Im Tausch gegen dein Herz von Skewed (Taito - Neues Kapitel ist freigeschaltet! :)) ================================================================================ Kapitel 1: Der Auftrag der Hexe ------------------------------- Anmerkung: Es wäre möglich, dass ich noch ein, zwei Genres hinzufüge. Das entscheide ich dann bezeiten. Die Fanfiktion ist aus der Ich-Perspektive von Yamato Ishida geschrieben :) --------------- Kapitel 1 - Der Auftrag der Hexe --------------- Es war einer dieser hässlichen Dienstage. Einer von denen, wo schon das Morgengrauen einen beunruhigenden Farbton aufgetragen hatte. Mit kalten Lüftchen, zerknirscht ausschauenden Leuten, die einem über den Weg liefen und viel miesepretiger Aura, die sich über die Straßen legte. Theoretisch hätte es auch jeder andere Tag sein können, aber dann hätte ich vermutlich einsehen müssen, dass mir das Drama nicht nur lag, sondern dass ich es hegte und pflegte und mit all meiner Hingabe am Leben erhielt. Notfalls nur im Kopf. Ein unheilvolles Klopfen an meiner Tür kündigte nichts Gutes an . Mit einem Schwung, noch bevor ich meinen Mund zu einem unsicheren "Herein!" zwingen konnte, wurde meine Bürotür aufgerissen und mit einem sanften, gekonnten Klicken wieder zurück ins Schloss befördert. Meine Chefin war eingetreten. Gnadenlos, das war sie und mehr gefürchtet, als geachtet. Und sie konnte mich auf den Tod nicht ausstehen, was damit zusammen hängen könnte, dass sie, als ich hier anfing zu arbeiten - was mittlerweile gute 5 Jahre her ist - ein deutliches Interesse an mir gehegt hatte und ich sie schließlich aber abblitzen ließ. "Ishida.", sagte sie mit fester Stimme und schritt mit einer Akte in der Hand auf meinen Schreibtisch zu. In ihren Mundwinkeln zuckte es geheimnisvoll. Da musste es etwas geben, was sie amüsierte, beglückte, ihr das kalte, hässliche Herz erwärmte. "Ich komme am besten gleich zur Sache." Ja, das sah ihr ähnlich. Letzte Woche erst hatte sie einen Mitarbeiter entlassen. Doch die Hexe fand nichtmal die Zeit, für ein paar nette Worte drumherum und brachte es mit einem "Sie sind gefeuert, raus hier!", hinter sich und war verschwunden, bevor die Situation demjenigen richtig klar geworden war. Hexe. Mit geheucheltem Interesse schaute ich zu ihr auf. "Sie erinnern sich sicher bestens an Ihren letzten Auftrag, den Sie vermasselt haben.", ein Grinsen umspielte ihre aufgequollenen Lippen - schon jetzt. "Vermasselt ist vielleicht nicht das richtige Wort... Sie haben... Ihren Kopf in ein Dixiklo gesteckt." "Ich bin erstaunt, wie gewählt Ihre Ausdruckweise heute wieder ist... Boss.", ich versuchte ein Lachen zu verschlucken. Durchaus wahr, dass mein Kopf in einem Dixiklo steckte - die Metapher war gar nicht mal so daneben. Ich war aufgeflogen und natürlich schlachtete man diesen Skandal ordentlich aus - ich hätte es selbstverständlich nicht anders gemacht. Immerhin war das irgendwie mein Job. "Werden Sie nicht unverschämt.", ein leises Zischen entfuhr ihr, doch schnell war es einem gehässigem Blick gewichen. "Ich würde Ihren kleinen Knackarsch mit Freuden auf die Straße setzen... doch da Sie bis jetzt immer hervorragende Arbeit geleistet haben und mit pingeliger Genauigkeit darauf geachtet haben, keinen Fehler zu machen... nun... da gebe ich Ihnen eine letzte Chance." Ihre Augenbraue hüpfte in die Höhe. Was war das denn bitte? Es erschien doch ernsthaft so, als würde sie sich in ihrer verqueren Art von Nächstenliebe baden, die sie sich einbildete, zu besitzen und hier vor mir darzulegen- Diese alte Hexe. Wollte die doch echt so tun, als wäre sie hier die Gute! "Ich vermute, das hängt mit dieser Akte zusammen die Sie da...", ich räusperte mich. ".. mit roher Gewalt an sich drücken." Ihre Augen huschten kurz an sich herunter und funkelten mich dann wütend an. "Verzeihung.... Boss. Was haben Sie denn da Schönes für mich?" "Taichi Yagami. ", und ihre Stimme überschlug sich beinahe, bei dem Versuch erhaben zu klingen und soviel besser als ich. "Ich nehme an, Sie können sich kaum vor Freude halten." "A-Aber...", ungläubig richtete ich mich von meiner Sesselrückenlehne auf und sah hoffnungsvoll abwechselnd auf sie und die Akte, aber ihr schadenfroher Blick lieferte alle Antworten. "Aber das ist Sport... ich... Sie wissen... Ich kenn mich nicht mit Sport nicht aus! Wie stellen Sie sich bitte vor ohne Kenntnisse den Auftrag durchzuführen? Das würde er merken - ich würde erneut auffliegen!" Wozu verleugnen, nichts Anderes war ihr Ziel. Sie schien beschlossen zu haben, dass ich keines weiteren Wortes würdig sei und verließ mit einem schiefen Abgang mein Büro. Die Akte hatte sie auf dem Tisch vor mir abgelegt. "Yagami also...", seufzend nahm ich das viele Papier an mich und ging die Informationsblätter durch. Das würde nicht einfach werden. Ich hatte ihn meines Wissens einmal im Fernsehen gesehen. Er war wohl ein berüchtiger Fussballspieler, allerdings gingen in unseren Kreisen Gerüchte um, dass seine Karriere derzeit am Schwanken war. Deshalb also Jetzt. Ich sollte schon wieder einen jungen Menschen ein bisschen ruinieren. Wie lange konnte ich das noch machen? Vielleicht käme ich nie wieder in den bittersüßen Genuss, mein eigenes Gewissen zu spüren. Vielleicht hatte ich es solange ignoriert, bis es sich einfach aufgelöst hat. Konnte das sein? Mit zusammengezogenen Augenbrauen ließ ich meinen Kopf langsam auf die Tischplatte sinken und sah wortwörtlich schwarz. "Irgendwann muss ich zugeben, dass ich es bereue...", flüsterte ich leise in die Stille, jene, die sich zwischen meinen Umweltgeräuschen befand, welche sich dumpf durch meine Wand fraßen. "...dass ich damals alles aufgegeben habe... ich habe sie doch geliebt..." Schluckend setzte ich mich gekrümmt auf und schaute verträumt ins Leere. "...meine Musik.." Wir waren doch so gut... doch es war nur die Jugend... und von allen Seiten hörte ich immer nur "Teenage..."... das 'Wolves' verblasste und irgendwann nahm ich es nicht mehr wahr. Dad. Er sprach von Zukunft, jeden Tag, jeden Abend, immer. Von Arbeit. Von Büros und von Computern. Von der Einfachheit und der Sicherheit. Von Beständigkeit. Wenn ich ihn bat, auf eines unserer Konzerte zu kommen, winkte er lachend ab und meinte zwickernd nur: "Das sehen wir uns später zusammen auf Video an, wenn du erwachsen bist. Dann kannst du dich zurückerinnern, an deine Jugend in der Musikwelt." Für ihn war es ein Scherz. Ein Zeitvertreib. Wir sahen darin unser Leben. Jenes, welches wir in unseren Liedern ausdrückten und voller Inbrust in die Welt hinausschrien. Doch wir sind nicht Hollywood. Hollywood ist in Amerika. Wir sind nicht Hollywood. Dad sagte es immer: "Wir sind nicht Hollywood." Ja... das sind wir nicht. Aber was er nie verstanden hat, war dass es niemals um Hollywood ging. Es ging um das Gefühl. Um jeden Klang. Um die zärtlichen Blitze die durch den Kopf und über die Haut schießen, wenn ein einen Lied berührt. Es ging um soviel mehr. Wir liebten die Musik und das war alles. Und außerdem waren wir gut. Irgendwann würde ich Dad sagen, dass ich es ihm niemals verzeihen werde, was er meinem Verstand damals angetan hat. Wir waren nicht Hollywood. Aber ich war stinksauer! Schnaubend stand ich auf, klemmte mir die Akte unter den Arm und machte mich auf den Weg ins nächste Cafe, für 'nen Kaffee. 'Nen Guten, denn Bürokaffee war ungesund für die Geschmacksnerven. Ich wusste, dass der Elan der mich gerade packte, nur aus der Wut entstand, die bald schon wieder auf der Oberfläche verpuffen würde. Doch Yamato Ishida ergibt sich nicht. Niemals. Naja. Nie wieder. Das wird Dad büßen! Und ich allemal. Also setzte ich mich ins kleine Cafe um die Ecke und machte mich daran einen Plan zu erstellen, wie ich nah genug an Yagami herankam, um meinen Bericht zu schreiben. Meinen Bericht für eine unmoralische Zeitschrift, die jeden B-Promi in der Luft zerriss mit allerlei Klatsch und Tratsch, viel verdrehter Wahrheit und gespickten Skandalen. Und ich, ich war ihr Werkzeug, ein rangniedriger Angestellter und doch war ich berüchtigt, denn das Blut der Karrieren so mancher großer Stars, klebte an meinen dünnen, blassen Händen. Selbstverständlich war mir nicht entgangen, wie man mich hinter meinem Rücken nannte. Mich, den bösen, hinterlistigen Journalist - wobei auch Märchenautor nicht falsch wäre. Müsste ich nicht immer dafür sorgen, dass ich Zeit mit meinen Opfern verbringe und sie ausspioniere, ohne dass sie es merken, denn das war harte Arbeit. Und eben deshalb nannte man mich "Der Typ der Hintenrum kommt" - und obwohl der Name furchtbar, unkreativ, total daneben und einfach scheisse ist, musste ich lauthals lachen, als ich davon das erste Mal hörte... ...denn ich bin schwul. ------ Kapitel 1 Ende ------ Für Kritik & so immer offen, wie sonst auch. :) Eure Skewed Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)