Was man verlieren kann... von Anuri (...kann man auch wieder gewinnen?!) ================================================================================ Kapitel 4: Veränderungen ------------------------ Die Zahlen, die auf dem Rechner erschienen beunruhigten Izzy. Sie ließen nichts Gutes erahnen. Nachdem TK angerufen hatte und ihm von seinem Traum erzählt hatte, hatte sich der Rothaarige gleich an seinen Rechner gesetzt. Der Blonde hatte schon immer ein feines Gespür für die Digiwelt gehabt. Diese Träume waren normalerweise nie ein gutes Zeichen. Eher ein Vorzeichen für dunkle Zeiten. Ein Zeichen für bevorstehende Kämpfe. Wenn er den Zahlen glauben konnte, war es auch diesmal so. Seine Finger gaben ein paar Codes ein. Neue Zahlen erschienen. Auch sie versprachen nichts Besseres. Schnell tippte er weiter. Um sicher sein zu können, würde er eine Verbindung herstellen müssen. Hoffentlich war der Eingang noch offen. Er ließ sich mit seinem Stuhl nach hinten rollen. Langsam zog er eine Schublade auf. Darin lag, unter einigen Aufzeichnungen versteckt das Digivice. Es war schon lange her, dass er es das letzte Mal in der Hand gehabt hatte. Nun wurde es wohl wieder Zeit. Seine Hand schloss sich um das kleine Gerät und er rollte zurück zum Schreibtisch. Es anzuschließen war eines seiner leichtesten Übungen. Das konnte er im Schlaf. Doch heute hatte er dabei ein flaues Gefühl. Irgendwie hatte er ein bisschen Angst vor der Antwort, die ihn dort erwartete. Was würden die Bilder zeigen? Zahlen blieben Zahlen, aber Bilder … Er atmete tief durch und stellte die Verbindung her. Das Bild auf seinem Monitor war schwarz. Es flackerte nur leicht. Ein Rauschen drang an sein Ohr. Dann kamen die anderen Geräusche dazu. Es war ein quälender Laut. Der einem durch Mark und Bein ging. Langsam drangen Kampfgeräusche zu ihm durch. Schmerzensschreie erfüllten die Stille seines Zimmers. Nun erkannte er auch Digimon. Sie kämpften gegeneinander. So wie er sie noch nie kämpfen gesehen hatte. In der Digiwelt hatte er echt schon viel Schlimmes gesehen, aber das … das war ein reiner Überlebenskampf. Jeder gegen jeden. Der Bildschirm begann wieder zu flackern und wurde schwarz. Ein Text begann zu erscheinen, schnell drückte er den Aufnahmekopf. 10 legendäre Digiritter mit den Elementen Feuer, Licht, Eis, Wind, Donner, Erde, Holz, Wasser, Stahl und Finsternis haben für diese Welt gekämpft. Sie haben alles gegeben. Bereit alles zu opfern für diese Welt. Ihre Seelen für immer verschlossen in den Spirits. Sie gaben alles auf, so gar sich selbst, um die Welt zu retten. Noch immer zehrt diese Welt von ihren Kräften, unaufhaltsam verschlingt sie weiterhin ihre Kräfte. Niemand wusste dieses Opfer zu schätzen. Niemand zeigte Dankbarkeit. Die Digimon wiederholen ihre Fehler. Am Ende ihrer Kräfte entschieden die 10 Digiritter ihren Platz mit ihren Digimon zu tauschen. Das ist der Anfang von Ende Was ging hier vor? Izzy starrte auf den Bildschirm. Spirits? Was waren Spirits? Und was sollte diese Geschichte überhaupt. So eine Welt würde niemand von ihnen wollen. Niemand … Die Digiwelt war für sie so was wie ein zweites Zuhause geworden. Dort lebten ihre Freunde. Es war ein Ort des Friedens. Oder sollten sie so sein wie die Menschen? Nein, so waren sie nicht … und selbst wenn, dann würde er trotzdem nicht einfach dabei zu sehen. Diese Welt stand vor der Zerstörung. Da konnte er doch nicht ruhig sitzen bleiben und nichts machen. Niemals. Er würde es aufhalten. Sie würden es gemeinsam aufhalten. Egal was passiert war. Er würde die Ursache finden und alles dafür tun sie zu retten. Die Digimon waren seine Freunde. Freunde ließ man nicht im Stich. Niemals. Tentomon … Seine Hand griff nach dem Telefon. Die Anderen würden ihm helfen. Würden sie alle kommen? Er wusste nicht wie die Zeit im Moment in der Digiwelt lief. War sie noch synchronisiert? Oder doch so wie bei ihren ersten Mal in der Digiwelt? Oder andersrum? Er wusste es nicht. Tais Eltern würden dagegen sein. Aber Tai würde Agumon nie im Stich lassen. Ihre Freunde waren in Gefahr. Er wählte die erste Nummer. Sie konnten sie nicht einfach im Stich lassen. Das würden die Anderen auch so sehen. Und wenn nicht? Dann würde er auch alleine gehen. Selbst wenn seine Chance so etwas bewirken zu können mehr als nur gering war. Es war sinnlos sich darüber Gedanken zu machen, denn er würde nicht alleine sein. Takeru und Daves würden auf jeden Fall mitkommen. Schließlich waren sie es, die ihn gebeten hatten nach zu sehen. Tai würde auch gehen. Der Wuschelkopf war schon immer ihr Anführer gewesen. Er war immer so stark, hatte nie aufgegeben. Doch inzwischen hatte Izzy seinen Freund schon einmal am Boden gesehen. Er wusste wo die Stärke seines Freundes herkam, sie kam von seinen Freunden. Vor allem von Matt. Würde Yamato mitkommen? Er hatte schließlich gerade ganz andere Probleme. Erst vor kurzem wurde er aus dem Krankenhaus entlassen. Sie waren nicht mehr die Gruppe von damals. Schon vor einer Weile hatten sie sich auseinander gelebt. Alle hatten sich verändert. Aber an ihren Werten hatte sich doch nichts verändert, oder? Als Izzy Mimi erreichte, wollte sie gerade mit einer Freundin weggehen. Sie schaute ihre Freundin an. „Tut mir leid, du musst ohne mich gehen. Ein Notfall.“, sagte sie und hastete wieder nach oben. Die Digiwelt … auf dem Weg zu ihrem Zimmer entledigte sie sich ihrer Schuhe. Ihre Hand griff nach einer Jeans und tauschte sie schnell mit ihrem Minirock. Aus dem Schrank kramte sie in Windeseile ein paar Turnschuhe. So schnell hatte sie sich noch nie ihre Schuhe angezogen. Dann griff sie nach einer Jacke und ihrer Tasche. Schon war sie wieder auf dem Weg nach unten. Das Digivice lag gut verstaut in ihrer Tasche. Wie immer. Sie fühlte sich dann immer sicherer. Während sie an ihrer irritierten Freundin vorbeihastete, band sie sich die Haare zusammen. Ihre Freunde waren in Gefahr. Sie wollte keine unnötige Zeit verlieren. Palmon … Sie traf als Erstes bei Izzy ein. Dieser versuchte gerade Bilder von anderen Gebieten zu bekommen. Mimi zuckte bei den Schmerzenslauten zusammen. Das Blut. Die verletzten Digimon. Der Kampf, der scheinbar kein Ende nahm. Sie zitterte. Wie konnte nur so etwas Grausames passieren? Was ging da nur vor? Warum passierte so etwas? „Es sieht überall so aus.“, kam es leise von Izzy. Sie starrte ihn entsetzt an. „Bitte nicht...“, flüsterte sie. Tränen liefen über ihre Wangen. „Mach das aus.“, kam es tonlos von ihr. Er nickte und schaltete den Bildschirm aus. Sein Blick lag auf ihr. Sie setzte sich auf das Sofa und kauerte sich zusammen. „Meinst du es geht ihnen gut?“ „Bestimmt.“ Sie beide wussten das es eine Lüge war. Es ging ihnen mit Sicherheit nicht gut. Wenn es überall so aussah … Darüber wollte sie wirklich nicht nachdenken. Wann kamen denn endlich die Anderen? Warum brauchten sie denn alle so lange. Ihre Hand verkrampfte sich um ihr Digivice. Palmon … Tai und Matt kamen gemeinsam an. Sie hatten sich unterwegs getroffen. Der Wuschelkopf ließ sich gleich neben Mimi nieder und nahm sie in den Arm. Auch ohne die Bilder selbst gesehen zu haben, wusste er wie schlimm es sein musste. Sein Blick wanderte zu dem Rothaarigen der einfach nur durch die Gegend starrte. In Yamato stieg ein ungutes Gefühl auf. Ein Gefühl, das ihm sagte, dass er gehen sollte. Jetzt. Sonst war es zu spät. Weg … er musste hier weg. Sonst wäre es zu spät. Aber seine Beine bewegten sich nicht. Es war schon längst zu spät. Er hätte gar nicht herkommen dürfen. Schon jetzt gab es kein Zurück mehr. Das machte ihm Angst. Dieses Gefühl in ihm machte ihm Angst. Takeru und Daves trafen als Nächstes ein, dicht gefolgt von Sora und Kari. Schließlich kam auch Joey. Sie waren vollständig. Yolei und Ken hatten sie nicht erreichen können. Sie hatten über das Wochenende wegfahren wollen und Cody war ein Jahr in Amerika. Tai schaute durch die Runde. „Zeig es uns.“, sagte er. Izzy nickte leicht und machte seinen Bildschirm wieder an. Mimi hatte den Blick abgewandt, aber die Geräusche waren auch schon genug. „Wie ist das nur möglich?“ Niemand antwortete darauf. Sie starrten nur auf das Bild, das sich ihnen bot. Schließlich spielte Izzy noch die aufgenommene Nachricht ab. „Egal wie oft sie den gleichen Fehler machen, ich lass sie niemals im Stich.“, kam es wütend von Tai. Mimi nickte leicht. „Wir müssen etwas machen.“ „Es gibt nur eine Möglichkeit.“ „Vergiss es Tai.“, sagte Joey. „Ich lasse meine Freunde nicht im Stich.“, sagte Tai kalt. „Muss ich dich erinnern …“, versuchte es Joey nochmals. „Nein! Ich erinnere mich sehr gut. Besser als ihr alle zusammen. Aber es ist verdammt noch mal mein Leben. Meine Gefühle. Meine Entscheidungen. Das hat nichts mit euch zu tun. Nur ich bin für mein Handeln verantwortlich.“, entgegnete er wütend. „Tai.“, kam es von Joey. „Agumon braucht meine Hilfe. Ich lasse meine Freunde nicht im Stich.“ Matt schaute zu Tai. Aber ihn hatte er im Stich gelassen. Tai hatte nur ihn im Stich gelassen. Nur ihn. Er sollte einfach gehen. Jetzt, aber Gabumon. Er konnte doch Gabumon nicht das gleiche antun, nur weil er die Nähe seines … von Taichi nicht ertrug. Das würde er nicht tun. Da musste er jetzt wohl durch. Wieder einmal würden sie versuchen die Digiwelt zu retten. An das letzte Mal wollte er nicht denken. Nicht an den Verrat. Nicht an die Zeit, die folgte. „Dann gehen wir alle.“, sagte Kari schließlich. Niemand sagte mehr etwas dagegen. Sie alle konnten ihre Freunde nicht so leiden sehen. Denn das waren ihre Digimon. Ihre Freunde. Partner. Gefährten. Aber vor allem waren sie Freunde. Niemand wollte die Digiwelt so sehen. So grausam und kalt. Niemand wollte sie in Dunkelheit gehüllt sehen. Ihr zweites Zuhause. „Dann lasst uns endlich aufbrechen.“, kam es von Mimi. „Wir sollten uns vorbereiten.“, wendete nun Joey wieder ein. „Dafür ist keine Zeit. Guck dir die Welt doch an. Wir müssen jetzt handeln. Außerdem haben wir das Nötigste dabei. Schließlich wussten wir doch alle, dass wir heute nicht mehr nach Hause gehen. Also warum sollten wir weiter kostbare Zeit verschwenden?!“, kam es aufgebracht von Mimi. Tai griff ihre Hand und drückte sie. „Kannst du unsere Freunde ausfindig machen?“, wandte er sich an Izzy. „Das hab ich schon versucht, aber ich kann nichts finden. Wir müssen wohl auf gut Glück gehen.“, antwortete Izzy leise. Er schaltete seinen Laptop aus und verstaute ihn in seiner Tasche. Vielleicht konnte er ihn noch gebrauchen. Mimi stand auf, griff nach ihrem Digivice und öffnete das Tor. Die Anderen folgten ihrem Beispiel. Es war dunkel und ungemütlich. Das Land um sie herum, war so weit man es erkennen konnte tot. Die Gräser waren verdorrt und die Büsche ausgetrocknet. Eine unangenehme Stille lag über ihnen. Die einzigen Geräusche waren die ihrer Bewegungen. Tai schaute auf sein Digivice. Ein kleiner Punkt flackerte immer wieder auf dem Display auf. „Lasst uns in diese Richtung gehen.“ Die Stimme des Wuschelkopf zerschnitt die Stille, nur um danach noch schlimmer wieder zu kommen. Langsam setzten sie sich in Bewegung. Dann drangen die ersten Geräusche an ihr Ohr. Kampfgeräusche. Schmerzenslaute. Verletzte Digimon, sterbende Digimon. Mimi wollte ihnen helfen, sie versorgen. Doch sie kam nicht einmal in die Nähe. Immer wieder versuchte sie es. Aber kein Versuch war von Erfolg gekrönt. Wenn sie es an ein Digimon heranschafften, war es meist schon zu spät. Ihre Versuche wurden immer verzweifelter. Immer wieder musste Mimi gegen ihre Tränen ankämpfen. Sie liefen weiter. Immer weiter. Aber es wurde nicht besser – eher schlimmer. Sora griff nach Mimis Hand und drückte sie fest. Sie begann über irgendwas zu reden. Wahrscheinlich hatte es nicht einmal Sinn oder irgendeinen Zusammenhang. Sie redete einfach nur um zu reden. Um irgendetwas zu haben auf das man sich konzentrieren konnte, um sich von den Schreien ablenken zu können. Hoffnung? So etwas gab es hier nicht mehr und mit jedem Schritt, verloren auch sie ein kleines Teil ihrer Hoffnung. Diese Welt war so trostlos, öd und leer geworden. Sie lag im Sterben. Das konnte jeder sehen. Matts Blick wanderte zu seinem Digivice. Es tat sich nichts. Kein Flackern, kein Flimmern und schon gar kein Punkt. Das Display blieb leer. So oft er auch hinschaute. Warum leuchtete nur Tais immer wieder mal auf? Den anderen ging es wie ihm. Auch ihre Blicke wanderten immer wieder zu den leeren Displays. Keiner sprach die Frage aus, die allen auf der Zunge brannte. Weil sie Angst vor der Antwort hatten. Angst davor was das leere Display bedeuten könnte. Mit jedem weiteren Blick auf das Digivice wuchs die Angst und die Hoffnung schrumpfte weiter. Es wurde dunkler. Immer dunkler. Inzwischen konnte man seine Hand vor Augen kaum noch sehen. Eigentlich erahnte man nur noch, dass die Anderen vor und neben einem gingen. Wenn es noch dunkler wurde, mussten sie sich was einfallen lassen, um sich nicht zu verlieren. Denn auf den Morgen zu warten war sinnlos. Mimi horchte auf und blieb stehen. „Mimi?“, kam es von Sora. „Ich hab etwas gehört ... ganz sicher...“, sagte sie zögerlich. „So hörst du dich an.“, sagte Joey skeptisch. Sie schaute ihn böse an und horchte erneut. Dann deutete sie in eine Richtung. „Es kommt von rechts.“, fügte sie hinzu, nach dem sie sah, dass man ihr Handzeichen nicht wirklich sehen konnte. Immer noch skeptisch schaute Joey zu ihr. Trotzdem machten sie sich langsam auf den Weg in die Richtung. Nach ein paar Schritten hörten auch die Anderen etwas. Sie liefen weiter. Es schien hier wieder etwas heller zu werden. Dann sahen sie etwas. Es waren sieben Umrisse. Einer schien zu einem Digimon zu gehören. Die anderen sahen aus wie Menschen. Sechs Lichter strahlten auf. Es sah aus wie eine Digitation. Die Umrisse veränderten sich und dann standen da Digimon. Was ging hier vor? Sie gingen weiter heran. Die Gruppe von Digimon startete einen Angriff auf den einzelnen Schatten. „Ihr Fälschungen.“ Die Worte schnitten tief in die Stille. Sie hallten wie ein Echo. Mimi löste sich von Sora und rannte los. „Ogremon!“ Jetzt konnte sie ihn besser sehen. Er war verletzt und auch wenn nicht sechs gegen einen ... „Hört auf.“, schrie sie und kam vor Ogremon zum Stehen. Die Angreifer reagierten viel zu spät. Doch bevor die Attacken sie treffen konnten, wurde sie zur Seite gerissen. Dann waren auch die Anderen bei ihnen. Die sechs Digimon blieben unschlüssig vor ihnen stehen. „Wer seid ihr?“, fragte eines von ihnen. „Die Frage ist wohl eher wer seid ihr?“, kam es von Tai. Sein Blick glitt zu Mimi und Ogremon. Sie schaute ihn auch gleich besorgt an. „Alles okay bei dir Ogremon?“, fragte sie. „Sicher. Was ist mit dir Mimi?“, erwiderte er grimmig. „Mir geht’s gut. Danke Ogre-chan.“, kam es zuckersüß lächelnd von ihr. Nun konnte sich ein anderes Digimon nicht mehr halten. „Das ist ein bösartiges Digimon.“ „So ein Blödsinn! Ogremon ist unser Freund.“, sagte die Diva und baute sich vor ihm auf. Ein Seufzen kam von einem der anderen Digimon, dann verwandelte es sich zurück. Vor ihnen stand nun ein braunhaariger Junge. „Also wer seid ihr?“, fragte er erneut, während seine Freunde seinem Beispiel folgten. Kurze Zeit später schauten sie einem blonden Mädchen, einem kleinen Jungen und zwei blauhaarigen Jungen ins Gesicht. Zum Schluss verwandelte sich auch der etwas dickliche Junge zurück. „Das sind die ECHTEN Digiritter.“, kam es von Ogremon. „Da fehlen aber noch ein paar. Ihr habt also die Spirits erschaffen?“, fragte der Junge, der scheinbar so etwas wie der Anführer der Truppe war. „Nein haben wir nicht. Keine Ahnung was Spirits überhaupt sind.“, kam es nun von Tai. „Dann seid ihr keine Digiritter.“, kam es von einem kleinen Digimon. Welches sie erst jetzt wahrnahmen. Bevor sie etwas sagen konnten, fauchte Ogremon schon wieder. „Nur weil ihr euch nicht mehr an die echte Geschichte erinnert.“ „Was ist hier eigentlich los? Was ist hier passiert? Ich blicke nicht mehr durch.“, mischte sich nun Mimi ein. Ogremon schaute sie einen Moment an, dann antwortete er: „Das weiß ich auch nicht genau. Es begann auf jeden Fall mit dem letzten Aufenthalt von euch. Die Geschichte über die legendären Digiritter – also über euch – wurde langsam geändert. Immer mehr Digimon begannen an die neue Geschichte zu glauben und dann begann sich die Welt zu verändern. Schließlich tauchten neue Digiritter auf und mit ihnen die Spirits.“ Izzy hörte interessiert zu und wand sich dann zu den unbekannten Kindern. „Kann ich einen Spirit mal sehen? Ihr kriegt ihn auch wieder. Ich will ihn mir nur ansehen.“ Tai grinste und nahm dem dicklichen Jungen das Digivice oder was für ein Ding das auch war ab und reichte es seinem Freund. „Wir sollten uns wohl erstmal vorstellen. Ich bin Taichi Yagami, und das sind Izzy Izumi, Mimi Tachikawa, Joey Kido, Sora Takenouchi, Matt Ishida, Takeru Takaishi und meine Schwester Kari. Ach und natürlich Daves Motomiya.“, stellte er sich und seine Freunde vor. Der andere Junge nickte und begann dann sich und seine Freunde vorzustellen. „Ich bin Takuya Kanbara und das sind Kouji Minamoto, Kouichi Kimura, JP Shibayama, Zoey Orimoto und Tommy Himi.“ Izzy drehte das Ding begierig in den Händen hin und her. Es sah anders aus als ihre Digivices. Schnell führte er einige Tests durch. „Ich würde mir auch gerne die anderen ansehen. Daves kannst du mir deins auch noch mal geben?“ Daves reichte ihm sein Digivice, während die anderen nur zögerlich seinem Beispiel folgten. Schon hatte er sich wieder in seine Arbeit vertieft. Eine Weile beobachteten sie ihn alle nur. Dann konnte es sich Mimi nicht mehr verkneifen: „Was ist denn jetzt so interessant daran?“ „Die Spirits sind so ähnlich aufgebaut wie die Amoreier. Ihr erinnert euch, die Amoreier waren eine Ansammlung von unserer Energie. Aber für uns selbst nicht zugänglich. Damals konnte nur das Amorei des Lichts und das der Hoffnung weiterverwendet werden. TK, Kari kann ich eure auch noch mal haben?“ Sie reichten sie ihm und wieder hatte Izzy sich in seine Arbeit vertieft. „Und was sagt uns das jetzt?“, durchbrach diesmal Tai die Stille. „Was genau macht er da eigentlich?“, fragte Kouji. „Er analysiert irgendwas, um was weiß ich herauszufinden.“, erklärte der Wuschelkopf. „Das ist wirklich interessant.“, kam es von Izzy. Alle schauten ihn erwartungsvoll an. „Die Spirits sind eine Ansammlung von Energie, wie bei den Eiern. Aber bei den Spirits ändert sie sich laufend. Ein Teil der Energie scheint aus einer unbekannten Quelle zu entspringen. Die andere setzt sich zusammen aus Energie der Digiwelt und der Digimon. Es scheint sich langsam auch von unseren Digimon Energie zu nehmen. Nur der Spirit der Finsternis stellt eine Ausnahme dar. Der Aufbau gleicht dem der Amoreier der Hoffnung und des Lichtes. Im Klartext heißt das, dass unsere Digimon in die Spirits gezogen werden. Irgendjemand versucht sozusagen mit ihnen den Platz zu tauschen. Wie in der neuen Legende. Wir haben also nicht mehr viel Zeit.“ „Sag das doch gleich.“, gab Tai von schon. „Und was genau versucht zu tauschen? Kannst du das herausfinden?“, fragte TK. Er hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. „Nein leider nicht. Das ist nicht so einfach. Aber wenn ich raten müsste würde ich sagen, es ist etwas böses ... ziemlich böses.“ „Also so wie sonst auch immer, nur noch ein bisschen ernster.“, sagte Daves. Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in ihnen aus. Izzy gab den anderen ihren Digivices zurück. Diese schienen sich gleich etwas besser zu fühlen mit ihren D-Detektoren in der Hand. Auch wenn das was der Junge von sich gegeben hatte, sie beunruhigte. „Was machen wir jetzt?“, fragte Sora. „Als erstes sollte wir unsere Digimon finden. Also schlage ich vor folgen wir weiter meinem Digivice.“, machte Tai seinen Vorschlag. Die anderen nickten. Dann schaute er zu den Anderen. „Was ist mit euch?“ „Wenn ihr uns noch mal erklären könntet, was das alles soll.“, kam es von Takuya. So ganz blickte er da nämlich nicht durch. Nachdem sie die Kurzfassung der echten Geschichte bekommen hatte, entschieden sie sich zu trennen. Takuya, Kouji und Kouichi würden Tai und seine Gruppe zusammen mit Ogremon begleiten, während die anderen drei ihren eigentlichen Weg fortsetzen würden. Schließlich brachen sie wieder auf. Sie liefen immer weiter. Doch das Bild, das sich ihnen bot, änderte sich nicht. Keiner wusste genau wie lange sie schon liefen oder ob sie nicht vielleicht im Kreis liefen. Es war nicht wirklich aufbauend durch die Dunkelheit zulaufen. Es wurde nicht heller aber zum Glück auch nicht dunkler. Pausen versuchten sie so wenig wie möglich zu machen. Auch mit dem Essen gingen sie sehr sparsam um. So wie die Gegend aussah, würde es schwer werden etwas zu Essen zu finden. Nach und nach kamen sie dem Punkt auf Tais Digivice doch näher. Der Braunhaarige schaute sich immer wieder aufmerksam um und beobachtete sein Digivice, damit sie ja nicht falsch liefen. Dann sah er ihn. Agumon kauerte unter einem Felsvorsprung. Erst hätte Taichi ihn beinahe nicht gesehen. Er wirkte wie ein Geist. So durchsichtig. „Agumon.“, rief Tai. Angst schwang in seiner Stimme mit. Dieser drehte langsam den Kopf zu ihnen. „Ich wusste, dass ihr kommt.“, kam es leise von ihm. Er schien so kraftlos. Sie ließen sich neben Agumon nieder und machten eine kurze Rast. Nacheinander begannen dann die Digivices der Anderen zu blinken. Nur bei Matt blieb auch weiterhin alles schwarz. Er hoffte nur, dass es Gabumon gut ging. Sie machten sich auf den Weg den anderen Punkten zu folgen. Langsam bekam Agumon wieder mehr Farbe. Als erstes fanden sie Palmon und Patamon. Ihr Zustand war nicht besser als der von Agumon. Mimi umarmte Palmon stürmisch und drückte es fest an sich. TK nahm Patamon auf den Arm und schließlich ließ es sich wie so oft auf seinem Kopf nieder. Als sie Gatomon und Veemon fanden, sah Agumon schon fast wieder normal aus. Auch die anderen Digimon schienen sich langsam zu erholen. Dann fanden sie auch Gomamon und Biyomon. Während Sora Biyomon erleichtert umarmte, wanderte Matts Blick immer wieder nervös zu seinem Digivice. Blinke. Blinke! Er schloss die Augen, um sich zu beruhigen. Er konnte die besorgten Blicke von TK und Tai förmlich spüren. Es war ihm egal. Er wollte jetzt nur Gabumon finden. Er öffnete die Augen und starrte seine Digivice an, als ob er es hypnotisieren könnte. Hatte es? Da. Endlich blinkte es! Schließlich machten sie sich auf den Weg Gabumon zu suchen. Warum hatte seines erst so spät angefangen? Als sie Gabumon fanden fiel Matt ein Stein vom Herzen. Zum Glück ging es ihm gut. Zumindest so gut wie den Anderen als sie sie gefunden hatten. Sie hatten sich hingesetzt, um eine kurze Rast einzulegen. Ihnen taten die Füße weh. Sie waren erschöpft. „Was machen wir jetzt?“, fragte Mimi leise. Ihre Digimon waren da. Aber was jetzt? Was sollten sie nun machen? Sie hatten keinen Feind, den sie besiegen konnten. Niemanden den man bekämpfen konnte. Niemanden zu retten. Sie hatten einfach keine Ahnung wie sie diesmal die Welt retten konnten. Die Digimon wussten auch nicht mehr als sie. „Keine Ahnung ...“, gestand Tai. Er hatte auch keinen Plan. Er fühlte sich so hilflos. So hilflos hatte er sich nur einmal gefühlt. Die Welt zerbrach und sie konnten einfach nichts machen. Sie wussten einfach nicht wie. Sie konnten zwar weiter laufen. Aber wohin? Mit welchem Ziel? Sie konnten auch aufgeben … Nein. Das war keine Option. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)