetzt andere Sorgen...außerdem beging er nicht den gleichen Fehler zweimal. Kari schaute ihn traurig an. „Willst du das wirklich tun? Für Matt gibt es diese Freundschaft nicht mehr...“ Es tat weh es aus Karis Mund zu hören...oder es überhaupt ausgesprochen zu hören. Er war nicht dumm er wusste, dass Yamato den Kontakt sehr bewusst abgebrochen hatte, dass er sehr bewusst versuchte ihn auf abstand zu halten. Er wollte diese Freundschaft nicht. Was für ihn unverzichtbar war, wollte Matt nicht mehr haben...aber deswegen konnte er ihn trotzdem nicht vergessen... Trotzdem war Yama das wichtigste in seinem Leben... er konnte jetzt nicht gehen... Er würde sein Versprechen nicht brechen...niemals...niemals würde er seinen Yama alleine lassen... außerdem war er ja nicht alleine, all seine Freunde waren da, die ihn notfalls auffangen konnten... die ihm zur seite standen und ihn nicht alleine lassen würden... „Ja, ich will mir das wirklich antun.“, sagte er fest. „Auf eure Verantwortung.“ Mimi zuckte bei den Worten leicht zusammen. „Kari!“, kam es wütend von mir. Das alles lag ganz alleine in meiner Verantwortung. „Lass uns gehen Joey..“, sagte sie und ging mit ihm. Mein Blick wanderte zu Tk. Er hatte ihre nähe jetzt sicher gut gebrauchen können... es tat ihm leid...was er den anderen mit seiner Entscheidung angetan hatte... Es brauchte nur ein paar Sekunden um das Leben seiner Freunde drastisch zu verändern. Eine einfache Entscheidung....konnte so viele Leben beeinflussen... tja erst denken, dann handeln...aber dazu war er damals nicht in der Lage gewesen... wie es soweit kommen konnte? ...so genau konnte er es selbst nicht mehr sagen...so viel auf einmal...viel zu viel auf einmal...das er nicht verarbeiten konnte... niemanden mit dem er hatte reden können...nein...kein Yama mit dem er hatte reden können...Sein Yama...ohne ihn ging es halt einfach nicht... Kotori trat zu ihm. „Möchtest du zu ihm?“, fragte sie leise. Ihr Mann war mit seiner Ex-Frau nach draußen an die frische Luft gegangen. Es war sicher nicht einfach für sie mit der Bindung die zwischen den beiden immer noch bestand klar zukommen. Aber es war sehr viel besser für Matt. Er würde seine Familie brauchen. „Aber...“ Sie lächelte ihn an. Dann nickte er leicht. „Dann geh zu ihm.“ Er sah sie dankbar an und löste sich von den beiden Mädchen. Leise öffnete er die Tür und trat langsam ein. Matt wirkte noch bleicher als sonst...Vorsichtig setzte er sich auf dem Stuhl neben dem Bett. Warum passierte so was immer seinem Yama? Erinnerungen stiegen in ihm auf. Der panische verletzte Blick mit dem Matt in angeschaut hatte als er damals erwachte.... die riesen Narbe quer über seinen Oberkörper. So viel hatte sich verändert...dadurch verändert...Es war schwer zu sagen was passiert war... Sie waren in der Digiwelt gewesen...hatten mal wieder gekämpft, wie so oft... Man hatte sie von den anderen getrennt – später hatte er erfahren, dass nur sie beide in die Digiwelt gelangt waren. Damals hatte sie sich große Sorgen um die anderen gemacht... und dann... er wusste nicht was passierte. Er sah nur wie Matt gerade zu in die Falle lief und schwer verletzt wurde. Danach war alles...anders...nach dem Yamato das Krankenhaus verlassen konnte, waren sie weg gezogen. Es war ihm nicht möglich zu sagen was passiert ist... er wusste nicht was Matt gesehen hatte...er sah nur das Blut und ihn... seinen ungläubigen Blick. Seine Hand griff nach Yamas. Was hatte er damals gesehen? Was immer es war...danach hat sich sein Freund von ihm entfernt. Zum ersten Mal seit damals erlaubte er sich zu weinen. Erst lief nur eine einzelne Träne über sein Gesicht...doch dann folgten so viele weitere. Seine Hand verkrampfte sich um seine Hand. Er weinte nicht nur wegen Yama...nein alles was in diesen zwei Jahren passiert war... Alles was seinem Leben einen Sinn gab lang hier in diesen Bett. Er wirkte so verloren... Krankenhäuser waren grausam,...so steril...sie strahlten so viel Hoffnungslosigkeit aus...dabei sollten sie doch eher das Gegenteil bewirken. Er verbannt nur schlechte Erinnerungen mit diesen Ort... Als er selbst hier gelegen hatte, hatten sich die anderen wohl genauso gefühlt...wenn nicht so gar schlimmer...schließlich war es sein eignes Verschulden gewesen...Matt konnte nichts dafür... Tai hatte diese Entscheidung bewusst getroffen auch wenn sie ihn nicht ins Krankenhaus hatte bringen sollen..zumindest nicht so...wäre damals alles nach seinen Plänen verlaufen...was wäre dann? Würde Yama dann auch hier liegen? Oder würde er alleine zu Hause sein? Oder hätte er einfach einen schönen Tag mit Kotori gehabt? Ja...was wäre wenn?! Das große Spiel des Lebens. Immer wieder stellte man sich diese Frage, obwohl man niemals eine Antwort finden kann. Auf diese Frage gab es keine Antwort und sie würde uns auch nicht befriedigen, wenn es sie gäbe. Egal zu welchen Ergebnis man kommt...allein über die Frage nachzudenken war eigentlich Verschwendung an Zeit und trotzdem tauchte sie immer wieder auf. Sie lässt sich einfach nicht unterdrücken. 'Wäre er glücklich, wenn ich nicht gewesen wäre, wenn er mich nicht kennengelernt hätte?' Das war die Frage die ihn nicht losließ. Andersrum hatte er sich die Frage nie gestellt. Nicht einmal... „Yama...lass mich nicht noch einmal alleine...nicht noch mal...“, kam es leise über seine Lippen. „Yama...“ Es war dunkel. Nur leise kamen die Worte bei ihm an. Wen hatte er allein gelassen? Wer saß da bei ihm? Kannte er diese Person überhaupt? Die Stimme konnte er niemanden zu ordnen...wer könnte das nur sein? Sie klang so traurig, besorgt und verzweifelt... Er hatte diese Stimme schon mal gehört...schon einmal... Tai stand vor ihm...lächelnd. „Matt! Komm!“ Er hielt ihm die Hand entgegen. Ein entsetzter Schrei. „YAMA!“ Alles war dunkel...Schmerzen, Blut... Nur eine Person nannte ihn so... nur eine und das war Tai. War er etwa hier? Klang er so verzweifelt? Aber warum sollte er das sein? Er spürte Wärme...jemand hielt seine Hand und drückte sie...Tai? Was war den passiert? Warum verschwand die Dunkelheit nicht? „Yama?!“ „Was ist denn Tai?“ „Ich lass dich niemals alleine! Das Versprech' ich dir!“ Wie kam Tai denn darauf? Oh...sein Blick wanderte auf das Bild was er gerade malte. Es sollte einen Jungen alleine in der Dunkelheit darstellen. Normalerweise hätte er jetzt etwas negatives gesagt. Aber als er den ernsten Blick seines Freundes bemerkte musste er leicht lächeln. „Danke.“ Das Bild änderte sich aus dem 13jährigen Tai wurde der 15jährige. „Yama! Komm schon. Ohne dich ist es langweilig!“ „Blödsinn. Ich bin langweilig aber sonst...“ „Das ist Blödsinn! Du bist kein bisschen langweilig. Sonst wäre ich ja wohl kaum mit die befreundet!“ Dann stand er lächelnd vor ihm. „Matt! Komm zu mir!“ Seine Füße bewegten sich. Er ging auf ihn zu...zu seinem Tai...der wichtigsten Person in seinem Leben. Die einzige Person, die er ausnahmslos vertraute. Der einzige der wirklich alles von ihm wusste. Sein Tai! Der ihn nie alleine lassen würde. Niemals das hatte er versprochen! Dann waren da nur noch Schmerzen und Dunkelheit. Nichts war mehr da... nur noch eine Frage...Warum, Tai? Man wurde halt immer enttäuscht...so war das Leben... „Wer bist du?“ Tai blickte zu Tür. Das war einer seiner Bandkollegen...wenn er sich nicht irrte... „Taichi Yagami...“ „Kenij.“ Yamato hatte nie viel über seine Vergangenheit geredet. Aber wenn er mal was erzählte, dann kam mit Sicherheit der Name Tai dabei vor... Keiner wusste wie sie Tai hatten bewerten sollen... wenn man ihn erzählen hörte, dann hörte sich der ton an als ob er Matt im Stich gelassen hatte, aber dann hatte er sagte er so Sachen, dass nur Tai ihn Yama nennen dürfte. Taichi Yagami war für die Band ein Mysterium. Jetzt wie er Taichi an dessen Bett sitzen sah, konnte Kenji nicht wirklich glauben, dass dieser ihn irgendwann im Stich gelassen hätte... Es wirkte eher so als ob alles für ihn tun würde ohne zu zögern. So als wäre der Blonde die Welt, der Mittelpunkt des Lebens um den der Brünette rotierte. Vielleicht irrte er sich auch...aber eigentlich war er sich da ziemlich sicher. Ihr Sänger war bei diesen Jungen in guten Händen. Lächelnd setzte er sich zu ihm. „Das wird schon wieder!“ Tai nickte leicht. „Yama ist ein Kämpfer auch wenn er oft nicht so wirkt.“ Tk lag in Daves Armen. Er war nicht in ihn verliebt...aber trotzdem fand er immer hier eine gewisse Geborgenheit... hier bei seinem besten Freund, der sich doch sehr stark geändert hatte. Menschen verändern sich halt...sowie Matt sich verändert hatte... man erkannte ihn kaum wieder nur wenn Tai bei ihm war kam etwas von seinem alten Ich wieder durch. Das was er so an seinen Bruder vermisste...seinen Bruder... Würde er ihn jemals wieder kriegen? Er schaute durch die Runde. Seine Mum, Dad und Kotori saßen zusammen und redeten...wahrscheinlich über Matt... Sora ging nervös auf und ab. Sie hatte als sie es erfahren hatte alles stehen und liegen gelassen und alle Streitigkeiten vergessen. Mimi lag in Izzys Armen, der immer wieder besorgt zur Tür sah. Wir alle hatten wohl zwei Ängste...einmal natürlich Matt und dann Tai... Inzwischen waren auch die anderen Bandmitglieder eingetroffen. Mikoto saß auf einen Stuhl und hatte die Beine nahe an seinen Körper gezogen. Kouga spielte mit Stiften rum und Kenji war gleich zu Yamato und Tai gegangen. Die nächste Woche über änderte sich nicht viel. Tai hatte sich geweigert das Krankenhaus oder auch nur Matts Seite zu verlassen bevor er nicht aufgewacht war. Nicht einmal seine Eltern konnten ihn dazu zu bewegen wenigstens zur Schule zu gehen. Erst als dieser wieder aufwachte, ging Taichi wieder in die Schule aber nur um gleich danach wieder hierher zu kommen. Er ließ alles andere ausfallen. So lange Matt zu Beobachtung dableiben sollte war auch der Brünette da. Die Ärzte hatten viele tolle Vermutungen, aber niemand konnte eindeutig sagen warum er zusammengeklappt war... Kreislauf, Erschöpfung waren alles mögliche Varianten Was es war blieb wohl jeden selbst überlassen. Auch die Ursache für die häufig erscheinenden Kopfschmerzen kannten die Ärzte nicht. Tai konnte nur auf die Unfähigkeit schimpfen. Kapitel 4: Veränderungen ------------------------ Die Zahlen, die auf dem Rechner erschienen beunruhigten Izzy. Sie ließen nichts Gutes erahnen. Nachdem TK angerufen hatte und ihm von seinem Traum erzählt hatte, hatte sich der Rothaarige gleich an seinen Rechner gesetzt. Der Blonde hatte schon immer ein feines Gespür für die Digiwelt gehabt. Diese Träume waren normalerweise nie ein gutes Zeichen. Eher ein Vorzeichen für dunkle Zeiten. Ein Zeichen für bevorstehende Kämpfe. Wenn er den Zahlen glauben konnte, war es auch diesmal so. Seine Finger gaben ein paar Codes ein. Neue Zahlen erschienen. Auch sie versprachen nichts Besseres. Schnell tippte er weiter. Um sicher sein zu können, würde er eine Verbindung herstellen müssen. Hoffentlich war der Eingang noch offen. Er ließ sich mit seinem Stuhl nach hinten rollen. Langsam zog er eine Schublade auf. Darin lag, unter einigen Aufzeichnungen versteckt das Digivice. Es war schon lange her, dass er es das letzte Mal in der Hand gehabt hatte. Nun wurde es wohl wieder Zeit. Seine Hand schloss sich um das kleine Gerät und er rollte zurück zum Schreibtisch. Es anzuschließen war eines seiner leichtesten Übungen. Das konnte er im Schlaf. Doch heute hatte er dabei ein flaues Gefühl. Irgendwie hatte er ein bisschen Angst vor der Antwort, die ihn dort erwartete. Was würden die Bilder zeigen? Zahlen blieben Zahlen, aber Bilder … Er atmete tief durch und stellte die Verbindung her. Das Bild auf seinem Monitor war schwarz. Es flackerte nur leicht. Ein Rauschen drang an sein Ohr. Dann kamen die anderen Geräusche dazu. Es war ein quälender Laut. Der einem durch Mark und Bein ging. Langsam drangen Kampfgeräusche zu ihm durch. Schmerzensschreie erfüllten die Stille seines Zimmers. Nun erkannte er auch Digimon. Sie kämpften gegeneinander. So wie er sie noch nie kämpfen gesehen hatte. In der Digiwelt hatte er echt schon viel Schlimmes gesehen, aber das … das war ein reiner Überlebenskampf. Jeder gegen jeden. Der Bildschirm begann wieder zu flackern und wurde schwarz. Ein Text begann zu erscheinen, schnell drückte er den Aufnahmekopf. 10 legendäre Digiritter mit den Elementen Feuer, Licht, Eis, Wind, Donner, Erde, Holz, Wasser, Stahl und Finsternis haben für diese Welt gekämpft. Sie haben alles gegeben. Bereit alles zu opfern für diese Welt. Ihre Seelen für immer verschlossen in den Spirits. Sie gaben alles auf, so gar sich selbst, um die Welt zu retten. Noch immer zehrt diese Welt von ihren Kräften, unaufhaltsam verschlingt sie weiterhin ihre Kräfte. Niemand wusste dieses Opfer zu schätzen. Niemand zeigte Dankbarkeit. Die Digimon wiederholen ihre Fehler. Am Ende ihrer Kräfte entschieden die 10 Digiritter ihren Platz mit ihren Digimon zu tauschen. Das ist der Anfang von Ende Was ging hier vor? Izzy starrte auf den Bildschirm. Spirits? Was waren Spirits? Und was sollte diese Geschichte überhaupt. So eine Welt würde niemand von ihnen wollen. Niemand … Die Digiwelt war für sie so was wie ein zweites Zuhause geworden. Dort lebten ihre Freunde. Es war ein Ort des Friedens. Oder sollten sie so sein wie die Menschen? Nein, so waren sie nicht … und selbst wenn, dann würde er trotzdem nicht einfach dabei zu sehen. Diese Welt stand vor der Zerstörung. Da konnte er doch nicht ruhig sitzen bleiben und nichts machen. Niemals. Er würde es aufhalten. Sie würden es gemeinsam aufhalten. Egal was passiert war. Er würde die Ursache finden und alles dafür tun sie zu retten. Die Digimon waren seine Freunde. Freunde ließ man nicht im Stich. Niemals. Tentomon … Seine Hand griff nach dem Telefon. Die Anderen würden ihm helfen. Würden sie alle kommen? Er wusste nicht wie die Zeit im Moment in der Digiwelt lief. War sie noch synchronisiert? Oder doch so wie bei ihren ersten Mal in der Digiwelt? Oder andersrum? Er wusste es nicht. Tais Eltern würden dagegen sein. Aber Tai würde Agumon nie im Stich lassen. Ihre Freunde waren in Gefahr. Er wählte die erste Nummer. Sie konnten sie nicht einfach im Stich lassen. Das würden die Anderen auch so sehen. Und wenn nicht? Dann würde er auch alleine gehen. Selbst wenn seine Chance so etwas bewirken zu können mehr als nur gering war. Es war sinnlos sich darüber Gedanken zu machen, denn er würde nicht alleine sein. Takeru und Daves würden auf jeden Fall mitkommen. Schließlich waren sie es, die ihn gebeten hatten nach zu sehen. Tai würde auch gehen. Der Wuschelkopf war schon immer ihr Anführer gewesen. Er war immer so stark, hatte nie aufgegeben. Doch inzwischen hatte Izzy seinen Freund schon einmal am Boden gesehen. Er wusste wo die Stärke seines Freundes herkam, sie kam von seinen Freunden. Vor allem von Matt. Würde Yamato mitkommen? Er hatte schließlich gerade ganz andere Probleme. Erst vor kurzem wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Sie waren nicht mehr die Gruppe von damals. Schon vor einer Weile hatten sie sich auseinander gelebt. Alle hatten sich verändert. Aber an ihren Werten hatte sich doch nichts verändert, oder? Als Izzy Mimi erreichte, wollte sie gerade mit einer Freundin weggehen. Sie schaute ihre Freundin an. „Tut mir leid, du musst ohne mich gehen. Ein Notfall.“, sagte sie und hastete wieder nach oben. Die Digiwelt … auf dem Weg zu ihrem Zimmer entledigte sie sich ihrer Schuhe. Ihre Hand griff nach einer Jeans und tauschte sie schnell mit ihrem Minirock. Aus dem Schrank kramte sie in Windeseile ein paar Turnschuhe. So schnell hatte sie sich noch nie ihre Schuhe angezogen. Dann griff sie nach einer Jacke und ihrer Tasche. Schon war sie wieder auf dem Weg nach unten. Das Digivice lag gut verstaut in ihrer Tasche. Wie immer. Sie fühlte sich dann immer sicherer. Während sie an ihrer irritierten Freundin vorbeihastete, band sie sich die Haare zusammen. Ihre Freunde waren in Gefahr. Sie wollte keine unnötige Zeit verlieren. Palmon … Sie traf als Erstes bei Izzy ein. Dieser versuchte gerade Bilder von anderen Gebieten zu bekommen. Mimi zuckte bei den Schmerzenslauten zusammen. Das Blut. Die verletzten Digimon. Der Kampf, der scheinbar kein Ende nahm. Sie zitterte. Wie konnte nur so etwas Grausames passieren? Was ging da nur vor? Warum passierte so etwas? „Es sieht überall so aus.“, kam es leise von Izzy. Sie starrte ihn entsetzt an. „Bitte nicht...“, flüsterte sie. Tränen liefen über ihre Wangen. „Mach das aus.“, kam es tonlos von ihr. Er nickte und schaltete den Bildschirm aus. Sein Blick lag auf ihr. Sie setzte sich auf das Sofa und kauerte sich zusammen. „Meinst du es geht ihnen gut?“ „Bestimmt.“ Sie beide wussten das es eine Lüge war. Es ging ihnen mit Sicherheit nicht gut. Wenn es überall so aussah … Darüber wollte sie wirklich nicht nachdenken. Wann kamen denn endlich die Anderen? Warum brauchten sie denn alle so lange. Ihre Hand verkrampfte sich um ihr Digivice. Palmon … Tai und Matt kamen gemeinsam an. Sie hatten sich unterwegs getroffen. Der Wuschelkopf ließ sich gleich neben Mimi nieder und nahm sie in den Arm. Auch ohne die Bilder selbst gesehen zu haben, wusste er wie schlimm es sein musste. Sein Blick wanderte zu dem Rothaarigen der einfach nur durch die Gegend starrte. In Yamato stieg ein ungutes Gefühl auf. Ein Gefühl, das ihm sagte, dass er gehen sollte. Jetzt. Sonst war es zu spät. Weg … er musste hier weg. Sonst wäre es zu spät. Aber seine Beine bewegten sich nicht. Es war schon längst zu spät. Er hätte gar nicht herkommen dürfen. Schon jetzt gab es kein Zurück mehr. Das machte ihm Angst. Dieses Gefühl in ihm machte ihm Angst. Takeru und Daves trafen als Nächstes ein, dicht gefolgt von Sora und Kari. Schließlich kam auch Joey. Sie waren vollständig. Yolei und Ken hatten sie nicht erreichen können. Sie hatten über das Wochenende wegfahren wollen und Cody war ein Jahr in Amerika. Tai schaute durch die Runde. „Zeig es uns.“, sagte er. Izzy nickte leicht und machte seinen Bildschirm wieder an. Mimi hatte den Blick abgewandt, aber die Geräusche waren auch schon genug. „Wie ist das nur möglich?“ Niemand antwortete darauf. Sie starrten nur auf das Bild, das sich ihnen bot. Schließlich spielte Izzy noch die aufgenommene Nachricht ab. „Egal wie oft sie den gleichen Fehler machen, ich lass sie niemals im Stich.“, kam es wütend von Tai. Mimi nickte leicht. „Wir müssen etwas machen.“ „Es gibt nur eine Möglichkeit.“ „Vergiss es Tai.“, sagte Joey. „Ich lasse meine Freunde nicht im Stich.“, sagte Tai kalt. „Muss ich dich erinnern …“, versuchte es Joey nochmals. „Nein! Ich erinnere mich sehr gut. Besser als ihr alle zusammen. Aber es ist verdammt noch mal mein Leben. Meine Gefühle. Meine Entscheidungen. Das hat nichts mit euch zu tun. Nur ich bin für mein Handeln verantwortlich.“, entgegnete er wütend. „Tai.“, kam es von Joey. „Agumon braucht meine Hilfe. Ich lasse meine Freunde nicht im Stich.“ Matt schaute zu Tai. Aber ihn hatte er im Stich gelassen. Tai hatte nur ihn im Stich gelassen. Nur ihn. Er sollte einfach gehen. Jetzt, aber Gabumon. Er konnte doch Gabumon nicht das gleiche antun, nur weil er die Nähe seines … von Taichi nicht ertrug. Das würde er nicht tun. Da musste er jetzt wohl durch. Wieder einmal würden sie versuchen die Digiwelt zu retten. An das letzte Mal wollte er nicht denken. Nicht an den Verrat. Nicht an die Zeit, die folgte. „Dann gehen wir alle.“, sagte Kari schließlich. Niemand sagte mehr etwas dagegen. Sie alle konnten ihre Freunde nicht so leiden sehen. Denn das waren ihre Digimon. Ihre Freunde. Partner. Gefährten. Aber vor allem waren sie Freunde. Niemand wollte die Digiwelt so sehen. So grausam und kalt. Niemand wollte sie in Dunkelheit gehüllt sehen. Ihr zweites Zuhause. „Dann lasst uns endlich aufbrechen.“, kam es von Mimi. „Wir sollten uns vorbereiten.“, wendete nun Joey wieder ein. „Dafür ist keine Zeit. Guck dir die Welt doch an. Wir müssen jetzt handeln. Außerdem haben wir das Nötigste dabei. Schließlich wussten wir doch alle, dass wir heute nicht mehr nach Hause gehen. Also warum sollten wir weiter kostbare Zeit verschwenden?!“, kam es aufgebracht von Mimi. Tai griff ihre Hand und drückte sie. „Kannst du unsere Freunde ausfindig machen?“, wandte er sich an Izzy. „Das hab ich schon versucht, aber ich kann nichts finden. Wir müssen wohl auf gut Glück gehen.“, antwortete Izzy leise. Er schaltete seinen Laptop aus und verstaute ihn in seiner Tasche. Vielleicht konnte er ihn noch gebrauchen. Mimi stand auf, griff nach ihrem Digivice und öffnete das Tor. Die Anderen folgten ihrem Beispiel. Es war dunkel und ungemütlich. Das Land um sie herum, war so weit man es erkennen konnte tot. Die Gräser waren verdorrt und die Büsche ausgetrocknet. Eine unangenehme Stille lag über ihnen. Die einzigen Geräusche waren die ihrer Bewegungen. Tai schaute auf sein Digivice. Ein kleiner Punkt flackerte immer wieder auf dem Display auf. „Lasst uns in diese Richtung gehen.“ Die Stimme des Wuschelkopf zerschnitt die Stille, nur um danach noch schlimmer wieder zu kommen. Langsam setzten sie sich in Bewegung. Dann drangen die ersten Geräusche an ihr Ohr. Kampfgeräusche. Schmerzenslaute. Verletzte Digimon, sterbende Digimon. Mimi wollte ihnen helfen, sie versorgen. Doch sie kam nicht einmal in die Nähe. Immer wieder versuchte sie es. Aber kein Versuch war von Erfolg gekrönt. Wenn sie es an ein Digimon heranschafften, war es meist schon zu spät. Ihre Versuche wurden immer verzweifelter. Immer wieder musste Mimi gegen ihre Tränen ankämpfen. Sie liefen weiter. Immer weiter. Aber es wurde nicht besser – eher schlimmer. Sora griff nach Mimis Hand und drückte sie fest. Sie begann über irgendwas zu reden. Wahrscheinlich hatte es nicht einmal Sinn oder irgendeinen Zusammenhang. Sie redete einfach nur um zu reden. Um irgendetwas zu haben auf das man sich konzentrieren konnte, um sich von den Schreien ablenken zu können. Hoffnung? So etwas gab es hier nicht mehr und mit jedem Schritt, verloren auch sie ein kleines Teil ihrer Hoffnung. Diese Welt war so trostlos, öd und leer geworden. Sie lag im Sterben. Das konnte jeder sehen. Matts Blick wanderte zu seinem Digivice. Es tat sich nichts. Kein Flackern, kein Flimmern und schon gar kein Punkt. Das Display blieb leer. So oft er auch hinschaute. Warum leuchtete nur Tais immer wieder mal auf? Den anderen ging es wie ihm. Auch ihre Blicke wanderten immer wieder zu den leeren Displays. Keiner sprach die Frage aus, die allen auf der Zunge brannte. Weil sie Angst vor der Antwort hatten. Angst davor was das leere Display bedeuten könnte. Mit jedem weiteren Blick auf das Digivice wuchs die Angst und die Hoffnung schrumpfte weiter. Es wurde dunkler. Immer dunkler. Inzwischen konnte man seine Hand vor Augen kaum noch sehen. Eigentlich erahnte man nur noch, dass die Anderen vor und neben einem gingen. Wenn es noch dunkler wurde, mussten sie sich was einfallen lassen, um sich nicht zu verlieren. Denn auf den Morgen zu warten war sinnlos. Mimi horchte auf und blieb stehen. „Mimi?“, kam es von Sora. „Ich hab etwas gehört ... ganz sicher...“, sagte sie zögerlich. „So hörst du dich an.“, sagte Joey skeptisch. Sie schaute ihn böse an und horchte erneut. Dann deutete sie in eine Richtung. „Es kommt von rechts.“, fügte sie hinzu, nach dem sie sah, dass man ihr Handzeichen nicht wirklich sehen konnte. Immer noch skeptisch schaute Joey zu ihr. Trotzdem machten sie sich langsam auf den Weg in die Richtung. Nach ein paar Schritten hörten auch die Anderen etwas. Sie liefen weiter. Es schien hier wieder etwas heller zu werden. Dann sahen sie etwas. Es waren sieben Umrisse. Einer schien zu einem Digimon zu gehören. Die anderen sahen aus wie Menschen. Sechs Lichter strahlten auf. Es sah aus wie eine Digitation. Die Umrisse veränderten sich und dann standen da Digimon. Was ging hier vor? Sie gingen weiter heran. Die Gruppe von Digimon startete einen Angriff auf den einzelnen Schatten. „Ihr Fälschungen.“ Die Worte schnitten tief in die Stille. Sie hallten wie ein Echo. Mimi löste sich von Sora und rannte los. „Ogremon!“ Jetzt konnte sie ihn besser sehen. Er war verletzt und auch wenn nicht sechs gegen einen ... „Hört auf.“, schrie sie und kam vor Ogremon zum Stehen. Die Angreifer reagierten viel zu spät. Doch bevor die Attacken sie treffen konnten, wurde sie zur Seite gerissen. Dann waren auch die Anderen bei ihnen. Die sechs Digimon blieben unschlüssig vor ihnen stehen. „Wer seid ihr?“, fragte eines von ihnen. „Die Frage ist wohl eher wer seid ihr?“, kam es von Tai. Sein Blick glitt zu Mimi und Ogremon. Sie schaute ihn auch gleich besorgt an. „Alles okay bei dir Ogremon?“, fragte sie. „Sicher. Was ist mit dir Mimi?“, erwiderte er grimmig. „Mir geht’s gut. Danke Ogre-chan.“, kam es zuckersüß lächelnd von ihr. Nun konnte sich ein anderes Digimon nicht mehr halten. „Das ist ein bösartiges Digimon.“ „So ein Blödsinn! Ogremon ist unser Freund.“, sagte die Diva und baute sich vor ihm auf. Ein Seufzen kam von einem der anderen Digimon, dann verwandelte es sich zurück. Vor ihnen stand nun ein braunhaariger Junge. „Also wer seid ihr?“, fragte er erneut, während seine Freunde seinem Beispiel folgten. Kurze Zeit später schauten sie einem blonden Mädchen, einem kleinen Jungen und zwei blauhaarigen Jungen ins Gesicht. Zum Schluss verwandelte sich auch der etwas dickliche Junge zurück. „Das sind die ECHTEN Digiritter.“, kam es von Ogremon. „Da fehlen aber noch ein paar. Ihr habt also die Spirits erschaffen?“, fragte der Junge, der scheinbar so etwas wie der Anführer der Truppe war. „Nein haben wir nicht. Keine Ahnung was Spirits überhaupt sind.“, kam es nun von Tai. „Dann seid ihr keine Digiritter.“, kam es von einem kleinen Digimon. Welches sie erst jetzt wahrnahmen. Bevor sie etwas sagen konnten, fauchte Ogremon schon wieder. „Nur weil ihr euch nicht mehr an die echte Geschichte erinnert.“ „Was ist hier eigentlich los? Was ist hier passiert? Ich blicke nicht mehr durch.“, mischte sich nun Mimi ein. Ogremon schaute sie einen Moment an, dann antwortete er: „Das weiß ich auch nicht genau. Es begann auf jeden Fall mit dem letzten Aufenthalt von euch. Die Geschichte über die legendären Digiritter – also über euch – wurde langsam geändert. Immer mehr Digimon begannen an die neue Geschichte zu glauben und dann begann sich die Welt zu verändern. Schließlich tauchten neue Digiritter auf und mit ihnen die Spirits.“ Izzy hörte interessiert zu und wand sich dann zu den unbekannten Kindern. „Kann ich einen Spirit mal sehen? Ihr kriegt ihn auch wieder. Ich will ihn mir nur ansehen.“ Tai grinste und nahm dem dicklichen Jungen das Digivice oder was für ein Ding das auch war ab und reichte es seinem Freund. „Wir sollten uns wohl erstmal vorstellen. Ich bin Taichi Yagami, und das sind Izzy Izumi, Mimi Tachikawa, Joey Kido, Sora Takenouchi, Matt Ishida, Takeru Takaishi und meine Schwester Kari. Ach und natürlich Daves Motomiya.“, stellte er sich und seine Freunde vor. Der andere Junge nickte und begann dann sich und seine Freunde vorzustellen. „Ich bin Takuya Kanbara und das sind Kouji Minamoto, Kouichi Kimura, JP Shibayama, Zoey Orimoto und Tommy Himi.“ Izzy drehte das Ding begierig in den Händen hin und her. Es sah anders aus als ihre Digivices. Schnell führte er einige Tests durch. „Ich würde mir auch gerne die anderen ansehen. Daves kannst du mir deins auch noch mal geben?“ Daves reichte ihm sein Digivice, während die anderen nur zögerlich seinem Beispiel folgten. Schon hatte er sich wieder in seine Arbeit vertieft. Eine Weile beobachteten sie ihn alle nur. Dann konnte es sich Mimi nicht mehr verkneifen: „Was ist denn jetzt so interessant daran?“ „Die Spirits sind so ähnlich aufgebaut wie die Amoreier. Ihr erinnert euch, die Amoreier waren eine Ansammlung von unserer Energie. Aber für uns selbst nicht zugänglich. Damals konnte nur das Amorei des Lichts und das der Hoffnung weiterverwendet werden. TK, Kari kann ich eure auch noch mal haben?“ Sie reichten sie ihm und wieder hatte Izzy sich in seine Arbeit vertieft. „Und was sagt uns das jetzt?“, durchbrach diesmal Tai die Stille. „Was genau macht er da eigentlich?“, fragte Kouji. „Er analysiert irgendwas, um was weiß ich herauszufinden.“, erklärte der Wuschelkopf. „Das ist wirklich interessant.“, kam es von Izzy. Alle schauten ihn erwartungsvoll an. „Die Spirits sind eine Ansammlung von Energie, wie bei den Eiern. Aber bei den Spirits ändert sie sich laufend. Ein Teil der Energie scheint aus einer unbekannten Quelle zu entspringen. Die andere setzt sich zusammen aus Energie der Digiwelt und der Digimon. Es scheint sich langsam auch von unseren Digimon Energie zu nehmen. Nur der Spirit der Finsternis stellt eine Ausnahme dar. Der Aufbau gleicht dem der Amoreier der Hoffnung und des Lichtes. Im Klartext heißt das, dass unsere Digimon in die Spirits gezogen werden. Irgendjemand versucht sozusagen mit ihnen den Platz zu tauschen. Wie in der neuen Legende. Wir haben also nicht mehr viel Zeit.“ „Sag das doch gleich.“, gab Tai von schon. „Und was genau versucht zu tauschen? Kannst du das herausfinden?“, fragte TK. Er hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. „Nein leider nicht. Das ist nicht so einfach. Aber wenn ich raten müsste würde ich sagen, es ist etwas böses ... ziemlich böses.“ „Also so wie sonst auch immer, nur noch ein bisschen ernster.“, sagte Daves. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihnen aus. Izzy gab den anderen ihren Digivices zurück. Diese schienen sich gleich etwas besser zu fühlen mit ihren D-Detektoren in der Hand. Auch wenn das was der Junge von sich gegeben hatte, sie beunruhigte. „Was machen wir jetzt?“, fragte Sora. „Als erstes sollte wir unsere Digimon finden. Also schlage ich vor folgen wir weiter meinem Digivice.“, machte Tai seinen Vorschlag. Die anderen nickten. Dann schaute er zu den Anderen. „Was ist mit euch?“ „Wenn ihr uns noch mal erklären könntet, was das alles soll.“, kam es von Takuya. So ganz blickte er da nämlich nicht durch. Nachdem sie die Kurzfassung der echten Geschichte bekommen hatte, entschieden sie sich zu trennen. Takuya, Kouji und Kouichi würden Tai und seine Gruppe zusammen mit Ogremon begleiten, während die anderen drei ihren eigentlichen Weg fortsetzen würden. Schließlich brachen sie wieder auf. Sie liefen immer weiter. Doch das Bild, das sich ihnen bot, änderte sich nicht. Keiner wusste genau wie lange sie schon liefen oder ob sie nicht vielleicht im Kreis liefen. Es war nicht wirklich aufbauend durch die Dunkelheit zulaufen. Es wurde nicht heller aber zum Glück auch nicht dunkler. Pausen versuchten sie so wenig wie möglich zu machen. Auch mit dem Essen gingen sie sehr sparsam um. So wie die Gegend aussah, würde es schwer werden etwas zu Essen zu finden. Nach und nach kamen sie dem Punkt auf Tais Digivice doch näher. Der Braunhaarige schaute sich immer wieder aufmerksam um und beobachtete sein Digivice, damit sie ja nicht falsch liefen. Dann sah er ihn. Agumon kauerte unter einem Felsvorsprung. Erst hätte Taichi ihn beinahe nicht gesehen. Er wirkte wie ein Geist. So durchsichtig. „Agumon.“, rief Tai. Angst schwang in seiner Stimme mit. Dieser drehte langsam den Kopf zu ihnen. „Ich wusste, dass ihr kommt.“, kam es leise von ihm. Er schien so kraftlos. Sie ließen sich neben Agumon nieder und machten eine kurze Rast. Nacheinander begannen dann die Digivices der Anderen zu blinken. Nur bei Matt blieb auch weiterhin alles schwarz. Er hoffte nur, dass es Gabumon gut ging. Sie machten sich auf den Weg den anderen Punkten zu folgen. Langsam bekam Agumon wieder mehr Farbe. Als erstes fanden sie Palmon und Patamon. Ihr Zustand war nicht besser als der von Agumon. Mimi umarmte Palmon stürmisch und drückte es fest an sich. TK nahm Patamon auf den Arm und schließlich ließ es sich wie so oft auf seinem Kopf nieder. Als sie Gatomon und Veemon fanden, sah Agumon schon fast wieder normal aus. Auch die anderen Digimon schienen sich langsam zu erholen. Dann fanden sie auch Gomamon und Biyomon. Während Sora Biyomon erleichtert umarmte, wanderte Matts Blick immer wieder nervös zu seinem Digivice. Blinke. Blinke! Er schloss die Augen, um sich zu beruhigen. Er konnte die besorgten Blicke von TK und Tai förmlich spüren. Es war ihm egal. Er wollte jetzt nur Gabumon finden. Er öffnete die Augen und starrte seine Digivice an, als ob er es hypnotisieren könnte. Hatte es? Da. Endlich blinkte es! Schließlich machten sie sich auf den Weg Gabumon zu suchen. Warum hatte seines erst so spät angefangen? Als sie Gabumon fanden fiel Matt ein Stein vom Herzen. Zum Glück ging es ihm gut. Zumindest so gut wie den Anderen als sie sie gefunden hatten. Sie hatten sich hingesetzt, um eine kurze Rast einzulegen. Ihnen taten die Füße weh. Sie waren erschöpft. „Was machen wir jetzt?“, fragte Mimi leise. Ihre Digimon waren da. Aber was jetzt? Was sollten sie nun machen? Sie hatten keinen Feind, den sie besiegen konnten. Niemanden den man bekämpfen konnte. Niemanden zu retten. Sie hatten einfach keine Ahnung wie sie diesmal die Welt retten konnten. Die Digimon wussten auch nicht mehr als sie. „Keine Ahnung ...“, gestand Tai. Er hatte auch keinen Plan. Er fühlte sich so hilflos. So hilflos hatte er sich nur einmal gefühlt. Die Welt zerbrach und sie konnten einfach nichts machen. Sie wussten einfach nicht wie. Sie konnten zwar weiter laufen. Aber wohin? Mit welchem Ziel? Sie konnten auch aufgeben … Nein. Das war keine Option. Kapitel 5: Ein schwaches Licht ------------------------------ Die Dunkelheit verstärkte die Müdigkeit. Sie hatten keine Kraft mehr. Die Verzweiflung brannte sich immer tiefer in sie hinein. Alle waren still geworden. Selbst Daves und Tai redeten nicht mehr. Es gab nur noch diese Dunkelheit. Jeder hing seinen Gedanken nach. Mimis Gesicht war verheult. Diese sinnlosen Kämpfe brachen ihr immer wieder das Herz. Izzy verzweifelte daran sie so zusehen und konnte sich nicht wirklich auf seine Nachforschungen konzentrieren, die bis jetzt nichts gebracht hatten. Kari hatte sich völlig zurückgezogen, genauso wie Kouichi. Lange würden sie das nicht mehr durchhalten. Es musste bald etwas passieren oder sie würden mit dieser Welt untergehen. Irgendetwas mussten sie doch tun können...irgendetwas. Die Dunkelheit schien kein Ende zunehmen. Nicht einmal ansatzweise...alles blieb unverändert. Keiner von ihnen wusste wie viel Zeit sie schon hier verbracht hatten...wie viel Zeit bereits in ihrer Welt vergangen war. Sie wussten gar nichts mehr. Es erschien ihnen wie ein kleiner Hoffnungsschimmer, als sie an ein schwach erleuchtetes Schloss kamen. Sie beschlossen hier erst einmal zu rasten. Wie es schien war das Schloss verlassen. Sie fanden nur steinerne Statuen von Digimon. Hier drinnen unterschied es sich nicht sonderlich von draußen. Auch hier war es leer und dunkel. Zum Glück nicht ganz so dunkel wie draußen, da einige Lampen ein bisschen Licht spendeten. Sie hatten sich alle in einem Raum niedergelassen. Izzy hatte sich sofort wieder an seine Daten gesetzt. Doch seinem Gesichtsausdruck zu folge, kam er auch hier nicht weiter. Niedergeschlagen sahen sie sich an. Es war Joey, der es als Erster aussprach: „Wir sollten gehen...hier können wir nichts mehr tun. Es...wir können ihnen diesmal nicht helfen...“ Obwohl sie wohl alle diesen Gedanken bereits gehabt hatten, war es ausgesprochen etwas ganz anderes. Die Worte zerschnitten die Stille und ließen kaltes Grauen und Hilflosigkeit zurück. „Du willst deine Freunde einfach ihm Stich lassen?“, fragte Tai entsetzt. Er wusste, dass Joey Recht hatte, aber er wollte und konnte sie doch nicht einfach ihren Schicksal überlassen. „Du hast es doch nicht anders gemacht.“, sagte Joe und schaute ihn an. „Musst du immer wieder damit anfangen? Es war ein Fehler. Eine Kurzschlussreaktion. Außerdem hab ich euch nicht im Stich gelassen.“ Am Anfang hatte der Wuschelkopf noch geschrieen, aber ihm war die Kraft abhanden gekommen. So war er immer leiser geworden. „Es reicht.“, schrie Mimi. „Vergangenheit ist Vergangenheit. Wir sollten in der Gegenwart leben.“ Die Anderen schwiegen. So saßen sie eine ganze Weile da. Lauschten in die Stille. Es war Mimi, die die Stille wieder brach. Leise begann sie zu summen. Das Lied war ihr einfach in den Sinn gekommen. Vielleicht hatte dieser Ort sie an das Lied erinnert. Sie spürte die Blicke der Anderen auf sich. Doch es war ihr egal. Sie merkte wie das Lied sie beruhigte. Dann sang sie es leise. „Ich geb’ die Hoffnung nicht auf, dass alles wieder so wird wie es einmal war. Wir bleiben Freunde, die die größten Abenteuer bestehen.“ Tai schaute sie an. Das war doch das Lied, das damals den versteinerten Schlossherren geweckt hatte. „Ich glaub daran! Wenn ich einsam bin, dann denk ich oft zurück wie es damals so war. Doch im Augenblick ist mir klar, dass keiner sagen kann was noch kommen wird. Ich mach die Augen fest zu und ich denk’ daran, was man gemeinsam erreichen kann. Sag mir was ist geschehen und warum bin ich hier? Glaub mir, ich will es endlich verstehen. Ich hoffe, bald kommt der Tag. Ich bin zum Kämpfen bereit – ihr werdet schon sehen. Ich hoffe alles wird gut – wir werden uns wieder sehen. Ich geb’ die Hoffnung nicht auf, dass alles wieder so wird wie es einmal war. Wir bleiben Freunde, die die größten Abenteuer bestehen“ Sie ließ das Lied ausklingen und schaute dann in die Runde. „Wir sollten feiern.“ „Was? Dass die Welt untergeht?“, kam es ironisch von Joey. „Nein. Dass wir hier sind. Dass wir leben und die Hoffnung nicht verlieren. Damit wir nicht vergessen wofür wir eigentlich kämpfen.“, erklärte sie. Ogreymon schaute sie an. „So wie früher.“ Sie nickte lächelnd. T.K. schaute sie einen Moment ungläubig an. Doch dann musste er lächeln. So Unrecht hatten die Beiden gar nicht. „Ich erinnere mich noch, wie wir damals durch die Abwässerkanäle gelaufen sind und gesungen haben.“, sagte er. Damals hatten sie eigentlich auch gar keinen Grund gehabt, aber brauchte man denn einen Grund um Spaß zu haben? „Oder die verrückte Party um den Typen zu wecken, der dann alles in Schutt und Asche gelegt hätte, wenn unser Prinzesschen es nicht aufgehalten hätte.“, kam es nun vom grinsenden Tai. So hatte er Mimi schon lange nicht mehr genannt. Sie war wirklich erwachsen geworden. Aber damals, war sie wirklich ein kleines verzogenes Prinzesschen gewesen. Eine kleine Dramaqueen. „Wer ist hier ein Prinzesschen, Baka?! Lieber verwöhnt als blöd!“, gab sie gespielt beleidigt zurück. Doch der Angesprochene grinste nur: „Danke für das Kompliment.“ „Bei allem was passiert ist, haben wir nie vergessen zu lachen. Wir haben die Hoffnung nie verloren.“, sagte sie lächelnd. „Das dürfen wir jetzt auch nicht.“ Ein Grinsen legte sich auf Izzys Lippen und er klappte seinen Laptop zu. So gefiel im Mimi sehr viel besser. Das war ihre Mimi ... seine Mimi. „Manchmal sind Mimis Ideen die Besten.“, sagte er. „Ich weiß.“, sagte sie, schaute ihn aber etwas verunsichert an. Meinte er das jetzt ernst? Ihr viel es immer schwer Izzy einzuschätzen. „Erinnerst du dich noch, wie du damals einfach gegen das Rad getreten hast?“, fragte er sie. Sie nickte. „Das ist praktisch dasselbe. Wir können auch das Schloss als Beispiel nehmen. Damals sind die Digimon durch das Lied und das Glücklichsein aufgewacht...also könnte es auch hier möglich sein.“, fuhr er lächelnd fort. „Izzy ist fürs Feiern!“, sagte sie triumphierend. Dass gerade Izzy ihr zustimmen würde, hätte sie nicht gedacht. Sie lächelte zufrieden. Wenn er zustimmte, dann musste es eine richtig gute Idee sein. „Meine Mimi ist eben die Beste.“, ließ Palmon verlauten. Joey grummelte etwas Unverständliches. „Erinnert ihr euch? Ganz am Anfang, als wir die Klippe herunter gestürzt sind und Joey meinte wir sollten zum Anfangspunkt zurück und warten?“, kam es nun von Tai. „Das wäre auch das Richtige gewesen!“, verteidigte sich Joey. „Nur konnten wir ja leider nicht fliegen.“, kam es spöttisch von Matt. „Ich habe wenigstens versucht, vernünftige Vorschläge zu machen. Du und Tai habt euch ja nur gestritten.“, gab er trotzig von sich. Vernunft wurde in dieser Gruppe eben nicht anerkannt. „So schlimm waren wir gar nicht.“, kam es von beiden gleichzeitig. „Außerdem haben wir immer unser Ziel erreicht!“, sprach Tai weiter, während Yamato unterstützend nickte. „Jetzt verbündet ihr euch gegen mich!“, sagte er grummelnd. Gegen die Beiden hatte er ja sowieso keine Chance. „Das haben wir doch schon immer getan!“, sagten beide grinsend. T.K. musste lächeln. Ja so kannte man die Beiden. Immer gegen Joey...weil er der Vernünftigste war...zu vernünftig. Manchmal musste man eben was riskieren, sonst kam man einfach nicht weiter. Deswegen war auch Tai ihr Anführer gewesen. Ohne den Wuschelkopf hätten sie es wohl nie so weit geschafft. Sie würden es wieder schaffen. Vielleicht nahmen sie nicht den geraden Weg. Aber, wenn auch auf Umwegen, sie würden am Ende an ihren Ziel ankommen. Tai hatte ihre Erwartungen nie enttäuscht...nur bei seinem Bruder war es scheinbar anders...Was war damals nur passiert? Irgendwas musste ja passiert sein. Aber beide hatten nie darüber geredet. Niemand konnte sich erklären was zwischen den Beiden passiert war. Er selbst hatte viel darüber nachgedacht, war aber auch nie zu einem Ergebnis gekommen. Es brachte nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Beiden würden nichts sagen und sie konnten nur hoffen, dass sie das alleine wieder in den Griff bekamen. Er wusste, dass Taichi viel durchgemacht hatte … und sein Bruder? Er wusste es nicht. Matt hatte noch nie wirklich mit ihm über seine Probleme geredet … dafür war Tai zuständig gewesen. Wem vertraute er sich jetzt an? Einem Mitglied der Band? Er hoffte, dass er so eine Person hatte und nicht alles in sich hineinfraß, wie er es so gerne tat. Schließlich spürte er Davis’ Ellbogen in seiner Seite. Er schaute zu ihm. Lächelnd deutete Davis auf Kari, die lachte...fröhlich lachte. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Es war schon eine Weile her, dass er sie lachen gesehen hatte. Die Hoffnung stirb erst, wenn man sie loslässt. Dieser Gedanke kam ihm ganz plötzlich. Takuya und die Zwillinge beobachteten das Geschehen in der Gruppe etwas skeptisch. „So sind sie immer.“, gab Patamon von sich. „Dann ist ja gut.“, sagte Takuya. „Könntet ihr vielleicht so reden, dass wir auch was verstehen?“ „Sicher.“, sagte Mimi lächelnd. Sie setzten sich alle in einen Kreis, während Agumon in der Mitte ein Feuer entzündete. Fröhlich erzählten die Digiritter den Anderen was sie schon so alles in der Digiwelt erlebt hatten. Zwischendurch erzählten auch die anderen Drei ein paar von ihren Erlebnissen. Es herrschte eine angenehme und ausgelassene Stimmung. Die düsteren Gedanken verschwanden. Es war als wäre plötzlich eine Last von ihren Schultern genommen worden. Das Schloss, das gerade noch kalt, abweisend und unheimlich gewirkt hatte, war nun mit Lachen erfüllt. Ein warmes Licht breitete sich in dem Raum aus. So schnell änderten sich Dinge. So schnell konnte etwas ganz Kleines eine große Veränderung herbeirufen. Als sie nach etwas schlaf erwachten. Hatte sich eine kleine Gruppe von Digimon ebenfalls in dem Raum niedergelassen. Mimi richtete sich auf und ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. „Das sollten wir machen.“, sagte sie aufgeregt. Ihre Freunde schauten sie irritiert an. „Wir sollten hier eine Zuflucht schaffen in der man wieder auf die Beine kommen, lachen und Spaß haben kann.“, versuchte sie sich zu erklären. Wieder schaute sie lächelnd zu den Digimon. Ein Symbol der Hoffnung schaffen. „Die Idee ist gar nicht so übel.“, kam es von Davis. „Dann müssen wir hier aber noch sauber machen!“, sagte Kari begeistert. Tai stimmte ihnen lachend zu. Auch wenn er nicht verstand, wie man freiwillig putzen konnte. Aber er freute sich Kari mal wieder lachen zu sehen. Dafür würde er dann auch mal putzen. „Wir brauchen ganz viel Wasser und Licht und etwas mit dem wir putzen können, irgendwelche Lappen oder so, ein Wischmopp wäre nicht schlecht.“, sagte Mimi. „Agumon und ich kümmern uns ums Licht. Vielleicht finden wir hier noch irgendwelche Lampen.“, sagte Tai. „Yama, würden du und Gabumon uns helfen? Das Schloss ist schließlich groß.“ Beide nickten. Izzy lächelte: „Dann suchen Joey, Tentomon und Gomamon nach Wasser, ja?“ Mimi nickte und schaute sich um. „Wir könnten die Vorhänge als Lappen benutzen.“ schlug sie dann vor. „Also Sora, Kari, Biyomon und Gatomon kümmern sich um die Vorhänge. Takuya und Kouji könnt ihr nach Behältern für die Vier suchen, die auf der Suche nach Wasser sind? Und ihr andern Drei könnt die Fenster zum lüften aufmachen. Hier drinnen herrscht wirklich eine muffige Luft. Ogreymon, Palmon und ich fangen schon mal an den ganzen Müll zu beseitigen.“ Die Anderen nickten und machten sich an ihre Aufgaben. Tai hatte sich zusammen mit Agumon auf den Weg in den oberen Teil des Schlosses gemacht. Yamato hatte sich die andere Hälfte des Schlosses vorgenommen. „Ich bin froh, dass ihr gekommen seid.“, sagte Agumon. „Das war doch selbstverständlich.“, sagte Tai grinsend. Er befreite den Weg von den Spinnenweben. „Was genau suchen wir eigentlich?“, kam es von dem Digimon. „Kerzen, Taschenlampen, Öllampen, alles was irgendwie Licht spendet.“, erklärte der Gefragte. Vorsichtig öffnete er die nächste Tür und trat ein. „Hier wird es immer dreckiger. Da haben wir aber wirklich eine Menge vor uns.“, kam es grummelnd von Taichi. Agumon stand schon vor der nächsten Tür und öffnete sie. Der Wuschelkopf hörte es nur noch scheppern. Sein Blick wanderte zu … einen Berg an Krimskram. Da hatte wohl jemand aufgeräumt wie er es auch immer tat. „Agumon? Alles okay?“ Als Antwort bekam er nur ein missmutiges grummeln. Tai grinste und begann seinen Partner aus dem Gerümpel zu befreien. „Deswegen öffnet man die Türen vorsichtig.“ belehrte er ihn mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Yamato und Gabumon traten in das Zimmer. „Müsst ihr immer so einen Krach machen? Euch hört man im ganzen Schloss.“, beschwerte sich Yama nachdem er gesehen hatte, dass ihnen nichts passiert war. „Ich bin unschuldig, dass war Agumon.“, verteidigte sich sein Freund. „Aber er hat dafür die Abstellkammer gefunden. Da sind sicher auch Kerzen oder so etwas.“ „Hört sich gut an.“, sagte Matt und schaute sich in dem Raum um. „Sag mal, kommt es mir nur so vor oder ist es heller geworden?“, fragte er schließlich. „Keine Ahnung. Vielleicht gewöhnen wir uns auch einfach nur an die Dunkelheit.“, kam es von Tai, der sich daran machte in dem Gerümpel nach etwas Brauchbarem zu suchen. „Wahrscheinlich hast du recht.“, sagte Matt und trat zu einer anderen Tür, die er allerdings vorsichtig öffnete. Er wollte ja nicht so eine Überraschung wie Agumon erleben. „Ich glaube, ich habe was für Izzy gefunden.“, sagte er dann. Der Raum erinnerte ihn an den Batterieraum, den sie bei ihrem ersten Besuch in der Digiwelt entdeckt hatten. So stellte er sich das innere einer Batterie vor. „Echt? Warte ich komme. Ah, da sind auch Kerzen.“, rief Tai aus. Er zog die Kerzen hervor und lief dann zu Yama. Langsam schaute er sich um. „Allerdings. So was kann auch nur ihn interessieren oder vielleicht auch noch Tentomon.“ Er erhielt von den Dreien nur ein zustimmendes Nicken. „Schnappen wir uns die Kerzen und ein paar von den Ständern, damit wir wieder zurück können.“, schlug Tai dann vor. Matt nickte und gemeinsam trugen sie die gesammelten Werke zurück. Mimi lächelte zufrieden. „Dann verteilte sie schon mal in den Räumen. Ich denke wir werden drei Gruppen machen. Also, wir brauchen Licht in diesem Raum, der Eingangshalle und dem Raum daneben.“ „Zu Befehl Chefin.“, sagte Tai grinsend und verteilte die Kerzen auf die Ständer. „Soll ich sie anzünden?“, fragte Agumon. „Ich glaube, das wäre etwas übertrieben.“, kam es von Tai. Doch Agumon war schneller. An waren die Kerzen zwar, aber über den Rest ließ sich streiten. Tai und Matt machten sich daran die Kerzen in den Räumen zu verteilen. Danach trennten sie sich um Takuya und Kouji, sowie Joey und Izzy zu suchen. Es dauerte nicht lange bis Taichi auf die beiden Neuen traf. „Hi ihr Zwei.“, rief er. „Ich habe was für euch gefunden.“ „Na ein Glück.“, kam es von Takuya. Er hatte sich in Gedanken schon den ganzen Tag suchen sehen. Sie traten zu ihm. „Wir haben eine ganze Kammer voll von irgendwelchem Zeug gefunden. Da ist echt alles Mögliche drinnen.“, erzählte Tai. „Das hört sich richtig gut an. Dann können wir ja vielleicht bald eine Pause machen.“, kam es hoffnungsvoll von Takuya. „Faulpelz.“, sagte Kouji. „Als ob du scharf aufs Putzen wärst.“, kam es genervt von ihm. „Nein. Aber ich meckere nicht hier herum.“, erwiderte Kouji. „Ich meckere gar nicht.“, beschwerte sich Takuya. Tai musste lachen. „Was ist?!“, kam es von ihnen. Der Wuschelkopf versuchte sich zu beruhigen. Agumon übernahm das Antworten für ihn. „Tai und Matt haben auch immer solche Auseinandersetzungen gehabt. Die Beiden sind mittlerweile unzertrennlich.“ „Beste Freunde necken sich halt.“, sagte Tai, der sich wieder beruhigt hatte. „Davis und T.K. haben sich früher auch oft gestritten. Sie hatten sehr unterschiedliche Ansichten.“ Er dachte gerne an die Zeit zurück. Sie hatten damals wirklich viel Spaß gehabt. Aber das Schönste war gewesen, dass er und Matt noch Freunde gewesen waren. Was sie jetzt waren, wusste er nicht. Manchmal war es wie immer und dann konnte die Entfernung nicht größer sein. Er seufzte leicht. Jetzt wollte er wirklich nicht daran denken. Schnell ging er voran und die beiden Anderen folgten ihm. „Jetzt nicht mehr?“, fragte Kouji. Tai schaute ihn fragend an. „Ich meine die Ansichten der Beiden?“ Nun musste der Braunhaarige lächeln. „Sie haben immer noch sehr unterschiedliche Ansichten. Aber sie haben gelernt diese nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu verstehen. Selbst wenn sie eine andere Meinung vertreten.“ Die Beiden nickten. Sie traten zu der Abstellkammer und holten Schüsseln und Eimer aus dem Schrank. Takuya ließ seinen Blick über den Inhalt der Kammer gleiten. „Wartet mal.“, kam es von ihn und er kletterte noch ein ganzes Stück weiter in die Kammer. Dann kam er mit einem Fußball wieder. „Du spielst?“, fragte Tai. „Ab und zu.“, antwortete der Angesprochene und begann den Ball leicht in die Luft zu kicken. „Nicht schlecht.“, kam es von Tai und nahm ihn den Ball ab, um selbst ein paar Kunststücke vor zu führen. Fußballspielen, das konnte er. „Wir sollten, wenn wir fertig sind, ein Fußballturnier machen. Das ist bestimmt lustig mit den Digimon.“ Matt hatte währenddessen Izzy und Joey gefunden und sprach beide an: „Izzy wir haben da eine Kammer gefunden, wie damals...so ein Batterieraum.“ Izzys Augen leuchteten auf. „Das muss ich mir ansehen.“, sagte er gleich aufgeregt. Der Blonde nickte. „Ich helfe Joey mit dem Wasser. Tai müsste auch bald mit den anderen Beiden zu uns stoßen.“ „Wie komm ich dahin?“, fragte der Junge nach. Schnell hatte Matt ihm den Weg erklärt und schon war er los gelaufen. „Matt. Ich muss dir was über Tai erzählen.“, sagte Joey, als Izzy außer hörweite war. Yamato schaute ihn aufmerksam an. „Worum geht es denn?“ „Um das was passiert ist nachdem du weg warst.“, sagte dieser leise. Matt schluckte. Er wollte es wissen. Aber Tai hatte es nicht gewollt. „Lass stecken Joey. Es interessiert mich nicht.“ Doch das tat es. Warum musste er diesem Arsch gegenüber immer noch so loyal sein. Es konnte ihm doch einfach egal sein, was Taichi darüber dachte. Das war es aber nicht. Es war ihm nicht egal. „Bist du dir sicher?“, fragte Joey nach. „Ja, dass bin ich Joey.“ Sie mussten auch nicht mehr lange auf Tai und die Anderen warten. Schließlich füllten sie die Schüsseln und Eimer mit Wasser und schleppten sie in die entsprechenden Zimmer. „Dann brauchen wir nur noch Besen und Wischmopps.“, sagte Mimi. „Wir schauen in der Kammer nach.“, kam es von den Anderen. Kurze Zeit später hatten sie alles in den Räumen zusammengetragen. Die selbst gebastelten Lappen waren auch fertig. Sie warteten nur noch auf Takeru, Davis und Kouichi. Die sich scheinbar immer noch mit dem Öffnen der Fenster herumschlugen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)