Das Geheimnis der Götterkarten von So-Chan ================================================================================ Kapitel 3: Der Geisterwald (Wird Überarbeitet) ---------------------------------------------- Kapitel 3: Der Geisterwald Drei Tage waren nun schon vergangen seit das Dorf Elladuna dem Erdboden gleich gemacht worden war. Ami, Ryo und Vann waren langsam am Ende ihrer Kräfte - kein Essen, kaum Wasser. Amis Lippen waren so trocken, dass sie bereits anfingen aufzuspringen. Es schmerzte sie, immer wieder beleckte sie ihre Lippen; - Helfen tat es allerdings nicht. Die wenigen Dinge, die sie aus ihrer Heimat retten konnten, waren bisher auch nicht wirklich von Nutzen gewesen. „Was glaubt ihr, wer uns diese Monster geschickt hat? Solche Monster habe ich noch nie gesehen! Da muss doch wer hinter stecken, oder?“, bohrte Ami schon eine ganze Weile. Das Mädchen versuchte damit die immer wieder aufkeimende Verzweiflung niederzuringen. Ihre Begleiter versuchten sie teilweise zu überhören, aber einer schien sich ebenfalls Gedanken zu machen. „Es ist schon merkwürdig, dass ein Drache aus einem Schatten entsteht. Ich vermute... das war schwarze Magie!“, erfasste Ryo mit erhobener Stimme. Er las früher viele Bücher über Mythologie, Drachen, Schatten und Sagen. „Schwarze Magie?“ Vann horchte mit einem Mal erstaunt auf. „Das wäre die logischste Erklärung. Vielleicht ein Schattenwächter oder sogar noch schlimmer.“ Vann runzelte die Stirn. „Wenn wir es wirklich mit einem Wächter zu tun bekommen, haben wir keine Chance. Wir...“ //Kawumm// „AUUUU, wieso bleibst du einfach stehen?“ Unvermittelt war Ami, die vorneweg ging, stehen geblieben und Ryo, so in das Gespräch mit Vann vertieft, bemerkte das Mädchen erst, als er mit voller Wucht gegen sie stieß und Ami unsanft nach vorne schubste. „Pass doch auf!!!“, fauchte sie. Dann wand sie den Blick wieder nach vorne. „Da schaut!“ Ami zeigte auf den vor ihnen liegenden Wald. Ein schier endloses Gebiet aus unzähligen Bäumen reihte sich hier aneinander. „Mein Vater erzählte mir mal, dass hinter dem Wald der Geister die Stadt Lutria liegen soll.“ „Der sieht aber sehr dunkel und finster aus ....glaubst du, das ist der richtige Wald?“, bemerkte Ami mit bangem Blick. Nach allem was sie durchgemacht hatten, war das Mädchen nicht begeistert von der Aussicht auf Geister zu treffen. Vann blickte auf das dunkle Geäst, bevor er resignierend seufzte. „Wir müssen da durch! Schaut doch mal über die Baumspitzen hinweg, seht ihr das da hinter?“ Drei große, mit blauem Schiefer bedeckte Türme ragten hinter den Baumwipfeln empor. „Dahinten liegt Lutria, ganz bestimmt!“ Ami sah dennoch alles andere als zuversichtlich aus. Unruhig nestelte sie an einer Haarsträhne herum. „Jetzt komm schon, wir haben es doch schon fast geschafft. Nur noch durch den Wald. Das wird ein Kinderspiel“ versuchte Ryo sie aufzumuntern. Langsam hob Ami den Kopf und setzte sich zaghaft in Bewegung Abermals setzte sich das Trio wieder in Bewegung und erreichten den Wald auch sehr rasch. Auf dem Weg bemerkte Ami unzählige saftig grüne Sträuchern, an denen leuchtend rote Beeren hingen. Dicht an dicht säumten sie den Waldrand. Da die Drei schon eine Weile nichts Richtiges mehr gegessen hatten, schlugen sie sich erst einmal an den Beeren, so gut es ging, die Bäuche voll. Ami packte zur Sicherheit noch ein paar Beeren in ein Tuch, das sie dann vorsichtig in ihrer lederne Umhängetasche verstaute. Nachdem sie nun halbwegs gesättigt waren, betraten sie das dichte Gestrüpp des Waldes. Es war dunkel, kaum ein Sonnenstrahl drang durch die dichten Baumwipfel und taucht so den Wald in ein schummeriges Dämmerlicht. Bereits nach wenigen Schritten erreichte die Gruppe einen kleinen Trampelpfad. Einer Regung nach, folgten sie dem ausgetretenen Weg. Alle waren guter Dinge, doch irgendwann hob Vann aufmerksam den Kopf. Irgendetwas hier war seltsam und weckte sein Misstrauen. Kein Vogelgezwitscher oder das Gesumme von Insekten. Nur der Wind, der durch die Äste der Bäume wehte, war zu vernehmen. Auch Ryo und Ami bemerkten diese beunruhigende Stille. Je weiter die Gruppe in den Wald vordrang, desto mehr überkam sie ein kalter Schauer. Ami knirschte leise mit ihren Zähnen. Eine alte Angewohnheit, die immer dann zutage trat, wenn sie zunehmend nervös wurde. Es lief ihr heiß und kalt den Rücken runter, so dass das Mädchen immer wieder unwillkürlich schauderte. Auch ihren Begleitern war die Unruhe und Angespanntheit deutlich ins Gesicht geschrieben. Ohren wurden gespitzt, die Augen huschten wild umher. Immer vorsichtiger bewegten sich die Freunde durch das Unterholz. Plötzlich tippte Vann Ami auf die Schulter und deutete auf das Gebüsch direkt hinter ihnen. Leise Schritte waren immer wieder in den dichten Büschen wahrzunehmen. Ryo gab mit einem Nicken zu verstehen, dass auch er den oder die Verfolger bemerkt hatte. Zunächst ging das Trio im normalen Laufschritt weiter, doch nach und nach wuchs das Unbehagen und so erhöhten sie rasch das Tempo. //Raschel// „Was war das?“ erschrak Ami und drehte sich um. Sie starrte auf den Busch direkt hinter ihr. Da war es wieder, ein starkes Rascheln - schnelle, fast lautlose Schritte. Plötzlich huschte etwas Schnelles durch das Dickicht hinter den Jugendlichen. Es war zu schnell um etwas zu erkennen. „DAAA!“, schrie Ryo entsetzt auf. Etwas Weißes hing an einem kleinen Ast des Busches, der zuvor geraschelt hatte. Vann näherte sich langsam und behutsam dem weißen Zeug und zog es vorsichtig heraus. „Es ist sehr weich, das muss Fell sein.“ Vorsichtig roch er daran, rümpfte aber sofort die Nase. „BÄÄÄÄhhh! Igitt stinkt das !!!“ Im hohen Bogen warf Vann das Stück Fell weg. „Wonach roch es denn?“ frage Ami interessiert. „Nach Verwesung.“, antwortete Vann angeekelt. „Wir sollten hier schnellstens verschwinden.“ Die beiden nickten ernst. Wie auf ein geheimes Stichwort hin rannten die Drei unvermittelt los und hasteten über die dichte Lichtung. Ständig saß ihnen der grausige Gedanken, dass irgendetwas jederzeit aus den Büschen hervorspringen könnte, im Nacken. Und keiner von ihnen wollte mit diesem „Etwas“ Bekanntschaft schließen. Keiner wagte auch nur den Kopf zu drehen um einen Blick hinter sich zu werfen. Laute, aufeinander folgende, schnelle Schritte waren hinter ihnen zu vernehmen. Die immer stärker werdenden Panik verlieh Ami geradezu Flügel. Mit schnellen Schritten perschte sie an ihren Begleitern vorne weg. Doch die Aufregung hatte auch ihre Schattenseite. Eine, auf dem Boden liegende, Baumwurzel bremste Ami unvermittelt und das Mädchen schlug hart auf dem kahlen Waldboden auf. Vann und Ryo packten die Kleine bei der Schulter und zerrten sie wieder auf die Beine. „Nur ein paar Meter noch, da vorne ist der Wald zu ende.“, keuchte Ryo mit trockenem Hals. Mit einem großen Satz sprangen alle drei hinaus ins Freie und stürzten auf eine hellgrüne Wiese. Sie rollten ein Stück den sanften Abhang hinunter. Vann schaffte es beim Abrollen mit einem gekonnten Sprung auf seine Beine. Er verlor den Halt dabei und rutschte die Wiese hinunter. Krampfhaft versuchte er mit den Händen an den kurzen Grashalmen Halt zu finden. Sein Blick heftete am Waldrand und suchte akribisch das Blätterwerk ab, doch es war Nichts zu sehen. Das Wesen oder was immer es war schien verschwunden zu sein. Am Ende des Hanges stolperte Vann ein paar Schritte zurück und fand festen Halt auf seinen Beinen. Auch Ami und Ryo rollten am Hangende auf eine gerade Eben auf. In Amis Kopf drehte sich alles. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich stark, damit es endlich aufhörte sich zu drehen. Ryo stand rasch auf seinen Beinen, etwas taumelnd trat er neben Vann und erkundigte sich nach ihrer Lage. „Es scheint als hätte das Wesen von uns abgelassen.“ antwortete der weißhaarige Junge. „Glaubst du es konnte den Wald nicht verlassen?“ erkundigte sich Ryo neugierig. Vann zuckte mit den Schultern:„Wer weiß.“ Mit blassem Gesicht trat nun auch Ami zu den Jungs hinzu. „Sind wir sicher?“ Ihre ... Augen wanderten vom einen zum anderen. Ryo und Vann nickten ihr zu. „Dann können wir ja weiter.“ Kam es so postwendend von ihr, das ihre Begleiter lachen mussten. Gemeinsam machten sich die Drei an den Aufstieg des Wiesenabhangs, denn nicht weit von ihnen ragten riesige, blau bedeckte Türme in den Himmel. Eine weiße Mauer umgab die Stadt. „Es ist nicht mehr weit und wir haben es geschafft.“ überkam es Ami freudig. Auf ihren zart roséfarbenen Lippen wuchs ein erleichtertes Lächeln. Auch Vann und Ryo waren sichtlich erleichtert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)