Du könntest meine Schmerzen lindern von Phoenix_Michie (-KaZe-) ================================================================================ Kapitel 1: Im Krankenhaus. -------------------------- ~*~ Deinen Namen trägt mein Herz. Dein Fehlen ist mein Schmerz.~*~ Aufgeregt hüpfte Hizumi von einem Bein aufs Andere. Energiebündel. Zero war vor kurzem aufgewacht. Zwei Krankenschwestern hatten ihn sofort umschwirrt und ihm unter anderem den Schlauch der Herz-Lungen-Maschine entfernt, aber dafür hatte er eine Sauerstoffmaske bekommen, da ihm das Atmen weiterhin schwer fiel. Hizumi und Tsukasa warteten gespannt vor dem Zimmer, dann verließ einer der Krankenschwestern das Zimmer und sagte Bescheid, dass sie nun zu dem Patienten konnten. Befangen betraten die zwei Freunde den Raum, einzig das Piepen eines der Monitore war zu hören. Krankenschwester Aki trat einen Schritt vom Bett zurück und beobachtete die drei. Sie würde hier bleiben, für den Fall, dass etwas passieren sollte. „Hallo, Zero…“, sagte Tsukasa leise und trat ans Bett, lächelte den Bassisten schwach an. „Hey Michi, was machst du denn für Sachen?“, meinte Hizumi mit großen Augen und stellte sich neben Tsukasa, sah Zero dabei besorgt an. Die Augen des Bassisten waren blutunterlaufen, doch auf sie beide gerichtet. Zero atmete etwas schwerer und schien etwas sagen zu wollen, weswegen Aki herbei eilte und ihm die Sauerstoffmaske von Mund und Nase zog, damit er besser sprechen konnte. „Tut mir…leid, Jungs…“, wisperte der Bassist mit leiser, brüchiger Stimme und schaute sie müde an. „Ich wollte euch…nicht so einen…Schrecken einjagen…“ Tsukasa und Hizumi seufzten nur synchron. „Wie…fühlst du dich denn?“, wollte Tsukasa besorgt wissen, während die Krankenschwester wieder die Sauerstoffmaske anhob, die sie kurz zuvor noch mal auf Zeros Gesicht gelegt hatte, damit dieser einmal gut durchatmen konnte. „Na ja…wie überfahren…“, antwortete Zero und schloss kurz die Augen. „Das kenn ich ja schon…“ Er spielte auf den Autounfall in seiner frühen Kindheit an. Als er die Augen wieder öffnete, sah er an seinen beiden Freunden vorbei und seine Augen wurden etwas kleiner, als würde er die Stirn runzeln. „Wo ist…Karyu…?“, wollte er leise wissen, woraufhin Hizumi und Tsukasa einen kurzen Blick miteinander wechselten. Die Sauerstoffmaske landete wieder auf Zeros Mund und Nase. „Ach der…uhm…der liegt ne Etage tiefer“, sagte Hizumi, weswegen Tsukasa ihn leicht mit dem Ellenbogen anstupste, denn Zeros Augen wurden etwas größer. „Wie…? Er LIEGT!?“ Augenblicklich beschleunigte sich das Piepen des Monitors. „Ist ihm..auch was..passiert?“ Sofort schüttelte Tsukasa den Kopf, während die Krankenschwester ihnen einen warnenden Blick zuwarf. „Nein, ihm geht’s gut…Er steht nur noch..unter Schock“, meinte Tsukasa und Hizumi nickte. „Ja, er hatte einen Nervenzusammenbruch.“ Erneut fing er sich eine von seinem Drummer. Sofort weiteten sich Zeros Augen noch ein Stück und er wartete diesmal nicht, bis Aki ihm die Sauerstoffmaske vom Gesicht nahm. „Er hatte bitte WAS?!“, krächzte er nun offensichtlich aufgebracht und noch immer piepte es hektisch im Raum, weswegen die Krankenschwester nun eingriff, dabei penetrant die Maske auf Zeros Mund und Nase gedrückt hielt, damit er nicht total zusammen klappte. „Beruhigen Sie sich, Shimizu-san, ich bitte Sie. Atmen Sie ganz tief ein und aus.“ Aber Zero starrte seine beiden Freunde fassungslos an, die einen betroffenen Blick austauschten. „Mach dir keine Sorgen, Zero“, meinte Tsukasa schließlich und sah Hizumi kurz böse an, damit dieser die Klappe hielt und nicht wieder etwas Falsches sagte. „Karyu geht es den Umständen entsprechend gut, okay? Die ganze Sache hat ihn natürlich sehr mitgenommen. Er ruht sich unten gerade nur etwas aus.“ Der Drummer rang sich ein mattes Lächeln ab. Auch er machte sich Gedanken um den Gitarristen, aber Zero hatte schon genug Sorgen. Er brauchte dringend Ruhe und gute Nachrichten, und nicht noch mehr Aufregung. „Pass auf, ich schlage vor, dass du dich jetzt noch ein wenig ausruhst, so wie Karyu. Und wenn du das nächste Mal aufwachst, wird Karyu sicherlich auch wieder auf den Beinen sein und dann könnt ihr miteinander reden und du wirst sehen, dass alles in Ordnung ist, ja?“ Skeptisch sah Zero ihn eine Weile an, dann nickte er schließlich. Erleichtert nickten auch die Anderen und Aki ließ die Sauerstoffmaske los, während sich das Piepen des Monitors wieder beruhigte und langsamer wurde. „Gut, das reicht jetzt fürs Erste. Er hat sich genug aufgeregt und sollte wirklich etwas schlafen. Wenn ich Sie bitten darf“, sagte Aki und deutete auf den Ausgang, während sie Tsukasa und Hizumi auffordernd ansah. Die beiden nickten nur ergeben und schauten noch mal kurz zu Zero. „Bis später, Michiya. Wir sehen uns.“, sagte Hizumi lieb und drehte sich um. „Ich schau jetzt mal nach Karyu und sag ihm, dass du nach ihm gefragt hast, wenn er wieder wach ist, okay?“, fragte Tsukasa seinen Bassisten noch, der stumm nickte und die Augen schloss, als alle, auch Aki nach ein paar weiteren Minuten, das Zimmer verlassen hatten. +++ Hizumi schaute auf, als er vertraute Stimmen näher kommen hörte. Tsukasa lief zusammen mit Karyu gerade den Gang zu ihm entlang. Langsam stand Hizumi auf und sah zu Karyu. Er war erleichtert ihn zu sehen, auch wenn er gesünder aussehen konnte. Aber vermutlich sah der Sänger selbst nicht besser aus. „Hey Karyu!“, lächelte er ihn an und winkte ihm kurz, woraufhin der Gitarrist zu ihm sah und schwach lächelnd die Hand hob. Zu dritt setzten sie sich in den Warteraum. „Mensch, du solltest mal was essen“, meinte Hizumi schließlich und sah Karyu an. „Du bist dünn und blass.“ Matt lächelte Karyu kurz. „Ich bin schon immer so dünn gewesen, das liegt nicht an Mangelernährung. Ich esse gerne. Aber mir würde es schon besser gehen, wenn ich endlich mal zu Zero dürfte…“ Hizumi und Tsukasa wechselten rasch einen Blick. „Na ja…die Besuchszeit ist eigentlich vorbei…“, meinte Hizumi schließlich. „Es ist eh ein Wunder, dass wir noch nicht aus dem Krankenhaus rausgeschmissen wurden…“ Karyu brummte nur. Er war vor einer Stunde aufgewacht. Sofort war eine Krankenschwester angerauscht gekommen und hatte ihn untersucht, dann hatte Tsukasa ihn mit hochnehmen können, in Richtung Intensivstation. „Hm…also hier ist ja eh nicht viel los“, schmiedete Tsukasa leise einen Plan und sah seine Freunde an. „Hizumi und ich können ja Schmiere stehen, während du mal rasch ins Zimmer schlüpfst?“, schlug er vor, und Karyu nickte dankbar, während Hizumi leicht strahlte. „Super Idee, Tsukasa! Kommt, auf auf!“, sagte er begeistert und stand auf. Unauffällig schlichen sie zu Zeros Zimmer und Karyu öffnete leise die Tür, denn Zero schlief noch. Sobald er darin verschwunden war, stellte sich Hizumi davor und Tsukasa ging vor die Intensivstation, stellte sich in die Nähe der Glastür um dem Sänger Bescheid zu sagen, wenn jemand kam. Kaum hörbar ging Karyu zu Zeros Bett und zog sich einen Hocker heran, auf den er sich setzte. Die Sonne war schon am untergehen, aber dennoch konnte er alles genau sehen. Er wollte Zero nur tröstend über den Arm streichen, doch er traute sich nicht, denn beide Arme waren immer noch in Verbänden, nicht einmal durch die Haare fahren konnte er ihm, denn Zeros Kopf war immer noch verbunden. Karyu schluckte und ließ seine Hand zitternd über den Körper schweben, auch die Brust durfte er nicht berühren, denn Zero hatte sich ja ein paar Rippen gebrochen. Er hörte den schweren Atem des Bassisten, sah, wie die Sauerstoffmaske immer wieder beschlug. „Werd schnell wieder gesund, ja, Zero-kun? Du musst wieder gesund werden…“ Er zog seine Hand zurück und betrachtete den verletzten Bassisten stumm. So, wie Zero jetzt aussah, da fiel es ihm schwer zu glauben, dass alles wieder gut werden würde… Niedergeschlagen legte Karyu den Kopf auf die Bettkante und wollte hier eigentlich nicht wieder weg, aber er wusste, dass er gehen musste, sonst würde es Ärger geben… „…Karyu…?“ Der Angesprochene schreckte hoch, als er die leicht verzerrte Stimme seines Freundes hörte. „Zero, du bist wach?“, fragte er leise nach und sah in die leicht geöffneten Augen von Zero. „Ich wollte dich nicht aufwecken…“ Doch der Bassist zuckte leicht mit dem Kopf, als wolle er ihn schütteln und atmete tief ein. „Die Sauerstoffmaske…“, wisperte er. „Nimm sie mir ab…“ Zögernd streckte Karyu den Arm aus und hob sie an. „So okay?“ Zero nickte nur. „Wie geht’s..dir?“, fragte er leise, woraufhin Karyus Augen groß wurden. „Das frag ich dich, Kleiner. Du wurdest angefahren, nicht ich.“ Zero seufzte leise und das Auge, das sichtbar war, wurde kleiner. „Ich hab gehört…was passiert ist. Du bist…zusammen gebrochen…“ Das hörte sich vorwurfsvoll an. Doch Karyu winkte ab. „Ach, nicht so schlimm. Ich stand unter Schock, das war alles“, spielte er die Sache runter und sah Zero besorgt an. „Sag mir lieber, wie du dich fühlst.“ Schwach lächelte Zero. „Da sag ich…dir das Gleiche…wie den Anderen…ich fühle mich, als…“ Er stockte kurz, während sein Atem schwerer wurde und sich schon beinahe etwas ungesund anhörte. „….als wäre ich überfahren worden…“ Er blinzelte kurz. „Mir tut alles weh…obwohl ich…“ Stockendes Einatmen. „…obwohl ich Schmerzmittel bekomme…“ Nachdenklich ließ Karyu die Sauerstoffmaske wieder auf Mund und Nase sinken, woraufhin der Bassist gierig ein- und ausatmete. „Vielleicht sollte ich mal mit dem Arzt reden? Oder mit der Krankenschwester? Dann geben sie dir was Stärkeres…“ Zeros Kopf zuckte leicht. „Glaube, das geht..nicht…“, nuschelte er, während die Sauerstoffmaske wieder beschlug. Karyu zuckte mit den Schultern. „Ich kann’s ja versuchen…“ Er hörte etwas und drehte sich kurz um. Hizumi war weg. Ob jemand was mitbekommen hatte? Rasch sah er wieder zu Zero und rang sich ein müdes Lächeln ab. „Erhol dich noch etwas, ja? Wir sehen uns morgen wieder“, versprach er und stand auf, während der Bassist nickte. „Okay…“, hauchte er und schon waren seine Augen wieder geschlossen. Kurz sah Karyu ihn noch an, dann verließ er mit schnellen Schritten das Zimmer und ging aus der Intensivstation heraus. Vor der doppelten Glastür standen Hizumi und Tsukasa – und die Krankenschwester, Aki. Sie unterhielten sich angeregt, verstummten jedoch, als sie ihn sahen. Tadelnd sah Aki zu Karyu. „Das passiert nicht noch einmal, verstanden! Es birgt Risiken, wenn einer von Ihnen außerhalb der Besuchszeiten und ohne ärztliche Aufsicht da reingeht“, murrte sie und ging an Karyu vorbei auf die Intensivstation. Der Gitarrist sah ihr stumm hinterher und blickte dann seine beiden Freunde an, die ihn erwartungsvoll musterten. Leicht musste Karyu lächeln. „Ich konnte kurz mit ihm sprechen. …das war gut…“ Nun lächelten auch die anderen und nickten. „Schön. Dann hat sich das ja gelohnt“, meinte Hizumi lieb. Tsukasa jedoch sah ernst drein. „Aki hat uns aber rausgeschmissen. Wir sollen gehen…und können morgen wieder kommen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)