Bad Sins - I repent it (New) von abgemeldet (Ich bereue es, denn Du bist mein zweites Ich) ================================================================================ Kapitel 1: Umzug in ein neues Leben ----------------------------------- Meine Familie ist übergeschnappt. Anders kann man es wirklich nicht bezeichnen. Wie ich zu dieser Schlussfolgerung gekommen bin? Ganz einfach: keine normale Familie zieht innerhalb drei Tage in eine 300 Kilometer weit entfernte Stadt. Ihr habt Richtig gehört. 300 Kilometer. Nun ja, es sind nicht genau 300 Kilometer, um es exakt zu sagen waren es 304,57 Kilometer. Wozu Google Earth alles nützlich ist. Oder wart ihr mit den drei Tagen geschockt? Ich war es nämlich ziemlich, als mein Vater mir letzten Mittwoch verkündet hatte, dass ich meine letzte Schulwoche an meiner jetzigen Schule noch genießen sollte, da ich mich ab Montag woanders weiterbilden musste. Ich hatte geschrien, geheult, gemotzt – und jetzt stand ich hier, umringt von Umzugskartons, halb abgebauter Möbelstücke und lose umher rollenden Schrauben. Wie war ich hier nur gelandet? Was zum Henker hatte ich denn Verbrochen, dass mein Leben so aus den Bahnen geworfen werden musste? Ich war doch immer artig und ärgerte meine kleine Schwester nur wenn es nötig war! Ich log nur in Notfällen – was zwar auch nicht gut war aber Notfälle gab es immer – und ich war immer nett zu meinen Erzeugern, sprich zu meiner herzallerliebsten Mum und meinem Dad. Besagte Elternteile habe ich übrigens seit über einer Stunde nicht mehr gesichtet. Sie hatten mich in meinem Zimmer geparkt und mir nur erklärt, was alles genau abgebaut und eingepackt werden musste. Ich hatte mir ja wirklich Mühe gegeben, aber irgendwie kam immer mehr Chaos als das Sachen in den Kisten verschwanden. Seufzend begann ich mein DVD Regal zu leeren und die ganzen DVDs in einem Karton zu verstauen. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass das der letzte Tag in diesem Haus war. Wir haben hier vier Jahre lang gelebt und jetzt? Jetzt konnten wir schon wieder woanders hin. Neue Umgebung, neues Haus, neue Schule, neue Leute. Wirklich super. Mir kam eine Staubwolke entgegen als ich die Filme aus dem obersten Regal zog. Hustend drehte ich den Kopf weg und wedelte mit der Hülle etwas hin und her. Ich sah mir den Titel an. „Das Schweigen der Lämmer.“ Okay. Das war alt. Sehr alt. Wann hatte ich den denn das letzte Mal gesehen? Das mussten Jahre her sein, viele Jahre. Zuletzt geschaut hatte ich den mit… Ich warf den Film abrupt in die Kiste zu den anderen DVDs. Böse Gedanken. Böse DVD. Weiter machen. Mein Gott ja ich weiß das ich wie eine bekloppte wirken muss, aber das hat andere Gründe und die verdränge ich bereits seit Jahren, was auch noch viele weitere Jahre so weiter gehen würde. Ich packte also weiter und weiter und wusste, wo mein ganzes Geld am Monatsende war: In meinem DVD-Regal. Ich hatte Unmengen an Filmen die ich alle wahrscheinlich nur ein einziges Mal gesehen hatte. An manche erinnerte ich mich nicht einmal mehr, was aber auch nicht verwunderlich war. Was ich da für einen Schrott im Schrank stehen hatte… „Sakura!“ Die unmenschlich-fröhliche Stimme meiner Mutter riss mich aus den Gedanken. Wieso unmenschlich? Sie war wohl die einzige Person auf der Welt die in einem solchen Chaos noch lachen und fröhlich sein konnte. Allerdings konnte ich mich auch denken warum: sie liebte Veränderungen. Das bewies sie häufig genug bei uns zu Hause. Eines Mittags kam ich von der Schule nach Hause und sie hatte begonnen das gesamte Untergeschoss neu zu Streichen. An sich nicht schlimm, schlimm wird es erst, wenn das häufiger im Jahr vorkam. Ich drehte mich um und wollte ihr gerade entgegen brüllen wo ich mich befand, da erblickte ich sie auch schon im Türrahmen stehen. Meine Mutter sah für ihr Alter wirklich gut aus, auch wenn sie hin und wieder etwas seltsam angezogen herumlief. Sie war schlank, etwa 1.70m groß und hatte im Gegensatz zu mir kurze, rosa Haare. Meine waren lang. Nebenbei bemerkt war ihr Name Yuki. Ihr Blick wanderte durch mein Zimmer. Es war, als würde sie alles einmal durch scannen. Dann strahlte sie schon wieder. „Na das sieht doch gut aus!“ Mir klappte der Mund auf. Wollte die Frau mich verarschen? Mein Zimmer sah des Öfteren ziemlich schlimm aus, allerdings war das hier noch um einiges krasser als sonst. Und sie sagte, dass es gut aussah? Wo war ihr Verstand denn bitte hin? Hatte sie den auch in irgendeine Kiste verpackt? „Mum, ich bezweifle das ich das hier alles noch fertig bekomme…“ „Ach was Schätzchen. So viel ist das doch gar nicht mehr und du hast noch zweieinhalb Stunden Zeit.“ Ich verzog das Gesicht. „Das wird niemals was…“ „Dann solltest du jetzt vielleicht wieder weiter packen. Was nicht verpackt ist, bleibt hier.“ Und damit war sie auch schon wieder verschwunden. Ich verdrehte die Augen. Diese Frau war doch bekloppt. Wie sollte das alles denn bitteschön Funktionieren? Gestresst fuhr ich mir durch die Haare, wobei ich völlig vergessen hatte, dass diese völlig zugestaubt war. Ich schloss resignierend die Augen. Ich wollte gar nicht sehen wie ich jetzt aussah… --- Zweieinhalb Stunden später war es tatsächlich vollbracht. Ich konnte es selbst noch nicht so ganz glauben, aber ich hatte es wirklich geschafft. Mein gesamtes Zimmer war in einer Menge Kartons verstaut. Meine abgebauten Möbel waren bereits im Umzugswagen und selbst der ganze Kleinscheiß der überall herumgelegen hatte, war in einer Kiste verschwunden. Man war ich gut. „Sakuraaaaaa!“ Okay, wenn eins schlimmer war als die Stimme meiner Mutter, dann war es die meiner kleinen Schwester. „Sakuraaaaaa!“ „Ich bin hier!“, rief ich wenig begeistert zurück. Ich klebte den letzten Karton mit einem langen Streifen Klebeband zu und stellte ihn zu den anderen. Dann stand mein kleines Ebenbild im Raum. Das mit dem Ebenbild meinte ich nicht, weil wir die gleiche Haarfarbe und ähnliche Augen hatten. Nein. Das was dieses kleine Biest machte, war viel schlimmer. Sie kopierte mich und das wo sie nur konnte. Besagtes kleine Biest hieß im übrigen Sayuki und war 13 Jahre alt. Schrecklich dieses Alter. Warum? Naja, meine Mutter erlaubte Sayuki nun ihre Klamotten völlig selbstständig auszusuchen. Da sie allerdings keinerlei eigene Ideen hatte, sah ich sie alle paar Tage mit Oberteilen und Kombinationen herumlaufen, die ich mir selbst erst kürzlich zugelegt hatte. Selbst heute sah sie wieder so aus wie ich, mal abgesehen davon, dass ihre Haare nicht voller Staub waren wie meine. Ich trug eine knielange Jeans – sie trug eine knielange Jeans. Ich trug ein olivgrünes, ärmelloses Oberteil – sie trug ein olivgrünes, Ärmeloses Oberteil. Ich hatte die Haare zusammengebunden – sie ausnahmsweise mal nicht, wunder gab es also immer wieder. Selbst die gleichen Schuhe hatten wir an! Ich wollte gar nicht wissen was sie für Unterwäsche trug, denn Oberweiten mäßig war sie mehr als frühreif… Und das war schockierend, immerhin war sie gerade einmal 13 und ich schon 17 Jahre alt. „Was gibt’s?“, fragte ich resignierend und lehnte mich an einen Stapel Kartons. „Mum hat gesagt ich soll dir Bescheid sagen, dass du jetzt anfangen kannst deine Kartons runterzutragen.“ Na super. Ich hatte Unmengen an Kartons. Anfangs hatte ich ja noch mitgezählt aber wenig später hatte ich das auch schon aufgegeben. Mein Schwesterchen wollte sich schon wieder aus dem Staub machen. Na warte. Sie war schon 13 Jahre alt, da konnte sie ruhig auch mithelfen, so klein und schwach war sie nun wirklich nicht mehr. Ich schnappte mir einen Karton voller Klamotten und drückte ihn Sayuki kurzerhand in die Hände. „Da du Momentan ja sowieso nichts zu tun hast, kannst du mir ja auch sicherlich beim runtertragen helfen.“ Ihr entgleisten die Gesichtszüge. Das war mir Antwort genug. Mum und Dad hatten sie wieder nichts machen lassen, weil sie ja noch so klein war. Gott ihre Eltern hatten wirklich ein falsches Bild von ihrer jüngsten Tochter. Sayuki war nicht lieb, süß, durchgehend nett und hilfsbereit. Sie war eine Nervensäge, Nachmacherin und Kopierte ihre große Schwester – mich – wo es nur ging. „Was soll ich denn damit?“, fragte sie mich völlig perplex. Ich zeigte zur Tür. „Nach unten tragen.“ „Aber das sind doch deine Sachen!“ „Von denen du dir Regelmäßig was raussuchst – glaub ja nicht ich merke nicht wenn du in meinen Klamotten rumgewühlt hast.“ Ha. Jetzt hatte ich sie. Sayuki presste die perfekt Geschminkten Lippen aufeinander, drehte sich wortlos um und trug den Karton nach unten. Ein grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit. Ich war immer noch die Ältere und ein kleinwenig hörte sie tatsächlich noch auf mich. Notfalls hätte ich sie damit bestochen ihr irgendein altes Oberteil von mir zu schenken, das funktionierte auch immer. Ich hatte keine Ahnung wie oft ich diese verdammten Treppen rauf und runter gelaufen war, allerdings war es mir jetzt auch egal. Verfluchte scheiße taten mir die Beine weh! Und die Arme ebenfalls. Ich hatte Sayuki immer die leichteren Kisten in die Hände gedrückt und selbst die schwereren genommen – so nett war ich dann noch. Hätte ich es lieber nicht getan. Dann würde ich jetzt so fröhlich und fit durch die Gegend hopsen. Um halb zwei hatten wir schlussendlich alle Sachen in dem Umzugswagen verstaut der vor wenigen Minuten auch schon losgefahren war. Er würde sowieso länger als wir mit dem Auto brauchen, von daher war es kein Problem das wir später losfuhren. Mir entwich ein leises seufzen, während ich mich zurück lehnte und vom Auto aus zu unserem Haus sah. Als ich 13 war, waren wir hier her gezogen. Vier Jahre lang war das mein zu Hause gewesen und eigentlich hatte ich gedacht, dass das auch noch lange Zeit so bleiben würde. So schnell konnte sich aber alles ändern. Ich war allerdings ziemlich erstaunt gewesen wie locker Sayuki die Nachricht über den Umzug weggesteckt hatte. Sie war definitiv kein kleines Kind mehr und wusste genau, was dieser Umzug alles bedeutete, allerdings schien es ihr so gut wie gar nichts auszumachen. Ich selbst hatte mich bereits gestern von all meinen Freunden verabschiedet. Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Rührseeligen Abschiedsmomente oder dergleichen. Ich war mit meinen besten Freunden essen gewesen, wir hatten Spaß gehabt, waren noch einmal an unseren Stammplätzen gewesen und hatten uns dann verabschiedet. Punkt, fertig, aus. Meine Mutter stieg ins Auto und machte es sich auf dem Beifahrersitz bequem. „Dein Vater macht mit Sayuki noch einmal eine Runde durch das Haus um zu schauen, ob wir auch alles haben.“, informierte sie mich und reichte mir eine Flasche Wasser nach hinten. Ich trank erst einmal einen Schluck und lehnte mich wieder zurück. „Wie lange fahren wir?“ „Etwa drei Stunden, es kommt darauf an wie der Verkehr ist.“ Die Augen verdrehend sah ich aus dem Fenster. Na super. Drei Stunden mit meiner nervigen Schwester und meinen Eltern in einem Auto. Ich würde sterben, definitiv. Die einzige mit der ich in diesem Moment klar kam war Ruka – unsere Hündin die im Kofferraum vor sich hin döste. Ruka war einfach toll – sie nervte nie, sie legte sich immer entspannt irgendwo hin, bellte nicht viel und war auch sonst immer ruhig. Wieso konnte meine restliche Familie nicht auch so pflegeleicht sein? „Es wird schon alles gut werden, Sakura. Du und Sayuki ihr werdet euch beide schnell einleben und dann geht dort alles genau so weiter wie hier.“, sprach meine Mutter nach einer Weile des Schweigens. Alles was ich dazu erwiderte war ein „Na wenn du meinst…“ Wenige Minuten später traten auch schon mein Vater und das kleine Biest aus dem Haus. Mein Dad war Personalchef in einer größeren Baufirma. Er war nur Versetzt worden, da in der Schwesternfirma in Tokio der ehemalige Personalchef in Rente gegangen war und kein neuer zur Verfügung gestanden hatte. Und aus diesem beschissenen Grund durften wir alle ein neues Leben beginnen. Juhu. Sorgfältig schloss mein Dad die Tür zu unserem nun ehemaligen Haus ab und stieg zu uns ins Auto. Nebenbei bemerkt – sein Name war Mamoru, aber ich nannte ihn sowieso immer Dad. Sayuki hatte es sich bereits neben mir gemütlich gemacht. Stumm schnallte ich mich an und sah wieder nach Draußen. Auf irgendeine Konversation mit meinen Eltern oder gar meiner Schwester konnte ich jetzt verzichten. Ich war einfach zu mies drauf. „Also dann. Sagt tschüss zu unserem alten Haus und sagt hallo zu unserem neuen Leben!“, sagte meine Mutter enthusiastisch und klatschte in die Hände. Das war der Moment, in dem ich meinen IPod herausnahm und mir die Stöpsel möglichst tief in die Ohren drückte. Ich musste adoptiert sein, definitiv. ------------------------------------------------------------- Okay, so schnell war das Kapitel zwar nicht geplant gewesen, aber da es nun einmal fertig war, hab ich es dann auch online gestellt ^^ das nächste wird allerdings dann schon etwas dauern xD es ist mehr oder weniger nur ein Übergangskapitel, es passiert nicht wirklich was, man lernt nur Familie Haruno kennen. Im nächsten Kapitel wird es etwas interessanter, versprochen xD hier beginnen im übrigen schon die kleinen Veränderungen wie die alten Leser sicher bemerkt haben – oder auch nicht xD erstens hat Sayuki einen hops nach oben gemacht, was das alter angeht. Nicht mehr 4 sondern 13, wird noch seine Gründe haben ^^ und zweitens gibt es ein fünftes Familienmitglied – Ruka! Die wird auch noch den ein oder anderen Gastauftritt haben, aber mehr verrate ich jetzt noch nicht :) so, dieses mal gings ziemlich flott, ich fange jetzt auch schon mit dem nächsten Kapitel an. Ich denke mal, das ich es schaffen werde im Wochentakt zu posten, versprechen kann ich allerdings leider nichts… glg dat Sisa ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)