How should I tell you? von -Kuraiko ((Saku x Ino)) ================================================================================ Kapitel 7: Silvester -------------------- Wie ich es mir in der Disco vorgenommen habe, versuche ich die Woche über herauszufinden, ob es sich bei den ganzen 'Zufällen' wirklich nur um Zufälle handelt. Ich muss einfach wissen ob ich zu viel in die Situation interpretiere oder ob sie mir wirklich eine Chance gibt. Doch wie stellt man sowas am besten fest, ohne das Thema direkt anzusprechen? Erstmal versuche ich es so unauffällig wie möglich. Im Fernsehn läuft gerade das RTL Morgenmagazin, welches die Blonde mit mittelmäßigem Interesse verfolgt. Parallel dazu feilt sie gerade ihre Nägel. Ein Fläschchen lilaner Nagellack steht auf dem Tisch schon bereit. Ein Schmunzeln macht sich auf meinen Lippen breit. Das ist so typisch für sie. Ich setzte mich mit aufs Sofa. Allerdings so nah, wie man es eigentlich nicht tut. Unsere Beine berühren sich zumindest. „Und das nennen die Politik? Ich sag's dir, die Alte treibt unser Land noch in den Ruin, wenn sie so weiter macht.“ Mit einem Nicken deute ich in Richtung Fernseher. Irgendwie muss ich ja verstecken, das ich verdammt aufgeregt bin, wie sie wohl reagiert. Normalerweise neige ich nämlich nicht dazu Leuten auf die Pelle zu rücken. Zu meiner Überraschung reagiert Ino in dem sie...einfach gar nicht reagiert. Sie hätte noch genug Platz um seitlich abzurücken, aber sie tut es nicht. „Du weißt doch, das ich mich für Politik nicht sonderlich interessiere, Sakura.“, antwortet sie dann. „Aber ich bin überzeugt davon das es dem Land wesentlich besser gehen würde, wenn man mal einen ganz normalen Bürger regieren lassen würde.“ Die Blonde legt die Nagelfeile beiseite und greift zum Nagellack. Der nächste dieser Zwischenfälle passiert am nächsten Tag. Wir stehen in der riesigen Küche der Yamanakas und sind gerade dabei Pfannekuchen zu machen. Während Ino gerade dabei ist die Äpfel zu schälen und in Stücke zu schneiden, habe ich mir den Mixer und die Rührschüssel gekrallt und mische schon mal den Teig an. Als der Teig gleichmäßig und glatt ist, streiche ich mit dem Finger etwas davon vom Rand der Schüssel ab um festzustellen, ob ich genug Zucker hineingekippt habe. Bevor ich den Teig allerdings probieren kann, spüre ich, wie meine beste Freundin nach meinem Handgelenk greift. Etwas irritiert sehe ich auf. Die Blonde zieht meine Hand zu sich rüber und mampft den Teig von meinem Finger. Okay, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Mit hochrotem Kopf blicke ich in ihre Richtung. Als Antwort bekomme ich ein fettes Grinsen. Sie lässt meine Hand wieder los und meint dann :“Wenn du da noch mehr Zucker rein schüttest, dann können wir gleich nen Kuchen backen.“ Merkwürdigerweise meldet sich meine innere Stimme diesmal nur zu Wort um ein triumphierendes //YATTAAA!// zu kreischen. So geht das die ganzen nächsten Tage weiter. Die Woche vergeht fast wie im Flug. Mit den anderen treffen wir uns die Zeit über eigentlich gar nicht. Bloß die 'Zufälle' häufen sich so enorm, das ich sie vermutlich gar nicht mehr auflisten kann. Mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, das es auf beiden Seiten eher gewollte Zufälle sind. Zum einen kann ich mein Glück natürlich kaum fassen, zum anderen gibt es nun ein neues Problem : irgendwie traue ich mich nicht sie ganz direkt darauf anzusprechen. Ich meine die Antwort mittlerweile zu kennen, doch kein Wort bezüglich dieses Themas geht mir über die Lippen. Ich weiß nicht genau warum, aber ich hoffe das Ino mich von ganz allein drauf anspricht. Normalerweise spricht sie doch eh immer aus, was ihr gerade in den Sinn kommt. Doch es ist wie verflucht, denn auch sie verliert kein Sterbenswörtchen bezüglich der derzeitigen Situation. Manchmal treffen mich erwartungsvolle Blicke, doch ich bekomme es einfach nicht auf die Kette den nächsten Schritt zu machen, endlich mal Klartext zu sprechen. //Was stellst du dich eigentlich so an? Ewig kann das so nicht weitergehen.//,textet meine innere Stimme mich wieder zu. //Wenn du nicht endlich mal was sagst, seid ihr irgendwann beide alt und grau// Ich raufe mir entnervt die Haare. „Das weiß ich selber.“, zische ich leise. Nur gut das meine beste Freundin gerade in einem anderen Zimmer ist und das nicht mitbekommen hat. Wenn sie hören würde, das ich mit meinem inneren Ich rede, sie würde vermutlich das Telefon packen und in der Irrenanstalt anrufen. //Sie WARTET drauf, das du endlich mal den Mund aufmachst.//, terrorisiert die Stimme mich weiter. Ist ja nicht so, als wenn ich das nicht schon längst gemerkt hätte. Die teils abwartenden Blicke der Blondine sprechen für sich. „Sakura!“, reißt mich Inos Stimme aus den Gedanken. Ich stehe vom Sofa auf und tappe in den Flur. Die Yamanaka ist gerade dabei ihren Mantel anzuziehen. Zwei große Einkaufstüten stehen auf dem Fußboden. „Zieh dir was an und komm mit. Wir müssen für heute Abend noch was einkaufen.“ Stimmt ja! Heute Abend verabschiedet sich das alte Jahr. 2011 steht unmittelbar vor der Tür. Und für die Silvesterparty heute, müssen noch einige Lebensmittel eingekauft werden. Gegen 18 Uhr kommt die ganze Clique mit Freunden und Bekannten zu Besuch. Ich schlüpfe also in meinen Mantel und meine Winterstiefel, wickle mir einen Schal um den Hals und kralle mir zu guter Letzt die beiden Einkaufstüten. Wir verlassen das Haus und Ino schließt noch eben die Tür ab. „Sag mal, was brauchen wir eigentlich alles?“, will ich dann wissen. Mit der freien Hand, greife ich nach ihrer Hand. Vor einer guten Woche hätte ich mich das vermutlich noch nicht getraut. Auch jetzt frage ich mich oft genug was genau sie wohl an mir reizt. Die Blonde zieht nichtmal ein verwundertes Gesicht. Ich spüre, wie sie mir mit dem Daumen leicht über den Handrücken streicht. Unweigerlich stiehlt sich ein Lächeln auf mein Gesicht. „Lass mal überlegen...“, fängt Ino dann an. „Also Alkohol steht noch genug im Keller.“ Das ist vielleicht auch besser so, da man uns im Laden wohl noch nichts dergleichen verkauft hätte. „Auf jeden Fall Knabberzeug, Zutaten für's Fondue, Baguettes, verschiedene Soßen und noch irgendwelche Salate?“, zählt sie dann auf. Also fein, der Megaeinkauf kann beginnen. Auf der Straße ernten wir mal wieder einige merkwürdige Blicke, doch wir stören uns nicht daran. Der Supermarkt ist direkt um die Ecke und fast restlos überfüllt. Wir betreten den Laden, räumen zig Sachen in den Einkaufswagen und stehen fast zwanzig Minuten an der Kasse an. Als wir ENDLICH bezahlt haben begeben wir uns auf direktem Wege nachhause. Für den Abend müssen noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Der Blonden ist deutlich anzumerken, das sie froh ist ,das nicht alles allein machen zu müssen. Zu zweit schaffen wir es allerdings in sage und schreibe drei Stunden das Haus aufzuräumen, das Essen so gut es geht vorzubereiten und das riesige Wohnzimmer noch ein wenig zu dekorieren. Nach der Aktion ziehen wir uns um und schminken uns noch mal. Total erledigt lassen wir uns aufs Sofa fallen. „Was ne Arbeit.“, murre ich und starre die Zimmerdecke an. „Ich bin total erledigt.“, stimmt Ino in mein Gejammer ein und lässt sich seitlich einfach gegen mich kippen. Und schon wieder wird mir klar, das das wieder eine Chance wäre endlich mal etwas zu sagen. Ich öffne den Mund, bekomme jedoch schon wieder keinen Ton heraus. Es fühlt sich fast an, als wenn mir etwas die Kehle zuschnürt. Allein bei dem Gedanken daran endlich die drei Worte, diesen einfachen Satz auszusprechen, beschleunigt sich mein Herzschlag schon wieder ungesund. Warum kann etwas so einfaches nur so schwer sein? Ich verstehe es nicht! Dabei weiß ich doch ganz genau, das sie nur darauf wartet das ich mich endlich traue es auszusprechen. Ein Geheimnis ist die ganze Sache inzwischen wohl nicht mehr. „Ich..-“, schaffe ich es endlich zu sagen, doch just in dem Moment klingelt es an der Tür. Die Hausbesitzerin seufzt merklich auf, erhebt sich vom Sofa und begibt sich in die Diele um die Tür zu öffnen. Die ersten Gäste sind angekommen. Vom Wohnzimmer aus höre ich, wie sie den Besuch freundlich begrüßt. Ich erhebe mich um auch mal Hallo sagen zu gehen. In der Diele stehen Tenten, Neji, Karin und Suigetsu. Letzt Genannten werfen sich Todesblicke zu, als wenn sie sich eben mal wieder furchtbar gestritten hätten. Diese Chaosbeziehung werde ich wohl nie verstehen. Die beiden können weder mit- noch ohne einander. Der Besuch begibt sich zu uns in Wohnzimmer und schon fangen wir an zu quatschen. Um ein Haar wäre die Klingel, ca 15 Minuten später, überhört worden. Mit einem Glas in der Hand begibt sich dann schließlich Neji zur Tür, der die Klingel als Einzigster gehört hat. Gleich mit einem ganzen Pulk neuer Gäste kommt er zurück zu den anderen. Hinata, Naruto, Kiba, Shikamaru, Chouji, Sasuke und ein paar andere haben den Weg zu uns gefunden. So vergeht die Zeit. Irgendwann später am Abend gilt das Buffet als eröffnet und Ino und mir kommen die ersten Zweifel, ob wir auch wirklich genug eingekauft haben. Nachdem auch die ersten Flaschen Alkohol gekillt worden sind, kommt Kiba schließlich auf die Idee, das wir doch eine Runde Flaschendrehen spielen könnten. Einigen ist das zu blöd, wieder andere sind direkt begeistert. Ich begebe mich also zu der Gruppe, die spielen will und das Duell der Peinlichkeiten nimmt seinen Lauf. Die Aufgaben gehen von einer Runde in Unterwäsche ums Haus laufen bis zu diversen Grabbelaktionen. Irgendwann wird mir das Spiel eindeutig zu blöd und ich beschließe mich aufs Sofa zu Hinata, Neji und Sasuke zu retten. „Sagt mal, hat einer von euch eigentlich meinen idiotischen Freund gesehen?“ Karin wirft einen fragenden Blick zu den Leuten auf dem Sofa. „Öh, musste der nicht eben noch 30 Liegestützen im Garten machen?“, antwortet Naruto. Plötzlich wirkt Hinata etwas nervös. „Ich hab gerade die Terassentür zugemacht, weil's hier drinnen so kalt wurde.“, gibt sie dann zu. Einen Moment lang herrscht Stille, dann brechen alle in schallendes Gelächter aus. Im Winter ausgesperrt zu werden ist echt gemein. Sasuke erbarmt sich schließlich die Tür wieder zu öffnen um einen total verfrorenen Suigetsu zurück ins Wohnzimmer zu lassen. Gegen halb zwölf ziehen wir uns dann alle einen Mantel oder eine Jacke über und begeben uns wieder nach draußen. Wie jedes Jahr beginnen die Jungs wieder damit Unmengen an Silvesterkrachern zu zünden. Einige Raketen sind wirklich wunderschön. Für die gute Stimmung geht auch schon die nächste Runde Alkohol rum. Ich muss zugeben, das ich mittlerweile leicht angetrunken bin. „Noch 27 Minuten!“, verkündet Tenten mit einem Blick auf ihr Handy. Hinata sagt auch irgendwas, der Inhalt des Gesagten geht jedoch im Lärm eines Chinaböllers unter. „Meinst du nicht das du langsam genug getrunken hast? Denk dran das wir um Punkt 12 noch den Sekt killen.“, höre ich Shikamaru sagen und blicke in seine Richtung. „Ach wo, isch bin do noch völlisch nüschtern.“ So wirklich Glauben schenken kann ich Kiba allerdings nicht. „Lass erstmal gut sein. Ich hab keine Lust gleich noch den Krankenwagen rufen zu müssen.“, mischt sich nun auch Ino ein. Dann gesellt sie sich wieder rüber zu mir und wirft dem Haus einen skeptischen Blick zu. „Mir graut's schon vor Morgen. Das ganze Chaos wieder zu beseitigen wird noch mehr Arbeit als die Aktion heute.“ „Ach, wir müssen das nur schaffen bevor deine Eltern wieder zurück sind.“, grinse ich. Doch etwas gibt es da schon noch, was mich enorm stört. Das Jahr neigt sich dem Ende zu – es sind um genau zu sein nur noch 5 Minuten – und ich habe es immer noch nicht geschafft, ihr endlich zu sagen, was ich fühle. Und dabei hatte ich es mir fest vorgenommen. //Fünf Minuten hast du noch. So lange dauert das nicht. Jetzt reiß dich endlich zusammen//, stichelt meine innere Stimme wieder drauf los. Plötzlich habe ich eine Idee. Stellt sich nur noch die Frage, ob ich gleich auch wirklich den Mut habe den Plan in die Tat umzusetzen. In der Zwischenzeit hat Suigetsu sich ein Tablett mit Sektgläsern gekrallt und verteilt diese an die Gäste. Karin folgt ihm mit zwei Flaschen Sekt und schenkt jedem ein. Irgendwer musste sich ja mal ein Herz fassen. Nachdem alle ihr Sektglas in der Hand halten, bleiben noch genau zwei Minuten. Die Spannung steigt merklich. Tenten reicht eine Schachtel Wunderkerzen in der Menge herum. Wer will zieht eine der Kerzen aus der Schachtel um sie gleich anzünden zu können. Noch eine Minute. Mein Herzschlag steigt mit jeder Sekunde die vergeht. Unauffällig stelle ich mich schon mal neben meine beste Freundin um zu verhindern, das diese gleich vielleicht zu irgend wem anders läuft. Noch dreißig Sekunden. Mittlerweile bin ich erstaunt das die anderen mein Herz nicht klopfen hören. Ich zumindest spüre das Pochen bis hinauf in die Ohren. Unsere Bekannten bilden inzwischen einen Kreis. Naruto hat sein Handy gezückt, starrt darauf und fängt an den Count down runter zu zählen. Als er bei zehn angekommen ist, stimmen alle mit ein. „10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 – Neujahr!“, verkündet ein allgemeiner Stimmenchor. Irgendwelche Nachbarn fangen schon wieder an wie blöde Silvesterkracher zu zünden. Der Himmel wird von Raketen beleuchtet. Irgendwo hier in der Nähe geht gerade eine Feuerwerksbatterie los. „Frohes Neues.“ Ich werfe meiner besten Freundin ein Lächeln zu und trete einen Schritt auf sie zu. Anstatt sie zu umarmen lege ich eine Hand unter ihr Kinn. Mein Herz rast. Ich höre wie die anderen auf's neue Jahr anstoßen, doch der Sekt ist mir gerade egal. //Gib dir endlich nen Ruck!//, kreischt meine innere Stimme mich an. Na fein, jetzt oder nie. Mein Gesicht nähert sich langsam dem Ihren. Hinter der Blonden steht keiner, was bedeutet, das sie zurückweichen könnte, wenn sie etwas dagegen hätte. Doch ihrem Blick kann ich ein 'Und-ich-dachte-du-traust-dich-nie' entnehmen. Mein Herz rast, die Umwelt ist für einen Moment ausgeblendet. Ich überwinde die letzte Distanz und lege meine Lippen sanft auf ihre. Fast ganz automatisch schließe ich die Augen. Sie erwidert den Kuss und zieht mich zu sich. Meine Gedanken rasen. Obwohl ich seit dieser Woche etwa zu wissen glaubte, das unsere Gefühle auf Gegenseitigkeit beruhen, konnte ich es nie ganz glauben. Und jetzt das! Ein angenehmes Kribbeln macht sich in meiner Magengegend breit. Die freie Hand lege ich in ihren Nacken, die andere hält weiterhin das Sektglas fest. Ich spüre wie Ino mir sanft über den Rücken streicht und glaube im siebten Himmel gelandet zu sein. Langsam dringen auch wieder die Stimmen der anderen zu mir vor. Wir lösen uns wieder voneinander. Auf den Wangen der Blonden hat sich ebenfalls ein leichter Rotschimmer gebildet. Sie versteht ihre Verlegenheit allerdings wesentlich besser zu verstecken als ich. „Dir auch ein frohes Neues.“, lächelt sie in meine Richtung. Wir stoßen nun ebenfalls auf das Neue Jahr an und riskieren dann mal einen vorsichtigen Blick in die Runde. Die meisten Gesichter wirken einfach nur komplett verwirrt und fassungslos. Einzig Tenten grinst mich übers ganze Gesicht an. Die allgemeine Verwirrung legt sich langsam wieder und wie auf ein unsichtbares Zeichen hin kommen auch die anderen auf uns zu um uns ein frohes Neues zu wünschen. Das alles bekomme ich nur sehr am Rande mit. Meine Gedanken rasen, ich würde derzeit am liebsten den Nächstbesten niederknuddeln und ich bin seit Langem mal wieder der festen Überzeugung, das sich mein Leben endlich wieder zum Positiven gewendet hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)