Babysitter? von Machiko_chan (Das ist doch wohl ein Scherz?!) ================================================================================ Kapitel 10: What Do You Feel ---------------------------- Der erste Teil ging recht schnell, die Mitte war ein absoluter Krampf und am Ende ging wieder wie geschmiert xD Schon manchmal strange! Kapitel 10: What Do You Feel? Den ganzen Tag über war es schön gewesen und jetzt? Nun blitzte und donnerte es durch den Nachthimmel und der Ainu hasste Gewitter mehr als alles andere! Die Beine angezogen, saß er auf dem Bett, das Kissen zerquetschte er beinahe und blickte zum Fenster raus. Dort erhellte sich für eine Millisekunde alles, was ihn zucken ließ. Er hasste Gewitter! Er hasste sie einfach. Am Tag war es so sonnig gewesen, da waren sie mit Pilica und Run noch draußen gesessen und hatten da Kuchen gegessen. Es war zwar kalt, aber schön. Die Sonne hatte sie gewärmt und es hatte wirklich viel Spaß gemacht. Um ehrlich zu sein, war es einer der schönsten Nachmittage gewesen, die Horo je gehabt hatte. Allein wegen dem Geschenk vom Morgen, war er einfach nur glücklich gewesen. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als er wieder an Ren dachte. Wie süß er immer weggesehen hatte, um seine Röte zu verstecken. *Und er hat das alles für mich gemacht…*, ging es dem Ainu durch den Kopf, als er anfing zu lächeln. Horo wurde so warm ums Herz. Er liebte Ren so sehr, mehr als er je für möglich gehalten hatte. Dieser sture Chinese mit zu viel Selbstbewusstsein, hatte seine Gefühle völlig unter Kontrolle und der Ainu konnte nichts dagegen machen. Ein Blitz ließ ihn aus seinen schönen Gedanken aufschrecken und der darauf folgende Donner holte ihn ganz in die Realität zurück. „Scheiß Gewitter…“ Nun hatte es ihn nicht nur aufgeweckt gehabt, sondern auch noch aus den schönen Gedanken geholt! Aber bei diesem Wetter konnte er unmöglich schlafen. Dafür fürchtete er sich zu sehr vor den Stürmen der Nacht. „Ich bin so müde…“, nuschelte er, als er sein Kissen nahm und es an sich drückte. Schlafen würde er in so einer Nacht nicht können. Durch ein lautes Knallen erwachte der Chinese unruhig aus seinem Schlaf. Doch anstatt sich erschrocken aufzusetzen, blieb er liegen und öffnete nur genervt ein Auge. „Scheiß Gewitter…“, murmelte er und sah dabei auf die Uhr auf dem Nachttisch. Es war kurz nach 2 Uhr nachts und eigentlich wurde Ren selten von Gewittern wach. Doch dieses tobte gerade ordentlich über dem Dorf und auch die Blitze waren nicht weit entfernt, sodass der Donner noch mehr zu hören war. Er drehte sich vom Fenster weg und zog seine Decke bis zum Kinn. Zum Glück war er ein Mensch, der nicht leicht aus der Ruhe zu bekommen war. Schon gar nicht so ein Gewitter würde das hinbekommen. Also schloss Ren wieder seine Augen und driftete langsam wieder in den Schlaf ab, als ihn plötzlich wieder etwas aus diesem riss. Nun schlug er beinahe seine Augen auf und sah grimmig zur Türe, an der geklopft worden wurde. „Was?“, zischte Ren, als die Türe langsam aufging und ein blauhaariger Ainu ihn angrinste. Wieso hatte der Chinese sich das nicht denken können, dass er gerade rein trat. Es konnte ja auch nicht anders sein. „Rehen?“ Als er rein trat trug er Yukiko auf dem Arm, die sich etwas ängstlich an dessen T-Shirt festhielt. „Was ist?“ Doch Horo lächelte etwas gequält und schloss die Türe hinter sich, ohne auch nur Ren gefragt zu haben, ob er eintreten dürfte. „Yuki-chan hat furchtbare Angst vor dem Gewitter.“ Ren aber zog irritiert eine Augenbraue hoch, richtete sich auf, sodass er saß und verschränkte die Arme. „Kann es sein, dass ihr beide Schiss habt.“ „Na ja… schon so ein bisschen. Aber…“ Ein leises Schniefen war zu hören, als Yukiko ihren Kopf zu Ren drehte und sich über die Augen rieb. „Das Wetta is laut. Hab Angst…“ Seufzend beobachtete Ren ihr Gesicht und nickte dann. „Gut… aber nur diese eine Nacht! Komm.“ Ren streckte seine Arme aus und bekam von Horo die Kleine überreicht, die er nun neben sich hinlegte und zudeckte. „Aber nur heute, okay?“ „Ja!“ Das Mädchen war vollkommen zufrieden, das konnte Ren deutlich an ihrem entspannten Gesicht sehen. Sehr schnell schloss sie sogar die Augen und knuddelte sich, mit ihrem Panda zusammen, in die Bettdecke ein. Der Chinese lächelte leicht, als er plötzlich einen Ruck vernahm und irritiert auf die andere Seite des Bettes blickte. „Was willst du hier?“ „Na, ich muss Yuki-chan doch beruhigen.“ Grinste Horo, legte sich neben Yukiko und zog die Bettdecke bis unters Kinn. „Bist du nicht alt genug, um alleine in nem Bett zu schlafen?“ Immer noch blickte Ren zu dem Ainu runter, der lächelte und Yukiko an sich drückte. „Ach und wenn du Yukiko beruhigst, wer beruhigt dann das andere Kind hier?“ „Na du!“, kam es prompt von Horo, der nun seine Augen schloss und sich in die Decke kuschelte. Dieser Kommentar ließ Ren rot werden und nur ein kurzer Laut des Entsetzens verließ seine Lippen, bevor er sich dann doch wieder hinlegte und die Decke hochzog. „Aber dass das klar ist, Horo. Dafür bezahlst du morgen…“ Dieser schlummerte aber schon tief und fest, wobei er ein friedliches und vorallem erholtes Gesicht machte. „Vater?“ Eine ganz kleine leise Stimme vernahm der Chinese neben sich. „Vater?“ Da war sie schon wieder. Natürlich wusste er, zu wem diese Stimme gehörte. Aber warum war sie in seinem Zimmer? Nur langsam blinzelte Ren und das Bild vor ihm wurde immer klarer. Zwei große Kulleraugen sahen ihn an und darunter ein Pandakopf. Yukiko lag doch wahrhaftig auf ihrem Kuscheltier, das arme Ding. Es kehrten die Erinnerungen an die Nacht zurück und warum Yukiko in seinem Bett lag. „Yukiko, was ist?“, fragte Ren leise und rieb sich über die Augen. Daraufhin strich er ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht, das sie zum Kichern brachte. „Papa is laut.“ Papa? Meinte sie Horo? Langsam erhob er sich und sah auf der anderen Seite Horo, quer schlafend im Bett. Und er schnarchte. „Baka…“, gab er von sich und strich Yukiko kurz über den Kopf. „Wehe du schnarchst irgendwann, dann bin ich böse auf dich.“ Erschrocken blickte sie zu ihm hoch und wurde ein wenig traurig. „Nich böse sein.“ Natürlich hatte es Ren nicht so gemeint, bemerkte seinen Fehler mit der Aussage aber erst, als er ihr Gesicht sah. Anscheinend hatte sie es wirklich ernst genommen. „Oh… nein, so meint ich das nicht.“ Er musste nun wirklich Acht mit seiner Wortwahl geben, auch wenn er Horo einfach alles an den Kopf klatschen konnte. Bei Yukiko musste er vorsichtiger sein. „Komm her.“ Er öffnete seine Hände und deutete damit, dass sie zu ihm kommen sollte. Ihre Mimik war immer noch recht traurig, sah ihn aber auch mit großen Augen an, als sie auf seinen Schoss kletterte. „Das meinte ich nicht so. Ich bin nicht böse auf dich.“ „Nein?“ Kopfschüttelnd strich er ihr nochmal über den Kopf. „Nein. Ich...“ Kurz stockte er, sah sie noch einmal an und lächelte ein wenig, als er ihre großen neugierigen Augen wahrnahm. Es kostete ihn nun sehr viel Überwindung, aber irgendwie war es einfacher als gedacht. Er konnte sich mit diesem Gedanken wirklich sehr gut abfinden. „Ich hab dich doch lieb.“ Ihre Augen wurden noch größer und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Ja?“ Ren’s Nicken war ihr Antwort genug, woraufhin sie ihn sofort umarmte und sich an ihn kuschelte. „Hab dich lieb, Vater.“ „Nein, ihr seit so süß.“ Plötzlich stockte Ren, hörte genau hin und vernahm kein Schnarchen mehr. Sein Blick wanderte nur langsam neben sich, wo er aus den Augenwinkeln einen grinsenden Horo auf dem Bauch liegend, erblickte. „Am liebsten würde ich euch knuddeln.“ „Wag es dich!“, giftete ihn der Chinese an und wich ein wenig zurück. Nach der Umarmung am Vortag würde er dies bestimmt ebenfalls bringen. „Griffel weg!“ „Tuscheln!“, hörte er aber ein freudiges Rufen von seinem Schoss. „Tuscheln, ja!“ „Siehst du, Yuki-chan ist auch dafür.“ Doch Ren reichte ihm ohne ein weiteres Wort und nur einem Grummeln, Yukiko, um daraufhin aus dem Bett aufzustehen und zum Fenster zu gehen. Verwirrt blickte sie ihrem Vater hinterher, der nun das Fenster zum Lüften öffnete und sah fragend zu Horo. „Was is mit Vater?“ „Er mag kuscheln nicht so.“ „Wieso?“ „Ich hab keine Ahnung.“ Schüttelte Horo den Kopf und setzte sich auf, damit er Yukiko auf den Schoss nehmen konnte. „Kuscheln ist doch toll, oder?“ „JA!“ Um dies zu demonstrieren kuschelte sie sich an ihn und auch Horo schlang seine Arme um sie. „Magst du nicht doch…“ „Nein!“, wurde Ren’s Stimme ein wenig gereizter. Nun sollte man ihn am besten in Ruhe lassen, das stand fest. Außerdem hatte er sie in seinem Bett schlafen lassen, was auch nicht selbstverständlich für Ren war. Dass er Horo nicht rausgeschmissen hatte, war ein Wunder! „Soll ich Frühstück machen?“ Der Blick von Ren huschte zu der Digitaluhr auf dem Tisch, woraufhin er die Arme verschränkte. „Aber nicht zu viel. Ich muss gleich los.“ „Na klar.“ Grinsend stand Horo auf, nahm Yukiko auf dem Arm mit und schenkte Ren ein letztes Lächeln, bevor er hinaustrat. „Danke nochmal.“ Erstaunt blickte ihm, der Chinese hinterher, konnte auch nichts antworten. Dieser Ainu… wieso lächelte er immer so? Konnte man das nicht einmal bei ihm ausstellen? Und dann wollte er auch noch mit ihm kuscheln… „Baka!“, grummelte er, als er sich ein paar Sachen aus dem Schrank nahm und sich ins Bad begab. Dieses verdammte Grinsen, er wollte es nicht mehr sehen! Es war... einfach nervig! Als ob er, Ren Tao, mit diesem Ainu kuscheln würde! Soweit kam‘s noch! Dass er Yukiko erlaubte, sich manchmal an ihn zu drücken, war genug Nähe. Gut… es war nicht unangenehm, im Gegenteil. Aber Yukiko war ein Kind, sie suchte sowas. Horo war soetwas wie erwachsen, auch wenn sein Verhalten selten darauf deutete. Außerdem war er ein Kerl. Das tat man doch einfach nicht! *Ich muss mich einfach irgendwie von ihm fern halten.*, dachte er während er sein Oberteil anzog. In Gedanken schnappte er sich die Bürste und versuchte irgendwie Ordnung in seine Haare zu bringen, doch ohne Haarspray ging dies nie. „Ren-chan. Komm!“, erklang es plötzlich aus der Küche und Ren blickte wütend in den Spiegel. Was hatte Horo da gesagt? Die Bürste in das Waschbecken geworfen, trampelte er zur Türe und riss sie auf. „Wie war das….?“ Seinen Satz konnte er aber nicht beenden, fror sogar bei der Bewegung aus dem Bad ein, da vor ihm Horo auf einmal stand. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von seinem entfernt und sah zu ihm grinsend hinab. Wieso war er bloß größer als er? „Nun komm, sonst wird’s zu spät.“ *Hör auf so zu grinsen.* „Ren? Alles okay?“ *Hör auf!* Plötzlich packte Ren ihn am Kragen und knurrte. „Hör auf, so zu grinsen, du Baka!“ Er war auf 180, wegen nichts. Nur dieses beschissene Grinsen war schuld. Dieser Ainu war schuld! „Ren! Hey, hör auf!“ Total irritiert war Horo zuerst einen Schritt zurückgetreten, legte aber die Hand auf Ren’s, die sich am Kragen befand, und versuchte sie loszuwerden. „Was ist los mit dir? Tickst du noch sauber? Was soll das?“ „Das sollte ich dich fragen!“, fauchte der Chinese schon fast, sah sauer zu dem Ainu hoch und seine Augen funkelten fast bestialisch. Als Horo diesen Blick sah stockte er und blickte entsetzt runter. „Ren… was hast du?“ „Wieso du…“ „Was?“ Da Ren so leise gesprochen hatte, hatte Horo ihn nicht verstanden. Doch merkte er, wie der Griff von ihm langsam locker ließ und Ren seinen Arm wieder senkte, sowie seinen Kopf. Der Chinese sah zu Boden und zitterte ein wenig. Was war mit ihm los? „Ren? Ist was passiert?“ Seine Stimme klang leise und auch wenn Ren ihn zuvor grob behandelt hatte, dachte er nicht daran, ihm deshalb irgendwas zu erzählen. Er war nicht sauer, sondern verwirrt. „Wieso passiert das?“, brachte der Chinese etwas gequält von sich. „Stell dein verdammtes Grinsen ab oder ich dreh durch!“ „Mein Grinsen?“ Er verstand nicht. Wieso war Ren so außer sich. Er zitterte, aber war es wirklich nur aus Wut? Dann beherrschte er sich wirklich immens. Oder aber war er auch…ängstlich, verwirrt, was auch immer? „Ren, ich kann mein Grinsen doch nicht abstellen.“ „Tu es oder ich dreh durch!“, brülle Ren plötzlich und drängte sich an dem Ainu vorbei. Seinen Blick hatte er immer noch gesenkt und ließ auch nicht zu, dass man in seine Augen sehen konnte. Er wollte jetzt einfach so gehen? Ihm irgendwas gegen den Kopf schmeißen und einfach abhauen? „Ren!“ Ohne, dass sich Ren wehren konnte, packte der Ainu ihn am Handgelenk und zog ihn zurück ins Bad. Dabei schloss er die Türe und blieb mit dem Rücken zu dieser stehen. „Ich gehe erst, wenn du mir sagst, was mit dir los ist.“ Dabei ließ er sein Handgelenk los und sah Ren ernst an. Knurrend sah Ren zu dem Ainu, doch seine Augen zeigten eine gewisse Unsicherheit und sein Zittern verging nicht. „Was soll ich dir sagen, mein Gott?! Ich hab dir alles schon verklickert, stell dein Grinsen ab!“ „Was hast du denn dagegen?“ Und plötzlich stockte der Chinese, stellte sich gerade hin und sah sogar etwas ratlos zur Seite. Was er dagegen hatte? Verdammt, es brachte ihn auf die Palme. „Ich hasse es! Wenn du so grinst dann…“ Nachdem er lauter geworden war, lief er etwas rot an und grummelte nun nur noch. „…dann krieg ich die Krise! Hör einfach auf damit. Es macht mich unsicher, du verdammter Baka! Und hör auf mich immer kuscheln zu wollen, das ist ja ekelhaft!“ Erstaunt hörte der Ainu dem kleineren zu und verstand durch diese versuchte Erklärung immer weniger. „Aber Ren… Ich…“ „Hör auf! Sei einfach still!“ Doch ohne, dass Ren etwas dagegen machen konnte, schnappte Horo wieder sein Handgelenk und zog ihn dieses Mal zu sich. Er nahm ihn in die Arme, obwohl Ren sich nach dem Realisieren wie wild werte. „Ainu-Baka! Lass mich los.“ „Nein!“, kam es ernst von Horo. Diese Tonlage hatte Ren noch nie bei ihm gehört und es ließ ihn kurz Stutzen. „Ich glaub, das tut dir mal ganz gut!“ „Was weißt du schon davon, was mir gut tut! Und jetzt Pfoten weg!“ „NEIN!“ Anstatt loszulassen drückte er den Chinesen noch mehr an sich, doch tat er ihm trotzdem nicht weh. „Sei mal still und hör mir zu.“ „Wieso sollte…“ „Ruhe jetzt!“ So hatte er ihn noch nie erlebt. Diese Strenge war Ren völlig neu. Normal war der Ainu ein lieber und freundlicher Mensch, der jeden schnell ins Herz schloss. Moment… wie dachte er da über den Ainu? Lieb und freundlich? „Ich versteh das Ren, ehrlich.“ „Was verstehst du?“, grummelte der Chinese, während er beschämt zu Boden sah. Schließlich war er hier in den Armen des Ainu. Dabei hatte er vorher noch gesagt, nicht mit ihm kuscheln zu wollen, und was tat er nun? Super! Doch… erstaunlicherweise war Horo verdammt warm. Er war doch ein Spezialist des Eises, warum war er dann so warm? Dagegen fühlte er sich selbst richtig kalt an. „Na, wieso du dich so verhältst, du Dummerchen.“ Wieder knurrte Ren, nicht zum ersten Mal, doch ließ ihn Horo natürlich nicht dazwischenfunken. „Ren… du erstaunst mich wirklich.“ „Was? Laber keinen scheiß und komm zur Sache!“ Er wurde immer lauter und versuchte nochmal sich aus Horo’s Armen zu befreien. Wieso war er so stark? Oder war er einfach schwach? Wieso schwanden seine Kräfte gerade jetzt? *Scheiße ey.* Plötzlich merkte er, wie der Griff um ihn lockerer wurde und Horo seine Hände auf seine Oberarme legte, um ihn weiterhin vor sich zu behalten. Anscheinend hatte er immer noch Angst, dass der Chinese gehen könnte, was ja auch eine richtige Vermutung war. Er würde es, wenn er könnte. „Ren. Was fühlst du, wenn du mich grinsen siehst… Sei ehrlich!“ Als Ren in seine Augen sah, vergingen ihm die ganzen bösen Kommentare, die er eigentlich raushauen wollte. Verdammt, wieso ging sein Kopf nun aus? Das waren doch ganz normale Augen, von einem nervigen Ainu-Baka! Wieso konnte er nicht von ihnen ablassen? Er schaute mit erstaunter Mimik in sie und bemerkte nicht, wie er einen verschleierten Blick bekam und sich sein ganzer Körper anscheinend entspannte. „Ren…“ Dieses gehauchte Wort bekam dieser kaum mit, sah nur in die Augen seines Gegenübers. Er fühlte sich eigenartig… aber auf eine erstaunlich angenehme Weise. Wieso fühlte er sich gerade so? Was war das? Ganz langsam näherte sich Horo’s Gesicht dem des Chinesen und nur wenige Zentimeter trennten sie, von dem anderen. „VATER!“ Er schreckte hoch, kam von jetzt auf gleich in die Realität zurück und schlug Horo’s Hände sofort weg. Knurrend sah er ihn an, ließ aber von ihm ab und ging an ihm mit hoch rotem Kopf vorbei. „Perversling.“ Horo konnte ihm nur mit enttäuschter Miene hinterhersehen, als der Chinese im Flur verschwand und Richtung Küche ging. Er war ihm so nahe gewesen. So nah wie nie. Erstaunt blickte er auf seine Hände, die kribbelten, als würden Ameisen darüber laufen. Sein Gesicht war dem von Ren so nahe gewesen. Er hatte ihn beinahe geküsst… Und Ren hätte sich nicht gewehrt. Da musste etwas sein! Ren musste etwas für ihn empfinden! Da war sich der Ainu nun hundertprozentig sicher! Und hätte Yukiko nicht gerufen, dann wären sie weiter gegangen. Weiter, als Horo sich je ausgemalt hatte. Diese Spannung war immer noch im Raum, doch er hielt sie kaum alleine aus. „Ren…“ Er musste ihn fragen, was er wirklich fühlte, sofort! Entschlossen trat er aus dem Bad, als er das Klacken der Haustüre vernahm. Geknickt blickte er den Flur entlang und bemerkte einen Stich in seiner Brust, der ziemlich schmerzte. Seinen Kopf zu Boden gerichtet, dachte er an diese letzten Minuten. Wie nah ihm Ren gewesen war, es war unglaublich. Dabei hatte er ihn nur umarmt. Er hörte plötzlich ein paar tapsige Schritte auf dem Boden, die aus der Küche auf den Flur kamen. Nur deshalb hob Horo seinen Kopf und blickte etwas traurig zu Yukiko runter, die munter eine Banane aß. Ihre Backen waren gefüllt, mit dem süßen Obst und auch etwas hing ihr am Kinn. „Ist Vater schon arbeiten?“, fragte Horo etwas unnormal für ihn. Es war still und ein wenig traurig. Nachdem sie den Bissen runtergeschluckt hatte, nickte die Kleine und ging auf Horo zu. „Weint Papa?“ „Hm… nein, meine Süße.“ Leicht lächelte Horo, hockte sich zu Yukiko runter und nahm sie auf den Arm. „Nein, ich weine nicht.“ *Aber wenn du nicht da wärst, würde ich es.* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)