Go and choke on pink paint. von Linali (Geh doch und erstick' an rosa Farbe.) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Wow, das sieht aus.“ Sora stand im Türrahmen und begutachtete das Zimmer seines Zwillings. Oder eher die Katakombe? „Es sieht ja so schon schlimm aus, aber heute ist's härter als sonst, kann das sein?“ Ich verdrehte die Augen. Ernsthaft, wie würde dein Zimmer wohl aussehen, wenn du dein 8 Monate lang verschollenes Handy suchen müssest, hm? Ich hatte 71 verpasste Anrufe und 213 ungelesene SMS, die ich auch einfach gelöscht habe, denn die waren eh alle von Sora. Und ich benutzte mein Handy nie, denn wie gesagt, wer rief mich schon an oder schrieb mir, außer meiner liebevollen anderen Hälfte Sora? Meine andere Hälfte. Manchmal fühlte es sich wirklich so an und ich hatte schon oft genug darüber nachgedacht, ob wir nicht eigentlich einmal als ein Wesen geplant waren, denn irgendwie schienen uns beiden jeweils Eingeschaften zu fehlen, die der andere hatte. Gerade turnte Sora äußerst elegant durch die Höhen und Tiefen meines Chaos', um sich zu mir in meinen Bettkasten zu setzten und ja verdammt, ich schlafe im Bettkasten meiner Couch! Ich bin einfach zu faul, den ganzen Kram rauszuholen, nur um ihn wieder reinzustopfen. Er angelte sich mein Handy von der Sitzfläche. „Wo war's denn gewesen?“, fragte Sora neugierig, während er das Handy am Anhänger vor seinem Gesicht baumeln ließ. Tja, wo war es gewesen. Ich ließ den Blick kurz über meine Katakombe schweifen und zeigte dann in die Richtung meiner Truhe, aka meiner Kleiderschachtel. Der Grund, wieso meine Klamotten immer geknautscht und geknickt waren. „Ich hatte es in der Hosentasche meiner Badehose.“, sagte ich tonlos. Mein Handy stammte zwar aus der Steinzeit und konnte NICHTS, aber es hielt so einiges aus. Wirklich so einiges. Leider war der Akku auch schon etwas älter, weshalb ich es eigentlich jeden Tag ans Kabel hängen müsste. Aber guess what? Da bin ich zu faul zu – und wie bereits erwähnt brauche ich es eh nicht. Es ist nie Geld drauf, daher schreibt mir niemand und mich ruft auch niemand an. „Badehose … Häh, wann warst du das letzte Mal baden?!“ Sora ließ das Handy wieder auf die blaue Couch fallen, dann schaute er mich schockiert an. Gut, ich hatte auch überlegen müssen, ich war nicht baden gewesen, seitdem wir unseren letzten Familienurlaub gemacht hatten. Der war im letzten September gewesen. Ich würde da jetzt ehrlich gesagt lieber nicht dran denken. Es war ein Desaster. Ich hasse Urlaube. Ich brauchte es nicht zu sagen, Sora wusste das auch so. Deshalb rutschte er neben mich und schmiegte sich an, um auf den Bildschirm meines PCs schauen zu können. „DAS.“, sagte er und drückte seinen Finger auf meinen Bildschirm. „Lass uns Rapunzel schauen! Pretty please.“ Ist ja nicht so, als wären wir 17. Aber gut, ich teilte seine Disneybegeisterung, von daher. „Yo. Wann? Jetzt ist's 15 Uhr, die nächste Vorstellung fängt in um viertel vor an. Dana ...“ Aber weiter brauchte ich gar nicht sprechen, denn meine Wackel-Dackel-Bruder-Fusion war voll in ihrem Element; eifrig nickend. „Guuuut.“ Ich zog das Wort unnötig in die Länge. „Ohne Reservierung? Dann können wir vorher noch eben was zutrinken kaufen, im Supermarkt.“ Wieder nickte Sora, „Geht in Ordnung. Ich freu mich so!“ Er sprang auf. „Ich hab die Trailer gesehen! Flynn Rider sieht aus wie Ezio Auditore!“ Um das zu untermalen, ahmte er Flynn's charmantes Grinsen nach. Nicht sehr erfolgreich. Ich grinste. „Und er benimmt sich so ähnlich! Ich will die Szene sehen, in der Rapunzel in mit ihren Haaren zusammenschlägt …“ „Jaa!“, rief Sora und setzte sich jetzt auf die Couch, während er mir dasselbe Grinsen, nur breiter zurückgab. „Ich freu' mich aber auch irgendwie auf sein Pferd! Maximus heißt das, oder? Das ist auch cool! Wie es ihn auslacht.“ Wir standen beide auf und während wir uns die Schuhe so schnell wie möglich banden, tauschten wir weiter unsere Erwartungen aus. Wir hatten auch 'Küss den Frosch' zusammen gesehen und waren beide total begeistert gewesen. Die Lieder waren großartig gewesen und auch diesmal sollten sie super sein. Totale Begeisterung … war etwas, dass ich nur empfand oder zeigte, wenn Sora da war. Mit Sora zusammen kam ich mir weniger dumm vor und wurde auch etwas mutiger. Manchmal denke ich, dass mir seine Überheblichkeit auch ein wenig zu Kopf steigt. Aber was soll's, wir hatten Spaß. Unglücklicher Weise war Sora meist eher spärlich anwesend, da er eigentlich mehr bei Riku und Kairi war. Riku und Kairi. Die beiden letzteren hatten allerdings erst vor kurzem ihre unheimlich kitschige und Würgreiz erregende Liebe für einander entdeckt. Dabei war Riku Soras bester Freund und sollte eigentlich von dessen Gefühlen für Kairi wissen. Hm. Ich konnte jedenfalls verstehen, dass Sora im Moment so wenig Zeit wie möglich mit den beiden verbringen wollte. Ich steckte meine Schnürsenkel in meine Stiefel, als mir plötzlich etwas äußerst Wichtiges einfiel. Meine Hasen saßen noch in meinem Bett. Ich drehte mich um und konnte den einen gerade noch greifen, bevor er versuchte aus dem Bettkasten zu hüpfen. Das war der schwarze, Korokoro. Das bedeutet 'Klein und rund'. Der Rote, Supply, lag am Fußende und döste im warmen Sonnenlicht vor sich her. Ich griff auch ihn, weckte ihn unsanft, aber setzte beide zurück in ihren Käfig. Einen Moment lang kam ich nicht umhin, meine beiden fetten Hasenkugeln liebevoll anzusehen. Als ich dann zur Tür schaute, wartete Sora bereits. Er wackelte grinsend mit den Augenbrauen. „Fertig?“ Ich grinste zurück. „Yo.“ Im Supermarkt angekommen schob ich Sora in die Süßwarenabteilung ab und pendelte Richtung Getränke. Sora und ich hatten sehr ungesunde Essgewohnheiten. Keine Ahnung, ob Sora sie so ausleben durfte wie ich, da er bei Mom wohnte, aber unsere Hauptnahrungsmittel sind Reis, Nudeln, Tomatensoßen und Eistee. Theoretisch trinken wir jeden Eistee, aber am liebsten Pfirsich und grünen. Ich entschied mich heute für grünen Eistee, allerdings stand der ganz oben auf dem Regal und ich war ganz klein. Tja, mit 1, 54 Meter Körpergröße war das immer alles so eine Sache für sich. Mühsam stellte ich mich auf die Zehenspitzen und streckte mich. Mein Rücken knackte und auf diese Art und Weise kam ich nur bis an die Flaschenböden. Hilfesuchend blickte ich mich einen Moment lang im Gang um, aber wow, doch so viele Menschen hier. Ich seufzte, probierte es aber nochmal mit Strecken. Bevor ich die Idee, auf's untere Regalbrett zu steigen in die Tat umsetzten konnte, griffen zwei große, blasse Hände nach zwei Flaschen und hielten sie mir hin. * Ich fand mich einem ziemlich, ziemlich großen rothaarigen Kerl gegenüber, der mich nur komisch angrinste. Innerlich stöhnte ich. Gleich kam ein dummer Spruch über meine Größe. „Süß. Ich wusste gar nicht, dass Zwerge wirklich existieren. Bitte schön.“, er drückte mir die Flaschen in die Arme und ging an mir vorbei, bevor ich mich bedanken konnte, oder überhaupt etwas sagen konnte. Pf, wie unhöflich. „Danke? Was auch immer.“, murmelte ich, während ich, nicht ohne mich nochmal umzudrehen und den Rotschopf an den Tiefkühltruhen auszumachen, mich auf den Weg Richtung Kasse machte. Als ich Sora nicht an den Kassen finden konnte, macht ich mich doch auf in die Süßwarenabteilung, wo Sora gerade mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte. Ich stellte die zwei Flaschen neben ihm auf dem Boden ab. „Warte, ich helf dir.“, meinte ich und schlang meine Arme um seine Hüfte, um ihn hochzuheben. So kam er zumindest schon mal an die Kaubonbons. „War's das? Du weißt.“, weiter führte ich den Satz nicht, sondern tippte nur an meine Hosentasche, als Zeichen dafür, dass ich nicht wirklich viel Geld hatte. Sora behielt sein breites Lächeln, aber nickte. „Geht schon klar. Grüner Tee? Ich liebe diiich!“, quietschte er und drückte mich kurz an sich. Was waren wir für ein ulkiges Paar Geschwister. Dann griff er sich die Kaubonbons und die Chips und wir machten uns auf den Weg zur Kasse. Gerade wollte ich Sora erzählen, was mir passiert war, als ich direkt vor uns an der Kasse den unausstehlichen Rotschopf erkannte. Unausstehlich, naja. Ich kannte ihn nicht, aber alles an ihm schrie 'Unsympathisch' - 'Unhöflich' – 'Choleriker' – 'Vollidiot' und außerdem roch er stark nach Zigaretten. Ich hasste Zigaretten. Mom ist Kettenraucherin. „Roxas, wie spät?“, fragte Sora plötzlich und riss mich total aus dem Kontext meiner Gedanken, wofür ich ihn mit einem Blick bedachte, der eher für ein Marsmännchen gedacht wäre. Er verdrehte die Augen. „Du hast dein Handy nicht dabei?“ „Nein? Wieso sollte ich?“ „Oh man. Du bist hoffnungslos. Hol mal meines aus meiner Tasche.“ Ich tat natürlich, wie mir geheißen, klemmte mir die beiden Flaschen unter den Arm und griff in die vordere Tasche, seine Umhängetasche, nach seinem Handy. Ich schaute auf das Display. „Noch 15 Minuten. Wenn wir hier nicht zu lange stehen … schaffen wir's sogar noch zur Werbung, soll ich's einstecken?“ „NEIN!“, rief Sora und lachte. „Steck wieder zurück, ich weiß, wie elektronische Geräte auf deine Körpernähe reagieren.“, damit streckte er mir seine Hüfte wieder entgegen. Dafür erhielt er einen Todesblick. Stimmt schon, die einzigen elektronische Gegenstände, die bei mir länger als 4 Wochen durchhalten, waren mein PC mit 3 Jahren und mein Handy mit 6 ½ Jahren. Mir größter Vorliebe machte ich Kopfhörer kaputt. Die musste ich anscheinend nur schief anschauen, dann waren sie kaputt. Als ich die beiden Flaschen auf das Laufband stellen wollte, traf mein Blick auf den des rothaarigen Idioten. Im ersten Moment erinnerten mich seine Augen ein wenig an Rikus, genauso farbintensiv und durchdringend. Nur unendlich und stechend smaragdgrün. Warum auch immer schaute ich auf den Boden und hörte den Idioten ein amüsiertes 'Hn.' machen. Als ich an seinem schlanken Rücken vorbei auf das Band sah, dass sich surrend bewegte, traf mich fast der Schlag. Zwei Wodkaflaschen, drei Flaschen Cola, drei Päckchen Zigaretten, zwei Tiefkühlpizzen und fünf Tüten Chips. Oh man. 'Gesund' war wohl ein Fremdwort für ihn. War ich froh, dass er mir genauso fremd bleiben würde. Sora ließ seine zwei Chipstüten und die Bonbons geräuschvoll auf's Laufband fallen, was mich glücklicherweise wieder mal aus meinen Gedanken holte. Tatsächlich waren wir überraschend schnell wieder aus dem Laden raus. Ich wartete mit meinem Bericht noch, bis der Rothaarige und sein komischer Kumpel außer Hörweite waren und dann erzählte ich meinem Bruder, was gewesen war. Er lachte mich aus. Herzlichen Dank. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass ich ihn hatte hochheben müssen, damit er an die Bonbons kommt, erklärte er, dass das natürlich was komplett anderes war. Pünktlich zur Werbung schafften wir es zwar nicht mehr ins Kino, aber der Film hatte auch noch nicht begonnen. „Soll ich Mom grüßen?“ Ich schaute Sora nicht in die Augen, sondern sah mir die aufflackernde Straßenlaterne an. „Brauchst nicht. Schlaf gut, ja? Und vergiss' die CD nicht.“, sagte ich, fuhr mir kurz mit dem Daumen über die Nase und lächelte ihn an. Einen Moment lang schaute mich Sora ausdruckslos an. Das war ein Blick, den man nur sehr selten an ihm zu sehen bekam, ernsthaft, ich wunderte mich, ob ich vielleicht der einzige war, den er so ansah. Aber anstatt weiter darauf einzugehen, nickte er langsam. „Geht klar. Sobald ich sie habe, bringe ich sie dir rüber!“ „Nah, sag' mir lieber Bescheid und ich hol' dich dann von der Bushaltestelle ab.“ „Ich bin schon groß, danke, und ich weiß wo du wohnst.“, antwortete er grinsend auf meine Wiederworte. Aber er schätzte die Gegend in der ich lebte falsch ein. Ich wusste, wo man lang gehen musste, um nicht zusammengeschlagen zu werden. Er nicht. Ich blickte ihm direkt in die Augen. „Bitte, Sora.“ Einen Moment lang versuchte er standzuhalten, aber dann schwankte sein Blick. Trotzdem lächelte er mich wieder an. „Ja, ist okay. Ich geb' dir Bescheid. Also dann,“ sanfte stieß mich Sora mit der Faust an. „Pass auf dich auf, komm' gut nachhause, ja? Sag Dad 'Hi', okay?“ Nein. „Geht klar. Bis morgen. Schlaf gut.“ Mein Zwilling wartete in seiner Haustür, bis er mich nicht mehr sehen konnte. Es dauerte einen Moment, bis ich meinen Schlüssel ins Schloss bekommen habe, denn die Lampe im Treppenhaus war kaputt und bis jetzt hatte sich noch niemand gefunden, der sie austauscht. Das Schloss klackte geräuschvoll und ich öffnete die Tür langsam und vorsichtig. Es war komplett still in der kleinen Wohnung. Nachdem ich die Tür leise geschlossen hatte, stütze ich mich an der nackten Wand ab, um meine Schuhe auszuziehen. Ich hatte sie gerade auf die alte Fußmatte gestellt, da klackerte des in der Küche. „Rocksses?“ „Mh!“, machte ich laut, damit er mich hörte. Schnell zog ich mir die Mütze vom Kopf und stellte mich in den Türrahmen zur Küche. Mein Vater saß mehr oder weniger zusammengesackt an dem alten Küchentisch und starrte ausdruckslos in meine Richtung. Er sah wieder echt mies aus. „War's wieder nichts … ?“, fragte ich, obwohl die Antwort klar war. „'s war wieder nichs. Ich … 's tut mir lleid, Jung'. Du est besser ins Bett.“ Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich das tun sollte, aber dann entschied ich mich dagegen. „Lass mal.“, sagte ich und trat auf die überladene Spüle zu. „Ich hab morgen erst um halb 10 Schule. Ich mach' noch schnell den Abwasch. Mein Vater brauchte ein paar Momente, daher kniete ich mich vor den Küchenschrank und drehte den Boiler auf. Ich hörte, wie der Stuhl auf dem mein Vater saß sich bewegte und sprang auf, um ihn wieder auf den Stuhl zurückzuschieben.. „Lasss mich dir helw-wen. Du kannsd docch nicht immer ...“ einen Moment lang klammerte er sich nur an meinen Arm und starrte durch mich hindurch. „nich' immeh alls 'lleine mahn ...“ Er schaute mich aus wässrigen Augen an und ich fühlte wie sich der Kloß in meinem Hals wieder bildete, dann ließ er sich wieder auf den Stuhl plumpsen. Ich fuhr ihm grinsend durch die blonden Haare. „Keine Sorge! So schlimm ist das gar nicht, gib' mir 'ne halbe Stunde, dann ist das weg!“ Wieder blickte er mich nur an, aber widersprach nicht, daher drehte ich mich wieder zum Spülbecken. Während das Wasser in das freie Becken lief, sortierte ich das Geschirr durch und stellte fest, dass das Geschirr mehr geworden war. Wahrscheinlich hatte mein Vater ein bisschen Geschirr, das in der Wohnung rumgestanden hatte, eingesammelt. Irgendwie musste ich lächeln. Dann kippte ich etwas Spülmittel in das heiße Wasser und fing mit dem Abwasch an. Weder mein Vater noch ich begannen eine Konversation an, es war alles ein wenig … unangenehm. In der Stille fing ich an, ein wenig nachzudenken. Am nächsten Tag hatte ich zwar erst zur dritten, aber schrieb in der dritten und vierten Stunde Deutsch, Grammatik. Ich war weiß Gott wirklich nicht schlecht in Deutsch, aber ich hasste, hasste, hasste Satzglieder. Wortarten, liebend gerne, aber Satzglieder ... Adverbiale Bestimmungen, Temporal, Lokal, Maudal, ich meine Modal, verdammt. Dann noch Attribute, Deklination und der ganze Mist, was zur Hölle. Und macht man Deklination nicht mit den Wortarten? Bei aller Liebe, ich bekam das alles gerade so hin. Gerade so. Bah, ich hasste Grammatik. Plötzlich hielt ich an. Wieso musste ich ausgerechnet jetzt an diese Frau denken. Ausgerechnet jetzt. Ich schüttelte den Kopf und versuchte Mom aus dem Kopf zu bekommen. Es waren nur noch ein paar Teile, dann war ich fertig mit dem Abwasch und dann würde ich ins Bett gehen. Oder erst mal dafür sorgen, dass Dad ins Bett kam. „Nyuyuyuyuyuuuuu ...“, machte ich und meine fetten Hasen schauten mich an, als wäre ich ein rosa Esel, mit grünen Punkten, lila Nase und kleinen Obstfliegenflügel. Wenn Menschen wirklich als Tiere wiedergeboren wurden, dann war Supply sicherlich hochintelligent gewesen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er die Augen verdrehte und dachte 'Was für ein Idiot.' Und er schlief den ganzen Tag, als würde er das alles gar nicht ernst nehmen können. Korokoro schaute mich traurig an. „Jaaa.“ sagte ich und zog das Wort in die Länge. Ich kraulte ihn an seinen langen Ohren. „Ich weiß, du willst wieder durch mein Chaos springen und meine Hausaufgaben anfressen, aber es ist viel zu spät. Schon halb elf.“ Grinsend wuschelte ich ihm nochmal durch sein weiches Fell und stand auf. Irgendwo in diesem Chaos lag mein absolut geiler Micky Mouse-Schlafanzug. Bei Gelegenheit sollte ich ihn raussuchen und waschen. Überhaupt sollte ich mal wieder Wäsche waschen, ich wette Dad hat schon keine Socken mehr, man. Was sollt's, ich zog mir auf umständliche Art und Weise die Hose aus, dann das T-Shirt und den Hoodie und als ich im Bett lag, fiel mir ein, dass ich die Socken auch noch ausziehen sollte. Es ist eklig mit Socken zu schlafen. Am nächsten Tag sind die so warm und … eklig einfach. Geht gar nicht. Dann gibt es auch noch Leute, die die Socken einfach einen weiteren Tag tragen. Wie ekelhaft, wirklich. Ich zog mir die Decke bis unter mein Kinn und drehte mich auf die Seite. Im übrigen bin ich ein Embyonalschläfer. Das heißt, ich lege mich auf die Seite, nehme mein Kissen in den Arm und drücke es an mich, ziehe meine Beine ein und klemme mir meisten noch was von der Decke zwischen die Beine. Das heißt soviel wie, ich bin verdammt emotional und sensibel und will dringend 'ne feste Bindung. Whatever, ich bin müde. Seltsamer Weise war das letzte, an das ich dachte, der Kerl mit den hellgrünen Augen und den krassen roten Haaren. *Lord, imagine my surprise, when I found out there was Eistee in Flaschen. (Das hat mich wirklich geschockt.) This is the Autorenkommentar. So, uhm, ja. Danke für's lesen. Ich bin nicht ganz zufrieden damit, aber irgendwie bin ich auch nicht mehr weiter gekommen. Ich habe seit Anfang des Monats, irgendwo um den 6ten daran gesessen. Unterstützt hat mich ganz dolle, die sich das alles 100.00 mal durchgelesen hat! TAT (Ganz nebenbei, dieses ganze Ding hier ist ihr gewidmet, das weiß sie nur noch nicht 8D) war ebenfalls so liebenswert, sich das auch noch einmal anzusehen. Also, jedenfalls hoffe ich dich/euch beim nächsten Kapitel wieder begrüßen zu dürfen! Q_Q Danke! ♥ Kapitel 2: ----------- Als ich am nächsten Morgen den Kühlschrank öffnete, fand ich einen Teller mit Pancakes. Und einem Zettel, auf den mein Vater in seiner bauchigen, fast schon weiblichen Schrift Morgen, Roxi, Hoffe du hast einen schönen Tag ♥ geschrieben hatte. Ich lächelte, schob den Zettel in meine Hosentasche und den Teller, ohne Frischhaltefolie natürlich, in die Mikrowelle. Während die Pancakes darin ihre Runden drehten, ging ich zurück in mein Zimmer, um mir Socken zu holen. Ich lebte hier seit knapp sechs Monaten und hatte mich noch immer nicht an den kalten Betonboden gewöhnt, daher lief ich jeden Morgen zuerst in die Küche, um ein Glas Milch zu trinken, oder mein Frühstück bereitzustellen, nur um dann wieder zurück in mein Zimmer zu laufen und mir Socken zu suchen. Die Mikrowelle fing just in dem Moment an zu piepsen, in dem ich wieder zurück in die Küche kam. Aargh, ich hasse dieses Geräusch, also beeilte ich mich damit, die Mikrowelle zu öffnen, vergaß aber, dass der Teller sehr heiß war, was in ein frustriertes „Youch!“ resultierte. Irgendwie manövrierte ich den Teller dann doch auf den Esstisch und konnte endlich meine Socken anziehen. Meine geliebten, schwarzen Socken. Ich besaß nicht viele Klamotten und der Großteil davon war schwarz, aber nur eine Sorte Kleidungsstück war durchgehend schwarz. Socken. Klar, bunte Socken waren schon niedlich, aber das sah doch dumm aus. Fand ich zumindest. Die Meinung war natürlich nicht grundlos. Als ich in der dritten Klasse war, hat mich eine Freundin mal mit zum Handball genommen. Ich hatte hellgrüne Socken an. Und als ich die Halle betreten habe, zeigten die anderen Kinder auf mich und lachten über meine Socken. Ich bin dann heulend nachhause gegangen und hab alle meine farbigen Socken weggeworfen, was die Anzahl meiner Socken damals auf … null reduzierte. Seitdem weigerte ich mich, farbige Socken zu tragen. Lag das jetzt an mir oder warum klang das jetzt so rassistisch … Farbige Socken? Sollte es jedenfalls nicht. Nachdem ich meine Socken über meine kalten Füße gezogen hatte, holte ich mir Gabel, Messer und den Karamellsirup, den wir übrigens selbst machten, weil der aus dem Handel zu teuer war und fing an zu frühstücken. Gerade, als ich den Teller und das Besteck in das Spülbecken rutschen lassen wollte, läutete es an der Tür. Dad klingelte nicht, er hatte einen Haustürschlüssel. Er klingelte nicht mal, wenn er nachts das Schlüsselloch nicht fand, von daher gab es nur drei Möglichkeiten; entweder, es waren Hayner, Pence und Olette, es war nur Hayner oder es war … „Oh. Hi, Naminé.“ Naminé kannte ich seitdem ich im Kunst-WPK* gewesen war. Sie war sehr klein, sehr dünn, hatte lange, hellblonde Haare, blasse Haut und ähnlich dunkelblaue Augen wie ich. Zudem war sie sehr still, aber. Und hier kommt das dicke 'Aber', nur während des Unterrichts. Sollte sie jemand während der Pause oder außerhalb der Schulzeiten provozieren, bekam er es mit einem Schwall an Beleidigungen und Herabstufungen zutun, die selbst Seifer erblassen ließen. Je nachdem, was man tat, machte man eventuell auch Bekanntschaft mit ihrer absolut göttlichen Linken. Naminé war Linkshänderin und schlug zu wie Chuck Norris auf Tilidin, zudem täuschte ihre Größe und ihr Körperbau gut über diese Tatsache hinweg, was die Leute dazu brachte, sie aus Prinzip heraus zu unterschätzen. Genau diese Naminé stand jetzt vor mir, in weißer Jeans, schmutzigen, weiß-grauen Chucks, weißem T-Shirt, dunkelgrauer Sweatshirtjacke, ihre alte, schwarze Umhängetasche mit dem kaputten Reißverschluss über der rechten Schulter und lächelte mich scheu an. „Hi. Komme ich ungelegen?“ „Hm? Ne, hab gerade gefrühstückt. Uhm … Komm rein.“, Ich machte ihr Platz, damit sie meiner Aufforderung nachkommen konnte. Naminé tappte schnurstracks in die Küche und schnupperte. „Dein Vater hat Pancakes gemacht.“, schloss sie und blickte mich prüfend an. „Jaaa …“, antwortete ich langgezogen, „Aber ich hab gerade aufgegessen. Sorry.“ „Schon okay.“, meinte sie und lächelte wieder engelsgleich. Sie ließ sich auf den anderen Stuhl plumpsen und schaffte es tatsächlich, dabei überaus elegant auszusehen, während ich mich ihr gegenüber setzte. Ein paar Minuten lang schwiegen wir uns an, dann fing sie plötzlich ganz aufgeregt in ihrer Tasche zu kramen. „Ich wollte dir was zeigen, Roxas! Ich habe den ganzen Nachmittag daran gesessen.“, erklärte sie eifrig, zog ihren Skizzenblock aus der Tasche und blätterte energisch darin. Als sie gefunden hatte, was sie gesucht hatte, klappte sie den Skizzenblock um und legte ihn mir auf den Küchentisch. Es war ein Bleistiftbild, horizontal gezeichnet und zeigte einen unteren Gebäudeteil, mit großen Fenstern. Davor stand eine Person in einem dunklen Mantel, die nach oben sah und die Arme ausgebreitet hatte, als würde sie den Himmel etwas fragen. Ihre Haare standen nach hinten ab. Etwas in meiner Brust zog sich für einen Moment zusammen und hinterließ ein unbehagliches Gefühl. Ich schaute Naminé an, welche meinen Blick erwartungsvoll erwiderte. „Was ist das?“, fragte ich, doch sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht.“, begann sie und schob den Block ein wenig nachdenklich hin und her. „Eigentlich hatte ich gerade an etwas anderem gearbeitet, aber es ging mir nicht mehr aus dem Kopf, da habe ich einfach angefangen …“ Mir fiel nicht sofort eine Antwort ein. Stattdessen fuhr ich ein paar Linien mit den Fingern nach. „Keine Ahnung. Es wirkt .. verzweifelt.“ Naminé nickte. Ein paar Minuten lang schwiegen wir uns an, dann griff sie den Block, klappte ihn zu und schob ihn zurück in ihre Tasche. „Irgendwie schon. Meinst du, ich sollte es nochmal kolorieren?“ „Hm? Ne, die Zeichnung ist eigentlich ganz gut so ...“ „Naja …“, Sie überlegte einen Moment, „Ich glaube, ich zeichne die Outlines noch einmal ab und versuche eine farbige Version …“ Naminé wurde immer leiser und schwelgte dann in Gedanken. Wenn man sie so ansah … war sie wirklich sehr hübsch und sah … wirklich niedlich aus. Meine Ohren fühlten sich warm an. Plötzlich war ich wieder das Zentrum von Naminés Aufmerksamkeit. „Aber langsam sollten wir vielleicht zur Schule gehen. Sonst kommen wir zu spät.“ Ich schaute auf die Uhr. Es war zehn nach neun, um zehn vor halb zehn fing die Pause an und um fünf nach halb zehn die dritte Stunde. Wir hatten fünfundzwanzig Minuten Zeit, um zur Schule zu kommen. Wir brauchten mindestens fünfzehn. Kurz um; Naminé hatte Recht, wir sollten möglichst bald losgehen. Ich fand den Test schrecklich. Ganz, ganz schrecklich. Ich hätte heulen können. Ich bin eigentlich ziemlich gut in Deutsch und auch in Englisch, von daher war sich meine Lehrerin todsicher, dass ich den Test mit Links schaffte, ganz easy, eben. Gut ich war als erster fertig, ich gab als erster ab, aber der Test war so, so, so scheiße. Aaaargh. „Screw this shit …“, murmelte ich, während ich meinen Ordner aus meiner Tasche kramte, da unsere Lehrerin die letzten fünfzehn Minuten lang noch die fünfunzwanzigtausend Arbeitsblätter kontrollieren wollte. Gooott, ich hasse Erdkunde, ich hatte seit der 5ten Klasse nichts Besseres als fünf darin gehabt. Baaah. Hayner stieß mich seitlich mit dem Ellenbogen an. „Hast du das Arbeitsblatt mit den Entfernungen gemacht?“, fragte er mich leise. Ich suchte einen Moment lang in meinem Ordner, dann fand ich die Erdkundeblätter. „Anscheinend nicht.“ murmelte Hayner und grinste. Uhm. Gut. In Ordnung. Wunderbar. Ich hatte gar nichts gemacht in Erdkunde, awesome. Anscheinend hatte ich es total ... vergessen. Prima. Super. Was soll's. Tu ich einfach mal so, als hätte ich es. Ich meld' mich beim Offensichtlichen und bei allem anderen sag ich 'Das hab ich nicht …'. Funktioniert immer. Zumindest bei mir. Und bei Hayner. … Manchmal. „Verdammt. Wie machst du das, du Sacknaht? Du sitzt genau neben mir – wieso hat sie es bei dir nicht bemerkt?!“ Hayner nahm mich an den Schultern und schüttelte mich dramatisch. … Shake it, baby. Danke, reicht schon. „Boah, woher soll ich das wissen, Holzkopf! Vielleicht solltest du ab und zu mal deine Hausaufgaben machen, dann kontrolliert sie dich vielleicht nicht ständig, ey …“, knurrte ich als Antwort und schob ihn gewaltsam von mir – Hayner war ein verdammtes Arschloch, das in den letzten 3 Monaten bestimmt 1 ½ Köpfe gewachsen ist, gnaaargh. Wichser. Nein, ich bin nicht neidisch. Ich mag meine Größe. Ernsthaft. Was soll's. Hier waren wir, auf dem Weg zum Starducks im Tram-Forum und Hayner war schon 4 mal theatralisch gestorben, zwei mal schon wegen den Hausaufgaben, einmal aus Hunger und einmal, weil ihm Pence auf den Fuß getreten war. Plötzlich griff er schon wieder nach meinem Ärmel. „Meinst du -“, begann er , legt aber um der Dramatik Willen eine kurze Kunstpause ein, „meinst du, wir können vorher nochmal kurz zum Subwich? Ich steeeerbe, vor Hunger!“ Olette verdrehte die Augen, während ich wieder einen toten Hayner am Ärmel baumeln hatte. „Schon verstanden, aber jetzt steh' auf oder unser Weg zu Starducks führt ganz magisch NICHT an Subwich vorbei.“, drohte sie, erfolgreich, möchte ich anmerken. Sofort war Hayner wieder auf den Beinen und erzählte und was er haben wollte. Wenn Subwich nicht so schweineteuer wäre, würde ich auch was essen, aber ich hab heute Morgen Tomatenmark im Kühlschrank gesehen und wollte Dad und mir damit später scharfe Nudeln machen. „Sag mal Roxas, du hattest gestern in deiner Statusnachricht stehen, dass du und Sora Rapunzel schauen wart ...“, fing Olette an, doch wer unterbrach sie? Richtig, Hayner. „Rapunzel?!“, er warf mir einen ungläubigen Blick zu. „Ihr wart Rapunzel gucken? Oh man – wo doch gerade Paranormal Ac-“ „Erwähn' diesen Film nicht, bitte!“, rief ich und drückte mir die Hände auf die Ohren. Ich hab ihn gesehen, ohne Scheiß. Ich hab danach geheult, ohne Scheiß. Ich hasse diesen Film. Der hat mich lebenslänglich geschädigt. Nach 4 Monaten kann ich immer noch nicht ohne Licht und Musik schlafen, sonst sterbe ich vor Angst, weil ich irgendwelche komischen Bewegungen und – oder Schatten sehe, fuuck. Gott ey, anderes Thema bitte. „Pfui!“, zischte ich und schob Hayner meinen Zeigefinger fast in die Nase, doch der Spast lachte nur, hmpf. Wirst schon sehen, irgendwann drehst du mir wieder den Rücken zu und dann … „Also.“, ergriff Olette das Wort. Natürlich war Hayner sofort still. Ihr wisst schon, wenn Frauen diesen einen Tonfall anschlagen … Gänsehaut. Naminé macht das auch manchmal. „Also, wie war Rapunzel? Ich überlege, ob ich mit meiner Cousine reingehe.“, fuhr sie fort. Einen Moment lang überlegte ich. Der Film war toll, ja – Rapunzel war unheimlich niedlich, die Musik war toll, Flynn war ein moderner Märchenheld, nicht ganz vorbildlich, aber er ist ein guter Kerl … „Joah. Ganz gut, eigentlich. Geh ruhig mit Selphie rein. Am Schluss heult sie bestimmt.“ Hähähähä, Sora und ich haben auch fast geheult. Erzähl ich jetzt aber nicht, ist ja klar, oder. „Hmmm …“, machte die Braunhaarige nur als Antwort, was mich mit der Möglichkeit mich entweder mit dem essenden Pence oder dem nörgelnden Hayner zu beschäftigen. „Hey, Hayner, da drüben ist schon Subwich.“, meinte ich und zeigte zu dem Geschäft mit den großen Fenstern und den grünen Schildern. Manchmal erinnerte mich Hayner an einen Hund. Wieso nur? Der große, schlaksige Junge rannte schon fast zum Eingang und wartete ungeduldig, bevor er uns hineinzog. Sogar Pence protestierte, allerdings nur, weil er nicht mit seinem eigenen Sandwich in den Laden gehen wollte. Ich entschloss mich dazu, mit ihm draußen zu bleiben, während Olette und Hayner sich was zu essen holten. Das gab mir kurz einen Moment Zeit darüber nachzudenken, wie lange Olette jetzt eigentlich schon in Hayner verliebt war und wie lange Pence schon in Olette verliebt war. Tut mir leid, aber ich kann mir Hayner beim besten Willen nicht als festen Freund vorstellen. Dafür feiert er zu gerne, schleppt zu gerne Mädchen ab, zockt zu viel und beschäftigt sich zu viel mit seiner Ehefrau – mir. Lol, ja, Ehefrau. Irgendwann in der fünften meinte mal ein Mädchen, dass Hayner und ich fast wie ein Ehepaar wären, Hayner fand das lustig, ich nicht so, aber irgendwie hing die Bezeichnung seitdem an mir, wie Paniermehl am Schnitzel. Es hieß immer 'Eheweib, was meinst du dazu' oder ' Hayner, kommt dein Weib auch?', lauter solche Sachen … Die jüngeren Schüler sind immer zuerst schockiert, aber irgendwann gewöhnen sie sich dran. Oh, aber wehe, wehe, irgendwer anders nennt mich 'sein' oder 'ihr' Weib. Dann ist der Teufel los, besser gekannt als Hayner. Jedenfalls kenne ich Hayner und Pence seit dem Kindergarten. In der zweiten Klasse hat Olette Hayner ein blaues Auge und 'ne mittlere Gehirnerschütterung verpasst, weil er meinte, dass 'Mädchen zu schwach, zu klein und zu dumm' zum spielen mit 'Männern' wären und 'Dass sie lieber zuhause mit ihren Püppchen spielen und Mamas kochen lernen sollten'. Olette hat mal zu den Mädchen gehört, die sich auf dem Schulhof prügeln, die Jungs auf dem Klo einsperren, aber so ab der fünften Klasse ist sie viel mädchenhafter geworden, hat sich die Haare lang wachsen lassen und trägt sogar Make-Up. Ich glaube, das hat sie gemacht, weil Hayner meinte, dass er solche Mädchen attraktiv findet. Inder Grundschule und bis zur siebten Klasse war ich übrigens in Naminé verliebt. Irgendwann war das allerdings einfach weg, auch wenn sie mich immer noch ab und zu verlegen macht, wie heute morgen zum Beispiel. Anscheinend war ich ziemlich lange in Gedanken versunken gewesen, denn plötzlich standen besagte Olette und besagter Hayner vor mir und wollten weiter zu Starducks. Während Olette und Hayner ihre Sandwichs aßen, versuchte ich mein Magenknurren zu unterdrücken und mich mit dem Gedanken an eine heiße Schokolade mit Haselnuss- und Karamellsirup abzulenken. Zum Glück war Starducks nur zehn Minuten von Subwich entfernt. Dort erwartete mich eine Überraschung. „Was! Schon aufgegessen?!“ Hayner zuckte mit den Schultern, „Hab doch gesagt, ich sterbe vor Hunger.“, meinte er. „Das schockiert mich weniger.“, erklärte ich, „Mehr, dass Olette auch schon aufgegessen hat …“ Pence lachte leise. „Vergiss nicht – Du hast hier die seit 4 Jahren ungeschlagene Hamburger-Wett-Ess-Königin vor dir.“, belehrte er mich grinsend. „Gut. In Ordnung. Hatte ich nicht vergessen. Wollte nur mal schauen, ob du's auch noch weißt.“, wehrte ich gekünstelt ab. Während sich Olette und Hayner auf eine Sitzbank und Pence auf einen Sessel niederließen, warf ich nur meine Tasche und meine Jacke in den letzten übrigen Sessel. Olette wollte eine Tasse Vanilla Rooibos, Pence, der Perversling, eine weiße Schokolade mit Pfefferminzsirup und Hayner einen ganz normalen Espresso. Ich sammelte gerade das Geld ein, als Hayner sich nochmal wegdrehte und mehr raus holte. „Ich will noch'n Muffin. So einen mit Käsekuchen drin.“ Ich verdrehte die Augen. „Wie viel frisst du eigentlich so am Tag in dich hinein, Hayner?“ „Ich bin im Wachstum!“ Merk ich auch, Mistkerl. „Also dasselbe wie immer, nur Hayner möchte noch einen verdammten Muffin, richtig? Richtig, gut. Kommst du mit Pence?“ „Yo, klar doch.“, machte mein pummeliger Freund, raffte sich auf und begleitete mich nach vorne. Dort angekommen stellten wir uns an der Kasse an. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ernsthaft,“, grummelte ich, „wie viel will der Dreckskerl noch wachsen? Er ist doch schon mindestens 1, 80.“ „Keine Ahnung.“, antwortete Pence wahrheitsgetreu, „Ich bin seit letztem Jahr Juli nicht mehr gewachsen …“ Ich schnaubte. „Du Glücklicher. Ich bin seit der fünften Klasse nicht mehr gewachsen, man.“ Pence schwieg mich einen Moment lang an, dann zuckte er mit den Schultern. „Meine Mutter meint, sie sei in den Zwanzigern nochmal ordentlich gewachsen.“ „Deine Mutter ist selbst nur 1,60.“, erinnerte ich ihn. „Ähm .. ja, stimmt, kann sein.“ Hinter der Kasse stand ein Mädchen mit silbernen Haaren und rotbraunen Augen, Fuujin, eine Freundin von Seifer. Da wir aber alle zivilisierte Menschen und nicht Hayner oder Seifer waren, entschieden wir uns dazu, ganz normal und freundlich zu bestellen. Ernsthaft, noch ein halbjähriges Hausverbot in allen Starducks-Filialen würde ich nicht überleben. Ohohoho, nachdem ich damals mit Hayner und Seifer fertig war, waren sie nur noch so klein mit Hut. Pence und ich stellten uns zum abgerundeten Ende der Theke und warteten auf unsere Bestellung. Ich erzählte ihm von Naminés Besuch heute morgen, während er mir davon erzählte, dass Hayner nächste Woche wahrscheinlich wieder den Schlüssel für unseren Treffpunkt bekommt. Unser 'Treffpunkt' ist das für gewöhnlich abgeriegelte Ende einer Hintergasse, dass eigentlich mal der Hinterhof zum Elektronikladen von Hayners Vater gewesen war. „Meinst unser Kram ist da noch? Hoffentlich hat's Dach gehalten.“, meinte ich. „Hier.“, unterbrach Fuujin unsere Unterhaltung und stellte unsere Tassen zu uns, plus den Muffin für Hayner. „Danke schön.“, sagte Pence und griff sich zwei der vier Tassen, ich nahm die übrigen Tassen, meinen Kakao mit Karamellsirup und Olettes Tee und Hayners Muffin. Auf halbem Weg zurück zu unserer Ecke, kam uns Hayner entgegengehoppst. … Oh man. „Iiiiich wiiiill meineeeeen Muffiiiiiin!“, machte er bei jedem Hüpfer. Kenn' ich den? Wer ist das? Was ?Nein, das ist nicht mein bester Freund. Ich kenn' den nicht, vermisst irgendwer einen Idioten? Nein? Mist. WAS ZUR HÖLLE WIRD DAS. Hayner griff mir zwischen die Hände und wollte sich seinen Muffin nehmen, aber ich hielt außer seinem Muffin noch Olettes Tasse. „Hayner, geh weg!“, brüllte ich, hielt die Tasse und Muffin in seine Richtung weg von mir, machte einen Schritt nach hinten, trat jemandem auf die Füße und haute irgendwem anders meine eigene Tasse heißen Kakao in den Rücken. Hayner schaute mich mit einer Mischung aus Schuld und Entsetzten an, während mir heißer Tee und Kakao über die Hände liefen. Allerdings ignorierte ich ihn, drehte mich herum und starrte die Person, der ich meinen Kakao in den Rücken gekippt hatte erschrocken an. „Heeeiiiß!“, jammerte der zu hoch gewachsene Mann, hielt sein Oberteil am Rücken weg, schwenkte herum und blickte mich leidend an. „Ich. Ich. Ohh. Ich.“, stammelte ich, „Ich. Sorry. Ich. Oh Gott. Ich. Tut mir leid …“ Um ehrlich zu sein, ich hatte es mir anders vorgestellt, den Rotschopf mit den grünen Augen wieder zu treffen. Eigentlich nämlich gar nicht. *WPK = Wahlpflichtkurs. D: Realschulemüll. Und OH MEIN GOTT, es ist fertig D/ Ich habe viel zu lange dran gesessen, uff. Tut mir leid, und hoffetnlich gefällt es trotzdem D/ Ich hasse meine Absatzsetzung. :/ Die innerhalb des Absatzes, nciht die, die die Absätze trennt. Ich mag Kritik und kann damit umgehen. .3. Vielen Dank für's lesen! ♥ ( Ich liebe !!! Q_Q Danke. T_T 33) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)