Bildnis der Vergangenheit / Bildnis einer Liebe zweier Welten, die eins wurden von natsuki_93 ================================================================================ Kapitel 10: Nichts,… -------------------- Kakashi und ich saßen uns schweigend gegenüber. Er fuhr sich durch das noch feuchte Haar und verstrubelte es ein wenig mehr. Dann stand er mit einem Seufzer auf den Lippen auf: „Es wird Zeit zu den drein zurückzugehen. Wer weiß, was sie inzwischen angestellt haben.“ Mir wurde wehmütig ums Herz. Irgendwie hatte ich dieses stille Beieinander genossen… Ich streichelte Katsumi über die Federn und gab ihm mit einer Bewegung ein Zeichen zum wegfliegen. Der kleine Vogel streckte seine Flügel aus und ich half ihm beim Abflug, indem ich mit meinem Arm mitgegangen war. Ich sah im zu, wie er an Höhe gewann, seine Flügel bewegte… Vögel hatten es gut… sie konnten fliegen… Ich schüttelte meinen Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt unmöglichen Träumereien und Wünschen nachzugeben. Ich stand langsam auf und klopfte mir den Staub von meiner schwarzen Stoffhose und rollte die langen Ärmel meines weißen T-Shirts herunter. Mein Blick glitt herunter an mir. Ich liebte dieses Shirt. Es hatte rosa bis rote Kirschblüten als Zierde. Ansonsten war es schlicht. Es ging mir, salopp ausgedrückt, bis zum Hintern und war figurbetont. Ein V-Ausschnitt gab keinen sehr großen Einblick auf meine nicht gerade klein geratene Oberweite frei. Aber am liebsten hatte ich dieses Shirt vor allem wegen den Ärmeln. Sie verdeckten meine Handgelenke und waren ausgestellt. Auch der Wind hatte seine Freuden an ihnen, denn er bewegte den Stoff, wie es ihm gefiel… Ich ging still hinter Kakashi her. Der Weg kam mir irgendwie länger vor… was wahrscheinlich an meinem leicht bedrückten Gemüt lag. Die Zeit schien sich regelrecht zu dehnen. Die Blätter bewegten sich langsamer. Der Wind kam mit einer geringeren Wucht und Schnelligkeit. Das Licht drang irgendwie in Zeitlupe durch das Blättermeer des Waldes. Außerdem schien sich die Welt zu vergrößern. Ich fühlte mich klein. Die Bäume waren wie Säulen in einem riesigen Saal und die Geräusche hallten regelrecht zurück! Was war nur los mit der Welt oder besser mit mir?! Ich sah wie Kakashi stehen blieb und sich zu mir umdrehte. Plötzlich entfernte er und der Wald sich von mir. Und langsam verschwanden die Farben und hinterließen Schwärze, die sich ausdehnte. Bis sie auch Kakashi verschlang, der sein Auge überrascht aufriss und neben mir erschien, bevor meine Welt vollkommen schwarz geworden war. Alles war schwarz… dunkel… ohne Boden… ohne Bezugspunkte… ohne Wirklichkeit… Nichts war es, was mich umgab. Das sogenannte Nichts. Doch das Nichts ist doch Etwas… Sonst wäre mein Bewusstsein nicht hier. Zu diesem Schluss kam ich. Also beschloss ich einmal mit einem anderen Sinn als dem Auge etwas wahrzunehmen. Meinen Ohren erging es nicht besser. Doch ich fühlte etwas, aber nicht mit der Haut oder einem anderen Sinnesorgan. Ich fühlte etwas mit dem Herzen… Es war eine Geborgenheit und eine Wärme, die ich noch nie gespürt hatte. Mein Herz sagte mir, dass ich keine Angst zu haben brauchte. Egal was dieses Nichts war, wo ich mich befand, es gab jemanden oder etwas, der hier war. Jemand, dem ich, also eher mein Herz, vertraute. Mein Bewusstsein entspannte sich sichtlich und langsam konnte ich wieder etwas wahrnehmen. Ich hatte die Augen geschlossen. Was ich jetzt schon sagen konnte, war, dass ich mich nicht mehr in aufrechter Position befand. Erschrocken über diese Tatsache riss ich meine Augenlieder auf, um sie gleich wieder in größerer Geschwindigkeit zu schließen. Es war verdammt hell in der Wirklichkeit. Zu hell… Im Vergleich zum Nichts war das aber auch nicht schwer. Langsam versuchte ich es noch einmal. Doch so einfach war das leider nicht. Ich konnte meine Augen nicht öffnen. Es war einfach zu hell! Ein mit Frust gedrängtes Schnaufen kam aus meiner Kehle. Mir fiel auf, dass ich mich bis jetzt noch nicht bewegt hatte. Außerdem erinnerte ich mich an meine Hand. Ich konnte doch meine Hand nehmen und damit die Augen bedecken um mich an das Licht gewöhnen zu können. Ich versuchte meine linke Hand zu heben und mich durchführ ein scharfer Blitz der Angst. Ich konnte meinen Arm mit großer Anstrengung nur ein paar Zentimeter in die Höhe bewegen. Die Folge war schweres Atmen und eine fremde Hand, die meine wieder zurückdrängte. Begleitet wurde dies durch die Worte: „Bleid ruhig liegen und beweg dich nicht unnötig, Ayana.“ Oh du meine Güte! Ich hatte gerade erst gemerkt, dass ich nicht am Boden lag, sondern starke, eindeutig männliche Arme mich hielten… Jetzt war mein Drang nach bildlicher Wahrnehmung stärker als meine Vernunft und ich öffnete meine Augen. Obwohl das Licht noch immer so grell wie zuvor war, zwang ich meine Augen offen zu bleiben. Ein besorgtes Gesicht eines Mannes hing über mir und ich brauchte einige Anläufe, bis mein Gehirn auch endlich wusste, wer der Mann war. Wie konnte ich Kakashi vergessen und nicht sofort wieder erkennen?! Es war mir ein Rätsel. Aber nicht nur das, sondern auch der Grund für meine Ohnmacht, denn was anderes konnte es ja nicht gewesen sein. „Freut mich, dass du wieder unter uns weilst.“, sagte mein Schutzengel mit einem leichten Lächeln, das aber durch den Ernst in dem Auge zunichte gemacht wurde. „Dank…“, versuchte ich während ich mich aufrichtete zu erwidern. Aber wie bei meinem Arm vorher war ich nicht in der Lage meine Muskel zu bewegen. „Was?!“, kam es erschrocken über meine Lippen und ich sah den Shinobi überrascht an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)