Das Geheimnis der Götterkarten von So-Chan ================================================================================ Prolog: Wie alles Begann! ------------------------- Das Geheimnis der Götterkarten Vor Tausenden von Jahren, als die alten Mächte noch herrschten, begann ein Krieg unter den obersten Göttern. Es war ein Kampf um die Herrschaft über die Erde, der wie schon oft davor ohne einen wahren Sieger endete. Die Götter besaßen mächtige Elementarwaffen mit ungeheurer Zerstörungskraft, sie scheuten auch nicht diese untereinander einzusetzen. Das Aufbrausen dieser Mächte hatte auch Auswirkungen auf das irdische Leben. Viele Lebewesen der Erde litten schreckliche Not unter der Machtgier und Streitlust der göttlichen Wesen. Naturkatastrophen brachen immer wieder über Menschen und Tiere herein; Überschwemmungen, Tornados, Brände und viele Krankheiten übersäten die Länder. Horden wilder Bestien, die ganze Landstriche verwüsteten, fanden plötzlich Platz in den Liedern der umherziehenden Barden. Doch leider konnte keiner der fahrenden Sänger von einem Helden singen, der sich diesen Kreaturen entgegen stellte. Nur von der Zerstörung und dem unendlichen Leid der Hinterbliebenen handelten ihre Lieder. Aber diese Klagen erreichten die Götter nicht. Als sich die fünf Mächtigsten der Götter letzten Endes gegenüberstanden, knisterten ihre Waffen vor Energie. Sie waren bereit jederzeit zuzuschlagen. Sie schauten von einem zum anderen, sichtlich geschwächt durch den Kampf untereinander, abwartend auf den nächsten Zug, der da kommen würde. Ihre Körper hoben und senkten sich, als sie schwer atmend in gebückter Kampfeshaltung einander beobachteten. Dies hätte Stunden, Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte andauern können. Die Anspannung in der Luft war greifbar. Die Götter waren so sehr aufeinander fixiert, dass sie ihre Umwelt komplett vergessen hatten. Dies machte sich ein Überlebender der kleineren Götter zunutze, der die Mächtigsten schon ein Weile beobachtet hatte. Dies war der Moment, auf den er gewartet hatte. Er musste nur einen kleinen Funken in der Mitte der Götter entstehen lassen und sowohl das Misstrauen als auch die Anspannung würde ausreichen, damit alle Mächtigsten gleichzeitig aufeinander stürmten. Und so geschah es. Ein Fingerschnipsen und ein kleiner schwarzer Blitz, der inmitten der gigantischen Wesen niederging. Erzürnt stürmten die Götter mit ihren Waffen voran, woraufhin sie sich in der Mitte trafen. Ihr Zusammenprall erzeugte eine gleißenden Lichtexplosion, die von den elementaren Energien der Waffen noch weiter geschürt wurde. Die Götter wurden zu Boden gerissen und lagen auf den kalten Steinen des Schlachtfeldes. Sie regten sich unmerklich, da sie ihr Bewusstsein bereits verloren hatten. Die Götter waren schwer verletzt, aber dennoch am Leben, obgleich sie dem Tode näher waren, als dem Leben. Auch an dem unbedeutenden Gott ging die Lichtexplosion nicht spurlos vorbei. Er konnte sich nur knapp in Sicherheit bringen, als ihn die Explosion ergriff. Er schrie lautstark auf vor Schmerzen, als das Licht an seinem Fleisch zerrte, es wie Feuer nagte und ihm so die eine Hälfte seines Körpers entstellte. Er trug unsägliche Schmerzen davon, obwohl es einer der schwächsten Ableger der Explosion war. Sein Glück war; dass die Allmächtigen selbst zu keiner einzigen Handlung mehr fähig waren. Wäre auch nur einer von ihnen im Stande gewesen noch einen Finger zu rühren, hätte es wohl den sicheren Tod des hinterhältigen Gottes bedeutet. Dieser raffte sich langsam auf, nachdem sich die Explosion gelegt hatte und er dem Schlachtfeld seine Schmerzen kundgetan hatte. Langsam schleppte er seinen von Schmerz gepeinigten, halb verbrannten Körper in die Mitte der Götter. Er zog eine kleine Kiste aus seiner zerfetzen, halb verkohlen Robe. Der Gott öffnete diese mit einem leichten knarzen. Er glitt mit seinen knochigen Fingern langsam und ehrfürchtig in die schmale, reich verzierte Holzkiste hinein. Der Gott zog fünf Karten aus dem Behältnis. Sie waren leer. Nur eine schaurige Aura ging von ihnen aus. Ihm lief es kalt den Rücken hinunter und ließ ihn erschaudern. Der Gott platzierte die Karte vorsichtig auf dem Boden, je eine zu den Füßen einer Gottheit. Danach nahm er einen pechschwarzen Kohlestift aus derselben Kiste und begann einen Zauberzirkel auf den Boden zu zeichnen. In dessen Mitte setzte er sich daraufhin in eine meditative Pose, die Augen geschlossen und sein unheilvolles Ritual beginnend. Dunkle Runen entstiegen dem Zirkel und begannen um ihn herum zu schwirren. Eine dämonische Formel ergoss sich aus seinem Munde. Über den Karten schwebend, zerteilten sich die Runen in kleinere schimmernde Einheiten, die um die Köpfe der Götter zu schwirren begannen. Sie formten sich zu einem wundersamen violetten Nebel und umhüllte die Köpfe gänzlich. Der Schleier schien auch die Körper einzunehmen und sie Stück für Stück aufzulösen. Mit einem schweren Keuchen bäumte sich einer der Gottheiten mit letzter Kraft auf, richtete seine zitternde Hand auf den Verräter und stieß einen Fluch über ihn aus, ehe er vom Nebel verschlungen wurde. Als diese vollends verschwunden waren und nur noch Nebel übrig war, durchzuckte diesen ein Blitz. Daraufhin veränderte sich die violette Farbe des Nebels in die jeweilige Elementarfarbe der entsprechenden Gottheit. Die Karten leuchteten grell auf und saugten den über sich liegenden Rauch in sich hinein. Ein grausiges Lachen gellte durch das Land der Götter. Es war vollbracht! Nun war er der stärkste Gott und der allmächtige Herrscher der Welt. Der geheimnisvolle Gott schleppte sich zu den Karten und hob eine nach der anderen auf, doch bei der Letzten blieb er stehen. „Feuer, Wasser, Eis, Erde...!“, er stockte. Sein Blick wanderte über die vier Karten in seiner Hand. Ein bösartiges Grinsen tat sich in seinem Gesicht auf. Als er die letzte Karte in die Hand nahm durchfuhr ihn schlagartig ein schmerzhafter schwarzer Blitz. Eine helle Stimme lachte bösartig auf. Unter dem rätselhaften Gott öffnete sich der Boden. Ein freier Blick zur Erde tat sich unter seinen Füßen auf. Vor Schmerz ließ er die Karten los und sprang zur Seite, wobei die gefangenen Gottheiten zur Erde niederfielen. Schmerzerfüllt richtete sich der Mann auf und blickte beunruhigt zu den Wolken nieder. Er war nicht in der Lage die Götterkarten wieder herauf zu holen... noch nicht. Hunderte von Jahren waren die Götterkarten vor den Augen des gefahrvollen Gottes verborgen geblieben. Bis an jenem Tag, ein junger Mann eine Karte bei einer Ausgrabung eines alten Tempels fand. Die Karte zeigte das Bildnis der Göttin der Finsternis Maleda. Berauscht von ihrem Anblick trübte sich sein Blick und wurde kalt und starr. Ein schwarzer Rauch ergoss sich aus der dunklen Karte, die der junge Mann in den Händen hielt. Der Rauch umschloss ihn immer mehr bis er ganz umhüllt war. Ein leises Kichern war zu vernehmen, dann glühte die Karte schlagartig auf und der Rauch floss durch den Mund des Mannes in seinen Körper hinein. Er bebte und ein lauter Schrei gellte durch die ganze Tempelanlage. Die Karte fest umschlungen in der Hand, brach der junge Mann zusammen. Kurz darauf stürzte der Tempel unter lautem Getöse zusammen, nichts als Staub und Ruinen waren zu erblicken. Den Körper des jungen Mannes suchte man vergeblich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)