Bildnis der Vergangenheit / Bildnis einer Liebe zweier Welten, die eins wurden von natsuki_93 ================================================================================ Kapitel 15: Dampfende Suppe und ein paar Stäbchen ------------------------------------------------- Nachdem Sakura dem Kopierninja die Schiebetür des Untersuchungsraums kurzerhand vor der Nase zugeknallt hatte, ließ die junge Heilerin meinen Arm los und ging zu den Schränken um irgendetwas zu suchen. Ich hingegen blieb dort stehen, wo man mich abgestellt hatte. Sakura hatte so wütend gewirkt, dass ich irgendwie eingeschüchtert war. Auf dem Übungsplatz hatte ich ihre Kraft zu sehen bekommen und mich beschlich ein unangenehmes Gefühl, dass ich der Grund für ihre schlechte Laune war. Zerknirscht musste ich mir eingestehen, dass mir meine Phobie aus den Händen geglitten war. Ich war ja richtig ausgeflippt! Und dann stehe halb nackt in einem Spitalskorridor und war von Leuten umgeben, die ich erst seit kurzen kannte. Ich hatte mich zum Affen gemacht und bis zu den Knochen blamiert. Konnte ich den anderen je wieder in die Augen schauen ohne gleich Rot zu werden oder an diesen Vorfall zu denken? Außerdem verfolgte mich die Frage, welchen Eindruck die Ninjas von mir nun hatten. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht dachten, dass ich immer so war und so freizügig… Ich verzog mein Gesicht. Ich war noch nie im meinem Leben so freizügig gewesen. Ich war absolut nicht diese Art von Typ. Das hieß aber nicht, dass ich ständig bis obenhin zugeknöpft war. Sakuras Stimme ries mich aus meinen Überlegungen: „Willst du dich nicht endlich wieder anziehen?“ Ich blickte auf und sah, dass Sakura mit ihrer freien Hand auf einen fein säuberlich zusammengelegten Kleiderstapel zeigte. In der anderen Hand hatte sie ein Klemmbrett und einen Stift. Doch ich bewegte mich nicht. „Es tut mir Leid wegen vorher… Ich weiß nicht warum ich dieses Mal so ausgeflippt bin. So schlimm war es noch nie…“, kam es leise über meine Lippen. Sakuras Gesichtsausdruck wurde sanfter. „Mach dir keine Gedanken. Du warst total erschöpft. So erschöpft, dass du kurze Zeit nachdem Kakashi dich hergebracht hatte, eingeschlafen bist. In dieser Zeit haben wir dir Blut abgenommen und Infusionen verabreicht. Doch du bist zu früh wieder aufgewacht. Hättest du ein wenig länger die Augen geschlossen gehabt, hätten wir gar nichts von deiner Phobie mitbekommen. Und jetzt zieh dir endlich wieder etwas an.“ Erleichtert, dass mein Ausraster entschuldigt war, begab ich mich zu meinen Kleidungsstücken und zog mich rasch an. Kurze Zeit später drückte mich die Kunoichi auf die Untersuchungsliege und setzte sich neben mich. „Ein paar Fragen musst du mir noch für das Patientenblatt beantworten.“ Nachdem Sakura die Lücken in den Unterlagen gefüllt hatte, stand sie auf und deutete mir ihr zu folgen. Die Schiebetür glitt auf und uns bot sich ein äußerst interessantes Bild. Vier männliche Wesen lehnten der Reihe nach an der gegenüberliegenden Wand. Keiner sprach ein Wort. Sie waren alle mit sich selbst beschäftigt. Shikamaru dachte nach. Naruto starrte Löcher in die Luft und auf seinem Gesicht lag ein ernster Ausdruck. Sai zeichnete irgendetwas in ein Heftchen und Kakashi las in einem Buch. Und wie auf ein Kommando hoben sich alle ihre Köpfe. Irgendwie fühlte ich mich plötzlich wieder unwohl in meiner Haut. Sakura war es, die die Stille unterbrach: „Ich werde Ajana zu mir nehmen, wenn Tsunade nichts anderes befohlen hat.“ Kakashi räusperte sich und hatte somit alle Blicke auf sich gezogen. Ruhig steckte er sein Buch weg und sah direkt mich an, als er sprach: „Ich wünschte das ginge, Sakura. Aber wenn Tsunade erfährt, dass ich ihren Befehl missachtet habe, weiß ich nicht, was sie mir antut… Ajana wohnt vorübergehend bei mir.“ „Willst du gerade sagen, dass Ajana bei dir wohnen wird?“, kam es erstaunt aus Narutos Mund. „Oh Mann… das hat er doch gerade gesagt. Du nervst echt“, antwortete Shikamaru genervt auf die Frage. Die rosahaarige Kunoichi sah Kakashi mit einem festen Blick an: „Wenn sie es angeordnet hat… Ich werde noch einmal mit Tsunade darüber reden. Sorge dafür, dass sie bis dahin etwas Ordentliches zu essen und viel Ruhe bekommt.“ Bei dem Wort „Essen“ hellte ich Narutos Gesicht auf. „Dann weiß ich schon wo wir hingegen!“ Kurze Zeit später waren Sai, Kakashi und ich Naruto gefolgt. Sakura und Shikamaru hatten sich vor dem Krankenhaus von uns verabschiedet. Sie hatten noch etwas zu erledigen. Also folgte der Rest dem Blondschopf, der von einem Ohr zum anderen grinste. Während des ganzen Weges gingen Kakashi und ich nebeneinander. Doch keiner sprach ein Wort. Wir starrten nur gerade aus. Unser Weg endete bei einem kleinen und ich meine wirklich kleinen Geschäft namens Rāmen Ichiraku. Naruto war direkt davor stehen geblieben und hatte sich zu uns umgedreht. „Willkommen an dem wichtigsten Ort Konohas! Hier gibt es den besten Ramen weit und breit!“ Naruto verschwand unter den Tüchern, die das Innere von Außen abschirmten, dichtgefolgt von dem stillen Künstler. Der Mann neben mir machte ein paar Schritte darauf zu und hob eines der Tücher hoch und deutete mir an ihm vorbei zu gehen. Mit einem leichten Lächeln bedankte ich mich bei ihm und nachdem ich eingetreten war, dämmerte mir, dass er mir doch auf gewisse Art und Weise die Tür aufgehalten hatte… Dann setzte ich mich auf den freien Hocker neben Naruto, weil er mir mit seiner rechten Hand zu verstehen gegeben hatte, dass er mich gerne als Sitznachbar hätte. Einen Moment später hatte der blonde Ninja dem älteren Koch gesagt, dass ich etwas bräuchte um wieder zu Kräften zu kommen. Also wurde mir die Aufgabe, mir etwas zu essen auszusuchen, abgenommen. Ich musste zugeben, dass ich darüber nicht unbedingt böse war. Ich hoffte, dass der Junge wusste was er tat und da niemand sonst etwas einzuwenden hatte, sah ich dem alten Mann mit einem Seufzer zu, wie er das Essen zubereitete. Es dauerte nicht lange, bis ich eine dampfende Schale mit Suppe vor mir stehen hatte und dazu ein paar Stäbchen. Na toll… ich hatte noch nie Suppe mit Stäbchen gegessen! Ich wartete also bis Naruto und Sai ihre Suppen vor sich stehen hatten, denn ich hatte vor, die beiden beim Essen zu beobachten. Aber ich wusste nur eine Sekunde später, dass das überhaupt keinen Sinn hatte. Erstens, weil ich Sai nicht wirklich sehen konnte. Zweitens, weil der liebe Naruto zu schnell für mich seine Suppe gegessen hatte. Mit einem resignierenden Seufzer starrte ich meine Stäbchen und meine Suppe abwechselnd an. Jeder fragt sich jetzt sicherlich, warum ich nicht einfach Kakashi neben mir beobachtete. Ganz einfach, der Mistkerl hatte sich nur einen Tee bestellt!!! Plötzlich wurden mir die Stäbchen aus den Fingern gezogen und Kakashi schien mich anzugrinsen. „Ich zeige es dir.“ Und schon hatte mir der maskierte Ninja einige Nudeln vor mein Gesicht gehalten. Nun war es aus mit meiner Würde. Er versuchte mich tatsächlich zu füttern… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)