Immaculate von Lightsinthewoods ================================================================================ Kapitel 2: Zusammenbruch unserer kleinen Welten ----------------------------------------------- Nur noch zwei Schritte trennten uns voneinander und Yoshua wirkte nun ganz anders auf mich. Seine vorher für mich freundlich wirkendes Gesicht , sah nun, lüstern und und gefährlich aus. Seine kalten, hellblauen Augen starrten mich an. Ich merkte, dass ich ihn nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen konnte und Panik stieg in mir auf. „Ganz ruhig Sydney,“ beruhigte ich mich in Gedanken.“Du musst hier irgendwie unversehrt aus der Sache raus kommen !“ Verstohlen schielte ich zur Tür, was leider nicht unbemerkt blieb, denn sofort stürzte sich Yoshua auf mich und warf mich auf sein Bett. Ich hatte noch nie so laut in meinem Leben geschrien als er mich gewaltsam an sein Bett nagelte. Höchstens als ich ein Kleinkind war und wegen jeder Kleinigkeit geschrien hatte. Warum sollte ich mir das gefallen lassen? Dieses Arsch sollte nicht bekommen, was er wollte. Ich wollte kein psychisches,vergewaltigtes Wrack sein! Tränen liefen mir die Wangen herab und ich schrie und schrie. Plötzlich hörte ich ein lautes Klopfen gegen die Tür. „Hey, was geht da vor sich?“ rief jemand von draußen und ich konnte noch mehrere weitere Stummen erkennen die leise murmelten. Sofort ließ Yoshua von mir ab. Benommen stand ich auf und wollte zur Tür gehen,doch er griff meinen Arm, zog mich an sich und funkelte mich an. „Wehe du sagst zu irgendwem irgendetwas ich schwöre du würdest es bitter bereuen!“ Ich atmete tief durch. Ich wusste, dass er mir theoretisch nichts mehr antun konnte und riss mich von ihm los. „ Ich werde ganz sicher nicht meine Klappe halten du perverses Arschloch ! „ Ich riss ihm den Schlüssel aus der Hand, öffnete die Tür und ließ ihn stehen. Dort erwarteten mich 7 neugierige Partygäste wovon eine Carol war, die mich fragend anschaute. Ich ging stumm an ihr vorbei,verließ das Haus und fuhr nachhause. Als ich mit meinem Wagen in die Einfahrt unseres Hauses fuhr war es bereits 3 Uhr morgens. In der Küche war noch Licht an. Komisch. Ich war mir hundertprozentig sicher, dass ich alle Lichter ausgemacht hatte bevor ich ging. Meine Mutter konnte es auch nicht sein, denn sie war eine Frühschläferin und ging meistens schon direkt nach dem Abendessen ins Bett. Leise öffnete ich die Haustür. Sofort fiel mir der unangenehme Zigarettengestank auf, der mir nur so entgegen wehte. Vorsichtig näherte ich mich der Küche und öffnete die Tür. Die Küche war total verqualmt und stank entsetzlich nach Rauch.Am Küchentisch saß von mir abgewendet eine kleine, gekrümmte Person, die offensichtlich am rauchen war. Es war meine Mutter. „Was machst du hier so spät Ma?“ fragte ich zaghaft. Ich erhielt keine Antwort. Meine Mutter und ich lebten alleine. Dad war vor circa 2 Jahren verstorben. Ein Selbstmord, wie uns die Polizei später mitteilte. Es schockte uns beide, denn wir hatten ihn beide als einen lebensfrohen Menschen in Erinnerung. Aber für meine Mutter war es noch viel schlimmer als für mich. Monatelang lebte sie nur in ihrer eigenen Welt und oft hörte ich sie abends weinen. Sie machte sich schreckliche Vorwürfe und redete sich ein sie wäre schuld an Dads Tod. Es dauerte 1 Jahr bis sie wieder die Alte wurde. Dachte ich zumindest. Als ich sie in dem Moment so in der Küche sah wurde mir klar, dass noch überhaupt nichts in Ordnung war. Sie litt immer noch! Und ich hatte es nicht bemerkt. Langsam ging ich auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Komm Mama,“ sagte ich fürsorglich. „ Es ist spät komm ich bring dich ins Bett.“ „Genau hier saß er immer.“ sagte sie monoton. Dann stand sie auf ,drückte ihre Zigarette aus und ging nach oben in ihr Zimmer ohne mich nur einen Blickes zu würdigen. Unfähig etwas zu machen blieb ich in der verrauchten Küche stehen und weinte stumm. Ich war jedem egal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)