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Borderliner

Das 5-Tage-Lied
von

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"Ach was, das ist doch lächerlich."

„Ach was! Das ist doch lächerlich, hm.“, meinte Deidara und stocherte mit einem Ast im Lagerfeuer herum. Er wirkte gelangweilt. Er saß nach vorn gelehnt, mit den Ellenbogen auf seinen Knien stützend, auf einem umgekippten Baumstamm. Es hatte vor einer Weile begonnen, wieder in dicken Flocken zu schneien und die hohe Schneedecke noch etwas aufzupeppen.

„Ist es nicht! Ich sage dir, Tobi wird uns noch alle umbringen.“, ereiferte sich Sasori, der auf der anderen Seite des Feuers saß. Ausnahmsweise hatte er sich mal nicht in seiner Marionette mit dem langen Schwanz verkrochen, sondern zeigte sein wahres Gesicht. Sein roter Wuschelschopf leuchtete im Schnee wie ein Warnschild. Die beiden waren gerade auf Mission und campierten hier auf einer Lichtung im Wald.

Plötzlich fuhren beide herum, als am Rand der Lichtung ein Gebüsch zu rascheln begann. Ein Mädchen mit schwarzen Haaren kämpfte sich ins Freie. Sie sah zerfledert und aus der Puste aus. „Hinata!“, machte der Blonde verwundert. Sasori warf reflexartig ein Kunai, traf aber nur den Baum schräg hinter ihr. „Nicht! Lass sie!“, bat Deidara und stand schnell auf, um zu ihr zu gehen.

„Hinata! Was zur Hölle tust du hier? Bist du lebensmüde? Glaubst du, ich hab dich zum Spaß freigelassen?“, raunte er leise, damit Sasori ihn nicht hörte. Offenbar war nie geklärt worden, wie Hinata aus dem Hauptquartier hatte entkommen können. Sein Blick schweifte kurz durch den Wald, ob noch andere Ninjas bei ihr waren, die einen Hinterhalt bilden könnten. Er fand keine.

„Deidara, ich muss mit dir reden!“, keuchte das Hyuuga-Mädchen und holte erstmal tief Luft. Sie war noch ganz außer Atem vom Erklettern des Schotterberges, den sie gerade hochgerobbt war.

„Mit mir reden? Worüber denn? Geh heim! Bevor dich jemand sieht, hm!“

„Nicht bevor ich mit dir gesprochen habe! Lass mich bei dir bleiben! Du wirst mich umbringen müssen, wenn du mich loshaben willst, aber gehen werde ich nicht!“, gab Hinata festentschlossen zurück und war dabei sehr stolz auf sich. So viel Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen hätte sie früher nie an den Tag gelegt. Aber diesmal wollte sie das, was sie hier vorhatte, unbedingt. Dieser Willen gab ihr erstaunlichen Mut. Sie stämmte die Hände in die Hüften.

Deidara fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht. „Du kannst hier nicht bleiben, hm! Deine Leute werden kommen um dich zu holen! Sie werden denken, wir halten dich als Geisel gefangen, und werden dich befreien wollen. Dann kommt es zum großen Krieg zwischen Konoha und uns, hm!“

„Dann solltest du dir möglichst bald anhören, was ich zu sagen habe!“, schlug Hinata siegessicher vor und lächelte leicht.

Deidara schüttelte nur fassungslos den Kopf, packte sie am Ärmel und zerrte sie grob mit zum Lagerfeuer.
 

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„Was wollen wir in Iwagakure, wenn wir dort nichts finden werden?“, wollte Kiba ratlos wissen und pfiff Akamaru zurück.

Kankuro schmunzelte wissend in sich hinein. „Ich habe nicht gesagt, daß wir dort nichts finden. Ich habe nur gesagt, dieser Typ wird nicht dort sein.“, begann er. „Gaara-sama hat eine Nachricht von einer Nin-Neko erhalten. Ihr Meister Chimichi Gekkou glaubt zu wissen, daß unser Sunagakure bald angegriffen wird.“

„Hayate Gekkou!“, warf Sakura sofort ein. „Unser Chu-Nin-Prüfer von damals, er hieß auch Gekkou. Haben die zwei was miteinander zu tun?“

„Wohl eher nicht. Das ist nur eine zufällige Namensdopplung. ... Wusstest du, daß es bei uns in Suna einen Haruno-Klan gibt? Die haben auch nichts mit dir zu tun.“

„Und diesen Chimichi Gekkou sollen wir in Iwa finden?“, hakte Kiba nach.

„Ja. Aber wie gesagt, er ist nicht da. Er ist schon tot. Er war der frühere Stammhalter des Gekkou-Klans, und ist schon seit fast 20 Jahren unter der Erde. Was wir in Iwa suchen werden, ist den Meister von dieser Katze. Und wisst ihr, was der Witz daran ist? Das Klans-Wappen, das diese Katze getragen hat, war nicht das Gekkou-Wappen!“, erzählte er fröhlich und marschierte unaufhaltsam immer weiter.

Sakura verzog das Gesicht. „Warte mal. Die Katze behauptet, diesem Chimichi Gekkou zu gehören und trägt nichtmal das Symbol seines Klans?“

„Sie lügt, so einfach ist das.“

„Aber, wem gehört sie denn dann?“

„Och, das ist unser kleinstes Problem. Ich frage mich eher, ob wir ihre Angriffs-Warnung für Sunagakure ernst nehmen müssen. Und wenn nicht, warum sie uns dann eigentlich geschickt wurde.“
 

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Deidara lachte schallend auf. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, kicherte er. „Du willst wirklich, daß ich Akatsuki verlasse, hm, und mit dir nach Konoha gehe?“ Er lies sich rücklings ins Bett fallen, auf dem er saß, und wischte sich mit dem Ärmel die Lachtränen aus den Augen. Hinata saß neben ihm und verschränkte entmutigt die Hände im Schoß. Sie hatte ja nicht erwartet, daß es leicht werden würde. Aber so? Sie hatte ein eigenes Zimmer im Hauptquartier bekommen und konnte sich im ganzen Gelände frei bewegen. Da sie nicht gefangen sondern freiwillig hier war, war sie nicht im Kerker gelandet. Aber sie verzichtete weitestgehend darauf, hier herumzuspazieren. Die Mitglieder der Akatsuki-Truppe waren ihr einfach zu gruselig.

„Sieh es doch mal so, Deidara. Du hast bei uns nichts zu befürchten. Wenn du kooperierst, tut dir keiner was. Du könntest wieder ein normales Leben führen, nicht mehr ständig auf der Flucht und nicht mehr in den Ketten einer Schwerverbrecher-Gruppierung. Du hast dich doch so dafür interessiert, wie es sich in Konoha lebt.“, redete das Hyuuga-Mädchen weiter auf ihn ein. So leicht gab sie nicht auf. Zu viel hatte sie auf sich genommen, um hier her zu kommen und den Blonden wiederzufinden. Zur Not würde sie noch tagelang auf ihn einreden, um etwas zu erreichen.

Deidara setzte sich im Bett wieder auf. „Siehst du das hier?“, wollte er mit mildem Lächeln wissen und zog dabei seinen schwarzen Wolken-Mantel in ihre Richtung. „Das hier ist kein Kostüm, das ist eine Lebenseinstellung, hm. Ich kann Akatsuki nicht so von heute auf morgen verlassen. Du glaubst doch nicht, daß die mich einfach gehen lassen.“

„Oroshimaru ist auch einfach gegangen, soweit ich mich erinnere.“

„Ja, ist er.“, seufzte Deidara. „Aber der hat sich keinem Dorf angeschlossen und dem dortigen Kage alle Geheimnisse ausgeplaudert, hm. Der hat eine eigene Gruppe gegründet. Das war was anderes.“, erklärte er und sah dabei auf die Uhr. „Nagut, ich geh jetzt auf mein Zimmer, hm, es ist schon spät. Ich hol dich morgen zum Frühstück ab, ja?“ Damit stand er auf, streckte sich kurz und ging dann mit einem fröhlichen <Gute Nacht> auf den Lippen hinaus.

„Deidara, warte! ... Wo ...“, wollte Hinata noch sagen. Aber die Tür fiel kompromisslos hinter ihm zu. Er hatte sie nicht mehr gehört, oder nicht mehr hören wollen. „Wo ist denn dein Zimmer?“, fragte sie leise, fast resignierend, die Tür. Stille setzte ein. Traurig sah sie zu Boden und seufzte.
 

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Gaara stand auf einer Schale, die sein Sand für ihn gebildet hatte, einige Meter weit oben in der Luft, und sah sich um. Er konnte Suna schon am Horizont sehen. Weit war es nicht mehr wirklich. Sein Blick wanderte nach unten. Seine Begleiter Shikamaru und Choji hatten sich bis auf die nötigsten Kleidungsstücke ausgezogen. Die Hitze der Wüste bekam ihnen absolut nicht. Gaara hatte ihnen zwar gesagt, sie sollten ihre Sachen möglichst anlassen, um sich nicht einen mörderischen Sonnenbrand einzufangen, aber offenbar hatten sie es doch nicht ausgehalten. Dabei war das hier nichtmal der heißeste Teil der Wüste. Es war eben nur sehr trocken und sandig.

Er schwebte wieder herunter zu den beiden. „Sieht gut aus. Ich konnte nichts entdecken. Aber seid trotzdem vorsichtig. Sich im Sand zu verstecken, ist wahrlich nicht schwer.“, erklärte er den beiden, die nur müde nickten. Shikamaru hatte ein leicht genervtes Gesicht aufgesetzt. Soviel Gaara wusste, hatte er das immer, also machte er sich deshalb keine großen Sorgen. Er drehte sich wieder der Wüste zu. In diesem Moment sackte sein Sand als absolute Abwehr über ihm zusammen und schloss ihn völlig in einer Sandkugel ein. Perplex sah er sich um, erkannte aber nichts, da es in seiner Deckung stockdunkel war. Er hatte doch nichts gesehen. Wer zur Hölle griff ihn hier, mitten in der Wüste, an?



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